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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 16
Date: 17.08.1924
Physical description: 16
Krieg verschuldet haben. Und weil die Sozizeitung schon gar so arg auf die Vergeßlichkeit der Leser spekuliert, sei sie noch an folgendes erinnert: Unter dem Titel: „Vor dem Ausnahmsgericht" veröffentlichte der Sohn Viktor Adlers, der jetzige Sekretär der neuen Internatio nale, Dr. Friedrich Adler, die Verhörsprotokolle, die der Wiener Untersuchungsrichter Dr. Jacob mit ihm nach dem Attentat auf Stürgkh aufgenommen bat. Wir entnehmen diesen Dokumenten folgende Einzelheiten: Im Verhöre am 25. Oktober

schildert Adler das Verhalten seiner Parteigenossen zu der Kriegsstimmung und erzählt, daß er am 29. Juli 1914, nach seiner Rückkehr aus Brüssel nach Wien, gleich am ersten Tag einen Konflikt (Streit) mit dem Chefredakteur der „Arbeiterzeitung" Auster litz hatte, weil Austerlitz sich nicht getraute, in die sen gespannten Zeiten die Mitteilung zu bringen, daß die Internationale (das ist die vereinigten So zialisten) den Sitz der Vorstandschaft nach Paris verlegt hatten, um die Zeitung nicht in Gefahr

zu bringen. Ich habe, erklärte Adler dem Unter suchungsrichter, von dem Zusammenstoß an mit ihm über ein Jahr lang kein Wort gesprochen. Die ser Zusammenstoß war für mich nur ein Zeichen des Zustandes der Feigheit, der viele Genossen, insbesondere Austerlitz, ergriffen hatte. Adler er wähnt auch einen Ausspruch Dr. Otto Bauers, den dieser bei seinem Einrücken als Reserveoffizier den Genossen zum Abschied sagte: Nur nicht gar so feig. Doch das sei nur nebenbei erwähnt. Es kommt nun viel interessanter

. „In diesen Tagen," sagte Adler, „kamen schon die ersten Symptome (Anzei chen) hurrapatriotischer Begeiste rungin der „Arbeiterzeitung" zur Gel tung, die damals natürlich relativ viel stärker wirkten als ärgste patriotische Exzesse, die spä ter stattfanden, wo man sich schon an manches ge wöhnt hatte. Der Artikel von Austerlitz „Der Tag der deutschen Nation" vom 4. August habe auf Ad ler geradezu niederschmetternd gewirkt und auch alle Genossen des Sekretariates in Aufregung ver- setzt- Die Konflikte setzten

sich jedoch fort, heißt es in dem Protokoll weiter. Die Redakteure der „Arbei terzeitung" waren einem meist deutschnationalen, aber auch zum Teil einem österreichischen patriotischen Rausch anheim- gesallen. Ein starker Ausbruch der Kriegspsychose (Kriegs leidenschaft) war auch der Artikel von Austerlitz vom 5. September 1914, der schon durch den chau vinistischen (nationalhetzerifchen) Titel „Nach Pa ris" gekennzeichnet war. Auch über Renner äußerte sich Adler in abfälli ger Weise, und zwar wegen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 24.10.1922
Physical description: 8
vom Friedenszins (6 Prozent Goldparität von 15.000) betrage. Die Mieter werden gut daran tun, diese dekretierten Forderungen nicht zu beachten. Dornbirn. Die Viehseuche ist in der Parzelle Jennen im 4. Bezirk ausgebrochen. Die Abhal tung der Viehmärkte in Dornbirn wird durch den Ausbruch der Seuche unmöglich gemacht. Nenzing. Ern „christlicher" Obermeister. Wir haben unlängst berichtet, wie einige Betrunkene am Bahnhof in Nenzing sich wie die bekannten Vierfüßler benahmen und wie sich der Obermeister Adler

uns nun gezwungen, den Obermeister Adler, der die Arbei- oben in der langen Straße, die ziemlich steil nach der See absiel. Es war ein altes Bachbett, noch jetzt lief das Wasser bei starken Regengüssen wie ein reißender Bach zwischen den armseligen Häu sern dahin. Unten am Strandpfad begegneten sie einer Gruppe von Männern, die mit Laternen in den Händen auszogen, sie waren mit dicken Stöcken bewaffnet, einer von ihnen trug einen Morgen stern und hatte einen alten ledernen Hut aus dem Kopfe

erkannten aber rechtzeitig seinen Charak ter und winkten ab. Er wurde nun aus einmal: „christlich" und begann, die Mitglieder der freiend Gewerkschaft im Betriebe zu schikanieren. Und nicht nur das. Vertrauensmänner unserer Orga nisation wurden aus dem Betrieb hinausgeekelt. ■ Der Firma Gestner wurde auch das Verhalten Adlers mitgeteilt. Die Firmaleitung erklärte, daß . Adler nun klagen wird. Je nachdem das Urteil' ausfalle, werde sie ihr Verhalten Adler gegenüber einrichten. Adler hütete

sich, zu klagen. Bei einer Verhandlung über eine Ehrenbeleidigungsklage, welche ein früherer Vertrauensmann gegen Adler anstrengte, wurde Adler zu einer namhaften Geld strafe verurteilt. Die Firma Gestner hat bi? heute gegen Adler nichts unternommen. Wir wollen im nachstehenden Protokoll, welches drei L. Leiterin nen in Gegenwart des Schlossers Voms und des Sekretärs der Textilarbeiter abgaben, der Firma zeigen, wie sich Herr Adler seine Stellung als Obermeister vorstellt und ob die Firma den Adler- immer

noch decken will. Wir bemerken, daß wir noch mehr Material auf Lager haben und wir be reit sind, für unsere Angaben den Wahrheitsbe weis anzutreten. Protokoll, ausgenommen am 29. Mai 1922. Anwesend die Arbeiterinnen (folgen die Namen), Friedrich Boms, Schlosser, Sekretär Spindler. Die Arbeiterin N. N. gibt an: Am 18. Mai ersuchte ich den Obermeister Adler um einen Vorschuß von 10.000 Kronen. Er erklärte, ich solle zu ihm in sein Zimmer (Kanzlei) kommen, aber erst nach Feier abend

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 11 of 20
Date: 11.12.1926
Physical description: 20
die Gas-Tanks eingeführt. Unser Bild zeigt einen neuartigen Gas-Tank bei einer Manöverübung. Brand einer Oelquelle in Texas. Biktor-Ader-Anekdoten. Im österreichischen Arbeiterkalender „Das Jahr 1927" (Verlag der Wiener Volksbuchhandlung) werden Anekdoten von Viktor Adler aufgetifcht. Sie charakterisieren seine Art aufs beste. Einige davon mögen auch unsere Leser erfreuen. Was sind Sie? Adler war oft Zeuge. Einmal wurde er auch vor das Brünner Bezirksgericht als Zeuge in einem Ehrenbeleidi gungsprozeß

geladen. Diese Vorladung ging ihm so wider den Strich, daß er bei Abnahme der „Generalien" — se' er Lebensdaten — auf die Frage des Richters nach dem Be rus: Was sind Sie? lakonisch antwortete: Zeuge. Hut und Hirn. Während der Anarchistenzeiten hatte Viktor Adler oft und oft Verworrenheit einzelner, manchmal aber auch Ver suche einzelner abzuwehren, die diese Verworrenheit ihren eigennützigen Zwecken dienstbar machen wollten. Einmal bemerkte Adler in einer solchen geheimen Versammlung

während seiner Rede in einer Ecke einige Arbeiter mit be sonders breiten Schlapphüten. An diese wendete er sich: Mir kommt es auf den Hut nicht an. Mir ist es lieber, wenn einer ein ganz kleines Hütet aus hat, aber wenn im Hirn was drinnen ist, als wenn einer einen großen Hut hat, so daß ihn jeder Polizist schon von weitem kennt. In einer anderen solchen Versammlung hatte Viktor Adler den Versuch eines ehrgeizigen jungen Rechtsanwaltes abzuwehren, die Arbeiter in anarchistische Abenteuer hin einzuhetzen

. Der zunge Mann hatte den Antrag eines Nai ven. Bomben in Briefform herzustellen und sie in Brief- Lasten zu legen, wärmstens befürwortet. Vielleicht spielte im Unterbewußtsein der Gedanke mit — was kann das für ein Prozeß werden . . . Adler durchschaute das ge fährliche Spiel and stellte den Zufatzantrag, daß dieser junge Rechtsanwalt beauftragt werde, die Bomben in die Briefkasten zu werfen. Der Eifer des jungen Rechtsanwal tes war dadurch so abgekühlt, baß von dem Antrag nicht mehr geredet wurde

. Die Krawatte. In der Zeit der Wahlrechtsdemonstrationen war es öfter als sonst nötig geworden, auf die Straße zu gehen. Da durch wurde dieses Mittel, sich Geltung zu verschaffen, aber in Gefahr gebracht, sich selbst zu verbrauchen. Adler achtete darum ängstlich darauf, daß nur aus wirklich bedeutsamen Anlässen die Arbeiter auf die Straße gerufen wurden. In einer Partei-vertretungssitzung hatte ein Genosse, der eine große, lange, fliegende Krawatte trug, aus der man leicht drei deutsche Turnerkrawatten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 18
Date: 10.11.1923
Physical description: 18
gegen die Republik zu erheben. - E s l eb e di e R ev » bl iikl Viktor Adler. Am 11. November 1918, am Tage vor der Aus rufung der Republik, starb Viktor Adler, ein Opfer treuer Pflichterfüllung, im Alter von 70 Jahren. Der große Lehrer und'Führer der österreichischen Arbeiterschaft war der Sohn wohlhabender Eltern. Als Mensch hatte er ein edles, warmfühlendes Herz; er sah die Not der Arbeiter und es erwachte in dem edlen Menschen der Wunsch, den hungern den, unwissenden und rechtlosen Arbeitern zu hel fen

. Die Philister des Alltags, die in Adler bloß den Sohn des reichen Mannes sahen, der es ver möge seines Geldes und seiner Verbindungen gar nicht nötig gehabt hätte, aus die Straße zu den Armen und Elenden hinabzusteigen, sahen in ihm förmlich den Narren und die Schlauen vermeinten in ihm den Ehrgeizigen zu erkennen. Dr. Viktor Adler war weder das eine, noch das andere; er wußte ganz wohl, daß ihm das rechtlose Proleta riat nichts bieten konnte und daß er mit seinem Eintritt in die Arbeiterpartei ein Leben

der Kämpfe, der Entsagungen, der Mühsale und auch der Ent täuschungen beginnen werde und müsse. In einer Polemik auf einen gehässigen Angriff persönlicher Art sagte Adler im Jahre 1888 von sich: „Sozialist bin ich allerdings, Ht ich politisch und ökonomisch zu denken lernte, aber erst seit ich erfahren, wie der Klassenegoismus der alten Par teien, Bürgerlichen wie Feudalen, absolut unfähig macht, das soziale Problem ernst aufzufassen, bin ich Sozialdemokrat. Die politischen Erfahrungen

, die ich in den Reihen der vorgeschrittenen Elemente des Bürgertums (darunter auch Schönerer) kämp fend machte, sind es nicht zum geringsten, die mich belehrt und bekehrt haben." So wurde Adler Sozialdemokrat. 1883 traf er das erstemal mit Bebel zusammen und seither war in ihm der Entschluß gereist, sein ganzes Leben der Sache des Sozialismus zu weihen. Ueber ein Menschenalter hat Adler der Partei, der Sache des Sozialismus gedient: er war es, der durch die Schaffung der „Gleichheit" den Weg zum Hain felder

Einigungsparteitag geebnet hatte, und das Hainselder Programm, das die streitenden Brüder vereinte, war die Arbeit unseres unvergeßlichen Viktor Adler. Adler war keiner der „Arbeiterführer" von einst, die beim Aufflammen der Arbeiterbewegung in Oesterreich agitatorisch und organisatorisch tätig waren. Adler war viel, viel mehr. Er war die Feder des Volkes, er war sein Redner, sein Weg weiser, sein Bahnbrecher. Für ihn gab es, wie er selbst lächelnd zu erzählen pflegte, nur einiger maßen Ruhe und Erholung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 9 of 16
Date: 17.11.1923
Physical description: 16
'der Schwurgerichte zu beein flussen. Drei Tage hindurch kämpfte Adler gegen die Au flage mit Akut und Witz, mit hohem sittlichem Ernst und einschneidender Satire. In einer langen Dar legung bei seiner Einvernahme zu Beginn der Der- ■ Handlung erschütterte er das Gebäude der Anklage in seinen Grundfesten; beim Zeugenverhör brach er Stein für Stein los, am letzten Tage, dem 20. No vember, nach 'der Mittagspause, hielt er, nachdem ider Staatsanwalt und 'der wackere Verteidiger Dr. iJennel bis mittags die Plaidoyers

gehalten hatten, seine eigentliche Verteidigungsrede, die aus die Ge schworenen und das fast ausschließlich bürgerlichen Kreisen angehörende Publikum einen Eindruck machte, der nicht zu beschreiben ist. Me hingen an seinen Lippen und tiefe Bewegung ging durch den großen Saal, als Adler mit den Worten schloß: ; »Ich habe hier mehr als dreißigmal den ED spre chen gehört, wo es heißt: »Ich verpflichte mich, zu sagen die reine und volle Wahrheit und nichts als >die Wahrheit!" Nun, meine Herren Geschworenen

, ' wenn wir Sozialdemokraten auf die Tribüne stei gen, haben wir das Gefühl, unter dem Eid zu ste chen, 'daß wir verpflichtet sind, die reine Wahrheit zu sagen und nichts als die Wahrheit, aber auch, und das wird mir zum Verbrechen gemacht, die volle Wahrheit. Die volle Wahrheit mag ja mit unter unangenehry klingen, aber sie hört darum noch nicht auf, die Wahrheit zu sein. Und damit erlauben sie mir, zu schließen." Als der Staatsanwalt aus diese Verteidigungs rede nochmals antwortete, erwiderte ihm Adler und forderte

über Gott und die Welt spricht, nach der unerträglichen Span nung, welche die Widereröffnung 'der Sitzung, das Erscheinen des Gerichtshofes, dre wörtliche Ver lesung der ausführlichen Fragepunkte und ihre Be antwortung durch den Obmann mit sich bringen, nach 'dem formalen Freispruch 'durch den Vorsitzen den, den Glückwünschen der Umstehenden und dem ■ Jubel der Zuhörer — nach all dem, was irrt Viktor Adler? Viktor Adler begibt sich zu einer Volksversamm lung im Schießhause, dem größten Lokal von Rei

chenberg! Die Versammlung ist aus seinen Wunsch einberufen, um für jeden Fall für die Partei zu agitieren. Verurteilung? Gut — aber dann muß man sofort die anderen trösten, jeder Depression der Gemüter entgegenwirken, kein Verzagen, keine Ent mutigung auskommen lassen! Freispruch? Umso bester — aber dann muß man die gehobene Stim mung sofort ausnützen, um Schwankende zur Partei herüberzuziehen, die Zuversicht der Genossen zu stärken, sie zu erhöhter Tätigkeit anzuspornen! Das war Viktor Adler

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 19.08.1924
Physical description: 4
rungen an. Eine in verschiedener Hinsicht bemerkenswerte Kritik ist im Augustheft 1924 der sozialdemokratischen Monatsschrift „Der Kampf" enthalten. Nach der persön lichen Seite hin ist interessant, daß der Verfasser der Kri tik des Proporzsystems, der derzeitige Sekretär der So zialistischen Internationale Dr. Friedrich Adler ist, Adler untersucht in der erwähnten Zeitschrift die „Probleme des Proporzes" und findet, daß eigentlich nicht die Zusammensetzung des Parlaments die Hauptsache

ist, sondern dessen A k t i o n s f ä ü i g k c i t. Der Proporz ver bürge sicher die ideale Statik der Parlamentsmaschine, das zweite Problem sei aber ihre Dynamik. Die Aktions fähigkeit des Parlaments sei am größten beim Zweipar teiensystem. Adler wirft deshalb die Frage auf: „Gibt es keine Möglichkeit, die Vorteile der beiden Systeme mit einander zu verknüpfen, den . Proporz beizubehalten und doch aktionsfähige Parlameutsmehrheiten zu ernrög- lichen?" Seine Antwort darauf enthält, n. a. den folgen öen Passus: „Einen wichtigen Versuch in dieser Richtung

des Arpeipar- teienfystems durch irgendwelche Asnderungsn am Wahlsystem widerspricht der Demokratie so sehr, daß alle diese Versuche schließlich scheitern müssen und eventuell in gewaltsamen Explo sionen ihr Ende finden werden." Ferner brückt Adler seine Verwunderung darüber aus, daß alle Versuche, das parlamentarische System zu verbes sern, sich aus die Fragen des Wahlrechts beschränken, daß niemand daran denke, irgend etwas an der Konstruktion der Parlamentsmaschine selbst zu ändern. „Das einzige

, was geschehen ist," schreibt Adler, „war, daß die enragier- ten Anhänger der Proporzidee die Anwendung ihres Gedankens auch bei der Regierungsbildung begehrten." Das sei aber nur in Notfällen und für kurze Zeit möglich. Tie R e g i e r n n g s v e r a n t w o r t u n g k ö n n e nicht proportional verteilt m e r d e n. Adler hält es für. notwendig, das gerade Gegenteil vorzukeh ren. Er empfiehlt die Einführung eines Plü'ral- st i m m r e ch t s für die parlamentarischen Abstimmun gen

oder wenigstens einzuschränken." Obwohl es der Mentalität der Väter der Zweieinhalb- ien Internationale entspricht, das Opponieren von jeg licher Verantwortlichkeit, zu befreien, denkt Adler nicht :vxt an diese Bequemlichkeit. Die „Erleichternng des Op ponierens" soll natürlich die Werbearbeit ertragreicher gestalten. Insoweit Adler von den österreichischen Ver hältnissen ausgeht, schwebt ihm die Tatsache vor, daß der Gewinn einer verhältnismäßig geringen Stimmenzahl die Sozialdemokratie zur stärksten

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 8
Date: 07.03.1928
Physical description: 8
Cammerlander und Dr. Stern, Reutte. Herr Johann Paul Cammerlander ersucht uns, folgende Zeilen zur Aufklärung des Publikums aufzunehmen: In der Bevölkerung Innsbrucks und speziell im Außferner Bezirk setzt sich immer mehr die Ansicht durch, daß ich in irgend einer Beziehung mit Herrn Dr. Stern-Reutte stünde. Der eine behauptet, daß der tatsächliche Besitzer vom Gasthof zum „Gol denen Adler" Herr Dr. Stern wäre, der andere behauptet, daß eine große Hypothek zu Gunsten des Herrn Dr. Stern auf dem Gasthof

zum „Goldenen Adler" lasten würde usw. Ich habe diese Tratschereien überhaupt nicht beachtet bis mir fol gendes passierte. Herren vom Gemeindeausschuß in Reutte, welche auch diese Erzählungen glaubten, haben in der Bevölkerung vom Außferner Bezirk dagegen agitiert, daß weiterhin die Auß ferner im Gasthof zum „Goldenen Adler" verkehren, da die j Außferner grundsätzlich nicht in einem Gasthof verkehren dürften, > der dem Herrn Dr. Stern indirekt gehören würde. Es ist in Innsbruck allgemein bekannt

, daß die Außferner sich hmrptfächlich nur im Gasthof zum „Goldenen Adler" treffen und würde ich, falls sich eine derartige Meinung durchsetzen würde, sehr geschädigt werden, umsomehr, als diese Gerüchte vollkommen aus der Luft gegriffen sind. Herren vom Auß ferner Verein wurden sogar diesbezüglich angeflegelt und es wurde von sehr kompetenter Seite es als ungebührlich gefunden, daß der Außferner Verein ausgerechnet im „Goldenen Adler" sich niederlasse, der einen Dr. Stern gehören soll. Verschiedene Innsbrucker

dieser Märchen ganz einwandfrei nachgewiesen werden kann. Besonders bitte ich die Herren von der Gemeinde Reutte» nun überzeugt zu sein, daß jeder Außferner, der bei mir einkehrt, eben doch bei m i r und nicht beim Dr. Stern sein Viertel Wein trinkt. Johann Paul Cammerlander Besitzer vom Gasthof zum „Goldenen Adler", Innsbruck. Mitbesitzer vom Hotel „Steinbock", Steinach. Eins, zwei, drei, aber nit g'suffa! Zur geplanten Biersteuererhöhung von Ivo. Nicht nach diesem Motto: Der Fiskus und der Ude Wolln

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 16
Date: 17.12.1924
Physical description: 16
. i • So passierte kürzlich dem Herrn Brauereidirektor Adler in Reutte ein ganz unglaubliches Mißgeschick —< Dieser Herr hatte nämlich mit einem anderen Herrn mehrere Verträge, die in einem sogenannten Protokollbuch niedergeschrieben und beiderseits gefertigt wurden, ge schlossen. Wohl meinte der eine Herr, man solle ein Durchschreibbuch verwenden, da man ja heutzutage vielen Fährlichkeiten ausgesetzt sei. Doch, Herr Adler, dessen her vorragende Geschäftseigenschaften hier ja schon sprichwört lich« geworden

sind, wußte ein derartiges natürlich ganz unkaufmännisches Verlangen dem anderen Herrn gleich auszureden. „Wozu Kopien?" meinte dem Sinne nach Herr Adler, „da wir doch« über ein vorzügliches Gedächt nis verfügen uüd da sich das Buch doch«' in den besten und sichersten, d. h. meinen Händen befindet?" •' Es wäre also alles in schönster Ordnung gewesen, wenn . )J . ! ■ ( Doch, „Mit des Geschickes Mächten ist kein ewiger Bund zu flechten!" Und auch« nicht mit den Heinzelmänn chen. < s Man denke

nur: Im vorigen Jahr, als der eine Herr, um sein Gedächtnis in einer gewissen Sache ein bischen aufzufrischen, in das! Buch, Einsicht nehmen wollte, war dieses auf ganz unerklärliche Weise verschwunden. Niemand wußte wohin, und selbst das eifrigste Suchen des Herrn Adler blieb erfolglos. Für einen ganz kürzen Moment — so kurz, daß man kaum zwei Zeilen lesen konnte — tauchte aber kürz lich« das sehr wertvolle Buch auf; jenes Protokollbuchj, von dessen Vorhandensein fast die ganze Existenz des an deren Herrn

abhängt und in dem so manches steht, was' dem Herrn Adler jetzt nicht mehr behagt. Um nun aber das Buch« nicht wieder dem VersHvin- denlassen durch die Heinzelmännchen auszusetzen, wurde

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 8
Date: 07.03.1928
Physical description: 8
Seite 8 Bolk«-Zeituvg Mittwoch den 7. März 1928 Nr. 56 Zohaim Paul Kammerlauder— Dr. Stern, Reutte? Herr Johann Paul Cammerlander ersucht uns. fol gende Zeilen zur Aufklärung des Publikums auszunehmen. In der Bevölkerung Innsbrucks und speziell im Außerferner Bezirk setzt sich immer mehr die Ansicht durch, daß ich in irgend einer Beziehung mit Herrn Dr. Stern-Reutte stünde. Der eine behauptet, daß der tatsächliche Besitzer vom Gaft- hos „Zum goldenen Adler" Herr Dr. Stern wäre, der an. dere

behauptet, daß eine große Hypothek zugunsten des Herrn Dr. Stern auf dem Gasthos „Zum gowenen Adler" lasten würde usw. Ich habe diese Tratschereien überhaupt nicht beachtet, bis mir folgendes passierte: Herren vom Ge- meiudeausschuß in Reutte, welche auch diese Erzählungen glaubten, haben in der Bevölkerung vom Außerferner Bezirk dagegen agitiert, daß weiterhin die Außerferner im Gast hof „Zum goldenen Adler" verkehren, da die Außerferner grundsätzlich nicht in einem Gasthofe verkehren dürsten

, der dem Herrn Dr. Stern indirekt gehören würde. Es ist in Jnnsbrtick allgemein bekannt, daß die Außer ferner sich hauptsächlich nur im Gasthof „Zum goldenen Adler" treffen und würde ich, falls sich eine derartige Mei nung durchsetzen würde, sehr geschädrgt werden, umso mehr, als diese Gerüchte vollkommen aus der Luft gegriffen sind. Herren vom Außerferner-Berein wurden sogar diesbezüg lich angeflegelt und es wurde von sehr kompetenter Seite es als ungebührlich gefunden, daß der Außerserner-Verein

ausgerechnet im „Goldenen Adler" sich niederlasse, der einem Dr. Stern gehören soll. Verschiedene Innsbrucker Gastwirte haben diese Erzäh lungen weitererzühlt, ohne sie auf die Nichtigkeit zu unter suchen und muß darin eine unlautere Absicht gesucht wer den, wenn von Konkurrenzseite derartiges weitererzühlt wird. Ich stelle nun fest, daß die Grundursache dieser Trat schereien darin zu suchen sein wird, daß es in Füssen einen Gemüsehändler Kammerlander geben soll, der angeblich mit dem Herrn Dr. Stern

. und zwar wegen unlauteren Wett bewerbes. da diesem betreffenden eine Schüdigungsabsicht durch das vertrauliche Weitererzählen dieser Märchen ganz einwandfrei nachgewiesen werden kann. Besonders bitte ich die Herren von der Gemeinde Reutte, nun überzeugt zu sein, daß jeder Außerferner, der bei mir einkehrt, eben doch bei mir und nicht beim Dr. Stern sein Viertel Wein trinkt. Johann Paul Cammerlander Besitzer vom Gasthos „Zum Goldenen Adler". Innsbruck Mitbesitzer vom Hotel „Steinbock", Steinach * ]j aller Art

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 02.02.1926
Physical description: 8
, als Privatdozent mit dem Titel eines außerordentlichen Professors Dr. Max Adler an der Wiener Universität. Daß Adler, als Philosoph und als Soziologe, ein 'bedeutender Gelehrter ist, wagen auch seine Gegner nicht zu bestreiten. Aber Adler hat einen Fehler, 'der es unmöglich macht, daß er in Wien ordentlicher Pro fessor wird, mögen seine philosophischen und soziologischen Schriften noch so bedeutend sein; Adler ist nämlich Sozial demokrat. Er ist, wie die klerikale Presie ganz entsetzt fest stellt, süe

kann. Er hat es zwar nicht gewagt, wie es seine Pflicht gewesen wäre, Max Adler die ihm von dem völkisch-klerikalen Klüngel nur wegen seiner politischen Ge sinnung verweigerte Professur zu erteilen; aber er hat, echt österreichisch, ein Kompromiß zwischen seiner Pflicht und sei ner Abneigung gegen 'Me Erfüllung dieser Pflicht gesucht. Er hat Max Adler nicht zum ordentlichen Prosesior er nannt, aber ihm doch die Bezüge eines ordentlichen Pro- fesiors zugesprochen. So kann der Minister dem völkisch- klerikalen Klüngel sagen

ProflstorenKüngel, der 'die Wiener Universität terrorisiert. Die Tatsache, daß der klerikale Unterrichtsminister dem Dr. Max Adler die ordentliche Prosestur verweigerte, ihm aber in Erkenntnis dieses Unrechtes doch die Bezüge einer solchen gewährt. hat die klerikale Presse ganz aus dem Häus chen gebracht. Sie beschimpfen ihren eigenen Minister, be schimpfen den Dr. Max Adler und versuchen, die Bevölke rung gegen die „Verschleuderung von Staatsgeldern an einen jüdisch-bolschewikischen Gelehrten" scharf

Ge- noPn Dr. Adler zu polemisieren, halten wir für unnot- wenidig. dazu steht das Blatt der Tiroler Christlichsozialen moralisch viel zu tief, als daß flirre klerikale Jauche an unseren Genosten Dr. Adler heranreicht. Aber treffend hat die „Arbeiterzeitung" den prinzipiellen Standpunkt dieses Falles beleuchtet. mdem sie sagt: „Es ist ein unhaltbarer Zustand, daß ein Minister einem Gelehrten vom Range Max Adlers die Professoren- bezöge gibt, nur um sich um die Pflicht, ihm die Prvflstoren- rechte

zu geben, leichter drücken zu können, 'die Pflicht, die er nur aus dem Grunde nicht erfüllen will und nicht er füllen darf, weil Adler Sozialdemokrat ist. Es ist ein un haltbarer Zustand, daß das Organ der Regierungspartei es wagen kann, ganz offen als Prinzip zu verkünden, daß keiner Prosesior werden darf, der für 'die Vergesellschaf tung der Produktionsmittel, für die UeberwiNdung der kapitalistischen Produktionsweise Eintritt. Es ist ein un haltbarer Zustand, daß in einem Lande

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 10
Date: 29.05.1925
Physical description: 10
, werden prämiiert; mehr noch, die Bevölkerung ist überhaupt dazu verhalten. Man muß allen Göttern danken, daß die Ratten der anderen Staaten keine Ahnung vom staatlichen Schutz in Oesterreich haben, sonst kämen sie scharenweise zu uns herüber. Ob man bei uns gesonnen ist, mit dieser verzopften Geschichte aufzuräumen? Büchersckarl. BMor Adler« Aussätze, Reden und Br-ese. Don diesem großangelegten Werk, das der Parteivorstand der Sozialdemokratischen Partei Oesterreichs über das Wirken Viktor Adlers herausgibt

, ist soeben der vierte Band erschienen. Band 5 wird in den nächsten Wochen Nachfolgen. — Im vorliegenden vier ten Band, der unter dem Titel: „Adler über Arbeiterschutz und Sozialrefornt", zur Ausgabe gelangt, lernen wir den großen Vor kämpfer der Sozialreform, den Menschenfreund kennen. In har tem, zähen Ringen gelang es. dank der genialen Führung, dank der Uöberzeugungskraft der Werke Viktor Adlers, den Arbeiter schuh auszubauen. Es ist das Verdienst Wlers. aus Lohnsklaven freie, vorwärtsstrebende

Arbeiter erzogen zu haben. Die Wiener berger Zregelarbeiter gaben ihrem Danke für die Hebung ihrer Klaffe sichtbaren Ausdruck. Eine Buchbeilage zeigt den Zregel arbeiter von einst und jetzt. Das Original wurde Adler bei fei nem 60. Geburtstage überreicht. Die in diesem Band enthaltenen Reden und Artikel Viktor Adlers über „Soziale Reform und so ziale Revolution" gewinnen gegenwärtig sehr an Aktualität. Dem Versuch der bürgerlichen Parteien und der Regierung, den ein heimischen Arbeiterschutz

durch das Verlangen nach dem inter nationalen Arbeiterschutz zu erschlagen, wird ein volles Kapitel gewidmet. Adler zeigt seine Ueberlegenheit gegenüber solchen poli tischen Künsten. Der fünfte Band: „Viktor Adler über Fabriksinspektion, So zialversicherung und Arbeiterkammern" enthält Reden und Aus sätze, die vielfach in Broschürensorm erschienen und nicht mehr zu haben sind. Seit Jahrzehnten vergriffen ist z. B. Adlers be- rühmte Rede über die „Arbeiterkammern und die Arbeiter". Die Reden und Abhandlungen

zur Erringung des Arbeiterschntzes zu erinnern. Der Band sollte vor allem der sozial demokratischen Jugend von heute als Erbauungsbuch dienen. Mit dem fünften Band erscheint die Darstellung der sozial- politischen Tätigkeit Viktor Adlers abgeschlossen. Weitere Bände über den Politiker Viktor Adler werden im Lause des Jahres 1926 erscheinen. Alle fünf Bände sind auch einzeln käuflich und durch die Wie ner Volksbuchhandlung, Wien. 6. Bez.. Gumpendorfevstraße 18, zu beziehen. Nachstehend folgen Titel und Preis

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 12 of 12
Date: 30.04.1924
Physical description: 12
eines Mädchens gegen einen Adler und eine Schlange. Ein 17jahriges Mädchen. Marie Blanche Brun, ist die Heldin eines aufregenden Kampfes mit einem Adler und einer Schlange ge- . worden. Das Mädchen arbeitete bei Ramatuelle in der Nähe von Toulon auf einem Felde, als sie plötz lich einen Adler gegen irgend ein Opfer zur Erde schießen sah. In der Sorge, es könne ein Kind oder ein Schaf sein, sprang sie mutig hinzu, als einzige | Waffe einen Rechen in der Hand. Zu ihrer Bestür zung sah sie, daß das Opfer

des Adlers eine fast fünf Fuß lange Schlange war, die sich bemühte, den Adler einzuringeln. Furchtlos erhob das Mädchen den Rechen und führte damit energische Streiche gegen den Adler. Dieser aber hatte sich von der Schlange befreit und begann ober dem Mädchen zu Kreisen. Mutig setzte das Mädchen den Kampf fort. Streich fiel auf Stteich. bis der Adler besiegt zu - seinen Füßen lag. Nun wandte sich aber" die Schlange, die unter den Angriffen des Adlers nicht sehr gelitten hatte, gegen das Mädchen. Wer

es nahm auch diesen Kampf auf. wieder fiel Schlag auf Schlag des Rechens, bis auch die Schlange tot da lag. Der Adler hatte eine Schwingenweite von sechs Fuß. Menschenknochcn als Düngemittel. Nach grie chischen BlattermÄdungen hat ein holländischer Dampfer, aus Smyrna kommend, mit einer La dung von taufend Säcken mit Menschenknochen, die als Düngemittel deklariert waren, die griechischen Gewässer" passiert. Andere Schiffe mit gleicher La dung seien unterwegs. Die Blätter fordern die Regierung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 10 of 16
Date: 20.06.1925
Physical description: 16
war das arme Schnei derlein fest entschlossen, sein Geld zu verlangen, und jeden Morgen, wenn der Herr, bekleidet mit dem kostbaren An zug, an seinem Geschäft vovbeiging und ihn keines Blickes würdigte, fehlte ihm der Mut und »das Wort blieb ihm in der Kehle stecken . . . BMor Adler fiberArdeiterschntz und Sozial- reform. Soeben ist der vierte Band der Aufsätze, Reden und Briefe Viktor Adlers im Verlag der Wiener Völksbuchhand- lung erschienen. Er vereinigt einen Teil «der Aufsätze und Reden Viktor Adlers

seiner Abhandlungen eingehend würdigen. Bisher sind von 'dem großen, vom Parteivorstand her- ausgegebenen Werke folgende vier Bände erschienen: 1. Viktor Adler und Friedrich Engels. Briefwech'el von 1888 -bis 1895; ferner Aussätze und Reden Adlers nach Engels Tod. Herausgegeben von Friedrich Adler. 192 Sei- ten. Preis 2.40 Schlling. 2. Viktor Adler vor Gericht. Adler als Angeklagter, als Verteidiger, als Zeuge und im Arrest in den Jahren von 1887 bis 1899. Herausgegeben von Michael Schacherl. 375 Seiten. Preis

6 Schilling. 3. Viktor Adler als Sozialhygieniker. Adler über Al koholsrage, über Volkshygiene und über Gewerbehygiene. Herausgegeben von Michael Schacherl. 183 Seiten. Preis 4.20 Schilling. 4. Viktor Adler über Arbeiterschutz und Sozialreform. Adler im Kampf für die rechtlosesten Lohnsklaven. Heraus- gegeben von M. Schacherl. 268 Seilen. Preis 8 Schilling. In den nächsten Tagen wivd der 5. Band erscheinen: Viktor Adler über Fabriksinspektion, Sozialversicherung und Arbeiterkammer. Mit dem fünften Band

wird die Darstellung des sozial politischen Wirkens Viktor Adlers abgeschlossen. Dann folgt die Reihe der Bände, die Viktor Adler als Politiker wieder erstehen lassen werden. 8in Wort Bebels. Neue Ideen werden, solange allgemeine Bildung und Einsicht so tief noch stehen wie heute, stets harten Wider spruch finden, namentlich wenn es im Jnteresie der herr schenden Klassen liegt, Einsicht und Bildung möglichst auf ihre Schicht zu beschränken. Daher werden neue Ideen an fangs nur eine kleine Minderheit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 31.08.1928
Physical description: 8
des Ministerpräsidenten, der Staatssekretär im Finanz ministerium, Alois Szabokh, der reformierte Bischof von Debreczin, Desider Balthazar, der Herausgeber der „Az Est"-Blätter, Andreas Miklos, und andre mehr. Der Einzug des jungen Horthy in die Anglo-Ungarische Bank stellt diese „volkswirtschaftliche" Tätigkeit, die sich bisher vornehmlich hinter den Kulissen abspielte, in das volle Tageslicht der Oeffentlichkeit. Wie die harmlosen „Adler" in Angarn horsten. Ungarische Heimwehrleute erschlagen sozialdemokratische

Arbeiter. Vor einiger Zeit hat ein sozialdemokratischer Ab geordneter an den ungarischen Innenminister die er gebene Anfrage gerichtet, wozu die „Adler" schwer bewaff net seien. Der Innenminister erklärte selbstverständlich, die „Adler"' seien gar nicht schwer bewaffnet und seien über dies harmlose, friedliebende Leute. Wie begründet die Anfrage des sozialistischen Ab geordneten und wie srivos die Antwort des Innenministers war, geht aus folgendem blutigen Zwischenfall hervor

, der sich jetzt in der ungarischen Bergwerkstadt Salgotarjan ab gespielt hat. Die „Adler" sind eine ungarische Organisation, die in ihrer ganzen Art mit den jetzt in Oesterreich gegründeten Heimwehren parallel läuft. Samstag abends hatte sich in Salgotarjan, im Kovacs-Wirtshaus, dem Stammlokal der „Adler", eine aus ungefähr acht bis zehn sozialistischen Bergarbeitern bestehende Gesellschaft eingefunden. Später kamen die „Adler" und begannen zu stänkern. Der Berg arbeiter Desider Czibula, ein Sozialdemokrat, ging zum Tische

der „Adler" und bat sie, die höhnischen Bemer kungen zu unterlassen. Statt jeder Antwort versetzte der „Adler" Stephan Gere Czibula mit einem Krügelglas einen Hieb über den Kops, so daß Gere mit einem schweren Schädelgrundbruch bewußtlos ins Spital gebracht wurde. Sonntag nachmittags waren die Sozialdemokraten wieder in dem Wirtshaus versammelt. Die ungarischen Heimwehrleute hatten vormittags unter Führung ihres Gruppenleiters Peter Farkas eine Felddienstübung gehabt und waren dann nachmittags ins Lokal

gekommen. Ein Gast bat den Gruppenleiter, nicht ins Wirtshaus zu gehen, weil „Fremde" anwesend seien. Farkas schrie darauf: „Ein Adler fürchtet sich nicht." Es kam auch bald zwischen den beiden politisch entgegengesetzten Gruppen zu Reibereien. Farkas legte ein Dolchmesser und einen Revolver aus den Tisch. Der sozialistische Bergarbeiter Ludwig Csabi ging darauf zu Farkas und bat ihn, die Unterhaltung nicht zu stören. Die Antwort war, daß Farkas dem Unglücklichen einen Dolchstich in den Nacken

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 26.05.1922
Physical description: 8
der WM. Keine proletarische EWrttefrrmt. Un ausgleichbare Gegensätze zwischen der Zweiten und Dritten Internationale. Im Berliner Reichstagsgebäuve ist die Neu- lterkommission der drei Intern alioualen zur Vorbereitung einer Weltarbeiterkouferenz zu- sanrmengetreten. Für die Zweite Internatio nale sind die Genossen Macdonald, Wels und Wauters (Belgien), für die Wiener. Arbeitsge meinschaft die Genossen Crifpien, Friedrich Adler und Bracke und für die Dritte Inter nationale die Kommunisten Radek, Klara Zetkin imd Heckert

anwesend. Im Verlauf der Mittwoch-Besprechungen der Neunerkommission erklärt u. a. Gen. Adler namens der Wiener Arbeitsgemeinschaft, daß diese vom Anfang an einig und entschlossen für die internationale Einheit der Mion und für den Weltarbei terkougreß eingetreten sei. Liber in der 2. und 3. Internationale hätte sich ein innerer Widerstand geltend gemacht. Die Wie ner Arbeitsgemeinschaft möchte alle Hindernisse für die Einigkeit ans denr Wege räumen und ihrer Anschauung nach habe die Neunerkommis- siou

noch ein großes Arbeitsfeld. Gen. Adler erklärte weiter, nach dem Ultimatum der Ver treter der 2. und 3. Internationale habe es keinen Wert mehr, die Verhandlungen fort- zusetzen. An diese Erklärung knüpfte sich eine langer^ Erörterung. Gen. Adler versuchte wiederholt; die kommunistische Delegation zu bewegen, der Neunerkommission Zeit zu lasien, bis sie alb- mählich die Meinungsverschiedenheiten über wunden habe. Ein Weltkongreß sei,nicht mög lich ohne die Gewerkschaften. Man müsse also versuchen

, zwischen der Amsterdamer und der Moskauer Gewerkschastsiuternationäle zu er mitteln; das brauche Zeit. Nach einer weiteren Auseinandersetzung mit Gen. Adler sagte Nadek: Ich erkläre im Na men unserer Delegation, daß wir uns nicht mehr als Mitglieder der Neunerkommission betrachten. Gen. Adler erwiderte: Das ist doch Sache der Exekutive, den Austritt zu beschließen; das können Sie doch nicht. Nadek entgegnete: Nein, wir haben den Auftrag erhalten, auszutreten, wenn nicht heute der Weltarbeiterkongreß beschlossen

wird, ^und wir treten hiemit ans der Neunerkomnnfsion aus. Gen. Adler erklärte hieraus die Sitzung für gesetzlos sen. In einer Erklärung, die die Delegierten dek Internationalen Arbeitsgemeinschaft in der „Freiheit" veröffentlichen, sagen sie: Wir for dern die Exekutive der Internationalen Arbeits gemeinschaft sozialistischer Parteien auf, die durch die Verhandlungen der Zweiten und Drit ten Internationale geschaffene Lage zu prüfen und ihre Bemühungen zur Herstellung einer ein heitlichen Aktion des internationalen

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 07.08.1929
Physical description: 6
und Marxismus. Innsbruck, 6. August. ! Ter Mörder des Grafen Stürgkh, der Generalsekretär Lei „Arbeiters-Internationale, Adler, veröffentlicht im Mpf" einen Artikel, in dem er sich mit den Aufgaben öer genannten Internationale gegenüber der Möglichkeit , eines neuen Krieges beschäftigt. Praktisch kommt Adler ' Wer die Anwendung der Neutralität bis zur Sabotage und die „Erziehung der Massen zum Weltfrieden" nicht Maus, bemerkenswert ist aber, Last er den Krieg nicht grundsätzlich verwirft

, sondern dort für zulässig ; erklärt, wo er „im Interesse der Demokratie und des Sozialismus" geführt werde. Adler ist also nur bedingter Pazifist und es gebührt ihm in diesem Falle Sas Zeugnis größerer Aufrichtigkeit im Gegensätze zu an deren marxistischen Führern! Verwerflich sind nach Adler nur die „imperialistischen" Kriege, wozu er alle nationalen Kriege rechnet, der öemokratische, sozialistische Krieg ist nach seiner Ansicht aber erlaubt, ja geboten. Und was ist demo kratisch und sozialistisch? Adler bleibt darauf

Revolution, um schließlich auch den blanken Mord zn prämiieren, wie ihn Adler begangen hat. Es ist gut, daß Adler das alles öffentlich feststellt. Die ,Arbeiterzeitung" hat dagegen keine Einsprache erhoben,- Sie Leitung der sozialdemokratischen Partei in Oesterreich bekennt damit, daß ihre Phrase: „Nie wieder Krieg" ein Zchw indel ist, daß sie vom Blutvergießen nicht zurück schreckt, wenn es ihr Vorteil erfordert, wenn ihre imperialistischen Bestrebungen es ,/gebieten" — sie hat also g a r k e i n Recht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 27.07.1928
Physical description: 8
zum republikanischen Gedanken bekennt? Lei der keines. Unsere bürgerliche Presie muß von der deut schen noch vieles lernen! Ser Heimwehrfaschismus ist überall käuflich. Wie bei uns die Heimatwehrler für Geld zu allem zu haben sind, so find es in Ungarn die Faschisten. Wie wir seinerzeit berichteten, haben die Budapester sozialdemokra tischen Arbeiter mit den ungarischen Faschisten, die sich stolz „Adler" nennen, schwarze Hemden tragen und mit einem Fokosch (einem Beil) ausgerüstet sind, einen Zusammenstoß gehabt

, wobei die Faschisten tüchtige Prügel bekamen. Der Führer der „Adler", die als Miliz der Erwachen den Ungarn gelten und unter der Obhut des Ministers des Innern stehen, ist sin gewisier Josef Scheier. Im Anfang waren die „Adler" die „Schützer der christlichen Moral". Sie wollten zum Beispiel das Gastspiel der Josefine Baker ver hindern, aber der Präsident der „Adler" in seinem schwar zen Hemd hat schließlich mit sich über die schwarze Tänzerin reden lasten. Der Inhaber des Orpheums

, wo sich die Ba ker produzierte, hatte dem Präsidenten tausend Pengö ein- gehandigt, worauf die „Adler", in der erneü Hand das Judasgeld bergend, in der andern den Fokosch schwingend, abzogen. Jetzt wählten sich die „Adler" ein neues Kampf gebiet und griffen die Arbeiter an, störten die sozialdemo kratischen Versammlungen. Die Arbeiterfäuste sind aber auch genug hart und die „Adler" bekommen tüchtige Schläge. Mau vermute nicht, daß die „Adler" aus rein patrioti schen Gründen sich den Kopf einschlagen lasten

. Es hatte sich nämlich herausgestellt, daß die kampflustigen „Adler" einen ständigen Sold von den Unternehmern bekommen, wofür sie den Unternehmern bei der gewaltsamen Unter drückung der Arbeiterbewegung Hilfe leisten. Erst gegen die Sozialdemokratie — dann gegen den Kapitalismus. Dieser Tage wurde in Moskau, wie von dort gemeldet wird, der Sechste Weltkongreß der Kommunistischen Jnter- naümaSt abgehalteu. Und zwar wurde er um drei Tag- später eröffnet, als er ursprünglich angesetzt worden war. Ter Grund

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 16
Date: 10.11.1928
Physical description: 16
folgende Feuilleton. Mttor Adler. Zu seinem zehnten Todestag am 11. November. Throne wurden gestürzt, Kronen rollten, der Purpur siel, zwei Kaiserreiche, alt, historisch, zerfielen und Repu bliken entstanden aus den Trümmern verfallener Mon archien. Das Volk war erwacht. Der Krieg hatte die Menschen aufgerüttelt, zur Besinnung gebracht, zur Erkenntnis, daß sie mehr sind als nur Kanonenfutter. Sie revolutionierten! Stürmten die Bastionen und eroberten die Macht! Mitten in diesem Kampfe siel ein alter

Kämpfer, der Jahrzehnte im dichtesten Schlachtgetümmel stand, aus vor derstem Posten, der immer wagemutiger war, nie ruhte und rastete, sondern kämpfte, angriss, sich verteidigte und die Arbeiterschaft von Sieg zu Sieg führte. Viktor Adler. Er starb nicht auf dem offenen Kampsselde. Er starb als todkranker Mann, den die Zeit gefallt hatte, nicht die Stunde. Ein Kämpserleben rieb sich aus. Die Verfolgungen, die Gefängnisstrafen, die Aufregungen des alltäglichen Kleinkampses, die Sorgen um die Be wegung

! Viktor Adler ist heute noch die Verkörperung der österreichischen Sozialdemokratie. Mit Viktor Adler wuchs die Sozialdemokratie und mit ihr der Führer. Was August Bebel für die deutsche, Jean Ja u res für die fran zösische, Kair Hardie für die englische Partei, das war Viktor Adler für die österreichische Partei: Der geniale Führer, der Organisator, der Kops, das Herz, die Hand! Viktor Adler war es, der die Massen zusammenrief, zusammenhielt, ihnen Mut gab, wo er schwankend wurde, Kraft

, wo sie versagte, Hoffnung, wo sie geschwunden war. Er war der geborene Führer in solchen Situationen, wo es galt, Mut auszusprechen, anzuseuern, die Menschen um die Fahne zu scharen, um neu, frisch, kraftvoll, lebendig den Kamps aufzunehmen, zu siegen, zu triumphieren. Daher erklärte es sich auch, daß Viktor Adler einen io gewaltigen Einfluß ausübte aus die Arbeiter Oesterreichs, ja, darüber hinaus mtf die Arbeiter aller Länder, da ei- mutig war als Führer, treu, tapfer, daß er nie verzagte

arbeitete, so zu wirken im Interesse der sozialistischen Bewegung, wie er mit seltener Energie in einem jahrZehntelangen. kamps reichen und erfolgreichen Leben wirkte! Watte Viktor Adler«. Heber »ie Gemütlichkeit. Wir wolle.: nicht gemütlich sein, sondern unsere ganze Arbeit will, dckß die Arbeiter ungemütlich werden. Wir

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 23.07.1925
Physical description: 8
gefordert. Nun kommt eine Nachricht, daß auch auf der Strecke zwischen Ehrwald und Lermoos, sich ein folgenschwerer Zusaminenstoß zwischen einem Motorradfahrer und dem Auto des Brauereidirektors Adler von R e u t t e sich ereignet hat. Adler fuhr mit dem Baumeister Wacker und dessen Gemahlin mittags 12 Uhr von Lermoos langsam nach Ehrwald. Schon in Lermoos konnte er die vielen Motorradfahrer beobachten, die in sau sender Fahrt das Dorf durchrasten. An jener Straßenstelle, wo durch vorspringende

Felsenwände die Straße nach Ehr wald eine Kurve aufweist, kam Adler ein Lastwagen von Ehrwald entgegen, dem ein Teilnehmer am Motorradrennen auf der richtigen Seite zwar vorfuhr, aber dann auf der fal schen Seite blieb und mit voller Wucht in das Auto des Di rektor Adler hineinfuhr. Während das Auto nur leicht be- schädigt wurde und die Insassen desselben mit dem bloßen Schrecken davonkamen, flog der Motorradfahrer in einem großen Bogen über das Auto hinaus, wo es ihn in ungefähr 7 Meter Entfernung

auf die Straße hinschmetterte. Das Mo torrad ging in Trümmer. Der verunglückte Fahrer war noch bei Bewußtsein und gab selbst zu, daß er in Unkenntnis der Fahrordnung in Tirol auf der falschen Seite gefahren und daher das Unglück selbst verschuldet habe. Direktor Adler lud das Gepäck seines Wagens ab und überführte den Verun glückten sofort nach Ehrwald, wo ihn Gemeindearzt Dr. Bandzaumer die erste Hilfe angedeihen ließ. Der Mann hat einen Schädelbruch erlitten und ist sein Aufkommen zweifel haft. Ms Adler

zur Unglücksstelle zurückkam, war der letzte Wagen des Batscharirennens dort angelangt und ein In sasse desselben, ein Vertreter -des deutschen Automobilklubs, der sich Baron titulierte, beschimpfte den Direktor Adler und bezeichnete ihn als den Schuldigen an dem Unglück. Dieser „Baron" hatte aber noch die Frechheit, das Gepäck des Direk tors Adler zu durchsuchen, weil er ihm anscheinend zumutete, den Verunglückten noch beraubt zu haben. Daß Direktor Adler dem Herrn die gebührende Antwort nicht schuldig blieb

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Der Arbeiter
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Page 2 of 10
Date: 01.02.1922
Physical description: 10
. Arbeitervereine Graz, Schlotzberg-Kai 8. übermittelt werden. Alle Spenden werden ausgewiesen. 2k WnMnMtz der sMMkil Parteien karam. Bon einem Arbeiber-Mge ordneten. Durch die deutsche Presse ging eine anscheinend sehr harmlose Nachricht. Der Kommunist Levy ist kn^pp nach dem Parteitag der unabhängigen Sozialisten Deutschlands nach Leipzig gekommen, nachdem auch der Sekretär der internationalen Arbeitsgemeinschaft sozlalt- frischer Parteien, Abg. Tr. Friedrich Adler aus Wien dort eingettofsen

war. In dem offiziellen Comnmnique / der Parteileitung wurde mitgeteilt, daß Levy im Begriffe stehe, Verhandlungen oinzuleiten über den Eintritt der kommunistischen Arbeitsgemein schaft Deutschlands in die Unabhängige sozialde. mokrati'che Partei. Die Nachricht war sehr Nein ausge macht, ist aber doch von der größten internationalen Be deutung. Schon vor längerer Zeit warm wir in der Lage, fesizustellen, daß der Sekretär der internationalen Arbeitsgemeinscl)ast sozialistischer Parteien Dr. Friedrich Adler (Wien

die österreich. Sozialisten am Werke, die noch vorhandenen Gegensätze auszugleichen. Dr. Fried rich Adler Hai von seinem Vater Viktor Adler die ge schichtliche Mission übernommen, das europäische j Proletariat in einer großen Verbindung zu sammeln. Im Jahre 1914, knapp vor Ausbruch I des Krieges, schien das Werk bereits geglückt. Im Som mer 1914 sollte in Wien der große internationale Sozia- listenkongreß tagen und Dr. Adler war der Sekretär des vorbereitenden internationalen Bureaus. Der Kongreß unterblieb

, weil mittlerweile der Krieg ausbrach und die sozialistischen Parteien in dre verschiedenen Kriegslager abschwenkten. Die Haltung während des Krieges ist noch jetzt das große Hindernis, das zwischen den einzelnen so- zialistischen Parteien steht. Dr. Adler bemüht sich, wie gesagt, diese Hindernisse aus der Welt zu schaffen und zwar — wie noch ausgeführt werden wird — mit ziem lich Erfolg. Ein Blick auf die Lage der sozialistischen Parteien in den verschiedenen Ländern zeigt uns die Zerifsenheit

bereits im Absterben begriffen sei. I In England gerät die Labour Party in immer mehr radikaleres sozialistisches Fahrwasser, obwohl sie jetzt noch der zweiten Internationale angehört. Interessant ■ ist, daß sich in der englischen Arbeiterpartei di« „Jndepe- ’ dent Labour Party" befindet, die ihrerseits der Wiener Arbeitergemeinschaft angeschlossen ist. Diese kleine Gruppe bat es zustande gebracht, daß auch die Labour Partv vor kurzem den Dr. Friedrich Adler nach London eingeladen hat und es hätte

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