Durch Nacht zum Licht : ein Zeit- und Sittengemälde aus dem Anfange des neunzehnten Jahrhunderts
, die so vieles Geld er forderten; man tadelt meine Verordnungen, weil sie in mancher Beziehung sich von den alten Traditionen entfernen; man will es nicht recht glauben, daß ich das Land und das Volk innig liebe, wenn ich auch kein Max der Vielgliebte bin; man murrt, daß meine Regierung es wagt, das Kirchengut zu berühren: z frage ich nun meine Räthe, so ist alles gut und schön, sie sagen, das Volk schwärme für mich, und weiß doch, daß sie lügen. Ich. will Wahrheit, Wahrheit aus dem Munde
eines Unter-' ^ thanen, der nicht mein Brod ißt, ich will die Stimmung meines Volkes, sein Urtheil über mich und meine Regierung aus freiem ' Munde hören, darum ließ ich Ihn rufen. Er hat meinem Geheimrathe mit einer Offenheit widersprochen, die ich dem Fürsten gegenüber wiederholt wissen möchte/' „Durchlaucht, ich erschrecke vor der Aufgabe, wegen welcher ich hi eh er berufen bin.' „Laß' Er das; Zur Sache jetzt! Warum sollte es Dieb stahl sein — der Ausdruck ist sehr stark, merk Er sich das ! — wenn meine Regierung
das Klostergut angreist?' «Ich gehorche dem Befehle Euer Durchlaucht und rede I offen. Wie alten baierischen Gesetze ermahnen die Fürsten,, zu.. I ^ wachen,. daß Niemand es wage, ein Gotteshaus oder Kloster - i' zu berauben. Alle Gesetze sichern dem Unterthan seinen Besitz I WM sein Erbe; welches Oesetz aber gestattet, jenen Unterthanen, T àelche Mönche oder Nonnen sind, ihre Habe Zu verkürZen oder ^-Wnz zu nehmen? Keines ! Oder sollten unter der erlauchten Regierung eines Karl Theodor die Klöster darum