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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 8 of 16
Date: 15.10.1910
Physical description: 16
, wie er nach anfänglichem Leugnen endlich selbst zu^ab, seinem früheren Arbeits- kameraden Hutter IVO Kronen. Anfang? Mai fuhr er nach Innsbruck, nahm im Gasthause „Roter Adler' ein Zimmer, wo er sich ins Fremdenbuch fälschlich als „Schlosser' eintrug und lebte dort einige Zeit gänzlich beschästigungSloS. Als ihm hirzu die Mittel zu fehlen begannen, fuhr er um Pfingsten nach Bozen und begab sich dort in daS HauS deS Naumanns Bartlmä Hafner in Haslach, bei dem er früher in Arbeit gestanden und den er bereits

einmal bestohlen hatte. Plattner entnahm der Bii's- tafche deS Hafner in Abwesenheit der HauSleute 33V Kronen, kehrte wieder nach Innsbruck in den „Roten Adler' zurück und bezog anfangs Juni ein Zimmer im „Goldenen Löwen'. Ohne daS mindeste zu arbeiten, bestiitt er seinen Unterhalt von dem gestohlenen Gelde. Im Juni fuhr er wieder nach Bozen, um sich bei Hafner neuerdings um Geld umzusehen. Er paßte eine Zeit ab, wo niemand zu Hause war und stieg dann durch den Stadel, von dessen Wand er ein Brett loSriß

, in das versperrte Wohnhaus, wo er mit einem Beile die verschlossene Zimmertüre erbrach und aus den versperrt gewesenen Kommodekasten der Familie Hasner Geldbeträge im Gesamtwerte von 305 Kronen, sowie einen goldenen Ring entwendete, worauf er wieder nach Innsbruck fuhr. In Innsbruck setzte Plattner sein untätiges, zügelloses Leben fort. Als ihm wieder daS Geld ausgegangen war, schlich er sich in der Nacht vom 24. auf 25. Juni vor Torschluß in daS Gasthaus zum roten Adler und versteckte sich dort im Stalle

. Als alles ruhig war, begab er sich in daS HauS und öffnete mit einem Nagel die vcrsperrte Tür eines unbewohnten Eckzimmers, wo er aus dem Schreib tische den Schlüssel zu einer versperrten Schublade herausnahm und aus derselben zum Schaden der Gasthofbesitzerin Bertha Ortner 3VV Kronen ent nahm. Dann flüchtete er auS Innsbruck. Am 3V. Ok tober tauchte er in Lienz auf, bewohnte im Gasthaus „Zum schwarzen Adler' ein Zimmer und führte auch hier von dem erbeuteten Gelde ein arbeitsloses, vergnügungssüchtiges Leben

. Am 22. Juli schlich er sich in Dölsach bei Lienz in die Schlafkammer des in Putzenbacher 'S Bahnhofrestauration bediensteten Knech tes, erbrach den Koffer des Michael Liedler und entwendete daraus ein Geldtäschchen mit 12 Kronen Inhalt. Am 24. Juli manövrierte er in ähnlicher Weise im „Schwarzen Adler' in der Schlafkammer der Kellnerin Mizzi Gauzg und entwendete dort 6 Kronen. Am 25. Juli nachts machte endlich die Verhaftung dem eigenlumSgefährlichen Treiben Platt- nelS ein Ende. Der Angeklagte wurde

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Lienzer Zeitung
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Page 9 of 30
Date: 15.10.1910
Physical description: 30
zum „goldenen Adler', vulgo Niederkircher, seit mehr als 2l1l) Jahren das beliebteste und besuchteste Bürgergasthaus der Tiro ler Hauptstadt. Besonders in den Franzosenkrie gen zu Ansang des 19. Jahrhunderts spielte das selbe eine große Rolle, war es ja doch auch das Einkehrwirtshaus des Sandwirts, und aus jener Zeit und noch lange hernach knüpften sich gar viele Erinnerungen an dieses Haus, da es von je her die Lieblingsstätte aller patriotisch gesinnten Jnnsbrucker war, die, zumal in den genannten

Kriegszeiten, dort in einem Extrastübchen bei einem Glase feurigen Etschländers ihre Gedanken aus tauschten, den Kaiser Franz hoch leben ließen — unter dem bayrischen Regiment — ihrem Schmerz und ihrer Sehnsucht nach der österreichische« Herr schast Luft machten. Man schrieb das Jahr 1812. Gegenüber dem „goldenen Adler', etwas gegen das soge nannte „goldene Dachl' hin, hauste zu jener Zeit ein Bäckermeister, der aber nick t besonders gut situiert war. Er hatte viele Kiuder, ein kleines Geschäft und zudem

war er alt und kränklich. Deshalb verdingten sich auch seine größeren» Spröß linge im Dienste und so war die Rika, seine älteste Tochter, schon längere Zeit im „goldenen Adler' als Köchin tätig. Rika war ein braves nnd da bei bildsanberes Mädchen, schön wie der junge Tag im Frühling, und dazu war man allseitig zufrieden mit ihr, sie war treu und fleißig und gab noch dazu von ihren sauer erworbenen Kreu zern das meiste ihren alten Eltern. Aber in der neuesten Zeit war das letztere nicht mehr so ganz

die Gastlokale und mischte sich verkleidet unter die Gäste, während er möglichst suchte, die Gespräche auf politische Themata zu lenken. Das war auch heute wieder — anfangs Dezember des genannten Jahres 1812 — der Fall. Gegen Abend betrat er das Gasthaus zum „goldenen Adler' und ging vorerst der Küche zu, wo ihm Rika, kaum als sie seinen Schritt ge wahrte, entgegen gekommen, ihm treuherzig die Hand drückte, und ihm dann mich einen brennen den Span zum Anzünden seiner Pfeife reichte. „Weißt nicht, Rika

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