Archiv für Geschichte und Alterthumskunde Tirols ; 1. 1864
19 erst ein einziges Bild gegossen war. Dagegen finden wir noch weitere Hinweisungen auf die Giesserei in Nürnberg. In einer Urkunde heisst’s , dass Godl 28 fl. rhein. für den Zentner gelieferter Arbeit verlange, „wie dann dem Meister von Nürnberg gegeben wird.“ Dieser Meister von Nürn berg wird in der folgenden Urkunde geradezu genannt. Unterm 30. Mai desselben Jahres 1513 antworteten die Räthe auf das obenangeführte Schreiben des Kaisers. Sie hätten, sagen sie, nach Befehl Sr. Majestät
mit Meister Gilgen gehandelt, zuerst alle Arbeit, die bis auf den heutigen Tag gemacht, auch wie die Werkstatt zu gerichtet und was an Zeug vorhanden, besichtigen und beschreiben lassen, hierauf aber mit Gilgen weiter gehandelt, dass er die angefangenen Bilder um eine gewisse Summe Geldes und darnach die andern Bilder auch um ein bestimmtes, nämlich „jeden Zentner Wienerisch Gewicht um ein Geld, wie Meister Peter zu Nürnberg verdingt ist,“ herstelle. Es kann hier, wie schon oben bemerkt, vermöge der Sache
um die es sich handelt, kein anderer Meister als ein Erzgiesser gemeint sein und wenn von einem Meister Peter, Erzgiesser von Nürnberg, die Rede ist, kann darunter kaum ein anderer verstanden werden, als Peter Vis eher. Wenn Jemand im Jahre 1513 nach Nürnberg gekommen wäre und den nächsten besten Einwohner ersucht batte, ihm die Werkstätte des Erz- giessers Meister Peter zu zeigen, so würde er doch höchst wahrscheinlich zu keinem andern Meister geführt worden sein, als za jenem berühmten Meister Peter
, der noch heute der Stolz der Nürnberger ist. Es unterliegt also keinem Zweifel, dass dieser Meister ebenfalls Arbeiten für den Kaiser zu liefern hatte oder mit ihm darum „verdingt“ war. Es kann sich also hier nur mehr darum handeln, ob die bei Peter Yischer bestellten Arbeiten auch für das kaiserliche Grab bestimmt und welcher Natur dieselben gewesen sind. Dass die Arbeiten für das Grab bestellt worden, üiieht schon höchst wahrscheinlich die Zeit, in welche die