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Tiroler Volksbote
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Page 1 of 16
Date: 31.10.1903
Physical description: 16
; der Bauernstand ist aber dermalen der armseligste und gedrückteste Stand von allen. Von Jahr zu Jahr regnet es neue Auf besserungen vom grünen Tisch herunter, alle Gattungen der Staatsdiener find schon aufgebessert worden, nur der Bauer bleibt immer auf der Katzenbank sitzen und wird immer abgebessert statt aufgebessert, das heißt, eS werden ihm nicht nur keine Lasten abgenommen, sondern immer wieder neue aufgebürdet. Die Herren am grünen Tisch und die sogenannten höheren Stände haben vielfach gar

keinen Begriff, unter welch furchtbarer Arbeitslast unsere Bauern seufzen und unter welch armseligen Verhältnissen sie trotz alles Schinkens und Rackerns leben müssen. Im Sommer dauert der Arbeitstag oft 15 bis 16 Stunden im glühenden Sonnenbrand, manchmal auf ab schüssigen Berghängen, wo es nicht nur eine außerordentliche Kraft, sondern auch stete Geistesgegenwart braucht, um sich vor Schaden an Leib und Leben zu wahren. Bei jedem Wetter muß der Bauer draußen sein: bei strömendem Regen, wo er oft tagelang

und Butter müssen verkauft werden, um Zinsen, Steuern und andere Auslagen zu decken, und an gar manchen Orten lebt die Familie oft wochen lang fast nur von Kartoffeln. Mancher Bauer hat oft das halbe Jahr keinen ruhigm Sechser in der Tasche; es trägt ihm auch zu den heiligen Zeiten kein Viertel Wein; er arbeitet und schindet und muß sich am Ende des Jahres sagen, daß er nicht nur umsonst (für seine Gläubiger) gearbeitet, sondern daß er dazu noch wieder um einige Hunderter zurückgehaust

hat —; wenn er Unglück gehabt, stellt sich die Sache fast zum Verzweifeln. — Dazu kommen das Dienstbotenelend und die fortwährende Ent ziehung der besten Arbeitskräfte durch das Militärwesen Zc. — Die Verschuldung unseres Bauernstandes hat ichon eine sürchkrliche Höhe erreicht und darunter leiden nicht bloß einzelne, sondern die große Mehrheit, wenn ich nicht sagen will, alle. Nirgends bietet sich dem Bauer eine trostvolle Aus sicht; mit bangen Sorgen für sich und seine Kinder muß er in die Zukunft blicken

und mit Verzweiflung seinem Untergang entgegen sehen. Es heißt wohl immer wieder von oben herunter: „Ja, dem Bauer muß ge holfen werden', aber wenn es zum Ernst- - machen kommt, dann bleibt der Bauer immer wieder der Zurückgesetzte und man greift ihm aufs neue in die Taschen, um anderen zu helfen. — Und dock ist der Bauer der erste und wichtigste und der beste Staats- diener von allen. Der Bauer schafft die Nahrung für alle Staatsangehörigen, er stellt die meisten und besten Soldaten, er ist die stärkste Wehrmauer

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 31.10.1903
Physical description: 16
Seite 2. „Tiroler BolkSdote.' Nr. 22. trachten, es ist aber durchaus nichts Selbst verständliches. Die Blutsteuer ist auch eine Steuer und gerade die drückendste von allen. Ich habe schon vor dreieinhalb Jahren den Lesern einmal vorgerechnet, daß, von allem andern abgesehen, ein Sohn, welcher drei Jahre beim Militär ist, dem Bauer zummindestenl 100 Kronen kostet. Wenn nun drei oder vier Söhne zum Militär kommen, so macht das einen halben Hof aus. Ich frage nun: Ist es gerecht, daß die reichen

Kaufleute und die Geldherren in der Stadt bei dieser empfindlichsten Steuer fast leer ausgehen, während beinahe die ganze Last auf den armen Bauer drückt? — Nicht bloß das Militär, sondem auch der Bauernstand braucht kräftige und gesunde Leute. — Wenn dem Bauer gerade die besten Arbeitskräfte fortgenommen werden, wie soll er dann sein Feld besorgen und das Brot für alle andern Stände schaffen? — Der etwas schwächere Städter würde es beim Militär schon ooch auch aushalten und jedenfalls

auch einen tauglichen Soldaten abgeben. — Und wenn sich die Sache schon gar nicht ändern läßt, so wäre schon noch ein Mittel, dem Bauer Gerechtigkeit wider fahren zu lassen. Man schreibe dem Bauer, der eine große Blutsteuer entrichten muß, die andern Steuern ab; wan lege den anderen Ständen, namentlich den reichen Geldmännern, welche von der Blutsteuer so ziemlich frei gehen, eine entsprechende Geldsteuer dafür auf, durch welche der Bauer entschädigt werde. — Diese For derung müssen die Bauern immer wieder erheben

macht täglich Geschäfte, die ihm Tausende von Gulden an reinem Profit abwerfen — diese Uebergänge zahlen keinen Knopf. — Der arme Bauer aber zahlt unmäßig hohe Perzente an Ueber- tragungsgebührek für ein verschuldetes Gütl, wo oft der Reinertrag gleich Null ist; er muß dieselben immer wieder aufs neue zahlen, obwohl der Hof in der Familie, also eigentlich in derselben Hand bleibt; und nicht bloß für den eigentlich übertragenen Wert muß er die Taxen zahlen, sondern für den Schätzungswert

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 31.10.1903
Physical description: 8
. Für die Zentralstelle zur Wahrung der land- und forstwirtschaftlichen Jnteressenbei Abschluß von Handelsverträgen hatte der volkswirtschaftliche Ausschuß einen Beitrag von 200 Kronen aus dem Landeshaushalt bewilligt. — Abgeordneter Bauer erklärte sich dagegen, weil es sich um einen auswärtigen Verein handle. Für den Fall, daß das Haus die Sub vention beschließe, stelle er den Antrag, die Worte „ein für allemal' einzuflechten. Dr. Schoepfer wandte sich in längerer Rede gegen die Anschauung des Abgeordneten Bauer

wahrscheinlich noch jetzt bestehen. Es sei eine falsche Auffassung, daß die Regierung von selbst genug für die Land wirte tue und ein Druck auf sie überflüssig sei. Die Rede Dr. Schoepfers wurde mit Bravo-Rufen aufgenommen. AbtTreuinfels sprach gegen die Zentral stelle. Auch Pros. Malfatti brachte noch einige Gegengründe vor, die teilweise mit Heiterkeit auf genommen wurden. — Abgeordneter Bauer stellte den Antrag auf Schluß der Debatte. Der Ausschußantrag wurde mit großer Mehrheit angenommen

, der Zusatzantrag des Abgeordneten Bauer hingegen abgelehnt. Ausrasen. Am Schluß der Sitzung stellte Dr. Schoepfer an den Obmann des Verfassungsausschusses die Anfrage: wie weit die Beratung seines Landtags- Wahlreformantrages vorgeschritten sei.— Bürgermeister Greil stellte eine Anfrage an den selben: wie es mit der vom Gemeinderal der Stadt Innsbruck schon vor zwei Jahren beschlossenen Gemeindewahlreform stehe. — Dr. Pinalli fragte wegen der G^meindewahlordnung von Rovereto an. Dr. Kathrein, Obmann

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 16
Date: 31.10.1903
Physical description: 16
wird noch eifrig an der Brunnenleitung gearbeitet. Pfunds, Oberinntal, 18. Oktober. Am Kirchsonntag verunglückte in LafairS durch Absturz beim Schafsuchen der 66jährige Bauer Martin Neururer und war sofort tot. Er hinterläßt eine Witwe mit 6 Kindern. Vormittags nach der Predigt hatte er — ein guter Christ, wie er war — noch fleißig die zwei Vaterunser mitgebetet, die man hier allsonntäglich betet „für jene Person, welchezuerst aus unserer Gemeinde sterben wird'. Gott sei ihm gnädig und tröste seine Familie

vermißten Frieden wieder herzustellen und ungestört zu er halten, und weil er bestrebt war, allen fünf Fraktionen der Generalgemeinde wie auch jedem Privaten, bem'ttelt oder un bemittelt, vollständig gerecht zu werden, hat er sich keinen Feind bereitet und wird seine Wiederwahl allerseits mit Freuden begrüßt. tengstein, Eisacktal, 20. Oktober. Ein großer, seit vielen Jahren nicht dagewesener Trauerzug bewegte sich gestern zum Fried hof hin. Diese allgemeine Teilnahme galt der Leiche des Josef Bauer

eine gemeinschaftliche Eingabe gerichtet und zwar wegen einer telephonischen Verbindung mit Meran. Theaterspieler aus St. Johann in Tirol gaben diese Woche einige Stücke zum besten; besonders rührend waren das Leiden Christi und das Genoveva-Spiel. Obervinstgau, 25. Oktober. In Burgeis kehrte ein Bauer gestern vom Wald heim ohne Hut, blutend aus vielen großen Kopf wunden und geistesgestört infolge der Ver letzungen und der Gehirnerschütterung. Es wi»d ihn ein Stein getroffen haben. Ein zweiter Bauer fiel

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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 20
Date: 31.10.1903
Physical description: 20
Gefühle, den beredtesten Ausdruck gab. Auf ihn mußte diese Feier auch einen sichtbaren Einfluß üben und er bemächtigte sich daher des Festes im Sprichworte und in der Wet terregel. Das das Fest gerade in die Zeit der Wintersonnenwende fällt, wo die Arbeit den Bauern mehr an sein Haus bindet, so beziehen sich manche der eigentümlichen Zeremonien, mit de nen das Landvolk das Fest Allerheiligen ein leitet, auch auf den Hausstand. Besonders der slavische Bauer ist in dieser Beziehung gewissermaßen

-j- und des heiligen Albert und aller Heiligen bitte ich, daß Ihr beschützt seid für dieses und alle Jahre vor Seuche, Krankheit und Verhexung.' Dabei geht der Bauer drei Mal um seinen Stall herum und besprengt diesen, sowie sein Vieh mit dem geweihten Wasser. Eine ähnliche Zeremonie besteht in Tirol und Steier- mark an diesem Tage. Dort wird aber in den abgelegenen Ortschaften das Vieh von dem Priester geweiht In Bayern geschieht dies am Tage des heiligen Bernhard in Tölz bei Tegernsee. Da im November die Mägde

und Knechte zumeist im Hause sind und Flachs brechen oder sonstige ^Arbeiten verrichten, so spielt hier das Fest der Allerheiligen eine be sonders hervorragende Rolle. Am Allerheiligentag Der Teufel allein Flach» brechen mag! Brüllt zu Allerheiligen daS Vieh, Wird gut die Ernte oder nie! Zu Allerheiligen Nebeltag, Der Bauer gern sich freuen mag. Schön' Wetter und Sonnenschein, Kann der Bauer da nicht leid'n! Kommt zu Allerheiligen die Sonne, Kommt im Sommer der Bronnen (Regen). Diese Wetterregeln spielen

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Tiroler Volksbote
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Page 13 of 16
Date: 31.10.1903
Physical description: 16
in einer Landgemeinde geleistet werdm kann: Musik, Bergbeleuchtung, weißgekleidete Mädchen zc. Die Predigten während des Triduums hielten Herr Domkapitular Keil und dessen Kooperator Herr Oberhauser. Das Triduum wurde geschlossen mit einer feierlichen Prozession, an welcher zahlreiche Geistliche der Nachbarschaft teilnahmen; die Prozession war auch vom herrlichsten Herbstwetter begünstigt. Aarrösten bei Jmst, 23. Oktober. Am Kirchtag kam es zwischen zwei raufsüchtigen Burschen aus Arzl und einem Karröster Bauer

auf der Straße nach Brmnbichl zu einem Wortwechsel, demzufolge sich die ersteren über den Bauer hermachten und ihm schwereVerletzungen am Kops beibrachten und zwei Rippen einschlugen, so daß er ins Spital nach Jmst überführt werdm mußte. St. teonhard, Passeier, 16. Oktober. Heute hatte das Sterbglöcklein den allbe kannten Bäckermeister Franz Pirpamer in die Ewigkeit hinüber geläutet. Der Ver storbene war Besitzer des hiesigen Bräu hauses und einer Bäckerei und Materialien lieferant für Vorder

hielten die zwei Feuer wehren Matrei und Mühlbachl ihre jährliche . Herbst-Hauptprobe ab. Bei dieserGelegenheit wurde Heuer dem um unsere Feuerwehr und um daS ganze Gemeindewesen best verdienten Altvorsteher Johann Gratz das Ehrenmitglied-Diplom überreicht. Ehre dem wackern HanS, einem der tüchtigsten Männer des ganzm Wipptales! Schade, daß er nicht in den Landtag kam; besseren Vertreter hätten wir keinen finden können. — Ein etwas älterer Bauer, übrigens ledig nach allen Seiten, geriet

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 8 of 32
Date: 31.10.1903
Physical description: 32
„HarfenquartetL" bekannt ) werden wir eine Serenade für Streich- Trio von dem rasch berühmt gewordenen Wiener¬ komponisten Ernst v. Dohinanyi zu hören bekom¬ men, damit deren Vortrag das Quartett Fitzner in seinen letzten Konzerten wahre Beifallsstürme entfesselte. Wir können daher nur jedermann enchfehilm, sich rechtzeitig mit Sitzen im Vor¬ verkäufe in der Musikalienhandlung Jvh. Groß zu rersehen. (Exl's Bauer n theaterAdambräu). Morgen ^en 1. Nov mber

Antrag der italienischen Abgeordneten we¬ gen Subventionierung e ines B r ü ck e n b a u e s bei Mezzolombardo wurde dem Straßen- und Wasserbauausschuß zugewiesen. Von den Genieinden des Tan n heim erta- l e s lag eine Eingabe (überreicht durch den Abg. Bauer) vor, worin der Landtag ersucht wird, bei der Regierung dahin zu wirken, daß das Holz aus den Privateigent umswaldun gen frei verkauft werden darf. Wurde dem volks¬ wirtschaftlichen Ausschuß

und den Landesausschuß beauftragen, wegen dieser Jnkamerierungen mit der Regierung in Verhandlung zu treten." Die Antragsteller begründeten den Antrag in kurzen Reden und heben namentlich hervor, daß die Fortsetzungen der genannten Straßen, die in Österreich so schlecht hergehalten sind, in Italien ''chön gepflegt sind. Gute Straßen an den Gren¬ zen seien besser als Festungen und Kanonen. Auch Wg. Bauer sprach im zustimmenden Sinne und bat bei dieser Gelegenheit

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