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Lienzer Nachrichten
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Page 12 of 16
Date: 30.03.1934
Physical description: 16
Sie so genau?" frug der Di rektor ehrfurchtsvoll. „Lind da kommen Sie zu mir und gehen nicht zu Nothschilö?" „Nothschilö weiß es auch", erklärte Heinz. „Der einzige in Wien, der informiert wurde. Es muß sich doch auf jedem Platz der Welt ein Vertrauensmann befinden. In Wien ist es Rothschild." „Sie haben recht, Herr Graf. Natürlich. Keine Großbank hat mehr Verkaufsoröres in Albert stand auf und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. „Schön muß ich ausschaun. Ein Stachelschwein dürfte mit mir verglichen

sein. Bitt schön, Direktor, kann ich ein Bad haben? Und den Haar- und Bartscherer? Llnd Wäsche? Aber erst essen!" „Nun, Herr Primararzt?" „Er macht wirklich einen ganz anderen Eindruck. Aber das fcmti täuschen." Albert lachte. „Sie glauben, daß ich ver rückt bin? Nun, da kann man nichts machen." „Sie lachen, Baron? Ein paranoider Me lancholiker, der lacht? Gagen Sie, Gräfin, was haben Sie mit dem Baron gemacht?" Der Wärter brachte eine Platte mit Spei sen. Albert fiel heißhungrig darüber her

. „Ich? Nichts, Herr Doktor. Warum wollen Sie Ihre Heilerfolge verkleinern?" Der Arzt beobachtete Albert. „Er hat Hun ger, Heißhunger. Kein Wunder. Er hat seit 48 Stunden nichts zu sich genommen. Dabei ißt er wie ein gebildeter Mensch . . ." „Er hat eine gute Kinderstube, Herr Dok tor." „Ich weiß. Aber vor noch zwei Tagen ... ich stehe einem Nätsel gegenüber . . . wenn Sie ihn fortnehmen, jedenfalls auf Ihre Ver antwortung und Gefahr . . . möglich, daß Sie recht haben und er geheilt ist, aber ich möchte

ihn doch noch einige Tage in Beobach tung . . „Lieber Doktor", sagte Albert, mit vollen Backen kauend, „Sie sind ein reizender Mensch und waren die ganze Zeit sehr nett mit mir. Aber alles mit Maß. Mein Bedarf an Irrenhaus ist bereits vollständig gedeckt." Auf der Fahrt nach Wien berichtete Eva ihrem Bruder ihre Erlebnisse. „Weißt, Berti, ich fühle mich direkt als Verbrecherin. Nicht, daß ich das Aaje ge stohlen habe oder das Gegenmittel. Aber daß ich in voller Kenntnis der Wirkung einem Menschen Gift einflößte

Verbindungen." Mannes abschleichen und ablisten müßt . . ." „Ich weiß nicht. Albert, ob er es ernst meinte mit dem .Beseitigen', es kann ein fach . . ." Albert lachte: „Anverbinöliche leere Ver sprechungen? Also schön. Ein frommer Knecht war Fridolin — und in der Furcht des Herrn — ergeben seiner Gebieterin — der Gräfin von 'Saverne . . „Ich hätte dich doch im Irrenhaus las sen sollen." „Mich? Nein, Du gehörst hin. Was für Folgen, treue Schwester, ziehst du aus der bedauerlichen Tatsache

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 10.08.1923
Physical description: 8
und die äußerst widerspenstigen Firmentaseln, Reklame- uNd Geschästsaufschristen wurden überschmiert und besudelt, Schilder, Tafeln und Wegweiser gewalt sam entfernt und Fenster zertrümmert. Offenbar aus besonderer Rücksicht und Pietät riß man auch sehr froh, daß ich wieder zu ihr komme. Wann kommt fie?" „Uebermorgen früh fahren wir in die Stadt, Albert, und erwarten Mama auf dem Bahnhof." „Aber," fragte der Knabe zögernd, „dann, dann bleibe ich auch schon bei Mama und muß nicht wie der hierher zurück?" „Nein

." „Gott sei Dank, ich bin so froh." Das gab dem Jesuiten einen Stich ins Herz. Traurig fragte er: „Du gehst also gerne von Stein- furt fort? Es tut dir gar nicht leid?" „Nein," gestand Albert. „Ich bin froh." Gepreßten Tones fragte der Geistliche. „Du hast mich also gar nicht lieb^ Albert?" Da schluchzte der Knabe plötzlich auf und siel ihm lim den Hals. „Ja, ja," stammelte er, „sehr lieb, sehr, sehr lieb. Und Sie müsien mit mir, Pater Viktor, Sie dürfen nicht hier bleiben. Ich werde Mama bitten. Mama

hat Sie auch lieb." Unter Tränen lächelte der Priester, glücklich und tiefbetrübt zugleich. „Ich kann nicht, mein Herzens kind. Ich muß hier bleiben." Der Knabe umschlang ihn noch fester. „Doch. Sie müsien mit und werden auch. Lassen Sie mich nur. mit dem Onkel reden! Er wird Sie dann rufen; Sie sollen sehen, Pater Viktor." Daß dieser verneinend das Haupt schüttelte, be achtete Albert gar nicht mehr; seine Gedanken hatten sich bereits anderem zugewandt. „Wie geht es heute Twiel?" fragte er. „Nicht gut. Albert

. — Vizebürgermeister Emmerling erklärte, daß „Ich werde den Pater Rektor bitten," versprach der Priester. Ter Rest des Tages verlies unter harmlosen Ge sprächen. Albert hatte sich völlig dareingesunden, daß er die Anstalt verließ und zur Mutter zurück kehrte; der Gedanke war ihm bereits vertraut und lieb. Nur daß Pater Viktor nicht mit ihm sollte, wollte er nicht verstehen und zugeben. Darüber zer brach er sich aber nicht chen Kopf; er behauptete, Mama und Onkel Albert würden seinen Freund einfach nicht inehr

fortlassen und einsperren, bis er freiwillig bei ihm bliebe. Das sagte er mit Sieges gewißheit und ließ es sich nicht ausreden. Am nächsten Tage kam auch Pater Kilian, der den Knaben herzlich lieb gewonnen hatte. Mühsam drängte er die Tränen zurück, und gerührt nahm er Abschied. Albert ging zeitig schlafen. In aller Frühe sollte er aufstehen, um Steinfurt zu verlassen — für im mer. Er war erregt, als er sich niederlegte, froh erregt. Morgen kam ja die Mama, die süße, goldige Mama, zu der er mit Pater

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 13.08.1921
Physical description: 4
Willheim (Elsa), Berta Groß (Ortrud), Karl Ziegl- mayer (Lohengrin), Heinrich Heller (Telramund). Sonntag 3 Uhr nachmittags zu ermäßigten Preisen „Das Bett der Pompadour", Schwank von Real und Kahn. Sonntag abends 8 Uhr „Zar und Zimmermann", komische Oper von Albert Lortzing. Den Zar Pe ter I. singt Adolf Berenkamp als Gast. Montag 3 Uhr nachmittags zu ermäßigten Preisen „Der Zigeunerbaron", Operette von Io- Hann Strauß. In Opernbesetzung mit Grete Willheim als Saffi, Karla Zieglmayer als Arsena, Mia

heit, die ihm das Schicksal in den Weg warf, etwas von Gerda zu erfahren, benutzen. Er mußte Albert noch einmal sehen! Ihm sagen, daß er anders denke, daß er sich seiner nicht schäme! Des guten, harmlosen Albert! Daß er noch sein Freund sei! In seinen Gedanken wurde er immer wärmer und vergaß ganz, daß er eigentlich nie besonders eng mit ihm gestanden, daß er in ihm nur Gerdas Bruder sah. Wie die Oper zu Ende war, war sein Entschluß gefaßt. Er mußte unter allen Umständen, bevor er mit ruhigem

auf und ab und sah hie und da durch die Scheiben. Jetzt legten die Musiker ihre Instrumente zusammen. Wenige Augenblicke später kam Albert mit schnellen Stritten heraus und Rochus trat ihm in den Weg. «Albert." Schüller erschrak und blieb sichen. „Ich habe dich noch einmal ausgesucht — ich muß dich sprechen du tust mir so leid " In Albert stieg aller Groll aus. Er hatte den Abend zu Ende geführt, und je länger er nachöachte, umso er därmlicher erschien ihm die Handlungsweise der beiden Winkler. Ja, Vignola

, aber . als Mensch? I Die Firma ging glänzend und die Kinder des Begrün- j ders waren in Not? • J sich vor, ein übriges zu tun. Gleich, wenn er ankaV, wollte er eine Summe von zehntausend Mark an Albert Schöller als freiwilligen Gewinnanteil überweisen. Da? war er ja schließlich der Ehre seines Standes schuldig dafür zu sorgen, daß der Sohn eines Danziger Groß kaufmannes nicht unterging. Auch Rochus Sohn war unablässig mit den beide« Schöller beschäftigt. „Ich schäme mich Ihrer!" Das hatte ihm Albert sagen

dürfen, ihm, Rochus Vol ler! Und er hatte ihn nicht sofort vor die Pistole gefor dert! Durfte es einen Menschen geben, der ein ReB hatte, sich seiner zu schämen? Hatte er nicht selbst oft ein Gefühl, als schäme er M wenn er in Woldemar Schöllers Wohnzimmer saß? Konnte Albert oder Gerda abnen, daß er so dachte, mß er in seinen stillen Träumen Dann richtete auch er sich auf und tn seinem GeW 5 Ä ö Ein entschlossener Zug. Nun wußte er, was erz« tun hatte. (Fortsetzung folgt.)

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 16
Date: 20.02.1932
Physical description: 16
auch Pflichten. Ihr habr große, gemeinsame Pflichten!" „Gemeinsame Pflichten?" „Ja Sigrit. — Du kennst diese Pflichten ja, wenn wir bisher es auch vermieden, davon zu sprechen; aber schließ lich müssen wir doch den Tatsachen gefaßt gegenüberstehen." „Ich weiß nicht, was du meinst, Tante." „Ich meine deine und Egons Pflichten die ihr zusam men Hohenfried gegenüber zu erfüllen habt." „Wir? — Pflichten? — Hohenfried gehört Albert." Frau Gerdahlen seufzte: „Albert! — Ja. — Ach, ich spreche den Namen gar

nicht mehr gern aus; er hat zu viel Leid über uns gebracht. - Wohl ist jetzt Albert der Erbe. — Aber nach seiner Verur teilung ist er es nicht mehr." Sigrit sah sie groß an. „Nach feiner Verurteilung? — So glaubst du also r' 'eine Verurteilung?" »Wir müssen es ja. Sigrit." „Nein, wir dürfen es nicht!" „Wir müssen uns den Tatsachen nicht verschließen. > neuen Verfassung. Unnachgiebigkeit seiner Kollegen der Kirche gegenüber stieß: Die diplomatischen Beziehungen mit dem Vatikan

ist doch daß Albert seinen Onkel ermordet hat. — Ach. dies unselige Testament!" „Tatsache nennst du es, Tante?" „Aber Sigrit! — Haben wir uns nicht alle immer wie der gegen diesen Verdacht gewehrt! Wie waren wir alle sasiungslos, als Albert verhaftet wurde! — Können wir uns denn aber jetzt immer noch den Tatsachen verschließen?" Ja.- „Sigrit!" „Tante, fühlst du denn das nicht innerlich daß Albert ohne Schuld ist?" Frau Gerdahlen schüttelte lecke den Kopf. „Nein, jetzt nicht mehr. Sigrit! — Jetzt — ja. es muß

einmal ausgesprochen sein — jetzt hasse ich Albert. — Er hat meinen Schwager getötet! Er hat nur das Erbe im Sinn gehabt. Er hat sehr, sehr schle-cht gehandelt! — Ich habe kein Mitleid mehr mit ihm." Sigrit klagte: ,-Jhr gebt ihn alle aus!" „Sollen wir einen Mörder lieben?" „Er ist kein Mörder!" "Vergißt du ganz die Beweise für seine Tat?" „Ich glaube nicht an diese Beweise. Sein Wort gilt mir ..ehr als tausend Beweise!" „Ja. dann ist dir nicht zu Hecken! — Und das wird dich ausreiben, gib acht! Du zerstörst

, Erben sein sollt, wenn Alberts Erbanspruch wegfällt. Joachim hat euch, dich und Egon, also vereint gesehen! — Willst du denn des toten Lnlels Wunsch nicht erfüllen?" Angstvoll schauten traurige Augen die Sprecherin an. „Onkels Wunsch?" „Ja! — Das ersieht man doch aus dem Testament! — Albert Gevdahlen fällt nun fort, also —" „Alberts Erbfolge soll forckallen?" „Das ist in dem Testament ausdrücklich bestimmt." Nein!" „Aber Sigrit! Ber Erbunwürdigkeit scheidet Albert als Erbe aus. und wenn er setzt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 13.08.1923
Physical description: 8
Jahre verflossen, seit Klausen durch den furchtbaren Murbruch ans dem Thinnebachtale heimgesucht wurde. Das Eisack problem ist aber noch lange nicht befriedigend ge löst: Die Ueberschwemmnngsgefahr durch den Fluß bleibt nach wie vor bestehen. Erfreulich sind dagegen 511 Christus nicht Jesus. Ern Jesurtenroman von Friedrich Werner van Oefteren. Die Knaben wechselten innige Küste. „Ich fmmnc nächstes Jahr in die Stadt, Albert, weißt du. O, aber schon zu Ostern sehen wir uns wieder. Vergiß

mich nicht," flüsterte Öles und verschwand im Dämmer. . „Auf bald, lieber Öles," rief ihm Albert nach, und mit tränenfeuchten Wangen stieg er eiu. Die Pferde zogen an. Albert von Sellborn verließ Steinfurt. Als Pater Viktor am späten Nachmittage in das Kollegünn zurückkehrte, sah er sehr müde, abge spannt und traurig aus. Wie der Rektor es ihm ] befohlen hatte, ließ er ihm sofort seine Rückkehr melden und wurde auch sogleich zu ihm berufen. Der Leiter der Steinfurter Erziehungsanstalt weilte

erlebte, schreibt der „Arbeiter- Zeitung" aus Rio de Janeiro: Wenn sich die Der- hältniffe in Oesterreich nicht ändern, werden viele ge- » während des ganzes Berichtes, den er erstattete, ge senkt. „Ich fuhr mit Albert." erzählte er, „direkt zmn Bahnhof. Der Knabe war froh bewegt, die Mutter wiederzusehen. Als der Zug in die Halle fuhr, sah Frau von Sellborn hinaus und war hoch beglückt, ihren Sohn zu erblicken. Hochwürden, es war ein ergreifendes Wiedersehen. Ich stand abseits und wagte

nicht zu stören . Als mich Frau von Sellborn sah, ging sie auf mich zu fragte leise, was geschehen sei. Ich erwiderte, daß ich einen Brief bei mir trüge, der alles enthielte. Frau von Sellborn wollte aber sogleich wissen, und da war ich gezwungen, ihr zu sagen, daß Albert entlasten ist. Frau von Sellborn zuckte zusammen, sah mich finster an und nickte. Sie verlor kein Wort und fragte nicht weiter, als wir vom Bahnhof in ihre Villa fuhren. Ich sah. daß es sie Mühe kostete, den vielen Fragen des Knaben

unbefangen und heiteren Tones 51 t antworten. Der kleine Albert vermied es angstvoll, des Vorfalles Er wähnung zu tun, und auch die Mutter schwieg dar über. — In der Villa waren,als wir ankamen, der Herr Graf und die Frau Gräfin Rhonek anwesend. Sie hatten, wie sie sagten, Frau von Sellborn er wartet und alles vorbereitet und boten, ihre Dienste an. Frau von Sellborn dankte ihnen aufs freund lichste und nahm das Anerbieten an, indem sie die Frau Gräfin ersuchte, ihr einen Erzieher und Lehrer für Albert

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 22.08.1923
Physical description: 8
, Alberts Sttmme. Der junge Geistliche öffnete die Türe. Da blickte er in einen großen, lichten Raum, der als Unter richts- und Spielzimmer für den Knaben eingerich tet, war. An einem Tische saß ein jüngerer Mann mit goldgeränderter Brille, sorgfältig gescheiteltem Haupthaar und Spitzbart. Und vor dem Bücher kasten stand Albert. Er hielt in der Hand zwei Bücher, die er offenbar hatte einräumen wollen. Aber beim Anblick des Eingetrctenen öffnete er den Mund und Augen und Hände, und die Bücher fie len

, un- verholene Mißgunst in den Blicken, der stürmischen Begrüßung zu. Er räusperte sich und sagte streng: „Albert, schämen Sie sich! Das schickt sich nicht." „Oo ja, das schickt sich schon, Herr Doktor," ent- gegnete der Knabe mißmutig. „Das ist mein lieber Pater Viktor, und den darf ich küssen." „Doktor Bleifurter," stellte sich der Erzieher vor. „Sie, Hochwürden, kenne ich schon ganz genau vom Hörensagen, obzwar ich erst seit vier Tagen den Vorzug genieße, von Frau von Sellborn engagiert

zu sein." Man schwärmt hier von Ihnen." Der Ton. in dem diese Worte gesprochen wurden, war nicht frei von Gehässigkeit und mißtrauendem Neid. Das tat dem empfindlichen Gemüt des Prie sters weh; aber was er hörte, beglückte ihn. „Es freut mich aufrichtig. Sie kennen zu lernen, Herr Doktor," sagte er voll Herzlichkeit. „Ihr Schüler macht Ihnen sicherlich Freude." In kindlichem Jubel war Albert unterdesien im Zimmer umher gesprungen und hatte vor sich hinge- sunaen: „Pater' Viktor ist da." Jetzt ergriff

er wie der die Hände des Priesters. „Aber Sie bleiben jetzt. Pater Viktor?" fragte er. Ausweichend antwortete dieser: „Ich bin gekom men. Albert, deine Mutter und dich zu besuchen. Das hatte ich Dir versprochen." Der Knabe schlug die Hände aneinander. „Oh die Mama! Was die sagen wird, wenn sie Sie steht! Ich spreche so oft mit ihr über Sie, und sie hat Sie auch lieb." Sich anschmiegend, fügte er hinzu: „Aber so wie ich doch nicht." „Frau von Sellborn," erklärte Doktor Bleifurter, „kommt heute erst gegen drei Uhr

zurück. Wir, Al bert und ich, speisen, um ein Uhr, also in einer Stunde, Hochwürden." Da wurde der Knabe feuerrot und rief heftig: „Sie gehen nicht fort, Pater Viktor. Sie essen mit mir und bleiben, bis Mama kommt. Ich will's, ich bitte Sie darum, ich will's." Und er eilte zur Glocke und drückte aus den Knopf. „Was machen Sie, Albert?" fragte der Doktor. „Ich läute," entgegnete dieser kurz und unfreund lich. . „Albert," sagte der Priester mahnend. „Sie sollen aber nicht gehen." Tränen stiegen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 06.03.1910
Physical description: 16
. Gramvoll sah sie endlich wieder zu ihm aus. Sie richtete sich ein wenig auf und stützte den Kops in die Hand. „Mein Glück? Das liegt im Fluß begraben, Albert. Warum ich hineinsprang, willst du wissen? Auch das sollst du erfahren. Du hast ein Recht, alles zu wissen. Ich glaubte mich von Heinz Althoff geliebt — obwohl er es mir nie mit Worten sagte. O nein — das tat er nicht. Er hat nur mit mir getündelt — ein Flirt —ein harmloser Flirt — sonst nichts. Aber ich Törin hielt das für Ernst, ich glaubte

mich für dich sorgen lassen, sollst dich von mir hegen und pflegen lassen, wie ein liebes, krankes Kind. Vielleicht heilt die Zeit die Wunden, die dir geschlagen worden sind. Das soll dann mein Lohn sein für alles." Sie sah ihn ungläubig an. Unaufhaltsam rannen die Tränen über ihre Wangen. „Das Hab' ich nicht verdient, Albert. Ich hätte verdient, daß du mich fyrt- jagtest aus deinem Hause." Er schüttelte den Kopf. „Wenn wir Menschen alle nach Verdienst behandeltwürden - wie sollte es dann aussehen in der Welt

' mir noch eins. Was wirst du mit Heinz Althoff be ginnen?" „Damit quäle dich nicht. sXd r ^ Ich werde mit ihm abrechnen. Erst wollte ich dich außer Ge fahr wissen." Sie umklammerte seine Hand in jähem Schreck. „Du willst ihn fordern —?" Er schüttelte den Kopf. „Sorgst du um sein Leben?" „Um das seine und um das deine. Albert, ich er- trüg' es nicht, wenn meinetwegen Blut fließen würde.. Glaub' mir — er hat dir nicht zu nahe treten wollen, ich allein bin schuldig." Er streichelte ihr Haar. Ein wehmütiger Zug

lag in seinem blassen Gesicht. „Sei ruhig, Vera. Mein Wort darauf — es soll kein Blut fließen, weder das seine noch das meine. Aber nun genug. Jetzt versprich mir, artig deine Suppe zu essen und dann versuchst du zu schlafen, ja —?" Sie hielt ihn fest und legte ihre Wange an seinen Arm wie ein hilfesuchendes Kind. „Albert — wenn ich doch diese unselige Liebe aus meinem Herzen reißen könnte." Seine Hand zitterte in der ihren. „Das Leben ver schont keinen, Vera. Wir alle müssen leiden und kämpfen

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 13.06.1910
Physical description: 8
Nr. 131 „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Montag, den 13. Juni 191V. noch viel gefährlicheren Diebes, des Albert Horn schuh, habhaft zu werden. — Auf ihn war schon früher der Gendarmerie-Wachtmeister Kallenbach in Benshausen aufmerksam geworden. Denn ein Albert Hornschuh hatte sich nach seinen Erhebungen von Ende Juni bis 4. Juli l9l)8 in Viernau im Dienst bezirke Kallenbachs aufgehalten. Am 2. Juli 1v08 .war an der 13jährigen Charlotte Munck ein Lustmord begangen worden und wurde

der Verdacht auf Albert Hornschuh, der . Plötzlich aus Viernau verschwand, ge lenkt. Als Alb. Hornschuh Ende Okt. 1908 abermals »ach Viernau zu seinem Bruder Paul auf Besuch kam, suchte Wachtmeister Kallenbach seine Bekannt schaft zu machen und in unauffälliger Weise sich mit ihm in ein Gespräch einzulassen. Obwohl sich aber Hornschnh geäußert hatte, noch 14 Tage in Viernau bleiben zu wollen, verschwand er am 26. Oktober plötzlich aus Viernau. Kurze Zeit nachher las nun Wächtmeister Kallenbach

von einem großen Diebstahl in einem Hamburger Hotel, mit welchem ein Albert Hornschuh, der der deutschen, französischen, italieni schen und englischen Sprache mächtig sei, als Täter in Zusammenhang gebracht wurde. Diese Sprach kenntnisse erschienen dem Kallenbach auffallend, weil ja Hornschuh aus einfacher Familie stammt. Gleich zeitig stellte er fest, daß Albert Hornschuh in Be gleitung ^seiner 16jährigen Nichte Hedwig Hornschuh von Italien nach Viernau gekommen war und nun nach Angabe seiner Verwandten

zu seinem Bruder, dem Restaurateur Rudolf Hornschuh, nach Leipzig gefahren sei. Diese Wahrnehmungen berichtete Wacht meister Kallenbach an das Polizeipräsidium in Berlin, welches sich in der Folge eifrigst der Sache annahm und durch den mit der Führung der Erhebungen betrauten Kriminalkommissär Weiß wesentlich zur Klärung dieser Strafsache, sowie insbesondere zur Aufforschung und. Verhaftung des Albert Hornschuh beitrug. Auf Grund des Berichtes des Wachtmeisters Kallenbach war von Seite des Polizeiamtes

der Stadt Leipzig beim genannten Rudolf Hornschuh, der damals als ein unbescholtener Mann galt, am 12. November 19(18 eine Hausdurchsuchung vorge nommen worden, die außer einigen von Alb. Horn schuh an seinen Bruder Rudolf gerichteten Korre spondenzen kein Beweismateriale zutage förderte. Ueber seinen Bruder Albert befragt, gab Rudolf Hornschub an, daß- ersterer am 16. November 1876 in Steinbach geboren sti, vor etwa sechs Wochen bei ihm auf Besuch gewesen sei und gegenwärtig Belgien oder Aegypten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 25.08.1918
Physical description: 8
. Berlin, 23. August. (Wolffbüro.) Abendbericht. Eng lische Angriffe nordwestlich von Bapaume, bei Albert und südlich der Somme. Unsere Gegenangriffe sind im Gange. Heftiger Feuerkampf zwischen Ailette und Aisne. Dünkirchen beschossen. London, 23. August. (Reuter.) In der Nacht zum 22. ds. beschossen die Deutschen Dünkirchen mit schwerem Kaliber. Sieben Zivilpersonen wurden getötet und eine verwundet. Heftige Kämpfe mit Engländern an der Ancre. Berlin, 23. August. (Wolffbüro.) An der Ancre ka men

wir einem groß angelegten Angriffe des Engländers durch kräftigen Gegenangriff zwischen Courcelles und Mi- ranmont zuvor, zerschlugen seine Bereitstellungen und durchkreuzten in erbitterten, tagsüber nährenden Kämp fen seine Angrifspläne. Auch durch zusammengefaßtes Artilleriefeuer auf seine versammelte Infanterie erlitt der Feind schwerste Verluste. Zwischen Albert und der Somme brachen nach heftigstem Ärtilleriefeuer um 5 Uhr 45 Min. vormittags beginnende gewaltige englische Tanks angriffe in unserem

auf anderen Fronten wurden abgewiesen. Der gestrige deutsche GenerMabsbericht. Berlin, 23. August. (W.-B.) Aus dem Hauptquar tier wird gemeldet: Heeresgruppe des Kronprinzen Ruprecht von Bayern: Teilangriffe des Feindes nordöstlich von Bailleul und beiderseits der Lys wurden abgewiesen. Im Gegenstoß machten wir Gefangene. Der Engländer hat gestern den am 21. August nördlich der Ancre begonnenen Angriff mit voller Kraft durchge führt und unter Anspannung der Ancre-Front nördlich von Albert auf den Abschnitt

von Albert bis zur Somme ausgedehnt. Der umfassend angelegte Durchbruchsversuch des Fein des ist in seiner ersten Entwicklung gescheitert. Der Geg ner hat gestern eine schwere Niederlage erlitten. Aus dem Kampffelde nordwestlich von Bapaume grif fen in Erwartung des feindlichen Angriffes preußische Di visionen mit sächsischen und bayerischen Regimentern den Feind zwischen Moyouville und Miraumont an. Sie stie ßen überall auf einen in der Entwicklung begriffenen Angriff und auf starke Bereitstellungen

des Gegners und warfen den Feind stellenweise bis zu zwei Kilometer Tiefe zurück. Damit war der für den Morgen vorbereitete eng- lichen Angriff zerschlagen. Im Laufe des Tages griff der Feind noch mehrmals im besonderen auf die Richtung Puiseaux—Beaumont—Hamel an. Er wurde überall unter schweren Verlusten abgewiesen. Starke Angriffe des Feindes aus Albert heraus brachen in unserem Felder zusammen. Zwischen Albert und Somme griff der Feind unter stärkstem Feuerschutz an und drang vorübergehend

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Alpenzeitung
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Page 4 of 4
Date: 02.05.1943
Physical description: 4
, Merano. Via Toti Nr. 26, Tel. 10-30. Für Bolzano Firma Keith. Via Giovane Italia 10. Tel. 14-70. 5«ncie unct Ve?/u»te Lire -.60 pro Won Schwarzer Jagdhund, weiß gezeichnet, verlau fen. Abzugeben Restaurant Brennero, Vin Noma. ° M 1022-11 làliU«WM in lu i-inr«.- Mmiim à MlNeii MM. Iimle-Soim àul. ». k,,. no. ZZI? Si >2. 14 K IN à r» vor» lì 5k k) I» Zu dritt gingen sie nun auf die Land straße hinaus. Leider war es Albert, der das Gespräch in Fluß brachte, und an ihn mußte daher auch Hertha meist

geiprächi- zer und justier. Er haßte beide. Woher kamen diese häßlichen Gesühie? (5r wußie keine Antwort. siebte er etwa .Hertha? lehn!? ì>!,' Fraae al? lächerlich ab. aber sein seelisches Mißbehagen wurde nicht geringer. Als sie ins Dorf zurückkehrten, war es bereits dunkel. Lange standen sie zu dritt vor dem großen Tor der Halbhuberschen Wirtschaft. Franz drängte wiederholt, sich zu verabschieden, doch Albert dachte nicht daran, sich von Franz in seinem jungen Glück stören zu lassen. Immer

wieder hielt er Hertha zurück, erzählte irgendeine Dummheit, und immer wie der gelang es ihm. Hertha zum Lachen zu bringen. Als Hertha dann schließlich erklärte, sie müsse nun gehen,, hatte Albert die Kühn heit, ihre Hand zu küssen, und Franz war empört darüber, daß sie es zuließ. Er selbst reichte ihr nur die Hand, und dies nur zu einem flüchtigen und kraftlosen Händedruck. Den ganzen Abend zeigte sich Albert begeistert von Lindenau, und ossen sprach er aus, daß ihm Hertha sehr gut gefalle, so gut

n',!e 'elten ein Mädchen. Franz fand nicht den Mut, zu gestehen, daß auch ihm Hertha sehr gut gefiel. Vis her hatte er es so genau selbst nicht ge wußt. Dies kam ihm erst jetzt mit immer größerer Deutlichkeit zu Bewußtsein. Nach dem Abendessen, zu dem der alte Reif das am Nachmittag geschlachtete Huhn mit Stolz auftischte, erklärte Franz, müde zu sein. Er mißachtete alle Pslich ten der Gastfreundschaft und ließ Albert mit seinem Vater allein, beide wußten nicht viel miteinander anzufangen. Franz ging

nach dem Stall und knüpfte Freund schaft mit dem neuen Pferd an. Der nächste Tag wurde für Franz noch qualvoller. Schon vormittags stand Hertha vor der Tür und erklärte sich bereit, nun die versprochene Motorradfahrt zu unter nehmen. ' / Albert hatte damit für Nachmittag ge rechnet. Er bezog diese Eile Herthas, das für sie neuartige Vergnügen zu genießen, auf den Eindruck, den er auf gewisse Mädchen zu achen gewohnt war, und er war daher nicht wenig stolz. — Am liebsten wäre Franz zu Hause ge blieben

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 20.02.1934
Physical description: 6
in der Nähe von Namür tödlich verunglückt. üönig Albert, der bskanntlich ein leiden schaftlicher Bergsteiger war, halte sich gestern nachmittags in einem von ihm selbst gestener- ten Kraftwagen, nur von seinem Sammerdie ner begleitet, in die Nähe von Namur begeben. Der König verlieh dann den Wagen und er- klärte dein Diener, daß er den etwa 200 Aleler hohen Felsen Atarches les Dames besteigen wolle und in etwa einer Slunde wieder zurück fein werde. Als jedoch der König nach der an gegebenen Zeit

nicht zuriickgekehrt war, wurde der Kammerdiener unruhig und telephonierte von der nächftgslegenen Ortschaft aus. nachdem er zunächst vergeblich nach dem Monarchen ge sucht hatte. nach Brüssel, von wo sofort , eine Hilfsexpedition abging. Gegen 2 Ahr früh fand dann die Expedition, die von Ortskundigen und Gendarmerie unterstützt wurde, König Albert. ... . . am Aufte eines Aslsens tot auf. Die Leiche à^hà,enden zahlende^ Menge a.n Nacken e«ne schwere Verlchung a„f. Nach i Schweigen durch das Vest.bul des komgl-chen

hat einen Führer, eine Stütze und einen unvergleichlichen Diener verloren, der im Kriege wie!im Frieden nur für sein Land qe-, dacht, flshandelt nn>> gelebt bat. Die Dankbarkeit des Volkes umgibt seine sterbliche Hülle und berei tet seinen« Namen dm Ruhnieskranz. Albert l. war ein Staatsmann und ein Soldat. Vehlen wendet sich an Zhre Majestät die Königin in ehrfurchtsvoller tiefer Trauer, dem einzigen Tröste, der ihr gegeben werden kann. Belgien seht seine koffnunM» auf den Nachfolger der drei gro- ßen Königs

der diplomatischen Vertretungen und anderer Persönlichkeiten ent gegen. In der Kammer und im Senat verlqs der Ministerpräsident De Brmimievillc die offizielle Nachricht vom Tode des Königs, die von 'allen Mitgliedern stehend und mir sichtlicher Rührung angehört wurde. . König Merl , von Belgie>» B r ü s s e l, 19. Februar.. König Albert Leopold Clemens Maria Meinràd wurde ìn Brüssel am 8,'April 1875 als Sohn des Grafen , von Flandern; Herzogs von Sachsen- Coburg-Gotha und der Prinzessin Maria von Hohenzollern

-Sigmarinqen . geboren. , Er folgte seinem Onkel Leopold II. auf dem Throne nach und leistete am 23. Dezember 1909 den Eid auf die Verfassung. 1892 war Prinz Albert ins belgische Heer eingetreten, in dem er alle Grade bis zum Generalleutnant durchdiente. In seiner Jugend machte König Albert zahlreiche Reisen: im Jahre 1898 stattete er den Vereinigten Staaten. von Amerika einen Besuch, ab. Am 2. Oktober 1900 fand in München seine. Berehelichüng mit Prin zessin Elisabeth von Bayern statt. Im Jahre >19l

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 16.12.1934
Physical description: 8
Sonntag, den 16. Dezember 193-4, Xlk »Alpeazettuag'' eik S 2)on ^ Skizze von Georg Ulrich. Ziellos, nur uni nach der anstrengenden Arbei oes Tages Luft zu schöpfen, wandert Albert durch die Villenstraßen der Vorstadt. Es ist dunkel hier draußen, wo nur wenige Lampen brennen und die Alleebäume schwere Schatten werfen» und in der kühlen Nachtluft liegt ein leiser Herbstgeruch. „Wieder ein Sommer vorübergegangen', denkt Albert und denkt weiter: „Was habe ich eigentlich erreicht? Ich habe hundert

.' Und da soll man dann den Mut aufbringen, einfach und geradehin zu sagen: „Else, ich habe dich lieb!' Es ist ja überhaupt lächerlich: Gegen den Flugkapitän, den man zu weilen in Elses Atelier trifft, wirkt . Albert mit seinem erst begonnenen Buch.über alte Kultur doch nur wie der berühmte „Ritter von der traurigen Gestalt.' Unterdessen hat er das Haus mit dem einen Heu.., Fenster erreicht, da schreckt er aus seinen Gedanken auf: Aus Elses Zimmer ertönen Stim men, und ein davon ist die Stimme — eines Man nes

! Einen Augenblick lang ist es Albert, als wolle sein'Herz zu schlagen aufhören, dann rafft er sich auf: „Gut, sehr gut', murmelt er, „da habe ich ja nun nichts mehr zu suchenM sie ist ja in an genehmer Gesellschaft...' Und wendet sich zum Gehen und macht ein paar schleppende Schritte und stockt: „Angenehme Ge sellschaft? So sehr angenehm scheint Elses Besucher nicht zu sein: Wenn man auch seine Worte nicht bis auf die Straße verstehen kann, so liegt in seinem Tonfall doch etwas Hartes, Drohendes. Albert zuckt

die Schultern — was geht mich das noch an? Dann kehrt er aber doch zurück: Else macht offenbar schüchterne Einwendungen, des Mannes Stimme wird lauter, härter — in Al- berts Kof wirbeln Gedanken: Wo ist das Polizei revier? Oder soll ich hineinrufen, oder — aber ich habe ja nicht einmal einen Spazierstock bei mir... Drinnen Stille, bedrückende Stille. Albert hört sein Blut in den Ohren klopfen. Und jetzt,- nn Poltern, ein kleiner Aufschrei Elses — und irgend wie ist Albert über das Gartengitter gekommen

, ist jenseits im Gras hingestürzt, hat sich aufgerafft, am Fensterbrett hochgezogen und steht keuchend und mit geballten Fäusten im matt erhellten Zim mer. Sein Herz schlägt rasend, einen Augenblick lang dreht sich vor seinen Augen alles toll im Kreise, dann sieht er: Else in einem Sessel, zurück gesunken, regungslos... Und der Mann? Ver schwunden? — Einerlei, Albert stürzt zu Else hin: Wo ist sie verwundet? Und rinnt das Blut? Ist sie nur ohnmächtig oder... Da er sie berührt, zuckt sie zusammen, öffnet

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 4
Date: 30.03.1918
Physical description: 4
. 28. März. Amtlicher Heeresbericht dom 28. ds. morgens: Mehrere Kämpfe fanden gestern abends und in der Nacht noch beiderseits der Somme nördlich Albert und gegen Poyelles zu statt. Wiederholte Angriffe wurden vom Feind längs des Sommetales bei Beaumont-Hamel, Pui- sieur, Mohenneville unternommen und abgewiesen. Wir machten eine Anzahl Gefangener und erbeu teten Maschinengewehre. Der Kampf dauert-auf beiden Sommewfern heftig fort. Heute morgens eröffnete der Feind eine schwere Beschießung un serer

Verteidigungsstellungen östlich von Ärras. Der Angriff in diesem Abschnitt ist in Entwicklung. London, 28. März. Das Kriegsamt meldet über die Lage an der Schlachtfront am Abend des 27. ds.: Während der Nacht wurden unsere Trup pen ein kurzes Stück an beiden Ufern der Somme zurückgedrückt und heute morgens hielten wir etwa die Linie Tagieres - Herbonnieres - Sailly le Sec- Mertourilebbe; von dort bis zur Anere und zum Eisenbahndamm südwestlich von Albert. Die Feinde stehen in Albert. Gestern nachmittags überschritt der Feind

die Ancre in der Nähe von Mesnil nördlich von Albert, wurde aber durch einen Gegenangriff iiber den Fluß zurückgeworfen. Nördlich von diesem Punkte ist keine Äenderung unserer Stellung eingetreten. Heute früh machten unsere Truppen nördlich der Somme zwischen dem Knie der Ancre und der Somme einen Gegenan griff und eroberten Horlencourt und Chipillh zu rück. Gleichzeitig rückten unsere Truppen unmit telbar südlich des Flusses unsere Linien wieder nach Vroyart vor. Der Feind griff in der Nähe von Buquoh

offenbart sich darin, daß England seine Reserven in Flandern und vor allem seine Hilfsarmee an der italieni schen Front über Hals und Kopf zurückgezogen und an die bedrohten Linien Bapaume—Albert—Amiens geworfen hat. Das sind Akte» die schon ein gewisses Verzweiflungs stadium verraten. Das bedeutet die Preisgabe Flanderns und des verbündeten Italiens. Schon zeigen sich also greif bare Symptome des Zusammenbruches der europäischen Gesamtstellung der Entente und ein notgedrungener fie berhafter Abbau

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 28.03.1918
Physical description: 4
sind dort durch den deut- Bormarfch in der Richtung auf Albert stark bedroht, Gnitten zu werden. Die Besetzung von Lihon ist W, wichtig, weil dieser Ort hinter der alten Front liegt. ^Engländer lasten aus Italien R e f e r -- »kommen, da man die strategischen Reserven noch nicht will, in der Befürchtung, daß ein neuerlicher Vor an einer anderen Stelle erfolgen könnte. Sie haben allen Grund, in Angst zu sein, denn in den wenigen m der Offensive ist es dsn Deutschen gelungen, eländegewinn von rund 3000 Quadrat- Metern

Heeresleitung vollkommen einer l Meinung mit ihm: In der Tat! Es geht alles nach -Wunsch! j Der Aebergang Wer die Anere genom men. — Albert genommen. KB. Berlin. 27. März. (Wqfff-Bureau.) Aus dem ^ Großen Hauptquartier wird gemeldet: Westlicher Kriegsschauplatz r ^ Die am 2S. Marz geschlagenen englischen und franzö- j fischen Divisionen suchten gesternernenlin dem u n- iwegsameu Trichtergelünde der Sommeschlachl ^ unserem Vordringen Einhalt zu tun, Anser Angriff

! dn r ch b r a ch die f e i n d l i ch e n L i n i e n. Seit frühem Morgen begann der Feind auf brelter Fronk zn bei- j den Seiten der Somme zu weichen. Der zähe Widerstand der feindsichen Nachhuten wurde in s ch a r- fem Nachdringen bezwungen. , j Nördlich und südlich von Albert erkämpften wir uns -den Aebergang über die Ancre. Um S Uhr fiel Albert. Südlich der Somme warfen rvir dm Feind nach hef tigem Kampfe über Ehanlnes und Lihons zurück. R o y e wurde erstürmt. N o y o n in blutigen Straßen- kämpfen vom Feinde gesäubert. - Wir haben unsere

allen Stellungen vor der Sonnne- fchlachk von 1616 nach Westen an vielen Stellen überschrit ten. Die Gefangenenzahl wächst, die Beute mehrt sich. Die Artilleriekämpfe in Flandern, vor Verdnn j und in Lothringen dauerten an. Rittmeister von RichtHofen errang feinen 66. und 70. Luftsieg. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Irenes. * Albert lieyt rm Departement Sommern der Ancre. Es ist Eisenbahnknotenpunkt der sianzösischen Nordbahn und beherbergt ^deutende Baumwollspinnereien. Di« Stadt zählt etwa 16.000

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 28.03.1918
Physical description: 4
Abschnitt in der gewaltigen Schlacht. Zu beiden Seiten der Somme ist der Feind aui breiter Front im Rückzug. In der Ver folgung haben wir unsere alten Stellungen vor der Somineichlacht von 1916 nach Westen bereits an vielen Punkten überschritten. Wir stehen vor Albert. Lihons, Rohe und Noyons sind ge nommen. Auf dem Gelände der Sommeschlacht. Berlin 27. März. Der Frontberichterstatter des Wolffbüros schreibt: Der 4. und 5. Tag der Offensive führte die Trup pen der Armee Below mitten in das Gelände

. Damit war das Schicksal der Stadt entschieden. Die in der Nacht zum 25. ds. Le Boeuf und Longuevall erreichenden deutschen Divisionen bedrohten die englische Rückzugsstraße nach Albert in der Flanke. Am Morgen des 25. ds. liefen ihnen, von Norden und Osten kommend, zahlreiche Engländer in die Arme. Berlin. 26. März. (Wolffbüro.) Großes Hauptquartier: Im weiteren Gange der großen Schlacht in Frankreich haben unsere Truppen gestern neue Er folge errungen. Aus Flandern und aus Italien beranfgefnhrte englische Divisionen

und Franzosen warfen sich ihnen mit verzweifelten Angriffen ent gegen. Sie wurden geschlagen. Die Armeen der Generale v. Below (Otto) und v. d. Marwitz haben in heißen, wechselvollen Kämpfen Ervillers end gültig behauptet und im Vordringen auf Achiet le Grand die Dörfer Bihucourt, Biefvillers und Gre- villes genommen. Sie eroberten Jrles und Mi- raumont und haben dort die Ancre überschritten. Von Albert aus griffen neu herangeführte englische Kräfte in breiter Front heftig an. In erbittertem Ringen wurde

der Feind zurnckgeworfen. Wir haben die Straße Bapaume—Albert bei Cource- lette und Pozieres überschritten. Südlich von Peronne hat General v. Hofacker den Ucbergang über die Somme erzwungen und die in der Sommeschlacht 1916 heißumstrittene Höhe von Maisonette, sowie die Dörfer Piaches und Barleur erstürmt. Starke feindliche Gegen angriffe verbluteten vor unseren Linien. Die Ar mee des Generals v. Hutier hat in harten Kämpfen den Feind bei Marchelepot und Hattancourt über die Bahn Peronne—Rohe

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Bozner Nachrichten
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Page 18 of 40
Date: 12.06.1910
Physical description: 40
. Vielleicht könnte sein Vater, der Pia nofortehändler Ferdinand Hornschuh, über diesen Punkt Auskunft geben. Die von Rudolf Hornschuh ausgefolgten Briefschaften wurden als belanglos wieder zurückgestellt und zugleich der Überzeugung Ausdruck gegeben, daß der Seidenreisende Al bert Hornschuh mit dem gesuchten Schornsteinfeger Albert Hornschuh nicht identisch sei. Die beim genannten Ferdinand Hornschuh eingeholten Auskünfte ergaben aber, daß die von Rudolf Hornschuh an gegebenen Personalien nicht zutreffend

seien, daß Albert Hornschuh tatsächlich Schornsteinfeger von Beruf fei. Über dies wurde die vorliegende Perfonsbeschreibung im. Steck briefe des Kreisgerichtes Bozen von- Hugo Hornschuh, einem Bruder des Albert, als auf diesen passend, bezeichnet. Diese auffallenden Widersprüche bewogen den KrimmalÄmmissär Weiß, der Sache weiter,Nachzugehen, und er ver-anlaßte bei sämtlichen Brüdern des Albert Hornschuch, auch bei Rudolf Hornschuh, neuerliche Hausdurchsuchungen, die in Verbin dung

mit einer Einvernahme illsbesondere des Drechslers Paul Hornschuh den sicheren Beweis erbrachten, daß man es bei Albert Horn schuh; unk einem professionellen Dieb zu tun l>abe. Vorgefundene- Briefe mid eingeholte Auskünfte bei den Bri'ldern des Albert. Hornschuh deuteten darauf hin, daß er sich ?n it seiner Nichte Hedwig, die er im Sommer 1908 angeblich um ihr eine Stelle zu verschaffen» mit sich genom men hatte, bei einem Fremrde und mutmaßlichen Helfer, immens Willy Starke, in Paris allHalte, dessen Adresse

be. kannt war. Weiters wurde- festgestellt, daß sich, im Somn,er 1908 in Begleitung des Albert Hornschuh, als dieser seine Verwandten in Ebertshausen besuchte, eine Frailensperson mit dem Vornamen- Elise befand> die er als seine Frau be zeichnete. Ter sie reichen Schmuck trug, wurde vermutet, da^; sie eine Diebsgenossin di s Albert Hornschuh sei. Zu ihrer Identifizierung führte eine Ansichtskarte mit einem Photographisch aufgenommenen Gruppenbilde, beste hend aus drei Männern und drei Frauen. Zwei

Männer wurden mit Sicherheit als Albert Hornschuh und Julius Leubner erkannt. Eine Reproduktion dieses Gruppenbildes wurde auch dein Preisgerichte Bozen -zur Verfügung gestellt, welche sie an das Polizeikommando Bern und Luzern sandte. Beide Behörden vermochten festzustellen, daß die mit Nr. 2 be zeichnete Frauensperson «auf dem Gruppen bilde die Dirne Elise Hugueuin, geb. Baumgartner sei, welche sich mit Albert Hornschuh im Sommer 1908 bei ihrem Vater, einem Tag- löhner in Baggwyl durch einige Zeit

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 17.09.1895
Physical description: 4
Ministcrliste den Beifall der Ver- einigten Linken nicht finden kann. Wir stimmen dem Blaue dabei vollständig zu. Die Linke kann beim besten Willen in der Reaktivirung deö ehemaligen Taaffe'schen Unterrichtsmini- ministers Freiherrn von Gautsch, oder in der Einbeziehung eines Hochfeudalen wie Graf Hans Ledcbur eine Gewähr für ihre Wünsche nicht erblicken. Verstoßen und verlassen. Roman von Emile Richcdourg. (34) Albert gestand sich, daß er sie zuvor nie reizender gesehen hatte. Als er ihr seinen Arm bot

, um sie hinauszuführen auf die Terrasse, von wo aus man eine weile Fernsicht halte, folgt« sie ihm ohne Zaudern. „Setzen wir uns ein wenig,' sprach sie, als Beide allein waren, „ich muß mich ausruhen von den Freuden des Festes. Ach, wa« ist für uns Weltdamen Freud? von dem, was diese UntnhÄtungeu mit sich bringen !' „Aber weßhalb besuchen Sie dieselben dann, Komtesse? fragte Albert erstaunt. „Meine Mutter will, daß ich Alles mitmache. Sie ist stolz auf das, was sie meine Erfolge nennt, und ihr Antlitz leuchtet

, sobald man mir ein Kompliment macht. Mir aber sind die Freuden der großen Welt ein Nichts und ich frage mich nur zu oft, ob dieselben uns denn auf die Dauer glücklich machen können.' „Ach, gnädiges Fräulein, lasten Sie es mich aussprechen, daß ich Sie heute in einem ganz neuen Lichte sehe, in dem Sie mich entzücken!' rief Albert begeistert. Da» Hinzukommen Anderer unterbrach das Zwiegespräch Beider. Albert verwünschte die Störung, mußte sich aber den gesellschaftlichen Formen fügen und kehrte

mit Cecile in die Salons zurück. Die Folge dieses Zwiegesprächs war eine schlaflose Nacht, in der die holde Erscheinung des jungen Mädchens ihm unauS- gesetzt vorschwebte, wenn er sich auch gestand, daß es am klügsten wäre, jeden Gedanken an sie zu verscheuchen. Als Albert am folgenden Tage mit seiner Mutter sich allein befand, fragte diese ihn plötzlich: „Albert, was hältst Du von dem Fräulein Cecile von Premorin?' „Ich glaube, liebe Mutter, daß kaum eine junge Dame, was Geist, Schönheit und HerzenSgük

Touristenklub-Sektion errichtete, wofür er gewiß die volle Anerkennung der Alpenfreunde verdient. Die Theilnehmer der Parthie fühlten sich in dem freundlich gelegenen Hofe bald recht heimisch und beniitzten die Zeit bis zum Mittagstische zu einer fröhlichen Exkurston, bei der manch Frau Lionnet lächelte über den Enthusiasmus ihres Sohnes. „Es wäre Dir also nicht unangenehm, sie zur Frau zu nehmen?' „Ach, Biutter, weßhalb fragst Du das? Albert Lionnet, der Sohn eines Fabrikanten, kann nicht daran denken

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 17.01.1937
Physical description: 8
ttnlerlm Der lÜ^QNN QM Telephon Heitere Skizze von Peter Christ. Wann und wo sie einander kennen gelernt, das oußten sie nicht mehr, weder Albert noch Karola. Sie wußten nur noch eines: wie sie beide von die sem ihnen nicht mehr erinnerlichen Augenblicke an iihlten, daß sie sich liebten, daß sie vom Schicksal für einander bestimmt waren. Nach einer kurzen, glücklichen Verlobungszeit hatten sie einander ge heiratet. Gewiß, wie Könige konnten sie mcht leben, aber das Gehalt, welches Albert

als Beamter eines gro ben Jndustriekonzerns bezog, reichte doch hin, daß sie eine kleine, schön gelegene und eingerichtete Wohnung beziehen konnten, daß sie sich keinen ver niinstigen Wunsch versagen mußten. So waren zwei Iahe ungetrübten Eheglücke- vergangen. Und eines Tages mußte Albert eine dringende dienstliche Reise antreten. Nicht lange sollte sie dauern, in zwei, höchstens drei Tagen woll te er zurück sein. Karola hatte ihn zur Bahn be- «leitet, wo sie sich voneinander verabschiedeten, chmerzlich

und herzlich, last so, als wolle er in einen anderen Erdteil fahren. Auf der Fahrt dach' te Albert nur an Karola und an sein Glück. Er kannte die Stadt, die das Ziel seiner Reise war, nicht; aber bei seiner Ankunft hatte es so stark zu regnen begonnen, daß er es vorzog, ob wohl es noch früher Abend war, in seinem Hotel zimmer zu bleiben. Dort sah er nun und überdachte seine Geschäfte. Bald aber kreisten seine Gedanken wieder um Karola. Kein Wunder, war es doch die erste Trennung von ihr, seitdem

er sie kannte. Und plötzlich durchfuhr ihn ein Gedanke: wie wäre es, wenn er die Geliebte jetzt telephonisch anriefe! Ge wiß, sie konnte so ein wenig leichtsinnige, unnötige Ausgaben nicht leiden. Aber war es denn gar so leichtsinnig und unnötig? Was konnte so ein Ge- sprach schon kosten! Und Karola würde sich doch be stimmt freuen wie ein Kind.... Und schon war Albert in die Hotelhalle hinunter geeilt und hatte durch den Portier das Gespräch anmelden lassen. Freudig erregt trat er dann in die Sprechzelle

. Er meldete sich, vernahm aber an fänglich nichts als Nebengeräusche, die allerdings bald abebbten, so daß er die Stimme am anderen Ende der Leitung hören konnte. Albert hörte dieke Stimme, es war nicht die Stimme Karolas, es war die Stimme eines Mannes, eine tiefe, rauhe Män nerstimme. Albert nahm an — es konnte ja auch gar nicht anders fein —, er sei falsch verbunden worden. Als er aber seinen Namen und den Karo las nannte, erklang es tief und rauh aus dem Ap parat: „Nein, nein, Sie sind schon richtig

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Alpenzeitung
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Page 6 of 8
Date: 19.05.1929
Physical description: 8
durch die Wiesen und Haine, die einander in blintein Wechsel folgen, Sie ginge» sluinni neben ein- knd?r her. Albert blieb ein wenig zurück. Es »Ellen ein letztes Mal forders ich S'.t im gu« ten auf.zu gehorch,,,, sonst wuh ich Gewalt an- wenden!^ Wie herrisch und kraftvoll der fchiiàrns TlN^rt sein konktte.wenn es galt, einer Gefahr die Ektrne Ä, bieten! Ellen blickte demütig nntèr Trönen lächelnd zn Ihm aus: „Ich schäme Mich so. nur mein Aerlobler, mein zukünftiger EatlS dl'rfke so etwas tun', schluchzte

sie. ..Dann betrachten Sie mich als ihren zu künftigen Satten, und damit genug der Wortel' gebot Albert. Und dabei blieb es! Der Schlangenbiß wurde kunstgerecht behandelt. Ellen mär gerettet — Aber Albert war verloren. Er büßte seine Opfer bcieitkchàft mit — lebenslänglicher Ehe! Jahre waren, hlngegangcen. Albert und Ellen fassen plaudernd in einer Laube des Gartens. Aul einem Nasenbeet spielten die Kinder, und V'schoh. nm unbemerkt den verträumten Blick der schlanken, wohlgeformten Mädchenge- . - s»o t ruhen

zu lassen. Von Zeit zu Zeit trocknete hörte sie lachen und lärmen. Albert» selmig er sich die Stirnc mit einer fahrigen Geste. Er und sonnverbrannt wie einst, hielt die Hand sod erschöpft und mutlos aus. seiner Gattin gefaßt, die noch immer die hübsche Ellen smritt mit leichtem, wiegenden: Gang ^len von einst mar. Ihre Blicke versanken birrcl, die Natur. Ihre Blicke stahlen sich immer glückstrunken in einander: wieder zu ihrem Begleiter. eSie faßte nach vor- »Weis?! Du noch — an so einem he inen

überdachte dies alles nicht, ivährend si« neben ihrem stummen Begleiter durch die schwüle Mitta'assonne schritt, aber sie empfand es irgendwie. Wieder traf ein verstolilei'er Blick Albert. Ein Schreck durchzuckte sie plönlich. Wie ^i.-nn seine Zurückbaltung nicht schüchternes Gefühl war, sondern Gleichgültigkeit? Was „Pfui wie heimtückisch!' seine Ellen hervor. - ..Ich denke wir haben uns nichts vorzuwerfen' gab Albert vergnügt lächelnd zurück. »Was mich aber wundert, ist, das; Ku dieses Geheimnis

>n mir nie genau erfahren, wohin d>« ,La!' kam es rauh zurück. Sc! lange Ellen gebissen hatte, damit Albert sie „Sie werden sich dann mehr mn Eoa befassen, rette« tonntel k5nn<m> und ich — nun ich werde mich nach einen ^ neuen Tennispartner ni'nsehen inüssen Albert gab es einen Nuck: „Dann haben SW alles bereits auf eine sehr einfache Formel ge bracht. Ich beneide Siel' sagte er tonlos. Ellen big sich die Lippen blutig. Sie hatte ganz etwas anderes saaen wollen, und nun war ls wieder eine so leichtfertig

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 4
Date: 10.09.1918
Physical description: 4
von Apern im Norden über Bailleul, Arras, Albert, Noyon und Soissons bis gegen Reims. Die Flußlinien der Searpe, der Somme, der Avre, Oise, Aillette, Aisne und Vesle durchqueren sie. Die ge meinsame Stoßrichtung kehrt sich gegen Cam- brai und St. Quentin, in weiterer Folge ge gen Valeneiennes und Maubeuge und zielt schließlich auf Brüssel und Namur. Am 8. August begann die großangelegte französisch-englische Offensive beiderseits der Ancre, der Somme und Avre in der Rich tung auf St. Quentin

- gcn beiderseits der Straße Arras nach Eam- brais, dann längs der Straße von Albert über Vapaume nach Eambrais und von Amiens über Perronne, gleichfalls nach Cam- brais. Südlich der Somme erfolgen ebenso Ästige Angriffe beiderseits der Oise und Aillette in der allgemeinen Richtung auf St. Quentin und Laon. Ueberall finden nahezu täglich Kämpfe der heftigsten Art statt und in den oben angege benen Stoßrichtungen wird mit Einsatz der ungeheuerlichsten' Kampfmittel immer neuer- nch versucht

sich hartnäckig und erstaunlich unverdrossen, aber einer Niederlage gibt sie sich nicht preis. Allzu gefährdete Stützpunkte gibt sie freiwillig auf und räumt auch kampf los ganze Abschnitte, deren Behauptung zu große Opfer kosten würde. So nahm die deut sche Armecleitung nach dem gewaltigen Rin gen an der Oise und Aillette trotz der be haupteten Stellungen am 20. und 21. August ihre Truppen hinter die Oise und Aillette zu rück, räumte am 25. August die Stadt Albert, ani 29. Roye und Chaulnes, am 30. Noyon

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Dolomiten
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Page 12 of 14
Date: 16.05.1934
Physical description: 14
schen. arrangiert für große und kleine Musik- kapellen mit 27 Einzelstimmen. Preis jeder Folge 10.80 Schilling. Man bestellt beim Pfarr. amte Abfam. Post Hall in Tirol. Spen-en Dem Binzenzoerein Bolzano. De» treuen Freundes Albert Amonn gebcttfenb spendeten Geschwister Dieflenbach Lire 40.—. Al« Ge dächtnisspende für Herrn Albert Amonn von seinen Freunden Lire 50.—. An Stelle von Blumen auf da« Grab ihrer lieben Onkels Albert Amonn von Walter und Marianne Walther-Amonn Lire 50.—. Im Andenken

an Herrn Albert Amonn spendete FamUie Albert Pittschieler Lire 30.—. Der Rettungsgesellschaft Bolzano statt Blmnen auf das Grab des Herrn Albert Amonn von § rau Mathilde Mofer-Mahlknecht Lire 20.—. tatt Blumen auf das Grab des Herrn Albert Amonn von Berta Scharaffer Lire 80.— und von Oskar und Frieda v. Tschurtschenthaler 2. 30.—. De« Elisabethenoerem Bolzano zum Gedenken an Lire 50.- Frau Witwe M. Schrott» Merano, von Max und Trude Liehl. Für die Vinzenzkonferenz Parcines spendete die FamUie Höllrigl

in Tel an Stelle eines Kranzes auf das Grab ihrer Mutter Maria Höllrigl Lire 15.—, wofür ihr tm Namen der Vinzenzkonserem zum hl. Josef ein herzliches Vergeltsgott gesagt wird. Dem Jesuheim von Ungenannt Lire 50.—. Seinem Freund« Albert Amonn zum Gedächt nis von Viktor Mumelter Lire 50.—. Herr und Was ist denn das? Erstickende Hitze, — noch 5 Kilometer zu laufen und er ist so fröhlich? Ja, er 181 eben die guten Blngo- Bonbons, die den Durst stillen und Stärkung verleihen Bingo d “ Boabon derZtxlnmfil

. — Von No vember bis Ende April Lire 22.« bis > Lire 2S>. kur Inbegriffen. | Besitzer: EG I STO PEREZ. ln Gries-Bolzano. Glas-Veranden, Ofen, Herde, Türen. und FensferatBike. ln sehr gutem Znsfande, hat billigst abzngeben Bau-Firma Hazzatol - Bolzano. Frau Architekt Lino Madile im Andenken an Herrn Albert Amonn Lire 30.—. F. L. Lire 5.—. Ungenannt Lire 5.50. Anstatt Blumen auf das Grab des Herrn Albert Amonn von Familie Josef v. Pretz Lire 50.—. An Stelle eines Kran zes für Herrn Albert Amonn von Familie

Settari Lire 50.—. Statt Blumen auf das Grab de? Herrn Albert Amonn spendete Ludwig Ferrari Sire 50.—. Sn Stelle ein« Kranz« auf das Groch der Mutter ihres Kollegen. Frau Therese Erardi, aeb. Päder, Live 42.— von den städtischen Amtsdrenern. Spende. Dem Jesuheim und dem Vinzenz- verein Bolzano spendete Josef Dalle Aste statt eines Kranzes auf das Grab des Kaufmann« Albert Amonn je 25 Lire. . e : «iO aber ihr werdetnfe gelbe ZafmeKaben, • wann ihr täglich die ZAHNSEIFEjGIB8$ gebrauchet

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