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Innsbrucker Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 17.05.1935
Physical description: 6
Johann sagt ruhig: „Also nicht raus, was macht er denn mit ihr?" „Er gibt ihr gute Worte." „Edler Mensch, dieser Baron!" „Wo er seine Frau doch so liebt!" „Ach so! Ich dachte, sie hätte viel Geld, mein guter Blankenburg?" „Geld hat sie auch. Schauderhaft viel Geld, ach, die ist ja so reich, ganz alter Adel!" Johann hört scheinbar mit größter Aufmerksamkeit zu. , „Baron, sag mal, warum machst du mit deinem Adel nicht ein Geschäft?" „Geschäft? Wieso?" „Weißt du, an deiner Stelle möchte ich mit ’n Geld

mann suchen und würde ihn jüc sünszigtausend Mark adoptieren!" Der Baron gerät in Aufregung. „Was ... was . .. sowas soll ich tun? ... Da müßt ich mich ja schämen . . . sowas, das macht kein Arisch- tokrate ... ich bin doch .. !" Da legt ihm Johann die Hand aus die Schulter: „Een armes Luder biste, Baron! Siehste, und das tut mir leid! Die anderen, die Habens dicke und du, als letzter Sproß eines alten Geschlechtes . . . du holst dir deine paar Pfennige von der Fürsorge." Der Baron nickt und zieht

Teufel, heißt tatsächlich Baron von Blankenburg und lebt — ob zu Recht oder Unrecht — in dem Wahne, daß er um sem Erbe betrogen wurde. Er hält sich für den unehelichen Sohn eines Landrates und will als der einzig berechtigte Erbe von dessen riesigem Grundbesitz, fernes Rennstalls und so weiter gelten. Der Baron ist grenzenlos gutmütig. Ich zahle ihm gern ein Glas Bier, dock wenn er halbwegs eins oder zwei getrunken hat uns gar noch einen Korn dazu, dann beginnt er zu quasseln, und es ist unmöglich

, ihn wieder zum Schweigen zu bringen. Er redet und redet und dies in einem Deutsch aus drei Dialekten ge mischt, so daß es kein Mensch verstehen kann. Nach einer halben Stunde hat man unfehlbar Kopfschmer zen. Also. Baron von Blankenburg schiebt seine hagere Gestalt an unseren runden Tisch und grüßt freundlich: „Tag miteinander!" Dann hockt er sich neben mich. „Ich habe einen seinen Romanstofs für dich!" be ginnt er geheimnisvoll. Ich nicke und weiß schon Bescheid. Das ist eine sei ner iNarotten, mir Stoff liefern

Zu wollen. Dauernd bringt er die unmöglichsten oder banalsten Begeben heiten vor. Und wehe, wenn er dann anfängt, die Sache klar- zulegeu, seiner Beredsamkeit sind da keine Grenzen gesetzt. „Ich habe einen feinen Stoff für dich!" beginnt der Baron noch einmal. „Da mußt du ein Theaterstück draus machen! Dann wirst du ein reicher Mann!" Ich nicke ernsthaft: „Lieber Baron, ich kann mir das alles nicht so merken. Das mußt du mir einmal aufschreiben." „Ich schreib dirs auf! Haargenau! Aber erst

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 8 of 8
Date: 22.07.1916
Physical description: 8
^^ «DCfOOSQOCXSCXSOCSCXSOOKXSDOKX^^ übrigens auch aus hiesiger Gegend und besaß in der Kreisstadt eine Maschinenfabrik, die vor mehreren Jahren Bankerott machte." Ueberrascht, erstaunt blickte Harald den Spre- 'djer an. „Und der Name dieses Herrn?" „Ich sollte ihn eigentlich nicht nennen, aber Sie würden ihn ja doch bald erfahren: der Herr heißt Frederic Lynden und lebt jetzt in London. In einigen Wochen kommt er nach Berlin. Er hat mir die Vollmacht gegeben, den Kauf für ihn abzuschlietzeu . . . aber was ist Ihnen, Herr Baron?" Tie

Frage war allerdings sehr berechtigt, denn eine plötzliche fahle Blässe bedeckte das Gesicht Haralds, der sich schwer mit der Hand aus den Schreibtisch stützte, als könne er sich kaum mehr aufrecht erhalten. „Lynden — sagten Sie, ist sein Name?'" „Ja, Theodor Friedrich Lynden, jetzt Mister Frederic Lynden. Er will das Gut für seine Tochter erwerben, die mit einem armen Teufel verlobt ist. Wissen Sie, Herr Baron, die Sache ist mir eigentlich etwas spanisch vorgekommen. Ich traute diesem Herrn Lynden

anfangs nicht recht, aber er hat eine Million Mark in deut schen Staatspapieren auf der Reichsbank de- poniert, da konnte man sich schon aus das . Geschäft einlassen. Also — wie lange Bedenk zeit fordern Sie, Herr Baron?" „Keine Minute!" „So sind Sie entschlossen, zu verkaufen?" „Nein — diesem Herrn Lynden verkaufe ich Fredersdorfs unter keinen Umständen!" „Wie, Herr Baron? Bedenken Sie doch — eine Million in bar!" „Und wenn mir dieser Herr zwei Millionen bieten würde, — er bekommt Schloß Freders

dorfs nicht!" „Aber ich bitte Sie! Weshalb denn nicht? Sie schienen doch vorhin nicht abgeneigt zu sein — und nun auf einmal diese schroffe Abwei sung?" „Ich bin nicht verpflichtet. Ihnen Gründe für meine Weigerung anzugeben, Herr Mühl berg. Mein Entschluß steht fest — ich verkaufe Fredersdorfs nicht!" „Wenn Sie es später nur nicht müssen, Herr Baron!" „Keine Dreistigkeiten, Herr! Ich glaube, wir haben nichts mehr mit einander zu reden." „Herr Baron, ich bleibe bis übermorgen in der Kreisstadt

; ich soll auch die frühere Villa des Herrn Lynden Zurückkäufen. Wenn Sie sich also anders besinnen —" „Ich werde meinen Entschluß nicht ändern! Adieu, Herr Mühlberg." Dieser erhob sich achselzuckend. Er wollte noch etwas erwidern, aber Harald hcktte sich bereits wieder vor den Schreibtisch gesetzt und beschäftigte sich mit seinen Papieren, ohne von Mühlberg weiter Notiz zu nehmen. Eine kleine Meile zögerte dieser. Da drückte der Baron auf den T>'- ■ - "irischen Klin gel und gleich darauf trat der alte Kutscher

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 19.10.1924
Physical description: 6
aus Grundlage des Völkerbundes, verösienMcht Baron de Coubertin einen Artikel» in dem er sich zu dem Wahlspruch „A l l e S p i e l e für alle Na tionen" bekennt und sich mit großem Freimut über die Pariser Olympiade äußert. Zugleich erklärt er, daß von einer Verkürzung des Programms der 1928er Olympiade und von einem Wegfall ge wisser Wettbewerbe keine Rede sein könne. In den Einladungen zu der Amsterdamer Olympiade werde es kein« Verschränkungen geben» und die Deutschen hätten ihren Platz

in den internationalen Ausschuß bereits eingenommen. „Unser Völkerbund ist nunmehr vollständig," erklärte Baron de Coubertin. „Es ist nie die Rede davon gewesen, Deutschland auszu- (Nachdruck verboten.) Was mein einst war. Roman von Fr. Lehne. VIII. Erdmutes elastischer und abgehärteter Natur hatte das Beuteltet nichts geschadet. Voller Unruhe wurde sie von ihrem Vater erwartet, dem sie erzählte, wie ritterlich öer Knecht Jakob Dangelmanns sich ihretwegen bemüht. unbedingt müssen wir uns dem Manne erkenntlich zeigen

—" Aber unmöglich durch Geld, Papa!" bemerkte sie hastig, „es ist sehr schwer in diesem Fall, das Richtige zu treffen —" „Ich möchte aber nicht in öer Schuld dieses Manues sein! Es wäre mir fatal, Kind — ich werde sehen, wie sich mir eine Gelegenheit bietet, diese Angelegenheit zu ordnen —" _ . Ä . An einem der nächsten Tage hatte öer Baron mt Dorne zu tun. Da er gehört, daß Jakob Dangelmann einen schlveren GichtanfaN gehabt, ging er nicht an dessen Hause vorüber, sondern sprach bei dem Bauern

. Seine Freude, daß der Baron ihn aussuchte, war ihm deutlich anzu- " Geduldig ließ der Baron des Bauern Jammern über fehre Krankheit und sein gezwungenes Nichtstun ttber sich ergehen. „Wenn ich den Karl Günther, meinen Knecht, nicht hätte, ich wüßte nicht, was ich tun sollte — allein kann ich es nimmer schassen — ich hätte verkaufen müssen! Aber aus den ist wenigstens Verlaß! Alles kann ich ihm anver trauen! Ehrlich ist er, und eingearbeitet hat er sich, wie es keiner gekonnt hätte! — Keine Stunde geht

er müßig — jetzt ist er draußen und bringt die Wagen in Ordnung, weil er bei dem Regen nicKs anderes tun kann —" Als der Baron Jakob Dangelmann verlassen, wollte er mit Karl Günther sprechen, den er in der Scheune han tieren sah. Er trat in das offene Tor. Karl Günther erkannte den Baron sofort. Er hielt in seiner Beschäftigung inne und zog grüßend die Mütze vom Kopse, die er meistens trug, um die mächtige Narbe zu verdecken, weil er den Fragen danach aus dem Wege gehen

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Tiroler Post
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Page 3 of 12
Date: 14.06.1899
Physical description: 12
nahe, da ging dicht vor ihr eine Thüre auf, und Baron Torneck trat heraus. „Soeben höre ich von Frau Brand, daß Sie sich nicht ganz wohl fühlen!" Wohl erkannte Erna, daß die Worte an sie gerichtet waren, aber die Stimme klang kalt. „Ich danke für Ihre Nachfrage, Herr Baron: aber mir fehlt nichts, Frau Brand ist ein wenig zu besorgt!" Nach diesen kühlen Worten machte sie dem Baron eine flüchtige Verbeugung und ging nun langsam die Treppe hin unter. — Draußen tobte ein heftiger Sturm, der ihr bald

zu erwärmen suchte. Ihr bleiches Ge sicht, und vor Allem ihr fast schleppender Gang waren dem Vater wie auch der Taute ausgefallen. Und da es unmöglich schien, die Theuern um sich bekümmert zu wissen, so machte sie endlich ihrem gepreß ten Herzen Luft, indem sie den Bangenden ihr Wiedersehen mit dein Baron schilderte. Die Wirkung ihrer Mit theilung war unbe schreiblich. Der alte Mann saß fast sprach los da, während Fräulein Beate mit ungeheurer Emsigkeit zu stricken anfing. Endlich unterbrach Erna

! Tochter! versprich nichts!" Sie sah dem Vater liebevoll in die Augen. „Warum, mein Vater, sollte ich nicht halten, was ich gelobe? Anatole Dorneck wird zwar ewig in meinem Herzen leben, doch der Baron von Dorneck,der künftige Gemahleiner Gräfin von Schellenhorst, soll mir ewig ein Fremder bleiben. Laß ich mir meine Dienste von ihm be- ,,U»d nun, lieber Vater, rathe mir, was ich thun soll? Die selbe Bitte habe ich an Dich, liebe Tante, denn ich bin keines klaren Gedankens mächtig! Wie ein König

gegen seine Unter- thanen, so stand er vor mir; herrisch und gleichzeitig herablassend huldvoll. Ich weiß nicht, ob meine Kräfte ausreichen werden, diese Demüthigung täglich zu ertragen." „Meine liebe Erna," nahm Beate mit ungewöhnlichem Ernst das Wort; „Du weißt noch nicht, daß der Mensch mehr er tragen kann, als er glaubt. Du hast große Standhaftigkeit in unseren veränderten Verhältnissen bewiesen. Raffe Deinen Muth zusammen! Du schilderst uns den Baron als herrsch süchtigen Mann. Das kann Dorneck nimmer

ihrem Berus mit einer Festigkeit nach, als ob sie den gestrigen Nach mittag in der Königgrätzerstraße nur erträumt hätte. Wohl pochte ihr das Herz schneller, als sie an der Thüre vorüberkam, aus der Dorneck herausgetreten; aber als ihr Frau Brand im Schulzimmer mit freundlichem Gruß entgegeutrat, fühlte sie sich mit einem Male wieder viel ruhiger und konnte der alten Dame auch die Versicherung geben, daß ihr heute ganz wohl sei. So ging eine ganze Woche dahin, ohne daß sie die Gräfin oder den Baron

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 19.07.1927
Physical description: 4
heftige Leidenschaftlichkeit aus, die indessen selt sam kalt wirkte, als sei sie lediglich das Resultat eines langen, mit Starrsinn und Zähigkeit verfolgten Gedanken- Prozesses. Und noch ein Zweites, was ihm bisher entgangen war, entdeckte in diesem Augenblick der Baron. Bei einer Be wegung, die sein Conpögenosse machte, bemerkte er, daß diesem an öer linken Hand öer kleine Finger fehle. „Noch eins", sagte der Fremde da plötzlich sehr laut, so daß der Baron, öer gemeint hatte, den heimlichen Beob

achter zu spielen, heftig erschrak, „noch eins... Sie sind aus Wien?" Ä" „Sind Sie in Berlin bekannt?" ..Nur in bestimmten Kreisen." «3to den Kreisen öer Lebewelt — wie?" Der Baron bejahte. Wären Sie in öer Lage, mich, wenn es mich danach gelüsten sollte, in jenen Kreisen einzuführen?" „Gewiß", beeilte sich der Baron zu sagen. Ihm dämmerte jetzt, daß ihn seine Ahnung vorhin nicht betrogen hatte. Noch wußte er zwar nicht, wer dieser Mann war, aber daß er ein Mensch war, der über sehr große Mittel

an sich als gegenrevolutionär geahn det wird und weil ja die Trotzkische Opposition in den oder so. Und so entschloß sich denn der Baron im gleichen Augenblick, die Gelegenheit, die sich ihm hier offenbar bieten wollte, blindlings beim Schopf zu fasserr. „Gut," sagte der Mann mit öer grotesken Nase, „ich bin bereit, Sie zu kaufen." „Mich zu -?" kaufen, jawohl. Das heißt, ich verzichte darauf, Sie, was eigentlich in meiner Macht stünde, wegen versuchten Diebstahls den Behörden auszuliefern. Im Gegenteil, ich gehe

noch einen Schritt weiter, indem ich mich bereit er kläre, Ihnen zu helfen . . . Nehmen Sie meinen Vor schlag an?" „Verzeihung — aber worin würde meine Gegenleistung bestehen?" fragte der Baron, dessen Stimme halb vor freu diger Erwartung, halb vor einer unbestimmten Bangig keit bebte. „Vor allem darin, daß Sie wir blindlings gehorchen." „In welchen Dingen?" „Das werden Sie noch erfahren." „Und die Hilfe, die Sie mir in Aussicht stellen - worin würde sich die ausdrücken?" „Für den Fall, daß Sie den Zwecken

Stempel auf- drückte, das war eine gleichsam erdenferne Kälte. „Herr Baron, Sie sind noch so jung. Aber Sie sind nicht mehr so jung, daß Sie Ihre Existenz auf die Tagesersolge einer Tätigkeit stellen sollten, die so primitiv ist, daß Sie eines Tages über sie plump stolpern und sich das Genick brechen müssen . . . Warum schrauben Sie Ihren Ehr geiz nicht höher?" „Wie das?." fragte der Baron. letzten Debatten mit besonderer Vorliebe als neo-mensche« wistisch bezeichnet wird. Nahezu gleichzeitig

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Page 8 of 8
Date: 22.07.1916
Physical description: 8
?" „Ich sollte ihn eigentlich nicht nennen, aber Sie würden ihn ja doch bald erfahren: der Herr heißt Frederic Lynden und lebt jetzt in London. In einigen Wochen kommt er nach 'Berlin. Er hat mir die Vollmacht gegeben, den Kauf für ihn abzuschließen. . . aber was ist Ihnen, Herr Baron?" Tie Frage war allerdings sehr berechtigt, -denn eine plötzliche fahle Blässe bedeckte das Gesicht Haralds, der sich schwer mit der Hand auf den Schreibtisch stützte, als könne er sich kaum mehr aufrecht erhalten. „Lynden — sagten

Sie, ist sein Name?" „Ja, Theodor Friedrich Lynden, jetzt Mister Frederic Lynden. Er will das Gut für seine -Tochter erwerben, die mit einem armen Teufel iverlobt ist. Wissen Sie, Herr Baron, die Sache M mir eigentlich etwas spanisch vorgekommen. ßJch traute diesem Herrn Lynden anfangs nicht -recht, aber er hat eine Million Mark in deut schen Staatspapieren auf der Rcichsbank de poniert, da konnte man sich schon aus das Geschäft einlassen. Also — wie lange Bedenk zeit fordern Sie, Herr Baron?" „Keine Minute

!" „So find Sie entschlossen, zu verkaufett?" MgiMtÜmer: „Verein Unterinntaler Lokalpresse „Nein — diesem Herrn Lynden verkaufe ich Fredersdorfs unter keinen Umständen!" „Wie, Herr Baron? Bedenken Sie doch — eine Million in bar!" „Und wenn mir dieser Herr zwei Millionen bieten würde, — er bekommt Schloß Freders dorfs nicht!" „Aber ich bitte Sie! Weshalb denn nicht? Sie schienen doch vorhin nicht abgeneigt zu sein — und nun auf einmal diese schroffe Abwei sung?" „Ich bin nicht verpflichtet. Ihnen Gründe

für meine Weigerung anzugeben, Herr Mühl berg. Mein Entschluß steht fest — ich verkaufe Fredersdorfs nicht!" „Wenn Sie es später nur nicht müssen, Herr Baron!" „Keine Dreistigkeiten, Herr! Ich glaube, wir haben nichts mehr mit einander zu reden." „Herr Baron, ich bleibe bis übermorgen in der Kreisstadt; ich soll auch die frühere Billa des Herrn Lynden zurückkaufen. Wenn Sie sich also anders besinnen —" „Ich werde meinen Entschluß nicht ändern! Adieu, Herr Mühlberg." Dieser erhob sich achselzuckend

. Er wollte noch etwas erwidern, aber Harald hatte sich bereits wieder vor den Schreibtisch gesetzt und beschäftigte sich mit seinen Papieren, ohne von Mühlberg weiter Notiz zu nehmen. Eine kleine Weile zögerte dieser. Ta drückte der Baron auf den Knopf der elektrischen Klin- ". Herausgeber uuh Redakteur: Leopold Bäuerleins. gel und gleich darauf trat der alte Kutscher ein. „Führe den Herrn hinaus, Friedrich," be fahl Fredersdorfs. Mühlberg lächelte verlegen, machte eine lin kische Verbeugung uird schob seine massive

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 10
Date: 02.09.1922
Physical description: 10
sich ein wenig, daß des Ba ron schon wieder in Laßneck war. Aber alles, was nicht mit Anni zufanimenhing, hatte jetzt wenig Bedeutung für ihn. Lein Gesicht vermochte sich wenig aufzu helfen, als er den Baron begrüßte, aber die ser nahm ihn in die Arine und drückte ihn fest an sich. „Nun mache ein frohes Gesicht, mein lie ber Lohn — ich bringe dir eine gute Nach richt — Anni soll dennoch deine Frau werden", sagte er herzlich und voll Rührung, Norberts düsteres blasses Gesicht betrachtend. Das überzog

ihn Norbert fest an den Schul tern. Leichenblaß wurde er vor Erregung. „So sprich — sprich — quäle mich nicht — was ist geschehen?" rief er rauh und ein Jittern lies über ihn. Der Baron berichtete ihm nun in kurzen IDortcn, wie sich die Verhältnisse geändert hät ten, Norbert hörte wortlos zu, aber in seinem Gesicht zuckte und arbeitete es heftig und als der Baron zu Ende war, wandte er sich ab, stützte die Arme auf den Kamin und barg das Gesicht darinnen. Frau von Laßneck und Baron von Hoch berg sahen

tief ergriffen zu dem jungen RIann hinüber. Sie ließen ihn ruhig gewähren, bis er sich gefaßt hatte und sein erregtes Gesicht wieder nach ihnen um wandte. Jetzt blickten seine Augen nicht mehr so düster, sie strahl ten und leuchteten vor Glück. Mortlos ym- armte er seine Tante und den Baron und alle drei sahen sich freudig erregt an, ohne Morte zu sinden. Der Baron vermochte zuerst zu sprechen. „Lo, mein Lohn — nun läßt du dein Auto Vorfahren, ich will heute abend noch nach Berlin,- sagte

er. Norbert hob hastig den Kopf. „Ich fahre mit", sagte er rasch. Aber Baron Hochberg schüttelte den Kopf und nahm ihn bei der Hand. die Organe der Landesregierung selber vorneh men zu lassen. Zur möglichsten Eindämmung der die An lieferung von Konsummilch schmälernden Fett käseerzeugung wurde beschlossen, das bereits be stehende Fettkäseausfuhrverbot durch nochmalige Veröffentlichung einschärfend in Erinnerung zu bringen. Weitere Maßnahmen in dieser Rich tung werden durch das Landeswirtschaftsamt

ist, wenn ich dann vorläufig mit euch nach Lckartsberge gehe, bis deine Tochter mit allen Formalitäten in ihre Rechte eingesetzt ist. In den neuen Ver- hältnissen ist ihr eine weibliche Gardedame nötig." Das sah Baron Hochberg auch ein. Baron Höchberg besprach noch allerlei mit seiner Base und nahm dann herzlichen Abschied von ihr. Das Telegramm an Anni sollte Nor bert in der Stadt ausgeben. (Fortsetzung folgt.)

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Außferner Zeitung
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Page 8 of 8
Date: 22.07.1916
Physical description: 8
. In einigen Wochen kommt er nach Berlin. Er hat mir die Vollmacht gegeben, den Kauf für' ihn abzuschließen . . . aber was ist Ihnen, Herr Baron?" Tie Frage war allerdings sehr berechtigt, denn eine plötzliche fahle Blässe bedeckte das Gesicht Haralds, der sich schwer mit der Hand aus den Schreibtisch stützte, als könne er sich kaum mehr aufrecht erhalten. „Lynden — sagten Sie, ist sein Name?" „Ja, Theodor Friedrich Lynden, jetzt Mister Frederic Lynden. Er will das Gut für seine Tochter erwerben

, die mit einem armen Teufel verlobt ist. Wissen Sie, Herr Baron, die Sache ist mir eigentlich etwas spanisch vorgekommen. Ich traute diesem Herrn Lynden anfangs nicht recht, aber er hat eine Million Mark in deut schen Staatspapieren auf der Reichsbank de poniert, da konnte man sich schon aus das Geschäft einlassen. Also — wie lange Bedenk zeit fordern Sie, Herr Baron?" „Keine Minute!" „So sind Sie entschlossen, zu verkaufen?" „Nein — diesem Herrn Lynden verkaufe ich Fredersdorfs unter keinen Umständen!" „Wie, Herr

Baron? Bedenken Sie doch — eine Million in bar!" „Und wenn mir dieser Herr zwei Millionen bieten würde, — er bekommt Schloß Freders dorfs nicht!" „Aber ich bitte Sie! Weshalb denn nicht? Sie schienen doch vorhin nicht abgeneigt zu sein — und nun aus einmal diese schroffe Abwei sung?" „Ich bin nicht verpflichtet. Ihnen Gründe für meine Weigerung anzugeben, Herr Mühl berg. Mein Entschluß steht fest — ich verkaufe Fredersdorfs nicht!" „Wenn Sie es später nur nicht müssen, Herr Baron

!" „Keine Dreistigkeiten, Herr! Ich glaube, wir haben nichts mehr mit einander zu reden." „Herr Baron, ich bleibe bis übermorgen in der Kreisstadt; ich soll auch die frühere Villa des Herrn Lynden zurückkausen. Wenn Sie sich also anders besinnen —" „Ich werde meinen Entschluß nicht ändern! Adieu, Herr Mühlberg." Dieser erhob sich achselzuckend. Er wollte noch etwas erwidern, aber Harald hatte .sich bereits wieder vor den Schreibtisch gesetzt und. beschäftigte sich mit seinen Papieren, ohne von Mühlberg weiter Notiz

zu nehmen. Eine kleine Weile zögerte dieser. Da drückte der Baron auf den Knopf der elektrischen Klin " Ke gel und gleich daraus trat der alte ein. „Führe den Herrn hinaus, Fried fahl Fredersdorfs. . .. Mühlberg lächelte verlegen, machre eme m kische Verbeugung und schob seine maprve statt zur Türe hinaus, die ihm der alte Fris mit bezeichnender Höflichkeit öffnete. ■ Als sich die Türe hinter den beiden 9 e1 ''V sen, sprang Harald empor und schritt in M Erregung einigemal im Zimmer auf un Dieses Angebot

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 14.09.1918
Physical description: 4
Besuche der Vertreter der reichsdeutschen Presse im Haupt quartier hielt der Chef des Gencralsttbes Baron A r z eine Ansprache, worin er zunächst die Gäste auf das herz lichste begrüßte und namens der österreichisch-ungarischen Armee der deutschen imd österreichisch-ungarischen Presse für die werktätige, jedes Lob verdienende Unterstützung während des Krieges bestens dankte. Der Chef des Ge- ^/LrÄstabes führte daun aus: Die Front und die Heimat und beide gleich von dem großen Gedanken durchdrungen

, die versprochen hatten, am Louröesfesttage nach denselben Intentionen das hl. Meßopfer darzubringen, wie Msgr. Schoepfer. Bischof von Tarbes und Louröes. — Was wird das für eine „Intention " gewesen sein! Gerichtszeitung. § Ein Baron als Schlrmdieb. Wien, 12. Sept. Bor dem Bezirks^ gerichte Josefsiadt hatte sich gestem der 20jährige Private Baron Eduard Bern Haus v- Bernho. ussn wegen Diebstahl eines Schirmes zu verantworten. Am 27. Mai d. I. war im Cafä Splendi dem Kaufnmnne Wolf Rosenmann ein Schirm

im Werte von 150 K abhanden gekommen. Während Rosenmann mit der Kasfeehauskassie- rin über das Fehlen des Schirmes sprach, trat der Kellnerlehrling Max Klein hinzu und erzählte, daß er vor wenigen Minuten den Baron v. Börnhausen, der 'ich aus dem Kafseehauie ohne Zahlung der Zeche entkernt hatte, in oer Judengajse getroffen habe, wie der Baron eben in ein Schirmgeschäst eintrat. Rosenmann begab sich so fort in das bezeichnete Schirmgeschärt und fragte zunächst die Ber- käuferin

, ob sie ihm nicht einen Schirnr verkaufen könne. Die Ber- käuierin erwiderte, sie habe kernen Schirnr zum verkaufen Rosenmann sah sich im Geschäfte um und erblickte in einer Ecke seinen S ch i r m, der ihm im Kaffe »Hause abhanden gekommen war. Nun mehr gab die Verkäuferin m, daß • vor wenigen Minuten ein sehr eleganter Herr ihr den Schirm um 42 K verkauft habe. Nach der Beschreibung, welche die Berkäu'erin von dem Herrn gab, war es kein Zweifel, daß dieser Herr der Baron Eduard Bernhaus v. Bern hausen

gewesen war. Während Rosenmann noch im Geschäfte war, kam der Kellner Klein und meldets, daß der Baron wieder ins Kaffeehaus zurückgekommen fei. Ein Wachmann begab sich in Beglei- tung Rosenmanns ins Cäfg Splendid und kehrte dann mit dem Baron, der den Schirmdiebstahl entschieden leugnete, in das Schirm- geschäst zurück, wo die Verkäuferin mit aller Bestimmtheit in dem Baron den Verkäufer des Schirmes erkanwe. Auch bei der Polizei stellte der Baron mit Entrüstung-in. Abrede, den Schirm gestohlen zu haben, imd gab

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 09.03.1861
Physical description: 8
Ed.. Magistratsbeanner in Trient. 9. Altenbur« ger Baron Joh. Baptist, Beamter in Venedig. 111. Auers perg Vineenz Fürst in Wien. 11. Altenburger Peter Baron in Trient, 12. Altenburger Alois Baron in Trient. 13. Auffchnaiter Jgnaz von in Gries bei Bozen. 14. Angelini Joseph von (kü Kiacomo) in Ala, IS. Avanzini Dr. Emil von in Levieo. 16. Angelini Anton v.. pensionirter LandeS- gerichtsrath in Innsbruck. 17. Alpcnburg Johann Ritter v. in Hötting, 18. Bertolini Stefan von in Riva. 19. Ber- tolini Franz von in Udine

. 20. Bnffa Baron Peter in Telve bei Borgo, 21. Bnffa Baron Raimund in Telve bei Borgo, 22. Brattia Carl Anton von in Tassnllo Bez. CleS. 23. BrandiS Graf Clemens, k. k. geh. Rathin Lana, 24. BrandiS Graf Anton in Lana, 25. BrandiS Graf Hein rich in Marburg in Steiermark. 2K. Buol Franz Baron, k. k. geh. Rath, in Wien. 27. Bellat Enstach von in Borgo. 23. Benvenuti Franz von in Calliano, 23. Bra- savola Carl von in Avio, 30. Brasavola Dr. Josef von in Avio, 31. Ciurletti Graf Element in Trient. 32. Ceschi

Anton . Baron in Borgo. 33. Cobelli Kaspar von in Ro veredo, 34. Comini Ludwig von in Bozen, 33. Call Josef von in St. Pauls. 3K. Chiufole Franz von in Roveredo, 37. Capolini Graf Bortolo v. in Riva, 38. Crivelli Graf Franz in Pergine. 39. Cresseri Simon Baron in Trient. M Cresseri Math. Baron. Kreisgerichts-Präses in Trient. 41. Cresseri Leopold Baron in Calliano. 42 Chizzali Franz v., t. k. Bez.-Vorst. in Kältern, 43. Coreth Graf August in Salurn, 44. Castelbarco Graf Carl und Joief in Mai land

- zoll, 89. Ferrari Franz Dr. von in Branzoll K0. Fioresi Johann Dr. v. in Auer, kl. Festi Graf Josef in Trient. 62. Fedrigotti Graf Anton in Roveredo, 63. FerrariS Graf Josef in Innsbruck, 64. Fiorio Baron Jakob in Riva, 68. Giovanelli Jgnaz. Baron, Landesger.- Rath in Bozen, kk. Giovanelli Ferdinand, Baron in Zwölf- malgreien, K7. Giovanelli Paul, Baron, in Bozen, 68. Giovanelli Heinrich, Baron, in Bozen, 69. Giovanelli Peter, Baron, in Bozen, 7l). Giovanelli Josef. Fürst in Venedig. 71. Gresti

^ k^ k. Hauptmann< 83. Hendl i Graf Carl in Meran, 34. Hansmann Antön Bäroil in Salurn. 88. Hausmann Franz Baron in Bojen. 3K. Hip- ^ politi Joses Baron in Borgo, 87. Ingram Anton von in Bozen, Lö. Ingram Johann Baron in Bozen. 89. Kyuen! Gabriel Graf irr Bozen, 90. Kbnen Carl Graf in St. i Michael, 9l. Knoll Theodor von, Bezirksvorsteher in Bozen,' 92. Kager Karl von in Bozen, 93. Kager Carl von in Margreit, 94. Koffer Franz. Anton von m Bozen. 98. Kle-- belsberg Dr. Karl von in Brunneck. 9K. Äünigl Graf Leo

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Newspapers & Magazines
Tiroler Post
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Date: 21.07.1916
Physical description: 8
. In einigen Wochen kommt er nach 'Berlin. Er hat mir die Vollmacht gegeben, den Kauf für ihn abzuschließen . . . aber was ist Ihnen, Herr Baron?" Tie Frage war allerdings sehr berechtigt, denn eine plötzliche fahle Blässe bedeckte das Gesicht Haralds, der sich schwer mit der Hand auf den Schreibtisch stützte, als könne er sich kaum mehr aufrecht erhalten. „Lynden — sagten Sie, ist sein Name?" „Ja, Theodor Friedrich Lynden, jetzt Mister Frederic Lynden. Er will das Gut für seine Tochter erwerben

, die mit einem armen Teufel verlobt ist. Wissen Sie, Herr Baron, die Sache ist mir eigentlich etwas spanisch vorgekommen. Ich traute diesem Herrn Lynden anfangs nicht recht, aber er hat eine Million Mark in deut schen Staatspapieren auf der Reichsbank de poniert, da konnte man sich schon aus das Geschäft einlassen. Also — wie lange Bedenk zeit fordern Sie, Herr Baron?" „Keine Minute!" „So, sind Sie entschlossen, zu verkaufen?" „Nein — diesem Herrn Lynden verkaufe ich Fredersdorfs unter keinen Umständen

!" „Wie, Herr Baron? Bedenken Sie doch eine Million in bar!" „Und wenn mir dieser Herr zwei Millionen bieten würde, — er bekommt Schloß Freders dorfs nicht!" „Mer ich bitte Sie! Weshalb denn nicht? Sie schienen doch vorhin nicht abgeneigt zu sein — und nun auf einmal diese schroffe Abwei sung?" „Ich bin nicht verpflichtet. Ihnen Gründe für meine Weigerung anzugeben, Herr Mühl berg. Mein Entschluß steht fest — ich verkaufe Fredersdorfs nicht!" „Wenn Sie es später nur nicht müssen, Herr Baron

!" „Keine Dreistigkeiten, Herr! Ich glaube, wir haben nichts mehr mit einander zu reden." „Herr Baron, ich bleibe bis übermorgen in der Kreisstadt; ich soll auch die frühere Villa des Herrn Lynden zurückkaufen. Wenn Sie sich also anders besinnen —" „Ich werde meinen Entschluß nicht ändern! Adieu, Herr Mühlberg." Dieser erhob sich achselzuckend. Er wollte noch etwas erwidern, aber Harald hatte sich bereits wieder vor den Schreibtisch gesetzt und beschäftigte sich mit seinen Papieren, ohne von Mühlberg weiter Notiz

zu nehmen. Eine kleine Weile zögerte dieser. Da drückte der Baron auf den Knopf der elektrischen Klin gel und gleich daraus trat der alte Kutscher ein. „Führe den Herrn hinaus, Friedrich, be fahl Fredersdorfs. . Mühlberg lächelte verlegen, machte eme lin kische Verbeugung und schob seine massive Ge stalt zur Türe hinaus, die ihm der alte Friedrich mit bezeichnender Höflichkeit öffnete. , Als sich die Türe hinter den beiden geschlos sen, sprang Harald empor und schritt in tiefer Erregung einigemal

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Lienzer Nachrichten
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Page 8 of 8
Date: 21.07.1916
Physical description: 8
, den Kauf für ihn äbznschließen . . . aber was ist Ihnen, Herr Baron?" Tie Frage war allerdings sehr berechtigt, denn eine plötzliche fahle Blässe bedeckte das Gesicht Haralds, der sich schwer mit der Hand auf den Schreibtisch stützte, als könne er sich kaum mehr aufrecht erhalten. „Lynden — sagten Sie, ist sein Name?" „Ja, Theodor Friedrich Lynden, jetzt Mister Frederic Lynden. Er will das Gut für seine Tochter erwerben, die mit einem armen Teufel verlobt ist. Wissen Sie, Herr Baron, die Sache

ist mir eigentlich etwas spanisch vorgekommen. Ich traute diesem Herrn Lynden anfangs nicht recht, aber er hat eine Million Mark in deut schen Staatspapieren aus der Reichsbank de poniert, da konnte man sich schon aus das Geschäft einlassen. Also — wie lange Bedenk zeit fordern Sie, Herr Baron?" ^Keine Minute!" „So sind Sie entschlossen, zu verkaufen?" „Nein — diesem Herrn Lynden verkaufe ich Fredersdorfs unter keinen Umständen!" „Wie, Herr Baron? Bedenken Sie doch — eine Million in bar

!" „Und wenn mir dieser Herr zwei Millionen bieten würde, — er bekommt Schloß Freders dorfs nicht!" „Aber ich bitte Sie! Weshalb denn sticht? Sie schienen doch vorhin nicht abgeneigt zu sein — und nun aus einmal diese schroffe Abwei sung?" „Ich bin nicht verpflichtet, Ihnen Gründe für meine Weigerung anzugeben, Herr Mühl berg.. Mein Entschluß steht fest — ich verkaufe Fredersdorfs nicht!" . „Wenn Sie es später nur nicht müssen, Herr Baron!" „Keine Dreistigkeiten, Herr! Ich glaube, wir haben nichts mehr mit einander

zu reden." „Herr Baron, ich bleibe bis übermorgen in der Kreisstadt; ich soll auch die frühere Villa des Herrn Lynden zurückkaufen. Wenn Sie sich also anders besinnen —" „Ich werde meinen Entschluß nicht ändern! Adieu, Herr Mühlberg." Tiefer erhob sich achselzuckend. Er wollte noch etwas erwidern, aber Harald hatte sich bereits wieder vor den Schreibtisch gesetzt und beschäftigte sich mit seinen Papieren, ohne von Mühlberg weiter Notiz zu nehmen. 'Eine kleine Weile zögerte dieser. Da drückte der Baron

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Tiroler Post
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Page 7 of 8
Date: 23.06.1916
Physical description: 8
und grüßte Harald höflich. „Wieder zurück aus Berlin, Herr Baron?" fragte der Ankömmling. Harald erkannte den R-Lgierungsbaumeifter Hartung des Regierungsbezirkes, in welchem Fre dersdorfs lag. „Ja, Herr Baumeister. Man muß doch auf seinem Gute auch mal nach dem Rechten sehen/' „Gewiß. Wo das Auge des Herrn fehlt, geht meistens alles drunter und drüber." „Sie kommen auch aus Berlin, Herr Baumei ster?" „Nein und ja — ich war freilich mehrere Tage in Berlin — beim Minister. Sie wissen doch, daß in unserem

Bezirk die große Pro- vinzial-Jrrenanstalt gebaut werden soll?" ’ „Ja, ich entsinne mich. Es war ja schon lange die Rede davon." „Jetzt sind die Pläne genehmigt und im Früh jahr beginnt der Bau. Nun war ich hier in die sem Orte bei mehreren Steinbruchs- und Zie geleibesitzern, um Steinlieferungen abzuschlie ßen —" Harald horchte auf. „Weshalb decken Sie den Bedarf nicht in un serem Bezirk?" fragte er. „Weil wir dort keine leistungsfähigen Stein brüche haben, Herr Baron." „Oho, Herr Baumeister

! Ich selbst besitze einen großen Steinbruch!" „Der aber feit Jahren still liegt." „Ich gehe mit der Absicht um, ihn wieder in Betrieb zu setzen." „Ja, gewiß. Und ich wollte Sie bitten, mir dabei zur Hand zu gehen." „Von Herzen gern, Herr Baron." „Meine Pferde haben jetzt und im ersten Frühjahr doch wenig zu tun, da könnte ich mit dem Anfahren der Steine sehr bald be ginnen und Sie brauchen nicht die teure Eisen bahnfracht zu bezahlen." „Da stimme ich Ihnen vollkommen bei, Herr Baron. Gestatten

Sie, daß ich in diesen Tagen bei Ihnen vorspreche, um alles Nähere zu er örtern?" „Gewiß. Ich bitte Sie darum." „Es wird da ein gutes Geschäft für Sie her ausspringen, Herr Baron. Die Anstalt umfaßt einen weiten Geöäudekomplex und die Häuser sollen fast alle massiv aufgeführt werden." „Falls Sie Abnehmer sind, würde ich auch die alte Ziegelei wieder in Gang bringen. Sie kennen sie ja — sie liegt aus dem Vorwerk." „Natürlich bin ich Abnehmer. Das liegt uns ja in nächster Nähe und sehr bequem. Ich wollte Ihnen schon

einen dahingehenden Vor schlag unterbreiten. Ich denke, Herr Baron, wir machen da ein gutes Geschäft zusammen und ich kann meine Kostenanschläge herabsetzen, ohne Sic im Preise drücken zu m'üssen, da der Transport der Steine sich ja viel billiger ge-

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Außferner Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 24.06.1916
Physical description: 8
- «Dorffer Walde, in dem nur noch gelegentlich ^ gebrochen wurden, da in der Umgegend Absatz für dieselben zu erzielen war. Nw ^ ^ mit leistungsfähigen Bauunter- orn anknüpfen könnte," murmelte Harald vor sich hin, „ließe sich das alte Steinloch noch nutzbringend verwenden. Ich muß mich doch ein mal darum bemühen . . ." In diesem Augenblicke stieg ein Herr in das Kupee und grüßte Harald höflich. „Wieder zurück aus Berlin, Herr Baron?" fragte der Ankömmling. Harald erkannte den Regierungsbaumeifter

." „Jetzt sind die Pläne genehmigt und im Früh jahr beginnt der Bau. Nun war ich hier in die sem Orte bei mehreren Steinbruchs- und Zie geleibesitzern, um Steinlieferungen äbzuschlie- ßen —" Harald horchte auf. „Weshalb decken Sie den Bedarf nicht in un serem Bezirk?" fragte er. „Weil wir dort keine leistungsfähigen Stein- brüche haben, Herr Baron." „Oho, Herr Baumeister! Ich selbst besitze einen großen Steinbruch!" „Ter aber seit Jahren still liegt." „Ich gehe mit der Absicht um, ihn wieder in Betrieb zu setzen

." „Ja, gewiß. Und ich wollte Sie bitten, mir dabei zur Hand zu gehen." „Bon Herzen gern, Herr Baron." „Meine Pferde hoben jetzt und ün ersten Frühjahr doch wenig zu tun, da könnte ich mit dem Anfahren der Steine sehr bald be ginnen und Sie brauchen nicht die teure Eisen bahnfracht zu bezahlen." „Da stimme ich Ihnen vollkommen bei, Herr Baron. Gestatten Sie, daß ich in diesen Tagen bei Ihnen vorspreche, um alles Nähere zu er örtern?" „Gewiß. Ich bitte Sie darum." „Es wird da ein gutes Geschäft für Sie her

ausspringen, Herr Baron. Die Anstalt umfaßt einen weiten Geöäudekompler und die Häuser sollen fast alle massiv ausgesührt werden." „Falls Sie Abnehmer sind, würde ich auch die alte Ziegelei wieder in Gang bringen. Sie kennen sie ja — sie liegt aus dem Vorwerk." „Natürlich bin ich Abnehmer. Das liegt uns ja in nächster Nähe und sehr bequem. Ich wollte Ihnen schon einen dahingehenden Vor schlag unterbreiten. Ich denke, Herr Baron, wir machen da ein gutes Geschäft zusammen und ich kann meine Kostenanschläge

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Lienzer Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 16.09.1922
Physical description: 8
im Schalterraum. Sie fürchtete in ihrer Unruhe allerlei Schlimmes. Erlöst atmete sie auf, als sie den Inhalt ge lesen hatte. Dann sah sie nachdenklich vor sich hin. was sollte sie tun? Vas Telegramm klang so bestimmt und dringend. Baron Höch berg habe ihr eine äußerst wichtige Eröffnung zu machen, telegraphierte Tante Elisabeth. Und die Depesche lag schon so lange. Mußte sie da nicht sofort antworten? Mährend sie nachdenklich vor sich hin starrte, legte sich eine schlanke Männerhand in tadellosem

Glacehandschuh auf ihren Arm. „Fräulein Anni!" Sie zuckte erschrocken zusammen und hob den Aopf. Da sah sie in Baron Hochbergs Gesicht. Seine Augen senkten sich voll väterli cher Zärtlichkeit in die ihren. „Herr Baron!" stammelte sie fassungslos. „Mein liebes Rind — ich dachte mir, daß ich Sie hier finden würde. Einmal muß ten sie ja kommen und die Depesche abholcn. Seit drei Tagen bin ich fast nicht von diesem Postamt fortgegangen. Nun ist mein Marten doch von Erfolg gekrönt gewesen." Anni sah ihn zaghaft

an. „Ich bin so erschrocken, als ich Sie er blickte, Herr Baron," sagte sie leise. „Das tut mir herzlich leid. Aber ich war so glücklich, als ich Sie endlich vor mir sah, daß ich mich nicht zurückhalten konnte. Und ich habe Ihnen so viel von Michtigkeit zu sagen." „Das teilte mir Tante Elisabeth in die sem Telegramm mit. Es ist doch nichts Schlim mes in Saßneck geschehen?" forschte sie angst voll. Er lächelte begütigend. „Nein, nein, seien Sie ganz außer Sorge. Ich hoffe, Ihnen nur Erfreuliches zu melden. Und Norbert

läßt Sie herzlichst grüßen." Anni wurde dunkelrot. „Sie wissen, Herr Baron —" „Alles, mein Rind — alles. Aber darü ber sprechen wir noch. Jetzt will ich nur schnell eine Depesche aufgeben nach Saßneck. Daß ich die kleine Ausreißerin gefunden habe. Tante Elisabeth wird dann wohl morgen schon nach Berlin kommen und Sie wieder unter ihre Fittiche nehmen." Er setzte ein Telegramm an seine Base auf. „Gefunden! — Erwarte dich morgen im Raiserhos. Rolf." Das gab er am Schalter auf, ohne Anni aus den Augen

zu lassen. Sie stand mit unru higem Gesicht wenige Schritte von ihm entfernt. Als er fertig war, zog er ohne weiteres ihren Arm durch den seinen. „So, und jetzt kommen Sie mit mir, mein liebes Rind." Draußen rief er einen Magen an und hob Anni hinein, dann nahm er neben ihr Platz, nachdem er dem Rutscher sein Hotel angegeben hatte. Stumm und bleich, die Hände fest in ih rem Muff incinandergckrampft, saß sie neben dem Baron, der sie voll heiliger Rührung und Freude betrachtete. Sie fragte

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Tiroler Post
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Page 3 of 12
Date: 28.06.1899
Physical description: 12
jk. 51. »kjn«**«»: Innsbruck, 28. Juni 1893. 1. Jahrgang. mM *41 Redaktion: Innsbruck - Willen, Müllerstraß« tio«: , ll. Stoa. nicht 103 §ie hätten in diesem Wetter überhaupt nicht ausgehen sollen!" - Jetzt wagte Erna endlich aufzusehen. „Dann, Herr Baron, Me ich Ihnen auch mein Versprechen nicht halten können." „Welch' ein Versprechen? Ja, Sie wollten Adda heute noch im Hanse meiner Cousine unterrichten. Doch, von dem nachher, sagen Sie mir ehrlich, warum wollten Sie nicht fahren

? Aus welchem Grunde, aus Abneigung gegen mich?" c>etzt hemmte Erna einen Augenblick ihre Schritte und wagte es, seinem Blick zu begegnen. „Nein, Herr Baron, nicht aus Abneigung gegen Sie, sondern weil in meinen jetzigen Verhältnissen ein Wagen nicht für mich paßt." — „Nun dann werden Sie mir schon gestatten müssen. Sie nach Hause zu be= qleiten," — sagte er beinahe gebieterisch, indem er ihr den Regenschirm entwand und ihre Hand in seinen Arm legte. Erna bewegte sich nicht von der Stelle. „Herr Baron," sagte

in Frost und Kälte aus ihrer Nähe ver trieb." — Erna begann zu zittern. Der Baron legte ihren Arm noch fester in den seinen. Sie gingen lange schweigend nebeneinander. Welch'ein Meer von Empfindungen bewegte ihre Brust! Warum er nur so große Besorgniß um ihr Wohl hatte? Sie athmete schwer. Dorneck blieb stehen und sah sie besorgt an, während auf der anderen Seite des Trottoirs eine dunkle Gestalt auftauchte. — „Was fehlt Ihnen, Fräulein?" fragte er. — „O nichts, mir ist ganz wohl." — „Ihr Gesicht

straft Ihre Worte Lügen. Jndeß, es sei fern von mir, Aufrichtigkeit von Ihnen zu erzwingen." Erna fühlte, daß er verletzt war, aber sie konnte ihm ja nicht sagen, was sie eben zusammenzucken ließ. Co schritten sie weiter, er sichtlich gemessener, sie schwankender und ge- ^ _ beugter, denn früher. Endlich näherten sie sich der engen Straße, in der der ehemalige Rentner Pauli jetzt sein Heim gegründet hatte. Erna sah den Lehrling ihres Vaters vor der Thüre stehen. „Ich bin am Ziel, Herr Baron

. Laß mich wissen, nach welcher Seite hin Deine Wohnung liegt?" — „Hof rechts — Doch ich muß allein gehen, mein Vater — meine Tante sollen nicht erschrecken —Der Versuch, sich von Dorneck zu be freien, mißlang; erschöpft fiel sie an seine Brust. Der Baron hob die theure Bürde auf seine Arme und trug sie bis in Meister Paulis Hof. „Pauli, kommen Sie heraus! Oefs- nen Sie schnell die Thüre!" rief er mit lauter Stimme. — „Wer schreit unfern Namen?" ant wortete eine wohlbekannte Frauenstimme, und schon

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 22.11.1927
Physical description: 6
m i t t e n i n d i e Menge. Zahlreiche Personen wurden niedergeführt und schwer verletzt. Der Führer des Privatautos wurde ver haftet. Inzwischen hatten Diebe die Gelegenheit benützt und das zertrümmerte Schaufenster geräumt. (Nrrch^uck verboten.) 19 Das Haus ohne Lachen. Rvnan von Otto N e u f e l d t. Eva fühlte sich ein wenig verletzt durch die Art, wie ihr Vater über den russischen Kavalier sprach, und sie sagte ein wenig ungnädig mrd spitz: „Männer, wie der Baron Heydenrentter, laufen leider nicht genug in Berlin

herum, Papa!" „Darf ich fragen, was dich an diesem Halbastaten so begeistert?" „Er ist ein Kavalier, wie man sie heitte leider kaum wch findet..." „... arm wie eine Kirchenmaus, aber Aristokrat. Die bösen Bolschewisten!" unterbrach der Sanitätsrat sie spöttisch. „Mein lieber Papa, Baron vor: Heydereutter ist reich!" „Also verdächttg!" Eva zuckte die Achseln mrd deutete damit an, daß sie tose unfruchtbare Unterhalteng abzubrechen wünsche. „Ich habe den Baron jedenfalls gebeten, morgen eine äffe Tee

bet nm zu nehmen." Jetzt zogen sich Fastenraths Brauen uniorlttg zu- rmmen: . . „Es wäre wünschenswert. Eva, wenn du mir die Aus- whl der Leute überließest, die wir bei uns empfangen." „Und ich halte es für wünschenswert, wenn du dein mz unbegründetes und lächerliches Mißtrauen solange llrückhieltest, bis du den Baron kennengelernt hast." Fastenrath trorwnette mit den Fingern auf dre Platte rs Tisches, er hatte eine heftige Erwiderung auf den typen, durfte sie aber noch nicht ganz anssprechen

nicht zum Vorwurf. Ich hatte meine Einwilligung gegeben und mußte also gemeinsam mit dir die Folgen dieser für uns überaus imangenehmen Allgelegellheit tragen. Gut. Aber ich erinnere dich an Jnstetlen, für den du nicht min der begeistert warst wie jetzt für deinen russischen Baron. Der Fall lag ähnlich. Jnstetten war der Sohn eines reichen Industriellen, verfügte selbst scheinbar über un- versiegliche Geldquellen, war ein Kavalier. Nur war er leider Kavalier mit Hilfe der Gelder, die er seinem Vater mit recht

, wird ich: viel an ihm auszufetzen sein. Das wenigstens wirst du zugeben, Herr von Klaar ist ein ebenso vorsickftaer Le vornehmer Mann, der sich nicht ohne weiteres von irgend einem Gauner übertölpeln läßt. Ich zweifle nicht ** :n, daß dn selbst von dem Baron einen angenehmen Eindruck bekommen wirst, und ich verstehe nicht, welche Gefahr darin liegen soll, wenn der Baron eine Tasse Tee mit uns trinkt. Sagt er dir nicht zu. so steht es uns *a frei, ihm unser Haus zu verschließen." Jastenralh sab seine Tockler prüfend

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 20.05.1924
Physical description: 4
zusammengesucht hatten, teils von all den Neugierigen, die heute den Ort bereits besichtigt hatten. In Wiesental selbst wurde er zum erstenmal nicht an genommen. „Die Herrschaften empfangen niemand," sagte das Stubenmädchen. „Sie seien alle noch fassungs los über das Unglück. Der Herr Baron habe eine so schlechte Nacht gehabt, daß man sogar nach dem Arzt habe schicken müssen." Während Holly noch mit dem Mädchen sprach, ging der alte Posch an beiden vorüber und die Treppe hinauf. Er hielt den Kopf tief gesenkt

, sah förmlich grau aus im Gesicht und war so in Gedanken versunken, daß er den Rechtsanwalt gar nicht mehr gewahr wurde. „Dem geht es wohl auch recht nahe" meinte Holly, dem Alten mitleidig nachblickend. Das Stubenmädchen zuckte die Achseln. „Wer weiß? Vielleicht ist er rm sttllen früh, daß alles so kam, denn er und Baron Andreas standen sich gar nicht gut mitein ander in der letzten Zeit. Posch wollte seinetwegen ja sogar den Dienst ausgeben und hat die Kündigung nur auf unser Zureden unterlassen

." „Nicht möglich!" rief Holly überrascht. „Davon hat man ja aber gar nichts bemerkt?" „Das glaube ich schon. So gescheit war ia Posch, oben vor den Herrschaften nichts merken zu lassen. Bei uns unten in der Gefindestube legte er sich darum desto weni ger Zwang auf." „Was hats denn gegeben?" „Ganz genau weiß ichs selber nicht. Posch hatte ja, wie Sie wissen werden. Herr Doktor, bei Baron Andreas nicht viel zu tun. Sein eigentlicher. Dienst besteht in der Bedienung des Barons David, dessen Kammerdiener

er ja auch ist. Baron Andreas bediente sich von jeher selbst und mochte es auch nicht leiden, wenn man sich über flüssig viel um ihn bemühte. Nur das Aufräumen seines Zimmers hatte Posch zu besorgen. Da behauptete nun Baron Andreas vor einiger Zeit, man habe in seinen Schränken gestöbert und sogar in dem sonst immer ver schlossenen Schreibtisch, und dabei sei ihm ein Revolver abhanden gekommen, den er noch gar nicht lange besaß. Da niemand als Posch in dem Zimmer zu tun hat, das Baron Andreas, wenn er fortging

, noch dazu immer selbst abfchloß, so stellte er natürlich Posch zur Rede. Das brachte nun den alten Mann ganz aus dem Häuschen, und da Baron Andreas, wie er sagte, ihn gar nicht zu Wort kom men ließ, sondern einfach ankündigte, daß fortan ich in seinem Zimmer anfrämnen werde, wollte er Knall und Fall kündigen, denn so was, sagte er, könne er nicht ans seiner Ehre sitzen lasten. Später freilich beruhigte sich Baron Andreas wieder und ließ Posch durch mich sagen, es könne alles beim alten bleiben

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 15.01.1916
Physical description: 8
an die zerbrochenen Fenster klatschte. Harald ries Herrn Mantel ein fröhliches „Guten Morgen" zu. Mit höflichem Gruß trat der Buchhalter auf ihn zu. „Guten Morgen, Herr Baron," entgegnete er. „Wie ist Ihnen das Fest bekommen? Na türlich^ gut. Wollen Sie nach Villa Luisa?" „Ja. Aber vielleicht kann ich Herrn Lyn den hier gleich begrüßen?" Da flog es wie ein leichter Schatten über das Gesicht des Buchhalters. „Es tut mir leid, Herr Baron, Herr Lyw« den ist heute Morgen nach Berlin gefahren." „So plötzlich? Er sagte

doch gestern keine Silbe von dieser Reise?" „Im Geschäftsleben kommen oft ganz un vorhergesehene Fälle vor, Herr Baron. Herr Lynden erhielt noch in der Nacht ein Tele gramm, welches ihn nach Berlin rief." „So — so. Wohl wegen Wellhausen Söhne?" Herr Mantel zuckte vielsagend mit den Schultern. „Ich kann darüber nichts sagen, Herr Baron." „Sie haben gewiß schon von dem Zu sammenbruch des Hauses gelesen?" „Ja, gewiß. Aber die Zeitungen schreiben ja manchmal etwas, was nicht wahr ist. Ich hoise

, daß es nicht so schlimm sein wird." „Wann kehrt Herr Lynden zurück?" „Ich weiß es nicht, Herr Baron. Viel leicht schon heute Nachmittag mit dem Schnell zuge." „So werde ich ihn erwarten. Adieu, Herr Mantel." „Adieu, Herr Baron." Ein leichter Zungenschlag und bie unga rischen Jucker trabten weiter. 'Herr Mantel blickte dem Wagen mit fin sterem Gesicht nach „Der wird auch schmerzlich enttäuscht wer den," murmelte er vor sich hin und kehrte dann nachdenllich in sein Bureau zurück. Mit freundlichem Lächeln trat Edelgard

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