ist, in sehr elende Lokalitäten untergebracht, und nicht selten, wir eS DaS Los der Armuth zu seyn pflegt» sehr nachlässig verpflegt, finden hier liebevolle Herzen , welche um Gottes willen an all« bei ihnen Hülfe Suchenden Barmherzigkeit üben; sie finden da solche Pflege, und so liebevolles Entgegenkommen, die wasche, auckWohlhabende, entbehren müssen, und unter den Ihrigen nicht finden. Denn die Anstalt ist den barmher zigen Schwestern übergeben, welche mit Verzichtung auf allen irdischen Lohn nur aus reine
und Arme unter Leitung der barmherzs- gen Schwestern in Dornbirn einzuführen. Die ganze Rech nung zeigt fürS verflossene, weil fürs erste Jahr, freilich grö ßere Auslagen, was aber daher rührt, wtil dort bisher gar kein- derartige Anstalt bestanden hat, und somit das Haus ganz neu eingerichtet werden mußte. Denn obwohl die Wohl thätigkeit der Bewohner Vieles durch freiwillige Geschenke beitrug, so belauft sich doch die Summe für die verschiedenen nothwendigen Einrichtungsstücke noch hoch
. Doch diese Aus gaben find nur einmal bedeutend, und kehren nur in klei nen Ziffern wieder zurück. Berechnen wir aber die Ausgaben für Verpflegung allein, so kommt auf die Person, die vier Schwestern mit eingerechnet, täglich ans 9—ll) kr. ; rechnen wir aber noch alle fernern Ausgaben, an Kleidungs stücken, an Bartscheerer, Todtensärge, Leichenlrägcr zc., wie dieß alles in der Rechnung vorkömmt, dazu, so kommt auf die Person täglich 11—12 kr. Mit Einschluß der Schwestern wurden täglich verpflegt 26—27 Personen. Gab
eS auch, wie es bei jeder ueuen Einrichtung zu ge schehen pflegt, manche Widersprüche und Aorurtheile zu be kämpfen , welche gewöhnlich von zu geringer Sachkenntniß bcrrühren, so ist man nnn durch Erfahrung zur völligen Zu friedenheit mit der Anstalt gelangt, und wir hoffen, das In stitut werde immer mehr empor blühen , immer größern Se gen verbreiten, besonders dann, wenn etwa auch, was sehr zu wünschen wäre, von den Schwestern eine Mädchenschule er öffnet würde. Auf gleiche Weis- wurde eine solche Anstalt ganz neu
ge gründet zu Mittelberg, und schon früher erhielt das Spi tal in Aregcnz durch Berufung der barmherzigen Schwestern eine bessere Gepalt und Ordnung. An allen diesen Anstalten ist ein Geist der Liebe, häuslicher Zucht, Sparsamkeit nnd Reinlichkeit eingeführt, der nur zu erbauen vermag. (Beschluß folgt.) Hauptredakttur: Dr. Schüler, N»rlrg«r: Johann Schumacher.