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Books
Category:
Fiction
Year:
1890
¬Der¬ Burggräfler : Bilder aus dem Volksleben
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Page 13 of 180
Author: Wolf, Carl / von Carl Wolf
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 178 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II A-3.883
Intern ID: 154725
Gemüsegarten, denn feie Burggräfler beginnen zur warmen Jahreszeit jede Mahlzeit mit Salat. Der Bauer in seiner malerischen Nationaltracht bringt den großen Krug Wem vorn kühlen Keller und schmunzelt über das schöne Ochsengespann, mit welchem der Knecht in seiner ledernen kurzen Kniehose, die weiße Schürze vorgebundm, den mit rothen Schniiren umwun denen Hut keck auf's Ohr gedrückt, den hochbeladenen Heuwagen zur Scheune fährt. Die Dirne aber trägt das klare Brunnenwasser in einem blühend weiß

gescheuerten Schaff aus dein Kopfe und lächelt munter; ob über die Wassertropfen, die den enrblösten Arm entlang bis unter die bauschigen Ärmel laufen, oder über das vielsagende Augenzwinkern des munteren Knechtes, wer weiß es. Der Burggräfler ist ein deutscher Bauer im vollsten Sinne des Wortes. Er fühlt sich auf seinem Hofe als Herr und haltet die Zügel der kleinen Regierung fest in seinen Händen. Er sorgt in seinem Hause für strenge Einhaltung der religiösen Pflichten und ganz besonders für Zucht

und Ordnung unter seinem Gesinde. Unter der Bezeichnung „Bauer" ist im Burggrafen amte immer nur der Besitzer des Hofes gemeint; wird ein anderer Einwohner oder ein Knecht mit diesen Namen an gerufen, so antwortet er, bescheiden ablehnend: „ja, wenn i a Baur war, ftll war mar schun recht". Die Burggräfler sind durchwegs ein schöner Menschen schlag; schlanke Gestalten mit strammer, gerader Haltung.

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