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Der Südtiroler
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Page 1 of 6
Date: 15.04.1935
Physical description: 6
-jhr u. im voraus zahlbar. Ssterr. 8 9 -, Deutsches Reich RM •; Schweiz Fr. 9; Amerika (USA) D »; Tugoslav. D 100; übriges Ausland Schw. Fr. 9. (Nur in vsterr. »nd Deutsches Reich vlerteljährl. Bezug mbgl.,Preis: 8 L.Ü0 dezw. RM IJO) Folge 8 Zunslinulr. 15. April 1933 12. Jahrgang Baron Sternbach konfiniert. Am 28. März wurde Dr. Paul Freiherr von Sternbach auf seinem Ansitze in Bruneck verhaftet und ins Gefängnis nach Bozen gebracht. Am 8. April verurteilte ihn die Kon- sinierungskommission

, dem Carabinierikommandanten und zwei höhe ren Offizieren der faschistischen Miliiz. Auf Umwegen hat man in Bozen die für die Konfinierung des Baron Sternbach maßgebenden Gründe in Erfahrung gebracht. Man wirft ihm vor: a) Das Schreiben der deutschen Akademie (Ernennung zum korrespondierenden Mitglied); b) er habe der Jtalianisierung der Familiennamen ent gegengearbeitet; e) er habe einem Pustertalex Bauern Vorwürfe wegen seiner Anmeldung zur faschistischen Partei gemacht. Nichts spricht für die trostlose Lage, in der sich heuch

die Südtiroler Deutschen befinden, mehr als diese Konfi nierungsgründe, die keines Kommentars bedürfen. Die zwangsweise Jtalianisierung der uralten Familiennamen ist sogar von höchster italienischer Stelle gebrandmarkt wor den; Baron Sternbach hatte diesbezüglich beim Bozner Präfekten vorgesprochen (die Leute nennen ihn anstatt Mastromattei Mostro-matto-verrücktes Ungeheuer) und der Präfekt, der jegliche Zwangsmaßnahmen in Abrede stellte bat, daß ihm Fälle zwangsweiser Namensitalianisierung angezeigt

werden möchten. Da in letzter Zeit verschiedene Bauern zu Baron Sternbach kamen, um sich wegen dch geforderten Namensumnennung Rat zu holen, sagte der Baron, daß man sie unrichtig informiert habe, und daß der Vorgang zwangsweiser Jtalianisierung auch vom Prä fekten verurteilt werde, und esc schrieb ihnen die Gesuche, in welchen sie unter Berufung auf diese Irreführung ihre Ge suche um Namensumnennung zurückzogen. Baron Stern bach tat dies in bestem Glauben und ganz offen und trug die Rekurse vielfach

persönlich zum Amtsbürgermeister. Die Ernennung der Deutschen Akademie, welche die gleiche Würde gleichzeitig an zwei ital. Wissenschaftler, nämlich Dr. Qo- renzo de Rovere, Museumsdirektor in Turin und Dr. Giuseppe Gabetti, Pros, der Germanistik an der Universität Rom und Direktor des „Jstituto ltaliano di studi germa- nici" dortselbst verlieh, kann aber wirklich nicht zum An lasse für eine Freiheitsstrafe genommen werden, umsomehr Baron Sternbach keine Schritte unternommen

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Innsbrucker Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 17.05.1935
Physical description: 6
Johann sagt ruhig: „Also nicht raus, was macht er denn mit ihr?" „Er gibt ihr gute Worte." „Edler Mensch, dieser Baron!" „Wo er seine Frau doch so liebt!" „Ach so! Ich dachte, sie hätte viel Geld, mein guter Blankenburg?" „Geld hat sie auch. Schauderhaft viel Geld, ach, die ist ja so reich, ganz alter Adel!" Johann hört scheinbar mit größter Aufmerksamkeit zu. , „Baron, sag mal, warum machst du mit deinem Adel nicht ein Geschäft?" „Geschäft? Wieso?" „Weißt du, an deiner Stelle möchte ich mit ’n Geld

mann suchen und würde ihn jüc sünszigtausend Mark adoptieren!" Der Baron gerät in Aufregung. „Was ... was . .. sowas soll ich tun? ... Da müßt ich mich ja schämen . . . sowas, das macht kein Arisch- tokrate ... ich bin doch .. !" Da legt ihm Johann die Hand aus die Schulter: „Een armes Luder biste, Baron! Siehste, und das tut mir leid! Die anderen, die Habens dicke und du, als letzter Sproß eines alten Geschlechtes . . . du holst dir deine paar Pfennige von der Fürsorge." Der Baron nickt und zieht

Teufel, heißt tatsächlich Baron von Blankenburg und lebt — ob zu Recht oder Unrecht — in dem Wahne, daß er um sem Erbe betrogen wurde. Er hält sich für den unehelichen Sohn eines Landrates und will als der einzig berechtigte Erbe von dessen riesigem Grundbesitz, fernes Rennstalls und so weiter gelten. Der Baron ist grenzenlos gutmütig. Ich zahle ihm gern ein Glas Bier, dock wenn er halbwegs eins oder zwei getrunken hat uns gar noch einen Korn dazu, dann beginnt er zu quasseln, und es ist unmöglich

, ihn wieder zum Schweigen zu bringen. Er redet und redet und dies in einem Deutsch aus drei Dialekten ge mischt, so daß es kein Mensch verstehen kann. Nach einer halben Stunde hat man unfehlbar Kopfschmer zen. Also. Baron von Blankenburg schiebt seine hagere Gestalt an unseren runden Tisch und grüßt freundlich: „Tag miteinander!" Dann hockt er sich neben mich. „Ich habe einen seinen Romanstofs für dich!" be ginnt er geheimnisvoll. Ich nicke und weiß schon Bescheid. Das ist eine sei ner iNarotten, mir Stoff liefern

Zu wollen. Dauernd bringt er die unmöglichsten oder banalsten Begeben heiten vor. Und wehe, wenn er dann anfängt, die Sache klar- zulegeu, seiner Beredsamkeit sind da keine Grenzen gesetzt. „Ich habe einen feinen Stoff für dich!" beginnt der Baron noch einmal. „Da mußt du ein Theaterstück draus machen! Dann wirst du ein reicher Mann!" Ich nicke ernsthaft: „Lieber Baron, ich kann mir das alles nicht so merken. Das mußt du mir einmal aufschreiben." „Ich schreib dirs auf! Haargenau! Aber erst

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Tiroler Post
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Page 3 of 10
Date: 24.11.1900
Physical description: 10
uns an keinen einzigen Fall, wo ein katholischer Abgeordneter, wie Herr Dipauli. seine Zuflucht suchte." Darauf erschien in den „N. Tir. St." eine von Hans Hraby am 15. November Unter zeichnete Berichtigung, worin er es als „unwahr und erlogen" bezeichnet, dass er von Baron Dipauli aus Koltern einen Brief mit 600 K erhalten, resvective zurückgeschickl habe, er habe von Dipauli nie einen Brief, noch Gelder erhalten. Hraby hätte den „in Wien anwesenden Baron in seiner Eigenschaft als Vertreter der Y. Curie

um Informationen ge beten"; von „Wahlangelegenheiten sei bei diesem Besuche gar nichts gesprochen worden"; das sei das „erste- und letztemal gewesen, dass Hraby den Dipauli sah". Die „Berichtigung" schließt damit, dass die „chrinlichsocialen Arbeiter in Wien nur bedauern, dass gegen einen so ver dienten Volksvertreter, wie Baron Dipauli, eine so abscheuliche, uichtswürdige Hetze insceuieit wird." Gegen diese „Berichtigung" brachte die „Reichspost" am 20. Nov. in Nr. 264 eine geradezu unglaublich klingende

Gegenbe richtigung des genannten Herrn Hans Hraby. Derselbe hatte sie am 19. Nov. in Gegenwart mehrerer christlich- socialen Abgeordneter zu Protocoll gegeben. Diese Gegenberichtigung stellt fast die ganze in den N. Tir. St. erschienene „Berich tigung" als unwahr und verdreht hin. Hraby habe wohl von Baron Dipauli weder Brief noch Geld erhalten; dagegen habe ihm Herr Scholtan. der Pächter der Dipaulischen Weinstube in Wien, im Aufträge des Herrn Baron Di pauli für seine geforderte Thätigkeit

a l s christlichsocialerAgitatorin Tirol ein Honorar von 1000 Gulden, sage tausend Gulden, d. i. 2000 L versprochen und ihm einenVorschuss von L 600 im Bureau der Baron Dipaulischen Weinstube in Wien ein gehändigt. - „Diesen Vorschuss von K 600", heißt es in der Berichtigung weiter, „habe ich jedoch dem Herrn Scholtan wieder persönlich zurückgegeben, und zwar zu jener Zeit, als ich aus den öffentlichen Blättern vernommen habe, dass die christlichsociale Partei beschlossen habe, sich in den Streit Schoepfer und Baron Dipauli

nicht einzumischeu. Unwahr ist, dass ich und Doctor Schöppel den damals in Wien anwesen den Baron Dipauli für Südtirol um Infor mationen ersucht haben; wahr ist, dass ich durch den Pächter Scholtan und Baron Dipauli in Wien (Grand Hotel) geladen wurde; wahr ist, dass ich dieser Einladung Folge leistete und über zwei Stunden in Gegenwart des Herrn Scholtan mit Herrn Baron Dipauli con- ferierte, bei welchem Anlasse Herr Baron Di pauli sein Programm entwickelte und seinen Kriegsplan für die bevor stehen

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 04.12.1915
Physical description: 4
Staatsanwalt Dr. Moll. Als Vertei diger amtieren Dr. Ritter für Baron Kuhn, Dr. Knoflach für Schallaschek und Dr. Hans Peer für Dr. Hans Klingler. Der vorgestrige, erste Verhandlungstag war im Vor mittag fast ganz mit der Verlesung der umfangreichen Anklageschrift ausgefüllt. Hernach begann das Ver hör mit dem Hauptangetlagten Baron Kuhn; er trägt eine ungemein zuversichtliche Miene Zur Schau und ist von seiner Schuld in keiner Weise überzeugt. In dein ihm zur Last gelegten Betrug von Parteien

durch Ausrechnung horrender Informationsspesen erblickt er nichts Straffares. In den:, was ihm sonst als betrüge risches Vorgehen zur Last gelegt wird, erblickt er auch bloß „eine (Schlamperei" des Bankbetriebes, für die auch' hauptsächlich der Vorstand und Verwaltungsrat verantwortlich zu machen seien. Eine besondere Wut scheint Baron "Kuhn auf Advokat und Landesgerichtsrat i. P. Moses Festner zu haben. Als man auf ihn zu sprechen kam, meinte Baron Kuhn, er freue sich auf die persönliche Auseinandersetzung

stammt,' sondern daß er ein Darlehen damals erhalten hätte, das er zu einer Reise nach Süddeutschland verwendete. Baron Kuhn kann über die Tatsache, daß einer Sum me von über 19.000 Kronen Parteibelastungen in der Höhe von 21.058 gegenüberstehen, keinerlei Aus kunft geben, sondern will glaubhaft machen, daß die Empfangsbeftätigungszettel bezüglich der Informations- spefen von Leuten weggeraumt worden seien, die ihn „hinaustunken" wollten, (Heiterkeit). — Präsident: „Aber wer hätte denn ein Interesse

daran?" — Ange klagter : „O, da sind Leute genug, Herr Oberlandesge richtsrat!" (Heiterkeit.) Diese Leute mit Namen zu nennen, vermag Kuhn nicht. Aus dem zur Verlesung gelangenden Bericht der Sachverständigen geht hervor, daß. über 76.000 Kronen an Informationsspesen im Laufe der Jahre in die Ta sche Baron Kuhn's geflossen sind. Welch gutes Geschäft Baron Kühn machte, geht auch aus dem Amstande hervor, daß die Spesenbüchlein immer größer und stärker wurden. Schallaschek blieb auf Vorhalt

des (sachverständigen Richard Stelzer bei der Aussage, es sei ihm die Geschichte mit den Informationsspesen beim Buchen nicht ausgefallen, nicht einmal die enormen Summen (30.000 Kr.) für Informationsspesen auf Konto Frau Höpperger (Hußlhof). Präsident: Was kann man um so hohes Geld bei dieser Frau erheben? Baron Kuhn: Im Verlaufe der Jahre ist halt soviel zusammengekommen. Dann sind auch verschiedene Ver änderungen in ihrem Grundbesitz vorgekommen. Präsident: Ja, bei den Belastungen allerdings. (Stürmische

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Neue Inn-Zeitung
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Page 3 of 14
Date: 22.02.1891
Physical description: 14
Jahren. Eine allgemeine Begeisterung hatte damals ganz Bozen ergriffen und Einheimische wie Fremde toastirrcu unzähligemale auf die deutsche Wacht an der Elsck» auf das deutsche Bürgerthum, dessen stolzer und steifer Nacken fick nicht beugen wird. Wie aber sieht dieser Bürgerstolz in der Nähe aus? Kurz nach Auflösung des Neicksrathes im Jänner 1891 erschien Geheimrcuh Excellenz Baron W i d m a n n in Inns bruck, besuchte den Bürgermeister und die altliberalen Größen und erklärte

ein ihm angcbotenes Tiroler Mandat annehmen zu wollen. Der Herr Baron er klärte Leiters, eine Wählervcrsammlung nicht abh alten zu wollen, wo er auch Kan didat werde. Eine Berührung mit den Wählern per- horrcszirle der Herrn Baron; er hält es nicht der Mühe werth, seiner Wählerschaft sein Programm zu entwickeln. die Wünsche seiner Wähler kennen zu leinen. Ee äußerte auch gar nicht, wenigstens nicht öffentlich, worin sein Programm bestünde. Der Herr- Baron wünschte nur unbesehen gewählt

zu werden. Man sollte glauben, daß jede selbstbewußte Wählerschaft in Dentschösterreich einen solchen Kandi daten ablehnen würde, einen Kandidaten, der seine Wählerschaft nicht nur nicht kennt, sondern sie auch nicht kennen lernen will. Man wird vielleicht sagen, Baron Widmann sei als früherer Statthalter von Tirol mit den Bedürfnissen aller Wählerschaften Tirols bekannt. Mag sein, daß dieses der Fall ist, obwohl es kaum ernsthaft anzunehmen ist. Aber wenn auch, hat der Herr Baron nicht die Pflicht, ist es nicht das Recht

der Wählerschaft zu verlangen, daß er diese seine Kenntniß in ein Programm bringe uud seinen Wählern mittheile? Bon alledem wollte Barort Widmann nichts wissen, sondern er wollte nur ein Mandat. Die Innsbrucker verzichteten auf die Ehre, den Herrn Baron in den Reichsrath zu senden, nicht ohne daß gewisse „altbewährte" Führer ihm eine Thräne nachweinten. Nun kam die Reihe an Bozen—Meran. Und siehe, die Herren Bürger von Bozen und Meran, d. h. die Bertrauens- männer derselben wenigstens, wandten sich tiefehr

- furchisvoll an Seine Excellenz und baten ihn, das Mandat für Bozen und Meran anzunehmen, worauf der Herr Baron au den Bozener Bürgermeister tele- graphirte, er sei geneigt das Mandat anzunehmen und sich unbesehen wählen zu lassen. Darüber große Freude in den ..allbewährten" „politischen" Kreisen Bozens ^und Merans. Der Bürgerstolz beugte sich 1 nicht vor Fürstenthronen, sondern vor einem einfachen Freiherrn. Es ward ausgestreut, daß Baron Wid- lnann Minister würde, daß er dann Unendliches

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 01.07.1911
Physical description: 16
. — Zuschriften ohne Unc chrift werden nicht angenommen Handschriften nicht zurückgestellt — Telephon der Redaktion : Imst, Ruf Nr. 8 K 2 « Imst. Samstag, den 1. Juli 1911. .. 24. Jahrgang. daß Sie das Abonne; ment auf unsre Zei - tung jetzt erneuern, damit Sie das Blatt ohne Unterbrechung pünktlich erhalten. Rücktritt Bienerths — Baron Gautsch, Ministerpräsident. Als Rückwirkung der letztverflvssenen Reichs- ! ratswahlen ist nicht nur der Rücktritt des Handels- ministers Dr. Weißkirchner und des Eisenbahn

ministers Dr. Glombinski, eines Polen, sondern auch die Demission des Ministerpräsidenten Baron Bienerth zu verzeichnen, welch' letzterer am 26. Juni dem Monarchen sein Rücktrittsgesuch über- ! reichte. Der Kaiser nahm dasselbe an und berief • den Baron G autsch an die Spitze des derzeitigen Ministeriums. Für Baron Bienerth war das Verhalten der christlichsozialenPartei beim Rücktritt bestiminend. Die durch die Wahlen so gewaltig dezimierten Christ lichsozialen haben beschlossen, der Regierung die Liebe

, um die entschwundene Volksgunst zurückerobern zu können. Baron Bienerth ist mit mehreren christlichsozialen Parteigrößen in Fühlung getreten, um sich darüber Gewißheit zu schaffen, wie ec die Parole einer Polittk der freien Hand aufzufassen hat. Cr gewann aus den bezüglichen Besprechungen die Klarheit, daß die Frontverän derung der christlichsozialeu Partei die Arbeits fähigkeit des neuen Parlaments in Frage stelle und zog es vor, zu gehen. Er wollte ohne eine feste Mehrheit nicht vor das Haus hintreten

und \ diese Mehrheit ist durch die christlichsoziale Parole einer ! Politik der freien Hand vorläufig gesprengt worden. ' Baron Gautsch, der schon wiederholt als Helfer in der Not auf der Bildstäche erschien — er ist zum drittenmal Ministerpräsident — wird nun die Aufgabe haben, eine Parteienkoalition im Parla mente zu schaffen, welche durch enge Anteilnahme an der Negierung und vielleicht sogar infolge der Verteilung mehrerer Ministerportefeuilles an Par lamentarier eine sichere Regierungsmehrheit ver bürgt

. Der neue Regierungschef hat . bereits mehrere führende Parlamentarier aus den ver schiedensten Parteien zu sich gebeten, um die Mög lichkeit einer Durchführung dieser Aufgabe zu prüfen. Aus Tirol ist u. der Innsbrucker Ab geordnete Dr. Erler zu Baron Gautsch berufen worden. Die Aktion des neuen Ministerpräsidenten soll sich besonders in der Richtung bewegen, einen Waffenstillstand zwischen Deutschen und Tschechen zu erzielen und durch einen Eini gungsversuch zwischen diesen zwei Streitteilen

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Der Arbeiter
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Page 6 of 12
Date: 08.09.1912
Physical description: 12
Der Sündenbock. Erzählung von Heinrich L o r e ck. Mein Freund, der Herr Baron, guckte mit seinen katerigen Augen in den Maimorgen hinein und scharrte mit seinen von vielen Hühneraugen besetzten Füßen den verschütteten Tabak aus sei nem Neste. Gott sei Dank, murmelte er vor sich hin, daß man sich heute einmal hinauswagen kann in Gottes freie Natur; in dieser Jung gesellenstube ist es ja nicht mehr zun: aushalten. und flugs war er aus seiner „Kiste" gesprungen und reckte und streckte

nicht ver sagte. Nun: „Gleiche Seelen finden sich zu Wasser und zu Lande!" heißt ein altes Sprich wort. Und das bewahrheitete sich hier wieder vorzüglich, denn beide hatten, wie es sich bald herausstellte, das gleiche Dörfchen zu ihrem End ziele gewählt und so beschlossen denn beide „dur stigen Seelen", den Weg gemeinschaftlich fort zusetzen und einen gemütlichen Tag zu verleben, vorausgesetzt, daß Jupiter Pluvius ihnen nicht gram würde. Aus der gegenseitigen Vorstellung konnte der Baron entnehmen

in das Herrenzimmer, wußte er doch, daß der Herr Baron, den er von früher her kannte, eine große Zeche zu machen beliebte. Gar bald stand ein Krug schäumenden Bie res vor dem Baron; bevor dieser aber denselben an seine wulstigen Lippen führte, deklamierte er mit vielem Pathos nachstehenden Vers: Als ich zum erstenmal dich sah. Du allerliebster Krug, Da löste all mein Denken sich. Daraus schmeckt ein jeder Zug. Nun halt ich dich mit fester Hand, Du herrlichstes auf dieser Welt, Versaufe die schlechte Laune

zu kommen. Mittlerweile waren neue Leute ange kommen und hatten an demselben Tische, wo der Baron und der Maler saßen, Platz genommen. Der erstere beeilte sich, hochtönende Reden zu halten und weil gerade vom Automobilismus und von der Aviatik gesprochen wurde, glaubte er auch nicht stille sein zu müssen. „Weißt du," meinte er zu seinem Nachbar, mit dem er inzwi schen Bruderschaft getrunken, „ich habe beides schon probiert, aber bei mir ging es immer ver kehrt. Zuerst fuhr ich Auto, dann wendete

ich mich der Fliegerei zu. Nun habe ich beides aus- gegeben." — „Ja, warum denn?" fragte er staunt der Maler. „Ja, weist, lieber Freund," meinte der Baron, „ich erzielte eben nirgends einen Erfolg. Beim Fahren flog ich immer in die Gräben, und nach jedem Fluge mußte ich ge fahren werden." Die Gesellschaft wurde immer lustiger und das Thema, das jetzt angeschlagen, drehte sich hauptsächlich um das Reisen. Natürlich wollte auch hier wieder der Baron seine Rolle spielen und erzählte, daß er sich der Nordpolexpedition

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 15.10.1898
Physical description: 10
zugänglich. Baron Di Pauli war als Mitglied des Abgeordnetenhauses eine eminente Arbeitskraft und man darf erwarten, daß er als Minister mit der gleichen Hingebung an die Aufgaben, die seiner harren, herantreten werde. Baron Di Pauli hat keine Beamtenlaufbahn hinter sich, wohl aber hat er die reiche Erfahrung eines Parlamentariers, der sich seit einer langen Reihe von Jahren an den legislatorischen Arbeiten betheiligt und stets in Fühlung mit den Bedürfnissen der Bevölkerung geblieben ist. Josef Freiherr

Deutsch- * Südtirols mit 466 von 470 Stimmen gewählt. Baron Di Pauli rief schon bei seinem ersten Auf treten im Abgeordnetenhaus«: lebhafte Beachtung hervor. Mit ihm trat ein schneidiger Redner, der das politische Gebiet und den großen Komplex der politischen Fragen vollständig beherrschte, auf den Plan. Aber auch in den zahlreichen wirthschaftlichen Fragen zeigte er sich vollständig versirt. Baron Di Pauli schloß sich bei seinem Eintritt in den Reichsrath der Rechtspartei unter Führung des Grafen

Hohenwart an. Bei dem Streit über die Behandlung Tirols in der Gebäudesteuerfrage verließ er jedoch diese Fraktion und wurde Mitglied des Liechtenstein'schen Zentrumsklnbs. Im Jahre 1891 kehrte er wieder in den Hohenwart-Klub (rechtes Zentrum) zurück. Als 1895 die Nichtbestätigung Dr. Lueger's zum Bürgermeister von Wien im Parlamente zu heftig erregten Debatten führte und Graf Hohenwart sich mit dem Vorgehen der Regierung einverstanden erklärte, schied Baron Di Pauli mit sieben engeren

Gesinnungsgenossen abermals aus dem Klub des rechten Zentrums und gründete die katholische Volkspartei. In der Wahlreformfrage trat Baron Di Pauli sehr entschieden hervor. Er war Mitglied des vom Wahlreformausschusse ein gesetzten Subkomitees, legte aber dieses Mandat nieder, weil sein Antrag auf eine partielle Erhöhung der Steuern bei jenen Steuerträgern, die nach der Steuer reform Nachlässe erhalten sollten, abgelehnt wurde. Im Jahre 1896 wurde nach einem Kompromiß seinem Anträge entsprechend beschlossen

, für den Fall , der Erledigung der Steuerreformen den Wahlzensus in der Städte- und Landgemeindenkurie von fünf auf vier Gulden herabzusetzen. Als nach den letzten Reichsrathswahlen im Frühjahre 1897 die katholische Volkspartei als eine numerisch viel stärkere Partei in das Abgeordnetenhaus einzog, wurde Baron Di Pauli zum Obmann derselben gewählt. Er betheiligte sich an der Konstituirung der Majorität der Rechten und trat nach dem Erlaß der Sprachen verordnungen energisch für eine objektive Prüfung

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 20
Date: 20.05.1905
Physical description: 20
. Es hatten sich zu dem Feste eingefunden: der Herr Statthalter Baron von S chwartzenau, Oberlandesgerichtspräsident Freiherr von Call, Landeshauptmann Dr. Theodor Kathrein, die Herren Abgeordneten Dr. Pusch, Dr. von Wackernell, v. Kripp, Baron Widmann, 1. Präsident des Landeskulturrates, Dr. Conci, Statthaltereirat Schorn, Dr. Tollinger, Haid, Geiger, Professor Malfatti, Haueis, Steinbacher und Schrott, ferner Hosrat Meusburger, Landesgerichtsrat Pult, Baron Stork, Leiter aller landwirtschaftlichen Vereinig ungen

, das Landesausschußmitglied Dr. Pusch, Herr Landes hauptmann Dr. Kathrein, Herr Statthalter Baron Schwartzenau und Herr Baron Stärk. Herr Landtagsabgeordneter Joh. Tob. Haid über reichte dem Gefeierten ein prachtvolles Album mit den Photographien der tirolischen Raiffeisenmänner. Herr Kassenrevisor Auer verlas die zahllosen ein gelangten Begrüßungen. Freiherr von Ricca bona dankte allen gerührt und suchte das Ver dienst, daß wir heute vor einer so nützlichen In stitution, wie das die Raiffeisenkasse ist, stehen

da mit, daß über den Kassenvereinen eine Organi sation wie der Anwaltschaftsverband steht, welcher durch tüchtige und erfahrene Fachleute, ins- besonders durch die Revisoren, jederzeit rechtzeitig dort einzugreifen versteht, wo ein Verein in Un ordnung zu geraten droht. Die Seele und der leitende Führer dieser so mächtigen, auf ganz Tirol sich erstreckenden In stitution ist der heute in unserer Mitte weilende, mit Recht gefeierte Baron Julius Riccabona. Er hat durch den ihm angeborenen unermüdlichen Bienenfleiß

, durch seine Ausdauer und sein stilles bescheidenes Wesen, welche ihn im ganzen Lande zu einer der mit Recht beliebtesten Persönlichkeiten, welche das unbeschränkte Vertrauen bei den höchsten Behörden sowohl, als auch in der kleinsten Bauern gemeinde genießt, gemacht haben. Man kann mit Recht sagen, daß Baron Riccabona einer jener echten, von Vaterlandsliebe beseelten Tiroler ist, welcher sich ein unvergängliches Denkmal in den Herzen seiner Landsleute gesetzt hat, ein unver gänglicheres und schöneres

soll auch die Institution der von Baron Riccabona in das Leben gerufenen und so ausdauernd ge förderten Raiffeisenkassen nicht hinter dem Danke, der ihm von vielen Seiten schon ausgesprochen wurde, Zurückbleiben. Die Raiffeisenkassen verehren in Baron Riccabona ihren Gründer und Förderer, der, wenn es galt, sein ganzes Können im Dienste der Raiffeisensache eingesetzt hat. Wenn man be denkt, daß heute über 30 Millionen Kronen Ein lagen in die Raiffeisenkasse geflossen und dadurch der Landwirtschaft zugänglich gemacht

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Tiroler Post
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Page 3 of 12
Date: 20.10.1905
Physical description: 12
, das der Prälat von Slams zelebrierte. Nur die Deutsch- und Welsch- radikalen halten sich fern. Sie scheinen der Erleuch tung nicht zu bedürfen. Begreiflich! Zum Obstruieren und sonstigem Spektakulieren, dazu braucht es keine Erleuchtung. Nach dem Gottesdienste begaben sich die Abgeordneten sofort in den Sitzungssaal, wo der Statthalter den Abgeordneten die Einberufung des Landtages und die Ernennung Dr. Kathreins und Baron Malfattis zum Landeshauptmann, be ziehungsweise Stellvertreter zur Kenntnis brachte

des Kaisers in Tirol hin, betonte den Patriotismus des Landes und schloß seine Rede mit einem drei fachen Hoch aus den Kaiser. Nach dem Landeshauptmanne ergriff Statt halter Baron Schwartzen au das Wort und präzisierte den Standpunkt der Regierung, die wirt schaftliche Arbeit wünscht. Nach der Rede des Statthalters gedachte der Landeshauptmann der seit der letzten Session ver storbenen Landesmitglieder: Dr. Karl v. Hepper- g e r, Paul W e l p o n e r. Don Luigi B a r o l d i und Giuseppe

, Baron Widmann und Genossen legten einen Antrag betreffend die Errichtung von land wirtschaftlichen Beruksgenossenschaf-- ten vor. Abgeordneter Dr. v. Grabmayr einen solchen wegen Ausbaues der Vintschgau- bahn und auf Einsetzung eines 13gliedrigen Hypr- thekarresormausschusses. Diese Anträge werden in späteren Sitzungen zur Verhandlung kommen. Der Landeshauptmann teilte sodann mit, daß Kardinal Katschthaler durch Dekan Grander und die Univer sität durch den Rektor Dr. Neoinny vertreten werde. Hierauf

wurde die Verifizierung der Wahlen der Abgeordneten Dr. Silli, Dr. Stefenelli, Dr. Guella, d'Anna, Sigmund v. Kripp, Dr. v. Sölder und Dr. Christomannos vorgenommen. Ausschußwahren. Als zweiter Punkt der Tagesordnung wurde die Wahl der verschiedenen Ausschüsse vorgenommen. In den Redaktionsausschuß wurden gewählt die Abgeordneten Don Lenzt, Don Bertamini, Don Chini, Josef Stefenelli, Kapferer, Grander, Trenkwalder und Baron Sternbach. Bezüglich der weiteren zu wählenden sechs Aus schüsse beantragt

, v. Kripp, Dr. Kapferer, Schraffl, d'Anna, Tomasi, Conci, Josef Stefenelli, Doktor v. Sölder. Petitionsausschuß: Pinalli (Obmann), Abt Mariacher (Stellvertreter), Haueis, Foidl, Professor Malfatti, Chini, Parolini, Bellat Dr. Kofler, Baron Longo, Arnold, Winkler. Gemeinde-Ausschuß: Abt Treuinfels (Obmann), Greil (Stellvertreter), Bauer, Baron Moll, Doktor Pusch, v. Pretz, Steck, Kienzl, Joris. Binotti, Doktor Anton Stefenelli, Dr. Conci. Dr. Perathoner. Volkswirtschaftlicher Ausschuß: Prof. Schöpfer

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 9 of 22
Date: 27.12.1928
Physical description: 22
, eine verwitwete Gräfin Skott. die nach dem Tode seiner Gattin dem Hause Vor stand. Mit großen Schritten ging der Graf auf der Terrasse ans und nieder. Die Gräfin blickte gedankenvoll auf ihn hin. Nun, renne uns nicht um, Hasso, sprich ein vernünftiges Wort", sagte sie endlich. Er blieb vor ihr stehen, der Arger war von seinem Gesicht geschwunden, es hatte wieder den alten hochmütigen Ausdruck. Die beiden anderen Herren waren der Baron Eigenhorst, ein Nachbar des Grafen, und Professor Bender, ein in der unweit

erttfernien Stadt lebender Arzt und ein gern ge sehener Gast des Hauses „Aber, gnädigste Gräfin, warum sich sorgen," bemerkte der Baron, sein Einglas fallen lassend, „der Graf heiratet wieder, und alles ist in schönster Ordnung." Ter Hausherr wandte sich ihm zu, um seine Lippen zuckte cS. „Ach nein, .Baron, warum sich mit Rosenketten fesseln. Auch die können lästig werden, und ich liebe die Bequemlichkeit." Er sagte es verbindlich, und doch klang es wie Spott ans seinen Worten. Der Baron ärgerte sich, btc

aus. „Aber Tantchen, du übertreibst. So groß ist meine Antipathie den Blondinen gegenüber doch nicht, das; sie sich bis auf die Erzieherin meines Sohnes erstreckt; was gehl sie mich an." Ter Professor, der lächelnd zugehört hatte, wandte sich an den Baron. „Ihnen dürfte die Dame übrigens nicht unbekannt sein; eK ist Fräulein von Störten." Ter Baron fuhr auf: „Doch nicht etwa . . . „Allerdings. „Aber um alles in der Welt! Professor, wie können Sie ttur solche Geschmacklosigkeit begehen. Hören Sie nur, Gräfin

, besagtes Exemplar ist die Tochter meiner Schwester, die verkörperte Spletz- bürgerlichkeu, die patzt bestimmt nicht hierher." Die Augen des Arztes blitzten. Entschuldigen Sie, Herr Baron, Sie kennen die junge Dame ja gar nicht, wie können Sie da urteilen?"' „Kennen oder nicht kennen, ich kannte den Vater. Das ist mir genug. Dieser.. * dieser..." „Halt! Brite keine Beleidigungen, Stör ten war mein Freund, und ich lasse meine Freunde nicht beleidigen." Eine peinliche Pause entstand. Man sah cs, oaß

Bender seine Er regung nur mühsam beherrschte. „Was werfen Sie Ihrem Schwager eigentlich vor. Baron? Vielleicht das, daß Ihre Schwester den Prinzen nicht nahm, den Ihre Familie für sie ausgesucht hatte, son dern ihn? Oder weil er über keine großen Reichmmer verfügte oder weil er die Feder stall des Schwertes führte? Was also haben Sie gegen ihn — ich wäre Ihnen für eine nähere Erklärung dankbar." Der Baron lachte, nervös ans. „Ja, ja. Sie haben recht — aber, bitte-haben Sie die Güte, die Tochter

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 25.09.1932
Physical description: 8
Uhr. Die Fahrpreise sind so billig gehalten, daß eine rege Teilnahme zu erwarten ist. Sie betragen für die H i n- und Rückfahrt von Bregenz 10 8, von St. Anton 6 8, von Landeck 5 8, von Imst 4 8 und von Oetztal 3.50 8. Nähere Angaben erfolgen durch Plakate, bzw. durch Auskünfte im Oesterreichischen Ver kehrsbüro. Todesfälle. In Innsbruck starb Baron Johann von Sternbach, Adelsmatrikelsekretär, im 70. Lebensjahre. In Hopfgarten Rosina Steiner, Tischlermeisters witwe, 42 Jahre lang Gemeindehebamme

bis 21. Oktober, Prüfungs tagsatzung am 7. November. — Josef Pfister, Gastwirt in Kirchbichl-Hirnbach; Masseverwalter Rechtsanwalt Sie erhob erschrocken die Linke, während ihr rechter Arm die Tür des Haupteinganges zurückhielt. „Das Haus ist doch Ihr Eigentum, Herr Baron. — Wir haben ohnedies solange nicht mehr die Ehre gehabt, Sie bei uns zu sehen." Oben an der Treppe wartete der Forstmeister und führte seinen Dienstherrn nach einem der Fremdenzimmer, wo bereits alles zurechtgelegt war. „Darf

ich in einer Viertelstunde zum Tee bitten, Herr Baron?" Anstetten wollte ablehnen, sah den bittenden Blick seines Beamten und bejahte. „Wie schön es bei Ihnen ist!" Der Baron stand umgekleidet neben der jungen Frau in dem großen Erker, an dem sich kleinblättriger Efeu hochrankte und bleichrote Geranien das Sims umzogen. „Wie sind Sie mit Würz zufrieden?" Er wandte sich halb nach Bogner zurück, der eben einen bequemen Lederstuhl an den großen runden Tisch schob. „Ganz gut, Herr Baron. Er ist ein braver, ehrlicher Mensch

und versteht zu schießen. Nur kann ich mir noch nicht denken, wie das werden soll, wenn er jetzt heiratet." „Der Würz?" „Der Herr Baron wissen nicht?" „Keine Silbe!" „Vielleicht hätte ich noch schweigen sollen!" „Machen Sie sich keine Gedanken, lieber Bogner, es ist mir sehr erwünscht, daß ich davon weiß. Vielleicht haben Sie die Liebenswürdigkeit, ihm zu sagen, er soll mich in einer halben Stunde unten im Hohlweg erwarten." Der Forstmeister blickte nach seiner Frau, deren Hände beim Füllen der Tassen

merklich zitterten. Er sah rasch nach Anstetten hinüber, dessen Augen an einem Photo hingen, das in Kreide gezeichnet, an der Schmalwand des Zimmers plaziert war. Der Freiherr wandte sich ab und richtete eine Frage an den Beamten: „Ist das nicht mein Vetter Günther, den Sie dort an die Wand genagelt haben?" Bogner verneinte. „Sie sind es eben selbst, Herr Baron. Vielleicht können Sie sich noch erinnern, daß Sie mir das Bild geschenkt haben, kurz ehe Sie nach Indien gingen." Dr. Zambra in Kufstein

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 07.12.1915
Physical description: 4
Unter nehmen gefördert. Nach den jüngsten Mitteilungen haben Ihre k. ü. k. Hoheiten, die Herren Erzherzoge Friedrich und Eugen namhafte Spenden gewid met, ebenso Ihre Exzellenz der Herr Statthalter Graf Toggenburg, Oberlandesgerichtspräsident Baron Call und Landeshauptnrann Dr. Freist. v. Kathrein. Daß in Bürgerkreisen die Bedeutung des Zweckes gewür digt wird, hat sich schon mehrfach gezeigt. Besonders hervorgehoben zu werden verdient hier die Gabe des hiesigen Kaufmannes Wilhelm Engele, der 1000 Kronen

. { ' - Gerichlszeitung. Zum Zufammenbrueb der alpenländifcben UolksbanH. Im Verlaufe der gestrigen Verhandlung wurde» diverse Be lege verlesen und den einzelnen Beschuldigten zum Vorhalt ge macht. H^bei wird einwandftei festgestellt, daß Baron Kuhn die angegebenen Firmen und Personen nicht um Informationen anging und daher auch alle Belastungsspesen fingiert sind. Allgemeine Heiterkeit erregte die Bemerkung Baron Kuhns: „Ein Schwindler war ich nie und werde ich nie sein. Ich bin sogar im Gemeinderate der Stadt

Innsbruck gewesen". Staats anwalt Dr. Moll: „So?" Baron Kuhn: „Ich war Aus schußmitglied im Rechts- Und Finanzkomitee"^ Bei Besprechung der hohen Jnformationsspesen bemerkte der Präsident: „Die Volksbank hat an Noblesse alles übertroffen", Baron Kuhn: „Daher war auch die Bezahlung bei der Volks bank so schlecht". Präsident: „Dafür war es aber auch nur ein Nebenverdienst". Baron Kuhn: „Dann soll man mir aber auch nicht die Verantwortung hinaufhaueu! Und wenn die Spesen zu hoch waren, dann hätte

man es mir aber sagen olKn." Präsident: „Immer dieselbe Geschichte — man hätte es mir sagen sollen". Baron Kuhn: „Es war eine Mords schlamperei bei der Bank, ich habe nirgends eine solche Sau wirtschaft gesehen wie bei der Volksbank und habe überhaupt nie gewußt, daß ich Direktor der Bank bin. Wie ich geklagt wurde, da war ich auf einmal der Direktor." Präsident: „Wer war also der Leiter des Geschäftes?" Baron Kuhn: „Ja, i was net!" Präsident: „Alles ist eine Schlamperei, kein Mensch hat geleitet

, — nun, da kann man halt nichts machen". (Lach stürme.) Hierauf kamen die Buchungen „Regieauslagen" sowie die Fälschungen von Unterschriften und verschiedene Radierungm zur Sprache. Baron Kuhn kann sich nicht verantworten, son dern redet sich auf Ueberstunden aus. Präsident: „Die werden Ihnen nicht zur Last gelegt, sondern nur nebenbei erwähnt, um zu zeigen, wie nobel Sie sich hiefür bezahlt gemacht haben". (Heiterkeit.) Baron Kuhn bezeichnet selbst seine Hand lungsweise als „höchst unvorsichtig und ungeschickt

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 09.03.1861
Physical description: 8
Ed.. Magistratsbeanner in Trient. 9. Altenbur« ger Baron Joh. Baptist, Beamter in Venedig. 111. Auers perg Vineenz Fürst in Wien. 11. Altenburger Peter Baron in Trient, 12. Altenburger Alois Baron in Trient. 13. Auffchnaiter Jgnaz von in Gries bei Bozen. 14. Angelini Joseph von (kü Kiacomo) in Ala, IS. Avanzini Dr. Emil von in Levieo. 16. Angelini Anton v.. pensionirter LandeS- gerichtsrath in Innsbruck. 17. Alpcnburg Johann Ritter v. in Hötting, 18. Bertolini Stefan von in Riva. 19. Ber- tolini Franz von in Udine

. 20. Bnffa Baron Peter in Telve bei Borgo, 21. Bnffa Baron Raimund in Telve bei Borgo, 22. Brattia Carl Anton von in Tassnllo Bez. CleS. 23. BrandiS Graf Clemens, k. k. geh. Rathin Lana, 24. BrandiS Graf Anton in Lana, 25. BrandiS Graf Hein rich in Marburg in Steiermark. 2K. Buol Franz Baron, k. k. geh. Rath, in Wien. 27. Bellat Enstach von in Borgo. 23. Benvenuti Franz von in Calliano, 23. Bra- savola Carl von in Avio, 30. Brasavola Dr. Josef von in Avio, 31. Ciurletti Graf Element in Trient. 32. Ceschi

Anton . Baron in Borgo. 33. Cobelli Kaspar von in Ro veredo, 34. Comini Ludwig von in Bozen, 33. Call Josef von in St. Pauls. 3K. Chiufole Franz von in Roveredo, 37. Capolini Graf Bortolo v. in Riva, 38. Crivelli Graf Franz in Pergine. 39. Cresseri Simon Baron in Trient. M Cresseri Math. Baron. Kreisgerichts-Präses in Trient. 41. Cresseri Leopold Baron in Calliano. 42 Chizzali Franz v., t. k. Bez.-Vorst. in Kältern, 43. Coreth Graf August in Salurn, 44. Castelbarco Graf Carl und Joief in Mai land

- zoll, 89. Ferrari Franz Dr. von in Branzoll K0. Fioresi Johann Dr. v. in Auer, kl. Festi Graf Josef in Trient. 62. Fedrigotti Graf Anton in Roveredo, 63. FerrariS Graf Josef in Innsbruck, 64. Fiorio Baron Jakob in Riva, 68. Giovanelli Jgnaz. Baron, Landesger.- Rath in Bozen, kk. Giovanelli Ferdinand, Baron in Zwölf- malgreien, K7. Giovanelli Paul, Baron, in Bozen, 68. Giovanelli Heinrich, Baron, in Bozen, 69. Giovanelli Peter, Baron, in Bozen, 7l). Giovanelli Josef. Fürst in Venedig. 71. Gresti

^ k^ k. Hauptmann< 83. Hendl i Graf Carl in Meran, 34. Hansmann Antön Bäroil in Salurn. 88. Hausmann Franz Baron in Bojen. 3K. Hip- ^ politi Joses Baron in Borgo, 87. Ingram Anton von in Bozen, Lö. Ingram Johann Baron in Bozen. 89. Kyuen! Gabriel Graf irr Bozen, 90. Kbnen Carl Graf in St. i Michael, 9l. Knoll Theodor von, Bezirksvorsteher in Bozen,' 92. Kager Karl von in Bozen, 93. Kager Carl von in Margreit, 94. Koffer Franz. Anton von m Bozen. 98. Kle-- belsberg Dr. Karl von in Brunneck. 9K. Äünigl Graf Leo

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 18
Date: 20.10.1900
Physical description: 18
, Baron Josef Dipauli, eine so feindselige Hal tung an den Tag legen, wie sie es gegen einen liberalen Gegner niemals gethan haben. Bekanntlich gilt Baron Dipauli, der frühere Obmann der katho lischen Volkspartei und Handelsminister im Mini sterium Thun, als einer der fähigsten Abgeordneten und gewandtesten Politiker und hat sich während seiner Amtsthätigkeit als Minister auch die Achtung der politischen Gegner erworben. Gegen diesen ver dienten Mann wird nun von Seite Dr. Schöpfer's

Führer kein gutes Haar gelasscn. L-abei wird leider nicht einmal in offener un ehrlicher Weise vorqeganien. Offen und ehrlich wäre es, den Abgeordneten einzuladen, vor seinen Wählern zu erscheinen und ihm dann die Bedenken, welche gegen seine politische Haltung obwalten, vorzutragen. So werden aber von Dr. Schöpfer und Genossen nur geheime Konventikel abgehalten und dort unge- hört über Baron Dipauli der Stab gebrochen, wäh rend man doch sonst auch dem Verbrecher vor seiner Verurtheilung Gelegenheit

giebt, zum Worte zu ge langen Auf diese Weise ist es Dr. Schöpfer ge lungen, im Pusterthal und in Bozen gegen Dipauli Mißtrauenskundgebungen zu bewerkstelligen. Bezeichnend, wie man gegen ihn vorgeht, ist auch folgender Fall: Auf Sonntag den 14. Oktober war in Mals eine Versammlung des Katholisch politischen Volksvereines anberaumt, bei der auch Baron Dipauli vor seinen Wählern erscheinen und sprechen wollte. Als man dies in Brixen erfuhr. wurde noch am 13.. also einen Tag vorher

, eine Wählerversammlung auf den 14. nach Brixen aus geschrieben, um es Baron Dipauli unmöglich zu machen, dabei zu erscheinen und chm natürlich wieder ein einstimmiges Mißtrauensvotum zu verschaffen. Die Herren hatten aber die Rechnung ohne den Wirth gemacht. Zu ihrem nicht geringen Erstaunen erschien Baron Dipauli in Brixen und hat den Herren einmal ordentlich seine Meinung gesagt. Die Art und Weise, wie auf dieser Versammlung gegen Dipauli gesprochen wurde, hat auch dem gewöhn lichsten Anstande Hohn gesprochen

. * * * Für den 14. ds. hatte, wie unsere Leser wissen, der Katholisch-politische Volksverein nach Mals eine Versammlung einberufen, an welcher auch Baron | Dipauli theilnehmen sollte. Inzwischen wurde von der „Schöpfergruppe" eine Versammlung nach Brixen angekündigt. Baron Dipauli begab sich daher nach Brixen und sprach hier über die politische Lage. Er betonte vorerst, daß er weder ein Mandat suche, noch wünsche und auch nickt kandidire, daß er aber, wenn seine politischen Freunde ihn wählen wollen, das Mandat annehme. Er zeigte

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Lienzer Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 16.09.1922
Physical description: 8
im Schalterraum. Sie fürchtete in ihrer Unruhe allerlei Schlimmes. Erlöst atmete sie auf, als sie den Inhalt ge lesen hatte. Dann sah sie nachdenklich vor sich hin. was sollte sie tun? Vas Telegramm klang so bestimmt und dringend. Baron Höch berg habe ihr eine äußerst wichtige Eröffnung zu machen, telegraphierte Tante Elisabeth. Und die Depesche lag schon so lange. Mußte sie da nicht sofort antworten? Mährend sie nachdenklich vor sich hin starrte, legte sich eine schlanke Männerhand in tadellosem

Glacehandschuh auf ihren Arm. „Fräulein Anni!" Sie zuckte erschrocken zusammen und hob den Aopf. Da sah sie in Baron Hochbergs Gesicht. Seine Augen senkten sich voll väterli cher Zärtlichkeit in die ihren. „Herr Baron!" stammelte sie fassungslos. „Mein liebes Rind — ich dachte mir, daß ich Sie hier finden würde. Einmal muß ten sie ja kommen und die Depesche abholcn. Seit drei Tagen bin ich fast nicht von diesem Postamt fortgegangen. Nun ist mein Marten doch von Erfolg gekrönt gewesen." Anni sah ihn zaghaft

an. „Ich bin so erschrocken, als ich Sie er blickte, Herr Baron," sagte sie leise. „Das tut mir herzlich leid. Aber ich war so glücklich, als ich Sie endlich vor mir sah, daß ich mich nicht zurückhalten konnte. Und ich habe Ihnen so viel von Michtigkeit zu sagen." „Das teilte mir Tante Elisabeth in die sem Telegramm mit. Es ist doch nichts Schlim mes in Saßneck geschehen?" forschte sie angst voll. Er lächelte begütigend. „Nein, nein, seien Sie ganz außer Sorge. Ich hoffe, Ihnen nur Erfreuliches zu melden. Und Norbert

läßt Sie herzlichst grüßen." Anni wurde dunkelrot. „Sie wissen, Herr Baron —" „Alles, mein Rind — alles. Aber darü ber sprechen wir noch. Jetzt will ich nur schnell eine Depesche aufgeben nach Saßneck. Daß ich die kleine Ausreißerin gefunden habe. Tante Elisabeth wird dann wohl morgen schon nach Berlin kommen und Sie wieder unter ihre Fittiche nehmen." Er setzte ein Telegramm an seine Base auf. „Gefunden! — Erwarte dich morgen im Raiserhos. Rolf." Das gab er am Schalter auf, ohne Anni aus den Augen

zu lassen. Sie stand mit unru higem Gesicht wenige Schritte von ihm entfernt. Als er fertig war, zog er ohne weiteres ihren Arm durch den seinen. „So, und jetzt kommen Sie mit mir, mein liebes Rind." Draußen rief er einen Magen an und hob Anni hinein, dann nahm er neben ihr Platz, nachdem er dem Rutscher sein Hotel angegeben hatte. Stumm und bleich, die Hände fest in ih rem Muff incinandergckrampft, saß sie neben dem Baron, der sie voll heiliger Rührung und Freude betrachtete. Sie fragte

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 12
Date: 30.10.1908
Physical description: 12
Rcgierungs- boten wandeln und wissen, woher solche authentische Erklärungen kommen. Also: Ein Beamtenministerium kommt nicht, das Abgeordnetenhaus wird bei seinem Wiederzusam mentritte ein echt parlamentarisches Ministerium vorfinden. Da das Volkshans bereits am 17. Nov. zusammentreten soll, so müßte das neue Ministerium bis dorthin gebildet sein. Wenn nun die erste Voraussetzung für eine Wiederkehr Baron Becks geschaffen wäre, dann müßte als zweite die Tatsache folgen, daß es ihm gelun gen

ist, eine neue Koalition zu bilden. Da nun die Tschechen und die Deutschböhmen aus dem Stand punkte stehen, bei der Neubildung des Ministeriums den Gegner unschädlich zu machen, so müßte sich Baron Beck bei der Bildung der neuen Koalition sür einen der beiden Streitteile entscheiden. Wie es scheint, beabsichtigt Baron Beck die Tschechen aus seiner Kombination auszuschalten u. eine Koalition, bestehend aus den Deutschen, den Polen, den Süd- slaven und den Ruthenen, zu bilden. Schon wird Dr. Sustersic

als südslavischer Ministerkandidat be zeichnet und zwischen den Polen und Ruthenen wur de vor einigen Tagen eine Art Ausgleich geschlos sen, der wahrscheinlich die Berufung eines Ruthenen ins Ministerium ermöglichen soll. Die beiden tsche chischen Ministerportefeuilles würden also an die Südslaven und Ruthenen übergehen. Der Plan wäre nicht schlecht; es fragt sich nur ob Baron Beck noch so viel Kraft besitzt, ihn auch durchführen zu können. Da Baron Beck schon nach der Rückkunst des Monarchen nach Wien

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 19.11.1924
Physical description: 4
lassen! In meiner Lage hat sich doch nichts geändert, Herr Baron, wenn Sie jetzt auch zufällig hinter mein kleines Geheimnis gekounnen sind! Allerdings, wenn Jakov Dangelmann zuverlässigen Ersatz für mich bekommen hätte, wäre ich nicht mehr da." Erdmute errötete tief; sie wußte nun den Grund! Un vermittelt erhob sie sich und trat an die weitgeöffnete Balkontür. In geheimnisvoller Pracht grüßten die Sterne der lauen Septembernacht zu ihr herab. Das Herz war ihr so voll

. „Ich kann mich aber nicht mit dem Gedanken vertrant Mächen, daß ein Manu wie Sie Knechtschaftsdienste tut!" sägte der Baron zu Karl Gütlicher, der ihm erttst :nt- gegnete: „Der Erde dienen, bei wem es auch sei, ob auf einem kleinen oder großen Besitz, ist kein Knechtsdienst, Herr Baron!" „Sie haben recht, Herr von Wiürodt; dennoch möchte ich Sie,wo anders sehen! Ich werde dafür sorgen, daß Dan gelmann so bald wie möglich eine geeignete Hilfskraft be kommt," meinte der Baron, „denn mit Ihnen habe ick etwas anderes vor und bitte

Sie, mir zu gehorchen — ick meine es gut mit Ihnen — und nicht erst seit Heute—-" „Davon bin ich Liberzeugt, Herr Baron, doch ehe Dan gelmann nicht versorgt ist, darf ich nicht an mich denken. Der Mann hatte zu mir, dem ganz Fremden, Unbekann ten, Vertrauen und hatte mir Unterkunft und Beridenst- möglichkeit gegeben zu einer Zeit, wo es mir am aller- schlechtesten ging - allerdings ohne daß er es wußte, und ich möchte nicht undankbar gegen ihn werden! Eine Lösung könnte es vielleicht geben —" fügte er sinnend hinzu

Günther errötete, Der Vorschlag des Barons war so überraschend, daß ihm die Worte fehlten. Welch unverhofftes Glück! Aber nein, er durfte es nicht anneh men — das ging über seine Kraft, immer in der Nähe der Geliebten zu sein! Der Baron streckte ihm die Hand entgegen. „Also ab gemacht, Herr von Willroüt —" Karl Günther zögerte. „Verzeihen, Herr Baron, daß ich nicht sogleich annehme — doch ich hatte mir im stillen bereits andere Pläne gemacht — ich wollte gänzlich fort ans hiesiger Gegend —" „Fort

—? Gefällt es Ihnen denn nicht hier?" „Es sind andere, ganz bestimmte Gründe, Herr Baron!" Ein gequälter Zug glitt dabei über sein Gesicht. Der Baron verstand nun und drängte nicht weiter, dennoch gab er sich nicht zufrieden,' er wollte sein Ziel er reichen! Aufmerksam hatte Erdmute auf die Unterhaltung der Herren gelauscht. Langsam kam sie jetzt wieder an den Tisch heran. Sie setzte sich so, daß ihr Gesicht im Schatten war: so konnte sie den Geliebten unauffällig beobachten. Mit elementarer Gewalt

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Unterinntaler Bote
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Page 1 of 12
Date: 23.03.1906
Physical description: 12
Verkündigung. Donnerstag, 29. März. Cyrillus. Montag, 26. März. Emanuel. Freitag, 30. März. Quirinus. Dienstag, 27. März. Rupertus. Samstag, 31. März. AmoS Pr. Die Demission des Statthalters. Freiherr von Schwartzenau ist von seinem Po sten, den er durch mehr als vier Jahre inne hatte, enthoben worden. Der Statthalter wurde abgesägt im vollen Sinne des Wortes, um das Begeisterungs- feuerchen der deutschen Volkspartei für die hohe Regierung in Brand zu halten. Baron Schwartzenau ist über die deutsche

Schwartzenaus nicht überraschend, Anzeichen für eine Statthalter krise waren hinter den Kulissen genug vorhanden. Die kaiserliche Bestätigung der Wiederwahl des Innsbrucker Bürgermeisters Wilhelm Greil bot den willkommenen Anlaß, Schwartzenau gehen zu heißen. Der gewesene Statthalter ist zum Senatspräfidenten extra statum beim Verwaltungsgerichtshofe ernannt worden. Baron Schwartzenau ist ein Opfer der Gassen politik, vor der die österreichische Regierung eine verzweifelte Angst besitzt

Schartzenau zu betrachten, wäre wohl angebracht. Die konservative Partei war mit der Politik, welcher Baron Schwartzenau huldigte, nicht immer einverstanden, besonders, was die italienisch<tirolische Autonomiefrage anbelangt, aber seine Befähigung, seine reichen Kenntnisse, seine Aufopferungsfähigkeit im Dienste, hat sie jederzeit anerkannt und zu wür digen gewußt. Derzeit wird Baron Spiegelfeld das jedenfalls geraume Zeit währende Interregnum ausfüllen. Für- später wir besonders Graf Bylandt genannt

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Unterinntaler Bote
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Page 4 of 12
Date: 12.03.1897
Physical description: 12
sodann auf die uns oft als Muster vor gehaltenen Vorarlberger und kann nur wünschen, daß Tirol die direkten Wahlen ebenso einhellig ablehne wie die Vor arlberger. Ueber Antrag des Abg. Baron Longo wird so dann die interessante Debatte geschlossen. Abg. von Kripp bemerkt gegen den Abg. v. Zallinger, daß Kirchenbesuch und Wahlpflicht denn doch zwei verschiedene Dinge seien und daß der Hirtenbrief der österreichischen Bischöfe über den Wahlmodus sich gar nicht ausspreche. — Bei der nun folgenden

Abstimmung gelangt Punkt I des Ausschußantra ges zur Annahme. Hierauf wird über den Minoritätsantrag des Abg. v. Kripp und Genossen namentlich abgestimmt und derselbe mit 21 gegen 18 Stimmen angenommen. Damit ist Punkt II des Ausschußantrages gefallen und mit der Einführung der direkten Wahlen in Tirol ist es vor läufig nichts. Interessant ist die Abstimmungsliste; darum möge sie hier stehen. Für den Antrag Kripp stimmten die Abgeordneten Baur, Baron Eyrl, Foidl, Geiger, Haid, Dr. Hirn, Dr. Kathrein

, Klotz, v. Kripp, Baron Longo, Dekan Ritsche, Dr. Pusch, v. Riccabona, Dr. Schmid, Schnei der, Treuinfels, Trogmann, Dr. Wackernell, Widmann, Wildauer, und v. Zieglauer. Gegen den Antrag Kripp also für direkte Wahlen votirten die Abgeordneten Bachlechner, Dr. Blaas, Dr. v. Braitenberg, Dr. Falk, v. Grabmayr, v. Guggenberg,, v. Hellrigl, Hofer, Payr, Rainer, Baron Rokitansky, Schenk, Schöpfer, Schorn, Terlago, Propst Walter, Welponer und v. Zallinger. Wie man sieht, haben vier gemäßigte Liberale

, die Abgeordneten Baron Eyrl, Baron Longo, v. Widmann und v. Zieglauer mit der Majorität der Konservativen gestimmt; zwei konservative Abgeordnete, Dekan G r a n d e r, der erkrankt ist, und Trafojer, der sonst verhindert war, die auch in diesem Sinne gestimmt hätten, waren abwesend.— Mit der Minorität stimmten neun schärfere Liberale und neun scharfe Konservative. Eine eigenthümliche Mischung, besonders für Leute, die seiner Zeit über die Coalition sich nicht genug entrüsten konnten! Politische Rundschau

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Der Oberländer
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Page 2 of 12
Date: 30.07.1931
Physical description: 12
von öffentlichen Körperschaften und den Gast wirten übernommen werde. Dieser Vorschag et' wies sich aber auf Grund einer Prüfung ange sichts der finanziellen Notlage des Landes und des niedrigen Preisniveaus in Tirol als un durchführbar. MW der MWliieisteri.es Mles M W »Wllllllllllllll MrreglellWMt Mm Jr. Mer Am Samstag den 25. d. M. hatten sich die Bürgermeister des Bezirkes Imst zu einer Ab- schiedsfeier vom scheidenden Bezirkshauptmann Baron Dr. Reicher in Station Oetztal Oetztaler- hof eingefunden

des Bezirkshauptmannes Baron Dr. Reicher zu überzeugen, er beglückwünschte ihn zu der geschlossenen Ehrung durch Ernennung zum Ehrenbürger. Das große Ansehen und anerkannte Tüchtig keit habe die Landesregierug nach Rücksprache mit den maßgebenden Interessenten des Fremdenverkehrs veranlaßt Ob. R. R. Baron Dr. Reicher zum Leiter des Landesverkehrs amtes zu ernennen. Er sei vollkommen über zeugt, daß Baron Dr. Reicher dieses wichtige und schwierige Amt zum Nutzen und Frommen des ganzen Landes führen werde, er richtete

und Tat für das Oetztal eingetreten. Man habe wohl schon lange gefühlt, daß ein so tüchtiger Mann nicht mehr lange dem Bezirke erhalten bleiben werde, weil der Wirkungskreis für ihn im Bezirke zu klein fei. Er richtete an den schei denden Bezirkshauptmann die Bitte, den Imfter- bezirk auch weiter in guter Erinnerung und gu tem Andenken zu bewahren. Abg. Willi Grissemann beglückwünschte den B. H. Baron Dr. Reicher zu seiner neuen Stellung, auch deswegen, daß er den Mut gehabt, diesen wichtigen

und schwierigen Posten anzuneh men. Der unantastbare Ruf einer gewissenhaften Objektivität und Gerechtigkeit sei die sicherste Gewähr, daß das Landesverkehrsamt unter guter Führung stehen werde. Nationalrat Haueis dankte dem Bezirks hauptmann für das ständige Entgegenkommen, das er bei jeder Vorsprache und in allen Belan gen gesunden habe. Die Grundsätze, die Baron Dr. Reicher bei seiner Amtsführung stets ange wandt habe, könne man in die 2 Worte gerecht und milde kleiden. Er dankte dem Bezirkshaupt

, Bürgermeister Kluiberffchädl Mieming und Abg. Grindhammer. Es stellte sich nun der neue Bezirkshauptmann Reg. R. Dr. Rifeffer den Bürgermeistern vor. Er bat die Bürgermeister ihm das gleiche Ver trauen wie seinem Vorgänger entgegenzubringen und ersuchte sie um tatkräftige Mitarbeit, die für jede ersprießliche Tätigkeit erforderlich. Zum Schluffe ergriff nun Baron Dr. Reicher das Worr und dankte für die ihm erwiesene Eh rung durch Ernennung zum Ehrenbürger der Ge meinden. Er dankte den Bürgermeistern insbe

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