Geschichte der Universität in Innsbruck seit ihrer Entstehung bis zum Jahre 1860
298 Die förmliche Uebergabe Norcltirols an Oesterreich erfolgte am 26, Juni 1814, um welche Zeit eine Menge Tiroler, die in Bayern als Beamte angestellt waren, nach Tirol dekretirt wurden *), darunter Professor v. Mersi als Gymnasial-Professor von Innsbruck, dem aber, wie Andern, der bevollmächtigte Commissär Koschman vor einer a, h. Entschliessung den Antritt des Amtes verweigerte. Auch die Tiroler Alumnen des Landshuter Priester!)anses kamen im Juli zurück. Das Lyceum feierte
die Wiedervereinigung mit Oesterreich am 29. Juli 1814 durch eine musikalische Akademie, wobei auch eine Cantate vom Professor Mayr produzirt wurde 1 2 3 ). ß 168. Nach dem Uebergange Tirols an Oesterreich hatten laut Erlasses des Hof- Commissärs vom 9. Juli 1814 in den Studien die königl. bayrischen Einrichtun gen fortzugehen, wenn nicht ausdrücklich Anderes vorgeschrieben werde. Es wurde sohin in jenem Jahre nichts geändert, jedoch vom 15. Juli 1814 bis Ende des Schuljahres der kranke Professor Peilmoser
durch Lektor Bertholdi supplirt. Die erste Verhandlung ergab sich über Schulbücher, da die Hof-Commission unter dem 11. Juli 1814 über dieselben, dann über den vorräthigen Verlag und in der weitem Verhandlung über die Preise unter Vorlage eines Exemplars Aufschluss verlangte. Es wurde berichtet, dass unter Bayern hierüber keine Vorsorge bestand, daher wegen des hohen Preises von zu Vorlesungen tauglichen Büchern mehrere Professoren, wie Zallinger, Bertholdi, Spechtenhauser, Peilmoser zur Schonung
Einrichtung, nur hatte v. Mersi, der am Gymnasium nicht lehren wollte, die Physik, weil Zallinger 1) Man nannte sie Maikäfer, weil sie — wie man glaubte, mit falschem Datum — schon im Mai nach Tirol dekretirt wurden. 2) ln der Stadt wurde die Wiedervereinigung mit Oesterreich am 24. Juli mit feierlichem Gottesdienst, Predigt von Mayr, die gedruckt wurde, Beleuchtung der Stadt etc. gefeiert. 3) Die Hof-Commission (Roschman) war damals die oberste politische Stelle im Lande, die unter der Centrai
-Organisirungs-Hof-Commission in Wien stand. Unter Rosch man stand das provisorische Kreis-Commissariat. Im Jahre 1815 wurde das Guberaiuxn wieder hergestellt und Graf Bissingen Guberneur, dem im Jahre 1819 Graf Chotek, im Jahre 1827 Graf Wilczek, dann nach dreijähriger Supplirung durch Hofrath Benz im Jahre 1840 Graf Brandis bis 1848 folgte. 4) Es waren folgende; 1. Nau’s Landwirthsehaftslehre 1 fl. 36 kr., 2. Winter’s Katechetik 1 fl. 12 kr.. 3. Zallinger’s Mathes (2 Theile) 1 fl. 30 kr., 4. Zallinger’s