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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 20.04.1918
Physical description: 4
. Amtsantritt des Baron Burian. Baron Burian hat gestern die Leitung unseres Auswärtigen Amtes übernommen. Aus diesem Anlaß richtete er an den Deutschen Reichskanzler eine Depesche, worin er zuerst versicherte, daß er die Politik des Grasen Czernin fortsetzen will und her nach die Hoffnung aussprach, daß es der neuen Lei tung des Auswärtigen Amtes gelingen werde, die alten Beziehungen zu Deutschland aufrecht zu er halten und das gute Einvernehmen weiter auszu bauen. Bei seinem Amtsantritt hat Baron Bn- rian

, daß ein neuberufener Mi nister sich zuerst dem Forum vorstellt, vor welchem er die Verantwortung trägt. Bei uns genügt es einstweilen, daß er den Beamten, durch die er zu dekretieren pflegt, sagt, was er beiläufig will. Der Abstand zwischen den vom Baron Burian beob achteten und in konstitutionellen Staaten üblichen Vorgängen beim Amtsantritt eines leitenden Mi nisters zeigt uns, wie tief wir im Grunde noch in der absolutistischen Aera stecken. Wie Burian Minister wurde. Sehr bemerkenswert ist, was darüber

die „Neue Freie Presie" zu erzählen weiß. Der Kaiser lub bei seinem Aufenthalt in Budapest den Grasen Tisza ein, mit nach Altsut zu fahren. Wäh rend der Fahrt hatte Graf Tisza Gelegenheit, seine Ansicht über die politische Situation darzulegen. In dem folgenden Auto fuhren Baron Burian und Generalad jutant Prinz Lobkowitz. Auf der Rückfahrt war die Reihenfolge umgekehrt: Zur linken des Monarchen saß im Hofauto Baron Bu rian, in dem darauffolgenden sah man den Grafen Tisza in Oberstenuniform

und den Generaladjutanten Prin zen Lobkowitz. Aller Wahrscheinlichkeit nach dürfte auf dieser Fahrt der Entschluß des Monarchen gereift sein, Baron Burian mit der Leitung der auswärtigen Ange legenheiten zu betrauen." Nach dieser Mitteilung, die das Wiener Tisza- Blatt natürlich von dem künftigen unqarisckien Mi nisterpräsidenten empfangen hat, kann ein Zweifel darüber, wer dem Kaiser den Rat gegeben hat, Ba ron Burian mit der Leitung des Auswärtigen Am tes zu betrauen, nicht mehr auffommert. Graf Tisza

und bekanntlich seinen Rücktritt gegeben. Ein anderer Entschluß blieb für einen Ministerpräsidenten, der seine Stellung ernst nimmt, auch nicht übrig. Der österreichische Mi nisterpräsident ist von der Ernennung zweifellos ebenso überrascht worden, wie sein ungarischer Kol lege, aber Herr v. Seidler fällt es nicht ein, aus den ungewöhnlichen Vorgängen die Konsequenzen ,.n ziehen. Der neue Kurs. Die Ernennung -des Baron Burian minister wurde durch das k. k. Korr.-Büro damit daß er erstens das Vertrauen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 01.07.1911
Physical description: 16
. — Zuschriften ohne Unc chrift werden nicht angenommen Handschriften nicht zurückgestellt — Telephon der Redaktion : Imst, Ruf Nr. 8 K 2 « Imst. Samstag, den 1. Juli 1911. .. 24. Jahrgang. daß Sie das Abonne; ment auf unsre Zei - tung jetzt erneuern, damit Sie das Blatt ohne Unterbrechung pünktlich erhalten. Rücktritt Bienerths — Baron Gautsch, Ministerpräsident. Als Rückwirkung der letztverflvssenen Reichs- ! ratswahlen ist nicht nur der Rücktritt des Handels- ministers Dr. Weißkirchner und des Eisenbahn

ministers Dr. Glombinski, eines Polen, sondern auch die Demission des Ministerpräsidenten Baron Bienerth zu verzeichnen, welch' letzterer am 26. Juni dem Monarchen sein Rücktrittsgesuch über- ! reichte. Der Kaiser nahm dasselbe an und berief • den Baron G autsch an die Spitze des derzeitigen Ministeriums. Für Baron Bienerth war das Verhalten der christlichsozialenPartei beim Rücktritt bestiminend. Die durch die Wahlen so gewaltig dezimierten Christ lichsozialen haben beschlossen, der Regierung die Liebe

, um die entschwundene Volksgunst zurückerobern zu können. Baron Bienerth ist mit mehreren christlichsozialen Parteigrößen in Fühlung getreten, um sich darüber Gewißheit zu schaffen, wie ec die Parole einer Polittk der freien Hand aufzufassen hat. Cr gewann aus den bezüglichen Besprechungen die Klarheit, daß die Frontverän derung der christlichsozialeu Partei die Arbeits fähigkeit des neuen Parlaments in Frage stelle und zog es vor, zu gehen. Er wollte ohne eine feste Mehrheit nicht vor das Haus hintreten

und \ diese Mehrheit ist durch die christlichsoziale Parole einer ! Politik der freien Hand vorläufig gesprengt worden. ' Baron Gautsch, der schon wiederholt als Helfer in der Not auf der Bildstäche erschien — er ist zum drittenmal Ministerpräsident — wird nun die Aufgabe haben, eine Parteienkoalition im Parla mente zu schaffen, welche durch enge Anteilnahme an der Negierung und vielleicht sogar infolge der Verteilung mehrerer Ministerportefeuilles an Par lamentarier eine sichere Regierungsmehrheit ver bürgt

. Der neue Regierungschef hat . bereits mehrere führende Parlamentarier aus den ver schiedensten Parteien zu sich gebeten, um die Mög lichkeit einer Durchführung dieser Aufgabe zu prüfen. Aus Tirol ist u. der Innsbrucker Ab geordnete Dr. Erler zu Baron Gautsch berufen worden. Die Aktion des neuen Ministerpräsidenten soll sich besonders in der Richtung bewegen, einen Waffenstillstand zwischen Deutschen und Tschechen zu erzielen und durch einen Eini gungsversuch zwischen diesen zwei Streitteilen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 20
Date: 20.05.1905
Physical description: 20
. Es hatten sich zu dem Feste eingefunden: der Herr Statthalter Baron von S chwartzenau, Oberlandesgerichtspräsident Freiherr von Call, Landeshauptmann Dr. Theodor Kathrein, die Herren Abgeordneten Dr. Pusch, Dr. von Wackernell, v. Kripp, Baron Widmann, 1. Präsident des Landeskulturrates, Dr. Conci, Statthaltereirat Schorn, Dr. Tollinger, Haid, Geiger, Professor Malfatti, Haueis, Steinbacher und Schrott, ferner Hosrat Meusburger, Landesgerichtsrat Pult, Baron Stork, Leiter aller landwirtschaftlichen Vereinig ungen

, das Landesausschußmitglied Dr. Pusch, Herr Landes hauptmann Dr. Kathrein, Herr Statthalter Baron Schwartzenau und Herr Baron Stärk. Herr Landtagsabgeordneter Joh. Tob. Haid über reichte dem Gefeierten ein prachtvolles Album mit den Photographien der tirolischen Raiffeisenmänner. Herr Kassenrevisor Auer verlas die zahllosen ein gelangten Begrüßungen. Freiherr von Ricca bona dankte allen gerührt und suchte das Ver dienst, daß wir heute vor einer so nützlichen In stitution, wie das die Raiffeisenkasse ist, stehen

da mit, daß über den Kassenvereinen eine Organi sation wie der Anwaltschaftsverband steht, welcher durch tüchtige und erfahrene Fachleute, ins- besonders durch die Revisoren, jederzeit rechtzeitig dort einzugreifen versteht, wo ein Verein in Un ordnung zu geraten droht. Die Seele und der leitende Führer dieser so mächtigen, auf ganz Tirol sich erstreckenden In stitution ist der heute in unserer Mitte weilende, mit Recht gefeierte Baron Julius Riccabona. Er hat durch den ihm angeborenen unermüdlichen Bienenfleiß

, durch seine Ausdauer und sein stilles bescheidenes Wesen, welche ihn im ganzen Lande zu einer der mit Recht beliebtesten Persönlichkeiten, welche das unbeschränkte Vertrauen bei den höchsten Behörden sowohl, als auch in der kleinsten Bauern gemeinde genießt, gemacht haben. Man kann mit Recht sagen, daß Baron Riccabona einer jener echten, von Vaterlandsliebe beseelten Tiroler ist, welcher sich ein unvergängliches Denkmal in den Herzen seiner Landsleute gesetzt hat, ein unver gänglicheres und schöneres

soll auch die Institution der von Baron Riccabona in das Leben gerufenen und so ausdauernd ge förderten Raiffeisenkassen nicht hinter dem Danke, der ihm von vielen Seiten schon ausgesprochen wurde, Zurückbleiben. Die Raiffeisenkassen verehren in Baron Riccabona ihren Gründer und Förderer, der, wenn es galt, sein ganzes Können im Dienste der Raiffeisensache eingesetzt hat. Wenn man be denkt, daß heute über 30 Millionen Kronen Ein lagen in die Raiffeisenkasse geflossen und dadurch der Landwirtschaft zugänglich gemacht

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 19.10.1924
Physical description: 6
aus Grundlage des Völkerbundes, verösienMcht Baron de Coubertin einen Artikel» in dem er sich zu dem Wahlspruch „A l l e S p i e l e für alle Na tionen" bekennt und sich mit großem Freimut über die Pariser Olympiade äußert. Zugleich erklärt er, daß von einer Verkürzung des Programms der 1928er Olympiade und von einem Wegfall ge wisser Wettbewerbe keine Rede sein könne. In den Einladungen zu der Amsterdamer Olympiade werde es kein« Verschränkungen geben» und die Deutschen hätten ihren Platz

in den internationalen Ausschuß bereits eingenommen. „Unser Völkerbund ist nunmehr vollständig," erklärte Baron de Coubertin. „Es ist nie die Rede davon gewesen, Deutschland auszu- (Nachdruck verboten.) Was mein einst war. Roman von Fr. Lehne. VIII. Erdmutes elastischer und abgehärteter Natur hatte das Beuteltet nichts geschadet. Voller Unruhe wurde sie von ihrem Vater erwartet, dem sie erzählte, wie ritterlich öer Knecht Jakob Dangelmanns sich ihretwegen bemüht. unbedingt müssen wir uns dem Manne erkenntlich zeigen

—" Aber unmöglich durch Geld, Papa!" bemerkte sie hastig, „es ist sehr schwer in diesem Fall, das Richtige zu treffen —" „Ich möchte aber nicht in öer Schuld dieses Manues sein! Es wäre mir fatal, Kind — ich werde sehen, wie sich mir eine Gelegenheit bietet, diese Angelegenheit zu ordnen —" _ . Ä . An einem der nächsten Tage hatte öer Baron mt Dorne zu tun. Da er gehört, daß Jakob Dangelmann einen schlveren GichtanfaN gehabt, ging er nicht an dessen Hause vorüber, sondern sprach bei dem Bauern

. Seine Freude, daß der Baron ihn aussuchte, war ihm deutlich anzu- " Geduldig ließ der Baron des Bauern Jammern über fehre Krankheit und sein gezwungenes Nichtstun ttber sich ergehen. „Wenn ich den Karl Günther, meinen Knecht, nicht hätte, ich wüßte nicht, was ich tun sollte — allein kann ich es nimmer schassen — ich hätte verkaufen müssen! Aber aus den ist wenigstens Verlaß! Alles kann ich ihm anver trauen! Ehrlich ist er, und eingearbeitet hat er sich, wie es keiner gekonnt hätte! — Keine Stunde geht

er müßig — jetzt ist er draußen und bringt die Wagen in Ordnung, weil er bei dem Regen nicKs anderes tun kann —" Als der Baron Jakob Dangelmann verlassen, wollte er mit Karl Günther sprechen, den er in der Scheune han tieren sah. Er trat in das offene Tor. Karl Günther erkannte den Baron sofort. Er hielt in seiner Beschäftigung inne und zog grüßend die Mütze vom Kopse, die er meistens trug, um die mächtige Narbe zu verdecken, weil er den Fragen danach aus dem Wege gehen

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Der Arbeiter
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Page 11 of 12
Date: 22.07.1915
Physical description: 12
Kammereröffnung. Baron, Burian sagt, es sei ihm schwer, dem Gedankengange zu folgen, wo nach Italien für die bloße Möglichkeit, daß Oesterreich-Ungarn künftig ettvas erwerbe, von diesem eine Kompensation aus österreichifch>- ungarischen Gebiet verlange, erklärt aber, daß er, ohne auch nur prinzipiell darauf einzugehen, bereit sei, „in eine Konversation über das Thema einzutreten/' . Am 9. Februar brachte Avarna wieder die Frage zur Sprache, worauf Baron Burian erwiderte, er müsse

Oesterreichs an Italien, die schon bekannt sind: Abtretung des rechten Jsonzoufers einschließlich Gradiska, dann Zusagen bezüglich Triests, die Insel Pelagora wird schließlich auch in Dalmatien als möglich Zession bezeichnet. Aber längst sind in Italien Kräfte am'Werke, in der Regierung und außerhalb derselben, die. durch Zugeständnisse nicht zu halten sind und d i e den Krieg absolut wollen. Der Krieg gegen Oesterreich werde nur ein „Spaziergang nach Wien" sein. Darüber berichtet Baron Macchio nach Wien

- bei dem englischen Botschafter seine Instruktionen holt e", zunächst vorschlug, sei es durch G a ri tz a l d i n e r, sei es durch regelmäßige Truppen einen Einsall zu organisieren, während Baron Sonnino den Plan erwog, mit einem neuen verblüffenden Schriftstück, wie sei nerzeit mit jenem über die Bündniskündigung in Wien hervorzutreten, eventuell die beiden Mit tel vereint anzuwenden. Da der Generalstab noch einen Aufschub von einigen Tagen verlangte, trat Herr Martini im Ministerrat mit Hinweis

Abschluß des Planes noch ver eitelt. Nun folgen die letzten Ereignisse, die mit der Nichtannahme der Demission Salan- dras Zusammenhängen. Das Schwanken des K ö n i g s dauert noch an und sein Zweifel über die militärischen Chancen des Krieges seien, wie Macchio meldet, dadurch gefördert worden, daß General Cadorna, verstimmt durch die den Alliierten zu leistende Hilfe, seine Demission angeboten hat. Am 17. Mai telegraphiert Baron Bu rian an Freihern v. Macchio, er solle den nun mehr festgestellten

Entwurf eines Uebereinkom- mens mit Italien im Einvernehmen mit dem Fürsten Bülow dem Baron Sonmno Mitteilen, und wenn sein Inhalt als genügend bezeichnet würde, weitere Wünsche zur Kenntnis nehmen. Am 18. Mai berichtet Freiherr v. Macchio, daß er den Vertragsentwurf Sonnino vorgelesen habe, der jedoch zu keiner Aeuße- r u n g z u b r i n g e n war und nur sagte, er werde den Entwurf dem Ministerrat vorlegen. Am 22. Mai sendet Baron Burian an Frei herrn v. Macchio folgendes Telegramm: Um un sere

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 29.12.1927
Physical description: 8
Prinz. — Leben und Abenteuer von Harry Domela. Copyright 1927 by Maük-Verlag A.-G.. Berlin W 50. Wir schlugen ein und trennten uns. Der junge Ba ron und ich bummelten noch, bis es Zeit zum Mittagessen war. Kurz vor dem Hotel sagte der Junge, etwas be klommen: „Was ich Ihnen noch sagen wollte, Baron. Es ist mir allerdings recht peinlich, aber — ich glaube — es ist meine verdammte Schuldigkeit, Sie zu warnen. Also, der alte T. ist eine entsetzliche Spielratte und wird Sie wahrscheinlich nach dem Esten

zu einem Spielchen ein- laden, wobei es ihm eine große Freude sein wird. Ihnen allmählich Ihre ganze Barschaft abzuknöpsen. Er spielt gewöhnlich sehr hoch, nicht ohne Glück. Ich gönnte ihm ja von ganzem Herzen, daß er einmal an eine falche Adreste käme. So ein paar Tausender würden ihm gar nichts schaden. Ich sage eS Ihnen nur. damit Sie nicht leichtsinnig und im Bilde sind. Lasten Sie die Finger von den Karten." Baron T. erwartete uns schon. Er stellte uns einen Major v. S. vor. einen langen, hageren Menschen

mit Raubvogelgesicht und Einglas. Wir gingen zu Tisch. Das Esten war vorzüglich. Der Major schlug vor, den Mokka in den oberen Räumen einzunehmen. Oben sah es sehr elegant aus. Ich bemerkte in einer Ecke gleich einen Spiel tisch. Wir tranken unfern Mokka im Stehen und wuchten Zigaretten. Wir plauderten hin und her. als der Baron ganz harmlos begann: „Was meinst du. Major, wollen wir nicht mal 'ne Karte biegen? Was meinen S i e. Herr Baron?" — „Hm. ich weiß nicht . . * — „Sie wollen sich doch nicht.ausi/'l'eßenl

Nur für ein paar Minuten." — „Ja. was spielen Sie denn?* — „Na. was Sie wollen . Ich überlegte mir noch. Der Major hatte die Hülle von dem Kartenspiel heruntergerissen und begann ichon die Karten mit fabelhafter Fingerfertigkeit zu mischen. „Nä?! Also! Sie tun schon mit!" Damit drückte mich der Baron T. aus einen Stuhl. Ich war noch unschlüssig. Der Baron T. sagte: „Herr Baron werden doch kein Spielverderber sein!" Die knochigen Finger des Majors zitterten nur so, als er die Karten austeilte. Da lagen

die Karten vor mir. „Nun . . . ?!" hörte ich die Stimme des Barons. Ich nahm die Karten auf und spielte mit. Der Baron T. war die Ruhe selber, als wenn er wirklich, nur um die Zeit totzuschlagen, „'ne Karte biege". Der junge Baron spielte mehr aus Langeweüe mit — und ich, ich gab mich äußer lich wie Baron T., aber im Innern bebte ich vor Auf regung. War es nicht ein Unsinn. In wenigen Minuten konnte ich meine ganze Barschaft verloren haben, und was dann?! Wenn dein Geld

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 1 of 4
Date: 21.11.1936
Physical description: 4
, daß die römischen Protokolle, daß dor Frieden mit Deutsch land keineswegs einer Blockbildung gleichkommen, sondern im Gegenteil die Anschlußmöglichkeit für alle anderen Staa ten offenhalten. So werden denn auch die Besprechungen der drei Minister in Wien, die gerade in der bewegten internatio nalen Atmosphäre von heute besonders notwendig find, st- ” Ein Polterabend von fl. A. Temine Alles sah und hörte gespannt zu. Auch der Baron Föhrenbach. Vor ihm und der Braut, die an seiner Seite saß, wurde ja eigentlich

das Stück ausgeführt. Die Mutter der Braut saß seitwärts vön ihnen, so daß der Baron fie ja immer im Auge haben konnte, Dem Steuerrat war es dennoch gelungen, unbemerkt von ihm, hinter dem Stuhl der Frau zu gelangen. Ich war ihm gefolgt. Er bückte sich zu ihr nieder und sprach leise zu ihr. „Gnädige Frau es wünscht Sie Jemand zu sprechen." »Wer?" fragte sie erschrocken," „Sie wissen es: Kolm." „Kat er es Ihnen gesagt, was er voll mir will?" „Nein." „Wo ist er r ..Auf dem Kose vor dem Kaufe. Befehlen

Sie, daß ich Sie zu ihm führe" Sie sah sich nach dem Baron um. Er blickte nicht nach ihr hin und hatte weder den Steuerrat noch mich ge sehen. „Ich bitte t" sagte einwilttgend die Frau zu dem Steuerrat. Sie stand auf, machte zwei Schrtlte zurück» um hinter ihrer Umgebung aus dem Bereiche der Augen des Man nes zu sein, der hier befahl und der fie mit Argusaugen hütete. Gr sah, wie sie aufstand, sah hinter ihrem Stuhle den Steuerrat, unk zuckte zornig auf. Er wollt« ausspringrn. aber mutzte sitzen bleiben, wollte gut. Damm

, ob ihre Entfernung bemerkt wurde. Sie zuckte plötzlich auf. Ich folgte wieder ihrem Blicke. Da sah ich zuerst den Baron Föhrenbach erblassen, dann ihm gerade gegenüber einen kleinen, älteren, häßli chen Mann, der ihm Augenblicke vorher angekommen sein mußte. Heber seinen Anblick war der Baron erblaßt, die Frau zusammengezuckt, hatte ich mich plötzlich so heftig er schreckt. „Mein Mann." sagte die Frau, Sie nahm hastig ihren Arm aus dem des Steuerra tes zurück, verlieb uns, ohne ein Wort weiter zu sagen

, und eilte dorthin, wo wir den fremden Mann gesehen hattm. Der Fremde — es war der Gutsherr, der Gatte, der Vater — stand noch ein paar Sekunden ruhig, dann ging er seiner Frau, die er auf sich zukommen sah, entge gen. Ich konnte meine Augen nicht von ihm abwenden. Auch ihn halte ich schon früher gesehen, und ich wußte, wo ich den Baron Föhrenbach gesehen hatte, und ein jä her Schreck ergriff mich. Die kleine Gestalt des Mannes stand vor meinem Gedächtnis, das blaffe, häßliche Gesicht, die fest zusammen

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 10
Date: 05.08.1922
Physical description: 10
, daß bei wiederholten Ueber- tretungen wegen Verabreichung geistiger Getränte an Jugendliche sogar mit Entziehung der Gewer beberechtigung vorgegangen werden kann. Ab 1. August 1922 ist der Wortlaut die se» Gesetzes in allen Schankstätten an einer in die Augen fallenden, jedermann zugänglichen Stelle Arme kleine Anni! Roman von H. Eourths-Mahler. 11*. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Na — und das habe ich dann sehr gern getan, denn das Baroneßchen war wie ein klei nes Engelchen. Der Herr Baron hatte auf einer Bank

etwas Geld niedergelegt, wovon ich mir dann monatlich abholen mußte, was mir zukam. Es war nun eben nicht sehr viel, denn der Herr Baron waren damals noch nicht ein so reicher Mann wie jetzt. Und als das Baro neßchen nun spater Milch und allerhand brauchte, da langte es nicht mehr so recht für uns beide und ich wollte das Kindchen doch nicht Not leiden lassen. Dem Herrn Baron konnte ich das nicht mitteilen, denn niemand wußte ja, wo er geblieben war. Und da wurde nun damals eine Pflege mutter gesucht

für eine kleine Waise, mit der der Großvater nichts anzufangen wußte. Da habe ich dann das andere Kindchen auch noch zu mir genommen, um noch einen kleinen verdienst zu haben. Aber, sehr geehrter Herr Baron/ ich habe es später tausendmal bereut, denn ich bin da durch in eine schlimme Versuchung gekommen, die mir nun so schwere stunden macht, Ich bin so von Reue geplagt und kann cs nicht mehr bet mir behalten, ich muß es Ihnen beichten, denn der liebe Gott hat mich schon mit schwerer Krankheit dafür gestraft

haben den auf sie entfallenden Altteil der Anleihe zur Hälfte am 16. Oktober 1922 und je zu einem Sechstel am 16. November 1922, 16. Dezember 1922 und am 16. Jänner 1923 bei dem zur Vorschreibung der Grundsteuer berufenen Steuer amt einzuzahlen. den. Wenn ich aber dem Herrn Baron nicht alles Gestanden habe, dann finde ich keine Ruhe im Grabe. Es wird mir ja schwer, meine Schuld einzugcstehen, aber es muß sein, und wenn ich tot bin, sollen Sie wenigstens diesen Brief haben. So lange ich lebe, habe ich wohl nicht den Mut

, Ihnen den Brief zu schicken. Ich bitte vielemal um Verzeihung, gnädiger Herr Baron, es war sehr schlecht von mir, aber ich war so arm und wo ich doch dachte, der Herr Baron wären längst tot, weil ich seit Jahren nichts gehört hatte und weil doch auch das Geld auf der Bank alle wurde. Und dann, weil dem Baroneßchen doch ein solches Glück damit bevorstand. Ich dachte doch, sie wäre nun auch eine arme Waise. Aber nun will ich mir endlich ein Herz fassen und alles beichten. Also das Baroneßchen gedieh prächtig

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Der Oberländer
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Page 2 of 12
Date: 30.07.1931
Physical description: 12
von öffentlichen Körperschaften und den Gast wirten übernommen werde. Dieser Vorschag et' wies sich aber auf Grund einer Prüfung ange sichts der finanziellen Notlage des Landes und des niedrigen Preisniveaus in Tirol als un durchführbar. MW der MWliieisteri.es Mles M W »Wllllllllllllll MrreglellWMt Mm Jr. Mer Am Samstag den 25. d. M. hatten sich die Bürgermeister des Bezirkes Imst zu einer Ab- schiedsfeier vom scheidenden Bezirkshauptmann Baron Dr. Reicher in Station Oetztal Oetztaler- hof eingefunden

des Bezirkshauptmannes Baron Dr. Reicher zu überzeugen, er beglückwünschte ihn zu der geschlossenen Ehrung durch Ernennung zum Ehrenbürger. Das große Ansehen und anerkannte Tüchtig keit habe die Landesregierug nach Rücksprache mit den maßgebenden Interessenten des Fremdenverkehrs veranlaßt Ob. R. R. Baron Dr. Reicher zum Leiter des Landesverkehrs amtes zu ernennen. Er sei vollkommen über zeugt, daß Baron Dr. Reicher dieses wichtige und schwierige Amt zum Nutzen und Frommen des ganzen Landes führen werde, er richtete

und Tat für das Oetztal eingetreten. Man habe wohl schon lange gefühlt, daß ein so tüchtiger Mann nicht mehr lange dem Bezirke erhalten bleiben werde, weil der Wirkungskreis für ihn im Bezirke zu klein fei. Er richtete an den schei denden Bezirkshauptmann die Bitte, den Imfter- bezirk auch weiter in guter Erinnerung und gu tem Andenken zu bewahren. Abg. Willi Grissemann beglückwünschte den B. H. Baron Dr. Reicher zu seiner neuen Stellung, auch deswegen, daß er den Mut gehabt, diesen wichtigen

und schwierigen Posten anzuneh men. Der unantastbare Ruf einer gewissenhaften Objektivität und Gerechtigkeit sei die sicherste Gewähr, daß das Landesverkehrsamt unter guter Führung stehen werde. Nationalrat Haueis dankte dem Bezirks hauptmann für das ständige Entgegenkommen, das er bei jeder Vorsprache und in allen Belan gen gesunden habe. Die Grundsätze, die Baron Dr. Reicher bei seiner Amtsführung stets ange wandt habe, könne man in die 2 Worte gerecht und milde kleiden. Er dankte dem Bezirkshaupt

, Bürgermeister Kluiberffchädl Mieming und Abg. Grindhammer. Es stellte sich nun der neue Bezirkshauptmann Reg. R. Dr. Rifeffer den Bürgermeistern vor. Er bat die Bürgermeister ihm das gleiche Ver trauen wie seinem Vorgänger entgegenzubringen und ersuchte sie um tatkräftige Mitarbeit, die für jede ersprießliche Tätigkeit erforderlich. Zum Schluffe ergriff nun Baron Dr. Reicher das Worr und dankte für die ihm erwiesene Eh rung durch Ernennung zum Ehrenbürger der Ge meinden. Er dankte den Bürgermeistern insbe

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Tiroler Post
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Page 2 of 16
Date: 08.12.1905
Physical description: 16
Hilfe suchen, konnte man am Freitag sehen. Auf diesen Tag war die erste Sitzung des Herrenhauses anberaumt. Vor derselben war nun ein eifriges Beraten und Konferieren der Hoch adeligen hüben und drüben, wie man es kaum jemals beobachten konnte- Die einen kamen herüber, die anderen gingen hinüber, es bildeten sich allenthalben kleinere und größere Gruppen und das allgemeine Gespräch war die Wahlreform des Baron Gautsch und das darin enthaltene Attentat auf die Wahl privilegien des Hochadels

Dr. Lammasch von der Mittel partei hat — auch im Namen einiger seiner Gesinnungsgenossen — den Reformgrundzügen teilweise zugestimmt; alle anderen Redner, Graf Thun, Fürst Auersperg, Dr. Mat tusch, Edler v. Plener, Graf Pininski, Fürst Schwarzenberg und Graf Schön bor n erklärten sich geradezu als heftige Gegner des Regierungsprojektes und entboten dem Ministerpräsidenten ganz unzweideutig ihre Absage. W Baron Gautsch war darauf vorbereitet und gefaßt, und mit der gleichen Entschiedenheit

wie die anderen gegen, ist er für sein Programm eingetreten. Vielleicht war es gerade diese Sprache der Entschlossenheit, was ihm diesmal trotz der sachlichen Gegnerschaft — großen Beifall eingetragen hat. Baron Gautsch weiß auch, daß er in dieser Sache das Vertrauen, ja den ausdrücklichen Willen der Krone hinter oder gesagt vor sich hat. Man möchte meinen, dieser Wille wäre stark genug, um den Widerstand jener zu beugen, die nur von der Gunst der Krone leben. Aber die Stellungnahme des Herren hauses hat bereits ihre Wellen ins Abgeordneten

haus herübergeworfen. Das Schicksal der Wahlreform und der Regierung ist damit freilich noch nicht besiegelt. Baron Gautsch hat klug getan, vorerst nur die allgemeinen Grundzüge anzukündigen, die Gesetzesvorlage selbst aber auf das kommende Jahr und auf die Vereinbarung der Parteien zu verschieben. Damit wird auch jene Betätigung des Wider standes, die „Sturz des Ministeriums" be deuten kann, auf eben diese spätere Zeit ver schoben. Inzwischen können verschiedene Kräfte walten, oben und unten

; und darum ist es immer noch möglich, daß Baron Gautsch auf dem Wege seiner Wahlreform zu jenem „Ende" kömmt, das nicht „Sturz", sondern „Erfolg" bedeutet. Hekerreichischer Hleichsrat. Iw Parlamente wird noch immer die Debatte über die Rede des Ministerpräsidenten fortgesetzt. Im Abgeordnetenhause hat sie bisher noch nichts Besonderes zu Tage gesördert. Bisher sind meistens nur „wilde" oder solche Abgeordnete zum Worte gelangt, die Besonderes nichts zu sagen wußten, aber ihren Gedanken mußten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 11 of 16
Date: 13.04.1929
Physical description: 16
. In Zürich hat sich ein Ereignis vollzogen, das für den Fortschritt der Kinderfreundebewegmig in Europa von gro ßer Bedeutung ist. Es wurde der schweizerische Arbeiter verein Kindersreunde gegründet und der gegenwärtig in Bern als Vorsitzender der dortigen Kindersreunde wirkende A vrrhmgrrte fromm und gottergeben MMittsn ei« NjMenschar. Die FamilleniraBöie eines ehemalig« Priesterkimvidat«. 281 Der Bettler dm St. Goar. Roman von Karl Lütge. Copyright by Nordwestdeutsche Verlagsanstalt. Baron Hochheim

er und las die nicht minder fesselnde Abhandlung über seine Tätigkeit und Er fahrungen als kaufmännischer Angestellter in euiem Ber liner Faürikunternchmen vor. Auch von diesem Berufe brachte er eine Menge interessanter Einzelheiten und außer gewöhnlich treffende Urteile über die Angehörigen dieser Berufsklasse. Der junge Petrasch konnte sich nicht enthalten, verschie dene Male eine zustimmende Zwischenbemerkung, zu machen, so sehr begeisterte ihn das Buch. Ein drittes Kapitel mußte der Baron zum besten

geben. Die Uhr zeigte schon die elfte Stunde an. Man gab sich aber nicht zufrieden. Einen Augenblick wählte der Baron. Tann nahm er ein bestimmtes Manuskript und begann: t, % „Vier Wochen cIS Detü«.* * Alle blickten auf. LM Petrasch errötete. Ihr Brüder .ÄSteÄ- ßn Wie recht hatte er gehabt! Der Baron begann rasch zu lesen. In seiner fesselnden Weise schilderte er in diesem Abschnitt nicht allein seine Ein drücke über die im Schmutz versunkenen, zumeist bedaLerns- werten Menschen

es sich nicht versagen, entrüstet zu erklären, das habe der Baron nur erst jetzt hinzuge schrieben. Ernsthast versicherte der Baron: „Das schrieb ich in der übernächsten Nacht in Wies baden." „Ich war von der jungen Dame ganz entzückt und be geistert," las er dann weiter vor, „so daß ich für einen Augenblick erwog, in anderer Lage ihre Bekanntschaft zu suchen. Dann ließ ich indessen um meiner Ausgabe willen den Gedanken fallen. Ta kam mir ein glücklicher Zufall zu Hilfe oder, wenn man so will, das Schicksal

bestimmte mir die junge Dame am nächsten Tage in guter Gesellschaft als Tischdame. Ich hatte sie unterschätzt. Anfangs unklar, merkte ich dann bald deutlicher, daß sie mich, wenn auch nicht erkannte, so doch noch die Erinnerung an den Bettler besaß. Wenig später, am Abend beim Klavierspielen, er kannte sie mich dann wirklich und floh meiner Gesell schaft. — Ein tapferes, kluges Mädchen, dem. ich,gerne im- m ÄHK-NVlMHKÄ? " , ->■ ■ v. Der Baron machte eine Pause. Alle lächelten ein wenig

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 22.11.1927
Physical description: 6
m i t t e n i n d i e Menge. Zahlreiche Personen wurden niedergeführt und schwer verletzt. Der Führer des Privatautos wurde ver haftet. Inzwischen hatten Diebe die Gelegenheit benützt und das zertrümmerte Schaufenster geräumt. (Nrrch^uck verboten.) 19 Das Haus ohne Lachen. Rvnan von Otto N e u f e l d t. Eva fühlte sich ein wenig verletzt durch die Art, wie ihr Vater über den russischen Kavalier sprach, und sie sagte ein wenig ungnädig mrd spitz: „Männer, wie der Baron Heydenrentter, laufen leider nicht genug in Berlin

herum, Papa!" „Darf ich fragen, was dich an diesem Halbastaten so begeistert?" „Er ist ein Kavalier, wie man sie heitte leider kaum wch findet..." „... arm wie eine Kirchenmaus, aber Aristokrat. Die bösen Bolschewisten!" unterbrach der Sanitätsrat sie spöttisch. „Mein lieber Papa, Baron vor: Heydereutter ist reich!" „Also verdächttg!" Eva zuckte die Achseln mrd deutete damit an, daß sie tose unfruchtbare Unterhalteng abzubrechen wünsche. „Ich habe den Baron jedenfalls gebeten, morgen eine äffe Tee

bet nm zu nehmen." Jetzt zogen sich Fastenraths Brauen uniorlttg zu- rmmen: . . „Es wäre wünschenswert. Eva, wenn du mir die Aus- whl der Leute überließest, die wir bei uns empfangen." „Und ich halte es für wünschenswert, wenn du dein mz unbegründetes und lächerliches Mißtrauen solange llrückhieltest, bis du den Baron kennengelernt hast." Fastenrath trorwnette mit den Fingern auf dre Platte rs Tisches, er hatte eine heftige Erwiderung auf den typen, durfte sie aber noch nicht ganz anssprechen

nicht zum Vorwurf. Ich hatte meine Einwilligung gegeben und mußte also gemeinsam mit dir die Folgen dieser für uns überaus imangenehmen Allgelegellheit tragen. Gut. Aber ich erinnere dich an Jnstetlen, für den du nicht min der begeistert warst wie jetzt für deinen russischen Baron. Der Fall lag ähnlich. Jnstetten war der Sohn eines reichen Industriellen, verfügte selbst scheinbar über un- versiegliche Geldquellen, war ein Kavalier. Nur war er leider Kavalier mit Hilfe der Gelder, die er seinem Vater mit recht

, wird ich: viel an ihm auszufetzen sein. Das wenigstens wirst du zugeben, Herr von Klaar ist ein ebenso vorsickftaer Le vornehmer Mann, der sich nicht ohne weiteres von irgend einem Gauner übertölpeln läßt. Ich zweifle nicht ** :n, daß dn selbst von dem Baron einen angenehmen Eindruck bekommen wirst, und ich verstehe nicht, welche Gefahr darin liegen soll, wenn der Baron eine Tasse Tee mit uns trinkt. Sagt er dir nicht zu. so steht es uns *a frei, ihm unser Haus zu verschließen." Jastenralh sab seine Tockler prüfend

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Innsbrucker Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 02.12.1933
Physical description: 12
. Mit dieser Verurteilung hat eine amüsante Schwindler lausbahn ihren vorläufigen Abschluß gefunden. „Baron" H a r tz e l l war eigentlich ein Herrschafts diener, der, begabt mit einem vorteichaften Aeußeren, bald fand, daß er für seinen «bescheidenen Beruf zu gut sei. Nachdem er im Lause von einigen Jahren seinem Herrn abgeguckt hatte, wie er „sich räuspert und wie er spuckt^, machte er sich selbständig und ließ sich zu erst als eleganter Lebemann mit dem Barontitel in Mayfair, dem vornehmsten Viertel von London

sich in das freie Land der Amerikaner, die d^.n distinguierten Edelmann mit den ergrauten Schläfen urd den tadellosen Manieren gern ihr Haus und ihre Börse öffneten, da „Baron Hartzell" seinen Freunden ein glänzendes Geschäft vorschlagen konnte. Die Geschichte mutete zwar etwas seltsam an, aber der elegante Baron war so vornehm, daß der Gedanke an einen Schwindel einfach unmöglich war. Und sah man es denn nicht auf den ersten Blick, daß er wirklich von dem großen englischen Seehelden Francis Drake ab stammen

mußte, dessen Miniaturporträt, das er ständig zwischen Brust und Hemd trug, dieselbe kühne Haken nase aufwies, die auch den Baron, seinen späten Nach fahren, zierte? Wundern konnte man sich höchstens über die schnöde Undankbarkeit Englands, das dem Nachkommen des treuesten und erfolgreichsten Pala dins der großen Elisabeth sein Recht vorenthiett. Doch dafür hatte der Baron eine Erklärung. Nach dem Tode Drakes sei das Vermögen wegen Erbstreitigkeiten vom Fiskus zunächst beschlagnahmt worden. Die Pro

zesse hätten jahrzehntelang gedauert, und schließlich seien die wichtigsten Dokumente während des Bürger krieges, der zu ver Hinrichtung Karls I. führte, in Ver.ust geraten. Diese Schriftstücke habe nun Baron Hartzell durch einen Zufall wieder ausgesunden. Und er legte gern den Interessenten ein Bündel von alten, vergilbten Pergamenten vor, die seine Angaben be stätigten. Natürlich, fügte der Baron hinzu, habe er selbst nicht ausreichend Mittel, um einen Prozeß gegen die bri tische Regierung

, die sich einen tausendprozentigen Gewinn auf eine kleine Ein lage nicht wollten entgehen lassen, zumal der Baron ihnen wunderbare, wappengeschmückte Anteilscheine arnslellte. wie es sich geziemte für ein so nobles Unter nehmen Auch unternahm er häufig auf den teuersten Dampfern Reifen nach England, die der Einleitung und Durchführung des Prozesses galten. Der Staatsanwalt meinte, es feien dem Hochstapler bei diesem Geschäft mindestens 50.000 Amerikaner auf den Leim gegangen, obwohl sich nicht alle Ge schädigten gemeldet hätten

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Der Südtiroler
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Page 1 of 8
Date: 15.08.1928
Physical description: 8
ist. Baron Eichhosf gegen das Wiener Autzenaml 1 Was habt ihr mit _ Schon einmal hatten wir Gelegenheit, Baron Eichk- hosi, eine führende Persönlichkeit der österreichischen De legation auf der Friedenskonferenz in St. Germain, in miserem Blatt für' Südtirol das Wort ergreifen zu lassen. L>ein offener Brief als Antwort auf die große Rede Mussolinis vom 9. März d. I. im Zusammenhänge mit der Südtiroldebatte im österreichischen Parlament hat damals geradezu Aufsehen erregt. Die Argumente Baron Eichhofss

, mit welchen er die völkerrechtlichen Titel chüdtirols vertrat, konnten von keinem einzigen fascht stischen Blatte widerlegt werden. ^ Heute — ein halbes Jahr später — hat Baron Eich- hoff zum zweiten Male der breiten O eff entlief) feit eine Oanze für Südtirol vom Gesichtspunkte des Völkerrech tes aus gebrochen. Den unmittelbaren Anlaß, hiezu bot jene drückende Unklarheit, die bis heute auf Tirol be- ^iPich der Verhandlungen zwischen Bundeskanzler Dr. Neipel und Mussolini lastet. Baron Eichhoff scheint ge- whlt

zu haben, auf welch harte Probe der Geduld die Tiroler Bepölkerung gestellt wurde, die nach Klarheit chng. Wenn wir auch noch kein abschließendes Urteil über die Haltung des Wiener Außenamtes fällen wollen, und gewiß gerne bereit sind, uns mit der Billigung der von Bundeskanzler Seipel geleiteten Verhandlungen idurch die Volksvertreter des Landes Tirol im Hauptaus- schusse zufrieden zu geben, so halten wir die Aufsätze, die Baron Eichhofs im „T. M" in den letzten Tagen veröffentlicht hat und die darüber hinaus

zu einer ge- wissen Polemik geführt haben, doch für so bedeutsam, daß wir ihre Grundtendenzen unserem Leserkreis nicht borenthalten können. Südtirvl gemacht? Wenn Baron Eichhoff an das Wiener Außenamt die Frage richtet: „Was habt ihr mit Südtirol gemacht!" so spricht daraus offensichtlich die Besorgnis, es könne in der Einstellung der Wiener Regierung zur Südtiroler Frage seit der großen Debatte im österreichischen Natio nalrat vom 17. Feber eine Aenderung eingetreten sein. Der Verfasser vertritt die Ansicht

, daß es nach Auffassung des Außenamtes kein Recht mehr für Südtirol gebe, sondern die Behandlung der Südtiroler nur noch politisch die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Oesterreich und Italien störe. Dem gegenüber bemüht sich Baron Eichhoff die in ternationalen Rechtstitel, welche Oesterreich kraft seiner internationalen Stellung nicht nur besitzt, sondern auch in der Südtiroler Frage geltend machen kann, neuerdings aufzuzählen und zu betonen: Im Vertrage von St. Germain, schreibt Baron Eich hofs, wurde Tirol

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 11.04.1902
Physical description: 16
des neuen Entwurfes auf- ! merksam, und nun legte der Berichterstatter, Hofrath ! Dr. Ploj, selbst einen Entwurf vor, der freilich die j verderbliche Börsespeculation recht ordentlich beim Genick packte. Baron Beck hatte jetzt große Mühe, die Annahme dieses Entwurfes, wenigstens in den wichtigsten Punkten, zu hintertreiben. Es ist ihm auch in der That gelungen, einige Mitglieder des Subcommitss umzustimmen und endlich ist sogar ein Mehrheits beschluss herausgekommen, der dem Austrage des Parlaments

der gegenwärtige | Ackerbauminister, Baron Giovanelli, kein Fachmann sei (er ist thatsächlich immer nur im Justizdienst gewesen), Fink beklagte sich auch darüber, dass man zur Leitung dieses Ministeriums überhaupt fast nie Fachmänner berufe, und führte dies als einen der Gründe dafür an, dass es mit dem Bauernstand in Oester reich so schlecht bestellt sei. Er warnte auch den Minister, dem von den Landwirten geforderten Ver bote des Blanco-Terminhandels noch länger Wider stand zu leisten. — Dass die „Tiroler

gegen ihn zu Hetzen begannen und alles darauf anlegten, den Freund des Bauernstandes aus einer einflussreichen Stelle zu verdrängen. Dies ist ihnen auch gelungen. Sectionsrath Scheimpflug ist nämlich durch seine bauernfreundliche Haltung nicht bloß mit den Börsejuden, sondern in der gleichen Angelegenheit auch mit seinen eigenen Vorgesetzten, Sectionschef Baron Beck und Acker bauminister Baron Giovanelli, in Widerspruch ge kommen. Diese wollen nämlich auch von dem Ver bote des Blanco-Terminhandels nichts wissen

erschien ihm nämlich ganz ungenügend und war auch mit Umgehung seiner Person ausgearbeitet worden. Es war ihm ein leichtes, sich gegen den deshalb erhobenen Vorwurf zu rechtfertigen. Der Sectionschef Baron Beck erklärte aber, ein Zusammen-

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 23.10.1937
Physical description: 10
, saß vor etwa einer Stunde Ihr Doppelgänger. Mein geschulter Blick erkannte Sie jetzt zwar sofort; der echte Aristokrat ist für den Fachmann nicht zu verkennen. Aber bei meinen Leuten müssen Sie diese peinliche Verwechslung freundlichst entschul digen. Ein gewöhnlicher Mensch kann Sie und diesen Schnepfe nicht unterscheiden." „Das ist doch kein Grund, so über jemand herzufallen. Ihr Hausknecht hat eine verdammt harte Faust." „Sehen Sie sich den Mann an, Herr Baron! Sie scheinen auch Fäuste

zu haben, die wie ein Hammer zuschlagen. Ich werde den Mann vierzehn Tage krank schreiben lassen müssen." Tatsächlich konnte Joachim im Gesicht des Mannes einige Treffer feststellen, die er ihm sozusagen mit verbundenen Augen beigebracht hatte. Das versöhnte ihn. Nichts befriedigt den Menschen mehr als die Gewißheit, daß er einen Gegner, der ihn verhauen hat, auf der Stelle mit der gleichen Münze ab fertigen konnte. Zahn benutzte diese Gelegenheit. „Krusius, bitten Sie den Herrn Baron um Entschuldigung. Der Herr Baron

hat recht; Sie dürfen sich unter keinen Um ständen zu Roheiten hinreißen lassen. Ich werde mir überlegen müssen, ob ich Sie im Dienst behalten kann." Krusius verzog sein verbeultes Gesicht zu einer unterwürfigen Miene. „Ich bitte den Herrn Baron um gütige Entschuldigung. Es war ein trauriges Versehen — auch für mich. Vielleicht haben der Herr Baron auch die Güte, ein gutes Wort bei dem Herrn Direktor für mich einzulegen, von wegen — daß er mich nicht wegen meiner Dummheit entläßt." „Dummheit

ist hier kein Entlassungsgrund." „Ich danke, Herr Baron. Ick werde jetzt zu 'nein Zahnarzt gehn." Der Gewaltmensch entfernte sich. Direktor Zahn, mit allen Wassern gewaschen und immer darauf bedacht, auch aus Fehlschlägen Nutzen zu ziehen, erhob sich und reichte dem in einen Sessel gesunkenen Joachim mit treuem Augenaufschlag seine Rechte. „Mein hochverehrter Herr Baron von Haubenlerche " „Lerchenau", verbesserte ihn Joachim. „Bitte tausendmal um Entschuldigung! Mein hochverehrter Herr Baron von Lerchenau, ich bedaure

sich und herein trat, als wäre eben sei» Stichwort gefallen, jener Mann, der Joachim im Hotel wäh rend des Fünfuhrtees verhaften wollte. Die Nase des Detektivs war noch geschwollen, und den linken Arm, den er sich beim Hinfallen geprellt hatte, trug er noch in einer Schleife. Er legte vor den Direktor einige Schriftstücke zur Unterschrift auf den Schreibtisch. „Hier, Herr Baron, stelle ich Ihnen den Beamten vor, der im Königshof den Schnepfe gestellt hat. Seine Kühnheit, ohne Hinzuziehung von Hilfskräften

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 04.11.1931
Physical description: 6
, daß die beiden in der Nacht, als das Attentat auf das kleine Bauern mädel verübt wurde, in inniger Umarmung, dicht bei der Tür zu ihrem Haufe zusammenstanden." „Das ist eine Lüge, Baron Varenne," rief sie aufbrausend. „Ein hartes Wort, Marion, und ein unverdientes oben drein," antwortete er. „Mein Gewährsmann ist ganz positiv in der Sache. Ich kann ihn zwar nicht nennen, aber das ist wohl auch nicht nötig. Percival leugnet gar nicht, mit der schönen Olga damals beisammen gewesen zu sein. Er hat sich sogar

auf sie bezogen, als er erzählte, zwei Läufer gesehen zu haben." „Es ist unverantwortlich von Ihnen, so etwas zu sagen aus Grund eines Gewährsmannes, den Sie nicht nennen wollen, Baron Varenne. Vergessen Sie auch nicht, daß Olga Oboski meine Freundin ist." „Ah," rief er, „das vereinfacht die Sache. Sie wird sich zweifellos dieser Freundschaft würdig erweisen, indem sie Ihnen Mr. Percival ausliefert, vielleicht etwas ramponiert, aber garantiert noch —" „Kein Wort weiter!" rief sie hastig. „Ich habe genug

von Ihnen gehört. Nein, folgen Sie mir nicht, ich finde meinen Weg allein." Damit wandte sie sich jäh ab, und lief ihrem Hause zu. Er sah ihr nach, bis sie in die Hütte verschwand. Darin angelangt, warf sie sich schluchzend auf ihr Bett. Bobby gibt ein Geheimnis preis. Bobby Ray, der Diamantendieb, war aus einiger Entfer nung Zeuge der erregten Auseinandersetzung zwischen Marion Venor und Baron Varenne gewesen. Als dieser an ihm vorbeiging, sprach er ihn an. „Was war los, Bill" fragte

, Sie brauchen mir daher nicht erst zu versichern, daß sie nicht zu Hause ist." „Sie wird aber müde sein," erwiderte Mrs. Vanderlip. „Es war ein anstrengender Tag für sie. Kommen Sie ein andermal wieder." „Wer ist es, Tante?" kam eine Stimme aus dem Hinter grund. „Bobby Ray," antwortete der Besucher für die Tante. „Sie kommen sehr ungelegen, Mr. Ray," bemerkte Mrs. Vanderlip abweisend. „Baron Varenne wird gleich hier sein, und —" „Das glaube ich nicht," unterbrach sie Bobby Ray grinsend. „Fragen

, den ich kenne, und was Sie über Verbrecher noch nicht wissen, hätte bequem auf einer Briefmarke Platz. Darum werden wir Sie zum Sheriff der Trigger-Insel machen." Klug von ihm, nicht wahr? Aber darüber wollte ich nicht sprechen. Ich möchte dem Fräulein etwas über den Baron sagen, das sie interes sieren wird." Marion war inzwischen aus dem Nebenzimmer gekommen und lud den Besucher ein, Platz zu nehmen. Sie hatte die Spuren der Tränen sorgfältig beseitigt, aber ihre Augen sahen müde und traurig

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 01.11.1932
Physical description: 8
noch ein böses Gesicht dazu! Ist denn das Erpressung? Ich würde mir nie diese Ansicht erlauben!" Assessor Till hob schnell den Aktenband hoch, um sein Lachen zu Lecken. In Kettlers Gesicht zuckte es wetterleuchtend. „Ich frage Sie nochmals, Herr Baron, welchen Zweck Sie damit verfolgten, Herrn van der Straat von diesem Wissen zu schreiben." „Ich nahm an, daß es ihn interessiere. Es liegt meinem offenen Charakter nun mal nicht, Heimlichkeiten zu haben. Warum soll ich nicht sagen, was ich wirklich weiß? Warum

immer Masken?" „Und darum bestellten Sie van der Straat in ein Kaffee haus?" „Gewiß. Ich befürchtete ihn in der Wohnung zu stören." „Kam Herr van der Straat ins Cafe?" Hellern bemerkte ein winziges Staubfädchen auf seinem Aermel und schnippte es vorsichtig fort, mit zwei Fingern. „Leider nein," meinte er bedauernd. „Hat er Ihnen Geld angeboten oder geschickt?" Der Baron lachte erstaunt, wie bei einem Scherz. „Mir Geld angeboten? Ja, wie kam' er dazu?" Kettlers Stift schlug Generalmarsch

auf dem Aktendeckel. Er warf einen hilflosen Blick zum Assessor hinüber. Till nickte kaum merklich. „Ist Ihnen bekannt, Herr Baron," fragte er langsam, „daß der Adressat, Herr van der Straat, tot ist?" Zum erstenmal wurde Hellern ein wenig nervös; aber nur für Sekunden. „Leider, Herr Assessor," nickte er kurz. „Aber ich konnte natürlich nicht wissen, als ich diesen Brief schrieb, daß er sterben würde." „Er wurde ermordet!" ergänzte Till drohend. „Auch das steht mit meinem Brief nicht in Verbindung." „Hm," machte

Till nur. „Wenn man aber zufällig einen Mörder zu suchen hat, Herr Baron von Hellern, dann wer den Sie verstehen, daß man zunächst mal nach einem Motiv fahndet. Und nach einem Feind. Bisher fand sich nur eine Drohung: der Brief hier." Der andere wechselte flüchtig die Farbe. „Meine Herren," sagte er plötzlich erregt, „ich hoffe nicht, daß das bedeuten soll, daß sie mich etwa gar für einen Mörder halten. Das geht denn doch zu weit! Ich muß da protestieren. Bei allem Verständnis für Ihren Beruf

, daß sich dieser Brief hier ganz harmlos erklärt." Baron von Hellern fand plötzlich wieder sein früheres Lächeln. „Die Herren verkennen offenbar meine Tätigkeit als Privatmann. Die Aufgabe, etwas zu beweisen, überlasse ich Ihnen. Ich habe gar kein Interesse daran, mich der Justiz irgendwie zu widersetzen. Ich will ihr nur dienen. Wenn es verboten sein sollte, einen Brief zu schreiben, an einen Men schen, der später zufällig stirbt, oder einem anderen offen zu sagen, was man von ihm weiß, oder ihn in ein Cafs einzu

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Tiroler Post
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Page 9 of 12
Date: 20.03.1909
Physical description: 12
jtt n „Der Oberländer" Seite 9. M durch Adoption zu erreichen. In Nizza lernte er einen sehr eleganten Herrn kennen, der sich ihm als der österreichische Baron Krabe-Loebel vor stellte und mit dem er bald eng befreundet wurde. Herr Sparna machte seinem neuen Freunde ge- qenüber kein Hehl aus seiner Sehnsucht nach dem Adel. Der Baron versprach, ihm behilflich zu sein imd erhielt als Honorar für seine Bemühungen den Betrag von 20.000 Frank zugesichert. Tat sächlich gelang es auch dem Baron

, nach langem Suchen eine Dame ausfindig zu machen, die sich angeblich bereit erklärte, Herrn Sparna zu adop tieren. Es war dies die Witwe nach dem holländi schen Baron Hayden van Hausen. Und eines Ta ges überreichte der Baron seinem Freunde eine Reihe holländischer Dokumente mit der Mittei lung, daß er adoptiert worden sei und somit end lich das Ziel seiner Wünsche erreicht habe. Glück strahlend händigte ihm Herr Sparna die ausbe dungenen 20.000 Franken ein. Bald danach reiste Baron Krabe-Loebel plötz lich

aus Nizza ab, ohne seine weitere Adresse an zugeben. Und er hatte gute Gründe hiefür. Denn, als der geadelte Ungar seine Dokumente zum er sten Male verwenden wollte, erfuhr er zu seinem größten Schrecken, daß dies lediglich die Papiere des verstorbenen Barons Hayden van Haufen seien und daß von einer Adoption kein Wort darin stehe. Die Witwe nach dem holländischen Baron hatte auch nie an eine Adoption gedacht, da sie sich inzwischen neuerdings mit einem Bür-- gestichen, namens Brünier vermählt

hatte und daher zu jener Adoptierung gar nicht mehr be rechtigt war. Der „Baron Krabe-Loebel" hatte sich jene Papiere von ihr nur für wenige Tage geliehen. Der betrogene Ungar erstattete gegen den Schwindler die Strafanzeige. Im Luftschiff zum Nordpol. Das lenkbare Luftschiff W e l l m a n n s, mit welchem dieser im nächsten Sommer von der Däneninsel aus nach dem Nordpol zu fliegen ge denkt, wurde in der Olympia-Halle in London, tvo die Internationale äronautische Ausstellung stattfinden wird, aufgestellt

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Tiroler Wastl
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Page 10 of 16
Date: 22.10.1911
Physical description: 16
als Obmann der Ver sammlung der bekannte Hofrat des Verwaltungs- gerichtshofes Herr Baron Hock anwesend. Als der Kommissär Grass die Worte hörte: „Wer glaubt an die Unfehlbarkeit des Papstes und wer an den Syllabus?, fühlte er sich verpflichtet hierüber ein zuschreiten. Baron Hock erklärte, keinen Grund hie- für zu haben. Diese Frage habe ich schon erledigt. Dann wie das zweitemal gesprochen wurde in dem Briefe mit einer angeblichen Herabwürdigung, for derte wiederum der Beamte den Baron Hock

aus, den Redner zu unterbrechen. Dieser erklärte, daß er für eine Unterbrechung keinen Grund finde und verweigerte die Unterbrechung. Da wiederholte sich bei der Verlesung des Briefes und bei dem Worte „vatikanischer Stiefelputzer", wobei Baron Hock er klärte, daß die Aeußerung nicht gegen das Papsttum, sondern gegen die jetzige Person des Papstes ge richtet sei. Das geht daraus hervor, daß nicht erst nachträglich die Meinung, welche vom Angeklagten heute vertreten wird, sondern daß diese Auffassung schon

damals gleich vorhanden war. Ich glaube, Herr Baron Hock ist doch gewiß nicht der Mann, welcher die Hand zu Gesetzwidrigkeiten geboten hätte. Nun gibt uns der Zeuge Grass selbst klipp und klar zu, daß ein anderer Passus des Briefes ihm nicht Anlaß zur Unterbrechung geboten habe. Wir sehen somit, daß alle diejenigen, welche damals tätig und anwesend waren, die einen mit der Verpflichtung zu hören, ich will nicht sagen, etwas herauszuhören, und die anderen, welche sine ira et studio gekommen

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Tiroler Post
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Page 6 of 20
Date: 08.06.1906
Physical description: 20
. Noch eine Absonderheit sei erwähnt: Der Milkisterpräsident Baron Beck wird als hoch konservativ erklärt; die parlamentarischen Mi nister der deutschen und tschechischen Nation gehören aber durchwegs dem sogenannten Frei sinn an. Schuld deS Barons Beck ist dies aber wohl nicht; er hat s wohl Christlichsoziale als Konservative zum Mittun etngeladen. Was das Zentrum anbelangt, so fand zuerst Doktor Ebenhoch und dann Baron Morsen zu wenig Unterstützung in der eigenen Partei. Baron Morfey wurde zwar in der Presse

mit aller Bestimmtheit als Ackerbauminister genannt, auch soll er selbst- so erzählt man sich im Parlament, die Sache schon wie ausgemacht angesehen haben. Um so bitterer war die .Ueberraschung, als sein Name auf der Minister- liste fehlte. Die hiesige Judenpreffe hat wie aus Ab sicht den Namen Lueger nie genannt, so daß man glauben mußte, Baron Beck habe mit ihm gar nicht verkehrt. Und doch war Doktor Lueger vielleicht an den sich der designierte Ministerpräfideur gewendet hat. Die Stellung nahme

oder vom Parla ment ausgenommen werde. V Nun kommt die große Frage nach dem Programm der neuen Regierung. Sobald der Name Beck genannt wurde, und insbe sondere, als die Kandidatur Ebenhoch in den Hintergrund trat und Morsey auf der Bildfläche erschien, da hieß es sofort: Die Wahlresorm ist begraben. Und jetzt erscheint sie schon wieder an erster Stelle des neuen RegierungSprogramms. Der Monarch will die Wahlreform. Baron Beck ist der dritte Minister präsident, der hierin gebundene Marschroute hat. Der neue

zu beteiligen. So gelang cS am 1. Juni dem Freiheit n v. Beck, nach langen wiederholten Konferenzen ein Ministerium zu sammen zu bringen, das" äuS folgenden Man- nern besteht: Baron Beck selbst Ministerprä sident, Minister des Innern Freiherr v. B i e nerth, Unterrichtsminister Hofrat Marchet. Justizminister Dr. Klei n, Eisenbahnminister Dr. o. D e r s ch a t t a, Finanzminister Ritter v. KorytowSky, Direktor der Finanz land eSdirektion von Galizien, Handelsminister SektionSchef Dr. Forscht

auf solche Schwierigkeiten gestoßen zu sein, daß diese Stelle provisorisch mit einem Beamten besetzt wurde. Das Zen trum hat nämlich mehrere Ministerkandidaten. Einer, der schon lange gerne Minister sein möchte, ist z. B. Baron Morseyj dieser dürste aber wegen dessen Wahlresormfeindlichkeit. von einem Teil der Konservativen adgelehnt wor den sein, während Landeshauptmann Doktor Ebenhoch wieder von einem anderen Teil her Konservativen abgelehnt worden sein dürfte, weil er sich so sehr für das allgemeine, gleiche

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