Johann Duille, insulirter Probst des fürstbischöflichen Domkapitels in Brixen : ein Lebensbild
#0 aber der Landtag unter der obwaltenden Verhältnissen nicht erfüllen und abthun, durch Aufstellung eines GesetzantrageS, der von der Regierung auch alsogleich würde verworfen werden, sondern er mäße sie tragen und ihr Nachkommen, durch fortwährende Wach samkeit und den Zeitverhältnissen entsprechende Thätigkeit, - er dürfe nicht ein Gebäude auf Sand aufführen, sondern müsse vor Allem darauf sehen, daß er auf festem Boden stehe; im Kampfe um das heiligste/Gut meinen Sumpf Vordringen, wäre
gegen alle Klug heit. Von'der damals bestehenden konstitutionellen Regierung erwar tete er in dieser Angelegenheit nichts; denn es war ganz evident, daß der centralisirende Liberalismus nicht ein spezielles Landesgesetz zum Schutze der Einheit Tirols im katholischen Glauben sank- tioniren, und für dieses unser geistiges Gut dem Drängen der Revolution gegenüber einstehen werde. Darum hielt er einen Para graph, dessen Schicksal nicht zweifelhaft sein konnte, für einen todten Buchstaben
, an den er sich nicht anklammern wollte, wo es galt, in der allgemeinen Verwirrung das heiligste Gut zu retten. Was man aber von der konstitutionellen Regierung mit dem damaligen Reichstage unmöglich erwarten konnte, das hoffte er von Sr. Majestät selbst zu erlangen. Wenn er auf den Thron hin schaute, leuchtete ihm ein Stern der Hoffnung aus den sturmbeweg- ten Wolken am politischen Himmel, da die' religiöse Gesinnung und der ernste Wille des Kaisers, dem treuen Tirol,, in dem er soeben ein Asyl gefunden, sein ererbtes