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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 9 of 20
Date: 09.10.2001
Physical description: 20
Tag eszeitung Oi 9.10.2001 Nr. 206 US-Angriff Der Sturm des Glaubens rr ist gekommen ii Wenige Minuten nach dem Angriff der USA gegen Ziele in Afghanistan hat der Fernsehsender Al-Dschasira des Golfemirats Katar ein Video mit einer Rede Osama Bin Ladens gezeigt. Die Erklärung des Terroristenführers im Wortlaut. D a ist Amerika, voll Angst ...“ „Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allah gibt, und Mohammed ist sein Prophet. Da ist Amerika, von Gott getroffen an einer seiner empfindlichsten

Stellen. Seine größten Gebäude wurden zer stört, Gott sei Dank dafür. Da ist Amerika, voll Angst von Norden nach Süden, von Westen nach Osten. Gott sei Dank dafür. Was nach 80 Jahren, richtet die Heu chelei ihr hässliches Haupt auf. Sie trauern und sie klagen um diese Mörder, die das Blut, die Ehre und die Heiligtümer der Muslime missbraucht haben. Das Geringste, was man über diese Leute sagen kann, ist, dass sie verderbt sind. Sie sind der Unge rechtigkeit gefolgt Sie haben dem Schlachter den Vorzug

vor dem Opfer gegeben, dem Unter Amerika jetzt erfährt, ist unbe deutend im Vergleich zu dem, was wir seit etlichen Jahren er fahren. Unsere Gemeinschaft er fährt diese Erniedrigung und diese Entwürdigung seit mehr als 80 Jahren. Ihre Söhne werden getötet, ihr Blut wird vergossen, ihre Heiligtümer werden ange griffen, und niemand hört es und niemand nimmt Notiz. Als Gott eine der Gruppen des Is lams segnete, Speerspitzen des Islam, zerstörten sie Amerika. Ich bete zu Gott, dass er sie er höhen und segnen

ihnen seinen Zorn zeigen und ihnen geben, was sie verdienen. Ich sage, dass die Lage klar und offensichtlich ist Nach diesem Ereignis, nachdem die Regie rungsvertreter in Amerika ge sprochen haben, angefangen mit dem Anführer der Ungläubigen weltweit Bush, und seinen Be gleitern, sind sie mit Macht mit ihren Männern angetreten und haben sogar Länder, die zum Is lam gehören, zu diesem Verrat bewogen, und sie wollen Gott ihre Kehrseite zeigen, um den Islam zu bekämpfen, um Menschen im Namen des Terrorismus

dieses Zeitalters, Amerika und de nen, die auf dessen Seite sind. Diese Ereignisse haben die ganze Welt in zwei Lager ge teilt: das Lager der Gläubi gen und das Lager der Un gläubigen. Jeder Muslim muss danach drängen, seiner Religion zum Sieg zu verhel fen. Der Sturm des Glaubens ist gekommen. Der Sturm der Veränderung ist gekommen, um die Unterdrückung von Mohammeds Insel auszumer zen, Friede sei mit ihm. An Amerika und sein Volk richte ich nur wenige Worte. Ich schwöre bei Gott, der den Him mel ohne Säulen

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Der Standpunkt
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Page 5 of 16
Date: 06.05.1949
Physical description: 16
Optimismus und gutes Gewissen Amerika — das Land der guten alten Zeit . NEW YORK, im April Als die Junge Deutsche, die kaum erst von «drüben» eingetroffen war, die Wohnung unserer. .Gastgeber . betrat, schlug sie vor Staunen die Hände za sammen und rief: «Aber nein, dass es das alles noch gibt!» «Noch?» wiederholte die Frau des Hauses, eigentümlich berührt, denn man ist in Amerika gewöhnt, der Welt um einige Jahrzehnte voraus zu sein. «Aber ja», fuhr das junge Mädchen in ungehemmter

. Sie hatte den ersten Schritt in jenes versteckte Amerika getan, das über d€n Wunderwerken der Technik oft vergessen wird, aber dennoch deren ’ soliden Hintergrund bildet. Es ist in der Tat das Amerika der guten alten Zeit, eine Welt, die «drüben» in den Wirbeln der Kriege und Krisen längst versun ken ist. Die Amerikaner selbst realisie ren kaum, was sie daran besitzen. Für die meisten ist es so selbstverständlich wie das Amen ln der Kirche, die durch den: fundamentalen Gegen satz der historischen Erfahrung bedingt

ist. Es mag seltsam klingen und ist doch . offenkundig, dass Amerika und Europa, obwohl beide in der gleichen Gegenwart stehen, dennoch verschiede nen geistigen Epochen angehören. Ja, die Frage lässt sich stellen, ob Ge schichte, wie sie sich in Europa offen bart hat, Geschichte als' weltumwäl zende Dynamik, als katastrophenhaltige Dämonie; als Bedrohung und zugleich Herausforderung des ordnungsbedürfti- gen Menschengeistes, — ob diese Art Geschichte jemals in Amerika erfahren worden

ist. Denn wenn man die noch nicht zweihundertjährige Entwicklung der Vereinigten Staaten nachzeichnet, dann ergibt sich ja, im Grossen ge sehen, eine bald sanfter bald steiler an steigende Linie, die wie eine graphische Darstellung des Fortschrittsgedankens anmutet. In der Tat, Amerika hat sich nach dem Gesetz entwickelt, unter dem es angetreten ist. Selbst die heute noch empfindliche Bruchstelle des Bürger krieges kann diesen Eindruck nicht ver wischen. Zuweilen scheint es, als sei die Ideologie des 18. Jahrhunderts auf amerikanischem Boden

permanent ge worden, als habe sich Amerika seinen eigenen Zeit-Raum geschaffen, der nun als ein Monument des Gleichzeitig Ungleichzeitigen in die europäische Ge genwart hineinragt. Man kann als Europäer das glück liche Schauspiel amerikanischer Ge schichte nur bestaunen. Den zuversicht lichen Himmeln über dieser histori schen Landschaft ist die unheilschwan gere Atmosphäre europäischer Krisen tage fremd. Die • verheerenden Wirbel stürme imperialen Machtwillens, die von Napoleon bis Hitler über Europa

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Volksbote
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Page 5 of 12
Date: 29.08.1968
Physical description: 12
sind. A. D/S a x 1 DAS TESTAMENT All right! Der Mesner, der einen weit- schichtigen Vetter in Amerika hat, bän digt seine Erwartung und Spannung mit diesem Zauberwort transatlantischer Prägung und mit ihm das ganze Dorf. Denn der sagenhafte Vetter ist gestor ben, hat ein Heidengeld hintcrlassen, wie man wenigstens vermutet, und das alte Heimatdorf zum Erben eingesetzt, was man schon amtlich in Händen hat. Denn der schrullenhafte Vetter in Ame rika. den man im Dorfe kaum mehr 'oni Hörensagen kennt, hat den Dorf lehrer Jörg

, sangcsweichc, hat etwas Harles und Hohles, als spräche der Tote selbst aus fernen Geistergefilden. Landsleute! Ihr lebt und ich hin tot. Ich, Hans Christoph Hilterholler, der in eurem Dorf geboren wurde und dort bis zu seinem vierzehnten Lebensjahre die Waldticre weidete, tue euch diese Botschaft als meinen letzten Willen kund. Denn ich bin jetzt tot, gestorben in Amerika, im Staate Ohio, in der Stadt Piltsburg, Townsendstrcct 1764. Ich habe Glück gehabt und Geld \crdicnt. Soviel Geld, daß ich euer Dorf

hundertmal bar atiszahlcn könnte. All right! Ein Pfeifenkopf klirrt zu Boden. „Daß cs wahr ist", meinte der Mesner. „Scherben bedeuten Glück. All right!“ „Hab ich's nicht gleich gesagt“, triumphierte der Lcdermüller, „unter einer Million tut er‘s nicht.“ Die Hummel am Fenster summt wie wahnsinnig durch die Stille der Erwar tung. Die Geisterstimme an der Tür fährt weiter: „|a, soviel Geld habe ich verdient in Amerika." Aber erst will ich euch was erzäh len von diesem Lande des Dollars. ln Amerika gibt

es tausend Städte, aber nicht ein einziges Dorf. All right! In Amerika gibt cs hunderttausend Marmorkirchen, aber keine einzige Waldkapellc wie daheim im Hütwald. In Amerika gibt cs riesengroße Far men, aber keinen einzigen rechtschaf fenen Bauernhof. All right! In Amerika gibt cs Maschinen, wo hinten ein Tagwerk Wald hineinkommt und vorne Millionen von gedruckten Zeitungen herausspringen — aber einen Maibaum gibt es in Amerika nicht. All right! In Amerika gibt cs Dampfbäekcrcicn, so groß wie euer ganzes

Dorf, aber einen Backofen auf dem Anger, den die Hollerslauden schalten, gibt cs in Amerika nicht. All right! In Amerika gibt cs lausend Meilen lange, schnurgerade Bahnstrecken — aber einen heimlichen Hohlweg mit Hasclnußheckcn gibt cs in Amerika nicht. All right! In Amerika gibt cs riesige Fabriken mit scclcnfrcsscnden Tag- und Nacht schichten, aber eine Hausbank, einen Feierabend gibt es in Amerika nicht. In Amerika gibt cs Clubs und Trusts, Kartelle und Kompagnien, aber keinen Heimgarten

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Der Standpunkt
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Page 8 of 12
Date: 30.07.1954
Physical description: 12
Seite 8 DER STANDPUNKT 30. Juli 1954 Brief aus New York Deutschen, der ein wahres Bild von Ame rika haben will, sondern ebenso für den Amerikaner, der das «wahre Deutschland» sucht, oder das «wahre Frankreich», das «wahre Italien» oder das- «wahre Russ land ». «Die Europäer glauben offenbar, dass das NEW YORK, im Juli ge einer Reihe bekannter Schrifsteller und jeweils letzte Buch über Amerika immer In die Diskussionen über McCarthy, den Kritiker vor. Er veröffentlichte dann ihre für ganz

Amerika spricht. Nun, McCarthy emsigen Senator aus Wisconsin, hat sich Antworten in drei langen Artikeln. spricht für Amerika, Nixon spricht für Koman der Hexenjagd Musikalische 'Entdeckungen ROM, Ende Juli Die Leiter der erfolgreichen Miniaturen. Ausstellung im Palazzo Venezia in Rom, die erst vor einer Woche ihre reichen Säle mit dem Erscheinen von William L Shirers Hunderte Bücher wurden empfohlen. Aber Amerika, Adlai Stevenson spricht für Ame- schloss, begingen diesen Akt mit einer fest- neuem

ist John Steinbecks das Froschwetthüpfen in Calaveras wichti- . . T , -Aufstieg zur Macht mit klugem Verstand- die treffendste; ger ist als der Schuman-Plan? Jeder, der 3 ' nis für die drohende Gefahr des Weltbran- «Sie fragen; Wer spricht für Amerika? vorgibt, für oder über ganz Amerika zu tung von Jenkins mit mimaturhafter Zart- des. Er ging dann später zum Roman über. Sie verlangen eine eindeutige Antwort. Sie sprechen, ist ein Narr, ein Demagoge oder n®« und strenge, m rhythmischem In «The Traitor

» (Der Verräter), dessen möchten gern Amerika untersuchen, zer- ein Lügner. Man kann das ganze Amerika oenwung und iarmger i' uue, Schauplatz Deutschland war, ging es ihm gliedern und klassifizieren. Nun das können in keinem Buch finden, denn es gibt so- Zur Aufführung kamen — zum ersten darum, die Frage zu durchleuchten, was ei- Sie nicht. Es gibt keine solchen Bücher, Es viele Amerikas wie es Amerikaner gibt.» nen amerikanischen Journalisten dazu be- gibt kein solches Amerika.» Und zum Schluss zeichnet

Steinbeck noch wegen konnte, sich den Nazis als Rundfunk- ein denkwürdiges Porträt unseres trauten Propagandist zur Verfügung zu stellen. Da- Antwort im Telefonbuch Jahrhunderts: «Unsere Zeit ist zwar hart, mals waren die handelnden Personen für aber auch die lachhafteste Epoche der Go- jeden unschwer zu erkennen, der über «Unsere Schriftsteller sagen nie; 'Das ist schichte. Ein halbwegs unvoreingenommener Goebbels und seine Mitarbeiter und die Amerika.’ Sie sagen: 'Das ist ein Teil von Mensch

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 12.12.1941
Physical description: 8
gewesen, in das nordische Stämme vorgedrungen wa ren, utn von dort aus zum erstenmal ein Licht an zuzünden, das seitdem langsam, aber stetig die Welt der Menschen zu erhellen begann. Als die Griechen Der Führer sprach in der Sondersitzung des Großdeutschen Reichstags. — Blick auf die Diplomatenloge. (Atlantic, Zand.-Multwl.-K.) Des Arlchrs Antwort dnb Berlin, 11. Dez. Der Reichsminister des Aus wärtigen von Ribbentrop übergab heute mittag dem Geschäftsträger der Vereinigten Staaten von Nord amerika folgende Note: „Herr

Geschäftsträger! Nachdem die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika vom Ausbruch des durch die englische Kriegs erklärung an Deutschland vom 3. September 1939 her aufbeschworenen Krieges an alle Regeln der Neutralität in immer steigendem Maße zugunsten der Gegner Deutsch lands auf das flagranteste verletzt, sich fortgesetzt der schwersten Provokationen gegenüber Deutschland schuldig gemacht hat, ist sie schließlich zu offenen militärischen An griffshandlungen übergegangen. Am 11. September 1941

hat der Herr Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika öffentlich erklärt, daß er der amerikanischen Flotte und Luftwaffe den Befehl gegeben habe, auf jedes deutsche Kriegsfahrzeug ohne weiteres zu schießen. In seiner Rede vom 27. Ok tober d. I. hat er nochmals ausdrücklich bestätigt, daß dieser Befehl in Kraft sei. Gemäß diesem Befehl haben seit Anfang September dieses Jahres amerikanische Kriegsfahrzeuge deutsche Seestreitkräfte systematisch angegriffen. So haben ameri kanische Zerstörer

, z. B. die „Greer", die „Kearney" und die „Reuben James" planmäßig das Feuer auf deutsche Unterseeboote eröffnet. Der Staatssekretär der ameri kanischen Marine, Herr Knor, hat selbst bestätigt, daß amerikanische Zerstörer deutsche Unterseeboote angegrif fen haben. Ferner haben die Seestreitkräfte der Vereinigten Staa ten von Amerika auf Befehl ihrer Regierung deutsche Handelsschiffe auf dem offenen Meere völkerrechtswidrig als feindliche Schiffe behandelt und gekapert. Die Reichsregierung stellt daher fest

; Obwohl sich Deutschland seinerseits gegenüber den Ver einigten Staaten von Amerika während des ganzen gegenwärtigen Krieges streng an die Regeln des Völker rechts gehalten hat, ist die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika von anfänglichen Neutralitäts brüchen endlich zu offenen Kriegshandlungen übergegan gen. Sie hat damit praktisch den Kriegszustand ge schaffen. Die Reichsregierung hebt deshalb die diplomatischen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten von Nord amerika auf und erklärt

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 1 of 16
Date: 22.07.2004
Physical description: 16
Quotidiano della Prov. di Bolzano - Sped. In a.p.-45%-art. 2 comma 20/b leqge 662/96- Filiale di Bolzano KÜNSTLER: WÄHLBARKEIT: AIDS: Beiträge: 12 „Wahl berechtige“ Zahl der Ansteckun- Wer wieviel hinterlegen Rekurs gen stabil, Sorglosig- bekommt gegen LH-Wahl keit nimmt zu SEITE 15 SEITE 3 SEITE 5 MERAN: Sensationelle archäo logische Funde unter der Volksbank SEITE 12 /'/rs . E NEUE SUDTIROLER % 0 Donnerstag, 22. Juli 2004 - Nr. 148/12. Jg. € 0,90 Arnold Tribus Rauchfrei Amerika hat gesiegt

. Auch wir werden rauchfrei, und das soll uns doch alle freuen. Rauschfrei sind wir noch nicht aber das wird schon werden, wenn die Amerika ner den Alkohol wieder ver bieten, dann werden wir es schon nachmachen, wie die jungen Affen, keine Angst, denn alle Gute kommt ja be kanntlich aus Amerika. Fast food beherrscht mittlerweile auch ganz Europa, unsere Kinder sind grausig fett wie die Amerikaner, die sitzen vor dem TV, fressen Chips und saufen Cola und Säfte in schiüenulen Farben. Nur rauchen, das darf man in Amerika

nicht, das schadet bekanntlich der Gesundheit, also wurde es verboten, prak tisch überall Rauchen ist in Amerika schon lange nicht mehr „in“, Yuppies und Jog gingfanatiker rauchen nicht, sie möbeln sich, wenn schon, mit wirksamen Drogen auf. Rauchen bleibt noch ein La ster der unteren Schichten, das passt nur zu Negern und Proleten. (Und Frauen rau chen auch stark. In der Lan desregierung raucht auch nur eine Frau, die Frau Mur, und das macht sie mir ja so sympatisch). In Amerika darf mau nur noch zu Hause

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 18 of 20
Date: 19.09.2001
Physical description: 20
Mi 19.9.2001 Nr. 191 Tag eszeitun g 18 Im Land PUSTERTAL Pusterer begeistert Hillary Clinton In Amerika wollte der Pusterer Karlheinz Strobl seine Ideen in die Realität umsetzen. Seit lk Jahren lebt der Erfinder mittlerweile in Amerika, Hillary Clinton ließ sich vor einem Monat seinen Betrieb zeigen. Belm Besuch von Hillary Clinton A uf alle seine acht Kin der ist der pensionierte Joblacher Hotelier Jo sef Strobl stolz. Und für jedes seiner Kinder hat er eine Map pe mit Photos und Unterlagen

angelegt. Doch die Mappe des 1959 geborenen Sohnes Karl heinz ist besonders umfang reich und bunt, Bilder aus der Schulzeit, Zeitungsabschnitte, das Haus in Amerika, die Hochzeit mit der schönen Man Li. Karlheinz Strobl, der vor 14 Jahren in die USA zog und nun in New York lebt und ar beitet, hat die Fachwelt öfters schon aufhorchen lassen. Im Juli diesen Jahres hat ihn die New York Times als aufstre- benen Wissenschaftler und Heute um 19.30 Uhr wird in der Artgalerie Englös in Toblach

Schaffenskraft. Die Bene fizausstellung bleibt vom 19. Sep tember bis G. Oktober geöffnet. sein Ziel nur Amerika sein konnte. Doch vorerst galt es, Forschungsarbeiten im Max- Planck-Institut in Garching zu beenden und den Militär dienst abzuleisten. „Sein For scherdrang trieb ihn in die Forschungsabteilung des ita lienischen Heeres, und die Freizeit wurde für weitere Forschungen an der Univer sität Rom genutzt“, so der Va ter Josef Strobl. 1987 wurde der Traum von Amerika wahr, und Karlheinz Strobl wurde

nicht, und die Folge war die Grün dung seiner Firma „Strobl Consulting“. Mittlerweile heißt seine Firma in Long Is land/New York „eele Labora tories“, was übersetzt so viel wie Lichtmaschine mit sehr hohem Wirkungsgrad heißt. Der Brunecker Paul Gasteiger gehört auch zu seinem Team. Gerade im Bereich der Ver besserung der Beleuchtungs technologie steckt ein enor mes Potential. „Probleme wer den von Karlheinz so lange nicht ausgelassen, bis sie gelöst sind“, heißt es aus sei nem Elternhaus. Forschung in Amerika

heißt harte Arbeit, Risiko und teure Investition, aber ein solcher Werdegang hat nur in Amerika Zukunft. Anpeilen will Karlheinz Strobl ein langfristiges Ziel, er will seine Technologie in den Be reichen Medizin, Automobil industrie und industrielle Be leuchtungssysteme einsetzen. „Dadurch soll die Lebensqua lität für so viele Menschen als möglich verbessert werden“, schreibt Karlheinz Strobl. Je denfalls soll Hillary Clinton vom Pusterer Karlheinz Stro bl begeistert gewesen sein, das sickerte

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 4 of 16
Date: 06.04.1999
Physical description: 16
Autos mit dem Kennzeichen „Afi“, die durch Aviano fahren. Kurzgescho rene Tom-Craise-Typen fahren ihre feiertagsgerecht gestylten, sonnenbebrillten Begleiterinnen spazieren. Andere treue Diener im Zeichen des Sternenbanners ha ben Rnu und Kinder in das Auto mit Afi-Kennzeichen gesteckt und starten in einen halbtägigen Oster- urlaub. Ostersonntag in Aviano. Die Idylle von Klein-Amerika. Klein-Amerika liegt einen Kilome ter abseits vom Zentrum, etwas außerhalb von Aviano. Am Ein gang zu Little Amerika

patrouil liert eine Polizeistreife. Seit vor knapp zwei Wochen der Kiiegstou- rismus eingesetzt hat und Little Amerika zum Wallfahrtsort für die F-l (i-Liebhaber, beziehungsweise zum Ziel für hungerstreikende Pa zifisten und Anarchos geworden ist, hat die Polizei einen undurch lässigen Schützling um Little Amerika gezogen. Schauen Ist er laubt Fotografieren ist streng stens verboten. Wer das Verbot mißachtet, kann riechen, wie ver brannte Filmrollen stinken. „Wil li allen die Anweisung“, so erklären

uns zwei Carabinieri-Beamte, die auf die Einhaltung der strengen Gesetze von Little Amerika ach ten, „die Filmrollen zu beschlag nahmen und zu verbrennen.“ Daß die Beamten im Fall der Tageszei tung beide Augen zugedrückt und mit den vier Filmrollen kein La gerfeuer entfacht haben, muß an Ostern liegen. Oder aber am Ge- sichtsausdruck des Thgeszeitung- Fotografen Markus Kremser, der alle Register der gespielten Ver zweiflung zog, damit seine in rudi mentär-konspirativer Manier voll Ostern in Aviano Seit

vor knapp zwei Wochen der NATO- Schlag gegen Serbien begonnen hat, ist Aviano zum Wallfahrtsort der Kriegstouristen und zur Klagemauer der Pazifisten geworden. Das Protokoll einer Osterreise nach Little Amerika. Wohn- und Übertragungswagen stehen auf der Wiese. Der ameri kanische Sender CNN ist genau so mit einer Mannschaft vertre ten wie die meisten europäischen TV-Anstalten. Einige Journali sten vertreiben sich die Zeit zwi schen einem Kampfjet-Start und dem anderen mit Fußballspielen. Andere hängen

wenig später über Belgrad einen Teil ihrer explosiven Canale-5-Reporter Daniele Moro (liegend): Kriegsberichterstattung anno 1999 geschossenen Filmrollen nicht zu Asche würden. Klein-Amerika ist schön umzäunt. Das dunkelgrüne Tüch am Zaun trägt mit seine] - Transparenz den Bedürfnissen der Kriegsvoyeure Rechnung. Am Eingang zur NATO-Basis campieren seit Tagen eine Handvoll Anarchisten, die fest daran glauben, daß es für die Welt besser wäre, wenn US-Präsident Bill Clinton seine Monica fucken

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 12
Date: 02.08.1952
Physical description: 12
nicht in Betracht zieht Ein Krieg gegen die Sowjetunion, der als relativer militärischer Sieg betrachtet werden könnte — und man muß sich vor Augen halten, daß etwas anderes als ein relativer Sieg gar nicht möglich ist — würde an sich noch keineswegs einen Fort schritt in der Richtung auf das von Amerika angestrebte Ziel bedeuten. Selbst unter den besten Bedingungen könnte ein solcher Sieg nichts anderes tun, als gewisse Aspekte eines bereits existieren den Problems der Optik des Beschauers ein wenig

näherzubringen, jenes Problem nämlich, welches das von Amerika erwünschte und er sehnte Rußland betrifft, mit einem Regime, das ein Zusammenleben und die Errichtung einer stabileren Weltlage ermöglichen würde und das zu erhoffen keineswegs eine Wahn vorstellung zu sein braucht. Aber das Problem eines andersgearteten und von Amerika bevorzugten Rußland ist keineswegs ein Problem von Krieg und Friede. Der Krieg an sich würde keineswegs eine Aenderung, ja wohl nicht einmal einen Fort schritt in der gewünschten

, daß die Möglichkeiten der Beeinflussung der Resul tate doch sehr bedeutend sind, und Amerika darf nicht vergessen, daß es Augenblicke geben kann, wo die Waage auf die eine oder andere Seite heruntergedrückt werden könn te. Aus diesem Grunde sind die Beziehungen der Vereinigten Staaten zur russischen Zu kunft wohl wert, genau und aufmerksam stu diert zu werden. Um diese Zukunft berechnen zu können, ist «» von größter Bedeutung, daß Amerika ersten« wisse, was es will, und zweitens wisse, wie es sich zu benehmen

hat, um die Durch führung seiner Aspirationen zu erleichtern. Ich sage ausdrücklich „zu erleichtern“, denn es handelt sich um ein fremdes Land, wo Amerika nur eine komplementäre Rolle spie len kann und die Hauptaufgabe anderen zufällt. Wie ist das Rußland beschaffen, das sich Amerika als Partner in der Weltgeschichte wünscht? Vielleicht ist es klüger, zuerst jenes Rußland zu eliminieren, das nicht entstehen wird, nämlich ein unter einem kapitalisti schen, liberal-demokratischen Regime stehen des Rußland

mertum im selben Sinne gekannt hat wie Amerika. Auch vor der Revolution hielt die russische Regierung viele Zweige der Wirt schaft in ihrer Hand. Natürlich gab es Privat unternehmungen im Familienbesitz, die sich durch wagemutige Pionierarbeit in den uner- schlossenen Gebieten des Reiches auszeich neten. Aber das russische Privatkapital diente eher dem Warenaustausch als der Produktion. Der Handel war in Rußland ein wichtigerer Wirtschaftszweig als die Industrie. Als die In dustrialisierung

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Der Standpunkt
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Page 6 of 16
Date: 06.05.1949
Physical description: 16
wiss, es braucht amerikanisches Geld, amerikanische Waren, amerikanische Walten. Das steht in allen Zeitungen zu lesen. Aber damit ist noch nicht al les gesagt. Amerika ist nicht nur das militärische Arsenal und das wirt schaftliche Kraftwerk der westlichen Welt. Es ist zugleich die Zitadelle Jener Werte, an die Europa selbst einmal ge glaubt hat, bevor der historische Zer setzungsprozess begann, der schliesslich ln die Arme der Diktaturen führte. Die Krise der abendländischen Kultur

, die Europa bis an den Rand des Abgrunds brachte, hat die amerikanische Sub stanz noch nicht ergriffen. Europa kann heute in Amerika den Widerschein sei ner eigenen Jugend finden. Der Opti mismus, der die Züge Amerikas geformt hat. ist nur ein Symptom dieser histo rischen Jugendlichkeit. Was wäre dem krisenmüden Europa nützlicher als ein Schuss dieses jugendlichen Selbstver trauens. das zwar in Amerika Gegen wart und Wirklichkeit besitzt, dessen Quellen aber auch auf europäischem Boden fliessen

? Denn der amerikani sche Glaube, was ist er anderes als der Glaube an das Gute im Menschen und seine Berufung zur Freiheit, das Ver trauen auf eine vernünftige Ordnung der Dinge und die Zuversicht, dass das Morgen durch viel guten Willen. Ener gie und Arbeit besser sein könne, als is das Gestern war ? So gesehen, be deutet Amerika heute mehr als nur einen Staat oder eine Nation. Es steht für eine menschliche Haltung und eine menschliche Hoffnung, die grundsätz lich überall möglich sind und sich da her

auch nicht mit einem radikalen Nationalismus vereinbaren lassen. Dl« russische Hilfeleistung Dass Amerika als solches nicht län ger möglich ist, dass es mit Sicherheit nur noch existieren kann als Rück grat eines Weltverbandes, ist eine Tat sache, die die Regierung wohl begrif fen hat und die der Mann auf der Strasse zum mindesten ahnt. Der At- lantikpakt, eine Revolution der ameri kanischen Aussenpolitik, ist nur der konkrete Ausdruck dieser wachsenden Einsicht. Aber zugleich kann Amerika die führende Rolle

, die ihm der Pakt Zuspricht, leichter übernehmen, weil es Sich dazu von Europa aufgerufen fühlt. Es ist ja wiederum eine der amerika nischen Unwahrscheinlichkelten, dass sich dieses Land bisher nie zur Welt herrschaft gedrängt hat und erst jetzt Im Begriffe steht, sie anzutreten, da es nicht mehr anders geht. Der Auftrag zur Führung aber ist für das gute Ge wissen des amerikanischen Volkes von hoher Bedeutung. Er legitimiert die amerikanische Machtentfaltung auf einer höheren Ebene als der des natio nalen

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Der Standpunkt
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Page 5 of 12
Date: 03.09.1954
Physical description: 12
sind, obwohl sie selbst in die ser Missgestalt manche «Gegenwarts analyse» aufwiegen würden. So wird Der Mann, der Amerika erkannte Tocqueville - Aquarell eines Unbekannten scheinen. Eine Auswahl aus der «De mokratie in Amerika» ist vorgesehen. Und die Deutsche Verlagsanstalt in Stuttgart versucht dem zukünftigen Le ser mit einer Einführungsstudie von J. P. Mayer «Alexis de Tocqueville » den Mund wässerig zu machen. Tocqueville ist ein Katholik ohne der Name dieses Klassikers bisher durch Glauben

, der Entfremdung, der Arbeits teilung. Tocqueville vergewaltigt die Tatsachen nicht, er .gibt ihnen ihren Stellenwert im Zusammenhang. So ist es zu verste hen, dass der Franzose das Amerika Jacksons bereist, das Amerika der fron tiermen, die vom Osten Neu-Englands zum Farmerwesten ausgreifen, dass er aber das Amerika Theodore Roosevelts beschreibt, das Amerika der Jahrhun- Gewandelte Schrift Flüsterpropaganda weitergetragen. Der « Fall Tocqueville », wenn man es so nennen will, ist einzigartig genug

durch den amerika nischen Kontinent und sieht, beobach tet, studiert mehr als die Gefängnisse. Er ahnt in Nordamerika, diesem riesigen wurzellosen Selfmademan, das modell artige Skelett der modernen Gesell schaft. Er kehrt nach Frankreich zurück, entledigt sich seines Auftrages mit einer Schrift über das Strafrechtssystem in den Vereinigten Staaten, quittiert dann den Staatsdienst, mietet in Paris ein Mansardenzimmer und. schreibt inner halb zweier Jahre sein Amerikabuch, « De la Démocratie en Amérique

.» Das ist die Schlussfolgerung aus einer mit präziser Logik crrechneten Gedan kenkette. . Die iiuluslnelle Gesellschaft Tocqueviiles" Amerikabuch wird ein Bestseller. Die Türen der Pariser Salons tun sich dem jungen Mann bereitwilligst auf. Er wird, ein Arrivierter, dort ge feiert und herumgereicht. Man erkennt; dass Tocqueville nicht nur ein Buch über Amerika geschrieben hat, so wie auch heute noch so mancher Kolumbus seine mehr oder weniger privaten Im pressionen mit nach Hause bringt und veröffentlicht, sondern dass

er das Buch über Amerika geschrieben hat, ein sozio logisches Standardwerk, ein Steno gramm der amerikanischen Gesellschaft, weise in Amerika in den Blick bekommt, dertwende, den geschlossenen Konti- die zum Modell der demokratischen Ge- eher Illustrationen als Erkenntnismit- ' ~ - Seilschaften überhaupt geworden ist. tel sind. Alle Aussagen tendieren auf ei- TocqueviUe hat die Struktur der indu- ne apriorisch gesetzte Struktur, die in striellen Gesellschaft ermittelt. Und die- wiederholten Ansätzen

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Volksbote
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Page 6 of 12
Date: 12.06.1968
Physical description: 12
und verstummen in bleierner Erwartung. „Wenn nur überhaupt ein Testament vorhanden sein tut...", meint ein Zweif ler, dem das Warten schon zu lange dauert. „Hanswurst! Wenn doch der Notar kommt!“ „Notar hin — Notar ‘her ... Ich kenn' meine Pappenheimer. Ich mein' alleweil, der verstorbene Moosrainervetter foppt uns alle miteinander — und den Notar auch. Ein Mensch, der vierzig Jahr 1 in Amerika gewesen ist, und ein Jung geselle dazu, der auf niemand aufzu passen hat, dem darf man allerhand Zu trauen

. Überhaupt...“ „Seil ist wahr: ein Lcutfopper ist der Moosrainer alleweil gewesen.“ „Und ein Neidhammel von der ersten Klass‘. Nicht ein roter Heller ist von dem weggegangen zu seinen Lebzeiten, obwohl er haufenweis Geld herüber gebracht hat von Amerika.“ „Das stimmt! Haufenweis hat er Geld auf den Banken. Aber das ist noch nicht alles. Paßt auf, Männer, mir hat er's einmal im Vertrauen gesagt: ein Schloß hat er auch noch im Amerika ...“ „Ein Schloß?“ „Jawoi — ein Schloß! Es wird sich ja weisen

, wenn der Notar kommt.“ „Wenn er nur kam'!“ „Wenn er nur schon da wär‘!“ „Wem wird er wohl das Schloß ver macht haben?“ „Mir natürlich! Wem denn sonst?“ Der Lodercr Loisl ruft es keck vom Handwerksburschentisch hervor und schiebt seinen Grünhut mit dem Adler- flaum keck in's Genick. „D i r wird er natürlich das Schloß vermacht haben, Du Hallodri!“ „Daß Du‘s Verblasen könntest wie Dein Heimatl?“ „Hast schon wieder ein Maßt zu viel oder ist Dir ein Radi ledig worden im Hirnkastel? Du — und ein Schloß in Amerika

, daß man schier nicht mehr schnaufen kann. Der Loisl stützt den Kopf in die Fäu ste und starrt vor sich hin, als fasse er einen wohlbedachten Entschluß. Ein Mädchen hastet zur Tür herein. Eine Hand legt sich dem Loisl leicht auf die Schulter. „Loisl, pack's frisch an! Wirst sehen, es geht. Und es ist Deine Heimat, Dein Eltcrngut.“ „Und dann das Schloß, Nanndl, das wunderschöne Schloß in Amerika ... Wenn ich mich totgerackcrt hab‘ ...“ „Es ist nicht wegen dem Schloß, Loisl. Es geht diesmal um Dich, allein

um Dich. Für das erste Abhausen kannst nichts. Du bist noch zu jung gewesen und die Schulden haben Dir das Hei matl abgedrückt. Das zweite Mal ist‘s anders. Du bist nichts mehr schuldig. Die Zinsen bringst leicht auf, und in fünf Jahren hast Dein Heimatl als Eigen und die Zinsen noch obendrein. Mit dem Geld kannst Du Grund zukau fen ...“ „Oder nach Amerika fahren — auf's Schloß!“ „Laß das Schloß jetzt sein, Loisl! Denk jetzt bloß an Dein Heimatl und dank' dem Vetter alle Tag' auf den Knien, daß aus dem .Hallodri

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Der Standpunkt
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Page 1 of 12
Date: 22.03.1957
Physical description: 12
und der USA der Eilatverkehr jedenfalls auf Is raelschiffe und von der Versicherung abgeschriebene levantinische Tramps be schränkt hätte. Zu einer freien Schif- . fahrt gehören immer zwei... Unverkennbar und durchaus verständ lich ist in diesen Tagen ein drückendes Malaise in Israel. Einer der verbreitet sten Witze lässt einen Israeli Vorschlä gen, nun einen Krieg gegen Amerika an zufangen und zu verlieren, da man doch nach einem verlorenen Krieg viel besser behandelt werde als nach einem gewon- kalen

das ehrlich und von Herzen, nenen. Der Skeptiker, der in dieser Ge il Dankt Gott, Leute », sagt der uralte schichte einwendet, Israel würde bei sel- Herr Wahrhaftig, der in Tel Aviv genau nem Pech aüch den Krieg gegen Ame- : ■so vor dem Café Imperial sitzt wie einst rika gewinnen, hat nun Unrecht behal- in Wien, « dass die Sonne, scheint und ten.. dass wir Frieden haben...» Israel hat einen tüchtigen kalten Territorial ist der Zustand von Okto- Krieg gegen Amerika verloren, und es ber 1956

wiederhergestellt. Bedeutet er w ^rd sich nun zeigen, ob Amerika die die Rückkehr zum status quo? Diese moralische Ueberwindunig dieses Nach- Frage kann mit einem klaren « Nein » g ebens zu . würdigen versteht. Davon j • beantwortet werden. Es ist klar, dass ei- wird fur Amerika fast ebenso viel ab- J ne UNO-Verwaltung ln Gaza keinen Gue- hangen wie für Israel. — Die Vereinig- « rillakrieg finanzieren und organisieren Jfn Staaten sind heute im Mittleren s kann, und jeder weiss, ; dass die Fedajeen stärker

im « 'zwei starke .Kriegsschiffe im Golf hat, Mittleren Osten ist, ganz einfach des- deren-Recht auf Schiffahrtsschutz min- halb, weil Israel eben seiner geographi- destens implicite anerkannt ist. ^hen Lage zum Trotz ein westlicher •' Die Suezfrage, freilich ist offen wie eh ^Amerika kann die Araber zur Annah und je. Hier.wird es wohl zu einem Korn- «Ho? promiss kommen, der Nassers Gesicht wahrt; Er kann den Aegyptern alle Sie- gesmärchen aus «Tausend und einer il™ s n T* 0 vit, Min ^r wertigkeits

- Nacht* erzählen, aber er kann nicht riskieren, dass die Hafenarbeiter von ‘dmcdéenSïe: Londons graue City Terror der « geheilten » Irren Guter Ton beim Verhaften Oel für Schukows Panzer Zweimal Jungfrau von Orleans Brief aus Stockholm Port Said die blauweisse Flagge im Ka- ünd aus von Natur unverlässlichen Leu ten kann man eben keine verlässlichen Freunde machen. Israel ist heute bitter gegen Amerika verstimmt, aber nicht mehr — die Juden sind ein realistisches Volk. Man erkennt in Israel, dass

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 14 of 16
Date: 03.01.2003
Physical description: 16
Fr 03.01.2003 Nr. Z Tagesertung Kulturelemente befassen sich mit GATS Fruchtschalen von Landschaft und Psyche Marti n Kubaczeks Roman „Amerika “ ist fast kontinental, voll von Aufklärung, Recherche und Musikalität. Martin Kubaczek: Militärisch organisierter Staat mit demokratischem Design Von Hkì.muth Schonaiikk das ständige Wettmusizieren, die Tourneen und Abwicklungen von Festivals lassen sich mit den Auf wendungen eines Tennisspielers oder Schwimmers vergleichen. Martin Kubaczeks Figuren

führen oft lange Dialoge ab, die Argumente verkrusten zu Steh sätzen und es ist egal, wer wel chen Teil des Dialoges führt. Über weite Strecken ereignet sich Gesprächsessay im Musil- schen Sinne, die Seele eines ver letzten Liebhabers und eine ge sprungene Cellosaite werden mit dem gleichen Selbstkom mentar bedacht. Und allmählich schält sich unter den Fruchtschalen von Land schaft und Psyche auch der harte politische Kern Amerikas heraus. Es ist durchaus überlegenswert, Amerika als einen militärisch

or ganisierten Staat mit demokrati schem Design zu begreifen. Amerika ist ein fast kontinentaler Roman, voll von Aufklärung, Re cherche und Musikalität. Martin Kubaczek: Amerika. Roman. Wien, Bozen: Folio Verl. 2002.223 Seiten. Preis: 19,50 Euro Steht uns eine Privatisierung von Kulturgütern und Institu tionen ins Haus, womöglich weltweit, unter der Schirm herrschaft der Welthandelsor ganisation WTO? Kritiker be fürchten ebendies und sehen dramatische Auswirkungen auf die lokale Bildungs- und Kul turpolitik

turelementen nachzulesen. D er Titel des Romans ist verblüffend hartnäckig. Bereits Franz Kafkas Roman „Der Verschollene“ hat man eine Zeit lang einfach Amerika genannt, weil da alles im Titel mitschw'ingt, w’as in ei nem Amerikaroman so mit- schwingen soll. Größe, Schick sal, Verlorenheit. Maitin Kubaczek schickt seinen Protagonisten Theo ins unbe greiflich unmusikalisch organi sierte Amerika, dabei ist Theo Musiker und folgt seiner Gelieb ten Lynn, die schon vor geraumer Zeit aus Europa nach Amerika

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Monats-Tandem
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Page 26 of 32
Date: 01.11.1984
Physical description: 32
und Repräsentativität bean spruchen.- Um es anders zu sagen: die beiden vorhergehenden Romane . Zo derers sind zwar autobiographisch, sa gen aber auch so viel über das Land Südtirol und seine Menschen aus, daß sie eigentlich nur in diesem Rahmen Als der sechzehnjährige Karl Roß mann, der von seinen armen Eltern nach Amerika geschickt worden war, weil ihn ein Dienstmädchen verführt und ein Kind von ihm bekommen hatte, in dem schon langsam geworde nen Schiff in den Hafen von New York einfuhr, erblickte er die schon

längst beobachtete Statue der Frei heitsgöttin wie in einem plötzlich stärker gewordenen Sonnenlicht. „So hoch”, sagte er sich. Nein, die Freiheitsstatue hat ER über sehen, aber die Überfahrt war ereignis los vonstatten gegangen, ein privates Mißgeschick lag hinter ihm und in Europa, seine Mutter hatte ihn zwar •nicht nach Amerika geschickt, aber seine Reise war für sie doch verbun den mit den gewagtesten Hoffnungen. Aufgenommen wurde er von Verwand ten, die ihm ihr Amerika mit den Fin- voll

Glashaus in Meran, Menas Nähtisch in Wien und dem Lo kalzug nach Bozen folgen können. Was der nicht näher definierte Leser also vielleicht gewinnen mag — eine Bewegungs- und Fluchtgeschichte, die einerseits in Amerika, andererseits im eigenen Inneren plötzlich aufhört und nicht mehr weiter erzählt wird — muß dem Leser unseres Landes als „lonta no” von Südtirol erscheinen. Nicht ganz, allerdings. Denn jene Fer ne, die den Protagonisten des Romans dazu führt, eigentlich nur mit sich sel ber zu sprechen

. ln dem breiten Bett in einem Sou terrainzimmer (sobald er endlich weg kommt, ist’s ein Keller) beginnt sich die Erstarrung über ihn zu legen wie ein Tuch, in das du dich verfängst und lebendig ist er, wenn Bruneldas Schlaf- kankheit ihm Straffreiheit beim Dieb stahl von Gelberüben gewährt. Es ist der Beginn eines Traumes, nicht immer Alptraum, aber oft und immer Lontano, das ist Amerika

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Volksbote
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Page 2 of 10
Date: 09.02.1950
Physical description: 10
Bevölke rung gegenüber der Gesellschaft Monte- catini zu schützen. Kanonikus ßaitiper jura „65. y/ Jft flmcttfa wtrtltä) fo fiati? Sechzig Prozent von allem Gold, das es auf der Erde gibt, befindet sich in den Ver einigten Staaten. Vierzig Prozent der Gold- prodUktdon, fünfzig Prozent der Silberpro duktion der Welt fallen auf die USA. In Amerika wird siebzig Prozent der jährli chen Welt-Petrolgewinrvung dem Boden ent nommen. Aus Amerika kommt sechzig Pro zent allen Roheisens, siebzig Prozent

, Ame rikas Geld, Amerikas Politik,. Amerikas Sport, Amerikas Film, Amerikas Verkehrs mittel und Amerikas Willen sind das Ge setz unserer Zeit. Und trotzdem: Amerika ist ganz anders Und trotzdem macht sich der Europäer eine völlig falsche Vorstellung von diesem Land, seinen Menschen und seinem Lebens stil, Trotz des direkten Einflusses alles des sen, was aus Amerika kommt, auf das Le hen in Europa, schätzt man auf der einen Seite dies Atlantik die andere Seite völlig falsch

ein. Für den Durchschnittseuropäer, der Amerika nur oberflächlich, wie z. B. aus Gangsteigeschidhten kennt, besteht Amerika aus einem dicken Haufen aufeinanderge- türmter Wolkenkratzer, Petrol-Bohrtürmer, Saxophon blasenden Negern, Gangstem, die in jeder Jaokentasche eine Maschinenpistole tragen, autofahrenden Landstreichern und Millionären, Millionären, Millionären Amerika ist gar nicht so technisiert, gar nicht so in einen rasenden Rhythmus einge- spamnt, kurzum: gar nicht so amerikanisiert, wie man es denkt. Selbst in New York

, die anderswo selbstverständ lich sind, sind in Amerika unbekannt: Andere Dinge gibt es noch, wichtigere und einschneidendere, die in Amerika fehlen. Wehe dem Manne, dler einen Handwerker braucht, um sich zu Hause die Klingellei tung oder die nicht schließenden Fenster reparieren zu lassen, die Manschetten seines Oberhemdes wenden oder seine Schreibma schine ölen zu lassen. Qualifizierte Handwer ker sind in Amerika äußerst selten und infol gedessen teuer, — was erklärt, warum fran zösische Modistinnen

schichte mit guten Reproduktionen kaufen will, wird gut tun, auf den Druckvermerk «Leipzig» zu achten, die gute Qualitätsuhr wird .aus Genf oder Biel, das gute Porzellan service für die Feiertage aus Limoges oder Sèvres stammen. Auch in Amerika ist halt, wenn man näher hinschaut, nicht alles Gute beisammen. Wachsen ln Amerika die Bäum« ln den Himmel? Der Ausländer, der ein paar staunende Blicke zur gigantischen Industrie wirft, muß zu seiner Uebernaschumg feststellen, daß bet aller ihrer enormen Stärke

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Der Standpunkt
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Page 2 of 12
Date: 02.08.1957
Physical description: 12
in ein schlimmes Dilemma bringen könnte. CQRVUS Amerika und die Araber Fortsetzung von Seite 1 Schlachtfeldern nur blamiert haben und die — das ist die Hauptsache — von England und Frankreich vierzig Jahre lang belogen und betrogen worden sind. Alles, was die Westmächte seit 1915, als Lord Balfour Palästina deh Juden ver sprach, bis jetzt an Tücken und Wort brüchen aufgehäuft haben, ist ein Sün denregister, das den arabischen Schul kindern von klein ! auf eingetrichtert wird. Was dann noch Frankreich

festzukral len. Darin liegt die Gefahr, vor allem für die Araber selbst. Wer ist da noch stark genug, ein Boll werk im Triebsand der arabischen In konstanz gegen Moskau aufzuschütten? Nur Amerika. All die blutenden Wunden und Geschwüre im Nahen Osten — Is rael, Suez,. Akaba, der Bägdadpakt. SUd- arabien, Algerien usw. — hat Amerika zunächst als ein Erbe der europäischen Politik übernommen uhd eiyjt in zweiter Linie- mitgepfuscht. ’ * ■ Was. die moralische Stärke Amerikas in der freien Welt äusmacht

, ist sein unbeugsamer Glaube an ideale Grund sätze. Was aber seine diplomatische Schwäche ausmaoht. ist-das schablonen hafte Denken, das von diesem Glauben ausgeht Amerika glaubt an die Wirkung verkündeter-: Grundsätze. Eine Macht aber, die darauf aus ist, der Welt Frei heit und Frieden zu garantieren, erreicht meistens die besten Erfolge durch direk- te Machtpolitik. England hat unter der Hynjne « Rule Britannia * der Welt ein Jahrhundert friedlichen Welthandels ge sichert. Amerika- hat sich aber, im Na men

, ab. weil sie zü laut ist. Sol- • che Dinge -möchten sie 'ins Ohr geflü stert hören, weil die Sowjets ihnen un heimlich sind und sie Moskau- nicht ir- . ritieren wollen. Dazu empfinden die Ara- • ber den* Kommunismus ' als die fernere, Israel aber als die nahe und akute Ge fahr. Und am wenigsten . glauben, sie daran, dass Amerika sie gegen. Israel, in Schutz nehmen wird. . So hat die an sich treffliche Idee der Eisen hower-Doktrin • mehr • Widéràtâ'nd» ausgelöst, als nötig war, und'den -Nagel im • Nahen ■ Osten

, und beherbergt in zwischen, eine 70-köpfige Abordnung so- .- wjetischer Sachverständiger- undi kauft Waffen voii Moskau,- ■ a -.- Wenn Amerika trotzdem-in der letzten- Zeit beachtenswerte diplomatische- Er folge -bei den -Arabern erzielt hat,,so;,.ver-> dankt, es- das nicht doktrinären -Erklä". rungen; sondern seiner realistischen Po-, litik. Amerika hat-sich derm Bagdadpakt bei der Mai-Juni-Tagung in Karachi so weit genähert, dass es auch den Sitzun gen des Militärkomitees beiwohnte. Die USA helfen dem Irak

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Der Standpunkt
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Page 6 of 20
Date: 21.01.1949
Physical description: 20
Missverständnis. Charakteristisch für eine Zeit, in der Amerika eifriger denn je bestrebt ist, sich der Welt Jenseits des Ozeans zu erklären und dennoch dabei immer wieder auf falsche Auf fassungen stösst, — die es zum Teil selbst verschuldet hat. Denn die Er scheinungsform Amerikas ln Europa, das war ja lm Kriege vor allem die siegreiche amerikanische Armee, die in einem • Augenblick äusserster euro päischer Verarmung aus dem Vollen schöpfen konnte Und das sind jetzt vor allem die Erzeugnisse der Holly

ge zeigt worden? Zugegeben, es hat Ausnahmen unter amerikanischen Filmen gegeben, aber sie bestätigen doch nur die Regel. Und so ist also der Eindruck unseres Brief schreibers aus Deutschland recht gut zu verstehen, dass seine verheiratete Schwester ln Amerika zu den Aermsten der Armen gehören müsse. Hätte sie es sonst nötig zu arbeiten? In Wirklichkeit ist das Unsinn. Ame rika ist gerade das Land, ln dem die Leute arbeiten, auch wenn sie es nicht nötig haben. Eine Feststellung, die sich gegen das alte

Vorurteil richtet, dass «making money» hier alles sei. Gewiss, das Geld hat hier eine stärkere An ziehungskraft als in Europa, aber nicht so sehr als Mittel zu materiellem Ge nuss, sondern vor allem als Mittel zu sozialem Aufstieg. Geld wird in Amerika als dynamische Macht empfunden, als sichtbarer Niederschlag gut angewand ter Initiative, Energie, Lebenskraft. Die verächtliche Redensart vom «schnöden Mammon» wird hierzulande kaum ver standen. Wie könnte man sie auch ver stehen, da der finanzielle

, — das hat es im alten Europa nicht gegeben, das ist amerikanisch. Und ich verwende dieses Wort hier mit voller Absicht, weil es «drüben» so oft für Erscheinungen ge braucht wird, die vielleicht für New York, vielleicht für Hollywood, aber eben nicht für Amerika charakteristisch sind. Es ist amerikanisch, weil hier der Mythos vom sozialen Aufstieg anklingt; die Geschichte von dem Zeitungsboy also, der sich zum Millionär empor arbeitet. Eine Geschichte, die auch bei längst gewandelten sozialen Bedlngun gen

als Lehrerin wieder. Und bei unserer nächsten Begegnung arbeitete sie für ein soziales Forschungsinstitut. Dass wir diese Entwicklung ungewöhnlich fanden, setzte sie in Erstaunen. Für sie war es das natürlichste von der Welt «Man muss seine Chance nehmen, wo immer sie sich bietet», sagte sie, «wie soll man sonst weiterkommen?» Amerika ist voll von Leuten, die «weiterkommen» wollen. Nichts ist be zeichnender für die amerikanlsche*Men talität als die sehr wache Witterung für die Chance, die Bereitschaft

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Der Standpunkt
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Page 1 of 12
Date: 25.09.1953
Physical description: 12
Spedizione In aDDonamemo posait: WOCHENZEITUNG FUR ABENDLÄNDISCHE KULTUR'POLITIK UND WIRTSCHAFT Jahrgang 7 - Nr. 39 Lire 50.— Sfr. —.40 Oest. S. 1.50 DM. —.50 ü.S. Dollar —115 Meran, 25. September 1953 Amerika wird kritisch Von INDRO MONTANELLI Jedesmal wenn ich in' Amerika zu ei nem Essen — 'auch im kleinsten Kreise — eingeladen wurde, sammelte ich vor her eine halbe Stunde lang meine Ge danken zu irgendeinem Thema, über das ich sofort nach dem Kaffe spre chen würde, wenn der Herr

, über die der Wind aus Europa fegt, ist er fast ganz ver schwunden. . Amerika beginnt an sich selbst zu zweifeln. Und da es nicht da ran gewöhnt war, ist es beunruhigt, schaut, sich um und fragt die andern, um' zu hören, ob' und wie und wo es Fehler gemacht hat. Sein sprichwört licher Optimismus-Ist nicht in der Auf lösung begriffen,- aber er ist doch in einer Phase der, Ermüdung. , Ueber diesen. Optimismus muss man sich klar werden. Er ist nicht die Le bensfreude, die den Amerikanern wie allen Völkern

Ist die Tragödie in Amerika un terdrückt, man kann sie nur im Inner sten eines Einzelbewusstseins finden, die Gesellschaft verbietet sie. Film und Roman enden' immer mit dem Triumph des Guten und der Heirat zwischen jungen Tugendbolden. Ein anderes Motiv des amerikani schen Optimismus ist der Umstand, dass er bis jetzt recht gehabt hat. Die Amerikaner hatten das Glück nicht erreicht, wie sie sich In ihrer Verfas sung vorgenommen hatten (denn so steht es allen Ernstes in den Zwölf Tafeln ihrer Gründer

: was das Räderwerk des sozialen Lebens be trifft; " ist ihre Gesellschaft die voll kommenste der Welt. Schwerlich trifft man in Amerika einen Menschen am falschen Platze, ein enttäuschtes Ge nie, einen verkannten Erfinder. Jeder hat seine Chance. Jeder bekommt zu letzt, was er verdient. Alles ist leicht und einfach:, das Verhältnis zwischen dem Unternehmer und dem Techniker und dem Arbeiter, die Kapitalsanlage. jeder Ecke dieses Weges das ersehnte das Ferngespräch zwischen New York - Europäisches Tagebuch

heisst auch nicht Tod, sondern passing. In Amerika stirbt man nicht, man passt, man geht vorbei. Die ersten Zweifel an der universel len Grossartigkeit dieStes wag of life kamen den Amerikanern, als sie merk ten, wie schwierig es war, ihn zu ex portieren.. Nicht als hätte es nicht schon vorher Ahnungen und Mahnungen ge geben: in Amerika gab es immer ein paar Leute, die ihre Zweifel an der Ueberlegenheit des Amerikanismus hat ten. Aber wer hörte auf sie? Heute hat man die Beweise. Sie überschwemmen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 6
Date: 23.09.1954
Physical description: 6
nicht durchhält. Es ist ihm dies selbst beim besten Willen nicht möglich. Gegen die Polizei werden wir wieder mit un serer altgewohnten Hintermannschaft spielen. Nach den Europameisterschaften der Leichtathleten in Bern wurde ein Erdteil kampf Europa — Amerika für das kommende Jahr vereinbart. Der ungewöhnlich interes sante Kampf wird voraussichtlich im Juli durchgeführt. Dan Ferris, der Sekretär des amerikanischen Leichtathletikverbandes, er klärte, daß die Amerikaner bereit sind, den Kampf in den USA

zu veranstalten, aber ebenso gern nach Europa kommen. Die europäischen Leichtathleten haben in den letzten Jahren zweifellos etwas an Boden gewonnen und den Abstand zu Amerika ver kürzt. Allerdings überrascht Amerika bei großen Bewerben — wie die letzten Olympi schen Spiele ln Helsinki beweisen — immer wieder mit neuen Talenten. Wer hätte bei spielsweise vorausgesagt, daß ein Amerika ner den Hindernislauf über 3000 Meter ge winnen werde? Wie ein Erdteilkampf Europa — Amerika in diesem Jahr enden würde, läßt

das eine Führung von 7:4 für USA. 200 Meiert Fütterer lief mit 20,9, noch dazu auf einer Kurvenbahn, die schnellste Zeit vor dem Amerikaner Bugbee. Bragg mit 21.1 für 220 Yard ist höher einzuschätzen als der Rus se Ignatiew mit der gleichen Zeit für 200 Me ter. Punktestand: 6:5 für Europa. 400 Meter: In Europa und Amerika wurden 46,6 und darunter gelaufen, Lea, der sich auf der längeren 440-Yard-Strecke bewährte, ge bührt der erste Platz vor Ignatiew und dem zweiten Europäer (Hellsten oder Haas). Punk testand

: 6:5 für USA. 800 Meter; Europa führt klar durch Szent- gali (Ungarn) mit 1:47,3 und de Muynck (Bel gien) mit 1:47,3. Amerika folgt mit Whitfield (1:49,4) mit Abstand. Ein Doppelsieg und 8:3 Punkte für Europa. 1500 Meter: Auch hier ist Europa voran. Bannister (England) mit 3 42 und Iharos (Un garn) mit 3:42,4 liegen vor dem besten Ame rikaner Santee (3:42,8). Punktestand: 8:3 für Europa. 5000 und 10.000 Meter: Kutz (Rußland) mit 13:56,6 und Zatopek (CSR) mit 13:57,2 über 5000 Meter, Zatopek mit 28:54,3

und Kovacs (Ungarn) mit 29:00 über 10.000 Meter sind nicht zu schlagen. 16:6 Punkte für Europa in beiden Konkurrenzen. 118 Meter Hürden: Amerika hält mit Davis (13,6) und Thompson (14) seine führende Stel hmg, Ein Doppelsieg für USA mit 8:3 Punk ten. 400 Meter Hürden: Auf der langen Hürden strecke ist die Führung an Europa über ge gangen. Die beiden Russen Ylin (50,5) und Litujew (50,8) sichern einen europäischen Doppelerfolg, da Culbreath als bester Ame rikaner nur auf 52 kam. 8:3 Punkte für Europa

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 22.08.1944
Physical description: 4
wird dem südamerikanischen Publikum die Furcht vor einer „Nazi-Invasion" von draußen und einer „Nazi-Penetration" von drinnen eingehämmert. Das große Suchen nach der so genannten Fünften Kolonne geht los. Dieser Wahnsinn der Verfolgung einer nicht vorhandenen „Fünften Kolonne" hat seines gleichen nur im Hexenwahn des Mittelalters und war in Amerika nur möglich, weil er mit der Unbildung und politischen Dummheit der Massen rechnete. Gibt schon der übersetzte Passus aus Hoovers „Enthüllungen" einen Be griff davon, so läßt

ein im Mai 1940 vom In telligence Service ausgezeichnetes und den nordamerikanischen Geheimagenten in Jbero- amerika zugestelltes Schema Der „Fünften Ko lonne" keinen Zweifel mehr daran, daß man es bei diesen Inquisitoren entweder mit Ver rückten oder mit ausgekochten Lüg nern zu tun hatte. In ihm figurieren als „Fünfte Kolonne" zunächst die Reichsregierung und der Führer, die vom „Deutschen Jn- dustrieverband", der „Hochfinanz und den Ban ken des Reichs", den Großgrundbesitzern und der deutschen

doch immer wieder auf neue Tricks." Es handelt sich dabei um bedeutend mehr als bloße „Tricks". Ebenso wenig wie die neuen Was--' fen, sowohl die bereits eingesetzten wie auch die, deren Einsatz noch bevorsteht, keine „schlauen Tricks" sind. Cs handelt sich vielmehr um die höhere Kampf moral des deutschen Soldaten und um die auch auf dem technischen Gebiet hervortretende schöpferische Ueberlegenheit Deutschlands und darüber hinaus des europäischen Kontinents. Amerika bildet

sich sehr viel auf seine technischen Leistungen ein. Die USA.-Zei- tungen erklären immer wieder, der Krieg werde durch ihre technisch-materielle Ueberlegenheit entschie den, und sie denken dabei an die Zahl der Flugzeuge, der Tanks und der Kanonen. Aber der Glaube an diese technische Ueberlegenheit der Vereinigten Staa tes ist eine Illusion. Amerika war technisch ebenso wenig schöpferisch wie die Sowjetunion. Beide lebten auch auf diesem Gebiet von Europas Geist. Amerika hat sicher die meisten Autos. Aber erfunden wurden

sie in Europa. Amerika hat die meisten und größten Radios. Aber erfunden wurden sie in Europa. Amerika hat die meisten Telephone in der Welt, aber die Ge burtsstunde dieses neuen Verkehrsmittels schlug in Deutschland. Genau so ist es auf dem Gebiet der modernen Waffe. Amerika hat die meisten Flug zeuge, aber Amerika sowohl wie die Sowjetunion bauten auch hier nur durch Massenproduktion aus, rpas in Europa und speziell in Deutschland erst ein mal erdacht und ersonnen, d. h. geschaffen wor

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