&Mmrmmmti \vmm\i ■iin ■■ nr> »,», um 11 Tmmmmmmmrrnm^M Das englische Reuterbüro ist in her Lage, die 'Erwiderung Wilsons auf die deutsche Note in Sachen des U-Bootkrieges bereits im angeblichen Wortlaute mitzuteilen, e'hevor noch die Note an den eigentlichen Adressaten, nämlich die deutsche Regierung, gelangt ist. Das ist an sich schon eine sonderbare Erscheinung, aber es wird schon in Amerika so Sitte sein, wenn man jemandem einen Brief schreibt, denselben zuerst den Feinden des Adressaten zu zeigen
. Was verstehen, denn wir Mitteleuropäer von solchen Sachen! Der Wortlaut der amerikanischen Erwiderung, .vorausgesetzt, daß er richtig wiedergegeben ist, will uns nicht gefallen. Tos Hütten wir anders erwartet. Die amerikanische Note behandelt Deutschland recht von oben herunter. Amerika habe zur Kenntnis genommen, daß Deutsch land nun angeblich das Völkerrecht genau befölgen und seinen Kommandanten zur See die genaue Befol gung auferlegen wolle. Amerika schließt es aus, daß die jetzige Ajenderung
Regierung einer neuen Sachlage gegenüberstehen, wofür sie sich volle Freiheit der Entschließung Vorbehalten muß." Deutschland knüpft an seine Neuregelung des Unterseebootkrieges, wonach auch feindliche Handels schiffe erst nach vorhergegangener Warnung, Prüfung der Ladung und Rettung der Menschen zerstört wer den dürfen, die Forderung an Amerika, daß sich Ame rika auch bei England um die Achtung der Völker rechtsgrundsätze umtne und dafür sorge, daß die völ kerrechtswidrige Seekriegssührung
des Aushungerungs systems seitens der Engländer aushöre. Amerika wei gert sich dessen und verlangt von Deutschland die Zugeständnisse, ohne Rücksicht daraus, was die Eng länder machen. Die Erwiederung Wilsons muß also wohl als ganz unbefriedigend erachtet werden und mir Rücksicht auf den hochsahrenden Eon, in dem sie versaßt ist, klingt sie wie eine gewollte Herausforde rung Deutschlands, wie eine beabsichtigte Demütigung. Ihr' Deutsche habt euch unfern Forderungen zu fügen, absolut, bedingungslos
, und was wir mit den Eng ländern abmachen oder nicht abmachen, kümmert Euch nichts. Die amerikanische Regierung behandelt Deuftch- lnad in dieser Note geradezu aufreizend. schiebt Deutschland die Schuld zu am drohenden Bruche, sie mahnt Deutschland an Gewissenhaftigkeit in Ausfüh rung zugesagter Verpflichtungen, wenn Deutschland sich 'bekehrt und brav bleibt, mag die Gefahr der Unterbrechung seiner Beziehungen mir Amerika be- seitigt bleiben. Das ist keine Sprache, die sich dem siegreichen Deutschland gegenüber ziemt