5,786 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1921/01_08_1921/TIWAS_1921_08_01_6_object_7952570.png
Page 6 of 24
Date: 01.08.1921
Physical description: 24
WIDERHALL Amerika, England und Oesterreich. Vor kurzem kehrte Professor Josef Redlich, der Finanzminister des letzten Kabinetts Altösterreichs, von einer mehrmonatlichen Studienreise zurück, die ihn durch England und Amerika geführt hatte. Der berühmte Nationalökonom, der zu den wahrhaft europäisch orientierten Geistern Oesterreichs gehört und unermüdlich am Werke der Wiederannäherung und Verständigung der Völker arbeitet, hat sich einem Mitarbeiter der Wiener „Börse" gegenüber

Freundschaftsbeziehungen mit. England und Amerika durch den Krieg und dessen Nachwirkungen nicht beseitigt worden sind. Für Oesterreich und sein Schicksal fand ich in Ame rika und England mannigfache Sympathien. Oesterreich ist allerdings für den Westen eigentlich nur Wien mit einem territorialen Anhängsel. Die Schönheit Wiens hat wohl immer in denjenigen, die jemals diese Stadt besuchten, erfreuliche Erinnerun gen hinterlassen und so läßt das schwere Leid der ärmeren Bevölkerung und des Mittelstandes Wiens in Amerika und England

ein starkes Gefühl des Mit leids ausklingen. Man kann das, was die Gesellschaft der Freunde in England und Herbert Hoover in Ame rika für unsere Stadt an werktätiger Hilfeleistung ausgebaut haben, nicht genug preisen und dankbar anerkennen. *) Verbitterung gegen Oesterreich ist weder in England, noch in Amerika vorhanden. Viele daselbst halten das heutige Oesterreich nicht für schuld tragend an dem Kriege, sehen in ihm den Fahrtgenos sen Deutschlands, der zu gleicher Zeit ein- und aus steigen mußte

, ohne aber das Recht oder die Kraft zur Bestimmung des Fahrtzieles zu besitzen. Gegen Oesterreich will man in Amerika eigentlich nicht Krieg geführt haben, und daß der kunstvolle Organi sationsbau der Monarchie durch den Friedensschluß zerfiel, wird vielfach nur als einer der unvermeidli chen Zersetzungsprozesse betrachtet, die Europa in folge der furchtbaren Kriegskatastrophe ergriffen haben. Man möchte auch Oesterreich Helsen, speziell in Amerika. Aber Amerika weiß mit „filigranen" *) Eben in diesen Tagen

ist einer jener Männer, denen die österreichischen Kinder so unendlich viel zu danken haben, Dr. Otto Glogau, aus Nemyork in Wien eingetroffen, um das von ihm und seinen Freunden ins Leben gerufene große Kinder hilfswerk in Wien zu besuchen. Staatengebilden nichts Rechtes anzufangen und hat für ihre Behandlung auch nicht die geeigneten Instru mente. In charitativer Hinsicht hat Amerika viel für Oesterreich geleistet und es wird auch vorläufig seine Hilfs- und Rettungsstationen dortselbst noch nicht völ lig auslassen

1
Newspapers & Magazines
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1929/25_07_1929/TI_BA_ZE_1929_07_25_1_object_8375991.png
Page 1 of 16
Date: 25.07.1929
Physical description: 16
mchrerer Großstaaten sind noch versammelt oder müssen gewärtig sein, in Bälde einberufen zu werden. Im Pa riser Parlament hielt Poincard seine zahlreichen Dauer reden, um die Volksvertreter zur endlichen Annahme des < hulo»'ncÄsommens mit Amerika zu 'bewegen. Im eng lischen Unterhaus macht die Rclnderheitsregierung Mac- bonalb Die ersten Gehversuche. Die leitenden Staats- Männer können diesen Sommer auf keinen längeren Urlaub rechnen. Denn gegenwärtig sind die äußerst wich tigen Vorverhandlungen

. Die bemerkenswerteste Erscheinung in der heurigen Sommerpolitik ist. die Isolierung Frankreichs, welche mit jeder Woche stärker hervortritt. Diese Erfchei- -wng ist der erste wirkliche Beweis, daß die Politik ^ t. Strefemanns trotz aller Bedenken, die man ^gsgen vorgebracht hat, doch die richtige ist. Frankreich Hl sich in den letzten Wochen hei seinen Bundesgenossen ^chlige Schlappen geholt. Von Amerika mußte die fran- Hstsche Regierung über Auftrag einer Parlamentsmehr- heit neue Verhandlungen

über die Zurückzahlung einer schuld von 408 Millionen Dollars, die am 1. August Hb laufenden Jahres fällig ist, verlangen. Amerika ''Kte höflich, aber sehr entschieden ab. Run hat Poin- die schwierige Aufgabe, das Parlament zur restlosen Annahme der amerikanischen Forderungen zu bestimmen und die französische Volksvertretung kann sich des Ge- fühles, daß sie in dieser Angelegenheit eigentlich nur auf die aus Amerika kommenden Befehle zu hören hat, nicht mehr erwehren. Das ist für das sonst so stolze französische

, nur Frank reich mache Schwierigkeiten! Auf solche Weise erscheint die Haltung Frankreichs als eine glatte Unfreundlichkeit gegenüber England. Was die Franzosen besonders schmerzt, ist der Umstand, daß sowohl England als auch Amerika sich mehr und mehr in der Räumungsfrage dem deutschen Standpunkt zu nähern scheinen. Es ist von jeher ein Grundsatz der englischen Politik gewesen, auf dem europäischen Festlande keine Vorherr schaft irgendeines Staates zu dulden. Deshalb hat E n g- lands Politik von jeher

hatte nur durch die Hilfe Amerikas gewonnen werden können. Zuerst unterstützte Amerika unsere Gegner durch Geld und Munitionslieferungen, und als dies zum Er folge nicht ausreichte, nahm es am Kriege selber Anteil. Die Begeisterung der Franzosen über das großartige Entgegenkommen Amerikas kannte damals keine Grenzen. Aber schon sehr bald nach dem Ende des Krieges mußten sie die schmerzliche Wahrnehmung machen, daß die Amerikaner die nächsten Vettern Eng- lands sind und als solche ihren Vorteil zu finden wissen. Amerika

2
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1937/11_12_1937/TIRVO_1937_12_11_2_object_7671006.png
Page 2 of 16
Date: 11.12.1937
Physical description: 16
Seite 2 Samstag, den 11. Dezember 1937 Nr. 285 Roosedelts demokratischer Resormplan Wie«, 10. Dezember,. Jnr Großen Konzerthäussaal hielt Altvizebüvgermeister Dr. Ernst Karl Winter in An wesenheit des Vizebürgermeisters Major Lahr miö zahl reicher Persönlichkeiten des diplomatischen Korps, wirt schaftlicher und sozialer Institute einen Vortrag über das Thema „Roosevelt reformiert Amerika". Dr. Winter sprach einleitend über den amenka nischen! Begriff der Freiheit. Freiheit sei in Amerika

identisch mit politischer, religiöser und rassischer Toleranz. Das Amerika von gestern sei eine Kombination zwischen Demokratie und Kapitalismus gewesen/ Das Amerika Roosevelts — führte Dr. Winter ans — ist auf dem besten Wege zur sozialen Demokratie. Das besagt jedoch nicht, daß die Amerikaner mit der politischen Tradition brachen wollen. Wie in der Vergangenheit, so spielt auch in der Gegenwart der Präsi dent eine große Rolle. Er wird als dieje nge Kraft bezeich net, von der eine solche Macht ausgeht

, daß sie dem politi schen und wirtschaftlichen Leben Amerikas ihr eigenes Ge präge ausdrückt. Die Reform Roosevelts entspricht der demokratischen Ideologie des amerikanischen Volkes. Ihr Weien besteht in der Schaffung eines Gleichgewichtes der Kräfte, einer Kooperation zwischen Mehrheit und Minderheit, lieber al lem steht in Amerika die Konstitution und die Legalität. Als der Oberste Gerichtshof, als ein Konsilium von neun alten Männern bekannt, wichtige Bestimmungen und orga nisatorische Grundlagen des Rew-Deal

der Konsum guter soll auch eine Belebung der Schlüsselindustrien erfolgen!. So we nig man in Amerika auch über Wien weiß, der Ruf der Wiener W o h nba u t e n ist auch nach Amerika hinüber gedrungen, Gemeinden und Gewerkschaften bauen drüben Volkswohnhäuser nach Wiener Muster. Wie weit die Po litische Toleranz, um nicht zu sagen die Politische Kultur in Amerika geht, ist aus der Tatsache zu ersehen, daß man von mir, obwohl ich ein (beurlaubter) Funktionär des nach folgenden Regimes

bin, als selbstverständ-lich eine Positive Einstellung zu den sozialen Leistungen des früheren Regi mes voran sseßte." Dr. Ernst Karl Winter besprach sodann die Entwick lung der aufstrebenden amerikanischen Arbeiterbewegung, die sich mit den Zielen der Regierung durchaus deckt und der die Administration wohlwollend ge gen über steht. Die Gewerkschaftsbewegung, deren treibende Kraft der Bergi- arbeiter Lewis ist, konnte innerhalb dreier Jahre ihre Mitgliedezahl verdoppeln. „Wie in allen Ländern, führt auch in Amerika

3
Newspapers & Magazines
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1920/19_05_1920/ZDB-3059538-1_1920_05_19_2_object_8080446.png
Page 2 of 14
Date: 19.05.1920
Physical description: 14
Politische Rundschau. Amerika für Tirol. S Der Vorsitzende der Bereinitzrm« vevgewa!ttg4er Völker. Oberst Edwin Emerson, sprach gestern vor einer aus den reüestM Schichten der Bevölkerung zusammengesetzten über aus zahlreichen Zuhörerschaft. Der Stadtsaal vermochte die Menge, die gekommen war. um Emersons Worte zu hören, nicht zu fassen. Der große Saal war lns am das letzte Plätz« chen gefüllt, auch der kleine Saal wies eine ansehnliche An. zahl von Zuhörern auf, die sich an den Tiiren drängten

sich von drei Gesichtspunkten aus betrachten. Amerika macht sich vor allem in Tiro! in wohltätiger Weise bemerkbar durch die Kinderausspeisungen und die Sammlungen von Lebens mitteln- In den letzten Monaten sind aus Amerika Le- bensmittel im Wette von über fünf Millionen herübcr- geschickt worden und die neuerlichen Sammlungen haben ein so schönes Ergebnis gezeitigt, daß weitere Sendungen rm Wette von 20 Millionen zu erwarten sind. Es han delt sich dabei um einen reinen Wohltätig'eitsatt

, der nicht nur auf Tirol beschränkt bleibt. Trüben in Südtirol, kn Italien, in der Tschechosiovakei, in Rumänien, kurz überall, wo es notleidende Menschen gibt, greift das ameri kanische Volk hilfsbereit eln. Wir tun uns darauf gar nichts besonderes zu gute, denn wir wissen Lanz gut, daß, wenn es umgekehtt wäre, baß wenn Tiro! groß und reich und Amerika klein und in Not wäre, uns die Ti- liofcr ebenso schnell zu Hilfe kommen würden. Wir wissen aus früheren Zeiten, daß uns Europa geholfen hat, wenn Amerika

nach Tirol ge- Lommen, es wäre wünschrnswrtt, datz sie möglichst bald wieder kämen, datz sie viele Dollars mit bringen und müg- sichst freigebig ausgeben würden. Tas wird vielleicht noch kommen. Gegenwärtig stehen ungeheure Patzschwierigkei- 1&t dem Reiseverkehr entgegen. Aber gerade be^m Tou ristenverkehr setzt die politische Frage eln. Tenn die Tou risten kommen nicht nur wegen der Berge nach Tirol. Auch Amerika hat schöne Berge, es fehlt uns daran nicht und Such nicht an landschaftlichen Schönheiten

auch unsere Freiheit erkämpfen als einfache Leute gegen eine ausgebildete Militärmacht. Auch bei uns mutz- len die Bauern Weib und Kind verlassen, um gegen die Notjacken Englands zu ziehen. Gerade diese Ähnlichkeit zwischen unserer eigenen Geschichte und der Geschichte Ti rols macht es uns möglich, die jetzige Zwangslage Tirols zu verstehen. Tirol ist heute in zwei Teile zerrissen, in den Norden und in den Süden. Geradeso sollten unser« Vereinigten Staaten zerrissen werden, und das ist es, was in Amerika

4
Newspapers & Magazines
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1930/04_09_1930/TI_BA_ZE_1930_09_04_2_object_8377068.png
Page 2 of 16
Date: 04.09.1930
Physical description: 16
will ich Euch etwas erzählen vom Land des Dollar». In Amerika gibt es 1000 Städte, aber nicht ein einziges Dorf. In Amerika gibt e» 100.000 Marmorkirchen, aber keine einzige Waldkapelle, wie daheim in meiner alten Heimat. In Amerika gibt es Maschinen, wo hinten ein Tagwerk Wald hineinkommt und vorne eine Million von gedruckten Zeitungen herausspringen, aber einen Maibaum gibt es in Amerika nicht. In Amerika gibt es Dampfbäckereien, so groß wie Euer ganzes Dorf, aber einen Backofen auf dem Anger, den die Holler stauden

beschatten, gibt e» in Amerika nicht. In Amerika gibt es tausend Meilen lange, schnurgerade Bahnstrecken, aber einen heimlichen Hohlweg mit Haselnuhhecken gibt es in Amerika nicht. In Amerika gibt es riesige Fabriken mit seelenfteffenden Tag- und Nachtschichten, aber eine Hoamgartbank, einen Feier abend gibt es in Amerika nicht. In Amerika gibt es Klubs und Trusts, Kartelle und Geschäftsvereinigungen, aber keine Winterstube, kein Spinnrad, keine Rauhnacht, kein Schnada hüpfl, kein Sonnwendfeuer

, keinen Osterhasen, keine Kirch weih, alles das gibt es in Amerika nicht. Hört und fühlt man hier nicht die Sehnsucht nach all den poesteverklärten, gemüt vollen und sinnigen, trauten Sitten und Bräuchen der Heimat heraus? Spürt man nicht deutlich die Wehmut, das alles ent behren zu müssen, das Geständnis, daß diese Reichtümer des Herzens und des Gemütes durch kein Gold und Geld aufgewo gen werden können? Wundert man sich noch, daß diesem reichen Mann Amerika stets die Fremde geblieben ist, daß er darum

5
Newspapers & Magazines
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1920/01_05_1920/TIWAS_1920_05_01_1_object_7952177.png
Page 1 of 16
Date: 01.05.1920
Physical description: 16
ertrall Wochenschrift für Politik Wirtschaftsleben u. Kritik Erscheint am 1. und 15. jeden Monats "«»»langt -tuaesandt- Vierteljährig K 16.— Innsbruck, Maria Therefienftraße 20 Haftung übernommen 3« Cinzelverkauf K 2.S6 21. Jahrgang Samstag den 1. Mai 1920 Nummer 16/17 Aus dem Inhalte: An unsere Leser! — Amerika und die Kappiade. — Dr. Franz Klein: Die Flucht zu den Geister». — Aus Johannes Scherr's »Menschliche Tragikomödie": UI. — Liebe. Novelle von ,sraii; (Zichniher (Fortsetzung

zu leisten. Die Verwaltung des „Widerhall". Amerika und die Kappiade. Diese Betrachtung, der „New Republik" in Neuyork ent>- nomm-en, ist charakteristisch für die amerikanischen Gegner der Ratifikation des Friedensvertrages und deshalb für uns besonders lesenswert. Es kann niemand überraschen, daß wir in den Ereig nissen eine Bestätigung früher oft geäußerter Ansichten sehen. Unsere Anschauung war seit jeher, daß die Frie densbedingungen undurchführbar seien, daß sie einen Feudalismus vou Dauer in Europa

; und dann Ermunterung des Revoltengeistes durch die nackte Tatsache schwächlicher Durchführung dieser Forde rungen — einer Schwachheit, die Deutschland nur zu noch weiteren Aufständen und Ausflüchten aufstachelt. Die Ratisikationsffeunde ziehen daraus zwei ganz gegensätzliche Schlüsse. Die Reaktionäre sagen, daß, wenn Amerika Schulter an Schulter mit seinen Alliierten am Rhein stünde, alle Forderungen auch durchgeführt Ivür- den, weil dann eine überwältigende Macht vorhanden sei, den Deutschen gegenüberzutreten

. Die Liberalen sagen, daß, wenn Amerika Vertragspartner und volles Mit glied des Völkerbundes wäre, solche Forderungen ossr nicht erhoben worden wären, weil nämlich der Völkerbund den Vertrag dann schon längst revidiert hätte. Sie kön nen nicht beide recht haben. Der Vertrag könnte, auch wenn Amerika Teilnehmer wäre, nicht durch die Herren Tardieu. Millerand und Foch durchgekänrpft und zu glci-

6
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1920/30_03_1920/TIRVO_1920_03_30_1_object_7624383.png
Page 1 of 8
Date: 30.03.1920
Physical description: 8
kann gegen iEnde April in Triest erwartet werden. Der im 'Laufe der Verhandlungen von österreick^ckier Seite geäußerte Wunsch, daß anstatt von Mehl ^ Getreide geliefert werde, konnte trotz dem beson ders seitens der amerikanischen Vertreter bekun deten Entgegenkommen nicht erfüllt werden, da die Grain-Korporation derzeit lediglich über freie Mehllager verfügt. Es bleibt Oesterreich allerdings die Möglichkeit offen, wenn einmal größere Mengen, des zu erwartenden amerika nischen Mehles eingelagert

der !aus Jugoslawien zu erwartenden Getreideliefe- rungen die Mehl- und Brotversorgunq Oester- 'reichs unter Zugrundelegung der Vellen Brot- und Mehlquote bis in den September hinein gedeckt. Die regelmäßige Versorgung mit Mehl und Brot im Monat April hängt von hem Einlangen der von uns gekauften Getreide mengen ab; die teilweise in Holland lagernden, teils bereits über Deutschland instradierten »Mengen würden die Versorgung bis Ende April 'ermöglichen, so daß der Anschluß an die amerika nischen Mehlsendungen

wien und Rumänien hätten von den Alliierten die dringliche Weisung erhalten, sogleich den notleidenden Gebieten mit Lebensmitteln aus zuhelfen. Sogar Zwangsmaßregeln seien im Weigerungsfälle in Aussicht gestellt. Die furcht bare Lage in Wien, die zur Hungersnot von selbst wohlhabenden Kreisen geführt habe, sei der Anlaß dieser Maßnahme der Alliierten gewesen. Zer Friedeu-zustand zwischen Amerika vd Deutschland. Haag, 28. März. „Nieuwe Courant" mel det aus Washington: Der Ausschuß des Reprä

, i Die Volksvertretung der Vereinigten Staaten! von Nordamerika hat die Ratifizierung des Friedens von Versailles abgelchnt. Damit ist' Europa auf sich selbst gestellt; denn der Kampf,! der im Weißen Haus gegen den Friedensv^rtrag! geführt worden ist, galt nicht seinen gewalttätig gen Bestimmungen, die das deutsche Volk kne-, beln. Die Gegner des Vertrages erklärten viel!-! mehr, daß Amerika in Europa keine politischen! Interessen zu verfolgen habe; wie hier die Staa-g ten ihre Beziehungen zu einander regeln

, kann Amerika, das auf seinem Boden Raum zu jeder Tätigkeit hat, völlig gleichgültig sein. Dieses Prinzip der Nichteinmischung hat den Sieg da von getragen. Amerika wird sich von den euro päischen Händeln loslösen und keinerlei Ver pflichtungen und Verantwortungen übernehmen. Damit wird auch die Befürchtung zur Wahr scheinlichkeit, daß die Vereinigten Staaten als solche Europa keine Kredite mehr geben. Tat sächlich hat das halbamtliche Blatt frer amerika-^ nischen Regierung, nachdem die Ratifizierungj

7
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1937/27_11_1937/TIRVO_1937_11_27_3_object_7667107.png
Page 3 of 16
Date: 27.11.1937
Physical description: 16
Die Angelsachsen schlagen zurück Von unserem wefteuropäischeu Berichterstatter „Möge niemand sich einbilden, daß Amerika verschont bleiben wird, daß es Gnade erwarten kann, daß diese west-- liche Ha-llbkugel nicht das Ziel eines Angriffes werden iv-ird", so ries Roosevelt, der Präsident der Bereinigten Staaten vor einigen Wochen in Chikago., und dieser Satz wird in dev Geschichte unserer Zeit dicht lieben dem Ans spruch Baldwins, des früheren britischen Minister Präsi denten stehen, daß England

seine Grenze am Rhein vertei digen müsse. Mit diesen Worten hat Baldwin die Briten Mchgerusen, die da meinten, England solle sich um die Borgänge aus dem europäischen Festland nicht kümmern, im Zeitalter der Bombenflugzeuge, die in ein paar Minu ten den Aermelkanal überqueren. Und mir dem eingangs erwähnten Satz wollte Roosevelt die Anrerlkaner aufwek- ken, die da meinten, Amerika- solle sich um die Vorgänge in ganz Europa nicht kümmern, ja nicht einmal um die Er eignisse in irgendeinem anderen Weltteil

, die England als Drohung empfand, wurden auch die Amerikaner aufmerksam. Denn jede Erschütterung des britischen Weltreiches kann in anderen Erdteilen Kräfte entfesseln, die man in den Vereinigten Staaten für -gegne risch hält. Da ist vor allem Japan. Was Deutschland für Frankreich ijrt, das ist Japan für Amerika: der nächste und gefährlichste Gegner. Aber sebst mit dem Blick aus Japan mußten die Amerikaner den deutschen Ausdehnungsdrang nicht als -eine unmittelbar gegen sie gerichtete Waffe füh len

. Die Herausforderung Die Deutschen -aber rasteten nicht. Im November 1936 unterschrieb Ribb-entrop den deutsch-japanischen Antiko- minternpakt. Und erst von diesem Augenblick an hatten die Amerikaner das Bewußtsein, daß die Kriegsgefahr der einen Halbkugel mit der der anderen Erdhälfte zu eitler Einheit verschmolzen worden sei. Seither ist das amtliche Amerika wieder so deutschfeindlich wie 1917, als Wilchn in den Krieg eintrat. Den zweiten Diktator in Europa trieb die Sucht, die Briten mürbe

zu machen, ins Kielwasser Hit lers. Zu Beginn dieser Monate trat auch er dem Antiko minternpakt bei, und just ln dem Augenblick, da Amerika sich an der Verurteilung des japanischen Ueberfalles aus China beteiligt hatte. Die Amerikaner empfanden d-as als eine offene Herausforderung, und nun erst begriffen sie so ganz die Richtigkeit des Rooseveltschen Satzes, den wir an -den Anfang gestellt haben. Prüfstein In Rom urld Berlin spitzte man die Ohren: Was wird die Wirkung sein? Werben die beiden englisch-sprechenden

8
Newspapers & Magazines
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1928/07_09_1928/ZDB-3091117-5_1928_09_07_2_object_8506257.png
Page 2 of 16
Date: 07.09.1928
Physical description: 16
hinübergewechselt und der gegen, wärtige englische Kurs ist nicht- weniger als deutschfreundlich. Die von England inaugurierte franzöfisch.englische Marinepolitik stellt überhaupt in der Form, in der sie sich vollzieht, ein voll- ständige- Rovum in der Weltpolitik dar. Sie ist ein offener Affront gegen Amerika und verfolgt offensichtlich den Zweck, auf Amerika einen Druck in der Frage der Schuldenregelung auszuüben. Dieser Front kann sich Deutschland, das mit tau send Bindungen durch das Dawes.Abtommen

an Amerika geknüpft ist, unmöglich anschließen und darum sollen politische Nadelstiche und vor allem Schwierigkeiten, die man Deutschland hinsichtlich der RäumungSfrage macht und die man mit al len möglichen Voraussetzungen und Borbehaltun gen zu verknüpfen sucht, Deutschland mürbe machen. Deshalb auch sind die Schwierigkeiten für die Beordnung der Räumungsfrage neuer dings nur noch gewachsen, weil wir in diesen Dingen jetzt einer gemeinschaftlichen französisch- englischen Front uns gegenüberbefinden

haben aber eine viel weiterrei chende Bedeutung, als sie durch den Radius der deutschen, ja selbst der europäischen Politik um schrieben ist. Es bildet sich sichtbar die Front gegen Amerika heraus, die gewaltigen, die Well politik schon seit Jahrzehnten beschäftigenden, durch den großen Weltkrieg zunächst nur zurückgedräng« ten Probleme des Stillen und Atlantischen Ozeans treten mehr und mehr in den Vordergrund und England ist heute schon dabei, sich für diese Aus- einandersetzung wieder einmal einen europäischen Degen

und Bulgarien nur noch Bruchteile ihrer früheren Heere. Amerika bäit das Pulver trocken. „New-Aork Herald* (Regierungsblatt!) er klärt, die größte Gefahr für Amerika liege in der Möglichkeit, daß Amerika ein unangebrachtes % trauen in den Kellogpakt setze. Es sei gesuch Politik des praktischen amerikanischen Realisuiuj erforderlich. Dies bedeute, zwar für den Frieds zu arbeiten, aber gleichzeitig das Pulver troden zu halten. Andere amerikanische Blätter sehen in Wiederausrichtung der Entente (englisch.ftanA

sches Militärbündnis) eine Gefährdung des Nkk sriedens. Jedenfalls gelle es als sicher, daß rika nicht ein Jota von den Flottenplänen stni. chen werde. Amerika müßte sogar daran denken daß durch das englisch-französische Militärabkou,! men gestörte Gleichgewicht durch verstärkte Rü stungen wieder auszugleichen. ^"TTtTe' n g e s"e Ilse h a f t ^ "" Alfa Separator Molkerei-Maschinen- und Blechwaren- Fabrik Wien, XII., Wienerbergstrasse,45 Ein mcktiger Minijterrat. Beitritt Oesterreichs

9
Newspapers & Magazines
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1928/18_10_1928/TI_BA_ZE_1928_10_18_2_object_8375248.png
Page 2 of 18
Date: 18.10.1928
Physical description: 18
zu machen. Was gibt es Neues in der Welt? Das Ereignis, welches in der vergangenen Woche die Welt am längsten in Spannung erhalten hat, war der Flug des neuen riesenhaften deut schen Luftschiffes nach Amerika. Dieses Luftschiff führt den Namen ,-Graf Zeppelin" und wird vom nämlichen Dr. Ecken er gesteuert, der schon vor Jahren ein anderes kleineres Luftschiff nach dem System Zeppelin glücklich nach Amerika geführt hat. Mit dem neuen Luftschiff hatte Dr. Eckener vorerst ausge dehnte Probefahrten gemacht

, die ihn 'kreuz und quer über Deutschland, dann nach Holland und England ge führt haben. Nachdem das neue Luftschiff sich auf diesen Probefahrten allseits gut bewährt hatte, wurde alsbald mit demselben der Flug nach Amerika angetreten. Die Abfahrt erfolgte, obwohl die Wetteraussichten keine be sonders guten waren. Dr. Eckener will eben mit dem neuen Luftschiff den Beweis erbringen, daß mit Fahr zeugen nach dem System Zeppelin der Flug über die Ozeane bei jeder Witterung mit guter Sicherheit gemacht

aus allen Weltgegenden Wetterberichte zugehen, auf Grund welcher dann vom Steuermann die beste Fluglinie errechnet und bestimmt wird-. So ist es 'ge kommen, daß Dr. Eckener nicht die gerade und kürzeste Linie nach Amerika mit seinem Luftschiff genommen hat, sondern daß er nach Spanien und den AzorewJnseln ab gebogen hat. Dies bedeutete zwar eine Verlängerung der Fahrt, dafür aber eine größere Sicherheit, indem er da durch den besonders schlechten Wetterzonen auswich. In Amerika wurde das Luftschiff mit ungeheurer

Spannung erwartet. Dr. Eckener mußte mit seinem ge- wattigen Luftschiff auch mit der großen Schwierigkeit rechnen, daß sein Schiff nicht wie kleine Flugzeuge auf jedem Flugplätze gefahrlos landen kann. Für dieses Luftschiff kam in Amerika nur ein Flugplatz in Frage, wie auch in Europa der ,-Graf Zeppelin" bloß in Fried richshafen landen und- in die Halle gebracht werden konnte. Die ganze Welt verfolgte den Amerika-Flug dieses Luftschiffes mit großem Interesse und viel Sym pathie. Bloß ein Teil

der Franzosen gab auch bei dieser Gelegenheit seiner Gehässigkeit gegen alles Deutsche widerlichen Ausdruck. Zuerst beklagte sich diese Gattung Franzosen darüber, daß „Graf Zeppelin" bei den Probe flügen auch Teile der von den Franzosen besetzten Rhein- lande überflogen hat, ohne vorher bei den Befatzungs- behörden die Erlaubnis dazu eingeholt zu haben! Dann folgte die Klage, daß Dr. Eckener bei seinem Amerika- Flug, angeblich wieder ohne Erlaubnis, über Südfrank- reich geflogen ist. Schließlich wurde

10
Newspapers & Magazines
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1921/11_03_1921/ZDB-3059538-1_1921_03_11_2_object_8085959.png
Page 2 of 12
Date: 11.03.1921
Physical description: 12
ein- sehaltcnen Standpunkt beobachten, bah die Regierung, ahn- sich wie in England, nicht Sache einer Person, sondern Sackte der Partei sei. Wir haben in Amerika von Anfang an minier zwei grohe Parteien gehabt. Die Verantwortung für die Regierung wurde daher stets der Partei zu geschoben und von der Partei wird erwartet, dah sie die richtigen Leute stellt. Das Kabinett wird ausschließlich vom Präsidenten aus eigener Vollmacht zusammengestettt. Die Mitglieder des Kabinetts werden nicht Minister

wird. Dre Botschaft bedeutet aber weiter erne scharfe Absage an den Völkerbund. Nicht der I^e des Völkerbundes ist Amc- rika abhold, die Anrerikaner find ,'ckon seit langem auf eine solche ron internationalen Schiedsgerichten eingestellt- Lei der wurde seinerzeit ein von den Vereinigten Staaten in dickem Sinne an Deutschland gesellter Vorschlag von Deutschland verworfen. Zlber ein: so cinteittac Sache, wie -er heutige Völkerbund. dieser Ententeklnb zur Ausbeutung der besiegten Völker, kann Amerika

absolut nicht rech? sein. Harding spricht von der traditionellen Politik der Nicht einmischung in die Angelegenheiten der n T teit Welt imd spielt hicckei aus-das sogenannte Testament Georg Washingtons an. der. als er zum drittennwl gewählt werden sollte, die Wahl ablohnte und in seiner Scklnhbot'.ckatft sagte:- „Ich N»arne das amerikanische Volk daoor. sich in europäische An- gckegcnbeiton zu mischen und ganz besonders davor. Bünd nisse cinzngöben." Wilson hat biof.Mt Grundsatz der amerika irischen

Politik nicht bekolat rmd bat sich in Bündnisse einge lassen. und zwar hat er dies in ''einer rbm eigenen Weise verblümt und behauptet, nur seien nicht alliiert, sondern nur assoziiert. Abgesehen von dem oben erwähnten, vom Se. na t verworfenen Dündnisvertraa mit England und Frank reich', rollte Amerika durck; den Pölkerbrmdoertrgg an dre Westn'ächtc cekettet fein. Denn nach Artikel 10 dickes Ver trages verpflichten sich alle Mitglieder de? Völkerbundes, ae- gersicktig ihren territorialen BMrnd zrr

schützen. Würde also England in Gefabr kommen. Südafrika zir verlieren würde in Aegiwten ein Aufstand mrsbrecken. würden sich die Ton- chrnckon gegvn Frankreich erbeben, von den "uroväischen Ver- kältuinen gar nickt zu reden, io mühte Amerika Truppen- kemingeiste entsenden. Davon aber wollen wir nichts willen. Was würden die Europäer dazu sag.".) wenn sie mit bewafs- neter Macht in cinen Krieg zwischen Salvador und Hnndtt- ras einareifen mühten. England ivürde eS ja vielleicht öe- grüßen. weil es dabei

11
Newspapers & Magazines
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1938/13_01_1938/TI_BA_ZE_1938_01_13_11_object_8383297.png
Page 11 of 16
Date: 13.01.1938
Physical description: 16
ein Ehepaar seine vier Kinder auf kurze Zeit allein. Unbekannt wodurch, brach in der Wohnung Feuer aus. Alle vier Kinder fielen ihm zum Opfer,, Ein Millionenerbe wird gesucht. In Hollywood (Ame rika) ist ein Konservenfabrikant gestorben, der über eine Million Dollar hinterläßt. Nun wird der Erbe gesucht. Das Geld soll an einen Ungarn fallen. Gewicht und Stimme. Georg Hobson heißt der Mann, der in Amerika im Zirkus auftritt. Sein Gehör ist so, daß er aus der Stimme eines Schweines zu erkennen vermag

, wie schwer es ist. Gipfel der Verkommenheit. In Neuyork (Amerika) haben zwei Mädchen unter 20 Jahren einen Autolenker umgebracht und ausgeraubt. Es fielen ihnen nur zwei Dollar in die Hände. Bemerkenswert ist, daß die eine Mörderin selbst einer Abteilung der Polizei zur Be kämpfung des weiblichen Verbrechertums angehört. 125 Opfer des Erdbebens. Peru (Amerika) wurde kürzlich von einem furchtbaren Erdbeben heimgesucht. Nach amtlichen Berichten gab es dabei 125 Tote. Der teure Krieg. Den Zeitungen kommen

die Be richte über den Krieg in China nicht billig. Eine amerika nische Zeitungskorrespondenz gibt für ihre Berichterstatter im Tag 1000 bis 2000 Dollar aus. Am höchsten sind die Kabelkosten. Ein Iägergeschichtlein. In Vrattleboro (Amerika) putzte sich ein Jäger mit Geräusch.die Nase. Sein Kollege hielt den Lärm für Hirschgeröhr und schoß. Der unglück liche Mann wurde schwer verletzt. Ein Herkules von vierzehn Jahren. In Neuyork (Amerika) tritt ein vierzehnjähriger Bursche aus Ungarn als Kraftmensch

auf. Er zerdrückt Hufeisen mit der Hand, zerreißt Ketten, biegt Eisenstäbe, schlägt mit der Faust Nägel in ein Brett und läßt sich von einem mit vier Per sonen besetzten Auto überfahren. Entführt. In Detroit (Amerika) wurde ein siebzchn- jähriges reiches Mädchen entführt. Es wird von mehreren hundert Detektiven gesucht. Man glaubt, daß es sich um Strolche handelt, die Lösegeld erpressen wollen. Durch die Kindereisenbahn. In Neuyork (Amerika) spielten Kinder mit einer elektrischen Eisenbahn. Plötzlich fiel

ein Funke heraus. Dadurch entstand ein Brand im ganzen Stockwerk. Zwei Leute erstickten. 25 wurden ver letzt. Mehrere mußten sich mit dem Sprungtuch retten. 300 Flugzeuge suchen einen Bomber. Seit einigen Tagen fehlt in Amerika ein Bombenflugzeug. Nun haben sich 300 Flieger auf den Weg gemacht, um es zu suchen. Bisher hatten sie keinen Erfolg. Ein gewissenhafter Arzt. In Nordamerika hat der Aerzteverein einen neuen Präsidenten gewählt. Der neue Präsident geht jeden Tag zur Messe. An Operationstagen

12
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1919/27_09_1919/TIRVO_1919_09_27_4_object_7617365.png
Page 4 of 8
Date: 27.09.1919
Physical description: 8
aus führlich die durch den drohenden Eisenbahnerstreik ge schaffene Lage. Möglicherweise können neue Verhand lungen den Streik verhindern. Die Lage scheint aber nicht so schwierig zu sein. Thomas erklärte, wenn die Regierung bis Donnerstag nicht befriedigend antworte, werde der Eisenbahnerstreik am Freitag beginnen. Die amerikanischen Bergleute. Paris, 25. Sept. „Chicago Tribüne" meldet aus Chicago: Die Vereinigten Bergleute von Amerika haben beschlossen, am 1. November in den allgemeinen Streik zu treten

Minderheiten. Belgrad, 24. Sept. (Südslaw. Preßb.) „Po- litica" schreibt in Angelegenheit der Unterzeich nung des Friedensvertrages mit Oesterreich un ter anderem: Da die Frage der nationalen Minderheiten den Weltkrieg verursachte, fordert Frankreich und Amerika, daß in dem Vertrag mit Deutsch österreich Bestimmungen über den Schutz der Minderheiten ausgenommen werden. Wilson ver langte die Geltendmachung dieser Bestimmungen sowie die Zusage, daß in diesem Belange keine Ausnahme gemacht

, der für Amerika im Völkerbünde die gleiche Stimmen- anzahl vorsieht wie für England, vom Senate angenommen werden wird. , Die Republikaner behaupten sogar, daß 40 Senatoren bereit seien, den Friedensvertrag abzulehnen, wenn nicht tve- sentliche Aenderungen an ihm vorgenommen werden. 33 Stimmen würden aber schon genügen, ihn zu vertverfen. Frankreich und die Ratifizierung. Heftiger Zusammenstoß zwischen Elemenceau und Barthou. Paris, 25. Sept. In der gestrigen Sitzung der Kammer kam es gelegentlich der Debatte

über die Ratifizierung des Friedensvertvages mit Deutschland zu einem heftigen Zusammen stoß zwischen dem Ministerpräsidenten C l e- menceau und dem radikalen Abgeordneten B a r t h o u. Unter großem Beifall warf Bar thou die Frage auf, wie die Lage Frankreichs sein werde, wenn Amerika den Vertrag nicht ra tifizieren sollte. T a r d i e u erwiderte, daß man daraus ver trauen müsse, daß Amerika den Vertrag ratifi zieren werbe. Aber selbst, wenn dies nicht der Fall sein sollte, würde er gelten, wenn drei Großmächte

Bündnisverträge geschlossen, eben weil der Völkerbund nicht die Aufgabe erfüllen kann, die ihm obliegt. Diese Unterzeichneten Ver träge behalten ihren ganzen Wert auch dann, wenn Amerika den Völkerbundsvertrag nicht ra tifiziert. Es wäre allerdings eine eigene Ironie des Schicksals, wenn Amerika den Völkerbund nicht ratifizieren sollte. Mit dem Bündnisder- trag hat dies aber nichts zu tun. Zum Abg. Bar thou gewendet schloß Elemenceau unter großem Tumult der Linken und Beifall auf den anderen Bänken

13
Newspapers & Magazines
Kitzbüheler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077641-7/1933/01_07_1933/ZDB-3077641-7_1933_07_01_1_object_8455768.png
Page 1 of 10
Date: 01.07.1933
Physical description: 10
. Vor allem muß daran erinnert werden, daß die Friedensdiktate, das von Versailles gegenüber Deutsch land und jenes andere von St. Germain gegenüber Oesterreich, nur auf Grund eines ganz entschieden ein Rechtsbruches, nur durchs einen Bruch jenes Vorfrie densvertrages zustande gekommen sind, mit dem den Zentralmächten ein Friedensschluß auf Grund der be kannten vierzehn Punkte des Präsidenten! der Ver einigten Staaten von Amerika, Woodrow Wilson, zu- gesichert worden war, worauf Deutschland und Oester reich

. Auch diese Weltwirtschaftskonferenz steht un ter dem Druck des Friedensdiktates von Versailles. Der versöhnliche Geist eines Wilson> herrscht heute nicht unter den maßgebenden Männern der Vereinig ten Staaten von Amerika. Die wirtschaftlich über mächtigen Vereinigten Staaten versuchen heute auf die ser Konferenz, alle übrigen daran beteiligten Staa ten — es sind deren 66 — unter ihr Diktat zu zwin gen. Die Vereinigten Staaten sind der Gläubiger aus den Kriegsschulden; die hauptsächlichsten Schuldnerstaa ten, Frankreich und England

, betrachten es als Notwen dige Voraussetzung jeder wirtschaftlichen Beruhigung der Welt, daß die Kriegsschulden gestrichen oder doch wesentlich herabgesetzt werden. Aber die Bereinigten Staaten unter Führung des eben neugewählten Prä- sidenten Roosevelt verbieten, daß über die Frage der Kriegsschulden auch Nur gesprochen wird-. Nun hängt aber' die Zahlung der Kriegsschulden Frankreichs und Englands an Amerika unzertrennlich zusammen! mit dem einzigen bisher erreichten! Erfolge im allmähli chen Abbau

von den Gläubigern des Deutschien Reiches an die Bedingung geknüpft, daß die Vereinig ten Staaten von Amerika auf die Streichung oder min destens eine wesentliche Reduzierung der Kriegsschul den eingehen. Und nun darf auf der Konferenz zur Heilung der Weltwirtschaftskrise über die Regelung der Kriegsschulden, die den Angelpunkt der wirtschaft lichen Befriedung Europas bildet, auf das Diktat des heutigen Präsidenten der Vereinigten Staaten hin nicht einmal gesprochen werden. Die größte Aktualität

nach der Mandschurei eingeleitet. Amerika Von den Schuldnern der Vereinigten Staaten von Amerika haben bei der am 15. Jum fälligen Rate, nur England, Lettland, Italien, Türkei! und Jtalichl Teilzahlungen geleistet. Finnland hat seine Schuldejn! an Amerika vollständig abgezahlt, während acht von den dreizehn Schuldnerstaaten Amerikas überhaupt nicht bezahlten, so sind zum Beispiel von den fälligen 144 Millionen nur 11 Millionen eingegangen. In Nordamerika will Präsident Roosevelt rund 650 Millionen Dollar

14
Newspapers & Magazines
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1921/18_04_1921/ZDB-3059538-1_1921_04_18_2_object_8085549.png
Page 2 of 12
Date: 18.04.1921
Physical description: 12
ES ist ja mein Land, Amerika, von dem auS die Parole für das Selbstbestimmungsrecht der Völker in die Welt geworfen wurde.. Dieser Gedanke lebt und wird weiter leben, wenn auch der Urheber desselben, verhetzt erledigte Präsident W i l s o n. Hm untreu geworden ist. Die Ameri kaner haben Hr Interesse für daS Tiroler Volk auch durch die KinderauSspeisung und die von Hoover eingeleitete Dol- larpaketaktionen berettS bewiesen. Meine eigenen Gefühle für Tirol gehen viel tiefer. Denn ich kann getrost sagen

, daß ich das Land Tirol und die Tiroler gut kenne. Schon in meiner Jugend kam ich an der Hand meiner Mutter aus Amerika über Italien nach Tirol. Meine Mutter, die die Tiroler von Herzen liebte, zeigte mir damals schon die Stätten, wo die Tiroler für die Freiheit gekämpft hatten und die Denkmäller für die gefallenen Helden. Schon damals wußte ich, daß die Tiroler keine SAavennatur besitzen und daß die Deutschen keine Hunnen find. Ich bin auch während deS Krieges viÜ in Deutschland genasen und meine Bewun derung

Wilson beigetragen. So ist eS auch gekommen, daß der neue Präsident Hardingin ferner ersten Botschaft an den Kongreß vor wenigen Tagen mit der Erklärung her vortrat, daß Amerika den Versailler Frieden und besonders jdi« ungerechte Verschiebung der Grenzen in MittÄsuroPa Sicht anerkennen würde und daß Amerika auf keinen Fall dem Völkerbund beitreten könne. Denn dieser Völlerbund ist M den Augen der Amerikaner nichts als ein Klub der Sieger. m sich zusammengefunden haben, um sich ihre Beute zu sichern

. Auch die Deutschamerikaner haben sich dem Umschwung in der öffenllichen Meinung der Vereinigten Maaten sehr zu Nutzen gemacht und für ihre vergewaltigten (Brüder in Europa die Stimme erhoben. Vor wenigen Wochen hielt der neugegründete Deutsch amerikanische Wür- gevbund, dem sämtliche deutschen und österreichischen Ver eine in Amerika angehören, eine große Tagung ab und -brachte bei dieser Tagung auch die Sache TirolszurSprache. Es wurde eine Entschließung an genommen, in welcher der nette Präsident gebeten wurde

, gegen die weiter« Knechtung Tirols Einspruch zu erheben. Diese Entschließung wurde dem Präsidenten durch eine Ab ordnung überbracht. Es gab natürlich eine Hetze deutschfeind licher Zeitungen gegen den Empfang dieser Abordnung durch den Präsidenten. Aber Präsident H a r d i n g hat die Dele gation empfangen und erklärte, sein Haus stehe für alle Amerikaner offen und jedermann könne ihm seine Wünschte Vorbringen. ES ist heute in Amerika ganz anders als zu Wilsons Zeiten. Wilson ließ sich bekanntlich im Weißen Hause

15
Newspapers & Magazines
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1928/29_11_1928/TI_BA_ZE_1928_11_29_2_object_8375354.png
Page 2 of 20
Date: 29.11.1928
Physical description: 20
. Der Thronfolger ist bisher politisch kaum jemals stärker hervorgetreten. Man hörte von ihm bloß, daß er sehr fleißig die zahlreichen und über alle Weltteile ver streuten englischen Kolonien besucht und überall den Ein druck eines liebenswürdigen jungen Mannes hinter lassen hat. Die Spannung zwischen Amerika und England hält an. Beweis dessen war eine Rede, welche der Präsident der Vereinigten Staaten aus Anlaß gründliche Blutreinigung — bei Verstopfung, 1138 AG In jeder Apotheke erhältlich. 's zehnjährigen

Gedenktages des Waffenstillstandes ge halten hat. Der Präsident hielt dabei mit Vorwürfen und Drohungen gegen Europa nicht zurück. Er erklärte, Amerika fei nicht geneigt, den europäischen Staaten wei terhin Gelder zu leihen, damit diese einen neuen Krieg vorbereiten können! Besonders verstimmt zeigte sich der Präsident über das englisch-französische Flottenab kommen, in welchem er mit Recht den Versuch erblickt, die Amerikaner zu übertölpeln, indem die für England und Frankreich passenden Waffen

unbeschränkt bleiben, die für Amerika passenden aber stark beschränkt werden sollten. Was der Präsident in feiner Rede ausgesprochen oder wenigstens angedeutet hat, ist heute das lebhafte Gefühl, ja die feste Ueberzeugung der meisten Nordame rikaner. Aus solchem Mißtrauen kann nichts Gutes ent stehen. England bereitet sich auch offensichtlich auf einen möglichen Ernstfall vor. Das Flottenbündnis mit Frank reich ist nicht gelöst, obwohl das sogenannte 'Flottenab kommen zur Beruhigung der Oeffentlichkeit

fallen ge lassen worden ist. Man hört auch von einem Wiederauf leben des Bündnisses zwischen England und Japan. Dieses Bündnis war aus Rücksicht auf Amerika seinerzeit nicht mehr erneuert worden. Wenn es nun wieder auf lebt, ist dies ein Zeichen, daß man auf Amerika nicht mehr besondere Rücksicht nehmen will. England scheint an einer Einkreisung Amerikas zu arbeiten. Amerika wehrt sich vorläufig bloß damit, daß es auf feine gefüllten Geldsäcke hinweist und im übrigen dett Schmollenden spielt

. Auf die Länge dürften die Amerikaner gegenüber einem so gewandten und rücksichtslosen Gegner wie Eng land bloß mit solcher Gegenwehr nicht auskommen. Es könnte den Engländern einfallen, die große Abrechnung mit dem amerikanischen Vetter noch zu einer Zeit vorzu nehmen, wo Amerika darauf nicht entsprechend vorbe reitet ist. Die Drohung des Präsidenten, daß Amerika kein Geld mehr herleihen werde, das voraussichtlich Rüstungszwecken dienen wird, ist nicht besonders ernst zu nehmen. Denn erfahrungsgemäß

17
Newspapers & Magazines
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1928/22_03_1928/TI_BA_ZE_1928_03_22_2_object_8374710.png
Page 2 of 16
Date: 22.03.1928
Physical description: 16
mit allem Eifer «für das Ansehen des Standes. Das Standesansehen ist aber nach dem Gesagten ein un. teilbares. Schon ein einzelner kann es schwer schädigen. Was gibt es Neves ia der Welt? Aus Amerika «wird ein furchtbares Unglück gemeldet, dem zahlreiche Menschenleben zum Ovfer gefallen -sind. Auf der im äußersten Westen Nordamerikas gelegenen Halbinsel Kalifornien ist ein künstlich angelegter See plötzlich ausgebrochen. Un- gefähr eine Milliarde Kubikmeter Wasser gerieten in Be- wegung und stürzten

reißende «Fortschritte. Gegenwärtig stehen Jugoslawien, Rumänien und- Bulga. rien in Verhandlungen, -um große «Staatsanleihen auf. mrnebmen. Die geliehenen Gelder sollen dazu dienen, der heimischen Währung eine bessere Grundlage zu geben und deren Wertbeständigkeit sicherzustellen. Durch den Weltkrieg ist «der finanzielle Schwerpunkt von Europa nach Amerika verschoben worden. Vor dem «Kriege war noch Amerika an «Europa verschuldet, heute aber ist es umgekehrt, und «zwar in einem Grade, daß bereits

von einer Schuldknechtschaft «Europas gesprochen wird. In Amerika sitzen die eigentlichen Herren der Welt. Es sind nicht gekrönte Könige von «Gottes «Gnaden, sondern es sind Geldfürsten, die durch ihre Großbanken wie Riesen- schwämme das Geld «der Welt «mehr und mehr aufsaugen. Amerika hat seit dem Krieg eine Ueberfülle «flüssigen Geldes. Der Zinsfuß ist in Amerika ein Niedriger. Des- wegen sucht das amerikanische Kapital höhere Verzinsung im Auslände. Es ist ein wahrer Goldstrom, «was heute alljährlich von Europa

an Zinsen an Amerika abzuliefern ist, um «von dort in Form neuer Anleihen «wieder nach Europa zurückzukehren. Auch das reiche «England hat scb'were Zahlungen an Amerika zu leisten. Die Währun- gen Frankreichs und Italiens hängen in ihrer Wertbe- ständigkeit vollends von Amerika ab. -Und Deutschland ist an Amerika mit ungeheuren Summen «verschuldet. Die europäischen Völker, die «sich in einem vierjährigen Kriege gegenseitig zerfleischt haben, müssen nun an ihrem Wiederaufbau arbeiten. Aber ein Großteil

18
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1927/01_08_1927/TIRVO_1927_08_01_1_object_7643268.png
Page 1 of 8
Date: 01.08.1927
Physical description: 8
. Ser Rüstungswahnsinn in der Sackgaffe. Ge» f. 30. Juli. Infolge des bevorstehenden Scheiterns der Seeabrüstungskonferenz werden sowohl auf amerika nischer wie auf englischer Seite alle Hebel in Bewegung ge setzt. um wenigstens ein Kompromiß zu erzielen und ein völliges Fiasko zu vermeiden. Doch hat man in unterrich teten Kreisen fast alle Hoffnung aufgegeben, die Konferenz vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Man bedauert in politischen Kreisen lebhaft den zu erwartenden Zusammen bruch der Konferenz

Amerika. Washington. 30. Juli. Wie heute verlautete, steht eine Zusammenkunft zwischen Cookidge und Bald- win bevor. Man rechnet mit voller Bestimmtheit daraus, daß Baldwin anläßlich seiner Kanadareise den amerika nischen Präsidenten auf seinem Sommersitz in Süd-Dakota aufsuchen wird, um die Gegensätze zwischen England und Amerika eingehend zu prüfen. Man wird versuchen, ein kurzfristiges Abkommen zu erzielen, um wenigstens ein ge ringfügiges Ergebnis zustande zu bringen und die drohende Gefährdung

. Reutzorker Plntokratie. Von unserem Amerika-Mitarbeiter wird uns geschrie ben: Im Weltkriege blieb Amerika zunächst vollkommen neu tral. Die Finanzmagnaten der USA., die damals so wie auch heute noch eigentliche Beherrscher des sogenannten Landes der: Freiheit sind, warteten in den ersten Krieqs- jahren kühl berechnend die Entwicklung der Dinge ab. Zu gleich aber machten sie von vornherein ungeheure Geschäfte. Während die europäischen Völker sich in jenem schrecklichen Ringen verbluteten, heimste Amerika

Amerika, als die deut sche Gefahr zu groß wurde, im Frühling 1917 in den Krieg, um durch volle Einsetzung seiner finanziellen, wirtschaftlichen und militärischen Mittel Deutschland niederzuringen und so das bei den Ententemächten investierte amerikanische 'Kapital zu sichern und zu retten. Das ist der amerikanischen Großfinanz, die ja Himer den Kulissen alles, ja auch den Präsidenten Woodrow Wilson, leitete, restlos gelungen. Die Hauptmasse des Weltkapitals ist heute im Besitze de» amerrk

«r»' k4>«»- §kina n^- ^na.t»- -uv Sichern na des Zinsen- und teilweise auch des Amortisationsdienstes der Schuldnerstaaten ist auf Betreiben der USA. schließlich noch das Dawes-Abkommen entstanden, jener Vertrag, der Deutschland auf Jahre hinaus fast unglaublich hohe Zah lungsverpflichtungen auserlegt. Amerika hat heute 15.000 Dollar-Millionäre. Von diesen wohnen 4000 in Groß- Neuyork und davon allein 3000 in einer einzigen Straße, der Park-Avenue und der Nachbarschaft. Denn von der 5. Avenue, die parallel

19
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1922/02_12_1922/TIRVO_1922_12_02_3_object_7629764.png
Page 3 of 16
Date: 02.12.1922
Physical description: 16
urschen Rundreise kerne Erfolge zu verzeichnen, die Stimmungsmache für die französische Gewaltpoli tik gegen Deutschland findet fast durchwegs Meh- nung. offiziellen Washingtoner Kreisen wird die Mission Clemenceaus nach Amerika als ein Fehlschlag angesehen. Man glaubt, daß dieser Besuch nicht dazu beigetragen hat, Frankreichs Sache in Amerika zu verbessern, und daß er n i ch t die Ergebnisse gezeitigt hat, die man in Frank reich erwartet hat. Clemenceaus Reden werden vom Senat scharf

kritisiert und Senator B o r a h er klärte, er würde die Gefühle Amerikas ausdrücken, wenn er auf Clemenceaus Rede antworten würde, daß Amerika nicht die Schuld an der moralischen und wirtschaftlichen Depression Europas trage, sondern daß sie von der Politik Clemenceaus bei der Friedenskonferenz den Ausgang genommen habe. Mehrere Senatoren finden, daß Clemenceau der amerikanischen Politik so fremd gegenüber steht, wie Aodge' den europäischen Angelegenheiten. Was würde Frankreichs Presie und Volk sagen

, äußern sie, wenn Amerika Lodge nach Frankreich senden und dieser dort die französische Politik kritisieren würde, wie Clemenceau es mit der amerikanischen Politik in -Amerika tut? Würde Frankreich sich das gefallen lassen? Es muß als bedeutsames Zeichen angesehen werden, daß Senator Borah, der be kanntlich die Ratifizierung des Versailler Vertra ges bekämpft hat. und zwar gegen Hitchcock und Marschall Wilson, jetzt mit den beiden gegen Cle menceau anftritt. Es hilft der französischen Sache wenig

, daß Clemenceau Hitchwck anklagt und be hauptet. ganz Amerika sei von der deutschen Pro paganda durchseucht. Dieses Vorgehen hilft nur den deutschfreundlichen -Kreisen. < Daß amerikanische Volk, welches mit seiner eigenen Politik gerade tut gegenwärtigen Augen blick vollauf zu tun hat. will von fremder Politik nichts wissen. Die -Krise in Amerika beschäftigt die Regierung, welche einen Kredit von 100 Millionen Dollar auswirsit. um sie zu beheben. Die Kriegs teilnehmer verlangen Arbeit, die Handelsmarine

verlangt Unterstützung durch die Regierung. Über all wird verlangt, daß man die Teuerung' be kämpfe. Unter diesen Umständen ist es verständ lich. daß Aufrufe zur finanziellen Hilfe für Europa in Amerika taube Ohren finden. Wenn Clemenceau sich damit zufrieden gegeben hätte, die französische Sache darzulegen und von Nichterfüllung des Versailler Vertrages durch -Deutschland zu sprechen, statt seine Angriffe gegen Amerika zu richten, dann wären seine Reden viel leicht mit der größten Sympathie

20
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1925/27_08_1925/NEUEZ_1925_08_27_1_object_8154499.png
Page 1 of 4
Date: 27.08.1925
Physical description: 4
der Arbeitslosen betrug am 17. d. Nt. 1,293.500, das sind um 28.950 mehr als in der Vorwoche und 176.085 mehr als vor einem Jahre. . ' 4 > M FM« Mus für Amerilll. Jeder Europäer wntz täglich drei Viertelstunden für Amerika arbeiten. Caillaux befindet sich in London, um mit den Englän dern das Problem der Kriegsschulden ins Reine zu brin gen. Caillaux weiß, daß Nichtbezahlen ein sehr schlechtes Geschäft ist. Der Frank ist labil und er kann von den Gläubigern leicht völlig in die Tiefe gezogen

werden. Dann bleibt Frankreich nichts anderes übrig, als nach österreichischem Muster an den Völkerbund zu appellieren, seine Finanzen ebenfalls kontrollieren zu lassen und seine politische Freiheit an die Schuldkette zu legen. Die Eng länder sind diesmal streng und unnachgiebig. Sie sagen sich: Wir müssen alljährlich zum Begleich unserer Schulden an Amerika zirka 37 Millionen Pfund bezahlen. Da diese 37 Millionen Pfund nicht wie Manna vom Himmel fallen, so können wir sie nur auf dem Steuerwege aufbringen

ins Reine kommt, dann wird es sich auch mit Amerika verständigen müssen. An Amerika schuldet es nicht weniger als über vier Milliarden Dollar. Was Frankreich an die Bereinigten Staaten jährlich zu zahlen haben wird, dafür liefert das bereits abgeschlossene und fest verlötete am e ri k anifH-belgische Schu ld en abk ommen einige Anhaltspunkte. Belgien hat bei Amerika besonderes Entgegenkommen gefunden, es muß seine Kriegsschuld von rund 170 Millionen Dollar überhaupt nicht und die übrige Schuld

, weil sonst seinem Währungsgebande die Demolierungsgefahr droht. Den Kassaboten Amerikas kann es heute nicht wehr ab- weisen, da amerikanischer Kredit, und zwar in der viel fachen Höhe seiner Forderungstitel nur erlangbar ist, wenn das Kapital durch Vertrauen einslößenöe Verträge befriedigt wird. Amerika hat sich bereits dttrch Abkommen mit England, Polen, Finnland, Littanen nnd Ungarn einen jährli chen Zinseneingang von 200 Millionen Dollar gesichert. Ebensoviel hat es zn erwarten, wenn Frankreich, Ita lien nnd Belgien

zahlnngswillig werden. Insgesamt wird daher Amerika ans Europa jährlich vierhun dert Millionen Dollar oder bei drei Milliar den Schilling heransziehen. Diese drei Milliarden Schilling sind eine gewaltige Hypothek ans der Arbeitskraft Europas, und sie können nur durch Niedrighaltung der Arbeitslöhne, das heißt, durch ein Minus an Kultur und Bedürfnissen aufgebracht werden. Amerika macht aber noch ein rveiteres großes Geschäft mit Europa. Solange die europäischen Währungen balan- zieren, erzielte

21