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Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 795 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
Während Plattner und Rnngg in Mailand waren, wurden von Seite der italienischen Regierung M der Stadt Bozen viele und verschiedene Umgestaltungen vor- genommen, die beim Volke keinen guten Eindruck zurück ließen. Man gestaltete nämlich mehrere Häuser und Wohnungen in Bozen für militärische Zwecke um und zeigte dabei, daß man aus Bozen eine befestigte Grenzstadt machen wolle. Auch das Dominikaner kloster, welches schon seit längerer Zeit eine Caserne war, wurde umgebaut und ZweckMäßiger

eingerichtet. Weil zur Einquartierung der Gendarmerie kein ge eignetes Local sich Vorsand, verlangte die Regierung, daß der Magistrat ein solches herstelle. Der Magi strat erhob Einsprache, weshalb die Regierung „den' adelichen Schießstand' hernahm und denselben für die GensdarmeH einrichtete. Dieser Schritt erbitterte ganz besonders den Adelstand in der Stadt, aller Protest und alles Weigern hals aber nichts — den Schießstand bewohnten von nun an die Gensdariyen. Damit war die italienische Regierung

aber nicht zufrieden. Ihre Offiziere wollten hinter den Gemeinen, welchen man die Dominikaner-Caserne herrichtete und hinter den GenSdarmen, denen der adelige Schießstand übergeben wurde, nicht zurückbleiben, sondern verlangte neben einer Caser« auch ein Haus, wo sie sich der „Freude und dem Vergnügen ganz überlassen könnten.' Ein von der italienischen Regierung an den BoZner Magistrat ge richteter Antrag um Zuweisung eineS diesbezüglichen Gebäudes wurde vom letzteren dahin beantwortet, daß es ihm unmöglich sei

ein solches Haus aufzubringen. Was aber dem Bozner Magistrat nicht möglich schien, brachte die italienische Regierung sehr leicht zu Stande, indem sie das alte und bewährte Spinn Haus zu

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Books
Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 417 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
4l2 9. /Ne Kaiserin. àà Merelm l749—^ <àarl VI. hatte durch ein eigenes Erbfolgegesch ^pragmatische Sanction' genannt, die Nachfolge in dm österreichischen Ländern geregelt und bestimmt, daß im Falle des Erlöschens des Habsburgischen Mannesstammes ihm sei'm älteste Tochter in der Regierung aller Länder, die von nun an nicht mehr getheilt werden dürfen, sondern unter einem und, demselben Scepter zu bleiben haben, folgen müsse. Weil nun wirklich kein männlicher Sprosse vorhanden war, folgte Maria

Theresia ihrem Vater in der Regierung sämmtlicher habsbnrgischer Be sitzungen. Sie war, wie uns bereits bekannt ist, mit Franz Stephan von Lothringen vermählt, weshalb mit ihr das erlauchte Haus HabWurgsLothrmgen die Regierung Oesterreichs antrat und bis heute noch zum Heile Oesterreichs fortführt. Man sollte nun meinen, daß Maria Theresia unbeanstandet in der Regierung hätte folgen können, weil ihre Nachfolge in der genannten pragmatischen Sanction so klar und deutlich ausgesprochen war, aber nein

! Kaum hatte die talent volle Fürstin und noch in tiefste Trauer versenkte Tochter des großen Kaisers die Zügel der Regierung in ihre kräftige Hand genommen, als sich auf allen Seiten Feinde erhoben, ihr daß Recht der Nachfolge abstritten, eine Ländervertheilung forderten, ja ihre gänzliche Ver drängung von der Regierung verlangten. Unter den Aufständischen sehen wir die Bayern, die Sachsen, die Preußen, die Franzosen die Italiener, die Spanier, die Kurfürsten von der Pfalz und von Cöln

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Books
Category:
History
Year:
1886
Wohin gehen wir? : sieben politische Federzeichnungen im Sommer 1886 vom Abgeordneten der Bozner und Meraner Landgemeinden
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Page 68 of 75
Author: Zallinger-Stillendorf, Franz ¬von¬ / Franz von Zallinger-Stillendorf
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 72 S.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Tiroler Volksblatt ; 1886. - In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte 1880-1885
Location mark: 911
Intern ID: 182716
und sie „zur Energie und Ausdauer in diesem Kampfe' an eifern ? ! — Wie soll diese Kampf - „Gemeinschaft' aussehen mit einer Regierung, deren Bild ich schon früher ge^ zeichnet, mit einer Regierung, welche den Liberalismus nicht bekämpft, sondern den Schild über ihn breitet, mit einer Regierung, welche die Zukunft desselben durch die confessi onslose Schule hütet, mit einer Regierung, welche offiziell und feierlich in anerkennender Weise jenen Deutschen Schulverein begrüßen läßt

für ihre Interessen und unterlassen nicht, der Regierung Verlegenheiten zu. bereiten, um erfahrungs gemäß desto leichter etwas zu erreichen; sollten wir allein. in diesem tobenden Kampfe Ruhe halten dürfen? — Bevor wir aber in den Streit ziehen, ist nothwendig, daß wir zuerst die Einigk ei t unter uns herstellen, denn sonst wäre der Kampf noch viel schwieriger, und RegieruNg und Gegner würden sich unsere Uneinigkeit zu Nutzen machen! — Unter Herstellung der Einigkeit verstehe ich freilich nicht die Herbeiführung

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Books
Category:
History
Year:
1886
Wohin gehen wir? : sieben politische Federzeichnungen im Sommer 1886 vom Abgeordneten der Bozner und Meraner Landgemeinden
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Page 31 of 75
Author: Zallinger-Stillendorf, Franz ¬von¬ / Franz von Zallinger-Stillendorf
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 72 S.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Tiroler Volksblatt ; 1886. - In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte 1880-1885
Location mark: 911
Intern ID: 182716
CZechen jetzt so zufrieden sind, einstens der kräftigen Unterstützung der Böhmen und Slvveneu sich erfreuen werden, wenn diese ihre nationalen Wünsche erfüllt sehen würden ? — „A bisl a Liab, a bis! a Treu, Und a bisl a Falschheit ist alleweil dabei.' Oder sollte vielleicht die Regierung die „guten Tiroler' nöthigenfalls auch gegen zu weit gehende böhmische Forderungen ausspielen wollen, oder wäre es unmög lich, daß recht bald schon Tiroler, Böhmen und Slo vene» sich in ihren Hoffnungen

getäuscht sehen, nachdem sie der Regierung langjährige Dienste geleistet? — „Die Erhaltung der Majorität und die Aufrechthaltung dieser Regierung durch diese Majorität kann nicht dauernd der Zweck einer großen politischen Partei sein', rief der böhmische Abgeordnete Adamek am 25. Juli ds. Is. vor seinem Wählern aus und setzte bei: „Die Majorität ist nur das Mittel Zur Erringung des Sieges für ein bestimmtes politisches Programm, und sie darf nicht ein Spielzeug in den Händen eigenwilliger Regierungen

sein ' Ob diese Worte auch im Hohenwart-Club Beachtung finden werden? In diesem hat man es verstanden die Vorlagen der Regierung in so günstigem Lichte darzu stellen und ihre Forderungen so mundgerecht zu machen, baß Manchem ein Bedenken Md Widerspruch mit Grund kaum möglich erscheinen mochte. Der Regierung ist das nicht unbekannt und sie weiß darum zu würdigen, wie viel sie dem Grafen Hohenwart als Clubobmann und Direktor des „Executiv'-ComiiFs' verdankt. Wenn man sich nicht zu erinnern scheint, daß der Präsident

5
Books
Category:
General, Reference works
Year:
1868
Preßprozeß und Verurteilung des ""Südtiroler Volksblattes"" wegen Veröffentlichung von Zustimmungsadressen zur Demonstration im Theater zu Bozen am 10. Dezember 1867 gegen die Beschimpfung der Bischöfe
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Page 75 of 87
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 83 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen "; s.Theater ; s.Demonstration ; z.Geschichte 1868<br />t.Südtiroler Volksblatt ; z.Geschichte 1868
Location mark: III 9.120
Intern ID: 238590
Die Gefertigten überlassen es. getrost dem h. tirolrschen Land tage die verfassungsmäßigen Rechte Tirols in der KültMfrage zu wahren, Md beschränken sich nur ans die sie selbst betreffende Stelle/ Der tirolische Klerus ist sich bewußt immer treu und männlich seine Schuldigkeit und mehr als diese für die Regierung gethan zu haben. Beweis hiefür feine Haltung in den Jahren 1848, 1839 und 1866.. Doch glaubt er auch in Friedenszciten nicht geringere Dienste geleistet Zu haben. Weil der tirolische

bleiben: „Gebet Gott, was Gottes, und dem Kaiser, was des Kaisers ist !' Der tirolische Klerus wird also die Intentionen der Regierung,, so lange dieselben mit den Geboten Gottes und der Kirche im Einklänge stehen, mit seinem ganzen Einflüsse opferwillig unterstützen. Sollte aber—und Gott wolle uns in Gnaden, davor bewahren! — eine beklaaenswerthe Zeit kommen •— in welcher die Maßregeln der Regierung sich gegen die Gebote Gottes und der Kirche wenden, dann freilich könnte und dürfte der Klerus

nicht mehr, für die Intentionen der Regierung eintreteNi dann müßte derselbe und jeder gläubige Katholik, selbst auf die Gefahr hin Freiheit und Leben zu verlieren, freimüthig antworten, wie die Apostel den jüdischen und- heidnischen RegiernngSvrganen geantwortet haben: Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen !

6
Books
Category:
Fiction
Year:
1873
Durch Nacht zum Licht : ein Zeit- und Sittengemälde aus dem Anfange des neunzehnten Jahrhunderts
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Page 90 of 491
Author: Hacker, Franz / vom Verf. des "Marienkind"
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 492 S.
Language: Deutsch
Location mark: I 143.853
Intern ID: 106586
, die so vieles Geld er forderten; man tadelt meine Verordnungen, weil sie in mancher Beziehung sich von den alten Traditionen entfernen; man will es nicht recht glauben, daß ich das Land und das Volk innig liebe, wenn ich auch kein Max der Vielgliebte bin; man murrt, daß meine Regierung es wagt, das Kirchengut zu berühren: z frage ich nun meine Räthe, so ist alles gut und schön, sie sagen, das Volk schwärme für mich, und weiß doch, daß sie lügen. Ich. will Wahrheit, Wahrheit aus dem Munde

eines Unter-' ^ thanen, der nicht mein Brod ißt, ich will die Stimmung meines Volkes, sein Urtheil über mich und meine Regierung aus freiem ' Munde hören, darum ließ ich Ihn rufen. Er hat meinem Geheimrathe mit einer Offenheit widersprochen, die ich dem Fürsten gegenüber wiederholt wissen möchte/' „Durchlaucht, ich erschrecke vor der Aufgabe, wegen welcher ich hi eh er berufen bin.' „Laß' Er das; Zur Sache jetzt! Warum sollte es Dieb stahl sein — der Ausdruck ist sehr stark, merk Er sich das ! — wenn meine Regierung

das Klostergut angreist?' «Ich gehorche dem Befehle Euer Durchlaucht und rede I offen. Wie alten baierischen Gesetze ermahnen die Fürsten,, zu.. I ^ wachen,. daß Niemand es wage, ein Gotteshaus oder Kloster - i' zu berauben. Alle Gesetze sichern dem Unterthan seinen Besitz I WM sein Erbe; welches Oesetz aber gestattet, jenen Unterthanen, T àelche Mönche oder Nonnen sind, ihre Habe Zu verkürZen oder ^-Wnz zu nehmen? Keines ! Oder sollten unter der erlauchten Regierung eines Karl Theodor die Klöster darum

7
Books
Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 614 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
siitnmung der Stadtbewohner und setzte deshalb seine Reise bald wieder fort. Unterdessen war in Meran eine förmliche Ver folgung des seinem Bischöfe treu gebliebenen Welt- und Ordensklerus ausgebrochen. Die Sache kam nämlich so. Der' Generalcommissär der bayerischen Regierung forderte den Bischof von Chur auf, seinen Diöcesan- antheil in Tirol an den Bischof von Augsburg abzu treten. Der Fürstbischof von Chur verweigerte dies in entschiedener Weise und benachrichtigte hierüber feinen Clerus

in Tirol, der ganz auf Seite des Bischofs war. Die Regierung wandte nun gegen die renitenten Geist lichen, die immer fester und treuer an ihrem Bischöfe hielten, Gewalt an und sandte den Spezialcommissär Johann Theodor v. Hofstetten, einen sehr leidenschaft lichen und unbesonnenen Beamten nach Meran, um den Klerus für die Regierung zu gewinnen. Am 25. Dez. 1807 be schied nun Hofstetten die Priester, 23 an Zahl, unter Führung ihres Vicars Patscheider zu sich und suchte dieselben unter Drohungen

und Schmeicheleien auf die Seite der Regierung zu bringen, was ihm aber ganz mißlang. In welch' roher Weise er mit den an wesenden Geistlichen verfuhr, beweist unter anderem, baß er dieselben in seinen Ansprachen sehr häufig „Schurken' nannte. Nach all' den vergeblichen Ab mühungen wurden die renitenten Geistlichen nach ver schiedenen Gegenden deportirt, so der Cooperator Carli nach Bozen. Unterdessen kehrte der König von Bayern aus Italien zurück und nahm Ende Jänner 1808 in Bozen sein Absteigquartier

8
Books
Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 609 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
ich sage, daß die bayerische Regierung so fromm wurde, daß sie an die noch bestehenden Köster und Seelsorge stationen einen Befehl richtete, sie möchten genau an geben, welche Art von Gottesdienst in jeder Kirche gehalten werde vnd wann derselbe stattfinde? Da möchte man fast meinen, die Regierung hätte dies wissen wollen, um ihren Beamten Gelegenheit z« bieten, daß sie, nach Art der Dienstboten, beim Gottesdienst ab wechseln könnten! Auch die Bozner Geistlichen und Mönche mußten

diese Gottesdienstordnung einschicken, welche einer genauen Revision unterzogen und dann mit königlicher Bestätigung als staatsgiltig erklärt wurde. Und welche GotteSdimstordnung erhielt nun Bozen? Unser Mosterarchlv gibt die Antwort, wenn es sagt: „Am 1V. October 1807 wurde von der hohen Regie rung jene Gottesdienstordnung vorgeschrieben , welche unter Kaiser Josef II. im Jahre 1787 befohlen wurde.' Sehr bezeichnend! Die bayerische Regierung war aber damit nicht zu frieden, nur das Volk durch allerhand kirchliche Ver

weigerten, wurden sie von der Regierung zur Verantwortung gezogen und mit Strafe» bedroht. Dieses Schicksal traf zuerst den Fürst bischof von Trient Emanuel Graf Thun, 'welcher be-

9
Books
Category:
History
Year:
1886
Wohin gehen wir? : sieben politische Federzeichnungen im Sommer 1886 vom Abgeordneten der Bozner und Meraner Landgemeinden
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Page 64 of 75
Author: Zallinger-Stillendorf, Franz ¬von¬ / Franz von Zallinger-Stillendorf
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 72 S.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Tiroler Volksblatt ; 1886. - In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte 1880-1885
Location mark: 911
Intern ID: 182716
Bühne in den wichtigsten Herzensangelegenheiten des Volkes durch Jahre und Jahre Alles beim Alten bleibt und gewöhnlich das Gegentbeil von dem geschieht, was vom Lande gewünscht wird. Bereits ertönt von den Tiroler Bergen der Ruf zu uns: „Wie lange werdet Ihr noch diese Regierung unterstützen und wozu?' — Schon vor längerer Zeit war in den „historisch- politischen Blättern' die immer mehr um sich greisende politische Versumpfung also gezeichnet: „Wir sind ja gerne bereit zuzugeben, daß die ver

hältnismäßige Ruhe, die mit dem Ministerium Taaffe in Behandlung der öffentlichen Angelegenheiten einge treten, freundlicher anmuthet, als das Kampfgetöse, welches die Aera der liberalen Regierung Auersperg-Lasser er füllte. Der Werth der Ruhe ist aber ein relativer, und es gibt einen Frieden und eine Unbeweglichkeit, die größere Gefahren bergen, als der offene Kampf. Nichts Schlimmeres als Versumpfung und Fäulniß. Vor der Aera Taaffe gab es Krieg; Angriff und Verteidigung stcmden auf der Tagesordnung

, kein Tag 'verging ohne Scharmützel. Die Regierung konnte sich über die Auf richtigkeit und den Freimuth ihrer Gegner nicht beklagen. Die Warnung vor der Gefahr ließ an Klarheit und Deutlichkeit nichts zu wünschen. Mr Krieg wurde rücksichtslos geführt, als unrccht und falsch bezeichnet, was unrecht und falsch schien. Die Liberalen waren im glücklichen Besitze, aber sie konnten ihres Besitzes bei den täglichen Angriffen des Feindes nicht froh werden. Heute hat sich der Besitzstand nicht geändert

, aber die Liberalen sehen sich durch eim Regierung bei ihren Errungenschaften geschützt, welche von ihren ehemaligen Gegnern selbst unterstützt wird. Die Majorität legt sich Reserve auf, ihre publizistischen

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Books
Category:
History
Year:
1886
Wohin gehen wir? : sieben politische Federzeichnungen im Sommer 1886 vom Abgeordneten der Bozner und Meraner Landgemeinden
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Page 44 of 75
Author: Zallinger-Stillendorf, Franz ¬von¬ / Franz von Zallinger-Stillendorf
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 72 S.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Tiroler Volksblatt ; 1886. - In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte 1880-1885
Location mark: 911
Intern ID: 182716
geäußert haben! — Hat derselbe für meinen Antrag nur gestimmt, weil er mit Rücksicht auf die entschiedene Haltung seiner Collegen oder auf die Stimmung im Lande nicht anders zu thun wagte? — Es ist ja möglich, daß diese zwei Herren den Ausschuß-Antrag für vortheil- haster hielten, dann habe man aber den Much, das offen zu begründen — und was Du bist, das wage auch zu scheinen; aber nicht zulässig ist dieses Doppel spiel, um bei den Wählern und bei der Regierung stets in gutem Lichte dazustehen

! Vielleicht hat man dann noch Lust, dieses Verhalten als diplomatisch und staats männisch hinzustellen, nachdem man durch dasselbe es der Regierung und event, dem Herrenhause erleichtert hat, meinen Antrag Zu Falle zu bringen? ! Wenn die Abgeordneten Tirols nicht einmal iu einer solchen Frage entschieden und einig vorgehen, darf man es dann dem Ministerium verargen, wenn es handelt, wie es ihm vorteilhafter scheint?! — So unangenem es Manchem sein mag, ist es doch nothwendig, dieses Vorgehen hier offen

zur Sprache zu bringen. Die Wähler haben ein Recht zu hören, was der Abgeordnete in seiner öffentlichen Stellung zu thun für gut findet; es soll darüber Klarheit werden! Unerträglich erscheint mir aber in der Länge diese Uneinigkeit und dieses doppelte Verhalten, woraus nur die Regierung Nutzen zieht, und wodurch die Thätigkeit der Abgeordneten Tirols gegenseitig nur erschwert und verleidet wird! — Es entscheide sich endlich das Land für die eine oder die andere Richtung, für weiteres Zuwarten im Dienste

der Regierung, oder für eine endliche kräftigere „Action.' — An dieser Stelle muß ich aus eine erst neulich ge fallene Aeußerung eines böhmischen Abgeordneten zurück-

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Books
Category:
History
Year:
1886
Wohin gehen wir? : sieben politische Federzeichnungen im Sommer 1886 vom Abgeordneten der Bozner und Meraner Landgemeinden
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Page 67 of 75
Author: Zallinger-Stillendorf, Franz ¬von¬ / Franz von Zallinger-Stillendorf
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 72 S.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Tiroler Volksblatt ; 1886. - In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte 1880-1885
Location mark: 911
Intern ID: 182716
Wer mag beim Eifer der Regierung zur Erhaltung liberaler Institutionen der Botschaft Glauben schenken, sie sei „auch nicht liberal', wer ihr zumuthen, sie sei indifferent und habe keine politische Ansicht? Wissen wir nicht aus Erfahrung, daß im politischen Kampfe auch sogenannte „Mittelparteien' in der Regel einem vulgären Liberalismus huldigen und stets die Sache unserer Gegner fördern? — Das früher citirte conservative Tiroler Blatt sagt am Schlüsse seiner Ausführungen, daß es der Ansicht sei

, „daß die Konservativen unter den gegebenen Verhältnissen keine andere Ausgabe haben können, als in Gemeinschaft mit der Regierung und den Fraktionen der Rechten den Liberalismus in jeder Richtung zu bekämpfen und sowohl die Regierung als ihre Bundes genosselt im Reichsrathe Zur Energie und Ausdauer in diesem Kampfe anzueifern.' — Die „Politischen Fragmente' citi re n diesen Satz des „Burggräfler' und setzen bei: „Auf welchem speziellen Gebiete dieser Kampf stattfinden soll, nachdem die nicht- deutschen Fraktionen

der Reichsraths-Rechlen die Wieder herstellung der confessionellen Schule perhorresciren, verschweigt der „Burggräfler', und ist nur anzunehmen, daß man in Tirol die Et sch-Regulirun g auch als einen Kampf gegen den Liberalismus betrachtet.' Es ist bezeichnend, daß der obige Ausspruch des „Burggräfler' auch in der in Würzburg erscheinenden „Oesterreichischen Korrespondenz' Ausnahme gefunden! — Wie sollen die Conservative» „in Gemeinschaft mit der Regierung', welche, wie der „Burggräfler' selbst zugibt

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Books
Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 796 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
79l diesem Zwecke verwendete. Wie die Wegnahme des Schießstandes den Adel tief kränkte, so erbitterte der Umbau des Spinnhauses zu einem Pavillon für die Offizi-re das gemeine Volk, welches ohnehin gegen die italienische Regierung aufgebracht war, ja dieselbe teil weise auch haßte. Diese Erbitterung stieg unter dem Volke um so mehr, weil General d'Anthouard verlangt hatte, daß der Magistrat selbst die Gelder zum Zwecke dieser Baulichkeiten hergebe und vorstrecke, was letzterer aber entschieden

verweigerte und wohl auch verweigern mußte, indem die städtische Casse ja schon unter der bairischen Regierung und besonders im Jahre 180S gründlich geleert worden war. Man wird es daher be greiflich finden, daß General d'Anthouard keine weitern Schritte wagte, um von der Stadt Geld zu erpressen, sondern, um einen eventuellen Aufstand.der Städter hintanzuhalten, mit großer Klugheit die Bauten aus führte „und bey der ihm bewiesenen Aufliegenheit der städtischen Cassa von Zeit zu Zeit Gelder bey

dem Rentamte anwies.' Nach Beendigung aller Anordnungen in Bezug auf die Einsetzung der neuen Regierung, kam nun der Zeit punkt heran, daß die Beamten den Eid auf die neue Verfassung leisten sollten. Zu diesem BeHufe wurde der Bozner Bürgermeister, Herr v. Menz, nach Trient gerufen. Dort mußte er mit den anwesenden Beamten und Behörden vor dem königlichen Commissar, Präfekt Smancini den Eid der Treue ablegen. Zum Schlüsse ernannte der Herr Commissar mehrere der Anwesenden zu Delegirten

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Books
Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 607 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
Herren aus St. Michael die Pfarrei inne hatten, noch alte Reliquien von Büchern und Schriften findet, die an diese Zeiten erinnern. Nach Aufhebung des Klosters wurden die erledigten Stellen durch Weltpriester besetzt. Die Aufhebung dieses Klosters war aber auch von po litischer Bedeutung. Der Propst von Wälsch-Michael hatte nämlich Sitz und Stimme im Tiroler Landtage, weshalb man bei Auflassung des Stiftes sehr fürchtete, daß die bayerische Regierung auch andere landschaftliche Rechte angreifen

werde, was, wie wir bald sehen wer den, auch wirklich geschah. Zunächst folgten aber aller hand andere Erlasse. Im Juli gelangte nämlich an alle Seelsorgestationen and Klöster die Aufforderung sämmtliche Kirchengeräthe aufzuzeichnen, weil die Regierung vom Kirchenvermögen und von den Kirchen schätzen ein genaues Inventar haben müsse, um alles genau überwachen und beschützen zu können. Solche Eingriffe in die kirchlichen Angelegen heiten waren den Bischöfen doch zu stark, weshalb sie sich an den päpstlichen Stuhl

wandten, mit der Bitte ihnen zu helfen. Was konnte aber der Papst machen? Wenn PiuS VI. gegen Kaiser Josef II. durch fein per sönliches Erscheinen nichts ausgerichtet hat, was wird ein papstliches Schreiben dann helfen? Dem Papste Web deshalb nichts anderes übrig, als seine Bischöfe und Priester durch ein vom 1. August 1807 datirtes liebevolles Hirtenschreiben zu trösten, aufzumuntern und im hl. Glauben zu starken. Daß die bayerische Regierung auf päpstliche Erlässe nichts gehalten, sollten die Bozner

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