Tiroler Arbeiterbäckerei, welche eine Filiale des Wiener Juden Karpeles darstellt. Jahrelang hatte dieses Unternehmen mit Zahlungsschwierigkeiten zu kämpfen und stand schon wiederholt vor dem Zusammenbruche, bis Karpeles die Tiroler Arbeiter bäckerei unter seine schützenden Fittiche nahm. Ob diese „Arbeiterbäckerei" heute bessere Resultate erzielt, wiffen wir nicht, Tatsache aber ist, daß allerorts in den größeren Orten Tirols seitens dieses Unternehmens Filialen eröffnet
Bäckerei mit zwei Auszug- und zwei Einschießdampföfen errichtet und überschwemmt gegenwärtig ganz Tirol mit seinen Erzeugniffen. Ein großer Wagenpark steht dem Unternehmen zur Verfügung, mit welchem das Brod in die ganze Gegend verführt wird. Die Parteiorgani sation der Roten tut das ihrige, um den Produkten der „Arbeiterbäckerei" überall Eingang zu ver schaffen. Welche Wirkung eine derartige Tätigkeit auf die Kleinbetriebe dortselbst ausübt, läßt sich leicht denken. Uebrigens verstehen die Macher
ist, nur durch die mate rielle Unterstützung der Herren Karpeles und Kon sorten in Wien möglich ist. So mancher kleiner, strebsamer Bäckermeister und Familienvater wird durch diese Arbeiterbäckerei ruiniert. In den gewerblichen Kreisen verfolgt man das Treiben dieses roten Unternehmens, wie gesagt, mit wachsender Erbitterung. Auch in Imst wurde eine Filiale der Arbeiter bäckerei errichtet. Da bekannt war, daß die Imster Bevölkerung für ein sozialdemokratisches Unter nehmen nicht zu haben sei, ging man mit großer List
zu Werke. Es wurde eine Gemischtwaren handlung errichtet unter dem Namen Anton Pölzl, also unter einem fingierten Namen. In Innsbruck ist man kühner; dort wird auf allen Verkaufsstellen auf großen Reklame-Tafeln mit der Aufschrift „Filiale der I. Tiroler Arbeiter-Bäckerei Innsbruck" die richtige Firma bezeichnet. Es muß, wie uns geschrieben wird, der Imster Bevölkerung die vollste Anerkennung gezollt werden, daß sie dieses Sozi- Unternehmen nicht unterstützt hat, daß sich infolge- deffen
kein Filialleiter halten konnte und seit 1. April schon ein dritter Leiter aufgetaucht ist. Seit einigen Tagen ist die Imster Filiale übrigens über behördlichen Auftrag gesperrt worden, da die Be zirkshauptmannschaft darauf kam, daß eine Irre führung hinsichtlich des eigentlichen Besitzers vorlag. Auch andere Orte werden gewarnt, einer Sozi- bäckerei-Filiale Tür und Tor zu öffnen. Dieselbe ist ein Schaden für die Gewerbetreibenden und für die gesummte Bevölkerung, denn diese Filialen haben ja die Aufgabe