ihren Butterwecken aus der Kanzlei. In einer Ochsenhandelsangelegenheit brachte ein Bauer wirklich ein Telegramm in das Telegraphen¬ amt und bat um sofortige Erledigung. Da keine andere Depesche abzuklopfen war, sicherte die Beamtin die sofortige Abgabe zu und berechnete die Gebühr: 14 Worte, macht 42 Kreuzer. Diese Summe war dem Ochsenbauer entschieden zu hoch, er wollte auf 40 Kreuzer abhandeln und da das Fräulein einen Gebührennachlaß nicht ge¬ währen
(Ge¬ meindevorsteher), mit 43; Max Ritter v. Kathrein, k. k. Landesgerichtsrat i. P., mit 43; Anton Köllensperger, Fabrikant, mit 22; Dr. Herm. Mader, Gemeindearzt, mit 42; Adalbert Stie¬ glitz, Staatsbahn-Baukommissär, mit 41; Johann Von metz, k. k. Finanzwache-Oberkommissär i. P., mit 21; Hans Wied n er, Handelsmann, mit 36; Dr. Franz Winkler, prakt. Arzt, mit 29 Stim¬ men. Als Ersatzmänner wurden gewählt die Herren : schrie tief beleidigt der Bauer und stapfte
wirklich in das nächste Dorf. Am Abend nach Kanzleischluß stand das Fräu¬ lein vor dem Hause und schöpfte Luft. Da kam der Ochsenbauer des Weges vom Nachbardorf her, mürrisch, sichtbar geärgert. Die Expeditorin wollte sich den kleinen Triumph, Recht behalten zu haben, nicht entgehen lassen, ging auf den Bauer zu und fragte ihn, um wie viel billiger die Depesche ihm dort im Telegraphenamt berechnet worden sei. Grob aber deutlich erwiderte
der Bauer: „Jschts gleiche Luader! Ös werdet 's Enk schun z'ammen- g'redt hobm! (Ihr werdet Euch schon vorher zu¬ sammengeredet haben). Das Fräulein biß sich auf die Lippe, um nicht hellauf zu lachen. Daß es im Hochgebirg noch Leute gibt, die das Telegraphieren für ein Teufelswerk halten, beweist folgende Episode. Emsig klopfte das Fräulein eine Depesche ab und rief daher einer eingetretenen Partei die Bitte zu, einige Augenblicke zu warten
B ten- gebühr erhoben werden muß. In solchen Fällen regnet es saftige Proteste, die fast immer mit dem Hinweis auf das kleine Format des Briefleins (d. h. Depesche) endigen. Schließlich wird ja ge¬ zahlt und die Depesche, weil man nicht wissen kann, was passiert ist, angenommen. Am nächsten Sonn¬ tag beim Kirchgang will der Bauer aber die Boten- gebühr vom Drahtfräulein zurückerstattet haben und kriegt die selbstverständliche Weigerung