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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 05.03.1903
Physical description: 8
Nr. 51 „Bozner Zeitung' fSüdtiroler Donnerstag, den 3. Aiärz 1903. Vater unci 6odn. Origwalroman von Freifrau Lulle von ferUtslck (Nachdruck verlöt«».) 13 Fortsetzung. Nach kurzer Ruhe begab er sich in den Spcise- saal. Trotz des vorzüglichen Diners, das ihm servirt wurde, war es ihm nicht möglich, mehr als einige Bissen zu sich zu nehmen. Die Ungewißheit,wie der Monarch seine Bitte annehmen würde, beschäftigte ihn zu sehr. — Seit seinem Rücktritt aus dem königlichen Dienste hielt sich Baron

einen Blick in die Schaufenster, oder betrachtete ohne besondere Theilnahme das Neue, das sich seinen Blicken bot. Langsam verfolgte er seinen Weg. achtlos gegen Allcs, als ihn plötzlich ein Ruf heftig zusammenzucke» ließ. Mehrere kleine Knaben liefen an ihm vorbei. »Der König, der König!' scholl es aus ihrem Munde. Baron Tolsting blickte ihnen nach n»d bemerkte, daß auch andere Pa»anle>' stehen blieben. Etwa 2t) Schritt von ihm entfernt, traten eben aus einem Geschäftslokal, dessen prunkendes Firmen

schild das Landeswappen trug, zwei hohe Offiziere, den Weg einschlagend, welchen Baron Tolsting heraus kam. Das Blut drängte sich ihm vom Herzen nach dem Kopfe. Die vorausgegangenen Strapazen und Auf regungen, die plötzliche Begegnung mit dem Landes herrn, mit dem sich eben noch in banger Sorge feine Gedanken beschäftigt hatten, verursachten einen Scliwiu- delansall. Nur mit Aufbietung aller Willenskraft ge lang es ihm. den Hut in der Hand, zur Seite zu treten, um den König vorüber zu lassen. Da traf

ein Blick desselben fein Gesicht. Ein Er kennen, ein freundlich wohlwollendes Lächeln von Seiten des Monarchen, dann winkte er den alten Herrn zu sich heran und reichte ihm huldvoll die Hand. „Welche Ueberraschuug, lieber Baron,Sie hierzu sehen! Seit wann sind Sie denn aus Italien zurück?' Ehe jedoch der Angeredete eine Erwiderung fand, fuhr ier Monarch sort: „Es sollte mich freuen, Ausführliches von Ihnen Wer Ihre Reiseerlebnisse zu hören. Ich erwarte Sie morgen um 11 Uhr in meinem Privatkabinet

/' Dann' noch ein freundliches Winken mit der Rechten und der Baron war allein. Lange noch konnte er sich nicht fassen. Es wäre ihm jetzt nicht möglich gewesen, den beabsichtigten Besuch zu machen. Ruhe zu finden, sich sammeln zu können, ivar sein einziges Verlangen. Einen in der Nähe stehenden Wagen durch eiu Zeichen heranrufend, fuhr er nach dem Hotel zu rück. Kurz vor 11 Uhr erschien er am andern Morgen im königlichen Schlosse. Ohne Zogern vom dienst- Lhnenden Adjutanten dem Könige gemeldet, betrat der Baron mit tiefer

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 27.02.1903
Physical description: 8
roth. „Ach, es ist nicht so schlimm mit der Arbeit,' wehrte sie ab, „und das frühe Auf stehen schadet mir auch nicht.' Horst lachk. „Im Gegentheil, besonders wenn man als rettender Engel anstritt.' „Ach, Herr Baron,' stotterte das Mädchen, „wie könne» Sie einer solchen Geringfügigkeit Werth bei messen.' „Nun, jedenfalls war mir dieselbe sehr angenehm; übrigens bin ich nicht undankbar.' „Aber, ich habe doch gewiß nicht „Aus Eigennutz gehandelt, wollten Sie sagen?' fiel Horst dem Mädchen in's Wort

, „nein, das weiß Ich, aber deshalb kann ich mich doch erkenntlich zeigen. Kommen Sie morgen Abend um 6 Uhr, wenn Mama das Boudoir verlassen hat, auf die Terrasse, dort werde ich Ihnen etwas schenken. Aber versprechen Sie mir auch, kleines Fräulein, reinen Mund zu halten über das Geschehniß von heute früh und Niemand etwas zu sagen.' Horst hielt Lisette seine Hand hin, und diese schlug lächelnd ein. „Mein Wort darauf, Herr Baron, ich würd« auch ohne Ihre Bitte nicht geplaudert haben.' „Das ist schön

von Ihnen. Also morgen Abend/' Freundlich nickend entfernte er sich nach dem Parke zu. Keiner von Beiden hatte während des Gesprächs bemerkt, daß ein Mann, aus dem Küchengarten kom mend, vor dem Häuschen vorüber schreiten wollte. Als er die Stimmen hörte, blieb er unter dem Fenster stehen und vernahm den letzten Theil des Gesprächs. Zitternd vor Eifersucht entfernte er sich, kurz ehe Horst Lisette verließ. S. Kapitel. Baron Tolsting und der Notar Jensen langte» nach kurzer Fahrt

in P. an, wo sie sich mit freundlichem Gruß trennten. Während Jensen seinem Hanfe zuschritt, begab sich der Baron nach der Wohnung seines Hausarztes. Dr. Bär war jedoch nicht daheim, und wurde erst in einer halben Stunde erwartet. Der Baron beschloß deshalb, diese Zeit anderweit zu benutzen. Langsam entfernte er sich, den Weg nach dn Bibliothek Fallers einschlagend. Er wollte sich dort ohnchin das neueste Reisehandbuch besorgen, und dazu bot sich jetzt die beste Gelegenheit. Eben wurde im Laden die Lampe angezündet, als Baron

Tolsting eintrat. «Guten Abend, Herr Faller.' Der Angeredete blickte von der Leiter, auf der er stand, nach dem Besucher herab, stellte dann hastig die Lampe auf daS Eckbrett und stieg herunter. »Ach- guten Abend, Herr Baron, wie freue ich mich, Sie auch wieder einmal hier zu sehen. Es ist Ihnen in der Zwischenzeit doch gut ergangen?' - „Diese Frage kaun ich gerade nicht mit „ja' be antworten,' erwiderte der Baron, ihm die Hand zum Gruv entgegenstreckend. „Ich hoffe aber, daß es mir bald besser gehen

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 04.03.1903
Physical description: 8
Nr. 5^ „Bozner Zeitung' f?üdtiroler Mittwoch, den 4. März 1908. Vater uncl Hokn. Originalroman von Freifrau Luile von feUtt-sck M ß 8 V! (Nachdruck verböte».) 12 Fortsetzuno. „So fahre ich nach Hochfeld/ entschloß sich der Baron. ^Eiu Wagen wird ja Wohl allfzu treiben sein.' ' Ein herzliches Händeschütteln, und Baron Tolsting verließ den Freund, in trüben Gedanken den Weg zu der Bibliothek Fallers einschlagend. Ebenso erstaunt als erfreut begrüßte dieser den späten Gast, sofort seine Frau

herbeirufend, damit sie für eine Erquickung Sorge trage. Der Baron aber dankte und bat nur, den Laufburschen nach einem Ge fährt auszusenden, damit er schnell nach Hochfeld komme. Gern erfüllte der Hausherr des Gastes Wunsch und wenig späier rollte der Wagen mit dem Baron dahin. Noch war es nicht zu spät, die Baronin aufzu suchen. Die hell erleuchteten Fenster ihrer Zimiil^r verkündeten dem Ankommenden schon von ferne, caß die Schloßherrin noch wach sei. Der Wagen hielt. Ohne Zaudern begab si.h Baron

Tolsting nach den, Schlafzimmer seiner Frau, vergebens aber schaute er nach einer Dienerin aus, sie ihn melden könne. So blieb ihm '.Nichts übrig, als selbst die Thüre des Vorzimmers zn öffnen. Aus dein Wohnranni drangen stimmen. Baron Tolsting zögerte einen Äugenblick einzutreten; als sein Klopfen unbeantwortet blieb, drückte er die Thür auj und trat ein. Eine größere Ueberrafchnng hätte den beiden An wesenden kaum zu Theil werden könnenl Horst sprang Von einem Divan, auf dem er in Decken gehüllt

gelegen hatte, nur halb unterdrücktem Ausruf auf, während Frau von Tolsting keines Wortes mächtig ihrem Gatten entgegelistarrte. „Bitte, entschuldige meinen unangemeldeten Ein tritt', wandte sich der Baron all sie, ohne Horst eines Blickes zu würdigen. „Ich war 0azu ge zwungen, weil sich keine Dienerin in der Nähe befand.' „Unerhört,' brauste jetzt oie Barouiu auf, „eine solche Nachlässigkeit soll auf das Schärfste gerügt werden.' „Ereifere Dich nicht unnöthig, Eugenie, vielleicht ist es ganz gut

. Ein Entgegenkommen von Enrer Seite würde mir in dieser unseligen Angelegenheit eine große Er leichterung sein. Siehst Du jetzt ein, welch' tranrige Frncht Dein Eigensinn, Horst zur militäri>chen Lauf bahn zu veranlassen, bei seinem leichtfertigen Charakter getragen hat?' Frau voll Tolsting erwiderte pikirt: „Was sollen diese Bemerkungen? Bist Du nur hergekommen, mich aufs Neue mit Vorwürfen zu überhäufen? Ich dächte, daran habe ich von früher her noch genug' — schloß sie mit Hohn. Diesmal riß aber doch dem Baron

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 05.09.1900
Physical description: 8
Seite 2 Tiroler Volksblatt 5. September 19W Die „Reichspost' versteigt sich am Schlüsse ihres Artikels zu der Drohung: „ mit noch intimeren Details aufzuwarten, die dann freilich über Nacht bewirken könnten, was andernfalls nur eine Frage der Zeit ist: „die Decapi- talisation des Herrn Baron Von Kältern in der „Katholischen Bolkspartei'. Dies ist genau die Weise, wie unsers berüchtigte radicale Schandpresse zu drohen pflegt. Nur heraus mit allen „Details'! Aber es wird sich erst zeigen

, ob dem Blatte die Decapitation (d. i. Enthauptung „De- capitalisation' ist ein Lapsus ealarm) des Baron Di Pauli gelingen wird. Die „Reichspost', die sich in der Rolle eines Scharfrichterblattes zu gefallen scheint, hat schon verschiedene katholische Führer zu enthaupten ge sucht. Aber Jeder trägt den Kopf noch fest auf den Schultern. Es ist verhängnisvoll, dass die „Reichspost' durch ihren Kampf gegen Baron Die Pauli gerade jenes Werk gefährdet, das ihr so sehr am Herzen liegt, nämlich die Frage

auf den Ausspruch des Evangeliums aufmerksam, dass man zuerst den Balken auS dem eigenen Auge ziehen soll, bevor man sich über den Splitter im Auge des Nächsten ärgert. Soweit das „L. V'. An dieser Stelle müssen wir noch eine Aeußerung des Dr. Weiskirchner anführen, welche recht deutlich zeigt, wie weit die christlichsocialen Abgeordneten manches Blatt an Ehrlichkeit übertreffen. Alles, was diesen Blättern passt, wird dem Baron Dipauli in die Schuhe geschoben, um so auf den Sturz dieses angesehenen Führers

; und wenn auch in demselben verschiedeneMeinnngsnuancierungen vorkommen, so ist keine Macht imstande, die Einigkeit der Christ lichsocialen zu erschüttern. Es ist auch nicht recht mög lich, dass einer der conservativen Führer diesen Artikel der „Rw.' nahesteht; ich glaube auch nicht, dass diese Artikel vom Baron Dipauli inspiriert sind, (!) vielmehr glaube ich, dass sie das ureigenste Erzeugnis des Herausgebers sind, der auf eigene Faust (!) Politik zu machen bestrebt ist. Gerade hier, in Tirol und Vor arlberg, muss es jedoch gesagt werden, dass

es uns Christlichsocialen gar nicht deifällt, die Katholische Volkspartei anzugreifen.' Diefe Worte sind gewiss auf» richtig gesprochen; wie stimmt aber dazu das Vorgehen christlichsocialen Presse gegen Baron Dipauli? In der Nummer 201, vom 2. September schreibt das „L. V.': „In der heutigen Nummer der „Reichspost' sind die Angriffe aus Baron Di Pauli eingestellt. Wir hoffen, dass dies auch so bleiben wird, denn das Aergernis ist ohnehin schon groß genug. Es ist uns ein Räthsel, warum die „Reichspost' gerade

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 19.02.1903
Physical description: 8
denn, 's ist lange her, seit ich zu Hause war,' redete er sie gutgelaunt an. „Allezeit gesund gewesen, he?' «Danke ergebenst, Herr Baron, ich bin zufrieden/' antwortete Lotte, vor Freude erröthend über die wohlwollende Anrede. »Wie steht es denn heute Abend mit dem Bcsnch hier? Wissen Sie, wer im Schloß erwartet wird?' „Gewiß, Herr Baron. Außer den Komtessen Galten haben die Frau Baronin Einladungen ergehen lassen an mchrere Herren Offiziere, Baron Zenken, Graf Plenhoff, von HoltuS und Baron Jhlen

.-' „Sonst Memand, Lotte?' «Nicht, daß ich wüßte,' erwiderte sie etwas erstaunt. „Doch! Lotte, es muß uoch Jemand da sein, ich begegnete eben einer jungen Dame auf dem Korridor.' „Ach, entschuldigen der Herr Baron! Das war keine Dame,' rief Lotte, sich besinnend. „Das war die Christine.' „Die Christine?' fragte Horst aufhorchend. „Gehört das Mädchen zum Schloßpersonal?' „Nein, o nein,' wehrte die Alte ab. „Das ist nur meines Bruders Enkelkind. Der alte gnädige Herr läßt sich öfters Bücher aus des Bruders

Bibliothek nach Schloß Hochfeld bringen, und wenn Niemand Zeit hat zu gehen, übernimmt es die Christine.' .Soooo' — machte Horst gedehnt und pfiff leise vor sich hin. „Wo ist sie denn jetzt?' „Aus meinem Zimmer, Herr Baron. Ich wollte ihr eine Kleinigkeit für meinen Bruder mitgeben; es ist ja Weihnachten!' „Das ist recht, Lotte! Ja, ja. Andere zu beschenken ist die größte Weihnachtsfreude. Nun danke ich Ihnen aber, Lotte, Sie können gehen, ich will mich zur Gesellschaft umkleiden und etwas essen.' Bald

Gruppe, um dem Ein tretenden entgegenzugehen, der sichtlich überrascht war, !o unerwartet den Sohn vor sich zu sehen. Baron Tolsting mochte etwa V0 Jahre zählen, trotzdem zeigte sein Häupthaar noch keine , weißen Fäden. Dicht und glätt, von schwarzer Farbe, fiel es nach damaliger Mode in die Stirn, die Augen blickten offen und warm, und über daS ganze Gesicht war ein Zug aufrichtiger Herzeusgüte ausgebreitet. Seine Gestalt war groß uud hager. Der Baron wandte sich den Gästen

, habe ich das Portrait ziemlich gut getroffen. Die Fassung fertigte Juwelier Hermsdorf nach mein« Beschreibung.' Mit Rührung küßte die Baronin ihren Sohn; das Bildchen erregte bei sämmtlichen Anwesenden Be wunderung, als es von Hand zu Hand ging. Der alte Baron trat unterdeß an die Tafel der Leute, für jeden ein Geldgeschenk den schon er haltenen Gaben beifügend. Lotten überreichte er statt dessen ein versiegeltes Schriftstück. Ganz verlegen erfaßte sie es, da sie nicht begriff, was für eine Bewandtniß

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 12.03.1903
Physical description: 8
Nr, 58 „Bomer Zeitung' s^sidtiro^ er Di'nne'stag. den 12. MälZ Job Vater uncl 6okn. Originalroman von Freifrau Lulle von feUtt-lck lNachdr«! verbot«.) 19 Fortsetzung. Wie herrlich hatte sich ihr Leben gestaltet! Alles, was ihre Seele ersehnte, hatte ihr der Baron geboten. Beinahe zwei JaHre waren sie gereist, bald hierhin, bald dorthin. Wahrend ihre Augen all das Wunder bare und Schöne, das allerorten in ewig neuer Fülle ihr entgegentrat, durstig einsogen, unterrichtete der alte Herr

sie in der Sprache des Landes. Und sie lernte mit so spielender Leichtigkeit, daß der Baron entzückt war. Aber auch für Christines gesellschaftliche Aus bildung sorgte er. Sie besuchten Konzerte und Theater, verkehrten in vornehmen Kreisen, und niemals verlor sie die Sicherheit des Auftretens. Ganz von selbst fand sie sich in die ihr bisher unbekannten Verhältnisse und wurde als Nichte des Barons allgemein um schwärmt. Aber sie hing auch mit kindlicher Liebe an ihrem Beschützer. Anfangs war es Christine recht

wollte sie niemals Heimchen. Sie nestelte eine niedliche, goldene Uhr aus ihrem Eintel, ein Blick darauf belehrte sie. daß es Zeit sei, zu Bett zu gehen. Sie erhob sich und suchte ihr Zimmer auf, ivo sie bald in den festen, gesunden Schlaf der Jugend siel. Als am folgenden Morgen Baron Tolsting und Christine von ihrem täglichen Spaziergang zurück kehrten, überreichte Hermann ihnen mehrere Briefe, darunter einen schwarzgeränderten. Erstaunt betrachtete der alte Herr die Handschrift. .Von Horst' — sagte

er erblassend und erbrach mit unsicherer Hand das Siegel. Christine blickte besorgt auf ihn. Einem längeren Schreiben lag eine gedruckt! Einlage bei, die der Baron tief aufathmend dem Mädchen hinreichte. Sie las: „Heute verschied an einem Gehirnschlage Frau Baronin Eugenie v. Tolsting, geb. v. Stolp. Im Namen der Hinterlassenen Horst v. Tolsting Majoratsherr auf Hochfeld.' „Du entschuldigst, liebe Christine,' sagte der Baron mit zitternder Stimme, „wenn ich heute aus meinem Zimmer bleibe. Ich bedarf

Liebe.' Horst meinte es gewiß ehrlich, das fühlte der Baron. Seit langem schon empfing er von ihm innige Briefe; auch erfuhr er durch Oberst von Nottenau, mit dem er in Briefwechsel stand, daß sein Sohn mit Eifer und Geschick seine Besitzung verwaltete, ein rechtschaffener, tüchtiger Mann geworden war, der die Jugendfehler gut zu machen sich bemühte und sich die Achtung seiner Mitmenschen erwarb. Er wäre vielleicht nach Hochfeld zurückgekehrt, hatte ihn nicht etwas Anderes abgehalten. Christine

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 23.02.1899
Physical description: 6
Mein armes Kind ist unglücklich geworden, wie ich bestimmt weiß; meine Ahnungen haben mich also» nicht betrogen. jMeine Tochter, ist eine Dulderin, die stumm ein hartes Geschick erträat' ? ^ Ernst und fest sah: Hugo auf dxn Baron, und um seine Mundwinkel zuckte es ironisch. »Also eine Dulderin ist Ada in Deinen Augen, Papa?' sägteer:dann. »Nicht so Übel, diese Auffassung^' ß ' ' ^ Der Baron ethob-sich und schritt erregt im Zimmer auf und nieder. ^ »Dieser spöttische Ton sagt mir deutlicher als Adas

trauriger Blick, wie es um Eure Ehe beschaffenM.' !?nd in Hitze gerathend, fuhr der Baron zornig fort: »Aber es muß eine Aenderung in dieser Hinsicht eintreten! Ich will mein' geliebtes- Kind — meine Ada nicht unglücklich sehen. Ich weiß sehr wohl, wer der Zankapfel in Eurer Ehe ist und wer den Frieden derselben stört. Ich verlange von Dir, daß diese Person aus dem Hause entfernt wird, die sich das Recht anmaßt, als eine Tochter des HauseK dominieren zu wollen, während sie nur ein angenommener Findling

!' Wie eine Feder war Hugo von seinem Sitz emporgeschnellt. Er war erblaßt und feine Lippen zitterten. »Herr Baron, das ist zu viel! Diese Be leidigung kann man . auch von dem Bater seiner Frau nicht ruhig hinnehmen. Sie wagen eS in meinem Hause ein Mädchen zu beschimpfen, an deren Tugend und Reinheit boshafte Verleumdungen wie an einem Panzer abprallen l Ich sehe, daß auch bis zu Ihnen jenes unerhörte Gerücht gedrungen ist, daß nur em unWeröletlM'°WA^Mr Stele Mädchen zu sprechen; ich vergesse sonst, wer

Sie sind. Mit meinem Blute stehe ich für die Ehre Luisens, der die,Gchuhriemen zu lösen, Ihre Tochter nicht würdig ist. Sie nennen mich quasi eineKPkebHer und werben mirvoU daH ich kein Verständnis besitze für die Nei gungen ' eisier ^FrauO aus Ihren» x Kreisens Darin mögen Sie recht haben. Für einen Betrug, wie ihn Ihre Tochter an mir verübte, fehlt mir allerdings das Verständniss I» unserer^ Familie, Herr Baron ist eS Tradition, die Familienehre- zü kwähxen- und mit Blud und Lieben für dieselbe 'einzutreten: ^ Unsere

Ehre ist uns ebenso heilig als Ihnen die Ihrige; und jedenfalls von größerem Werth als Ihre veralteten Vorurtheite. Da Sie sich erdreisten, Herr Baron, die Ehre eines tugendhastens Bürgermädchens anzutasten, so stehe ich nicht mehr an, Sie von dem Be trüge zu unterrichten, den die Baronesse vou Wartenegg einst an mir — dem Plebejer — verübte.' In seiner ganzen Höhe hatte sich Hugo aufgerichtet und sein klangvolles, sonores Organ ertönte drohend, laut und fest: „Ihre Tochter, Herr Baron

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Der Burggräfler
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Page 10 of 12
Date: 26.04.1884
Physical description: 12
auf meinen Antrag gepflogenen Erhebungen die Thatsache, daß die „Deutsche Zeitung' an läßlich der Vergebung des BaueS der galizischen Transversalbahn ein Schweiggeld von 6000 fl. erhalten hat, vollkommen bestätigt. Aus den Aus sagen der Zeugen Carl Baron Schwarz, Edmund Stix und Bernhard Fischer ergibt sich nämlich folgender Sachoerhalt: Als Herr Carl Baron Schwarz sich um den Bau der galizischen Transversalbahn bewarb, wurde er von dem Leiter seines technischen Bureau'S, Herrn Profeffor Edmund Stix, darauf

auf merksamgemacht, daß eS nothwendig sei, die „Drusche Zeitung', welche damals eben eine Herrn Baron Schwarz sehr feindliche Stellung einnahm, zu gewinnen. Als Mittelsmann zwischen Herrn Pro fessor Stix und der „Deutschen Zeitung' fungirte HerrH. Schirmer und es hieß, ein Betrag von 5000 fl. werde erforderlich sein, um die „Deutsche Zeitung' zu gewinnen. Herr Baron Schwarz, dem dieser Betrag etwas zu hoch erschien, ersuchte seinen Bauleiter, womöglich etwas herunterzuhandeln und Professor Stix begab

habe und daß er erklärt habe, Professor Stix möge sich diesfalls mit ihm (Fischer) ins Einvernehmen setzen. In der That erschien am Nachmittage des 28. Juli 1882, an welchem Tage der Minister rath die Vergebung des Bauer der galizischen Transversalbahn an Baron Schwarz beschlossen hatte, Bernhard Fischer in der Baukanzlei des Baron Schwarz, um den Betrag von 5000 fl. für die „Deutsche Zeitung' einzukassiren. Ein Versuch, ihn mit 4000 fl. abzufertigen, schei terte an seiner Weigerung und so wurde der volle Betrag

von 5000 fl., welchen Baron Schwarz zu diesem Zwecke Herrn Professor Stix angewiesen hatte, von Letzterem gegen schriftliche Empfangs- bestättgung an Bernhard Fischer ausgezahlt und von Diesem an die Administratton der „Deutschen Zeitung' abgeführt. Bernhard Fischer behauptet zwar, daß dieser Betrag für Texteinschaltungen in Angelegen heit der galizischen Transversalbahn gegeben würde und er. stützt sich hiebei auf den Inhalt der von ihm verfaßten Quittung; der Zeuge Professor Stix dagegen erklärt

ausdrücklich, daß eine Gegen leistung nicht begehrt wurde, es fei nur möglich, daß er sagte, es wäre der Baüunternehmung am liebsten, wenn über diesen'Bau in der „Deutschen Zeitung' gar nicht gesprochen'würde, so daß sich hieraus auch die Natur des Geldes als Schweig geld zur Evidenz ergibt. Es war dies jedoch nicht der einzige Betrag, welcher von Baron Schwarz dazu verwendet wurde, sich die „Deutsche Zeitung' günstig zu stimmen, vielmehr ist schon vorher und auch nachher ein Betrag von je 1000

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 28
Date: 23.12.1900
Physical description: 28
nach obenhin so sehr beschäftigt, daß er für uns, die wir in der Tiefe wirthschafllichen Elendes schmachten, gar keine Zeit mehr fand. Se. Exzellenz trieb hohe und höchste Politik, bandelte mit den Tschechen und Ungarn herum, brachte uns neue Steuern und ließ dann durch seine Zeitungen den erstaunten Bü gern und Bauern haarscharf beweisen, daß es nur dem alles vermögenden Einflüsse des Baron Dipauli zu danken ist, wenn statt 10 sl. glücklicherweise bloß v fl. S5 kr. in Zukunft neu zu bezahlen

sind. Wir haben nichts davon gehölt, daß Baron Dipauli eine Erziehung des Bauern zur wirtschaftlichen Selbsthilfe auch nur gewollt und angefangen hätte; es hat nichts verlautet, daß Baron Dipauli unter den Weinbauern Südtirols Kellerei- oder andere Genossenschaften gegründet hätte; wohl aber haben wir gehört, daß Se. Exzel lenz den Kellereigenossenschasten nicht sehr liebreich gegenüber steht, daß ihm sehr nahestehende Herren, wenn auch nicht er selbst, an der Aktion der Wein großhändler

gegen die Kellereigenossenschaften teil genommen haben. Wir haben weiters gehört, daß Ee. Exzelenz, der große Geg.ier der Weinzollklaufel, unerhörte Mengen italienischen Weine» alljährlich einführte, auch andere Händler mit ita lienischem Wein versah; und auf diese Weise den heimischen Weinbau, diesen .berufenster und unersetzlichster' Vertreter Baron Dipauli nach den Versicherungen skiner Zeitungen sein soll, auf das empfindlichste schädigte. Ja, katholischer Weinbauer! mache deine Augen weit auf und besinne

dich, ob der Weingroßhäirdler Dipauli wirklich der große Freund deiner wirthschafllichen Interessen sei, als welchen ihn dir so manche Zeitung anpreist. Baron Dipauli hatte während der 3V» Jahre, während welcher er unser Abgeordneter war, keine Zeit Wählerversammlungen zu hallen. Er machte ja emsig tschechische Politik. Erst als die Neuwahlen kamen und eS in seinem Wahlkreis bedenklich lebendig wurde, da wurde auch Se. Ex zellenz ganz merkwürdig für seine Wähler thätig . . .' „Bei den letzten ReichSrathSwahlen erklärte

Baron Dipauli entweder ein gerechter Au s- geich mit Ungarn oder gar keiner! Baron Dipauli, „der Einflußreiche,' wurde HandelS- minister. ...' „. . . Als Handelsminister vertrat Dipauli im November des Jahres 1898 im beiüchtigen Sub- konnte da? Zoll- und HandelSbündniß, welches eine großartige Schädigung gerade der Alpenländer Oesterreichs, darunter auch Tirols enthält. Baron Dipauli hatte garnichtS dagegen, daß im Subkomite dieser schlechteste Theil des Ausgleiches „unverändert' angenommen wurde

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 13.03.1903
Physical description: 8
Nr. 59 „Bozner Zeitung' (Cüdtirolec ?m,bsn'> Vater uncl Lokn. Origmälroman von Freifrau Luise von f-ilit-liZ» (Nachdruck verbot«».) 19. Fortsetzung.. Wie Herrlich hatte sich ihr Leben gestaltet! Alles, was ihre Seele erfchnte, hatte ihr der Baron geboten. Beinahe zwei Jahre warm sie gereist, bald hierhin, bald dorthin. Wahrend ihre Augen all das Wunder- bare und Schöne, das allerorten in ewig neuer Fülle ihr entgegentrat, durstig einsogen, unterrichtete der alte He»r sie in der Sprache

des Landes. Und sie lernte mit so spielender Leichtigkeit, daß der Baron entzückt war. Aber auch sur Christines gesellschaftliche Aus bildung sorgte er. Sie besuchten Konzerte und Theater, verkehrten in vornehmen Kreisen, und niemals verlor sie die Sicherheit des Auftretens. Ganz von selbst fand sie sich in die ihr bisher unbekannten Verhältnisse und wurde als Nichte des Barons allgemein um schwärmt. Aber sie hing auch mit kindlicher Liebe an ihrem Beschützer. Anfangs war es Christine recht schwer

. Sie nestelte eine niedliche, goldene Uhr aus ihrem Gürtel, ein Blick darauf belehrte sie, daß es Zeit sei, zu Bett zu gehen. Sie erhob sich und suchte ihr Zimmer auf, wo sie bald in dm festen, gesunden Schlaf der Jugend fiel. Als am folgenden Morgen Baron Tolsting und Christine von ihrem täglichen Spazieraang zurück kehrten, überreichte Hermann ihnen mehrere Briefe, darunter einen schwarzgeranderten. Erstaunt betrachtete der alte Herr die Handschrift. .Von Horst'— sagte er erblassend und erbrach

mit unsicherer Hand das Siegel. Christine blickte besorgt auf ihn. Einem längeren Schreiben lag eine gedruckte Einlage bei, die der Baron tief aufathmend dem Mädchen hinreichte. Sie las: „Heute verschied an einem Gehirnschlage Frau Baronin Eugenie v. Tolsting, geb. v. Stolp. Im Namen der Hinterlassenen Horst v. Tolsting Majoratsherr auf Hochfeld.' „Du entschuldigst, liebe Christine,' sagte der Baron mit zitternder Stimme, „wenn ich heute auf meinem Zimmer bleibe. Ich bedarf der Sammlung and Ruhe.' Spät

es gewiß ehrlich, das fühlte der Baron. Seit langem schon empfing er von ihm innige Briefe; auch erfuhr er durch Oberst von Rottenau, mit dem er in Briestvechsel stand, daß sein Sohn mit Eifer und Geschick seine Besitzung verwaltet, ein rechtschaffener, tüchtiger Mann geworden war, der die Jugendfchler gut Pl machen sich bemühte und sich die Achtung seiner Mitmenschen erwarb. Er wäre vielleicht nach Hochfeld zurückgekehrt, hätte ihn nicht elwas Anderes abgchalten. Christine. Sie nach Hochfeld

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 26.02.1903
Physical description: 8
Nachtschränkchen vor dem Bett setzte. „Verleihen der Herr Baron, in der Küche war lein Mensch zu sehen, der Koch sowenig wie Mamsell Lotte, ich mutzte erst nach ihnen suchen.' „Na, was fällt der Gesellschaft ein, schon am frühen Morgen umherzubummeln?' Verstohlen lächelnd bemerkte der Diener, daß es schon 12 Uhr sei. Die gnädige Frau habe den Koch und die Wirtschafterin auf ihr Zimmer bestellt wegen der Vorbereitungen für die morgige Gesellschaft. „Ach so, ich hatte garnicht mehr daran gedacht, daß morgen

Abend schon wieder was los ist.' Verdrießlich langte Horst nach seinem Kaffee und leerte die Tasse. „Ist sonst nichts passirt?' fragte er. „Nicht, daß ich wüßte. Herr Baron.' Ich sah nur vorhin den Notar Jensen über den Hof kommen. Ich glaube, er machte dem gnädigen Herrn Bater seine Aufwartung, denn er begab sich nach dem linken Flügel des Schlosses.' „So, so.' machte Horst. „Ich will aufstehen, Hermann, sind meine Kletder bereit?' „Gewiß, Herr Baron.' Während Horst mit besonderer Sorgfalt

seinen äußeren Menschen in Stand setzte, um die Spuren des gestrigen Gelages zu verwischen, wurde dem alten Baron Notar Jensen gemeldet. Als dieser eintrat, stand der Baron an seinem mit Schriften und Papieren bedeckten Arbeitstisch. „Guten Morgen, Herr Baron; wohlgeschlafen? Befinden gut? Bin sofort Ihrer Ordre gefolgt, stehe völlig zur Verfügung.' Lächelnd lieg Baron Tolsting den Wortschwall des kleinen, beweglichen, jovialen Herrn über sich er gehen, und reichte ihm freundlich seine Rechte: „Guten Tag

, Herr Notar, es freut mich, daß Sie so schnell erschienen sind, seien Sie herzlich willkommen und nehmen Sie Platz. Ich sehe mich gezwungen, eine Maßregel zu treffen, die eigentlich erst nach meinem Tode in Kraft treten sollte. Meine angegriffene Ge sundheit aber macht sie schon jetzt nothwendig. Ich wünsche meinem Sohn Horst das Majorat zu über geben, um mich gänzlich frei zu machen.' „Aber, mein verehrter Herr Baron, diese» Schritt würde ich mir doch noch überlegen. Baron Horst ist erstens zu weit

von Hochfeld, denn den Dienst wird er wohl nicht quittiren wollen, und dann haben Sie mir ja selbst oft genug Ihre Besorgnisse wegen der etwas flotten Lebenswege des jungen Herrn anvertraut. Sollten Sie darüber vollständig beruhigt sein, Herr Baron?' Der Notar hatte diese Worte in nachdenklichem Tone gesprochen. Aber Herrn von Tolstings Entschluß mußte unerschütterlich feststehen, denn er erwiderte ruhig: „Sie meinen es gut, Herr Jensen, aber nach reiflicher Ueberlegung bin ich zu der Ueberzeugung

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 26.04.1884
Physical description: 8
- und Gerichtsadvokaten ' Dr. Polder vertreten. Merkwürdigerweise lehnt Reschauer die Führung eines Wahrheitsbeweises für seine ehren kränkenden Aeußerungen ab, während der Kläger es ist, der für seine Behauptung den vollständigen Beweis' erbringt. ^ ^ ^ Der Anklageschrist enwehmen wir folgende Daten, die aus den beeideten Aussagen der in der Vorunter suchung vernommenen Zeugen sich ergeben. „Als Herr Karl Baron Schwarz sich um den Bau der galizischen Transversalbahn bewarb, wurde er von dem Leiter seines technischen

Bureau's Herrn Professor Edmund Stix darauf aufmerksam gemacht, daß es nöthig sei, die „Deutsche Zeitung' > welche damals eben eine Herrn Baron Schwarz sehr feindliche Stellung einnahm, zu gewinnen. Als Mittelsperson zwischen Herrn Pro fessor Stix und der „Deutschen Zeitung' fungirte Herr H. Schirmer und es hieß/ ein Betrag von 5000 fl. werde erforderlich sein, um die „Deutsche Zeitung' zu gewinnen. Herr Baron Schwärzj dem dieser Betrag etwas zu hoch erschien, ersuchte seinen Bauleiter, wo möglich

mit, daß man sich an ihn in dieser Angelegen heit gewendet habe, und daß er erklärt habe, Professor Stix möge sich diesfalls mit ihm ^Fischer) ins Einver nehmen setzen. In der That erschien bereits am Nach mittage des 23. Juli 1882, att welchem Tage der Ministerrath die Vergebung des Baues der galizischen Transversalbahn an Baron Schwarz beschlossen hatte, Bernhard Fischer in der Baukanzlei des Baron Schwarz, um den Betrag von 5000 fl. für die „Deutsche Ztg.' einzukassieren. Ein Versuch, ihn mit 4000 fl. abzufer tigen, scheiterte

an seiner Weigerung und so wurde der volle Betrag von 5000 fl , welchen Baron Schwarz zu diesem Zwecke Herrn Professor Stix angewiesen hatte, von letzterem gegen schriftliche Empfangsbestätigung an Bernhard Fischer ausgezahlt und von diesem an die Administration der „Deutschen Zeitung' abgeführt. Bernhard Fischer behauptet zwar, daß dieser Betrag für Texteinschaltungen in Angelegenheit der galizischen Transversalbahn gegeben wurde und er stützt sich hie be! auf den Inhalt, der von ihm 'verfaßten Quittung

; der Zeuge Professor Stix dageAtt?erklärt -ausdrücklich, daß eine Gegenleistung nicht begehrt wurde, es sei nur möglich, daß er sagte, es wäre der ' Baüunternehmüng am liebsten, wenn über diesen Bau in der „Deutschen Zeitung' gar nicht gesprochen würde, so daß sich hieraus auch die Natur des Geldes als Schweiggeld zur Evidenz ergibt. ' Es war dies jedoch nicht der einzige Betrag, welcher von Baron Schwarz dazu verwendet wurde, sich die „Deutsche Zeitung' günstig zu stimmen, vielmehr ist schon vorher

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Volksblatt
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Page 7 of 10
Date: 22.04.1871
Physical description: 10
Volk nie so eng, so allgemein und so entschieden sich an den Herrn > Baron angeschlossen hat als jetzt, gleichviel ob es die „Bozner Zeitung' und ihre gefügigen Werkzeuge glauben oder nicht; Thatsache ist That sache, die Gegner mögen sich, winden und drehen, wie sie wollen, eS hilft Alles nicht; sie können die Wahrheit leugnen, aber sie bleibt Wahrheit. Thatsache ist, daß die Landbevölkerung im verg. Halbjahr gegenüber der höhen kais. Familie eine wahrhaft staunenswerthe Liebe, Treue

ist es — mag es die „Bozuer Zeitung' anerkennen oder nicht, ist ganz gleich, es ist doch wahr — daß der Herr Baron Giovanelli mit der Landbevölkerung in engster Verbindung steht und daß auf seine An regung die Landgemeinden zu Allem bereit find, weil sie nur zu gut wissen, daß sie an ihm den wohlmeinendsten Freund und Rathgeber hal?en, der nur daß Wohl der Kirche, des Staates und der Gemeinden in uneigennützigster Weise im Auge hat. Wie demnach noch von einer „Schlappe' des Herrn Bardn die Rede

sein kann, ist un begreiflich— und sollte es auch ein „Geistlicher' gesagt haben. Einen glänzenderen, entschiedeneren, unbestritteneren Sieg hätte der Herr Baron in den letzten Tagen nicht mehr erringen können; das wird Zedermann sagen, der den Verlauf der letzten Ereignisse in Meran kennt; es sei denn, daß Jemand die Rolle jenes RaufbcldeS übernimmt, Wie es die Liberalen thun, der auf dem Boden liegend seinem siegreichen Gegner zurief: Ich habe Dich besiegt. Es ist allerdings eine bequeme aber eben nicht besonders

ehrliche Waffe, seinen Gegner mit Verdäch tigungen zu bekämpfen. Den Gegnern des Herrn Baron, die begreif licher Weise etwas böse und beschämt sind wegen der letzten Niederlagen, ist das ein willkommenes Mittelchen, da ja „der Zweck ihre Mittel heiliget' Nach diesem echt liberalen Grundsatze greifen sie nun die »Loyalität' des Baron an. Freilich Männern von der bekannten Ge sinnung und Gesinnungstüchtigkeit, die in einem Athem „Hoch Deutsch land' und „Hoch Oesterreich' rufen, die dem' Erzfeinde

ein schönes Compliment, indem er auf eine ungewöhnliche Leichtgläubigkeit rechnet. Die „Erfahrungen, die dem Herrn Baron von allerhöchster Stelle wegen seiner loyalen Agitationen zukamen', sind so erfreulich und günstig für den Herrn Baron und für die Gegner so beschämend, daß ich nicht unterlassen kann. Folgendes den Lcsern Ihres Blattes mitzutheilen — obgleich ich die Bescheidenheit des Herrn Baron zu verletzen fürchte. Se. Majestät der Kaiser erklärte am 1. April den Gemeindevorstehern

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 17.01.1901
Physical description: 6
Beilage zu Nr. 14 der „Bozner Zeitung' vom 17. Jänner 190t. (Nachdruck verboten.) Aus der Neige des Jahrhunderts. Originalerzählung von Gregor Samarow. 71. Fortsetzung. .Durchaus nicht. Herr Baron, ich habe den Vertrag klar präzisirt.' „Dann muß ich Ihnen sagen, so handelt ein Freund, aber nicht ein Geschäftsmann, wie ich denselben bis jetzt beurtheilt habe.' „Und warum, Herr Baron,' sagte Gel dermann mit warmem herzlichen Ton. „wol len Sie mir nicht zutrauen, daß ich mich würdig zeigen möchte

, wenn auch nicht Ihre Freundschaft, so doch Ihre Achtung zu ver dienen? Glauben Sie denn, Herr Baron, daß ein Geschäftsmann aufhört Mensch zu sein? Steht mir ein kalt berechnender Gegner gegen über, der die Blöße, die ich ihm geben möchte, ausspäth, um mir einen Vortheil abzuzwingen, dann freilich muß und darf auch ich nur rech nen und danach streben, klüger zu handeln als Jener — wenn ich aber einen Ehrenmann vor mir habe, der von hartem Schicksale ge troffen ist, weil er eben nicht kaufmännisch zu rechnen versteht

, noch verstehen will, dann, Herr Baron, würde ich mich vor mir selber schämen, aus fremdem Unglücke einen schmutzi gen Gewinn zu ziehen. Ich bin kein Edel mann wie Sie, ich blicke nicht zurück aus eine lange Reihe von stolzen Vorfahren, aber ich habe den eigenen Stolz, zu zeigen, daß auch ein Geschäftsmann Gentlemann sein kann und daß ich auch, wenn ich heute mein Geld ver lieren sockte, doch immer meine Ehre daran setzen würde, ein Gentlemann zu bleiben.' Der Baron stand auf; sein Gesicht zuckte in tiefer

zur brutalen Rücksichtslosigkeit der Briten, welche das Land verwüsten,^ Frauen und Kinder in Kriegsgefangenschaft sühren,die Farmennieder- zahle Ihnen den Ueberschuß von Hundert zwanzigtausend Mark aus und Ihr Forst ge hört mir, wenn Sie nach drei Jahren nicht den Kauf rückgängig zu machen wünschen.' Der Baron strich mit der Hand über die Stirne, als ob er eine solche Wendung noch nicht fassen könne. „Uno doch, Herr Baron.' sagte Glder- mann. „eine Bedingung habe ich noch zu stel len und bitte

Sie, mir dieselbe zuzugestehen.' „Eine Bedingung? —' fragte der Baron aufhorchend. „Sie besteht in der gegenseitigen Verpflicht ung zum unbedingten Schweigen gegen Jeder mann über den Vertrag, welchen wir abge schlossen haben, bis zum Ablauf der oorbe- dungenen drei Jahre. — Ich liebe es nicht, daß über Geschäfte gesprochen wird und mag meine Pläne und Dispositionen nicht den Konkurrenten preisgeben, ich bitte Sie darum um Ihr Wort des unbedingten Schweigens gegen Jedermann. Dieß Wort genügt mir, wir haben nicht nöthig

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Meraner Zeitung
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Page 8 of 10
Date: 05.06.1914
Physical description: 10
Seite 10. Nr. 60 «Aleraner Zeitung' Freitag, S. Juni gedrungen, als zwei Zdutscher in einem wahren hatte, machte sie mir einen tadellosen Knicks. Es war em Gewirr Herzzerreißen Mettrennen vor dem Zolotoi Dakor anstoben. Sie war in blaue Seide gekleidet, und die Schreie: Weiberkreifchen — dazwischen M» Der Baron bestieg natürlich den scheinbar auf der Stirne in Kreuzform geordneten nergeheul — zugeschlagene Türen — kn besseren Wagen und Merließ mir unter ver- Haare schloßen sich im Nacken

und schließlich möchte ich die Heilig- ganz Charbin zwischen 30.0Ä) Ehingen kau zurück, fiebernd vor Ungeduld, der Ankunft keit der Ehe nicht herabsehen und den Baron 200 Mann russische Polizei lagen, die auf Ki' ver Neuvermählten beizuwohnen. von Kwindcr als ihren legitimen Gatten be- meter von einander getrennt, von den taufen Der Wirt, längst eingeweiht, hatte sein zeichnen — ihr Eigentümer — das dürfte den von Räubern leicht überwältigt werdx Bestes getan, um das Nr. 14 in menschenwür- wohl die richtige

wir so weit? Ja! Alse sagte ich ihm in einer Sprache, von der er daß der Baron diese kleine Mandschurin sehr heraus! kein Sterbenswort verstand, — aber für den bald umgarnen würde. Tie Kleine mußte ja Und ich riß die Türe auf und stürzte schich Chinesen spricht nicht nur die Lippe, sondern froh sein durch diese unerwartete Verbindung bereit den Revolver in der Faust auf den vor allem das Auge des Europäers, und diese den täglichen Zornausbrüchen ihres Herrn Gang, fest entschlossen, unter den Räuberc

intelligenten Himmlischen verstehen unsere Papa entrückt zu sein. ein Blutbad anzurichten. Blicke stets richtig zu deuten. Eigenartige Sitten, dachte ich im Innersten, Aber unfaßbar war mein Erstaunen, al- Nach fünf Minuten hatte er aus der Küche als ich sah, wie die kleine Braut an einem ich vor mir sämtliche Hotelgäste sah — in die Flaschen geholt, und ich öffnete das Git- Chkmpagnerkelch, den ihr der Baron mit ver- Unterhosen — in Nachthemden — in Pan ier, um die „reizenden Kleinen', wie der kindlichem

Lächeln zuschob, nippte. Und nach- tosfeln — jeder in der Linken eine Kerze und Baron seine Baren nannte, herauszulassen, dem seine kleine Frau den Nektar der Weißen in der Rechten den gespannten Revolver - 'Sie näherten sich freundlich und schmei- Teufel gekostet und mit einer kleinen Gri- und überstürzte Fragen laut wurden, was chelnd, wie reizende Kleine, wenn sie Durst masse zurückgegeben hatte, leerte der Baron denn eigentlich los sei. haben. den Kelch auf unser Wohl. Die Schreie erstarben

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Der Burggräfler
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Page 3 of 16
Date: 27.11.1897
Physical description: 16
deutschen Abgeordneten in der Sprachenfrage standen. Baron Dipauli hat bei diesen Herren keinen anderen Titel als „Verräther des deutschen Volkes'. Die ganze 20jährige segens reiche parlamentarische Thätigkeit Dipauli's ist ver gessen. Und doch hat Baron Dipauli sich gerade in der letzten Zeit der abgelaufenen Legislatur periode sehr hervorgethan. Baron Dipauli hat eine große Reihe von Unrichtigkeiten und Ungesetzlich keiten der Finanz aufgedeckt, wodurch einer großen Anzahl von Steuerträgern

Entschädigungen erstattet werden mußten. Baron Dipauli hat zuerst hinge wiesen auf die Thatsache, daß in Tirol 319 Mann hohen Hause Tag für Tag in einer Weise, die i jährlich über die gesetzliche Zahl ausgehoben werden; Dr. Lueger mit vollem Recht als .gaffenbuben-! er Hai den Antrag auf Trennung der Handels- mäßig' bezeichnete, und droht in der gesetzgebenden ! kammern in Handels- und Gewerbekammern gestellt; Körperschaft selbst fortwährend mit der Hundepeitsche! j er hat sich für die Trennung

der Gehilienausschüsse Und ein solcher Mann wird von den feingebildeten ! in solche der gelernten und ungelernten Arbeiter Herren in Bozen „mit frenetischem Beifallssturm j eingesetzt. Erwähnt sei der Kampf, den Baron begrüßt'. — Fürwahr, ein nobler Gusto! — In j Dipauli gegen die Handelszölle und speziell gegen Patriotischer Beziehung muß er und seine Partei im j die italienische Weinzollklausel geführt hat. Wir ver- Reichsrathe sich offen des HochverratheS beschuldigen | weisen ferner auf die energische Bekämpfung

der lassen. Wolf drohte im Frühjahr im Parlamente! Goldwährung. Unermüdlich hat Baron Dipauli mit der „Germania irredenta', das heißt, mit der i auch hingewiesen auf die ungerechte Belastung Tirols „Widerrechtlichen Losrcißung der deutschen Pro- \ durch die Grundsteuerregulirung, und er hat es vinzen von Oesterreich und deren Vereinigung mit \ auch erreicht, daß eine hohe Summe zur Behebung Deutschland'; Wolf war es. der im Reichsrathe j dieser Ungerechtigkeit in Tirol angewiesen wurde, drohte

angenommen wurde und circa 1 Million jährlichen Steuernachlaß bewirken wird- Ausland. £$¥*£<« wird von den Schiffen und Truppen der Mächte allgemach verlassen. England hat sich zurückgezogen und Oesterreich ist im Begriffe j Abgeordnetenhaus gethan: .Warum sollen die deutsch- Wahlrechte desgleichen zu thun. Geirernl ist von Kuba unter Festen der österreichischen Volkshymne demonstrativ : Es sei ferner erwähnt, die Tüchtigkeit des Baron Verachtung zeigen, welche die schwarzgelbe öfter- z Dipauli's

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 10
Date: 21.02.1880
Physical description: 10
zu festigen, an deren Rockschöße hängte.' Dem „Fremdenblatt' erscheint „zwischen jenem Kirchenstaate, welchen der böhmische Episkopat an strebt, und dem Laienstaate, 'den die Verfassung ge schaffen hat, ein Pakt im vorhinein undenkbar.' Das Blatt schöpft Beruhigung aus dem Verbleiben des Herrn v. Stremayr im Kabinet, welcher doch nicht an eine Erschütterung seines eigenen Werkes Hand anlegen könnte, und aus der Erkläruug des neuen Unterrichts- und Kultus-Ministers Baron Conrad vor seinen Beamten

wieder eine Sitzung abgehalten, welcher der Unterrichtsminister Baron Conrad beiwohnte. Aus der Verhandlung, die keiu besonderes Interesse bot, ist blos hervorzuheben, daß über die rechtliche Natur des Studienfonds eine längere Diskussion geführt wurde, in weicher vom Referenten Jireczek der Standpunkt vertreten wurde, daß der Studienfouds Stiftnngsvcrmögcn sei, und daß daher über deuselbeu Rechnung gelegt werde» müsse, während die verfassungstreuen Abgeordneten ans der Geschichte des Fonds nachwiesen

abzuwarten, worin dieselbe bestehen wird. In den Kreisen der mährischen Abgeordueten wird erzählt, Baron Possinger, der am 18. ds. in Wien eingetroffen ist, bewerbe sich um den Stätthalter posten in Wien. Falls er denselben erlange, soll Hr. v. Chlnmecky zu seinem Nachfolger in Mähren vorgeschlagen werden. Wenigstens glaubt mau iu Brünn, wie von dort telegraphisch gemeldet wird, allgemein, daß Hr. v. Chlninecky eventuell an die Stelle Baron Possinger's treten würde. ^ Mit der Leitung der Geschäfte

der nieder- österreichischen Statthalterei hat der Minister- Präsident Graf Taasfe als Leiter des Ministeriums des Juueru den Siatihalterei-Vizepräsidenten Ritter v. Kutschern betraut. Minister Baron Conrad wird sich morgen Mittags von den Beamten der »ieder- östcrreichrschen Statthalterei,. welche sich zn diesem Zwecke im großen Statthaltereisaale versammeln wer den, verabschieden. Bei der Verabschiedung werde» auch die i» der Umgebung Wiens amtirendeu Be- zirkshanptmänner anwesend sein. ^ Ans Prag

: Taaffe, Horst, Zieinialkowski, Falkenhayn, Prazak, Conrad, Kriegsan. Minister-Präsident Graf Taaffe stellt dem Hause die ernauntcn Minister vor. Ueber Antrag des Baron Hhe werden in den Staatsgerichts- hof gewählt die Herren: Landesgcrichts-Präsident Baron Weiß, Graf Mazzuchelli, Landgraf Josef Fürfteuberli, Professor Wahlberg, Sektionschef Baron Mitis, Präsident Farfoglia, Landeshauptmann Dr. Eigner. Dr. Frantz, Präsident Varo» Kemperle, Landeshauptmann Ritter v. Kaltenegger, Präsident Baron Streit

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 10.01.1901
Physical description: 8
aus seiner Mappe und füllte dasselbe aus, nachdem er ein kleines Taschenschreibzeug auf den Tisch gestellt. „Sie nehmen also diese Sachen nicht mit fort?' fragte der Baron mit zitternder Stimme. „Es fleht in meiner Besugniß,' war die Antwort, „die gepfändeten Gegenstände in Ihrer Obhut zu lassen und ich thue das in diesem Falle mit dem vollen Vertrauen, daß dieselben nicht bei Seite gebracht werden, was ohnehin schwer strafbar sein würde und Sie haben vierzehn Tage bis drei Wochen Zeit, — ich hoffe

kann sich Vieles ändern, wir dürfen die Hoffnung nicht sinken lassen.' Der Gerichtsvollzieher hatte das gedruckte Formular vollständig ausgefüllt und bat den Baron, dasselbe zu unterzeichnen, was dieser mit zitternder Hand that. „Der Name eines Holberg unter einem Pfändungeprotokoll,' sagte er schwer seufzend. Allerlei. — Das papstliche Staatshandbuch (l^a (?krarolüa (Zaiwliva) gibt die Uebersicht über den gegenwärtigen Stand der römischen Hierarchie. An ihrer Spitze steht Papst Leo XIII., erwählt

im 88. Lebens jahre. Gesund und fleißig von Jugend auf, arbeitete er von feinem 16. Jahre an mit gutem Humor im Felde, aber er lebte ent- „o mein Gott. Deine Hand liegt schwer auf mir!' Das Gesicht des Gerichtsvollziehers zuckte in tiefer Bewegung. „Glauben Sie mir, Herr Baron,' sagte er, „daß es mir. von Herzen wehe thut, so vor Ihnen zu stehen, es ist bei Gott ein hartes Amt, das unsereins zu führen hat und manch mal blutet mir das Herz, wenn ich die rück sichtslose Härte der Menschen sehe

, wo es sich um das elende Geld handelt, aber was hilft es, ich muß die Pflicht meines Dienstes thun.' „Muß das der Soldat nicht auch.' sagte der Baron, „wenn er im Kriege den Feind niederschießt, der ihm nichts gethan hat und um den vielleicht liebende Herzen brechen?' Er reichte dem Gerichtsvollzieher die Hand, die dieser, sich ehrerbietig verneigend, drückte. „Ich wünsche von ganzem Herzen, Herr Baron, daß sich Alles zum Guten weuden möge, und werde mir erlauben. Sie rechtzeitig zu benachrichtigen.' Der Baron zog

die Klingel. Der alte Friedrich trat unmittelbar darauf ein. Er mochte wolil draußen nahe an der Thüre gestanden haben, auch er war bleich und finsterer Ernst lag auf seinem Gesichte. „Gieb dem Herrn ein Glas Wein,' sagte der Baron, „er wird, nach dem anstrengenden Weg hier auf den Berg, einer Erfrischung be dürfen. Sie dürfen das wohl von mir an nehmen, Sie haben ja Ihre Schuldigkeit ge than.' „Und ich werde von ganzem Herzen.' sagte der Gerichtsvollzieher, „auf das Wohl des Herrn Baron trinken

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 14.10.1888
Physical description: 10
. Ei» WWermchsel. Meran, 13. Oktober. Eine überraschende Kunde bringt Ms der Tele graph aus Wien: Die Nachricht von der Entheb ung des Ministers Zimialkowski und jener Baron Prazaks von der Leitung des Justiz ministeriums. Das uns hierüber zugekommene Telegramm lautet folgendermaßen: Wien, 13. October. Die heutige „Wiener Zeitung' veröffentlicht ein kaiserliches Handschreiben an den Minister präsidenten Grafen Taasse, womit in Genehmig ung dessen Anträge Minister Zimialkowski über sein Ansuchen vom Amte

enthoben, demselben in Anerkennung seiner durch eine lange Reihe von Jahren mit patriotischer Hingebung, eifriger Pflicht erfüllung geleisteten treuen Dienste das Großkreuz de! Leopoldordens verliehen und er als lebens längliches Mitglied ins Herrenhaus berufen wird; gleichzeitig wird der Statthalter von Galizien, Wer v. Zaleski, zum Minister ernannt, weiters Minister Baron Prazak von der Leitung des Justizministeriums enthoben und der Statt halter Mährens, Graf Friedrich Schönborn, zum Justizminister

ernannt. Der Kaiser ver lieh zugleich deut Minister Prazak in Anerkennung hingebungsvoller Thätigkeit das Großkreuz des Leopoldordens. Die Amtszeitung veröffentlicht jinnach auch die entsprechenden kaiserlichen Hand- chreiben an Zimialkowski, ZaleSky, Prazak Kind Schönborn, weiters die Verleihung des Groß- Kreuzes des Leopoldordens an den Statthalter Nie- ^eröstrrreichs Baron Pössinger. - Der interessantere Theil dieses Ministerwechsels Cabinet Taaffe ist die Enthebung Baron

P ra tz als von der Leitung des Justizministeriums und Hie Ernennung des Grafen Friedrich Schönborn sUm Justizminister. Baron Prazak gehörte dem Cabinet Taaffe seit dessen bescheidensten Ansängen, d. i. seit dem 12. August 1879, als Minister an; seit 14. Januar 1881 leitete er das Justizministerium und es ist bekannt, daß er erst in dieser letzteren Stellung jene Thätigkeit entfaltet hat und entfalten konnte, welche ihm in der Geschichte des Ministeriums Taaffe eine hervorragende Stelle einräumt. Der czechische

Landsmannminister ohne Portefeuille, Dr. Prazak, als welcher er in den ersten Jahren fnn- girte, war eine unbedeutende Persönlichkeit gegen über dem Justizleiter Baron Prazak, der eS ver stand, die „sprachliche Gleichberechtigung' im Justiz dienste Oesterreichs durch Ministerial-Erlässe in einer Weise zur Durchführung zu bnngen, welche ihm die wärmste Anerkennung von Seite der.Czechen und Sloveuen für seine hingebungsvolle Thätigkeit <jyf alle Zeiten sichern muß. Fragt man Danach der Ur sache seiner plötzlichen

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 14
Date: 24.05.1911
Physical description: 14
, gestorben in Meran. am 3. April 1908. — Ten Stein ließ errichten ^seineWitwe Bertha Freifrau v. Frey berg-Eisenberg, geb. Gräfin Lamberg.' Und ein schmaler Streifen bleibt der einstigen In schrift nach dem Ableben dieser selbst vorbehalten, welche allein mit ihrem Gemahl die Gruft teilen wird. In Bronce steht auf dem Gruftdeckel die Widmung: „Tiefe Gruft wurde von der Stadt gemeinde Meran ihrem verehrteil Bezirkshau'pt- männ Maximilian Baron Freyberg als Ehren-- grdb gewidmet.' Zwischen den Grustringen

ist das Meraner Stadtwappen angebracht. Tie Gruft selbst war mit Kranzschleifen, voran jene: „Tjie. trauernde StM Meran — Ihrem lieben Statthaltereirar', und lebendent Grün ailsgelegt. Die Nnvergeßlichkeit der leutselig-herzlichen Llrt des Verkehres mit jedermann und all der anderen hervorragenden Eigenschaften» welche Baron Freyberg bei Hoch und Nieder, bei Arm und Reichs gleicherweise als Chef der politischen Be hörde, wie als Persönlichkeit wertschätzen ließen, riefen neuerlich zahlreiche Leidtragende

zum Pietätvollen Mte. Mit tiefem Mitgefühle drückten sie alle Baronin Freyberg, welche in Liebens würdigkeit ihrem Gemahl gleichstand, die Hand. Neben den Spitzen der k. k. Behörden, Bezirks hauptmann von Galli, Oberlandesgerichtsrat Baron Mages mit allen k. k. Beamten, den Vor ständen des k. t. Post- und Telegraphenamtes, der k. k. Staatsbahn, der städtischen Aemter und Korporationen. Bürgermeister Dr. Weinberger mit den Gemeinderäten und Ausschußmitgliedern, Kurvorsteher Dir. Huber mit den Mitgliedern

die Aristokratie^ ferner der Aerzte-, Advokaten-, Hotelier- und Kaufmannsstand sowie die Frauen welt der Bürgerschaft vertreten. Von der Ver wandtschast waren der Bruder des Abgeschiedene!? Alfred Freiherr v. Freyberg-Schiitz, der Bruder der Witwe, Kuno Graf Lamberg, mit Gemahlin, Kaspar Freiherr von Freyberg, Ernst Frei herr von Freyberg mit Gemahlin, die gräsliche Familie Oberndorff, Graf Kuenburg, Baron Schönburg, Graf Enzenberg :c. anwesend. Ter Leiter der k. k. Bezirkshauptmannschaft Cavalefe, Jofef Rossi

, War erschienen, um seinem ehemaligen Amtschef und Freund das Geleite zur Ehrengruft zu geben. Weiters nennen wir aus der großen Anzahl der Trauergäste Graf und Gräfin Hompesch, Exzellenz G. d. K. Ritter von Rodakmvski, Prinz und Prinzessin Hohenlohe, Frau Kurvorsteher Huber mit Frl. Tochter, Frau v. Lonyay, lKolöm. v. Wischnich-Naszod, Baron Wrazda, Grafen Thun, Gräfin Alberti, Hubert Grafen Walterskirchen. Baron Ufzlar-Gleichen, Baronin K'räntner, Oberst von Schlögl, Oberst Rechner v. Heidelberg, Baroninnen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 28.05.1904
Physical description: 12
der Geduldsaden reißt. MR. Pattis meinte, es habe den Anschein!, als wäre die Regierung damiil einverstanden Hier handelt es sich darum, ob Baron Biegeleben Äas Recht Habe oder nicht, in italienischer Sprache fehlen!) verhandeln zu lassen. Und wenn man schsließlich einem gerechten- Zorn über solches Tun Ausdruck geben würde, schickt man dann Gendarmen. . GR. Weger schloß sich den beiden Vorredner« an. indem er die Entschließung für gut befand. In charfen Worten kritisierte er dann das Verhalten der Regierung

- ahl er anzustreben, daß Baron Biegelsbe», wel cher gar zu gern italienisch zu verhandeln scheine, nach Trient versetzt werde. Wir Boznr wär«, mit Herrn Hofrat Kurzl ganz zufrieden. Damit wäre dann den italienischen Berfnngsverhauldlimgen ein Ende gemacht. Bürgermeister Tr. Perathoner bemerkte, daß ihm die Worte des Herrn MR. Pattis, als ob die Regierung >mit dem Tnn Baron Biegelebens einverstanden sei, Anlaß zu kleinen Erinnerungen gäben. Schon zur Zeit, als Baron Biegeleben noch> Vizepräsidet nnd

Lande sgerichts rat Prati am hie sigen K^eiZgerichte tätig tvar, wußte man überall in der Bevölkerung, daß Baron Biegeleben der böse Geist war, der den Frieden störte und dann spielten sich jene denkwürdigen Demonstrationen ab, die zwischen zwei Wohnungen, gewollt oder un' gewollt, stattfanden. Dann wnrde Herr Hosrat Kölle zum Präsidenten ern!annt. Er stattete mir einen Besuch ab und sprach sein Bedauern über die itialienischen Gerichtsverhandlungen aris. zugleich gab er mir die Versicherung

, daß sich etwa Aehn liches nicht wiederholen würde. Und es lvar auch lo. Leider war es der Bevölkerung nicht lange ge gönnt, einen solchen Herrn für längere Zeit in ihrer Mitte zu haben. Nach 2 Jahren oder etwas mehr trat er in den Ruhestand. Zu der Zeit chwirrten Gerüchte in der Lust, daß der Vize Präsident Baron Biegeleben zum Präsidenten ans ersehen fei. Ich begab mich daher zum Justizmini ter Baron Spens, um Erkundigungen hierüber einzuholen. Ich konnte nicht umhin, meine War nung zu erheben

, daß es gegeil alle Überlegung ei. Baron BiegÄsben zum Präsidenten zu ernen nen, indem es einen Fauftfchlajg ins Gesicht der deutschen Bevölkerung Bozens bedeute. Der In 'tizminister erklärte aber, daß er aus den Akten er sehen habe, daß Baron Bicgeleben an den italieni- chen Verhandlunge unschuldig sei. Aus diesen Worten ging mit einiger Klarheit hervor, daß man die italienischen Gerichtsverhandlungen in Bozen nicht guthieß und nicht wollte, daß in italie nischer Sprache verhandelt

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