man, daß sie barmhe zige Schwester in einem Hospital war und von den Schwestern zur letzten Nuscstätte beglei tet wird. Heute kommt der Trauerzug hic an, und wcnn wir unS beeile«, können wir unS ihm noch anschließen. Borher muß ich mich noch umkleideu, denn Krau von Noßwitz sag«, es werden elegante Toiletten dort sein, da der Baron Alle auf das Schloß laden wird, Komm!' sagte Linda, ihren schweigenden Gemahl mit sich fortziehend. Die Todtenglockeu läuteten; in festlich schwärzen Gewändern hatte» sich die Bewohner
des Dorfes auf des Schloßherrn Befehl uiil Blumen und Kränzen am Eingange deS Dorfes versammelt. Bon Trauermusik begleitet, fuhr langsam ein einfacher schwarzer Wa gen mit einem schmucklosen Sarge dahin, Ihm folgten zwölf barm herzige Schwestern, gehüllt in schwarze Schleier, und begleiteten von Zeit zu Zeit die Trauerklänge der Masik mit ihren Klagetönen, Hinter ihnen folgte der Schloßherr mit seiner ganzen Familie. Dann schloß sich dem Zuge eine lange Reihe von Equipagen an, in denen glänzende Herren
. Ungek.innr, wie sie durch'S Lebe» gegangen, sollte auch ihr Tod sein. An ihrem Sterbebette standen keine Berwandten, nur ich und die Schwestern, in deren Mitte sie sünf I ihre, wie eine verklärte Dulderin, unermüdlich im Wohlthun und in der Tröstung trauernder Mitmenschen, gel-bt hatte.' Die Predigt war zu Ende, die Reiche ward beigesetzt, und mit tiefer Bewegung führte der Schloßherr alle Trauergäste in liü Saal. Nur die frommen Schwestern traten ungesäumt ihren Rückweg an, als ein bleicher Mann
ihren Gang hemmte, und die Oberin zu sprechen verlangte. Die Oberin trat hervor und der Fremde führte sie au ein» ent legene Stelle. Sie sprachen eine Zeit heftig, der Herr bat um Etwas, die barmherzige Schwester verweigerte eS. „Um Gottes Barmherzigkeit willen sagen Sie mir: wie heißt sie?' bat er. „Wenn sie es ist, so habe ich ein Recht, danach zu sragen.' „Wen vermuthen Sie in der Hülle der Verblichenenfragte die Oberin. „Errathen Sie sie, so soll Ihnen der Name uicht fremd bleiben.' „Mt welchem Namen