kam die zweite Tochter Wilhelmine aus Rankweil zurück, hörte bei ihrer Annäherung Lärm und Fcnsterklirren und lief verängstigt ins Dorf, wo sie den Gendarm hohe. Beide betraten die Wohnung, Baur leuchtete die Räume ab, fand aber nur große Unordnung vor, keine. Personen, da Olga mit ihrem Vater den Marok kaner zum Bahnhof gefolgt waren. Wilhelmine war .sehr aufgeregt und befürchtete das Schlimmste. Sie bat Baur, mit ihr den Vater bei der Station zu su chen. Während die beiden nun dorthin gingen
, kamen Vater und Olga zurück, ohne ihnen zu begegnen. Bei der Station angekommen, fielen Baur verschie dene Ueberfälle ein, die bereits in dieser Gegend vor gekommen waren (Raubmord in Brederis); daher rech nete er, daß er es vielleicht mit einer ganzen Bande zu tun habe. Er und Wilhelmine betraten nun den Wartesaal. Der Gendarm ging weiter in den Raum hinein, der unbeleuchtet war. Nur der Feuerschein aus der offenen Ofentür erhellte den Saal so weit, daß mau einzelne Silhouetten wahmehmen konnte
. Baur ah eine Gestalt beim Ofen, außerdem zwei weitere Silhouetten und rief „Hände hoch". Daraufhin zeigte eine von diesen auf die Gestalt am Ofen und sagte Der ist's". Baur schrie noch einmal „Hände hoch", da stand die Gestalt am Ofen langsam auf und nä herte sich Baur bis auf eineinhalb Meter, Baur, der annahm, daß er es mit einem Gewaltverbrecher zu tun habe und nicht sehen konnte., oh dieser eine Waffe in der Hand hielt, schoß nach nochmaligem Anruf und traf Taibi tödlich. Ein marokkanischer
Kamerad des Taibi — eine der beiden anderen Silhouetten — sagte aus, daß beide etwas Deutsch verstanden hätten und er selbst auf den ersten Anruf die Hände hoch genommen habe, während der angetrunkene Taibi auf Baur zu gegangen sei. Nach dem Schuß öffnete Bahnwärter Salzgeber die Verbindungstür zwischen Warte- und Dienstzimmer und in dem herausfallenden Lichtschein erkannte Baur im Getroffenen einen Marokkaner. Er rief aus „Mein Gott, wenn ich gewußt hätte, daß es ein Marokkaner ist, hätte
ich nicht geschossen". Dann holte er einen Arzt, der nur mehr den inzwischen eingetretenen Tod feststellen konnte. Der Chef der französischen Gendarmerie in Feld kirch, der die ersten Erhebungen in diesem Fall durch führte, schilderte die Vorgänge in ähnlicher Weise. Außerdem stellte er dem Angeklagten das beste Zeug nis über dessen Verhältnis zur französischen Gen darmerie aus. Baur habe niemals seine Befugnisse überschritten, stets von allen Vorfällen vor persön lichem Einschreiten die französische Gendarmerie