, was das für eine Schweinerei ist“, ärgert sich Alberto ValentL Der Ärger ist kein Schauspiel. „Man hat alles probiert“, fügt der Anwalt hinzu, „selbst eine phantastische Geschichte um das Gold von FVan- zensfeste, um etwas gegen diesen Heeresangehörigen zu finden.“ Der, um den es geht, steht hinten im Zuschauerraum: Pasquale Ponte, Unteroffizier des Heeres und über zwei Jahrzehnte lang Verantwortlicher des Pulverla gers in der Festung Franzenfe- ste. Man merkt, wie es in dem Mann brodelt. Seine' Frau hat ihren Arm
„Haben Sie noch nichts Es ist ein ungleiches Match, das sich gestern mittag im Schwur- gerichtssaal abspielt Da tritt ein Duo auf der einen Seite gegen ei nen Einzelspieler auf der ande ren Seite an. Das ungleiche Duo auf der einen Seite sind Staats anwalt Cuno Tarfusser und der Aquila-Verteidiger Alberto Va- lenti. Der Einzelspieler auf der anderen Seite: Egon Federspie ler, Messerschleifer aus Brixen. Federspielers „Vergehen“ ist es, Augenzeuge einige Vorfälle ge worden zu sein, die in den Er mittlungen im Mordfall Lamp recht
ihm die Carabi nieri zehn Fotos. Er wählt Foto Nummer 4 aus: Es ist der Un teroffizier Pasquale Ponte. Er ist ein Freund Lamprechts und Aquilas und fahrt einen grauen „Lancia Prisma“. Gestern nun traten Cuno Tar fusser und Alberto Valenti an, um den Zeugen zu zerlegen. Ihn in Widersprüche zu ver- wicklen, ihn unglaubwürdig zu machen. Mit der Archivierung des Verfahrens gegen Ponte wurde bereits in der Untersu chungsphase ein Urteil gefällt. Federspieler muß sich getäuscht haben. Genau das wollte man gestern
im Ge richtssaal vorführen. Cuno Tar fusser ließ Federspieler die Zei ten exakt wiederholen, um dann anzuführen, daß sie in seinen Aussagen, um 15 Minuten vari ieren. Alberto Valenti ließ sich den Zeugen im Kopf die Gaiser Dorfstraße vorstellen, um ihn dann - wie ein Oberlehrer - die den Tagen, als der Mord geschah, im Sterzinger Spital: Auch das prüften die Brixner Carabinieri nach. Der behandelnde Arzt er klärt, „daß der Patient ein äußerst seltsames Verhalten an den Tag gelegt“ hätte. Vitolo
schnippisch zurück. Schließlich gelang es Va lenti, Federspieler bei der Be schreibung der Kleider eines der beiden Männer in Wider sprüche zu verwickeln. „Die Kleider waren blau-grün“, er klärte Federspieler vor Gericht. Vor den Carabinieri hat er von braunen Kleider gesprochen. Cuno Tarfussers und Alberto Va lentis Zeugenbefragung ähnelte weit mehr einem Kreuzverhör als einer Befragung vor Gericht. Dies dürfte auch dem Vorsitzen den des Gerichts, Carlo Brucco- leri, zu viel geworden sein. Nach der x-ten