auf dem Schießstande. Adlerfang. Aus Landeck schreibt man uns unter dem 10. Juli: Ende Juni hörte der in Kappl stationierte Forstwart Falch, daß ein ihm bekannter Adlerhorst beflogen sei und ein junger Adler im Horste sitze. Nachdem er mich als passionierten Jäger kennt, überzeugte er sich vorerst von der Wahrheit des Gehörten und machte mir dann Meldung. Ich beschloß nun, mich vorerst beim Horste anzusetzen, um eventuell einen alten Adler zu schießen und dann den Jungen mit Hilfe einiger beherzter Männer
, was es war, konnte j ich nicht sehen, so geschwind ging die Geschichte. > So gerne ich alles besser beobachten wollte, konnte ; dies, wollte ich schießen, nicht der Fall fein, denn ich merkte dem Adler an, der scharf zu dem mich um gebenden Schirm heräugte, daß er im nächsten ' Moment wieder abfliegen werde. Ich schoß daher, der Adler machte auf den Schutz einen Satz in die Höhe, schlug mächtig mit den Schwingen, kam vom Horste ab und strich, scheinbar krank geschossen, ! schief gegen das Tal und entschwand buld
unseren ! Blicken. Et schien mir weich durchschossen zu sein, i Ich paßte dann den ganzen Tag, aber kein Adler ließ sich mehr blicken, nur der Junge verkürzte j uns die Zeit mit seinem Benehmen im Horste, j Abends nach Jschgl zurückgekehrt, wurde bestimmt, ^ den Horst den nächsten Tag auszunehmen und ent schlossen sich der Jagdpächter Kurz, Bergführer aspirant Wechner, Waldaufseher Zangerl, den Forst wart und mich zu begleiten. Zeitlich früh wurde aufgebrochen und nach Ankunft beim Horst sofort
hätte. Nach kurzer banger Arbeit ertönte ein Juchzer vom Horste ! her und als ich hinuntersah, hatte Wechner den ' jungen Adler, der bereits 1,2 Meter Flugweite hatte, bereits in den Händen. Der Vogel wurde in einen mitgebrachten Sack gesteckt, vorsichtig her- : aufgezogen, ihm folgte ein Rucksack mit Knochen rc. aus dem Horste, da es mich sehr interessierte, zu wiffen, was alles in dem Horste war und zuletzt kam wieder die schwerste Arbeit, der Aufstieg von Wechner. Dunk seiner Geschicklichkeit
und der wackeren Hilfe der Leute am Seil, war auch dieser bald beendigt und nun gings ans Ansehen und Erzählen. Zuerst wurde der junge Adler gemessen, er wäre in 8—10 Tagen schon ausgeflogen, dann die Knochenreste bestimmt. Da gab es Läufe von Gamskitzen, Köpfe von Murmeltieren, Rückgrat von einem jungen Reh, Schneehasenläufe, ja sogar den Schädel von einem Fuchs, Schneehuhnfedern rc. Kurz alles, was da flog und lief in der Gegend, j mußte herhalten. Ein deutlicher Beweis, wie I schädlich ein Adlerpaar