Beilage zn Uro. 3 des „Airggräfier'. i) Die neuen Banknoten. (Nachdruck verboten.) „Es war halt doch voreilig von Dir', sagte Rosa zu ihrem Bruder, dem alten Mühlbauer. „Das Madl ist erst sieben- zehn Jahre alt, und wären ihr solche Ge danken noch gar nicht gekommen, und der Albert hat noch vier Jahre zu dienen, das ist doch ein allzulanger Brautstand, und Gott verzeih' mir's, ich kann mir nicht helfen, ich mein' halt immer, der Apfel fällt nicht weit vom Stamme!' „Geh, geh! Rosa, mach'Dir
keinen solchen Kummer', erwiderte der alte Mann. „Der Leifert Albert ist ei» braver Soldat, das beweisen die zwei Kreuzt auf seinem Rock; oder meinst etwa, die kriegt man umsonst? Wer das Herz nicht am rechten Fleck hat, bringt es sein Lebtag zu keinem. Und ein braver Soldat wird auch ein braver Bauer!' „Gott gebe nur, daß Du Recht hast', meinte Rosa. Der Mühlenbauer war selber Soldat gewesen, viele, viele Jahre, er hatte ein gutes Stück Franzosenkrieg mitgemacht, und erst nach der Schlacht von Leipzig als Feld
, waren vorüber, und mancher tapfere Streiter, der für Recht und Pflicht sein Leben eingesetzt hatte, wurde in die Heimat entlassen, um seine Wunden dort besser zu pflegen und um den noch schwerer Verwundeten in den Spitälern Platz zu machen. Zu erstern gehörte auch Albert Leifert, der Sohn eines armen Bäuerleins in Weidendorf. Er war Unterjäger, ein prächtiger Bursche, und hatte sich ausgezeichnet, das bewiesen die zwei Kreuzchen; er hatte auch eben so viele Bleffuren, und trug den linken Arm
noch in der Binde. Der alte Mühlbauer hatte sich's ausgebeten, daß der junge Held sich bei ihm einquartire, und nicht seiner ver witweten Mutter zur Last falle. Albert saß nun halbe Tage an dem Bette des Bauers, das dieser wieder hüten mußte, denn die vernarbten Wunden fingen ihm jetzt, da er alt wurde, oft zu schmerzen an; es hatte sich die Gicht dazu gesellt, und er hatte viel zu leiden. Wenn ihm aber Albert von allen seinen Erlebnissen der letzten zwei Jahre erzählte, besonders von dem glorreichen Feldzuge
unter Vater Ra- detzky in Italien, so vergaß er alles Un gemach, und wäre am liebsten selber noch einmal mitgezogen, um so glorreich zu kämpfen und zu siegen. Albert war schon von Jugend auf auf geweckten Geistes, ja schon als Kind ein gescheidter Bube; er hatte sich in der Schule stets den ersten Preis erworben, aber auch sonst war er sicher überall dabei, wo ein loser Streich von den Buben ausgeführt wurde, und es gab deswegen so manchen Verdruß zwischen seinen Eltern, da der Vater ihn immer in Schutz