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Volksbote
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Page 10 of 24
Date: 02.11.1989
Physical description: 24
er, „die Barbara war schon immer eine Fremde auf unserem Hof. Sie ist halt als Stadtmensch aufgewachsen, und was ihre angebliche Liebe zum Land leben betrifft, jetzt ist es ja herausge kommen, was sie in Wirklichkeit da von hält! Eine Weile hat sie das Leben hier ertragen, und dann benützt sie die erstbeste Gelegenheit, um mit ih rem zwielichtigen Freund wieder in die Stadt zu fahren! Ich sag euch, an dem Mädel habt ihr nicht viel ver loren!“ Bei diesen Worten wäre Wig seinem Bruder am liebsten an die Gurgel

ge sprungen. Zornig hatte er ihm erwi dert, ein angehender Pfarrer «wie er dürfe nicht mit Weltblindheit ge schlagen sein. Er könne gar nicht er messen, was Barbara für ein Mädchen sei, da er die Kusine kaum gekannt habe. Einmal werde schon der .Tag kommen, an dem er allen beweisen werde, daß sie sich in ihr gründlich getäuscht‘hätten. Und er nahm sich fest vor, gleich am nächsten Vormit tag mit den Zug nach München zu fahren. Doch das war völlig ausgeschlossen! Er fühlte sich am Morgen sogar zu schwach

, um die Treppe hinabzustei gen und festzustellen, was den ganzen Tag über unten im Haus für ein Kom men und Gehen war. Dort gaben sich offenbar Mensdhen die Türklinke in die Hand, deren Stimmen er noch nie gehört zu haben glaubte. Aber er konnte den Sinn ihres Kommens nicht verstehen. Einmal meinte er, Barbara stände in der Türöffnung und wollte schon springen. Aber es war die Lina, die nach ihm sehen wollte, und die ihm auf einem Teelöffel neue Medizin einflößte. Später tauchte die Burgl

auf. Als er von der resoluten Nachbarin wissen wollte, ob sie etwas von Barbara ge hört habe, strich sie ihm nur behut sam mit der kühlen Hand über die erhitzte Stirn und schüttelte nach denklich den Kopf. Da versank er in seltsame, phantastische Träume, aus denen er nur einmal erwachte, als Doktor Brandner ihn aufrichtete, um seine Brust nochmals abzuhören. Die Räder des Eisenbahnwagens rollten monoton über die Schienen. Aus den Nebelschleiern im Süden tra ten die Umrisse der Berge hervor, und die ersten Sonnenstrahlen

fielen, nach mehreren aufeinanderfolgen den Regentagen, auf die dampfenden Hänge. Barbara hatte das Gefühl, zu träumen. Ihr gegenüber im Abteil saß Fanny Nantwein, die ehemalige Freundin ihrer Mutter. Vor zwei Ta gen war Fanny plötzlich vor Bettis Wohnungstür gestanden und hatte sich, wie es auch die Art der Mutter gewesen war, von den turbulenten Ereignissen der letzten Tage und Stunden genau berichten lassen. „Sie müssen selbst wissen, was Sie wollen!“ hatte Fanny zu ihr gesagt. „Nehmen

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 5 of 16
Date: 04.07.2002
Physical description: 16
S Ü D. T I R Q „Durch die Hölle gegangen“ Ein ganz banaler Fall von Namensgleichheit hat innerhalb der Landesverwaltung beinahe zu einem Eklat geführt. Im Zuge einer öffentlichen Ausschreibung für ein Regionalentwicklungsprogramm waren gegen die Abteilungsdirektorin Barbara Repetto wüste Verdächtigungen in die Welt gesetzt worden. Repetto ihrerseits schlägt jetzt mit Verleumdungsklagen zurück. Die Anatomie einer unglaublichen Bürokraten-Posse. Von Artur Oberhofer D ie Direktorin der Abtei lung

und noch dazu in mehreren lokalen und nationa len Tageszeitungen publiziert. Um den Großauftrag - die laut Ausschreibung zulässige Höchst summe betrug 186.816,55 Euro - bewarben sich zwei Firmen: die „Regio Plus KG“ des Helmuth Pinggera mit Sitz in Glurns, so wie die „Associazione Tempora- nea di Imprese (ATI)“ mit Rechtssitz in Udine, die sich aus den Unterfirmen „Apri AG“ und „BAT GmbH“ zusammensetzt. Eine eigens vom Land eingesetz te Wettbewerbskommission - der neben Barbara Repetto, der Lei terin des ESF

von Intrigen auslösen und - so, wie es jetzt aussieht - ein gerichtliches Nach spiel haben würde. Dem unterlegenen Wettbewerbs teilnehmer, Helmuth Pinggera, wrurden wenige Wochen nach der satzerklärung, die der Tageszei tung vorliegt, ist eine gewisse Barbara Repetto als „Projekt assistentin“ angeführt. Plötzlich stand ein ungeheuerli cher Verdacht im Raum: Hat Bar bara Repetto als Mitglied der Wettbewerbskommission einen ' ; “"'sfetffif : ■ : Zuschlagserteilung aus dem Ver tragsamt des Landes vermeint

lich explosive Dokumente zuge spielt. Unter diesen Dokumen ten, mit denen der Wettbewerbs verlierer Pinggera einen Tangen- topoli-reifen Skandal zu konstru- Wotfaano Bauer daTUfficio per l'Integrazione europea, quale incaricato di tornare I processo vertale (fi gara. Senonchà la stessa dotLssa Barbara Repetto figure anche come <8 progetto' dete controinteressata ditta Bureau Asslstance Technique s.r.L (RA.T. srl), con sede a Udine, nato dichiarazione sostitutiva di attor notorio di data 12.12.01

Barbara Repetto anzurufen und die Angelegenheit zu klären, ge langte das vermeintliche Beweis- dokument gegen Barbara Repet to in die Hände der „Regio Plus“ des Helmut Pinggera. Der wie derum leitete die Angelegenheit an seinen Anwalt Karl Schwien- bacher weiter. Anwalt Karl Schwienbacher roch wohl die Causa seines Lebens: Ohne den Sachverhalt zu verifizie ren, hinterlegte der Anwalt Ende März dieses Jahres an der Auto nomen Sektion des Verwaltungs gerichtshofes in Bozen einen Re kurs

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Volksbote
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Page 8 of 20
Date: 06.07.1989
Physical description: 20
.“ „Was für eine Bedingung?“ „Barbara soll das Geld nur dann bekommen, wenn sie ein halbes Jahr lang auf dem Bauernhof ihrer Ver wandten gelebt und mitgearbeitet hat. Der Onkel wird ihr dies durch seine Unterschrift bestätigen, weil’s der Notar so verlangt. Und jetzt will dieser Kerl nicht unterschreiben, be vor nicht das halbe Jahr um ist!“ „Und sie ist tatsächlich dort geblie ben?“ wollte der Freund mit ungläu biger Miene wissen. Rolf fehlte jedes Verständnis für diese Entscheidung. Kaum eine Wo che war es erst her

, seitdem Barbara den Entschluß gefaßt hatte, aufs Land zu fahren, um die erforderliche Un terschrift zu sichern. Rolf hatte ihr zugeraten. Er hatte geglaubt, ihr On kel wäre sicher sofort zu einer Unter schrift bereit. Nur eine einzige Nacht hatte Barbara ausbleiben wollen — und jetzt das! Rolf zog einen zerknitterten Brief umschlag aus seiner Gesäßtasche und öffnete ihn. Barbaras flüchtig hinge worfene Zeilen zeugten von der gro ßen Eile, in der sie die Nachricht hatte schreiben müssen. Mit zittern

haben ein für allemal ein Ende. Verzeih, aber ich bin in Eile. Dem nächst werde ich Dir wieder schrei ben. Hoffentlich hast Du Verständnis für meinen Entschluß! Ich glaube aber, mir wird nichts anders übrig bleiben, als das nächste halbe Jahr auf dem Hof des Onkels zu verbrin gen. Ich tu’s auch für Dich! Kommst Du mich einmal besuchen? In der Familie des Onkels wird wohl keiner etwas dagegen haben. Also — bis bald? Herzlich Deine Barbara“ Rolfs Stimme hatte heiser geklun gen. Er faltete den Brief zusammen und schob

würde ich hinausfahren und Barbara zurückholen. Am Ende zwingt man sie, auf dem Hof zu bleiben.“ Rolf zog die Stirn in Falten. „Du meinst, man zwingt sie?“ „Vielleicht“, vermutete Urban und setzte die Flasche erneut an die Lip pen. Rolf beugte sich weiter zu sei nem Freund hinüber, damit die Leute am Nebentisch nicht Zeuge des Ge spräch werden sollten. „Du stellst dir das so einfach vor!“ „Schau dir diesen Onkel Poldi doch einmal aus der Nähe an!“ riet Urban und wischte sich mit dem Handrük- ken über den Mund

Stolz des Bau ern waren, und auch nicht unter den sechs blütenweißen Gänsen, die sich für gewöhnlich am Rande des kleinen Weihers neben dem Austragshäusl aufhielten. Das heimtückische Wesen hauste, wo Barbara es am allerwenig sten vermutet hatte, in der Wasch- kuchl und war eine vorsintflutliche Waschmaschine. Es hatte sich hier ein unübersehba rer Berg schmutziger Wäsche ange sammelt, und Barbara, voller Taten drang, wollte sie in der Waschmaschi ne selbst waschen. Sie ahnte

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Volksbote
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Page 10 of 24
Date: 24.08.1989
Physical description: 24
Seite 22 Donnerstag, 24. August 1989 Die Fremde vom Köhleihof © TITANIA-VERLAG • STUTTGART C.J. von SAZENHOFEN 10 In der Zeit, als Barbara noch zu Hause gewohnt hatte, war Fanny bei nahe jeden Abend aufgetaucht, hatte entweder eine Flasche Wein oder an dere Leckerbissen mitgebracht, und dann waren die beiden Freundinnen oft bis spät in die Nacht hinein zusam- mengesessen und hatten geschwatzt und gelacht. Die Krankheit der Freundin und ihr Tod hatten Fanny schließlich so mitgenommen, als sei

die eigene Schwester von ihr ge gangen. Als Betti die Frau jetzt leicht am Arm berührte, zuckte Fanny er schrocken zusammen. „Du liebe Zeit!“ rief Fanny, als sie die Jüngere erkannte. „Jetzt haben Sie mir aber einen Schrecken einge jagt.“ „Tut mir leid!“ entschuldigte sich Betti. i „Ach was! Ist schon wieder verges sen!“ winkte Fanny Nantwein ab. Sie war noch immer das gleiche lustige Haus wie früher. „Haben Sie was von Barbara ge hört?“ erkundigte sie sich. Bettis bekümmertes Gesicht war Antwort genug

auf einen Tisch im Café zu. Als der Kaffee schließlich vor ihnen stand, beugte sich Fanny über den Tisch und fragte: ,,’Alsdjwas ist mit ihï '' los? Ich kenne das Mädel schließlich von klein auf, und Sie werden’s nicht glauben, ich fühle mich sogar ein we nig verantwortlich für sie.“ Es gab keinen Grund, warum Betti nicht von ihren Sorgen um Barbara erzählen sollte. Vielleicht konnte sie sogar einen guten Rat bekommen. Schon Barbaras Mutter hatte Fanny stets ins Vertrauen gezogen. „Barbara

ist zu ihren Verwandten auf den Köhlerhof hinausgezogen“, begann Betti zu erzählen. „Hab ich mir fast gedacht!“ warf Fanny ein. „Sie kennen den Inhalt des Testa ments?“ Fanny nickte. „Und Sie wissen auch von dieser merkwürdigen Klausel?“ „Auch davon weiß ich“, bestätigte Fanny und wischte sich mit ihrem Spitzentaschentuch über die Nase. „Ich kann mich noch gut daran erin nern, wie verzweifelt Agnes damals war. Sie wußte genau, daß sie nicht mehr lange leben würde und es keine Möglichkeit gab, Barbara bei der Wahl

ihrer Freunde zu beeinflussen.“ Betti konnte zunächst nicht begrei fen, was das eine mit dem anderen zu tun hatte. Fanny erklärte es ihr daher. „Agnes kam schließlich auf den Ge danken, das Testament so abzufassen, daß Barbara nicht anders konnte, als sich ein halbes Jahr lang von Rolf, diesem labilen Menschen, zu trennen. Agnes hoffte, ein halbes Jahr Abstand wäre genug für Barbara, sich über ihre Gefühle klar zu werden.“ „Jetzt geht mir ein Licht auf!“ mei ne Betti. „Sie wollte mit dieser Be stimmung Rolf

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Volksbote
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Page 5 of 12
Date: 14.05.1958
Physical description: 12
sich an den Mann vorüber aus der Stube. IGrüß dich, Roßbauer!“ flüstert sie, die vor ihn am Tisch sitzt. Ihr Antlitz ist wachs bleich, unruhig sind die dunklen Augen, die Lipsen schmal wie ein Strich, Und die Zöpfe, dieses sonst so golden 1 leuchtende Haar,' nt jetzt aschfahl. Barbara!“ ruft der Bauer laut. Es ist wie Ün Schrei.' Es klingt überrascht und triunphierend. „Du bist da, Barbara?“ bara sieht ihn an, sie zittert. Das ist der Mamizu dem sie gehen und bitten muß. Von allemftnfang an hat sie gewußt

schlief, die nun alle im kleinen Friedhof von Heili genblut liegen,, muß einen ganz bestimmten tiefen Sinn haben. „Grüß dich, Barbara!“ sagt der Bauer und lacht. „Grüß dich!“ | Er geht hin und streckt ihr die Hand entge gen. Ihre Lippen versuchen zu lächeln, sie gibt ihm die Finger, und ihr Arm ist schwer, entsetzlich schwer. „He, Res, worauf wartest den? Warum wartest nichts auf? Sie ist hungrig — und — und Durst hat, sie. Bist doch-hungrig, Bärbl?“ ruft der Bauer, er ist plötzlich aus seiner Starre

erwacht. „Bring’ Wein, Res! Und Back- Werk, was Süßes, gelt, Barbara? Ha, daß du da bist. Hast mich denn nicht gehört, Res?“ schreit er. Er läuft zur Küchentür. „Ich geh’ ja schon“, murrt die Frau. „Was hast nicht, schon längst auf gewartet, ej? Sie hat einen langen Weg, was, Barbara? Und ohne eine Antwort abzuwarten, sie zu hören, sie gelten zü lassen, fährt er fort: „Ge- fällt’s dir da? Ist doch schön da,. Barbara, was? Schau, die Balken. Die halten noch hun dert Jahr’, So hat der Ingenieur gemeint

, der eine da, weißt schon, haha! Die halten auch noch zweihundert Jahr, ej.“ Und wieder zur Tür gewandt: „Res, Res, alte Fuchtl, was ist denn jetzt mit dem Wein? Wir sind durstig, die Barbara und ich, ej, ej — ej!“ Er tappt mit einigen Schritten an den Tisch, sieht sie an und sagt heiser, leise, vertraut: „Dein Haar, Barbara, schön ist das. Lach’ ein bisserl, Barbara. Jetzt bist also doch gekom men, gelt?“' Barbara lehnt sich gegen die Täfelung, es schwindelt sie. Sie hat den Mann beobachtet und starrt

jetzt in sein Gesicht, aus dem sie seine unverhüllte Gier trifft. Sie erschauert, sie hat Angst, sie möche fortlaufen — und versucht dennoch, zu lächeln.' „Jetzt lacht sie“, ruft er. „Herrgott, Bar bara, was du aus mir machen könntest. In deinen Händen würd’ ich wie Wachs. Teufel, wenn du zu mir kämst, Barbara, ich würd’ es ihnen zeigen, was der Roßbauer noch ist. Ich würd’ es ihnen zeigen, diesen — diesen..." „Da ist Wein und Backwerk!“ ruft die Schwester zornig, weil s}e der Bauer vor dem Mädel des Bergbauern

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Books
Category:
History
Year:
(1869)
Archiv für Geschichte und Alterthumskunde Tirols ; 5. 1868/69
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Page 133 of 363
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 352 S.
Language: Deutsch
Notations: <br />Ladurner, Justinian: Ueber die Münze und das Münzwesen in Tirol vom 13. Jahrhundert bis zum Ableben K. Maximilians, 1519 : [Nachtrag] / Justinian Ladurner. - 1869<br />Ladurner, Justinian: ¬Die¬ Grafen von Flavon im Nonsberge / Justinian Ladurner. - 1869<br />Bestand: 1864 - 1869<br />Erscheinungsverlauf: 1.1864 - 5.1868/69 (1869)<br/>Index: Register zu den Zeitschriften Sammler für Geschichte und Statistik von Tirol, Archiv für Geschichte und Alterthumskunde Tirols, Zeitschrift des Ferdinandeums<br />Forts.: Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs
Subject heading: g.Tirol;s.Geschichte;f.Zeitschrift
Location mark: II Z 229/5(1868-69)
Intern ID: 475132
— 125 — Kapelle zu Ehren der 14 Nothhelfer errichten, der dann im Jahre 1517 ein Ablass von 40 Tagen verliehen wurde, 1 ) Auch der Edelsitz „Freudeneck“ erhielt bald andere Eigen tümer. Um das Jahr 1540 gieng er auf Barbara Rein old, die mit Joachim Volkrainer von Steinbrun verehelicht war; und dann von ihr auf ihre Tochter Barbara Volkrainer über. Unterm 7. November 1548 bekennt Hans Schneeberger von Salthaus, Amtmann im Pfannhause zu Hall, dass er als „Gerhab“ der Barbara Volkrainer

und im Namen derselben den Edelsitz „Freudeneck“ mit der Mühle, der Stampfe u. s. w. den Eheleuten Stephan Handl und Magdalena Gasteiger auf fünf Jahre in Pacht überlassen habe. Barbara Volkrainer verehelichte sich dann mit einem gewissen von Zingrundorf, und nach dem Tode desselben mit Dr. Mathias v. Naideg. Am Pfingstsonntag 1555 stellte er eine Urkunde aus, in der er sagt, dass er im Aufträge seiner Frau den Edelsitz „Freudeneck 0 dem Christoph von Wächingen, dem Besitzer von Woh 1 gernuthsheim

und der Barbara Ginger von Grünbüchel, verehlicht war, über. Georg Fi eg er, Pfandinhaber der Gerichtsherrschaft Taur, bestätigte ihm, dass zum Edelsitze Wohlgemuthsheim von jeher das Jagd- und Fischrechl gehört habe, und dass 1) Die Urkunden ober die nun folgenden Daten befinden sich im Statthalterei-Archiv.

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Volksbote
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Page 8 of 20
Date: 19.10.1989
Physical description: 20
, ihr auch nur ein einziges Lebenszeichen zukommen zu lassen, seltsam! „Und was du von Rolf halten kannst“,•'flüsterte sie ihrem vierbeini gen Freund schluchzend zu, „das habe ich dir schon erzählt! Als ich hierher kam, hab ich geglaubt, daß aus Rolf noch mal ein Mensch würde, aber in zwischen weiß ich, daß er nie ein Mann wird, auf den man sich verlas sen kann...“ Ihre letzten Worte gin gen in einem grellen Blitz und einem gleichzeitig folgenden Donnerschlag unter, so daß Barbara und die Tiere erschrocken zusammenfuhren

. Im sel ben Augenblick begann auch der Re gen stark auf das Schindeldach herab zuprasseln. Der Sturm fuhr von drau ßen herein und wirbelte trockene Blätter, Heu- und Strohreste empor, so daß sich die Pferde unruhig in einen Winkel drängten. Beinahe gleichzeitig mit dem Sturm tauchten auch die Umrisse einer Ge stalt im Eingang auf. Zunächst konnte Barbara das Gesicht in der Dämme rung nicht erkennen, doch dann fuhr ihr ein lähmender Schrecken durch alle Glieder: War es Täuschung, oder stand Rolf

die Nase voll!“ fuhr er fort und kam noch näher. ’ „Wie meinst du das, Rolf?“ „Begreifst du das nicht? Ich will, daß du zu mir zurückkommst, und zwar noch heute!“ Barbara, atmete tief. „Selbst wenn ich mitgehen wollte“, erwiderte sie mit belegter Stimme, „könnte ich nicht!“ „Du kannst nicht?“ „Nein!“ antwortete sie bestimmt. „Du weißt doch, daß ich ein halbes Jahr lang hierbleiben muß!“ „Wegen der Erbschaft?“ fragte er lauernd. „Ich hab dir’s doch erklärt!“ „Der Wunsch einer Irren!“ lachte Rolf

. Die Zornesröte stieg Barbara ins Gesicht, aber er konnte es nicht se hen. Mit scheinbarer Gelassenheit er widerte sie: „Meine Mutter wird schon gewußt haben, warum sie eine solche Bedingung gestellt hat!“ „Gar nichts hat sie gewußt!“ wider sprach Rolf. „Und wir werden auch bestimmt nicht länger darüber nach- denken. Ich bin hierhergekommen, um dich abzuholen!“ Mit zwei langen Sprüngen stand er vor ihr. „Rolf, begreif doch!“ rief sie ver zweifelt. „Wenn ich nicht hierbleibe, werde ich das Geld nie bekommen

!“ Er packte sie plötzlich grob an den Schultern und versuchte sie an sich zu reißen. „Natürlich werden wir das Geld erst dann erhalten, wenn das halbe Jahr um ist“, sagte er. „Wichtig ist nur die Unterschrift, und die werden wir bekommen, ob du für den Rest der Zeit noch hierbleibst oder nicht!“ „Nein, Rolf!“ Sie stieß ihn von sich. „Du täuscht dich! Onkel Poldi wird nicht unterschreiben!“ „Wetten, daß er unterschreibt?“ Rolf verschränkte abwartend die Ar me und ließ Barbara nicht aus den Augen. „Was hast

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Volksbote
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Page 8 of 20
Date: 26.10.1989
Physical description: 20
durch den Türspalt. „Aber ich muß unbedingt mit Ihnen sprechen.“ „Wegen Barbara?“ fragte Fanny, nichts Gutes ahnend, und bot der Be sucherin im geräumungen Wohnzim mer Platz an. „Ja, wegen Barbara!“ bestätigte Betti. „Nun reden Sie schon!“ drängte Fanny. „Barbara stand in der letzten Nacht plötzlich vor meiner Tür! Im Dirndl und völlig durchnäßt!“ berichtete Betti atemlos. „Sie ist total fertig! Rolf ist draußen in der Nähe des Ho fes plötzlich aufgetaucht und hat ihr gedroht, wenn sie nicht sofort

mit ihm nach München käme, dann würde Urban dem Großvater etwas antun. Und die Unterschrift für den Notar wollten sie sich auch verschaffen.“ „Ich versteh überhaupt nichts mehr, Betti!“ rief die Gastgeberin temperamentvoll. „Sie müssen mir al les der Reihe nach erzählen!“ Und dann fügte sie mit leichtem Vorwurf hinzu: „Seit unserem damaligen Tref fen in dem kleinen Café habe ich nichts mehr von Ihnen gehört.“ „Das ist es ja!“ erklärte Betti aufge bracht und blies sich die Haare aus der Stirn. „Barbara hat damals

mei nen Brief mit der Nachricht, daß sich Rolf tatsächlich nicht in München aufhielt, gar nicht bekommen. Unser Hausmeister hat ihn einfach verges sen! Heute, als ich ihn daraufhin an sprach, ist es ihm erst mit Schrecken eingefallen, und er hat mir den Brief zurückgegeben. Barbara hatte also keine Ahnung, und ich bin darum auch nicht auf den Gedanken gekom men, zu ihr hinauszufahren, um sie zu besuchen.“ „Eine Verkettung von unglückli chen Zufällen!“ seufzte Fanny

. „Und was wird jetzt aus der Erbschaft?“ „Ich weiß nicht!“ sagte Bett. „Ir gend etwas muß dort darußen pas siert sein. Zuvor muß Urban Rolf aber davon überzeugt haben, daß die Erb schaftsbedingung auch umgangen we- ren kann. Daher sind beide hinausge fahren. Während sich Rolf um Bar bara kümmern und sie zur Rückkehr in die Stadt bewegen sollte, hatte Urban vor, mit dem Großvater über die Unterschrift zu sprechen. Der Großvater war aber gerade zu dieser Zeit auf dem Stausee beim Angeln. Nun liegt mir Barbara schon den gan zen Tag

in den Ohren, Urban könnte dem Großvater etwas angetan haben, da er seitdem spurlos verschwunden ist.“ „Warum haben Sie Barbara nicht gleich mitgebracht?“ fragte Fanny vorwurfsvoll. „Sie weiß gar nicht, daß ich hier bin!“ erklärte Betti. Sie schläft jetzt endlich. Ich muß morgen wieder zur Arbeit gehen, aber vielleicht könnten Sie sich ein bißchen um sie kümmern. Barbara ist nämlich todunglücklich.“ „Das kann ich mir denken“, sagte Fanny mitfühlend. „Wenn’s nur allein das Geld wäre

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 6 of 16
Date: 14.10.1997
Physical description: 16
Di 14.10.1997 Nr. 201 Tag eszeitung A D Arnold Tribus Adieu, Barbara! Der Tod hat wieder ein jun ges Leben an sieh gerissen, und wir stehen versteinert vor der Leiche einer jungen Frau, die wir seit nur zwei Monaten zu unseren Mitar beiterinnen zählen durften. Wir haben sic alle noch kaum richtig keuneugelerut, und schon müssen wir uns von ihr verabschieden, un freiwillig, schmerzlich und sprachlos. Wir können ver suchen, die Dgnamik des Unfalles zu rekonstruieren, nach dem Warum fragen

, allen, die von ihrem sonnigen Wesen ange tan waren, allen, die gerne mit ihr redeten und mit ihr feierten, allen, denen sic Lie be und Wärme gab. Wir alle haben Barbara Unterfrau- ner in der kurzen Zeit ihrer Mitarbeit in unserer Zei tung als wachen und begieri gen Geist kennen- und schät zen gelernt. Barbara war ei ne aktive Frau mit einer un geheueren Willenskraft. Nach ihrer Matura hat sie sich bei uns gemeldet, weil sie arbeiten wollte, lernen, und weil sie sich den Jour nalismus als möglichen zukünftigen Beruf

. Sie war zufällig an Ort und Stelle und wollte sofort für die Zeitung nützlich sein, schauen, begreifen, festhal- ten. Ihr Schreibtisch ist heute verwaist, ihr Computer surrt nicht, die Agentur spuckt keine Auslandsmel dungen. Wir wollen kurz in nehalten und einer Mitar beiterin gedenken, deren Laufbahn so hoffnungsvoll begonnen hatte. Adieu, Barbara, „mögen Engel Dich begleiten Wir traiiern um unsere Mitarbeiterin Barbara Unterfrauner und nehmen Anteil am schmerzlichen Verlust, den die Angehören und Verwandten

durch den Tod von Barbara erlitten haben. Die Redaktion und alle Mitarbeiter der Tageszeitung

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1899
¬Die¬ Lehre vom Fegfeuer : beleuchtet durch Thatsachen und Privatoffenbarungen
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Page 187 of 334
Author: Schouppe, Franz Xaver / von Fr. X. Schouppe
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: XII, 320 S.
Language: Deutsch
Notations: Aus dem Franz. übers. - In Fraktur
Subject heading: s.Fegefeuer
Location mark: 847
Intern ID: 182660
174 — Eine Magd, Namens Barbara Bannecke. 28 Jahre alt, ein frommes, williges Mädchen, welche ihrer Herrin Eugenie in ihrer letzten Krankheit beigestanden war, setzte ihren Dienst bei Herrn Johann Wybo, Witwer Eugeniens, fort. Ungefähr drei Wochen nach dem Tode ihrer Herrin erschien ihr diese unter folgenden Umständen: Es war Mitternacht; Barbara schlief fest, als sie sich deutlich bei ihrem Namen rufen hörte. Sie erwacht plötzlich und sieht ihre Herrin, die Pächterin Wybo. im Arbeitskleid

, Unterrock und kurzer Jacke, am Rande ihres Bettes sitzen. Merkwürdiger Weise erschrack Barbara, ob wohl von Staunen ergriffen, bei diesem Anblicke nicht, sondern behielt ihre volle Geistesgegenwart. Die Erscheinung begann mit ihr zu reden und rief f| e zuerst bloß beim Namen. „Was wünschen Sie, Eugeme?- antwortete die Magd. „Nehmen Sie, sagte die Frau, den kleinen Rechen, den ich Sie so oft anfräumen geheißen, und rütteln Sie in dem Ihnen bekannten Kämmerchen den Sandhaufen aus. Sie werden da eine Summe

Geldes finden, welche Sie zu hl. Messen zu je 2 Francs nach meiner Meinung verwenden wollen; denn ich leide noch im Fegfeuer." „Ich werde es thun, Eugenie-, ant wortete Barbara, und im nämlichen Augenblicke verschwand die Erscheinung. Die Magd schlief ruhig bis am anderen Morgen. Bei ihrem Erwachen glaubte Barbara zuerst, es sei nur ein Traum gewesen; allem indem sie bedachte, dass sie ganz wach und ihr Geist erschüttert war, dass sie ihre ehemalige Herrin unter einer so deutlichen lebenden Gestalt

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 11 of 24
Date: 07.01.2006
Physical description: 24
Sonntag, 8. Jänner 2006 - Nr. 4/14. Jg. SUD T I R O L E R , .1:1' fcSÄ- ■ M W In Südtirol wird sie oft belächelt, doch als Stehaufweiblein mit direktem Kontakt in den Vatikan und als Landeshauptfrau der Volksmusik ist Anneliese Breitenberger nicht unterzukriegen. Im Sonntagsgespräch rechnet sie mit den Psayrern und Barbara ab, spricht über ihre erfolglosen Versuche, in die Politik einzusteigen - und über den Papst. Tageszeitung: Frau Breitenberger, war 2005 für Sie ein gutes oder ein schlechtes

getan. Aber als ich nach dem Sieg gehört habe, dass die Barbara mich angelogen hat, dass mich der Klaus angelogen hat und dass mich auch der Gufler angelogen hat, war ich erzürnt und bitter enttäuscht. Inwiefern angelogen? Als ich die Barbara nach der Vorausschei dung in der Rotunde des Kursaals habe krächzen hören... Bitte? Ja, das war kein Jodler, das war ein Gekräch ze. Und da bin ich skeptisch geworden... ...dass jemand anderes gejodelt hat? Ja, denn das war keine Jodlerstimme

. Ich bin dann sofort zum Gufler und habe ihn ge fragt: Wilfried, wer hat den Jodler gejodelt? Der Gufler sagte: Ja, die Barbara natürlich! Dann bin ich zum Gurschier Klaus und habe ihn gefragt: Klaus, ist das die Dame die den Jodler gesungen hat? Sicher, Anneliese, sagte er. Dann bin ich nochmals zum Gufler, und ich habe zu ihm gesagt: Wilfried, sei ehrlich, wer hat den Jodler gejodelt? Und dann sagte er: Die Alpinkatze... Da bin ich unsicher geworden und habe mir gedacht: Porzellana, gibt’s denn etwa zwei

Alpinkat zen? Denn die andere Alpinkatze, Sabina, die kenne ich, die schaut ja ganz anders aus. Und Barbara selbst haben Sie nicht gefragt? Doch. Ich bin dann sofort zur Barbara und habe sie gefragt: Wer hat diesen Jod ler gejodelt. Dann sagte sie: Ich, Frau Breitenberger. Daraufhin sagte ich: Bar bara, sage mir die Wahrheit; wer hat die sen Jodler gejodelt? Und sie antwortete: Ich. Alle drei haben mich angelogen. Wer hat den Jodler gejodelt? Die Alpinkatze, die Sabina. Die Barbara

war, wie ich in der Zwischenzeit erfahren habe, nie eine Alpinkatze, die Barbara hat die Leu te angelogen. Das ist ein starkes Stück! Das heißt, es wurde betrogen? Ja. Und wir haben auch darüber disku tiert, den Psayrern den Sieg abzuerken nen. Das wollte ich auch wieder nicht, weil es gegen unser Land gegangen wäre. Aber so etwas darf nicht mehr passieren. Daher werden in Zukunft jene Interpreten, die wir nicht kennen, Vorspielen lassen. An ders geht es nicht mehr. Der Barbara, die den Jodler gar nicht ge jodelt hat, stünde

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Newspapers & Magazines
Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 5 of 16
Date: 05.07.2002
Physical description: 16
S ü D Tageszeitung Fr 5.7.2002 Nr. 134 „Zwei Wochen lang untergetaucht“ Die Enthüllungen der Tageszeitung zum „Fall Barbara Repetto “ haben innerhalb der Landesvenualtung für große Aufregung gesorgt. Ins Fadenkreuz der Kritik gerät nun immer mehr die Leiterin des Vertragsamtes, Maria Larcher Schunenbacher. Obwohl sie selbst wegen persönlicher Verquickungen in arge Erklärungsnot geraten ist, giftet die leitende Beamte weiterhin gegen ihre Kollegin Barbara Repetto. Von Artur Obkkhofek E s gibt

Pinggera über seinen Vertrauensanwalt Karl Schwienbacher einen Re Landesbe- dienstete Barbara Repetto: Hat Strafanzeige erstattet Rekurssteller Helmut Pinqgera: Rekurs als Eigentor lung“ zum Bericht: „Durch die Hölle gegangen“ übermittelte (siehe dazu eigenen Kasten), fehl te der Name Schwienbacher. Der Hintergrund für diese Un terschlagung ist nachvollziehbar: Maria Larcher Schwienbacher ist die Ehefrau von Karl Schwien bacher, der in einem Rekurs an die Autonome Sektion des Ver

waltungsgerichtshofes einer lei tenden Landesbeamtin, die Lei terin der ESF-Dienststelle in der Landesabteilung für Europa-An gelegenheiten Barbara Repetto, unterstellt hatte, einen Großauf trag an eine Firma vergeben zu haben, in der sie selbst mitarbei te. Harter Tobak, allemal. Die Chronik der Affäre im Zeit raffer: Eine Wettbewerbskom mission des Landes, der unter an derem die leitende Beamtin Bar bara Repetto angehörte, erteilte Ende Jänner dieses Jahres der Firma „ATI“ mit Sitz in Udine den Zuschlag für die Erstellung

eines Regionalentwicklungspro kurs an das Verwaltungsgericht. In dem Rekurs werden haar sträubende Vorwürfe gegen die Beamtin Barbara Repetto erho ben: Anwalt Karl Schwienbacher schreibt in seinem Rekurs, dass aus einer Eigenerklärung der Firma „BAT GmbH“ hervorge he, dass Barbara Repetto für eben diese Firma als Projekt assistentin tätig sei. Eine unge heuerliche Unterstellung, da Re petto - wenn es denn so gewesen wäre - wohl geradewegs im Knast gelandet wäre. In ihrem Eifer hatten Karl Schwienbacher und Helmut Pinggera

simpelste Sorgfalts mechanismen außer Acht gelas sen. Ein Anruf bei der Firma BAT in Udine hätte genügt, um herauszufinden, dass es sich bei der in der Eigenerklärung an geführten Projektassistentin nicht um die leitende Landesbe dienstete Barbara Repetto, son dern um eine frischgebackene Doktorin handelte. Und auch Karl Schwienbaehers Ehefrau, die im Vertragsamt des Landes für die korrekte Abwicklung der Vertragsabschlüsse zustän dig ist - und Zugang zu sämtli chen Akten hat - fand es nicht der Mühe

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Volksbote
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Page 8 of 20
Date: 31.08.1989
Physical description: 20
gekommen, um festzustellen, wo Bar bara jetzt wohne. Er hätte das Thea ter hier draußen mit ihr nun mehrere Tage mit angesehen und er würde nicht länger dulden, daß das Mädchen bei uns auf dem Hof nur die Dreckar beit tun muß.“ „Und was hast du ihm geantwor tet?“ wollte Wig wissen. „Ich hab ihm gesagt, er solle sich zum Teufel scheren!“ „Das hätte ich auch getan“, meinte Wig. „Aber damit hat sich der Kerl nicht zufriedengeben wollen“, fuhr der Großvater fort. „Wie er gehört hat, daß wir unsere Barbara

niemals her geben würden, hat er plötzlich zu to ben angefangen und behauptet, wir würden sie mit der Unterschrift er pressen, und es gäbe schon noch ande re Mittel, um zu der Unterschrift zu kommen. Zuletzt hat er gesagt, er würde uns eine Woche Zeit lassen, dann müßten wir uns entschieden haben.“ „Ich dreh ihm den Kragen um!“ rief Wig zornig und sprang mit geballten Fäusten auf. „Gar nichts wirst du tun“, sagte der Großvater ruhig. „Du willst die Barbara doch nicht bevormunden?“ fragte Wig und ließ

sich wieder auf die Bank gleiten. „Sie ist alt genug“, meinte der Großvater. „Und sie hat sich ja auch schon entschieden; das glaub ich je denfalls. Aber so, wie ich diesen Rolf einschätze, ist der ein ziemlich ge fährlicher Mensch, dem das Mädchen nicht gewachsen ist. Deshalb meine ich auch, wir müssen der Barbara helfen.“ „Wenn mir dieser Rolf über den Weg läuft, dreh ich ihm den Kragen um!“ wiederholte Wig noch einmal, und er meinte es ernst. „Du wirst ihn aber nicht finden“, sagte der Großvater. „Er ist nämlich

hatte. „Es soll halt niemand erfahren, daß ich heut mit diesem Rolf gesprochen hab“, fuhr der Alte fort. „Ich mein halt, das Mädchen wär’s wert, daß wir zu ihm halten.“ „Ich wüßte keine, zu der ich lieber halten tät’ als zur Barbara!“ erklärte Wig entschlossen. Der Alte musterte seinen Enkel mit nachdenklichem Blick, sagte aber nichts. Dann ging er zu seiner Kommo de hinüber, kniete sich auf den Boden und zog die unterste Schublade her aus. Nach einer Weile hielt er ein kleines, mit Leder überzogenes

recht nachdenklich auf die kleine Schatul le. Manche Erinnerung mochte mit dieser Kette verbunden sein. „Eines Tages“, begann der Achtzig, jährige, „hab ich mir vorgenommen, werde ich jemandem damit eine Freu de machen.“ „Aber...“ wollte Wig einwenden. Doch der Großvater ließ ihn nicht zu Wort kommen. „Ich mein halt, der Tag ist schon da! Die Barbara hat sich die Kette, ver dient, ganz gleich, ob sie uns in ein paar Tagen verläßt oder ob sie hier bliebt. Man muß sie bewundern, wie sie die Arbeit

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Category:
Religion, Theology
Year:
1845
Marianisches Gebetsbuch : vorzüglich eingerichtet zur Verehrung der heiligsten Jungfrau Maria hinter dem Hochaltare in der Stift- und Pfarrkirche zu Bozen ; mit einem Stahlstiche des Gnadenbildes und dessen Geschichte
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Page 369 of 417
Author: / mit Genehmigung des hochwürdigsten fürstbischöflichen Ordinats zu Brixen
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 404 S.
Language: Deutsch
Location mark: I 96.258
Intern ID: 318266
361 Gelüsten ab wende , und dem Dienste Christi mich ganz ergebe. Amen. II. Du angenehme Bram Christi, heilige Barbara! die du deine jungfräuliche Reim'gkcit Christo zu sei nem ewigen Wohlgefallen aufgeopfert hast; bitte für mich, daß auch ich mit keuschem Leibe und reinem Herzen jederzeit Gott wohlgefällig diene. Amen. III. Hoch erleuchtete Lehrerin, heilige Barbara! die du eine sonderbare Erkenntnis des Geheimniffes der allerheiligsten Dreifaltigkeit von Gott erlanget, und selbes

den Ungläubigen erkläret-hast; bitte für mich,, daß auch ich in der. ErkenntnLß Gottes und seiner Gnaden zu seiner größern Ehre und meinem Heile täglich mehr und mehr zunehme. Amen. IV. ' O tugendvolle Märtyrin,- heilige Barbara! die du, gestärkt von Gott, in dem Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe standhaft bis in den Tod Verharret bist; bitte für mich, baf .IdEy von der Uebung dieser heilsamen Tugenden niemals ablaffe, bis ich endlich aus diesem stürmischen Leben zu dir kn das Land des ewigen Friedens

-gelange. Amen. V. O liebste und wertheste Freundin Christi, heilige Barbara! deren Wunden der liebe Gott auf eine Wundervolle Art geheilet hat; bitte für mich, daß 16

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Der Südtiroler
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Page 4 of 8
Date: 15.02.1935
Physical description: 8
durch. Barbara kommt mit Seppele von links, setzt sich an den vorderen Tisch. Barbara: Nur 'n Kopf hoch, Seppele! Heunt wirst a Bauer. Speckbacher (zum Archenwirt): Das ist dös Fraunziefer von Hall. Jetz mueß der Hochrainer rossen. Barbara (zu Seppele): Der Herr Landrichter, siegst? (Er hebt sich). Grüeß Gott, Euer Gnaden, Herr Landrichter! (Da sie keine Antwort erhält). Küß die Hand, Euer Gna den! (Tritt an den Tisch des Landrichters, läßt sich nicht abweisen). Derf i wohl fragen? (Sie spricht auf den Land

richter ein). Hüll tritt eilends von links auf. Hält (zu Speckbacher): Zwanzg Mann kemmen aufser. Geahn miers glei an! Speckbacher (zu Hüll): Steigst afn Kirchturm. Bal i n Huet höb, schlägst Sturm. Höll: Wartn mier nit lang! Unt hoaßt, es ist Zeit. Speckbacher: Ich Han no koan Zöttel. Mier warten! Höll (enttäuscht): Warten mier halt (Links ab). Sergeant marschiert mit zwanzig Mann unter Trominelschlag links auf. Barbara kehrt zu Seppele zurück. Der Platz füllt sich mit Dorfbewohnern. Die Männer

meldet sich? Niemand? Glock elf ist die Melde frist um. (Nach einem Blick auf seine Taschenuhr). Ich no tiere: Es meldet sich niemand. Beifälliges Gemurmel. Barbara: (läßt sich vom Seppele nicht länger zurückhalten): Noch ists nit elfe. (Zieht einen Geldbeutel aus der Hand tasche und legt ihn auf den Tisch des Landrichters). Da ist das Geld, bestätigt vom Rentamt. Bayr. Landrichter (schaut nochmals auf die Uhr): Im letzten Augenblick! (Zu Barbara). Sie heißen? Barbara: Gitzl, Barbara Gitzl. Bayr

. Landrichter: Alter? Barbara: Siebnavierzig, ledig, wonns scho sein mueß. Archenwirt (legt die Geldrollen auf, wütend): Stimmt genau: tausend. Barbara: Jetz is elfe! Bayr. Landrichter: Bietet niemand mehr? Barbara: Die Frist ist um! Archenwirt (nach einem Blick auf die Menge, gedrückt): Nie mand! Bayr. Landrichter: Zweitausendeinhundert zum ersten, — zum zweiten und zum — dritten. Barbara (zu Seppele): Wie alles liegt und steaht ist der Hof dein. Jetz bist a Bauer, Seppele! Seppele: I will mein Stutzen ham

. Barbara: Bist nit glei still! (Zur Menge). Da söchtsn Hoch« rainer jetzt. Bayr. Landrichter: Sie haben dem alten Mairne Gelegenheit zu geben, seine Habseligkeiten in Ordnung fortzuschaffen (Erhebt sich; zu Speckbacher). Und jetzt schreibe ich meinen Bericht. Speckbacher: Jads guete Wörtl wölln mier insern Herrn Land richter danken. Der Landrichter geht ab. Barbara (zu Hochrainer): Wies liegt und steaht, ists mein. Hochrainer: I kimm dir nit in Wög, du bös Weibele! Leni (zu Barbara): Ängstig di nit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 6
Date: 10.02.1956
Physical description: 6
: „Jetzt habe ich das ganze Buch durchgelesen. Morgen kann ich es Barbara geben. Das muß sie ein fach lesen, so spannend ist es! So, und nun mache ich den Brief für das Preisausschrei ben fertig, dann kann ich ihn morgen ab schicken.“ „Warum bringst du ihn nicht gleich zum Briefkasten? Ich kann dir die Marken ge ben“, sagte Mutti. „Es wäre so schade, wenn du ihn morgen vergessen würdest.“ „Nein. Ich vergesse ihn bestimmt nicht. Ich würde jetzt bloß lieber was anderes ma chen, Mutti.“ Elisabeth legte den Brief in das Buch

, das sie Barbara geben wollte. So denke ich be stimmt dran, überlegte sie. Ich muß das Buch ja mit in die Schule nehmen und dann kann ich den Brief auf dem Schulweg in den Kasten stecken. Am nächsten Morgen mußte alles genau so schnell gehen wie sonst auch. Es war eine solche Hetzjagd, daß sie den Brief vergaß. Sie erwischte gerade noch den Bus und kam ganz atemlos in der Schule an. Barbara war tete schon auf sie. „Elisabeth, hast du das Buch zu Ende gelesen? Hast du es mir mit gebracht?“ Elisabeth gab

es ihr. „Es ist schrecklich spannend, Barbara. Hier!“ „Schön!“ sagte Barbara und steckte das Buch in ihre Schultasche. Dort blieb es bis um vier Uhr. Dann packte Barbara zu Hause die Schultasche aus, nahm das Buch und machte es sich gemütlich. Elisabeth blieb den ganzen Nachmittag zu Hause. Sie trank mit ihrer Mutter zusammen Tee. Plötzlich fragte Mutti: „Hast du auch den Brief ab geschickt, Elisabeth?“ „Warte mal, oh, Mutti, nein! Ich hab’s ver gessen!“ rief sie ganz erschrocken. Mutti wurde böse. „Du, Mutti, ich schaff

es ja noch. Es ist erst halb sechs. Bis sechs Uhr kann ich ihn ja noch einstecken“, sagte Elisabeth. „Wo habe ich den Brief nur hingetan? Ach ja, in die Schulmappe.“ Sie holte die Mappe und wühlte sie durch. Nein, da war er nicht. „Ich hab ihn in irgendein Buch gesteckt“, sagte sie und suchte verzweifelt weiter. Aber sie konnte den Brief nirgends finden. Sie hätte vor Enttäuschung heulen können. Dann fiel ihr plötzlich ein, wo sie den Brief gelassen hatte. „Oh, Mutti, er war in dem Buch, das ich Barbara geliehen

habe.“ Mutter sagte nur: „Das läßt sich nun nicht mehr ändern.“ „Könntest du nicht vielleicht Barbaras Mutter anrufen?“ bat Elisabeth. „Wenn Barbara gleich mit dem Brief zum Postkasten läuft, könnte der Brief vielleicht noch rechtzeitig ankommen.“ „Na gut“, sagte Mutti. „Eigentlich hast du es ja nicht verdient, aber Ich will es versuchen.“ Sie ging zum Telephon und sprach gleich darauf mit Barbaras Mutter. Nach ein paar Sätzen legte sie den Hörer auf. „Barbara ist nicht zu Hause", sagte sie. Elisabeth brach

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Category:
History
Year:
1907
Lebensbild des Stammherrn der Wiener Familie Miller Josef Maria Ritter von Miller zu Aichholz : nebst vorangestelltem kurzem Geschichtsauszuge aus dem Wöberschen dreibändigen genealogischen Werke "Die Miller von und zu Aichholz"
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Page 21 of 221
Author: Miller zu Aichholz, August ¬von¬ / zsgest. von August Ritter von Miller zu Aichholz
Place: Wien
Publisher: Selbstverl.
Physical description: VI, 194 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Miller zu Aichholz <Familie>
Location mark: I 339.386
Intern ID: 608962
XIV. XV. XVI. XVII. XVUI. XIX. XX. Miller von Lana. I. Taf. B. >594' H. 21, Sohn des Augusti Andreas Miller, . Mollitoris von Constanz, «Gastgeb» zu Lana; «Krämer» am Gries zu Lana, Besitzer des Oberlehengu es auf Völlan und des Gerb- oder Narepinterhauses am Gries zu Lana; testiert 15851 I. 3o und besitzt 1601, VIII» 21 au iegenschaften auf der Ansetz ia der Vill und das Neidhartgut; f vor dem am 1602, HI- Sefeferteu «dreißigsten» seines Begräbnisses. - Barbara Rath oder Roth, 2. seit 597

, VIII. 15 haushablich bei unserer Frau im Walde auf Tisens; f vor l63l. Freidank (Friedrich), Wirt auf der Ansetz in der Vili zu Lana; seit 1612, Vin. i3 auch Besitzer des Jöchlgutes in Lana; uz. (seit i6o3?) Ursula Kobalt (einmal auch Kuglerin genannt); t - - ? Agnes, geb. 1612, I. 18. (Romanus und Anna, erwähnt l63l, XI. 29?) Peter, "kundl. seit 1602, III. 6; ■Besitzer des Lochmann, gutes auf Wöllan; testiert r636, IX. 22; f ? Dorothea Farbmeriu urkundl. seit 1606, III. 6: f ? ux. Barbara Nägling

; dieser’Ehe entstammen zwei Töchter, beide namens Maria, geb. 1G07,1. 4 u. 1608,1. 26. Johannes Baptista, der einzige überlebende Sohn der Katharina Magguna, Stammvater der Miller von Cles. ux. seit 1 620, vn. 28 Maria Weiß. Tafel C. 1. Kaspar, geb. 1594, XI. 14. Christoph, geh. 1598,111. 27. Eva, ist J$95, I. l3 Gattin eines Hueber. Magdalena, 1606, V. 5 Gattin des Georg Hopfcr. Barbara, 1617, X 17 Gattin des Peter Zorn ; heiratet 1621, V. 25 als Witwe den Martin Mayrhofer, seit 1650, II. 22 Gattin

des Peter BertoIIi in Ulten. Barbara, geb ; f 1681, vni. 12; (seit 1636?) Gattin des Johann I’aldauf, dem sie bis 1649 fünf Kinder gebar, von denen 1656, X. l3, da Paldauf testiert, Hans und Stephan am Leben sind. Paldauf starb 1662. Christina, seit 1636 Gattic Johannes Benin, dem sie bis 1656 zehn Kinder Ferdinand, geb. zu Lana 1604, V. I Fretdank, geb.zy Lana 1608,11. l3; f 1681, XII. i3 1 Ober- u. Unterraößl zu Lana; alsTVirt auf der Ansetz ia der Vill zu Lana. -j- 1673, VIII. 14. ux. seit 1624,1.9

Barbara (Maria) Erdwein, Tochter des Christian Erdwein von Ober- 2. Ursula Unterbeck, mößlgut zu Lana "Witwe des Hans Stöcker, und der Agnes Pinggerin von Imst- Tafel D. 1. seit 1632 (?) Barbara Lang, °chter des Hans Lang, f vor 1663, III. 17; geb. 1613, II. 21 ; t ? Unterbäcker am Gries zu Lana. VII. 3 Maria Grabncrin, Maria, geb. 1614, XII. 7, ist seit 1632 (Ehekontrakt I, 11) Gattin des Paul Hutsch; sic testiert 1649, IV. 11; Hutsch t l68n, XII. 21. Christoph, geb. 1618, III. 26, Unterwirt am Gries

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Volksbote
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Page 8 of 20
Date: 28.09.1989
Physical description: 20
SeitelS Donnerstag, 28. September 1989 Die Fremde vom Köhlerhof <& TITANIA-VERLAG • STUTTGART C.J. von SAZEÎ1H0FEM 15 „Über die Barbara!“ „Über mich?“ „Du gehörst schließlich zur Fami lie!“ erklärte der Großvater. „Also muß von dir auch etwas in dem Buch stehen!“ Barbaras Blick streifte Wig voller Unsicherheit. Worauf' wollte der Großvatei 1 hinaus? Bei seiner letzten Eintragung hatte er, und das wußte Wig genau, niemanden um Rat ge fragt. „Schreib doch so, wie es ist!“ sagte Wig. „Schreib

, daß sie auf den Hof gekommen ist, weil’s ihre Mutter so gewollt hat, und daß sie im Oktober oder November das Erbe überneh men kann.“ „Ich werd’s schreiben“, versicherte der achtzigjährige Großvater. „Und schreib auch“, fügte Barbara hinzu, „daß ich mich zuerst gefürchtet hab, hier heraufzukommen, aber daß es mir jetzt so gut gefällt, daß ich am liebsten gar nicht mehr fortgehen möchte.“ „Auch das werd ich schreiben“, ver sprach der Großvater. „Und sonst soll vorerst nichts mehr ins Buch?“ „Sonst nichts!“ sagte

Wig. Offenbar hatte sie der Großvater aushorchen wollen. Aber für heute schien er genug erfahren zu haben, denn er schlug das Buch geräuschlos zu und meinte, er habe in einer der nächsten schlaflosen Nächte noch Zeit genug, alles niederzuschreiben. „Leistet ihr zwei mir noch ein wenig. Gesellschaft bei einem Glas Hagebut tenwein?“ fragte er schließlich. „Den Wein hab ich im Sommer vor einem' Jahr selbst angesetzt.“ Als Barbara und Wig nicht nein sag ten, nahm der Großvater aus der An richte drei

Gläser und holte eine Fla sche des rötlich-braunen Getränks aus der Speisekammer. Als sie sich zugeprostet hatten, war Wig plötzlich nicht mehr sicher, ob er das Licht drüben im Stall gelöscht hatte. „Ich bin'gleich zurück!“ versprach er. Darauf saßen sich Barbara und der Großvater allein eine Weile lang schweigend gegenüber. Er hatte et was auf dem Herzen, das spürte sie deutlich. Jetzt schien ihr eine günsti ge Gelegenheit gekommen zu sein, ihn danach zu fragen. „Du hast uns herübergeholt“, be gann

sie vorsichtig, „weil du uns et was sagen wolltest“. Er sah sie an und nickte schließlich. „Ja, Barbara!“ Er nahm die Pfeife aus dem Mund und sagte leise: „Ich weiß, daß es nicht recht ist, wenn ich mich bei euch Jungen einmische. Aber ich kann doch nicht bei etwas Unrechtem zu schauen!“ „Was ist unrecht?“ wollte Barbara wissen. „Glaub mir!“ fuhr er eindringlich fort. „Ich seh’s gern, daß ihr euch gut versteht — du und Wig. Aber eine richtige Verliebtheit, so wie beim Gregor und der Lina

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 21.04.1943
Physical description: 4
wird es ein Mädchen. In unserer Familie war das Erstgeborene immer ein Mädchen." „In eurer, aber nicht in unserer. Es wird ein Junge. Ganz bestimmt wird es ein Junge. Willst du das besser wissen als ich. die ich doch seine Mutter bin?" Thema, semplice (schlicht) Das Kind wurde ein schönes, kräftiges Kind. Und sie nannten es Barbara. Variation !, i'istesso tempo (im gleichen Tempo) Während das Kind nach seinen ersten Schreien seinen ersten weltlichen Schlaf tat. ging der Mann, wohin er in solchen Fällen zu gehen

hat, damit alles seine Ordnung und Karteikarte erhalte, und sprach: „Ich habe es gleich gesagt, ich, der Mann, ich wußte, was es werden würde. Schreiben Sie: Barbara! Der Junge meiner Frau soll Barbara heißen." Variation II, un poco piu animato (ein wenig lebhafter) „Barbara?" fragte die erste der vielen Tanten, die an die Wiege trat. „Barbara? Was für ein altmodischer Name, und so hart, lauter As und Rs. Nein, wie konntet ihr nur?! Ich werde es Babbeli rufen, ja du kleine, süße Babbeli, du!" Und die Tante babbelte

: „Geh rasch zu Barbara, sie ist im Körbchen aus dem Balkon." Und der Mann ging. Er hätte es ohnedies getan. Da stand er also vor dem Körbchen auf dem Balkon, wie er jeden Mittag ein Weilchen stand, und betrachtete seine Tochter, die gesättigt und selbstzufrieden zu Ihm aufsah. Da er kern Fremder war, konnte es in aller mittäglichen Eintracht und ohne Gebrüll geschehen. „Schade", sagte die Frau, „schade." — Aber die glücklichen Augen behielt sie trotzdem. „Was ist schade?" fragte versunken der Mann

aber, als die Frau gegangen war, neigte sich zu dem selbstzufriedenen und gesättigten Wesen und sagte: „Nun müssen wir unser Geheimnis noch tiefer hüten, kleine Barbara, und sie darf nie erfahren, daß du gestern mich schon einmal angelächelt hast." Ja, so gut und klug war der Mann. Barbara aber tat das, was man immer tun sollte, wenn man ein Geheimnis zu hüten hat: Sie schlief. Variation IV, capriccioso (sehr locker, etwas launenhaft) „Barbara, du darfst kein Geheimnis haben! Das schickt sich nicht für Kinder

. Du wirst mir jetzt sofort sagen, warum du so lachst, du, soll ich erst böse werden?" Der das sagt, hat seine Stimme ganz ernst gemacht, ein strenges Gesicht aufgesetzt und eine Falte zwischen die Augenbrauen geklemmt — ach, ihr wißt schon, wie er aussieht. „Warum... warum soll ich es denn sagen?" „Barbara, wie dumm du fragst!" „Ich kann es aber nicht sagen. Ich will es auch nicht sagen." „Barbara!" — Wie ein/ umgekehrter Blitz fährt der Ton die steile Augenfalte hoch. „Barbara!" — Das Mädchen ballt das Taschentuch

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Alpenrosen
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Page 2 of 4
Date: 07.08.1915
Physical description: 4
Oskar mit der Würde des Hallsherrn. — „Niemals wieder eifersüchtig zu sein!" be teuerte die Gattin. ' - „Also vorläufig kuriert?" „Hoffentlich für alle Zeit!" flüsterte El friede ihrem Gatten zärtlich zu. iii-n i 1 % Sankt Barbara, öle Schutzpatronin der Artillerie, .Von Th. B 0 hrtt. (Nachdruck verboten.) Es war die heil'ge Barbara, Ein Kind in Nikomedia, Ihr' Eltern blinde Heiden. - lAllein des Mägdleins reine Brunst Vom Himmel sich erwarb die .Gunst, In Christi Licht zu weiden

. . ! i . So der Anfang einer Legende aus alter Zeit, der Legende von der heiligen Barbara. Tie .Märtyrin war geboren um das Jahr 236 als Kind heidnischer, überaus reicher Eltern, tu Nikomedia, damals Hauptstadt von Bithynien, eine der blühendsten Städte der alten Welt — jetzt Jsrnid oder Jskimid, türkische Hafenstadt in Kleinasien, am Mar- utarameer. Die Legende sagt weiter: „Sie bat den Vater: O erlaubt. Daß ich zu jeder Zeit Ums Haupt Darf haben meinen Schleyer; 1 Und gebt mir auch ein Kämmerlein, Mo ich darf seyn

Hausgötter in großer Zahl. Die Jungfrau besah sich das .Badehaus eines Tages, als der Vater eben verreist war Und geriet in heiligen Zorn beim Anblick all der heid nischen Bildiverke. > Die Werkleute > waren noch fleißig an der Arbeit, Barbara aber rief den Meister Herbei und befahl ihm, statt der zwei Fenster drei in die Wand zu machen. Dann trat sie zu dem Wasser becken Und wischte mit eigener HaNd die heid nischen Bilder vom Rande fort und mei ßelte Ln den Stein des Beckens ein Kreuz hinein

und sie sah, daß aus seinen Augen der Zorn in Flammen brach, so oft er ihrer ansichtig wurde. Die Legende berichtet, daß Vater DioskurUs das Schwert gegen sein eigen Kind zückte und es enthauptete. 1 .Aber die Strafe folgte der schrecklichen Tat, denn der grau same Vater wurde vom Blitze zerschmettert. Die heilige Barbara wird gewöhnlich dar gestellt mit eiuem Schwerte in den Händen, dessen Spitze nach unten gekehrt ist, das Haupt von Blitzen umzuckt, aber den Blick verklärt nach dem Himmel gerichtet

Jahren zur Ausgabe ge langte, erschienen folgende zwei der heili gen Barbara geweihten Gedichte: Die B a r b a r a k a P e l l e.' GeN Westen, auf des sausten Hügels Happte dort, | t , 1 , m Von wo die SoNn' im Untergang Des Städtchens Mauern, die im Aal ge rötet stehn, ! 1 i ■ i ' i ' , Mit ihrem letzten Gruß bestrahlt. Erhob sich, als der kahlen Stippe IrAUe)l- schmuck. Ans grüner Büsche Blätterkrän'z', In vor'gm Zeit ein schöngebautes WM haus, !'',!' Geweiht der heil'geN Barbara

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