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Meraner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 17.04.1917
Physical description: 8
und mehrere Kabi nettsmitglieder. Der amerikanische Botschafter Page sagte: „Wir kommen nach Europa weder für eine materielle Belohnung, noch um Gebiets ausdehnung oder Schadenersatz zu verlangen, sondern nur, weil wir die Pflicht versehen müssen, die gefährdete Demokratie zu be schützen.' Nachdem der amerikanische Botschafter Lloyd George begrüßt hatte, sagte Lloyd George: Die Tatsache, daß Amerika schließ lich Partei nahm, macht es der Welt völlig klar, daß dieser Krieg kein auf Gebietsausdeh nung

gerichteter Kampf ist, sondern ein großes Ringen für die Freiheit der Menschheit. Man wußte in Amerika selbstredend anfänglich nicht, was wir in Europa von der militäri schen Kaste in Preußen zu erleiden hatten. Preußen ist keine Demokratie. Der Kaiser ver spricht, es werde nach dem Kriege eine Demo kratie sein, und ich glaube, er habe recht. (Bei fall und Gelächter.) Preußen ist nicht nur keine Demokratie, es ist nicht einmal ein Staat. Preußen ist eine Armee. (Beifall.) Von allen preußischen

selbst gezogen werden muß. (Beifall.) Zwei Tatsachen be stätigen, daß dieser Krieg ein Kampf für die Freiheit ist, erstens die Beteiligung de? Union, zweitens die russische Revolution. (Lauter Bei fall.) Ich habe mich gefragt, weshalb Deutsch» land im dritten Jahre des Krieges Amerika zu seiner Kriegserklärung und seinem Austreten herausgefordert hat. Ich habe die Erklärung äußern gehört, derzufolge gewisse Elemente in der amerikanischen Gesellschaft sind, die in Deutschland den Eindruck erweckten

, daß sie es der Union unmöglich machen würden, den Krieg zu erklären. Ich konnte das schwerlich glauben, und nun hat Hindenburg selbst die Frage beantwortet in einer merkwürdigen Unterredung, die kürzlich in den Blättern ver öffentlicht wurde. Hindenburg geht von zwei Voraussetzungen aus: erstens, daß der U- Boot-Krieg das internationale Tonnenmaß in solch großem Maße vernichte, daß England außer Gefecht gesetzt wäre, bevor Amerika fertig ist. Hindenburgs Anficht nach wird Amerika erst nach einem Jahre fertig

sein. (Gelächter.) Aber wenn er das glaubt, kennt er Amerika nicht. (Beifall.) Zweitens, daß, falls Amerika nach einem Jahre fertig ist, es keine Schiffe haben werde, um sein Heer nach dem Kriegsschauplatz zu bringen. Hindenburg zufolge legt Amerika also kein Gewicht rn die Wagschale. Wenn dies sich auch als Fehlrech nung erweisen wird, so wäre es doch unver nünftig anzunehmen, daß der deutsche General stab keinen Grund für seine Fehlrechnung hat, und deshalb müssen die Alliierten, namentlich England

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Dolomiten
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Page 2 of 8
Date: 26.04.1941
Physical description: 8
, daß feit Kriegsbeginn „beinahe 1099 von Amerika und Kanada gelieferte Flug zeuge England erreicht haben'. *** Papen in Berlin. Me gemeldet wird, weilt der deutsche Botschafter in der Türket, Neuer Gebets-Aufruf des Heiligen Vaters Der „Osserratore Romano' veröffentlicht in seiner Nummer vom 25. ds. einen vom Weißen Sonniag datierten Brief, mit welchem der Heilige Vater Pius XII. dem Kardinal-Staats sekretär Maglione Auftrag erteilt, neue öffent liche Gebete um die baldige Einkehr eine« ge rechten

am 24. ds. je eine Rundfunkrede. Hüll sagte, Amerika müsse Mittel und Wege finden, zu gewährleisten, daß die Unterstützungen für Großbritannien so schnell als möglich au ihren Bestimmungsort gelangen. Durch diesen Satz gab er stillschweigend zu. daß die amerika nische Regierung die Lage Englands als sehr kritisch ansieht und erachtet, die einzige Möglich keit, daß England noch Widerstand leisten könne, hänge von den amerikanischen Unterstützungen ab. In seinen Ausführungen sagte Hüll u. a., daß die Vereinigten Staaten

ermahnte sodann die Amerikaner, nicht zu glauben, das ausgedehnte Atlantische Meer könne ein Element der Sicher heit für Amerika darstellen, und vertrat die Mei nung, man müsse um jeden Preis verhindern, daß es den totalitären Mächten gelinge, Her rinnen der Meere zu werden. Dann griff der Staatssekretär jene an, die von einem Kom promiß-Frieden sprechen, und äußerte, ein solcher Frieden wäre eine Falle gleich jener, in welche zahlreiche Nationen gegangen seien. Im Grunde ging Hüll in seiner Rede

darauf aus, die Zuhörer zu überzeugen, daß die Unter stützungen den Engländern weder aus Interesse noch aus Menschlichkeit gewährt werden, sondern einen Beitrag bilden, den Amerika zur Verteidi gung der Demokratien und damit zur Verteidi gung seiner selbst leisten müsse. Seinerseits erklärte Marinesekretär Knox in seiner Rundsunkredc, Amerika müsse unter allen Umständen seinem Versprechen treu bleiben, Großbritannien zu unterstützen, „denn dies' — so äußerte er sich — „ist zu unserer gegenwärtigen

und zukünftigen Sicherheit notwendig.' Auch Knox sagte, wenn die amerikanischen Unter stützungen nicht ans Ziel gelangen sollten, so würde Großbritannien besiegt und die Be drohung der Vereinigten Staaten zur Wirklich keit werden. Da nach der Meinung des Marine ministers Knox England einen Krieg führt, von dessen Ausgang die Schicksale Amerikas selbst abhängen werden, so sagte er, daß „Amerika nicht fortfahren kann, jene feige und unmoralische Haltung einzunehmen, die darin besteht

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 12.12.1917
Physical description: 16
, nicht um Englands willen. Nein so weit reicht die Freundschaft nicht, sondern aus anderen Grün- den. Und' der erste davon ist/ das Geld. Amerika hat Unsummen Geldes unseren Feinden vorge streckt/oder für seine Lieferungen gut. Verlieren sie, so verlieren auch diese Schuldscheine an Wert. Wilson will weiters ernstlich den Sieg der enz- lischen Sache, nicht so fast Englands. Tie Welt soll englisch werden, das ist auch Wilsons Ge danke, aber das Schwergewicht sowohl der Mackt als auch des ^tdels und Geldwesens

soll nicht mehr in England sein, sondern in Nordamerika. Darauf deutet schon der eine Umstand Hin, daß Wilson den Auftrag gegeben hat, kein von Eng land wahrend des Krieges in Nordamerika ge bautes oder bestelltes Handelsschiff darf an Eng land geliefert werden, alle müssen im Besitze Amerikas bleiben. Das'will doch sagen, ich will nach dem Kriege die erste Handelsmacht sein. Was hat nun Wilson zur Erreichung seines Zieles ge tan oder wie hat Amerika bis oato in den Krieg eingegriffen. An Hindenburg wurde

kürzlich di? gleiche Frage gerichtet. Der berühmte Feldherr hat die bezeichnende Antwort gegeben, Amerika hat bis dato den Krieg mit einer Niesenrcklame, »u deutsch: mit dem Maul geführt. Amerika ist das Land, wo das Aufsehenmachen, das Erste und Notwendigste bei jeglichem Unternehmen ist. Je großer der Spektakel, der geschlagen wird, umso besser geht das Geschäft. Darnach geht man !n Amerika in allen Dingen und ging^auch hierin. Kaum war die Kriegserklärung erfolgt, ging der Spektakel los

. Die Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht scheint aber eine sehr laxe zu sein und hat das Ding noch ein Riesenloch. Amerika hat einen Niesenprozentsatz von Leuten, die n'cht amerikanische Staatsbürger sind, sondern bloß Eingewanderte, also nicht dienstpslichtig. Man sucht nun leider mit allen Mitteln auch aus die sen Soldaten zu gewinnen. So werden wir das betrübliche Schairspiel erleben, daß unsere Aus wanderer gegen uns kämpfen müssen, wenigstens zum Teil, denn bald wird es bei diesen heißen, enttveder

Ucberzeugung, daß Amerira wirklich mit einer großen Macht, sagen wir mit einer Mu lion Mann, vor Herbst 1918 auf keinen Fall im stande ist. in den Krieg einzugreisen. Bis dort dürfte er, wenn Nußland gänzlich ausscheidet, doch ohne Zweifel zu Ende sein. Auf alle Fälle ist Amerika nicht imstande, Rußland zu ersetzen, „Tiroler Volks böte.' schon aus dem Grunde, weil es uns nicht im Rücken angreifen kann. Zu allem kommt ab-r noch die Frage, ob Amerika bei dem großen Man gel an Schiffen imstande ist, soviel

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 16.01.1920
Physical description: 8
N Freitag, den IS. Jänner 1920 54. Iakrgang Die Entente und Amerika. Der amerikanische Gesandte in Paris, Wallace, hat dem „Hohen Rate' das Verlan gen der amerikanischen Regierung mitgeteilt, daß Verlautbarungen künftig nicht mehr im Namen der alliierten und assoziierten Mächte, sondern nur mehr im Namen der alliierten Mächte bekannt gegeben werden. So sehr der hohe Haßrat in Paris es auch zu ver- Meiern sucht, der ganze Hohe Rat kracht in allen seinen Fugen. Präsident Wilson, dessen einziges Ziel

eingehalten wurden und ebenso wenig können die Amerikaner be greifen, daß England im Rate des Völker bundes 6 Stimmen und Amerika, das ja Eng land vom Untergange gerettet hat, nur eine Stimme haben soll. Da England und Frank reich die absolute Mehrheit im Rat des Völker bundes haben, so hätte es Amerika passieren können, daß es von England den Befehl be kommen hätte. Aufstände in Irland, Indien usw. niederzuschlagen. Die Kosten für solche Expeditionen hätte aber der vereinigte Völker bund

, also größtenteils Amerika selbst, zu tragen gehabt. Weniger verwunderlich ist, daß Wilson solche Bedingungen für Amerika angenommen hat, als daß England es wagt, seinem Erretter aus höchster Not solche Bedingungen zuzu muten. Der Kampf im amerikanischen Senat, in dem England ja manche Verehrer hat, wogt noch hin und her. „Hie Völkerbund, hie Monroe Doctrin', aber es scheint doch unmög lich zu sein, daß das stolze Amerika ins eng lische Joch kriecht. Wie abhängig ganz Europa — die alliierten Staaten

nicht ausgenommen — von Amerika ist, zeigen die Schwankungen der Devisen an der Zürcher Börse. Paris, das Ende Jänner v. I. auf 90.30 Schweizer Fran ken stand, war Anfang Dezember o. I. auf 41 gefallen. Für London sind die Ziffern 25.04 und 18.70, für Mailand 76.80 und 36.23, für Berlin 60 und 8.75, für Wien 30.25 und 2.25, für Newyork 5.59 und 4.80. Durch die Er wartung amerikanischer Kredite waren die Kurse Ende Dezember auf 53, resp. 21.30, resp. 42.75, resp. 11.50, resp. 3.15 und 5.55 gestiegen. Inzwischen

sind alle Devisen, außer Newyork, wiedergefallen. Wilson hatte trotz Krankheit im. geheimen mit dem englischen Gesandten Lord Grey die Gewährung eines Riesenkredits von 13 Mil liarden Dollars an die Alliierten verabredet. Englische und englisch-amerikanische Blätter verbreiteten die Nachricht, daß Grey nach drei monatlichem Aufenthalt in Washington, ohne den kranken Präsidenten gesehen zu haben, unverrichleter Dinge nach England zurück kehren mußte. Da kam aber die Enthüllung der Hearst-Blätter. die in Amerika

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 01.06.1893
Physical description: 12
, den 3V. Mai. Amerika ist das Land der großen Maße. Amerika ist aber auch das klassische Land der großen Anmaßung. Kaum ist über der Mac Kinley-Bill, dem Ungeheuerlichsten, das Völker- Größenwahn je erzeugt. Gras gewachsen, so steigt gespenstisch ein neues Schreckbild, eine neue Ausge burt dieses Geistes, am Horizont herauf. Amerika, das die alte und die neue Welt zum großen fried lichen Wettkampf der Nationen — den olympischen Spielen der Neuzeit — in die Schranken gerufen hat, Amerika ist im Begriff

, diesen Wettkampf zu einer Farce herabzudrücken, indem es in eigener Person Partei und Richter spielt. Amerika, das zu seiner „World Fair' die ganze civilisirte Welt feierlichst zu Gaste geladen hat, Amerika ist Willens, das Gastrechr auf das Schnödeste mit Füßen zu treten und einen Vertrauensbruch zu be gehen, wie er in den Annalen des Völkerlebens noch nicht dagewesen ist. Nationen sein. Daraus folgt, daß der Sieger auch seinen Kranz erhalte. Die Lorbeerblätter der olympischen Sieger von heute bestehen

in goldenen und silbernen Medaillen und ehrender Anerkennung. Bisher war es nun bei Weltausstellungen der Brauch und die Sitte gewesen, das Schiedsrichteramt einer Jury zu übertragen, in welche jeder der kämpfenden Nationen einen Vertreter entsandte. Dieses „System der Preisvertheilung durch eine Jury' behagt nun dein Jankee-Hochmuth nicht. Was bisher überall und immer recht gewesen ist, soll auf der Columbifchen Ausstellung in Chicago nicht billig bleiben. Amerika oder die „Kommission

für die Preisvertheilung', deren Vor sitzender Boyd Thatcher ist, will, daß ein Sachver ständiger der Kommisson einen Bericht unterbreite, auf Grund dessen die Zuerkennung der Preise er folgen solle, oder mit anderen Worten — Amerika will Partei und Richter in einer Person spielen. Was um Alles in der Welt hat die Amerikaner auf diesen unglückseligen Gedanken gebracht? Es gibt nur zwei Erklärungen: Entweder Amerika fürchtet die freie Concurrenz — ein größeres Armuthszeugniß könnte sich die neue Welt vor der alten Welt

nicht ausstellen — oder die andere Antwort, und diese dünkt uns wahr scheinlicher: Amerika will der übrigen Welt einmal eine Probe seiner selt samen Anmaßungen geben. Amerika gleicht dem Manne, der keinen Nachbarn hat. Darum kennt es für feine Laune keine Grenzen. Sein Wille ist ihm Gesetz, was ihm in den Wurf kommt, seine Beute, alles Fremde rechtlos. Aber Amerika ver gißt eins. Es hat die Völker zu einer freien Concurrenz eingeladen. Es hat sein Wort verpfändet. Amerika will doch nicht die Rolle

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 13.01.1921
Physical description: 8
mit Amerika gegen England und Japan kämpfen würden. Der ursprüngliche Bündnisvertrag vom 12. August 1905 besagte, daß, wenn eine der beiden Mächte infolge eines nicht herausgeforderten Angriffs oder eines aggressiven Vorgehens irgendeiner anderen Macht in einen Krieg verwickelt werde, so solle der andere Teil dem Verbündeten sofort zu Hilfe kommen, mit ihm den Krieg gemeinsam führen und im wechselseitigen Einoernehmen Frieden schließen. Die britische Regierung ließ nun in Tokio er klären

, daß diese Kriegsklausel, soweit Amerika in Frage komme, gestrichen werden müsse, und darum wurde bei der Verlängerung des Vertrages in einem vierten Artikel festgesetzt, daß, falls eine der beiden Vertragsmächte einen allgemeinen Schiedsgerichtsvertrag mit einer fremden Macht schließe, das Bündnis sie nicht verpflichten solle, die andere Vertragsmacht in einem Krieg gegen diese dritte Macht zu unterstützen. Da England nun aber vorher einen Schiedsgerichtsvertrag mit Amerika abgeschlossen hatte, ergab sich die Folge

rung von selbst. Sollte es also zu einem japanisch amerikanischen Kriege kommen, so werden diese beiden Staaten ihn allein ausfechten müssen. In Anbetracht dieser Lage ist es von Interesse, daß England jetzt demonstrativ um Amerikas Freund schaft wirbt. In diesem Sinn sprach der britische Botschafter Sir Auckland Geddes am 18. November 1920 bei dem Bankett der Neuyorker Handels kammer. Er plaidierte für eine englisch-amerika nische Zusammenarbeit zur Aufrechterhaltung des Friedens

. Die hier geschilderte Entwicklung der politischen Weltverhältnisse leuchtet so recht in das Problem der Zukunft hinein. Es heißt, um es kurz zu sagen: Wie werden die drei neuen Weltmächte — England, Amerika und Japan — sich untereinander vertragen? Wenn in allen diesen drei Nationen auch der leb hafteste Friedenswille bestände, wäre ein Zusammen stoß doch nicht ausgeschlossen, weil die großen Staatsinteressen nicht immer miteinander überein stimmen und zum Kampf um die Macht drängen. Die britische Politik ist klug

und sucht sowohl mit Amerika als mit Japan Freundschaft zu halten; sie will ihr Land nicht in einen neuen Weltkrieg stürzen. Unter diesen Umständen kommt alles darauf an, ob zwischen Amerika und Japan eine Verstän digung erzielt werden kann. Daß dies aber wenig wahrscheinlich ist, geht aus der kriegerischen Sprache hervor, die eben im amerikanischen Repräsentanten- Hause der Vorsitzende des Militärausschusses geführt erste Schaffungsperiode noch ganz von der weiten, anmutvollen, man möchte sagen

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Volksblatt
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Page 4 of 10
Date: 28.04.1906
Physical description: 10
Seite 4 Tiroler Volksblatt 28. April 1906 Schweizer Brief. Schweiz, 23. April 1906. Die freundlichen Leser dieses Blattes werden Mir erlauben, den Titel „Schweizer Brief' beizu- behalten, obgleich mein heutiger Brief von der Auswanderung nach überseeischen Ländern, speziell nach Amerika, handeln soll. Den Beweggrund hiezu bieten mir die vielerlei Klagen, die in letzter Zeit erhoben wurden, wie nicht nur aus verschiedenen Kantonen der Schweiz, sondern auch aus den Nachbarstaaten, so ungebührlich

zahlreiche Scharen junger, gesunder Leute beiderlei Geschlechtes nach fremden, überseeischen Ländern auswandern, meist nach Amerika,, ohne daß sie dort ein sicheres Aus kommen oder eine zuverlässige Unterkunft kannten. Ein solches Unterfangen muß als kühn und ver wegen beurteilt werden, und es ist also eine Pflicht von weltlichen und geistlichen Behörden anzusehen, daß die Auswanderer von ihrem unüberlegten Vor haben zurückgehalten werden. Aus welchen Beweg gründen nehmen denn so viele Leute

für sie eine geradezu traurige Periode von Nor und Entbehrung. — Amerika ist nun im allgemeinen ziemlich gut bevölkert, und trotzdem ziehen noch jedes Jahr Tausende, meist jüngere Leute über das weite Meer nach fernen, unbekann ten Gegenden. In Amerika, besonders in den großen Städten, wären die angesessenen Einwohner in den meisten Fällen recht froh, wenn nicht so massenhaft ZuWanderer sich herbeidrängten — die nordamerikanische Regierung wird vor einigen Jahren nicht ohne berechtigten Grund die scharf

eingehaltene Bestimmung aufgestellt haben, daß nur solche Leute landen dürften, welche über ein ge wisses Quantum bares Geld versügen. Denn in Amerika, wie in anderen Erdteilen, werden die soli den Elemente keine Freude daran gewinnen, wenn allerlei zweifellzafte Existenzen einziehen, wie denn auch jene Kreise, welche in den fremden Welten mit des Lebens Kampf und Dasein zu ringen haben, darüber gewiß auch nicht erbaut sein werden, wenn durch zahlreiche Einwanderungen die Konkur renz überall schärser

. Wir können daraus die schwerwiegende Tat sache lernen, daß aus anderen Staaten meist nur auf die Straße gestellte Leute auswandern, Per sonen, welche sich in der Heimat aus diesem oder jenem Grunde einfach nicht durchzubringen vermögen. Es fei dem Schreiber dieses gestattet, an der Hand eigener Erfahrung die Gefahren in materieller Beziehung etwas näher zu schildern, die einem Auswanderer treffen können, und zu zeigen, wie gefährlich es ist, nach Amerika zu gehen, ohne daß einem zum voraus eine Stelle

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 13.07.1920
Physical description: 8
es noch Zeit ist. lieber dem Leben der Menschen in allen Zonen, in jeden« Zeitalter, schwebt eine unersorschliche Macht, wel che die Wissenschaft als das Weltgericht der Ge schichte zu bezeichnen pflegt. Dieses Weltgericht kennt keine Begünstigung und keine Bestechung und wirkt überall nur aus eigener innerer Notwen digkeit. Wer immer in Europa oder Amerika eriistl'cl, die Frage von Deutscht rol erwägt, muß zugeben, daß sie nicht die geringfügige Sackte ist, die sie auf dem ersten Blick zu sein scheint

man, daß nach dem Zustandekommen der neuen Par teien. die elwa 180 Mitglieder zählen dürf te. der Reicksverweser den Graft« Bethlen formell mit der Bildung des neuen kabinettes belkraaen werde. Die neue Regierung dürfte sich dann Mitti dieser Woche der Nationalver sammlung vorstelle«. Amerika and Savan. Eine rassenpolitische Betrachtung. Aon S-ul Felix Wolfs. »Gewalt, Gewalt bis zum lleußerslen, Gewalt ohne Maß !nd Grenzen l' (Wiljon in Äallimore am 6. Apnl 19lv.) In seinem Werke .Der Tag der Angelsachsen- machte Ho.ncr Lea

die R^iss nver vandtschafl zwi schen Briten und JankceZ zum Grundsatz seiner ge mein amen Politik gegen Deutschland. Diese Ge dankengänge, die eine lange Vorgeschichte haben, wurden von vielen Millionen Menschen in England und Am'iika willig aufgenommen und führten zu den grojzartigsten weltuoli.ifchcn Unl.nichmungen. Tabn glaubte England die ausschlaggebende Macht zu sein: aber viel schneller, als man es ermar.et hatte, liei ihm Amerika den Rang ad. Wahrend es nach bniischer Meinung h.iken some

: En>lano, von Amerika unterstüst', beherrscht Europa, hie» i i Bäl de ta sächlich: Amerika, mir England im Gefolge, befühlt auf der Erde! Aus dem Gegensatze zwijch n England und Deuts hland wurde ein Gegensatz zwischen England und den europäisch.n Hefllano- oölkcrn, denn selbst in dem verblendeten Aranlreich ertönten üb^rra chend viele Ttimmen. die üb r den unerträglich.» Druck des englischen Bundesgenossen klagten. Toch der Krieg wachs ins Ufer.vse, die wirtjchaslliche und m luarische Bcdeutung orr

zwei großen atlantischen Mäch e stieg immer m.hr und es eniivickette sich der vielfach noch unbewußte, aber schon überall vorhandene Gegensatz zwischen Amerika und England einerseits und allen übrigen Hälk^n andererseits. A,n 10. November 1917 sag e Groszatmiril o. Tirp tz in der 'Münchner Versainmlnug der Teut- schen Vaterlands-Partei: „Teutschland lämpsl den gewalugen Kamps sür die Freiheil des eiuopä jch.u Koutinents und semer Völker gege.i die « es ver schüttende Tycanne» des Angio »iue>ikan

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 11.04.1917
Physical description: 16
, der sich infolge des Krie ges über Amerika ergoß. Wilson selbst gibt in seiner Rede an den Kongreß (Abgeordneten haus) am 2. April eigentlich stichhaltigen Grund gar keinen an. Es sind aus den ersten Blick nichts als leere Redensarten vom Kampf für die Freiheit der kleinen Staaten, die Freiheit der Meere, die Menschenrechte und Demokra tie, das ist für eine Staatenregierung ohne Fürst, König oder Kaiser nach amerikanischem Muster. Dem Anscheine nach, wie gesagt, leere Ausreden, Redensarten. Wer

hat denn z. V. von Amerika jemals eine Kriegsdrohung ge hört, ais Engwnd die Meere sperrte, wer hat von Amerika einen Protest gehört, als Griechen land in unerhörter Weise vergewaltiget wurde und den kleinen neutralen SL«iten die Nah rungszufuhr vorgebrockt wurde wie den Kin dern das Brot? Wo blieb der amerikanische SÄMtz der Menschenrechte, da man uns zu Tode hungern wollte? Das schönste ist aber dach die Rederei von der Deinokratie. Was geht's denn ^ den Wilson an, was wir für eine Negierung

. Der Geldsack ist bedroht, also heißt es zu den Waffen greifen. Den eigentlichen und wahren Grund verschweigt aber Wilson; wir wollen ihn hier nur o«nz kurz andeuten und des näheren ihn das nächste mal beleuchten und das ist der, England, ist in folge des U.-Bootkrieges in bedrängter Page. Es brauch VSchiffe. Selbst kann es nicht schnell genug solche bauen. Amerika selbst will seine nicht allzugroße Handelsflotte (es hat bloß zirka 1200 Dampfer) nicht aufs Spiel setzen; da laßt sich in ettvas helfen

. In amerikanischen Häsen liegen zirka 100 deutsche Dampfer, die zu Kriegsausbruch überrascht wurden und nicht mehr heimkommen konnten. Es ist nun sehr bequem, dieselben in Beschlag zu nehmen. Eng land ist offenbar in Not. Amerika kann aber nicht zulassen, daß England zu sehr geschwächt wird. Die beiden sind auf einander angewiesen, um einem späteren Uebergreisen Japans auf Nordamerika einerseits und auf China anderer seits die Spitze bieten zu können. Das darf man aber nicht offen sagen, denn heute

ist man noch mit Japan im Bunde. Das sind die wahren Gründe. Was wird nun das Eintreten Amerikas in den Kriegszustand für Folgen haben? Vorerst kaum merkliche. Amerika bringt in den Krieg nichts mit Äs einen großen Geldsack und eine Reihe großer Munitionsfabriken. Sein Landheer ist vollständig bedeutungslos. Ame rika hatte gleich England das freiwillige System. Es hatte außer Landes nie einen Krieg von Be deutung geführt und hat sich auf einen solchen auch nie vorbereitet. Die Kämpfe, die es im verflossenen Winter

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Tiroler Volksbote
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Page 1 of 16
Date: 11.04.1917
Physical description: 16
Vom Krieg. Krieg zwischen Deutschland und Amerika. Die große nordamerikanische Republik tritt nun offen auf die Seite unserer Feinde, im geheimen stand sie ja seit Kriegsbeginn auf deren Seite. Wir wollen nicht alte Geschichten aufwärmen, unsere Leser wissen es alle nur all zugut, welche Rolle Amerika seit Kriegsbeginn gespielt ha t .. Wir hatten zu. ansang große, ja allzugroße Hoffnungen-auf die .normerikani- sche Union (Vereinigte StaateN)gesetzt. Dies bezüglich Mir' man' in?Meutschen L!e)che

-Freundschaft sei die stärkste aller Freund-- und Verwandtschaften. Dabei rechnete man noch mit einem Umstände: Mm wüßte von altersher, daß die „Vereinigten Staaten' seinerzeit ein mal ein Auge auf Kanada geworfen hatten. Kanada ist das nördliche Nachbarland der ge< nannten Staaten und ist englischer Besitz. Und so hoffte man. daß Amerika die ' Gelegenheit benutzen werde, um den Engländern Kanada wegzuschnappen. In diesen rosigen Hoffnungen wurde nmn noch bestärkt, als Amerika mit einer gewissen

zu bringen. Es gibt sogar maß' Dr. Woodrow Wilson. Präsident der Verewigten Staaten. gebende Verbindungen in beiden Staaten, die auf eine neuerliche vollständige Vereinigung beider Stcmtswesen hinarbeiten. Amerika soll wieder zu England gehören, wie es vor andert halbhundert Jahren war und die Welt soll englisch werden, das ist der Plan dieser Män ner. Wie tief dieser Gedanke schon Wurzel ge saßt hat. ist zur Zeit nicht bekannt, daß aber im Geheimen eine sehr enge Verbindung besteht, darüber besteht

. Unsere Leser nns- sen, daß Amerika nicht einmal bloß, sondern jedesmal mit dem Kriege drohte, so oft Deutsch land mit der Durchführung des U-Bootskrieges sich anschickte Ernst zu machen. Jedesmal gab Deutschland <ms bisher noch nicht ^hinlängliche ..gekannten Gründen nack. Als aber Deutschland mit 1. Februar d. I. den uneingeschränkten U-Bootskrieg ankündete und - erklärte, um keinen Preis und auf keinem Fall mehr davon abzugehen oder irgendwem gegenüber eine Ausnahme zu machen, da brach Wilson

sosort die Beziehungen zu Deutschland ab und drohte mit dem Krieg. Man war lange Zeit der Meinung, daß es Amerika bei der bloßen Kriegsdrohung bewenden lassen dürfte. Das um so mehr, als kein ersichtlicher Grund vorlag, warum gerade Amerika zum Kriege schreiten sollte und va> auch in Amerika sich eine starke Bewegung ge gen den Krieg bemerkbar machte, und zwar so wohl unter dem Volke als auch unter den Llbge- ordneten. Volle zwei Monate brauchte Wilson und die eNgkmdseindliche Presse, um die Kriegs

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 02.04.1920
Physical description: 4
der SlnalsLiscubahULn in Amerika.) Die Dermal- tun>g und Organisierung der Eisenbahnen ist ein PrMüin. das auch bei uns gegenwärtig den größten Schwierigkeiten begegnet. Am?» rika hat vor kurzem einen Riese uns r such in dieser Einsicht abge schlossen, der zu interessanten Ergebnissen führte. Am 1. Jänner 1918 übernahm die Regierung der Vereinigten Staaten als sine Maßnahme der Kriegspo-Mk die gesamte Verwaltung der amen» kanischeu Eisenbahneu mit 490.069 Kilometer Schienenweg rmd zwei Millionen Angestellten

auf den Eisen bahnen. die der Stolz des Amerikaners gewesen waren, ver schwanden völlig. Die Regierung war demgegenüber machtlos. Sr« mußte alle ihre Energie darauf verwenden, um nur überhaupt den Betrieb aufrecht zu erhalten, und konnte sich nicht darum küm mern. wie schwer die Reisenden unter ihren Maßnahmen litten Di« StoatseLstnbahnen haben also in Amerika ein schweres Fiasko gehabt, und wenn man auch die 20 Monat« Staats-elsenbahn nur als einen Versuch aufifaffen kann, so ist doch dadurch

auf dem phantastischen Preis von derzeit WA Cts. bestehen bleibt. Handel. (Der Hcmdttsu-rkehr OesküevÄchs mit Amerika.) Aus Wien wird berichtet: Seit einigen Tagen weilt hier Mfft-er Lorenz aus Newyork mit einigen Sekretären, eines der leitenden Mitglieder einer Gesellschaft für die Einführung des Deredelungsverkehres mit europäsichen Ländern. Mister Lorenz hat sich hier mit Indu« stri'ttlen in Verbindung gesetzt und ihnen Vorschläge gemacht, wo nach hiesige Industrielle nach dem bekannten System

das ihnen zu liefernde Rohmaterial zu verarbeiten und fertige Ware wieder ans Ausland zu liefern hätten. Dem amerikanischen Unternehmen wird entgeaeugehalten, daß dieses Verfahren m Deutschöfterrcick, wegen des Mangels an Rohstoff.',n und Kohle sowie an Nahrungs mitteln für die Arbeiter undurchführbar erscheine. Lorenz erklärte darauf daß man auch dieser Schwierigkeiten Herr werden könnt«, ind'm Amerika eben nicht nur Rohstoffe, soüdorn auch Nahrungs mittel und Kohle für die Drredttnngsindustrien liefern

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 12
Date: 29.08.1920
Physical description: 12
, dem deutschen Volk seine Handelsflotte rauben; feine großartigen Hafenbauten an der Nord- und Ostsee, seine Organisationsgabe und seinen Unternehmungsgeist mußte er ihm lassen. Amerika will sich aber auch diese nun dienstbar machen. Sogleich nacy der Unterzeichnung des Friedens von Versailles erschienen amerikanische Bevoll mächtigte in Deutschland, um die Hafen- und Mastanlagen der großen .deutschen Häfen, die'Deutschland heute keinen Nutzen bringen können, und die unzähligen Kräfte und Fähigkeiten

, die jetzt in Deutschland brach liegen, für Amerika zu sichern. Und bald darauf hörte man, daß zwei Direktoren der „Hapag' nach Amerika abgereist seien, um dort Verhandlungen über Schiffahrtsfragen zu pflegen. Cs dauerte nicht lange, so hörte man weiter, daß die Hamburg-Amerika-Linie ihr Wiedereintreten in den Weltverkehr durch eine enge Verbindung mit amerikani schen Reedereien einzuleiten beabsichtige. Als dann das amerikanische Schiffahrtsamt sich dahin vernehmen ließ, daß eine amerikanisch-deutsche Gesellschaft

die Weltschiff fahrtslinien der Hamburg-Amerika-Linie übernehmen, wo gegen diese ihren gesagten Apparat zur Verfügung stellen wolle — da wußte in Deutschland schon jedes Kind, daß auch dieses stolze deutsche Unternehmen ein Opfer dieses „Friedens' werden solle. Nun Ist aus der, Hamburg- Amerika-Linie eine Amerika-Hambura-Linie geworden. Das amerikanische Schiffahrtsamt gibt da» Ende der alten Hamburg-Amerika-Paketfahrt-Aktien-Gesellschaft und /das Erscheinen der Nachfolgerin bekannt durch die Mit teilung

, daß die Tätigkeit des Hariman-Hapag-Konzern Anfang 1921 einsetzen werde. Sämtliche früheren Linien der Hamburg-Amerika-Linie im Mittelmeer, in Ostasien und Südamerika werden baldigst wieder aufgenomttien. Die Leitung der amerikanischen Seite des Unternehmens liegt in den Händen des 28jährigen Averill Hariman, des Sohnes des Eisenbahnkönigs. Es ist ein schwacher Tros? für den Deutschen, wenn die gesamte amerikanische Presse dieser Mitteilung die Anerkennung beifügt, daß die Er fahrungen

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 31.07.1929
Physical description: 6
, verendete Europa, der Sieger aber der amerikanische Kaufmann. Wenige Daten werden diese Tatsache illu strieren: Vor dem Kriege kam Amerika als Geldgeber fast überhaupt nicht in Betracht: England und Frankreich erschienen damals in erster Reihe. Heute gehört das einst so reiche Frankreich zu den Schuldnerstaaten und auch England ist in den Hintergrund getreten. Der Hauptgläubiger der Welt ist aber Amerika ge worden. Die Handelsflotte der U. S. A., vor dem Kriege hinter drittranglgen Staaten

zu rückstehend, kommt heute dicht hinter der alten Seemacht England. Die wissenschaftlichen In stitute Amerikas haben dank der Munifizenz feiner Wirtschaftskreise jene Europas weitaus überflügelt, so daß auch die meisten technischen Neuerungen Amerika in erster Linie zugute kommen. Chrakteristisch, daß Amerika im stande ist, trotz seine hohen Zölle Europa auch mit Jndustrieartikeln zu überschwemmen, eine Folge seiner Kapitalsmacht, seiner Kredit organisation, seiner technischen Bervollkomm- nung

eine ganz andere, wie die unserer wirtschaft lichen Kreise. Man denkt stets, daß der Erfolg des amerikanischen Kaufmanns seiner Skrupel losikeit, die auch vor Leichen nicht zurückschreckt, zu verdanken sei. Gewiß gab und gibt es in Amerika Unternehmer, die der rücksichtslosen Niederkämpfung der Konkurrenz und gewissen losen Manövern ihren Erfolg verdanken. Dies sind jedoch Ausnahmen, die allerdings ent sprechend viel Lärm erweckten. Im allgemeinen läßt sich sagen, daß der Hauptfaktor

, der Prototyp des amerikanischen Kaufmannes, bekennt in feinen Erinnerungen, daß er seine Erfolge dem Grundsatze verdanke, „nie etwas um einen Dottar teuerer zu ver kaufen, wenn er es billiger geben könnte'. Man trachtet in Amerika seinen Verdienst aus der Steigerung seines Umsatzes herauszuschla gen und nicht, wie bei uns, aus der Erhöhung der Preise. Tatsächlich ist der Warenumsatz in Amerika ein ungleich größerer als bei uns. Jedes Dienstmädchen, jede Arbeitersfrau be sitzt ihr halbes Dutzend

Sie es aufl' kalt antworten: „Ich habe keinen Blei stift.' Ein derartiges Ansinnen ist drüben aber auch recht selten: man läßt eben nicht den Reis und die Strümpfe, dies und jenes auf schreiben, Schneider und Schuster jahrelaug mahnen. Der sich auf das Schuldenmachen verlegt, ist bald erledigt, in welcher sozialen Stellung er sich auch befinde. Aber auch deö Kaufmann beansprucht nicht so lange Kredits wie bei uns. Während in Europa der bar anzahlende Kaufmann als weißer Nabe gilt», ist es in Amerika

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 14
Date: 29.11.1924
Physical description: 14
und seinen grau samsten Feinden preisgab? DeutscMnd hatte Amerika schon viele Herrlichere Gaben als diesen Zeppelin aeschenkt, militärische Leiter zu seinem BefrebunWrieg, die erste Anerkennung der selbständigen Nation, starte Kräfte zur Er- und sprvch von deutffchim Untel was bald vergessen wurde. Auch damals er gaben sich Posmmienevänge der Huldigung aus dem schon vergifteten und deutschfeindlichen Verewigten Staaten. Und gerade wie jetzt die kranke Metz« der Pariser Doulevackpresse für die Zerstömmy

', „Los An geles', als neuester Drbuwph oimerifcmi^chen Luftschiffbaus tn noch lhöhe« Himmel ge hoben werden? Mle VmerUaner, die sich des grvßen Un- rechts, das Detutsthkmd von Amerika erlütben HMmg der Union, und viel von Wnsm besten Geist und Glut. Niemal« hatte Deutschland Amerika etwa» anderes als Frsundschqft er wiesen. Dagegen hat Fem Land der Welt wahn sinniger gegen Deutschland gewütet, als gerade Amerika. Alles Elend, alle Not, alle Ver- «veifümg, die heute qu>f deini deutschen Volke lasten

und auf seinen Kindem und Kindes- Andern lasten Vörden, hat es jenen Amert- tanern zu veMmken, die Amerika in den Krieg «tzten. Deshalb ist diese Riepariationsleistung des armen Deutschlands <m das reiche Amerika ewe ganz blondere mvrvlWie Uingeheuerlich- teit. Ein Unding, d«s> in den armen, dumpfen Eichädeln der Menschheit eine noch größere Wevlvirnmg moralischer Begriffe «anrichten wild. Gewiß erobert sich DeMWand durch diese Leitung verto?en>geganise»<es moralisches Ge biet. Wodurch ging aber dieses Gebiet ver

sind, dieses Unrecht, wie es leider so mancher Deutsche tut, >zu vergessen und zu ver geben. Wir bestehen «mf «Wiedergutmachung > Amerikas Deutschland gegerMer, und zwar aus > anderen Wegen als durch eine Anleihe, für! die der Deutsche dem Amerikaner acht Progent bezahlen soill, während der Amerikaner von sewen Finanztyvannen nur zwei bis drei er- ^ alt. Wenn wir von Reparationen Deutsch- ds gegeniüber Amerika hören, sind ivir von Sinnlosigkeit alles menschlichen Geschehens Überwältigt -und finden keine Ironie

, die tief genug wäre, uns -über dieses «furchtbare Para dox hinwegzutrösten. Deutschland ist äußerlich durch seine Feinde versklavt. Aber mich Amerika W versklavt — innerlich und Äußerlich — «und M>ar durch sich selbst. Wir erirvarten das Emoachen «seines Gewissens, das der Wiedereinschjaltung seiner «Vernunft folgen ni«uh. Einstwellen betrachten wir uns -als Splitter dieses Gewissens und arbeiten uns in seine dicke Haut hinein. Der >W«g zur Wahrheit ist noch viel länger -als alle Ze-ppelinifllüge

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 12
Date: 06.04.1921
Physical description: 12
nach Amerika. Die Besorgnis, welche Frankreich hinsichtlich der Haltung Amerikas beherrscht, und die finanziellen Nöten, von denen es geplagt wird, hat die französi sche Regierung zu einrm auszerordentUchen Schrit te veranlaßt. Der frühere Ministerpräsident Vi» Viani, eine der glänzendsten Persönlichkeiten der französi'chen Politik wurde nach den Vereinigten Staaten entsendet, um mit den amerikanischen ßtaatsll'nlein in Fühlung zu treten. Die Stimmung, welche Biviani in Amerika vor fand, schildert

, daß der Vertrag ge gen Deutschland noch härter hätte sein können. Wenn Amerika z. B. gegen die Verwaltung des Caargebietes durch den Völkerbund sei. so habe er von einigen Seiten gehört, daß man nichts Unge bührliches darin sehen würde, wenn Frankreich dieses Gebiet einfach annektieren würde. Die Re publikaner würden auch niemals etwas tun, was den Eindruck erwecken könnte, daß es etwa imJnte- resse Deutschlands geschehe und gegen Frankreich gerichtet sei. Aus diesen Gründen habe man bisher die amerikanischen

er. daß Frank reich alle seine Verpflichtungen erfüllen wolle. Es brauche lnezu nur Geduld und die deutsche Kriegs entschädigung. Viviani verlangte die Gewährung neuer Fristen für die Schuldzurückzahlung Frank reichs an Amerika. Die ital. Presse ist über dieses Vorgehen ebenso aufgebracht, wie über das Ver halten des italienischen Gesandten in Washington, der infolge der unmittelbaren Kenntnis der ame rikanischen Mentalität vor kurzem dafür eintrat, daß Italien die Bereitschaft zur Bezahlung seiner Schulden

befürchten, daß ihr ausländischer Kre dit hierunter leiden werde und daß das Land auch im Innern dadurch nachteilig beeinflußt werde. Amerika' solle daher nicht nur moralische, sondern auch indirekt pekuniäre Hilfe leisten. Die Vereinig, tcn Staaten sollen Deutschland erweiterten Kredit gewähren, damit der Erfolg dieser Hilfeleistung in Form von Kriegsentschädigungen nach Frankreich zurückfließe. Gerade in diesem Augenblick wird gemeldet, daß zwischen Deutschland und Amerika ein Gedanken» auvtamch

auch den alliierten Regierungen mit geteilt worden. Allek deutet darauf hin. daß diese amerikanische Aeußerung den Beginn einer neuen Konversation über d>e Entschädigungsfr-ge bedeutet, da auch auf Seite der Alliierten der Wunsch vorhanden ist, aus der verfahrenen Situation Herauszugelangen. Des Interesses halber sei das vom „Popolo Romano' verbreitete Gerücht verzeichnet, daß Amerika bereit sein scll. gegen weitgehende Siche'.stellnngen durch Deutschland die Wiedergutmachungsforderungen Entente zu übernehmen

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Volksblatt
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Page 2 of 28
Date: 02.07.1913
Physical description: 28
Gottesmutter, dann die Musikanten und Schützen mit ihren kecken weißen Hahnenfedern am bunt geschmückten Hut und in den blendend weißen Heimat zurückgekehrt, nachdem sie in dem „freien' Amerika die Erfahrung gemacht haben, daß man dort ebenso arbeiten müsse, wie in dem alten Europa. Die Löhne sind wohl in Amerika im all gemeinen höher wie bei uns, dafür find aber auch die Ausgaben für Nahrung, Kleidung und Wohnung viel höher. Und dafür kann man auch in Amerika verhungern wie man will. Keine Hand rührt

sich für dich, wenn du ins Unglück gekommen bist. Der Mensch ist dort so lange ein Wertgegenstand, als er arbeiten kann. Auf die sieben Werke der christ lichen Barmherzigkeit hält der Amerikaner nicht viel. Gewiß ist eS in Amerika möglich, bei großem Fleiße und entsprechendem Sparsinn ein wohl habender Mann zu werden. Das ist aber auch bei uns möglich, wenn man zum Fleiße und zum Sparsinn auch eine gute Portion — Glück hat. In Amerika tritt aber sicherlich der Unterschied zwischen Reichtum und bitterer Armut noch viel schärser

hervor wie bei uns. Und eS ist eine alte Wahrheit, daß Reichtum der Anreiz zum Luxus und zur Verschwendung -- somit zur Teuerung ist. In Amerika wächst die Zahl der Milliardäre von Jahr zu Jahr. Man sagt, daß die Geschicke der vereinigten Staaten gegenwärtig von acht Riesenmillionären gelenkt werden. Auf je 4000 Einwohner kommt in Amerika ein Millionär. Diese Leute haben ihre Millionen als Besitzer von Gold- oder Kupferberg, werken, als Eisenbahnbc sitzer, als Vieh- und Körner- Händler

. Abends veranstaltete unter Vorantritt der Musikkapelle die wackere Feuerwehr eine Serenade mit Fackelzug. Die Kapelle konzertierte bis nach 10 Uhr vor dem Hotel „Post'. Eine zahlreiche I Menschenmenge besah sich von den verschiedenen Auch in Amerika ist's aber vielfach wie bei unS: die Alten sammeln, die Jungen zerstreuen... Die oft mühelos erworbenen Millionen gleiten den Nachkommen durch die Finger. Aus dem oft mit schlimmen Praktiken erworbenen Gelde ruht kein Segen. Konrad Gall, ein genauer

Branchen die Preise verderben, so wirkt dies ähnlich wie der Stoß auf eine Billardkugel, welcher sich auf eine Reihe anderer fortpflanzt. Tatsächlich hat die letzte Teuerungswelle im Jahre 1909 von N^r^ amerika aus ihren Ausgang genommen und sich schnell über Europa verbreitet.

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 11.02.1922
Physical description: 8
wichtig Erscheinung gezei tigt, die enge Verknüpfung amerikanischer und e u r o p ä i s ch e r Interessen, politisch wie wirtschaft lich. Die Amerikaner, die die unlösbar scheinende Verworrenheit der europäischen Verhältnisse unter dem Zwange von Versailles und seines Exekutors Frankreich sehen, suchten diese. Verbindung immer energischer abzuleugnen. Es hilft aber nichrs; die Verhältnisse sind stärker als selbst das allmächtige Tol- ' larland, und der Weltkrieg hat Amerika nicht in sei nen Bann

. Das große China-Problem, für Amerika vom wirtschaftlichen Standpunkte das wichtigste, ist der Losung kaum nähergerückt. Ungeahnte, den Erfolg der ganzen Konferenz bedrohende Schwierigkeiten und Widerstände haben einen Vorgeschmack von dem ge geben, was die Zukunft an unangenehmen Verwick lungen noch bringen wird. Aber — das Widerspen stige' Japan ist, immer vom amerikanischen Stand punkte geschaut, einstweilen von einem verständnisvoll zusammenarbeitenden Angelsachsentum eingekreist, und daS scheint

, umfassenderen, umwan delte. Vom englischen Standpunkte aus ist der Vierer- Vertrag, in dem sich England, Amerika, Japan undj Frankreich ihren Jnselbesitz im pazifischen Ozean ga rantieren, ein diplomatisch:? Schachzug ersten Ran ges. Ein Bündnis, das nicht zu Angriffs- oder Ver- teidigungszwecken gegen andere Mächte ge schlossen wird, kann nur dazu dienen, die einzelnen Teilnehmer gegen einander zu binden und vor Eigenmächtigkeiten zu beivahren. Japan sollte in seiner pazifischen Politik unter Kontrolle

gestellt wer den. Das war der Gedanke, der Amerika leitete, Frankreich aber, das am pazifischen Ozean fast g^nz uninteressierte, wurde als Gegengewicht gegen die eng. - lisch-japanische Freundschaft von Amerika mit hinetn- bezogen. Allein enttäuschend für Amerika wirkte die Hal tung Frankreichs in dieser Frage. Nicht nur, daß französischer Widerstand gegen die Rüstturgsbeschrän- kung die Konferenz in allen Phasen aufs äußerste ge^ sährdete, auch in dem Bündnisspiel erwies sich Frank reich als Riete

für Amerika. Diese Enthüllung der wahren Ziele der französischen Politik vor den blin<- den Augen der amerikanischen Massen ist ein großer Erfolg von Washington, der heute schon seine Wirkung in deutlich fühlbarer Weise auf Europa ausstrahlt, Japan hatte gewiß ausgezeichnete, mit den abendländischen Verhandlungsmethoden vertraute Vertreter nach Washington entsandt. Wenn es aber in seiner Chinapolitik das Wesentlichste gerettet und» verhindert hat, daß das politische .Haiiptproblem der , Konferenz, China

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 17.01.1925
Physical description: 8
. Die Soldaten, die die einen stellten, waren ebenso wichtig, wie das Geld, das die anderen gaben und beides war für den Erfolg des Krieges in gleicher Weise entschei dend. Es ist weder England noch Amerika eingefallen, sich von Frankreich und Italien die eng lischen oder amerikanischen Granaten bezahlen zu deutkhe Zürstsn im Exil. Wilhelm II., der ehemalige Deutsche Kaiser und König von Preußen, lebt auch heute noch in Holland, wo er das Schloß Doorn käuflich erworben hat. Er hat nach dein Tode

Ka nonen abgefeuert wurden. Es geht daher umso we niger an, sich die englischen oder amerikanischen Granaten bezahlen zu lassen, die aus französi schen oder italienischen Kanonen abgefeuert wurden. T-enn im zweiten Falle waren die Kosten für England u. Amerika viel geringer, daFrank- reich und Italien nicht nur die Kanonen bei gestellt, sondern auch die Ausrüstung der Soldaten und die Bezahlung der Verwundetenpensionen aus sich genommen haben. Auf diesen Standpunkt stel len sich aber Amerika

und England, wenn sie die volle Bezahlung der interalliierten Schulden erlan gen. Wenn Amerika mehr Soldaten nach Frank reich geschickt hätte, als es tatsächlich geschehen ist, so wäre es niemanden eingefallen, von Frankreich eine Bezahlung für die Hilfe Amerikas zu fordern. Wenn England seine Truppen nicht nur nach Frank reich, sondern auch nach Italien geschickt l)äite, so hätte niemand eine Bezahlung für diese Hilfe von Italien verlangt. Also nur deshalb, weil ameri kanische Soldaten und amerikanische

ist jedoch von der Stellung Amerikas abhängig. Denn es ist sür England unmöglich, Frankreich nnd I t a- lien einen Schuldennachlaß zu gewähren, wenn Amerika aus der vollen Zahlung beharrt. Die erste Bedingung sür ein^ vernunftgemäße Regelung die ses Problems ist daher eine Aussprache und Eini gung zwischen Amerika uud England. Keynes würde vorschlagen, daß sich England und Amerika einen verhältnismäßigen, nicht allzu hohen Betrag von jenen Zahlungen ausbedingen, die Deutschland alljährlich an Frankreich

und Italien zu leisten hat, mit Ausnahme der im Dawes-Plan sestgeseh- ten Zahlungen. Wenn England und Amerika in diesem Sinne zu einer Einiaung gelangen würden, wenn sie nicht mehr als ein Drittel von den Zahlun gen Deutschlands an Frankreich und Italien für sich beanspruchen würden und wenn diese Regelung als die endgültige Regelung des Problems der in teralliierten Schulden erklärt würde, so wäre damit die Lösung einer Frage herbeigeführt, die als das wichtigste und gefährlichste Wirtschaftsproblem

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Der Burggräfler
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Page 1 of 6
Date: 24.11.1921
Physical description: 6
, sondern die drei Seemächte Eng-« land. Amerika und Japan. Amerika will das englisch-! japanische Bündnis sprengeri und hat dies gerade jetzt j am leichtesten im Machtbereich, da England und ganz' Europa an A/e 'Der. Staaten tief verschuldet sind. j Senator Bournc, ein freund Hardings. erftärte selbst, daß die Verhandlungen mdjt so glatt verlaufen werben, da Amerika es nicht dulden könne, daß irgend ein Staat eine stärkere Flotte besitze, ^veil kein anderes Land, selbst nicht wenn es noch so entfernt liegende

zu ihrer Heimat mache. ' (Das bezieht sich auf die japanische und chinesische Ein wanderungen Kalifornien.) 'Der status quo müsse unter - allen ^Umständen aufrecht erhalten werden und eine do- nlinierende amerikanische 'Flotte sei die beste und auch die einzige Sicherhctt dafür. Da die Bitten die 'Seeherrschaft nicht so leicht preis geben werden, ist eine Einigung zwischen England und Amerika sehr schwierig. Noch schwieriger ist sie aber zwi schen Amerika und Japan, die beide um die Herrschaft im Pacific

ringen. Eine Teilung dieser Herrschaft ist auch nicht möglich, 2lmcrika fürchtet, daß Japan in Östsibrrien und in eine dominierende Stellung er- hält. Die '.Macht Japans wird vielfach unterschätzt.- Der Engländer Russell rechnet im November, fühlte der Fo reign Affains aus. daß seine Bevölkerung jetzt schon größer sei als die Amerikas. Amerika hat ohne die Phi lippinen 105 Millionen Einwohner. Japan nach Russell aber schon 123,425.000. Davon kommen 56 Millionen auf das eigentliche Japan

und die übriger! auf Formosa. Korea. Sachaltti, die Mandschurei und Schantung. Der erfindungsreiche Lloyd George hat nun den Ge danken entwickelt, daß diese Gegensätze am besten ausge glichen werden könnten, wenn eine Allianz zu dreien — nämlich zwischen England. Amerika und Japan abgeschlossen werde. Für England wäre das sehr vorteil haft. denn bei dem amerikanisch-japanischen Gegensatz würde England in diesem Bündnisse die leitende Macht sein. Aber der amerikanische Botschafter in London, George Harvey

im engsten Zusammenhang mil j Marinesrage und der Mächtegruppierung England-Japan-; Amerika. Der Sonderberichterstatter des „Petit Journal' : kabelt aus Washington: Die amerikanische Regierung vcr- ; anlaßte die chinesische Reg-'erung. oonc ^Programm alles, zu streichen, was eine zu heftige Opposrtton. namentlich! Japans. Hervorrufen könnte. Die &tjnie;eH verlangten ' nicht, daß die Mächte auf die Konzessionen oder Einfluß ' zonen. die sie schon erworben hätten, verzichteten, son . dern

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Der Burggräfler
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Page 2 of 10
Date: 17.01.1925
Physical description: 10
. Die Soldaten, die die einen stellten, waren ebenso wichtig, wie das Geld, das die anderen gaben und beides war für . den Erfolg des Krieges in gleicher Weise cntschei- j dend. i Es ist weder England noch Amerika eingefallen, sich von Frank r eich, und Italien die eng lischen oder amerikanischen Granaten bezahlen zu laßen, die aus englischen oder amerikanischen Ka nonen abgefeuert wurden. ES geht daher umso we niger an, sich die englischen oder mnerikanischen Granaten bezahlen zu lasscn.die aus fran

z ö fi schen oder italienischen Kanonen abgeseuert wurden. Denn im zweiten Falle waren die Kosten für England u. Amerika viel geringer, da F r a n k- r e i ch und Italien nicht, nur die Kanonen bci- gestellt, sondern auch die Ausrüstung der Soldaten und die Bezahlung der Verwundetenpcnsionen aus sich genommen haben. Aus diesen Standpunkt-stel len sich aber Amerika und England, wenn sic die volle Bezahlung der interalliierten Schulden verlan gen. Wenn Amerika mehr Soldaten nach Frank reich geschickt hätte

einen Schuldcnnachlaß zu. gewähren, wenn Amerika auf der vollen Zahlung beharrt. Die erste Bedingung für cinK vernunftgemäße Siegelung die ses Problems ist daher eine Aussprache und'Eini gung zwischen^ Amerika und England. Keynes würde Vorschlägen, daß sich England und Amerika einen verhältnismäßigen, nicht allzu hoben Betrag von ienen Zahlungen äusbedingen. die Deutschland alljährlich an Frankreich und Italien zu leisten hat, mit Ausnahme der im Dawes-Plan festgesetz ten Zahlungen. Wenn England und Amerika

Staatssekretär niedcrlegt und durch den Londoner Botschafter Kellogg ersetzt wird, hat große Bedeutung fiir die zukünftige ame rikanische Politik. - Monatelange politische Kämpfe sind dieser Wen dung vorausgcgangen. Hughes hat in der repuAi konischen Partei, in seinem Kabinett und im Ver kehr mit den Senatoren drei Richtlinien vertreten: 1. Scharfe Bekämpfung der Außenpolitik Ja pans: 2. Ausschluß Sowjetrußlands mir der Völkergemeinschaft; 3. Amerika müsse, gestützt aus starke

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