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Der Arbeiter
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Page 12 of 12
Date: 10.12.1911
Physical description: 12
As- karis den Sambesi hinunter nach Kitondos Dorf gerudert, wohin ich von hier aus marschiere." Sündige Liebe. Die Rache des Betrogenen. Kürzlich wurden die Bekannten der freiherr lichen Familie R. durch die Anzeige überrascht, daß Hans Freiherr v. R., ehemaliger Legations- rar, nach langen: Leiden gestorben sei. Die Nach richt weckte die Erinnerung an eine Geschichte, die sich vor Jahren ereignet und in der der Ver storbene eine der Hauptrollen gespielt hat. Baron Hans R. war damals der Botschaft

in Paris als Legationssekretär zugeteilt gewesen. Eine männlich schöne, elegante Erscheinung mit weltgewandten Maniereu und einer nicht gewvhn- lichen Summe von gesellschaftlichen Talenten, war Baron R. ein gern gesehener Gast in jenen Kreisen, in welchen man sich nie langweilt. In diplomatischen Kreisen prognostizierte man dem Baron eine große Zukunft, da er sich als kluger Kopf erwies. Doch solche Zukunftsträume sollten nie in Erfüllung gehen. Ein Weib vernichtete alle Hoffnungen, die der junge

Diplomat hegte. Auf einer Soiree war Baron R. einer reizend schönen Amerikanerin vorgestellt worden. Mrs. A. war die Gattin eines millionenreichen Groß industriellen und Bankiers jenseits des Ozeans und war nach Europa gekommen, um einen Win ter in Paris zuzubringen. Der zuvorkommende Gatte hatte den Wunsch seiner schönen Frau er füllt, ein kleines Palais im Foubourg St. Ger- main, dem Aristokratenviertel von Paris, gemie tet und hatte sich und seine Frau durch den ame rikanischen Botschafter

an ihren Siegeswagen spannen zu kön nen. Aus dem anfänglichen kleinen Flirt war eine leidenschaftliche Liebe erwachsen. Die Vergleiche, die Mrs. A. zwischen dem geistvollen Baron und ihrem Mann, einem nüchternen Zahlenmenschen, der sich nur für Baumwolle und Aktien inter essierte, anstellte, mußten zugunsten des Barons ausfallen und willig überließ sie sich einer Leiden schaft, die sie noch nie empfunden hatte. Eines Abends klingelte es an der Wohnungs tür des Barons und der Diener meldete Mr. A. Erstaunt gab

der Baron Befehl, den Besucher in den Salon zu führen. Die Begrüßung war eine sehr herzliche. „Ich komme im Aufträge meiner Frau," sagte Mr. A., „Sie um etwas zu bitten. Aber vorher hätte ich selbst eine Bitte. Würden Sie so freundlich sein, mir durch Ihren Diener dieses Rezept in der Ilpotheke besorgen zu lassen?" „Selbstverständlich, Mr. A.," beeilte sich der Baron zu sagen, klingelte dem Diener und schickte ihn mit dem Rezept fort. „Und nun zu unserem Geschäft, Baron," sagte der Amerikaner und zog

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Der Südtiroler
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Page 1 of 6
Date: 15.04.1935
Physical description: 6
-jhr u. im voraus zahlbar. Ssterr. 8 9 -, Deutsches Reich RM •; Schweiz Fr. 9; Amerika (USA) D »; Tugoslav. D 100; übriges Ausland Schw. Fr. 9. (Nur in vsterr. »nd Deutsches Reich vlerteljährl. Bezug mbgl.,Preis: 8 L.Ü0 dezw. RM IJO) Folge 8 Zunslinulr. 15. April 1933 12. Jahrgang Baron Sternbach konfiniert. Am 28. März wurde Dr. Paul Freiherr von Sternbach auf seinem Ansitze in Bruneck verhaftet und ins Gefängnis nach Bozen gebracht. Am 8. April verurteilte ihn die Kon- sinierungskommission

, dem Carabinierikommandanten und zwei höhe ren Offizieren der faschistischen Miliiz. Auf Umwegen hat man in Bozen die für die Konfinierung des Baron Sternbach maßgebenden Gründe in Erfahrung gebracht. Man wirft ihm vor: a) Das Schreiben der deutschen Akademie (Ernennung zum korrespondierenden Mitglied); b) er habe der Jtalianisierung der Familiennamen ent gegengearbeitet; e) er habe einem Pustertalex Bauern Vorwürfe wegen seiner Anmeldung zur faschistischen Partei gemacht. Nichts spricht für die trostlose Lage, in der sich heuch

die Südtiroler Deutschen befinden, mehr als diese Konfi nierungsgründe, die keines Kommentars bedürfen. Die zwangsweise Jtalianisierung der uralten Familiennamen ist sogar von höchster italienischer Stelle gebrandmarkt wor den; Baron Sternbach hatte diesbezüglich beim Bozner Präfekten vorgesprochen (die Leute nennen ihn anstatt Mastromattei Mostro-matto-verrücktes Ungeheuer) und der Präfekt, der jegliche Zwangsmaßnahmen in Abrede stellte bat, daß ihm Fälle zwangsweiser Namensitalianisierung angezeigt

werden möchten. Da in letzter Zeit verschiedene Bauern zu Baron Sternbach kamen, um sich wegen dch geforderten Namensumnennung Rat zu holen, sagte der Baron, daß man sie unrichtig informiert habe, und daß der Vorgang zwangsweiser Jtalianisierung auch vom Prä fekten verurteilt werde, und esc schrieb ihnen die Gesuche, in welchen sie unter Berufung auf diese Irreführung ihre Ge suche um Namensumnennung zurückzogen. Baron Stern bach tat dies in bestem Glauben und ganz offen und trug die Rekurse vielfach

persönlich zum Amtsbürgermeister. Die Ernennung der Deutschen Akademie, welche die gleiche Würde gleichzeitig an zwei ital. Wissenschaftler, nämlich Dr. Qo- renzo de Rovere, Museumsdirektor in Turin und Dr. Giuseppe Gabetti, Pros, der Germanistik an der Universität Rom und Direktor des „Jstituto ltaliano di studi germa- nici" dortselbst verlieh, kann aber wirklich nicht zum An lasse für eine Freiheitsstrafe genommen werden, umsomehr Baron Sternbach keine Schritte unternommen

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Unterinntaler Bote
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Page 11 of 14
Date: 17.05.1913
Physical description: 14
um den armen, unglücklichen „König von Rom". Kurz nachdem Professor Winter von seinem Spaziergange heim- gekehrt war, wurde ihm Besuch gemeldet. Es war Baron Auers perg, ein einflußreicher Hofkavalier, der beim Kaiser ganz beson ders in Gunst stand und immer da vermittelnd eingreifen mußte, wo eine heikle Sache rasche und glatte Erledigung forderte. Er schüttelte dem Professor freundlich die Hand und rief im Tone aufrichtiger Freude: „Also grüß Gott, lieber Professor! Der Ruf von Ihrer Gelehrsamkeit

und von Ihren wundervollen Samm lungen ist nachgerade sogar durch die dicken Mauern der Hofburg gedrungen, was immerhin 'etwas sagen will. So habe ich mich denn aufgemacht und Sie ausgesucht." „Das ist eine 'große Ehre, Herr Baron," erwiderte Winter erfreut. „Aber ich bitt' schön — das ist doch schließlich meine Pflicht, net? Tenn zum ersten Hab' ich selber eine Vorliebe für die Wissenschaft, wenn es mir mein anstrengender Hofdienst auch nicht gestattet, mich ihr ausschließlich zu widmen; fürs zweite

, Herr Professor, so würden Sie mir den größten Gefallen erweisen." „Mit größtem Vergnügen tue ich das/' erwiderte Winter. „Aber ich weiß nicht, ob Sie sich nicht etwa zu große Hoffnungen machen." Ter Baron klopfte ihm wohlwollend auf die Schulter und sagte: „Sie sind zu bescheiden, lieber Professor. Damit kommt man in der Welt nicht vorwärts. Bis zu einem gewissen Grade hat ja diese schöne Tugend ihre Berechtigung, aber was darüber hinausgeht, ist vom Uebel. Wer etwas kann und etwas geleistet

hat, braucht sich vor der Welt nicht zu verstecken; er hat vielmehr ein Recht, auf eine Stellung Anspruch zu machen, die seinem Können und Wissen entspricht. Und nun kommen Sie!" ■ Professor Winter führte seinen Gast von Schrank zu Schrank, öffnete Tür um Tür, zeigte mit bescheidenem Stolze die hier aus gehäuften Schätze und knüpfte seine Erklärungen in unaufdring licher Weise an. Tie Sammlungen waren von einer Reichhaltigkeit, daß Baron Auersperg staunte; dabei 'herrschte eine Ordnung und Uebersicht

- lichkeit, die Bewunderung erregten. Tie Schmetterlingssammlung insbesondere war von einer Vollständigkeit, daß vielleicht ihresgleichen in der ganzen Welt nicht zu finden war. „Wie glücklich müssen Sie sein," rief der Baron, „daß Sie so ganz in Ihrem geliebten Berufe aufgehen können!" Ter Professor seufzte. „Gewiß ist die Wissenschaft etwas Schönes," sagte er, „aber auch sie reicht nicht immer aus, um einen Menschen glücklich zu machen." „Was fehlt Ihnen denn zu Ihrem Glücke?" rief der Baron verwundert

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 09.03.1861
Physical description: 8
Ed.. Magistratsbeanner in Trient. 9. Altenbur« ger Baron Joh. Baptist, Beamter in Venedig. 111. Auers perg Vineenz Fürst in Wien. 11. Altenburger Peter Baron in Trient, 12. Altenburger Alois Baron in Trient. 13. Auffchnaiter Jgnaz von in Gries bei Bozen. 14. Angelini Joseph von (kü Kiacomo) in Ala, IS. Avanzini Dr. Emil von in Levieo. 16. Angelini Anton v.. pensionirter LandeS- gerichtsrath in Innsbruck. 17. Alpcnburg Johann Ritter v. in Hötting, 18. Bertolini Stefan von in Riva. 19. Ber- tolini Franz von in Udine

. 20. Bnffa Baron Peter in Telve bei Borgo, 21. Bnffa Baron Raimund in Telve bei Borgo, 22. Brattia Carl Anton von in Tassnllo Bez. CleS. 23. BrandiS Graf Clemens, k. k. geh. Rathin Lana, 24. BrandiS Graf Anton in Lana, 25. BrandiS Graf Hein rich in Marburg in Steiermark. 2K. Buol Franz Baron, k. k. geh. Rath, in Wien. 27. Bellat Enstach von in Borgo. 23. Benvenuti Franz von in Calliano, 23. Bra- savola Carl von in Avio, 30. Brasavola Dr. Josef von in Avio, 31. Ciurletti Graf Element in Trient. 32. Ceschi

Anton . Baron in Borgo. 33. Cobelli Kaspar von in Ro veredo, 34. Comini Ludwig von in Bozen, 33. Call Josef von in St. Pauls. 3K. Chiufole Franz von in Roveredo, 37. Capolini Graf Bortolo v. in Riva, 38. Crivelli Graf Franz in Pergine. 39. Cresseri Simon Baron in Trient. M Cresseri Math. Baron. Kreisgerichts-Präses in Trient. 41. Cresseri Leopold Baron in Calliano. 42 Chizzali Franz v., t. k. Bez.-Vorst. in Kältern, 43. Coreth Graf August in Salurn, 44. Castelbarco Graf Carl und Joief in Mai land

- zoll, 89. Ferrari Franz Dr. von in Branzoll K0. Fioresi Johann Dr. v. in Auer, kl. Festi Graf Josef in Trient. 62. Fedrigotti Graf Anton in Roveredo, 63. FerrariS Graf Josef in Innsbruck, 64. Fiorio Baron Jakob in Riva, 68. Giovanelli Jgnaz. Baron, Landesger.- Rath in Bozen, kk. Giovanelli Ferdinand, Baron in Zwölf- malgreien, K7. Giovanelli Paul, Baron, in Bozen, 68. Giovanelli Heinrich, Baron, in Bozen, 69. Giovanelli Peter, Baron, in Bozen, 7l). Giovanelli Josef. Fürst in Venedig. 71. Gresti

^ k^ k. Hauptmann< 83. Hendl i Graf Carl in Meran, 34. Hansmann Antön Bäroil in Salurn. 88. Hausmann Franz Baron in Bojen. 3K. Hip- ^ politi Joses Baron in Borgo, 87. Ingram Anton von in Bozen, Lö. Ingram Johann Baron in Bozen. 89. Kyuen! Gabriel Graf irr Bozen, 90. Kbnen Carl Graf in St. i Michael, 9l. Knoll Theodor von, Bezirksvorsteher in Bozen,' 92. Kager Karl von in Bozen, 93. Kager Carl von in Margreit, 94. Koffer Franz. Anton von m Bozen. 98. Kle-- belsberg Dr. Karl von in Brunneck. 9K. Äünigl Graf Leo

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Unterinntaler Bote
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Page 3 of 10
Date: 20.04.1900
Physical description: 10
einandersetzungen kam und daß bei dieser Sitzung der gewesene Minister Baron Dipauli, der ohne jede Berechtigung hiezu beigekommen war und das Wort ergriffen hatte, von den Bauern aufgesordert wurde, ruhig zu sein oder den Saal zu verlassen, da Nie mand nach ihm verlangt habe. Der Bürgermeister von Kaltern soll wörtlich gesagt haben: „Herr Baron hier haben sie nichts zu thun, gehen sie dort hin Reden halten, wo sie bis jetzt solche hielten". Baron Dipaulr habe hierauf die Sitzung verlassen

. Auch dessen Bruder, der frühere Bürgermeister Baron Andreas Dipauli habe von Seite der Bauern r heftige Reden über sich ergehen lassen müssen. Dieser Zeitungsbericht ist von der „Meraner Zeitung" in alle anderen liberalen nnd selbstver ständlich auch deutschradikalen Blätter überge gangen. Run aber stellt sich heraus, daß der ganze Be richt erlogen ist. Baron Dipauli war allerdings bei der Sitzung anwesend, weil er selbst Mitglied des Gemeindeausschusses ist; richtig ist auch, daß die Sitzung vertagt

werden mußte, weil es sich noch um einige Grundeinlösungen handelte, alles Übrige aber und insbesondere der Bericht über die schnei dige Abfertigung des Baron Dipauli ist vollkommen rein aus der Lust gegriffen. Man kann jetzt neugierig darauf sein, ob alle diese nationalliberalen Blätter, welche die Verleum dung gebracht haben, auch ihre Angaben richtig stellen werden. Am Samstag ist die Pariser Weltaus stellung feierlich eröffnet worden. Paris hatte Kaufmannsfamilie besonders willkommen

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Tiroler Wastl
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Page 11 of 16
Date: 30.12.1931
Physical description: 16
Die junge Frau liebte ihren zweiten Gatten wirklich oder glaubte dies wenigstens, aber die Flitterwochen fan den schließlich doch ihr Ende und p)enn Baron Gustave seine junge Gattin auch noch nicht vernachlässigte, so bil dete sie doch nicht mehr seine einzige Leidenschaft, wie dies während der Brautzeit und in der ersten Zeit nach der Eheschließung gewesen war. Die junge Frau hatte eine gefährliche Nebenbuhlerin gefunden. Bei dem Baron war die alte Leidenschaft zum Baccarattisch wieder erwacht

, und dessen Mitglied auch Baron de Grenelle war, beschlossen^ zu diesem Rennen noch Wien zu fahren. Für die Amerikanerin, die den französischen Baron geheiratet hatte, war Wien etwas ganz Neues und sie verfiel sofort den Reizen dieser Stadt. Unter den eigenartigen Lokalen der Achtzigerjahre befand sich auch draußen am Tabor im zweiten Wiener Gemeindebezirke ein ganz gewöhnliches Gasthaus, das den „Harner-Buben" gehörte. Es waren zwei Fleischhauer, aber Naturkünstler sondergleichen, Klavierspieler der eine, Sänger

in den Ohren klingenden und so weich zu Herzen gehenden Stimme sang. Sie schloß die Augen, nur um zu hören, und ver langte immer wieder, daß dieser Mann singen solle und nicht der Harner. Am nächsten Abend war sie wieder ge kommen und da ging schon ein Augenspiel hin und her zwischen ihr und dem Sänger, ein optisches Signalisieren, und wieder vollzog sich das Schicksal dieser Frau, aber diesmal auch das des Mannes, der ihr in den Weg ge- tteten war. Während Baron de Grenelle an einem der nächsten

Nachmittage auf dem Rennplätze weilte, hatte die Frau das Hotel verlassen. In diesem war aber ein Brief für den Gatten zurückgeblieben. Es war ein kalter Abschied für ihn, die Erklärung, daß sie das ersehnte Glück an seiner Seite nicht gefunden habe und ihn deshalb verlasse. Er solle sie nicht suchen, solle ihr nicht folgen, denn sie würde einen Selbstmord dem ferneren Leben an seiner Seite vor ziehen. Baron Gustave de Grenelle fügte sich in seiner etwas leichtlebigen Art in das Unvermeidliche und kehrte

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Innsbrucker Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 02.12.1933
Physical description: 12
. Mit dieser Verurteilung hat eine amüsante Schwindler lausbahn ihren vorläufigen Abschluß gefunden. „Baron" H a r tz e l l war eigentlich ein Herrschafts diener, der, begabt mit einem vorteichaften Aeußeren, bald fand, daß er für seinen «bescheidenen Beruf zu gut sei. Nachdem er im Lause von einigen Jahren seinem Herrn abgeguckt hatte, wie er „sich räuspert und wie er spuckt^, machte er sich selbständig und ließ sich zu erst als eleganter Lebemann mit dem Barontitel in Mayfair, dem vornehmsten Viertel von London

sich in das freie Land der Amerikaner, die d^.n distinguierten Edelmann mit den ergrauten Schläfen urd den tadellosen Manieren gern ihr Haus und ihre Börse öffneten, da „Baron Hartzell" seinen Freunden ein glänzendes Geschäft vorschlagen konnte. Die Geschichte mutete zwar etwas seltsam an, aber der elegante Baron war so vornehm, daß der Gedanke an einen Schwindel einfach unmöglich war. Und sah man es denn nicht auf den ersten Blick, daß er wirklich von dem großen englischen Seehelden Francis Drake ab stammen

mußte, dessen Miniaturporträt, das er ständig zwischen Brust und Hemd trug, dieselbe kühne Haken nase aufwies, die auch den Baron, seinen späten Nach fahren, zierte? Wundern konnte man sich höchstens über die schnöde Undankbarkeit Englands, das dem Nachkommen des treuesten und erfolgreichsten Pala dins der großen Elisabeth sein Recht vorenthiett. Doch dafür hatte der Baron eine Erklärung. Nach dem Tode Drakes sei das Vermögen wegen Erbstreitigkeiten vom Fiskus zunächst beschlagnahmt worden. Die Pro

zesse hätten jahrzehntelang gedauert, und schließlich seien die wichtigsten Dokumente während des Bürger krieges, der zu ver Hinrichtung Karls I. führte, in Ver.ust geraten. Diese Schriftstücke habe nun Baron Hartzell durch einen Zufall wieder ausgesunden. Und er legte gern den Interessenten ein Bündel von alten, vergilbten Pergamenten vor, die seine Angaben be stätigten. Natürlich, fügte der Baron hinzu, habe er selbst nicht ausreichend Mittel, um einen Prozeß gegen die bri tische Regierung

, die sich einen tausendprozentigen Gewinn auf eine kleine Ein lage nicht wollten entgehen lassen, zumal der Baron ihnen wunderbare, wappengeschmückte Anteilscheine arnslellte. wie es sich geziemte für ein so nobles Unter nehmen Auch unternahm er häufig auf den teuersten Dampfern Reifen nach England, die der Einleitung und Durchführung des Prozesses galten. Der Staatsanwalt meinte, es feien dem Hochstapler bei diesem Geschäft mindestens 50.000 Amerikaner auf den Leim gegangen, obwohl sich nicht alle Ge schädigten gemeldet hätten

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 29.05.1931
Physical description: 6
genommen hat." „Der Herr Baron is net z'Haus!" erklärte sie mit grob schlächtiger Bestimmtheit, ohne erst eine Erklärung abzu warten. „Melden Sie uns nur dem Herrn Baron," sagte Schuh, gereizt durch dieses breite Gesicht mit den derben Backen knochen und den wulstigen Lippen. „Wenn S' schon hören, daß er net z'Haus is," keifte das Frauenzimmer. „Melden Sie ihm, daß seine Tochter Hermine da ist mit ihrem Mann und ihrem Kind." Das Weib zog eine freche, höhnische Fratze, in die Schuh mit Vergnügen

seine Faust gepflanzt hätte. „Und wenn der Kaiser von China da is, so ders er wieder umdrahn. Der Herr Baron will kan Menschen seg'n, und Ihnen am allerwenigsten, verstanden?" Mit Schuhs Geduld war es zu Ende. Er gab dem Weib einen Stoß vor die Brust und wollte seinen Fuß in die Türspalte setzen, um sich den Einlaß zu erzwingen. Aber da war die Sperrkette, und das Weib war ein breites, festes, gewichtiges Stück, es warf sich wuchtig gegen den Eindringling, drängte ihn zurück und schlug die Tür

. Er nahm die Sache auch merkwürdig heiter. „Ja," lachte er, „zum Herrn Baron führen.... das tut jetzt die Frau Rosina... oder sie tut es nicht, wie es ihr paßt. Sie tut es eigentlich niemals, es darf niemand zum Herrn Baron." ,stlnd das lassen Sie sich gefallen?" „Ich...ich bin ja nicht mehr im Dienst beim Herrn Baron. Der Herr Baron hat mich weggeschickt. Ich wohne jetzt unten in Grinzing, aber ich steige noch alle Tage herauf und sitze da aus der Bank." „Wer ist denn diese Frau?" Severin blinzelte

schlau: „Sie ist jetzt alles...sie ist jetzt allein beim Herrn Baron. Frau Rosina Knall, sie ist Hausmeisterin beim Hofrat Reißnagel gewesen. Da ist sie manchmal mit Botschaften vom Herrn Hofrat ge kommen, und vielleicht hat es ihr da oben so gefallen, daß sie beim Herrn Baron geblieben ist. ,Mir wollen den Vater besuchen!" sagte Hermine. Aber das schien ein Vornehmen, bei dem man aus Seve rins Mitwirkung verzichten mußte. Er war ganz außer Kurs gesetzt, er war jetzt hier der Niemand. Frau Rosina

Knall hielt mit ihren Hebammen- und Hausmeisterinnen fäusten Wache, es war nicht um sie herumzukommen. Ob, Frau Rosina Knall verstand es. Alle hatte sie hinaus gebissen, alles hatte sie an sich gerissen. Niemand durfte an den Herrn Baron heran. Niemand verstand es so gut, wie sie. Severin drehte die Hand im Halbkreis um das Ge lenk, als bringe er etwas beiseite, und zwinkerte lustig. Sie konnte niemand brauchen, sie vertrug keine Zuschauer. Ja, so war es, aber Severin kam alle Tage von Grin zing

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 15.09.1918
Physical description: 4
v. I. an den Kriegsminister Stöger-Steiner gerichtet hatte, worin Baron Aichelburg unter Bezugnahme auf eine ihm von einem deutschen Offizier gemachte Mitteilung zur An zeige brachte, daß der damalige Chef der 94. Infanterie-Division, Oberstleutnant Karl Brand! (der zur Verhandlung selbst er schienen war — Anm. d. Berichterstatters), nach der Schlacht bei Longarone eine zum Abtransporte von Verwunveten bereit gestandene Sanitätsautokolonne ihrem eigentlichen Zwecke abwendig gemacht und sie beauftragt hatte, in erster

, mich meines Ehrenwortes zu entbinden. Allem An scheine »ach haben Pn «der diese Briefe nicht erreicht, weit fallenen befindet. Ich kannte diesen Offizier schon längere Zeit hin durch. Eines Tages war er in meiner Kanzlei (Krregshilfsbureau- erschienen und erzählte mir diesen Vorfall. Auf meine Auffor derung, dieses Geschehnis selbst zur Anzeige zu bringen, antwortete er, er könne dies „ mit Rücksicht auf die Waffenbrüderschaft nicht tun. Richter: Wollten Herr Baron mit diesem Brief den Oberstleut nant beleidigen

? Baron Aichelburg: Ich wollte nichts anderes, als die kompetente Behörde von dem Vorfall in Kenntnis setzen, um sie zu osran lasten, eine Untersuchung einzustiten. Es hat mir die Schilderung des deutschen Offiziers vollkommen glaubwürdig gedünkt. Ick) glaubte ihm auch schon deshalb, weil im Kriege schon so viel vor- gekommen ist, daß man eigentlich an nichts mehr zweifelt. Bezirksrichter Freiherr von Rokitansky konstatiert, daß das Militärverfahren, das auf Grund dieser Anzeige gegen Oberst leutnant

Brand! eingelsitet worden ist, nach eingehenden Erhebun gen eingestellt worden ist. Weiter stellt der Richter fest, daß die einvernommenen Zeugen, die zur kritischen Zeit sich in der Umgebung des Oberstleutnants befunden haben, „keine posi tiven Aussagen" zu machen in der Lage waren. Hofrat Franz Freiherr von Aichelbnrg ergänzt lerne Verantwor tung dahin, daß ihm dieser deutsche Offizier noch die Mitteilung gemacht hat, daß ein Rittmeister namens Baron Vojenburg (der Name war nicht verständlich

— Anm. des Berichterstatters) ebenfalls von dieser Sache wüßte, nachdem er der Kommandant der in Rede stehenden Sanitäts-Autokolonne gewesen ist. Ich habe, sagte der Baron weiter aus, den Rittmeister, nachdem ich den Brief geschrieben hatte, zufälligerweise in Klagensurt getroffen. Wir ka- nren auf diese Angelegenheit zu sprechen, worauf er mir erklärte, daß er auch von diesem Vorfall Kenntnis erlangt hätte. Rittmeister Baron Vojenburg erklärt« in dem Militärgericht- lichen Verfahren ungefähr

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Der Arbeiter
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Page 11 of 12
Date: 10.12.1911
Physical description: 12
unt fani oezstix*feit mit gefctfloffcnen Äugen in ben Fauteuil ßtrrücf. Wcrr es nicht fchrecklrch^ den ken ^u.muffen, feilt funges> hoffnungsvolles Leben hingeben zu muffen für nichts? Eine kleine Pen- düle ließ ihren Silberschlag ertönen. Der Baron fuhr in die Höhe und starrte auf das Ziffer blatt. Eine Stunde war vergangen, seit er das Gift getrunken. Nur noch zwei Stunden hatte er zu leben. Wahnsinnige Angst packte ihn. Nein, nein, er wollte nicht sterben, er wollte leben, das Leben genießen

nach schlagen. Und jeder Schlag schien ihn zu mahnen: Jetzt hast du nur mehr so und so lange zu leben. Er fühlte sich elend matt. Eine unbezwing-- liche SDväche überfiel ihn. Nur mit Mühe ver mochte er die Beine zu heben und sein Kopf war Wüst. War das. der Tod, der sich ihm langsam nahte? Zweifellos, denn die drei Stunden mußten ja bald vorüber sein. Wie durch einen Schleier sah der Baron seinen Diener, der sich über ihn beugte. Er vermochte noch zu murmeln: „Einen Arzt!" und dann schwand

ihm das Bewußtsein. Am nächsten Morgen wachte Baron R. mit schwerem Kopfe auf. Er sah. seinen Diener und den Botschaftsarzt an seinem Bett stehen, aber er ver stand nicht, was die zwei sprachen, denn er schlief gleich wieder ein. Erst am Nachmittag schlug Baron R. die Augen wieder auf. Und nun er innerte er sich langsam der Vorgänge des -gestrigen Abends. Ja war er denn nicht gestorben? Er hatte doch Gift genommen. Ein furchtbarer Schreck erfaßte ihn bei der Erinerung an die qualvollen Stunden, die er gestern

. Baron R. war unheilbar an Ver folgungswahn erkrankt und mußte in ein Sana torium gebracht werden, wo er nunmehr ge storben ist. Das amerikanische Ehepaar verließ bald darauf Paris. Ein großer Teil der Gesellschaft hatte sich, von dem Paare zurückgezogen, da Ge rüchte durchsickerten, daß Mr. A. an dem Unglück des Barons schuldtragend sei.. Einige Jahre später erzählten Bekannte des Mr. A., daß das Gift, welches Baron R. getrunken habe, ein unschäd liches Schlafmittel gewesen sei. Der betrogene

Amerikaner habe sich nur rächen wollen, indem er dem Baron Angst einjagte. Hätte er die höhere Karte gezogen, so hätte er einfach das „Gift" ge trunken und hätte sich ausgeschlafen. Seine Frau hatte sich von ihm getrennt, als sie erfuhr, was er getan. Kleine Chronik. Zu schöne Mädchen dürfen nicht studieren! In Blagowjeschtschens in Rußland gaben die Offiziere einen Ball, zu dem sämtliche Damen der besseren Gesellschaft eingeladen worden wa ren, darunter auch die Direktorin, sämtliche Lehre rinnen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 11.10.1902
Physical description: 16
ihm Milch, und es sah mich lächelnd an, um gleich darauf wieder zu schlafen. Gertrud war ebenfalls in die Neuvillesche Villa gekommen, sie hatte kein Talent zur Kindermuhme. Es dunkelte bereits, aber noch immer ließ sich keine Wärterin sehen. „Ich glaube, die Rose ist durchgegangen!" sagte trocken die Wirtin, als ich mein Befremden aussprach, daß sich ihre Rück kehr so arg verzögere, „seit drüben der Baron aus Wien fort ist, mit dessen Kutscher es das Mädchen hielt, hat sie öfter geäußert, es gefiele

, die ich gemacht, zu bekommen und habe mir, da ich das Geld nötig brauche, dafür die Brillantknöpfchen der „Gnädigen" mit genommen, die der Baron Wilkau immer so gern „in den kleinen, rosigen Ohren" sah! Uebrigens werde ich die Steine in Wien ver kaufen und den Ueberschuß zurücksenden. An den Herrn Baron werde ich von unserer „Gnädigen" Grüße bestellen, wie sehr er sich darüber freuen wird, weiß am besten deine Rosa Kaulmann. Meine Adresse ist: Wien, Franz-Ioseph-Straße 10, Kutschersgattin beim Baron Wilkau

. Babette hatte mir mit den Worten: „Das ist frech!" den Brief gegeben. Gertrud war hinzugetreten und las über meine Schulter hinweg mit. Ich sprach kein Wort, reichte dem Mädchen das Billet zurück, gab ihr Instruktionen und forderte meine Schwester auf, mir nach unserer Villa zu folgen. Gertrud war merkwürdig einsilbig, endlich fragte sie, indem sie in unserem kleinen Vorgärtchen Halt machte: „Meinst du, daß zwischen Helene und dem Baron Beziehungen bestanden haben?" „Ich meine es nicht nur, ich glaube

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 29.03.1925
Physical description: 8
, -die in der A a r a u e r Kan- jMlbank rmd in der Staatsbank in Freiburg hinterlegt Mvöen. Der Verkauf und die Realisierung dieser Efsek- iett bildete keine wie immer geartete schwierige Finanz- aperation und jede bessere Schweizer Bank oder ein ange sehenes Schweizer PrivatbanGaus Hütte einen solchen «trag ohne weiteres glatt ausfübren können. Der kaiser liche Finanzberater, Baron Bruno Steiner, hielt rs jedoch für richtiger, andere Wege zu gehen. Seine Gat tin war mit einer Frau I. G. intim befreundet, die in Ans

ein offenes Geschäft mtt Eierbandel betrieb. Baron Mno Steiner betraute diese Eierhändlerin mit m Verkauf dieser Nominale vierzig Millionen Kronen Wetten kaiserlichen Prtvatbesitzes. Frau I. G. ihrerseits m mit einem gewissen Herrn Oswald A. Schlegel Mbünöet, der sich in Zürich im Jahre 1919 als Export- siMl protokollieren hatte lassen. Dieser Firma kamerr die ierzig Millionen des Kaisers Karl äußerst gelegen, brach' tu sie doch einen sehr willkommenen Zuschuß in die leere Me >öer Firma. Herr Schlegel

) und schließlich als doppelt Mündete Ware einem gutgläubigen Dritten in Gestalt * ehemaligen Schweizer Gesandten in Washington, <rrn Ritter, verkauft. Um 14 Millionen betrogen. llm die L i q u i ö a t i o n der 40 Millionen des Kaisers M, die durch Vermittlung der Frau I. G. von dem kai- Mchen Vermögensverwalter Baron Bruno Steiner dem Mn Oswald A. Schlegel anvertraut worden waren, Ämerte sich der Baron Steiner herzlich wenig. Unbe- Wicherrveise war auch Baron Steiner von einer sel ben Sorglosigkeit befangen

. Denn als int März t Herr OSwalö A. Schlegel aus Zürich bei Nacht und Ul verschwand, um nicht mehr znrückzukehren, und Wven von beinahe vier Millionen Schweizerfranken Äkkließ, denen kaum 19 Prozent Aktiven gegenüber Herr, stellte es sich heraus, daß unter den Gläubigern Anna Schlegel auch Kaiser Karl mit 14 Millionen am figurierte, weil die Firma auf die von Baron Ar bereits im Jahre 1919 zum Verkauf Wergebenen Mionen Kronen noch im Jahre 1921 erst 26 Millio- Wgerechnet hatte! Die restlichen 14 Millionen

waren Ären, um nicht g e st o h l e n zu sagen! Äser Karl verzichtete darauf, seine Forderung bei ÄKonkurssahrt anzumelden, weil er ct$§ politischen §lü n 5 en verureiden wollte, seinen Namen mit dem Ächenerregenden und höchst anrüchigen Zusammenbruch chr Schieberfirma schlechtester Sorte in Mmmenhang zu bringen. Zo hatte es demnach bereits im Frühjahr 1921 Kaiser A der glänzenden „Gebarung und Umsicht seines Ver- chrnsvenvalters Baron Bruno Steiner zu danken, daß ikW einen recht beträchtlichen Teil

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 07.10.1954
Physical description: 16
Dipl.-Ing. agr. Emil Erler Baron Widmarm ist im Jahre 1850 in Innsbruck ieboren. Er übersiedelte im Jahre 1880 nach Bozen. Er war der Nachfolger des Barons Riccabona im Tiroler Landeskulturrat, der sich im Jahre 1900 “icht mehr als Präsident zur Verfügung stellte. Im Jahre 1900 wurde daher Baron Widmann Präsident kr Sektion I des Tiroler Landeskulturrates. Baron Widmann gehörte schon seit dem Jahre 1887 als Mitglied des ständigen Ausschusses dem Gröler Landeskulturrat an; er hatte eine außer

- «rdentlich reiche Betätigung auf landwirtschaft lichem Gebiete nachzuweisen. Im Jahre 1881 wurde er Obmann der Bezirks- ? e nossenschaft Kaltem, dann nach deren Umge bung bzw. Vergrößerung Obmann der land-’ wirtschaftlichen Bezirksgenossenschaft Neumarkt. gleichen Jahre wurde er Mitglied des Etsch- toossenschaftsausschusses Gmund-Masset. Er Se kte sich nachdrücklichst und energisch für die Durchführung der Etschregulierung ein. Baron Widmann war einer der allerersten, der auch füll end für die Gründung

gewonnen bzw. erhalten und gerettet. Widmann hat sich aber auch sonst genossen schaftlich rege betätigt; so übernahm er im Jahre 1891 die Stelle des Obmannes des Verbandes der landwirtschaftlichen Genossenschaften in Bozen, dessen Begründer er auch war. Auch diese Orga nisation war für ganz Deutsch-Südtirol von aus schlaggebender Bedeutung. Sein öffentliches, un eigennütziges Wirken wurde auch von allerhöch ster Stelle anerkannt. Er wurde im Jahre 1905 vom Kaiser zum Herrenhausmitglied ernannt. Baron

Widmann war Gutsbesitzer in Margreit und daher natürlich auch Kenner des Obst- und Weinbaues. Er war eitrigst bemüht, diese Produk tionszweige nachdrücklichst zu fördern und alles zu tun, um den klaglosen Absatz der Produkte zu verbessern. So kam es unter Baron Widmann zur Gründung von Weinstuben in München. Diese Stuben, die sich recht gut bewährten, hatten den Zweck, für den guten Südtiroler Wein über die Grenzen des Landes hinaus Propaganda zu ma chen und ihn besonders in Deutschland und Bayern

Satz: „Möge der Landeskulturrat, I. Sektion, wie bisher auch in Zukunft von allen politischen Strömungen fern geh alten werden. — Dies wünsche ich zu sei nem Wohle — denn nur auf neutralem Grund kann und soll er gedeihen.“ Auch im politischen Leben betätigte sich Baron Widmann, und zwar gehörte er vom Jahre 1895 bis zum Jahre 1912 dem Tiroler Landtag als Ab geordneter än. Nach der Niederlegung seines Amtes würdigte sein Nachfolger Dr. Otto Guggenberg von Ried- hol'en Baron Widmann in der ständigen

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 23.10.1937
Physical description: 10
, saß vor etwa einer Stunde Ihr Doppelgänger. Mein geschulter Blick erkannte Sie jetzt zwar sofort; der echte Aristokrat ist für den Fachmann nicht zu verkennen. Aber bei meinen Leuten müssen Sie diese peinliche Verwechslung freundlichst entschul digen. Ein gewöhnlicher Mensch kann Sie und diesen Schnepfe nicht unterscheiden." „Das ist doch kein Grund, so über jemand herzufallen. Ihr Hausknecht hat eine verdammt harte Faust." „Sehen Sie sich den Mann an, Herr Baron! Sie scheinen auch Fäuste

zu haben, die wie ein Hammer zuschlagen. Ich werde den Mann vierzehn Tage krank schreiben lassen müssen." Tatsächlich konnte Joachim im Gesicht des Mannes einige Treffer feststellen, die er ihm sozusagen mit verbundenen Augen beigebracht hatte. Das versöhnte ihn. Nichts befriedigt den Menschen mehr als die Gewißheit, daß er einen Gegner, der ihn verhauen hat, auf der Stelle mit der gleichen Münze ab fertigen konnte. Zahn benutzte diese Gelegenheit. „Krusius, bitten Sie den Herrn Baron um Entschuldigung. Der Herr Baron

hat recht; Sie dürfen sich unter keinen Um ständen zu Roheiten hinreißen lassen. Ich werde mir überlegen müssen, ob ich Sie im Dienst behalten kann." Krusius verzog sein verbeultes Gesicht zu einer unterwürfigen Miene. „Ich bitte den Herrn Baron um gütige Entschuldigung. Es war ein trauriges Versehen — auch für mich. Vielleicht haben der Herr Baron auch die Güte, ein gutes Wort bei dem Herrn Direktor für mich einzulegen, von wegen — daß er mich nicht wegen meiner Dummheit entläßt." „Dummheit

ist hier kein Entlassungsgrund." „Ich danke, Herr Baron. Ick werde jetzt zu 'nein Zahnarzt gehn." Der Gewaltmensch entfernte sich. Direktor Zahn, mit allen Wassern gewaschen und immer darauf bedacht, auch aus Fehlschlägen Nutzen zu ziehen, erhob sich und reichte dem in einen Sessel gesunkenen Joachim mit treuem Augenaufschlag seine Rechte. „Mein hochverehrter Herr Baron von Haubenlerche " „Lerchenau", verbesserte ihn Joachim. „Bitte tausendmal um Entschuldigung! Mein hochverehrter Herr Baron von Lerchenau, ich bedaure

sich und herein trat, als wäre eben sei» Stichwort gefallen, jener Mann, der Joachim im Hotel wäh rend des Fünfuhrtees verhaften wollte. Die Nase des Detektivs war noch geschwollen, und den linken Arm, den er sich beim Hinfallen geprellt hatte, trug er noch in einer Schleife. Er legte vor den Direktor einige Schriftstücke zur Unterschrift auf den Schreibtisch. „Hier, Herr Baron, stelle ich Ihnen den Beamten vor, der im Königshof den Schnepfe gestellt hat. Seine Kühnheit, ohne Hinzuziehung von Hilfskräften

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Unterinntaler Bote
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Page 3 of 12
Date: 16.06.1905
Physical description: 12
schen Nationalitäten auSüben, welche zur Erhaltung und Stärkung der Reichsidee notwendig ist. Die Czechen könnten jetzt wohl eine Politik der Schaden freude verfolgen, sie würden aber das nicht tun, sondern für den Bestand des Staates eintreten. — Diese Wörter sind bedeutungsvoll und gewiß der Beherzigung wert. Die ungarische Regierungskrise hat, endlich, wie es scheint, sein Ende erreicht. Feldzeugmeister Baron Geza Fejervary, der schon seit geraumer Zeit als ungarischer Ministerpräsident

in Aussicht genommen war, ist in Wien eingetroffen und wurde am Montag vom Kaiser in anderthalbstündiger Au dienz gütigst empfangen. Er hat sein Mini sterium bereits gebildet. Dasselbe hat wie aus Bu dapest berichtet wird, folgende Zusammensetzung: Präsidium, Finanzen und Minister a latere Baron Fejervary, Inneres Josef Kristoffy, Handel Ladislaus Vörös, Justiz Adalbert Lanyi, Kultus und Unterricht Ladislaus Lukacs, Honved Fr. Bi- har, Minister für Kroatien Alexander Kovacevic. — Morgen

wird das ungarische Amtsblatt die Er nennung der neuen Regierung publizieren und gleich zeitig wird sich das Kabinett im Abgeordnetenhause vorsUllen. Baron Fejervary wird zugleich das Regierungsprogramm präzisieren, auf den provisori schen Charakter des Kabinettes Hinweisen und den Umkreis seiner Ausgaben darlegen. Daran wird der Ministerpräsident den Appell knüpfen, die Re gierung zu unterstützen. Sollte die Antwort des Reichsrates ablenend ausfallen, so werde derselbe so fort vertagt werden. Von Seite

der Oppositions parteien werden bei der Vorstellung der Regierung stürmische Szenen erwartet, doch heißt es Baron Fejervary beabsichtige weder mit Gewalt Rekruten auszuheben, noch die Steuern einzuziehen. Er ge denke vielmehr einen Aufruf an die assentpflichtige Jugend des Landes hinausgehen zu lassen und hoffe daß 50 Prozent der Affentpflichtigen freiwillig wer de einreihen lassen. Was die Steuern anlangt, so werden die indirekten Steuern fortsiießen von den direkten müsse man eben das Auslangen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 6
Date: 18.10.1954
Physical description: 6
unvorhergesehener Schwierigkeiten länger gedauert, als ursprünglich geplant war. Aber nun ist es soweit, der Buchbe stand ist mehr als verdoppelt und beträgt derzeit fast 1000 Bände, vor allem Romane alter und moderner Autoren und sonstige Unterhaltungsliteratur. Die Abteilung für Kinder und Jugendliche umfaßt rund 150 Bombengeschäfte des Meisterschwindlers Baron Im Zuge der weiteren Erhebungen zur Klärung des Falles Ludwig Marcel Baron, der seinerzeit bei der Verhaftung des Schwindlers - von internationalem

„Format“ in Salzburg großes Aufsehen erregte, konnte u. a. noch erhoben werden: Baron schwindelte im März 1954 einer Frau, der er sich als Colonel Michael Brown, Angehöriger der Nato-Streitkräfte, vor stellte, während einer nur vier Wochen dauernden Bekanntschaft 14.000 DM und eine Briefmarkensammlung heraus. Nach dem bereits die Hochzeit für den 1. Mai 1954 in Paris vereinbart wurde, verschwand er. Einer Freundin dieser Frau lockte er un ter einer Vorspiegelung 4300 DM heraus. Inzwischen erstattete

auch jene Amerika nerin, von der Baron die in Salzburg bei ihm Vorgefundenen Schilling- und Dollarbe träge (insgesamt rund 500.000 S) geschenk weise erhalten haben will, durch einen Rechtsanwalt die Anzeige. Als Colonel Cal- der lockte er ihr, unter dem Vorwand, daß er demnächst aus der amerikanischen Ar mee ausscheide und eine hohe Abfertigungs summe zu erhalten habe, insgesamt 25.500 Dollar (rund 600.000 S) heraus. Im Mai 1954 stellte sich Baron in Frank furt am Main einer amerikanischen Staats angehörigen

als Michael Boulanger vor. Er arbeite für eine große Gesellschaft in Ka nada und als technischer Berater der ameri kanischen Streitkräfte, habe 227.000 Dollar Vermögen in Montreal und ein monatliches Einkommen von 2100 Dollar. Die offizielle Verlobung sollte bei Freunden in Paris statt finden und bei diesem Anlaß wollte Baron mit seiner „Braut“ noch vorher Einkäufe beim bekannten Juwelier Cartier und bei dem Modeschöpfer Fath machen. Dieser Frau schwindelte er unter dem Vorwand, er könne äußerst günstig

einen Wagen kaufen und es wäre vielleicht zu spät, bis er von Montreal das Geld angewiesen bekäme, 1000 Dollar heraus. 10.000 Dollar wollte er ihr später überweisen, nämlich 1000 als Rück zahlung, 3500 als Restpreis für das Auto und der Rest für die Ausstattung. Die Frau reiste vereinbarungsgemäß nach Paris, fand jedoch dort weder Baron noch das angeblich reser vierte Hotelzimmer. Die weitere Frau lernte Baron unter dem Namen Caldeg im Juli 1954 in Lindau ken nen. Während der vierwöchigen Bekannt schaft

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Alpenrosen
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Page 4 of 4
Date: 25.11.1916
Physical description: 4
, ein elsässischer Bauer, dessen Haus aufzufiuden nicht schwer war, an die Mauer gestellt und erschossen. Verräterlohn! * * * Einige Tage später kam durch Vermitte lung der Grenzzeusur eilt Brief des deutschen Konsuls in Madrid an den Baron, daß die Erzieherin, die sich bei ihm um eine Stelle beworben habe, eine abgefeimte Gaunerin gewesen sei, da die richtige Marga Stephen auf raffinierte Weise in ein schlechtes Haus gelockt wurde, aus dem es ihr nun gelungen sei, in bedauernswertem Zustande zu ent kommen

. Wie ihm der spanische Konsul in Paris mitgeteilt habe, sei die Unglückliche in ein Kloster eiugetreten und habe den Schleier genommen. Wortlos reichte der Baron den Brief seiner Gattin, die mit tränenfeuchten Augen tief ergriffen murmelte: „Armes, armes Mäd chen!" - „Das war nun unsere letzte Erzieherin", sagte plötzlich aus tiefem Sinnen heraus der Baron, „mit der wir das große Los gezogen zu haben glaubten!" „Ich bin von der Einstellung einer Er zieherin für ewig geheilt!" gab seine Ge mahlin zur Antwort

. „Ich auch, Annaliese!" seufzte der Baron. „Wir mußten aber auch auf zu traurige -Weise die Wahrheit des Sprichwortes er fahren: „Es ist nicht alles Gold, was glänzt!" dumoriltilches. Die Trostspenderin. „So, Sie ha ben unsere arme Freundin besucht? Ist sie noch immer so untröstlich?" — „Ja, im An fang war sie noch ganz verzweifelt; daun habe ich ihr von ihrem Seligen so viel Schlechtes erzählt, dckß sie schließlich froh war, daß er gestorben ist." Bei der Instruktion. Feldwebel- Leutnant über Stadtwachdienst

, Stadtpatrou illengänge und etwaige Festnahme von Misse tätern instruierend, zu einem Landsturm mann: „Passen Sie bei dem Dienst gut auf. Wenn Sie das alles richtig machen, können Sie sich zum Polizeibeamten quali fizieren, und nach dem Kriege wird Sie jede Stadt gern als Schutzmann einstellen. Was sind Sie im Zivil?" — „Bürgermeister, Herr Leutnant." Zu bescheiden. Baukiersgattin: „Wie konntest du nur dem Baron das Darlehen ab'chlagen; der hat doch Absichten auf un sere Tochter!" — Bankier: „Weißt

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 13.06.1924
Physical description: 4
ein oder zwei Tage außerhalb (Nachdruck »ertöten.) 42 Am das Erbe der Drewendts Roman aus der Gegenwart von Erich Ebenstei«. „Na, erzähle, Junge!" drängte der Baron. „Du siehst ja ganz vergnügt aus. Der Schaden ist also wohl nicht so groß?" „Gar nicht. Wir sind vollauf durch die Versicherung gedeckt, und nun können wir wenigstens gleich mit dem Neubau der Dampfsäge beginnen. Ich wäre auch schon früher gekommen, aber es gab eine Menge Laufereien. Ich mußte doch gleich die Versicherungsgesellschaft benach

," dachte Fernau, der im Nebenzimmer auf alles lauschte. „Natürlich! Man mußte ja Eisenreste in der Asche finden, und das mußte er doch irgendwie erklären. Und wie harmlos er das vorbringt! Ein Engel könnte nicht unschuldiger dabei aussehen." Um fünf Uhr wurde der Tee serviert. Dann begann Baron Drewendt von der morgigen Gerichtsverhandlung zu sprechen. „Du hast wahrscheinlich auch eine Vorladung erhalten, Valentin, wie Sabine und Melanie, nicht wahr?" „Leider! Es patzt mir schlecht morgen

eure Vorladungen bei der Hand, Tante Sabine? Dann könn test du sie mir gleich geben, damit ich sie an mich nehme, sonst vergeht ihr sie in der Aufregung noch." Baronesse Sabine stand aus, kramte eine Weile auf ihrem Nähtisch herum und legte dann zwei gefaltete Pa piere ans den Tisch. „Da sind sie." Im selben Augenblick trat Fernau sehr eilig mit Feder und Tintenfaß herein und sagte zu Baron David: „Herr- Baron haben mir die Adresse des Leipziger Verlegers noch nicht ausgeschrieben, bei dem iÄ die neuen Bücher

?" Er wischte seine besudelten Hände flüchtig am Tischtuch ab, und da er sah, daß die Tinte über den Rand der Tischplatte hinabtropfte, bückte er sich rasch, um die Vor ladungen aus ihrem Bereich zu ziehen. Fernau war inzwischen schon mit einem Tuch zur Hand und machte den Schaden, so gut es ging, unter tau send Entschuldigungen wieder gut. „Als ob das etwas ungeschehen machte!" grollte Valen tin und wies dem Baron die Vorladungen. „Da, sieh' her, wie sie jetzt aussehen. Als hätte sie ein Köhler

mit deinen tintenbesudelten Händen nicht danach greifen sollen," warf die Baronesse ein. „Damit sie ganz von der Tinte begossen würden! Es tropfte ja gerade auf sie hinab." „Na, schließlich wegen der paar Flecken! Jst's denn so schlimm?" Baron David wollte danach greifen. Aber da streckte sich seines Kammerdieners Arm hastig vor und nahm sie ihm vor der Nase weg. „Sie würden sich nur auch noch schmutzig machen. Herr Baron," sagte er. „Lassen Sie die Dinger mir! Ich werde sie schon rein kriegen." Er verschwand eilig

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 20.11.1927
Physical description: 8
an Endrulath verübt worden war. 21 . Der Herr Baron Karl Hermann von Heydereutter, der vor den russischen Revolution^gräueltt geflohen und seine riesigen Güter im Stich gelassen hatte, befand sich auf Ber liner Boden in einer guten, ja geradezu ausgezeichneten Stimmung. Er gab sein anscheinend unerschöpfliches Geld mit vollen Händen aus, fuhr in seinem kleinen, aber sehr schnittigen, zweisitzigen Auto in der Berliner Umgegend spazieren und hatte sich mit üLerraschender Schneuigkeüt bet jenen Kreisen

Eingang zu verschaffen gewußt, die seinem Adelsprädikat angemessen waren. Das war ja -durchaus nicht verwunderlich. Der Herr Baron sprach sechs Sprachen, als sei jede seine Muttersprache, er ver fügte über die besten Manieren, war ein ausgezeichneter Sportsmann, hatte — und dies war ausschlaggebend — Geld, Geld scheinbar in Hülle und Fülle. Die Damen bezeichneten ihn als einen außergewöhnlich schönen Mann, und die Herren, die seine Nebenbuhlerschaft nicht zu befürchten hatten, pflichteten

ihnen bei. Baron n. Heyde- rentter war ein Aristokrat vom Scheitel bis zur Sohle. Mas das Interesse für diesen ungewöhnlichen Mann noch erheblich verstärkte, wär sein Junggesellentum, und schon nach dem ersten Auftreten des russischen Barons auf einem Tennisplätze des Berliner Westens träumten seine Partnerinnen und jene Damen, mit denen er bekannt ge macht wurde, von den dunklen, beredten Augen des Russen, von seinem wunderbar gezeichneten Munde, von der etwas schwermütigen Leidenschaft, mit der er fernem

Heimweh nach der russischen Erde Ansdruck gegeben hatte. Deutlich, nur allzu deutlich gab man dem Baron zu verstehen, daß er überall offene Türen finden würde, aber er verstand die Andeutungen scheinbar nicht. Von den vielen Damen, die er in den wenigen Tagen seines Ber liner Ansentbaltes kenne -ac^rnt hatte, konnte sich nicht eine rühmen, von ihm tu besonderer Meise ausgezeichnet worden zu sein» Man fürchtete geheime Ueberraschungen, beargwöhnte sich gegenseitig, behliett sich mißtrauisch im Auge

, zog alle Register kluger Liebesd-ipkomatie, um- schmetchelte den Baron, sobald man mit ihm unter vier Augen war, äußerte sich skeptisch oder sogar abfällig über ihn, wenn man mit den besten und vertrautesten Frenn- dl.nnen sprach. Aber das alles wurde mit einem Schlage anders, als der Herr Baron von Heydereutter bei dem großen dluto- mobilrennen im Grunewald mit Eva Fastenra-h bekannt geui-acht wurde. Eva befand sich in Begleitung des Herrn Leopold Berk- ner, der sie seit einigen Wochen scheinbar

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 21.05.1920
Physical description: 4
ca. 3(?C0 Rogen 6 . Kohlepapier, 6 Ro len, ä 26 kg, Packwellpappe, Kop:erp-tsse, und ver schiedene' weiten Uebersiedfung abzugeben. Hans Gratt, Kusftem. ’ c El 6745 (Nachdruck verboten.) 8 „Arbeit adelt". Original-Roman von H. Courths-Mahler. ^Ja — hm — tjah — Onkel Heribert ist noch merr- mürdlg kräftig und rüstig für seine Jahve." pflichtete Kuno von Lossow sehr enthustLstisch bei. Ein leises, verstohlenes Zucken wn den bartlosen, aber sehr charakteristischen Mund Baron Linöecks verriet, vay er ahnte

, welche Gefühle Kuno von Lossow in Anbetracht der „Rüstigkeit" seines Onkels beseelten. Es war bekannt, daß Lossows mit dem reichen Erbe rechneten, obwohl sie natürlich nicht direkt darüber sprachen, sondern nur in verstohlenen Andeutungen. Frau von Lossow blickte indessen verstohlen und un ruhig nach der Türe. „Wo bleibt nur Gitta?" dachte sie dabet. Sie machte sich als Mutter einer heiratsfähigen Tochter einige Hoffnungen auf Baron Lindeck. Dieser war unver heiratet und Besitzer des Majorats Lindeck

, das an Lem- kow und Lossow grenzte. War auch Ltnöeck durchaus kein fürstlicher Besitz unv brachte es auch nicht mehr ein als Lossow, so war der Baron doch immerhin eine beachtenswerte Partie. Außerdem hatte der Baron, seit er als Nachfolger sei nes verstorbenen Oheims Majoratsherr war, den größten Teil seines Einkommens in den Betrieb seines Gutes gesteckt, so daß dieses in einigen Jahren sicher viel er tragsfähiger sein würde, als es jetzt war. Also konnte man wohl annehmen, daß er nun eine Familie

verwieden, ihre ewigen Geldkalamitäten.ruchbar werden zu lassen. Frmr von Lossow wartete also ungeduldig auf Gittas Erscheinen. Daß diese für Baron Lindeck sehr viel übrig hatte, war ihr längst bekannt. Endlich öffnete sich die Tür und herein trat mit liebens würdig lächelndem Gesicht Brigitta von Lossow. Sie hatte des Vaters aristokratische Schlankheit geerbt und seine farblosen, kalten Augen, die jedoch in ihrem frischen, jugendlichen Gesicht nicht so unangenehm wirk ten. Auch besaß sie zwar dünnes

, aber schön goldig schim merndes Haar, das, vorteilhaft frisiert, den schmalen Kopf anmutig umgab. Gitta ivar ein leidlich hübsches Mädchen mit vornehm lässigen Bewegungen. Sie trug ein weißes, mit reicher Stickerei verziertes Leinenkleid, das wohl berechnet war ihrem allzu schlanken Wuchs die nötige Rundung zu ver leihen. Baron Heinz Lindeck erhob sich und begrüßte sie artia ^er fornrell und zurückhaltend, wie Männer von guter Erziehung sich geben, wenn sie da keine Hoffnungen er wecken

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