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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1926
¬Der¬ Sterne Bahn und Wesen : gemeinverständliche Einführung in die Himmelskunde
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Page 436 of 541
Author: Valier, Max / Max Valier
Place: Leipzig
Publisher: Voigtländer
Physical description: XII, 515 S. : zahlr. Ill.. - 2., vollst. umgearb. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Astronomie ; f.Lehrbuch
Location mark: II 8.569
Intern ID: 210835
412 Die Sonne und ihre Tätigkeit. der Nasse in Energie (s. 5. Ms) und brauchen daher nur 12S Billionen Tonnen jährlich, oder rund 1,6 Million mal weniger. In beiden Hallen aber erscheint die Erhaltung der Sonnenwärme letzten Endes bewirkt durch die Aufnahme fremder Massen aus dem umgebenden Welten raum. Ebenso herrscht heute darüber auf beiden Seiten Überein stimmung, daß unsere Sonne von sich aus nicht einmal wenige Hundert tausend Jahre ihre gegenwärtige Strahlungsleistung bestreiten

könnte, sondern gänzlich auf den täglichen Zufluß von Rohstoffen und Roh energien aus dem All angewiesen ist. Daß die Sonne auch erhebliche Stoffmengen jährlich durch unmittelbare Massenstrahlung verliert, erkennt auch die Wissenschaft an. Nach hörbiger ist dafür das Mon tichi der beste Beweis, denn dieses besteht aus den durch Strahlungs- druck zurückgeblasenen mikronfeinen Eiskörnchen, der verpufften in die Sonne ^kürzenden Grobeismassen. Durch die bereits gegebene Begründung des eigenartigen „Eis- schleierhornZ

' und im Hinblick auf die tatsächlichen Verhältnisse der aufgestellten Vahnebenen ist auch zugleich der alte Einwand gegen jede Lehre, welche die Sonne mit Slockhagel heizen wollte, widerlegt. Schon Robert Ma^er warf man seinerzeit vor, daß die Sonne des halb unmöglich durch Vlockzusturz auf ihrer Wärmehöhe gehalten werden könne, weil dann soviel solche Blöcke ihr zufallen müßten, daß auch mehr davon auf die Erde gelangen müßten. Man vergaß aber immer bei diesen Einwürfen, daß sie nur dann überhaupt einen Sinn

haben, wenn man von vornherein annimmt, daß die .Meteore' von allen Zeiten her gleichmäßig zur Sonne stürzen sollen, daß der ganze Einwand aber in sich selbst zusammenfällt, wenn diese Heizmittel der Sonne in irgendwelchen besonderen Bahnen sich bewegen, so daß sie im allgemeinen von der Erde nicht erhascht werden können. Dies vermochte nun freilich keine der früheren Lehren wahrscheinlich zu machen. Nach der Welteislehre aber hat sich der Rücksinkerbahnfäden- kegel, an dessen Spitze die Sonne steht, ganz von selbst ergeben

. Wir dürfen daher annehmen, daß an Rücksinkern aus dem Schwärm der vorenteilten Rleinglutlinge (Schwanströme) und an Ausfransern aus dem Eisballring jährlich durchschnittlich ebenso viele Massen zur Sonne fallen, als zur Erhaltung ihres Strahlungswertes notwendig und hinreichend sind, oder besser gesagt, umgekehrt hält sich ja eben die Sonne auf jener Wärmehöhe, für welche das Gleichgewicht zwischen Energiezufuhr und Energieausgabe erreicht wird. Wenn sie also

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1926
¬Der¬ Sterne Bahn und Wesen : gemeinverständliche Einführung in die Himmelskunde
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Page 80 of 541
Author: Valier, Max / Max Valier
Place: Leipzig
Publisher: Voigtländer
Physical description: XII, 515 S. : zahlr. Ill.. - 2., vollst. umgearb. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Astronomie ; f.Lehrbuch
Location mark: II 8.569
Intern ID: 210835
70 Unser Mond. kreises. 2 Tage nach Neumond wird er also etwa 26 Grade in seiner Bahn gelaufen und — von der Erde aus gesehen — um ebensoviel von der Sonne seitlich nach links ausgewichen sein. Er wird also, wenn die Lonne schon untergegangen ist, noch über dem Bogen des westlichen Gesichtskreises stehen und dort als schmale, zunehmende Sichel erscheinen. Etwa 7^/g Tage nach Neumond wird aber jene Stellung erreicht sein, wo der Winkel am Monde, zwischen Sonne und Erde, genau ein rechter

ist. Dies heißt, daß wir dann gerade die Hälfte der Mondscheibe erleuchtet erblicken, was man das Viertel nennt. Oer Winkel zwischen Sonne und Mond von der Erde aus gesehen ist dann freilich noch nicht genau ein rechter, aber nahezu ein solcher, weil die Sonne ganz außerordentlich viel weiter entfernt ist als der Mond. Cr beträgt 89° 51' und könnte zur Bestimmung des Sonnenabstandes dienen, wenn sich der Verlauf der Lichtgrenze am Monde, d. i. der Linie, die den beleuchteten vom unbeleuchteten Teile trennt

, völlig genau verfolgen ließe. Dies ist aber, wie wir bald hören werden, wegen der Rauheit der mit Gebirgen bedeckten Mond oberfläche leider nicht möglich. Wieder nach etwa 3 Tagen nimmt die Mondgestalt die Horm zwischen viertel und voller runder Scheibe an, um endlich etwa 14^ Tage nach dem vorhergegangenen Neu monde im Vollichte zu erstrahlen, vorausgesetzt, daß der Mond dann etwas oberhalb oder unterhalb der Erde hinter dieser vorbei zieht. Stehen Sonne—Erde—Mond genau in einer Linie

, dann er eignet sich eine Mondesfinsternis. Vom Vollmonde zum Neumonde wiederholt sich dasselbe Abspiel nur in umgekehrter Reihenfolge. Bisher haben wir sozusagen Sonne und Erde festgehalten und nur den Mond in einer Rreisbahn um die Erde laufen lassen. In Wahrheit eilte aber die Erde inzwischen ebenfalls in ihrer Bahn voran. Wenn man die Entfernung der Sonne kennt (die wir vor wegnehmend mit 149^ Millionen à hier angeben) und noch die Umlaufszeit der Erde um die Sonne, das Jahr (rund 365^ Tage

), dann ist es nicht schwer, sich die Bedeutung eines Mondumlaufs von Neumond zu Neumond auch vom Standpunkte eines Beobachters auf der Sonne, deutlich zu machen. Da die Erde in den 29 Tagen fast 5/12 ihres Iahreslaufs zurücklegt, überwiegt die von ihr mit der Geschwindigkeit von annähernd 29 Nilometersekunden durchlaufene Strecke bei weitem die vom Monde, in bezug auf sie mit durch schnittlich 1,02 Rilometersekunden zurückgelegte. Ver Mondweg um

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1926
¬Der¬ Sterne Bahn und Wesen : gemeinverständliche Einführung in die Himmelskunde
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Page 431 of 541
Author: Valier, Max / Max Valier
Place: Leipzig
Publisher: Voigtländer
Physical description: XII, 515 S. : zahlr. Ill.. - 2., vollst. umgearb. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Astronomie ; f.Lehrbuch
Location mark: II 8.569
Intern ID: 210835
Das Eisschleierhorn. 407 den, sind nach hör biger nichts anderes, als die nahe der Erde vorbei schießenden Eiskörper des Schleierhorns, die, aus dem Eisballring kommend, im Begriffe sind, der Sonne zuzustürzen und im Sonnen licht aufleuchten. Aber nicht nur diese Körper streben in sanften Lahnen dem lohenden Tagesgestirn zu, sondern auch die bei der Gigantsternent- berstung den Hauptmassen vorausgesandten Trillionenvölker der Rlein- glutlinge, die sich inzwischen auch längst auf Weltraumskälte

eingekühlt und eisumhüllt haben, oerspüren wegen ihrer Kleinheit den Wider stand des Raummittels und bleiben im Verhältnisse zum Sonnenfluge zu rück. Um nicht die falsche Vorstellung aufkommen zu lassen, als wären diese Massenblöcke im Zurückfallen zur Gigantinmutter begriffen, ist es vielleicht besser, zu sagen, daß unsere Sonne als schwerste Haupt masse mit ihrem Reiche diese früher als die flügelmatt werdenden kleinen Vorenteiler aufzuholen beginnt, und zwar die kleinsten zuerst und die größeren

in immer späteren Zeiten, halten wir beides zu sammen, dann erkennen wir, daß unsere Sonne auch heute schon aus zwei Vorratskammern im Sternenraume ernährt wird, die ihr von der fürsorglichen Gigantinmutter mit glitzernder Speise und kristall klarem Trank angefüllt worden sind. Jetzt erscheinen nämlich die mörserkegelig vorenteilten Rleinglutlinge gleichsam als die Brosamen, die für Iahrmillionen im voraus unserer werdenden jungen Sonne und ihrem Reiche von Wandelsternen, für deren Erleuchtung

und Bewässerung zu sorgen ihre hohe Pflicht ist, auf den Lebensweg gestreut worden sind, und der Eisballring, der so getreulich mit uns fliegt, ist dazu da, daß neben der Speise auch der Trank nicht fehle. Da die aus diesen beiden Vorratskammern der Sonne zustreben den Massen nicht in Bahnellipsen, sondern in schließlich schon nahezu senkrecht auf die Sonne hinzielenden Kallbahnen einstürzen, deren Kaden von der Sonne nur ein wenig aufgenommen und auf sich zu gelenkt zu werden brauchen, so gelten

für sie unsere wärmetechno logischen Berechnungen über den freien Kall zur Sonne stürzender Mrper. Diese Blöcke können also unser Tagesgestirn zumeist erreichen, ohne geschmolzen oder in Oampfform aufgelöst zu werden. Sie sind es, die uns, wenn sie die Erdbahn in unserer Nähe kreuzen und im widergespiegelten Lichte der Sonne zublinken, als die hinhuschenden Sternschnuppen, bzw. soweit es sich um Aleinglutlinge handelt, die in die Erdlufthülle einschieben, als Feuerkugeln erscheinen. Gerät

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1926
¬Der¬ Sterne Bahn und Wesen : gemeinverständliche Einführung in die Himmelskunde
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Page 433 of 541
Author: Valier, Max / Max Valier
Place: Leipzig
Publisher: Voigtländer
Physical description: XII, 515 S. : zahlr. Ill.. - 2., vollst. umgearb. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Astronomie ; f.Lehrbuch
Location mark: II 8.569
Intern ID: 210835
Das Eisschleierhorn. 409 kreuzen (ZZ à/seo). Noch mehr gilt dies von den metallischen Blöcken, die wohl fast genau mit der parabolischen Geschwindigkeit (42 à/sev) den Laufweg unseres Heimatsterns queren dürften. Würden diese Blöcke der Sonne zueilen können, ohne die Bahnen der Großwandel- sterne kreuzen zu müssen, so würden sie die Lonne in ungefähr gleich mäßigem Zuflüsse erreichen. So aber, wie die Verhältnisse tatsächlich liegen, kommt es sehr auf die Stellungen der Großwandelsterne

an, ob diese fördernd oder hemmend in die Bahnfäden eingreifen. Diese Weichenstellertätigkeit der großen Wandelsterne prägt sich denn auch deutlich sichtbar aus und zwar in dem Ktmen der Sonnentätigkeit, deren wahre Ursache nur einzig und allein in den von außen täglich und stündlich in den Lonnenball einschießenden kalten Massen zu suchen ist. Da die körperlichen Kein stoffstrahlen der Sonne in das Wandel- sternreich hinaus greifen wie Scheinwerferkegel, so erkennen wir, daß die Großwandelsterne

in diesem Strahlenstrome förmlich waten, da sie beständig quer zu ihm um die Sonne kreisen, wie eine Jähre über einen Zluß kreuzt. Dies gilt natürlich auch für unsere Erde. So ist jeder Großwandelstern, wie er gelegentlichen (Anfängen von zur Sonne stürzenden Koheiskörpern ausgesetzt ist, auch einem bestandigen Kn- geblasenwerden mit Zeineisstrahlen von der Sonne her unterworfen, die besonders dann heftig sind, wenn er einen Rronlichtstrahl quert oder über den Dampfauspuff eines Sonnenflecks hinwegzieht. Dabei spielen

die Zeineisstrahlungen der Sonne deshalb eine so wesentliche Rolle, weil sie beständig wirken, während die Grobblockeiseinfänge für den einzelnen Wandelstern immerhin seltene Ereignisse bleiben. Wir erkennen jetzt auch, von wie unermeßlicher Wichtigkeit die Massen- und Dichtenverteilungen im Cisschleierhorn sind. Sie sind maßgebend für die gesamte „Sonnentätigkeit' und damit auch für die Großwetter lage der àde. Da von dieser aber wieder der Zahresausfall der Welt ernte unmittelbar abhängig ist, so heißt

dies, daß letzten Endes jene Kräfte, die den Zustrom des Grobeises zur Sonne beein flussen, die Weltmarktslagebis zu den Baumwollen-, Tabak-, Getreide- und Weinpreisen beherrschen. IM anderen Worten: Im Lichte der Welteislehre muß es (nach Durchführung der notwen digen Arbeiten, Beobachtungen und Berechnungen) möglich sein, den Ausfall der Welternte auf Jahre im voraus oorherzusagen und damit der Menschheit wirtschaftliche Milliardenwerte aus den Sternen zu ge winnen^).

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1926
¬Der¬ Sterne Bahn und Wesen : gemeinverständliche Einführung in die Himmelskunde
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Page 136 of 541
Author: Valier, Max / Max Valier
Place: Leipzig
Publisher: Voigtländer
Physical description: XII, 515 S. : zahlr. Ill.. - 2., vollst. umgearb. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Astronomie ; f.Lehrbuch
Location mark: II 8.569
Intern ID: 210835
124 Bahnwege um den Sonnenball. 10 endlich i/à Die Zahlen 2, 4, 9. 16, 25, 36, 49, 64, 81, 100 sind aber nichts als die (Quadrate der Ziffern 1... 10. Die Gleichung dieser schönen Rrummlinie lautet also einfach 7 l/x^. Vir sind also jetzt schon berechtigt zu sagen: Der Lauf der Großwandelsterne erfolgt so, als ob diese durch eine Kraft zur Sonne hingetrieben würden, deren Stärke, von der Sonne aus gerechnet, im (Quadrate der Ent fernung abnimmt. — Mr können aber jetzt auch so sagen: Verviel

fältigen wir den Betrag, um welchen irgendein Wandelstern seine Sahn sekundlich zur Lonne hinbiegt, mit dem Quadrate seiner Entfernung (immer Abstand Erde—Sonne 1,00), dann kömmt ganz ähnlich, wie bei Keplers drittem Gesetz in der letzten Spalte, immer die gleiche Zahl — ein Z estui er t heraus. Das heißt aber, daß die Sonne an und für sich auf alle Wandelsterne mit gleicher Kraft wirkt- nur weil sich die Maststrahlen — wenn dieser Ausdruck gestattet ist - auf die immer größeren, um die Sonne

als (Huellpunkt geschlagenen Raumkugeln verteilen müssen, wirkt sie scheinbar im Tuadraie der Entfernung schwächer. In die Erdbahn versetzt würde also Jupiter gerade so in einem Jahre um die Sonne laufen, wie die Erde, und um gekehrt in seine Bahn versetzt, würde diese 11,86 Jahre brauchen.- Wepler mag wohl in seinen letzten Lebenssahren nach der Entdeckung seines dritten Gesetzes solche Zusammenhänge geahnt haben, denn es geht aus seinen Schriften hervor, daß er die Sonne in irgendeiner Weise den Lauf

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1926
¬Der¬ Sterne Bahn und Wesen : gemeinverständliche Einführung in die Himmelskunde
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Page 440 of 541
Author: Valier, Max / Max Valier
Place: Leipzig
Publisher: Voigtländer
Physical description: XII, 515 S. : zahlr. Ill.. - 2., vollst. umgearb. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Astronomie ; f.Lehrbuch
Location mark: II 8.569
Intern ID: 210835
416 Die Sonne und ihre Tätigkeit. geschmolzene, ganz durchtränkt gewesene „Intramerkure' ihrer schließlichen Auflösung oder auch wohl ihrer Dampf erb er stung. Vir dürfen danach jede Stunde auf das Schlimmste gefaßt sein. Eine der artige Entberstung unserer Sonne, auch nur in kleinem Ausmaße, könnte für uns Erdenberoohner Weltenbrand und Weltende bedeuten. Wenn auch vielleicht die aus dem „Urtrichter der Sonne' ausgestotzenen „Glutwurfmassen' nicht notwendig die Erde treffen und mit Glut

spritzertropfen von der Größe Afrikas beregnen müssen, so würde auch im allergünstigsten Kalle das jähe Auflodern der Sonne zu hundert--, vielleicht tausendfacher Helligkeit, verbunden mit entsprechender Hitze steigerung, allein hinreichen, alles Lebendige von der Erde wegzu- sengen. Wer weiß übrigens, ob solche Ereignisse in ganz kleinen Aus maßen nicht schon öfter eingetreten sind, vie uralte Sage vom phae ton, der den Sonnenwagen lenken wollte, scheint darauf hinzudeuten, daß vorzeiten

einmal auf einen einzigen Tag die Sonne so heiß schien, daß in manchen Gegenden der Erde alles Gras verbrannte und alle Bäume verdorrten. Auch in den Sagen um Atlantis findet sich ein derartiger Weltbrand erwähnt, der bisher von den meisten Deutern einem „Rometen' in die Schuhe geschoben worden ist, was uns wenig glaubhaft erscheinen muß, da wir die Irrsterne als eisige Rörper an sehen. Gerade die Deutlichkeit, mit der die phaetonsage vom Sonnen wagen spricht, bestärkt uns in der Vermutung, daß auf der Sonne

selbst irgendein Ereignis eingetreten sein mutz, welches den sengenden Brand auf Erden verursachte, dessen Zeuge die Menschheit gewesen ist. Nach unseren Erfahrungen mit neuen Sternen wäre es auch sehr gut denkbar, daß schon an dem der Entberstung folgenden Erdentage die ärgste Gefahr vorüber war und die Sonne sich wieder beruhigte, von Weltraumsferne wäre unser Tagesgestirn als „Nova' erschienen, die vielleicht nur um zwei Lichtklassen aufleuchtete und wenige Tage nachher unter kleinen Lichtschwankungen

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1926
¬Der¬ Sterne Bahn und Wesen : gemeinverständliche Einführung in die Himmelskunde
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Page 450 of 541
Author: Valier, Max / Max Valier
Place: Leipzig
Publisher: Voigtländer
Physical description: XII, 515 S. : zahlr. Ill.. - 2., vollst. umgearb. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Astronomie ; f.Lehrbuch
Location mark: II 8.569
Intern ID: 210835
426 Die Sonne und ihre Tätigkeit. Wenige hingewiesen sein, was aus den hier vorgelegten polnetz- bildern öer Jahre 1376—1925 über die Beziehungen öer ZVandel- sternstellungen zur Sonnenfleckenkurve hervorzugehen scheint. Betrachten wir zunächst Abb. 9s im groben, so sehen wir, daß 1876—1837 Neptun aufsteigend den Hinteren Mantelschnitt (LNr) des Eisschleierhorns durchfuhr, eine Störung, die sich in Berücksichtigung der Kallzeiten bei der Sonne aber erst mehr als 12 Jahre später bemerkbar

ihn bereits 1876—1876 absteigend gequert hat. Im Jahre 1881 kommen dann Jupiter und Saturn in der ekl. Länge bei 30' herum zusammen, d. h. stehen von der Sonne aus in gleicher Richtung, eben bevor sie beginnen, aufsteigend den rückwärtigen Mantel schnitt (LUr) zu durchstoßen. Diese Stellung ist höchst wichtig und aufschlußreich. Sie bedingt augenscheinlich den Höchstwert der Klecken- tätigkeit. Es ist bloß zu beachten, daß die Zallzeiten, welche die kosmischen Eisblöcke brauchen, um von der Saturn- bzw

. Jupiter bahnkreuzung zur Sonne zu gelangen, im Nittel bei Saturn rund Z Jahre, bei Jupiter rund 1 Jahr betragen. Die Rurve zeigt denn auch sehr schön das durch Saturn allerdings etwas verschobene, d. h. verzögerte Jupitermaximum als Zacken bei 65° ekl. Länge und noch viel deutlicher das durch Saturn hervorgerufene Hauptmaximum der Ruroe in dieser Periode bei 120° Länge im Jahre 1883,9. Daß Jupiters Zacken schlank ist, entspricht seiner größeren Bahngeschwindig keit, während gerade die massive Korm

des Rurvenberges bei 120° Länge für Saturns handfeste Arbeit spricht. Wäre Saturn 1881, von der Sonne aus gesehen, nicht hinter Jupiter gestanden, so hätte dieser bis über die Saturnbahn hinaus einen ungestörten Strom von zur Sonne strebenden Gskörpern vorgefunden, mit seinen Schwere machtfängen ergreifen und der Sonne zuschleudern können, und wir würden ein hohes und steiles Jupitermaximum bei der Länge 65' etwa erhalten Haben. So aber hatte Saturn schon vorher diesen

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1926
¬Der¬ Sterne Bahn und Wesen : gemeinverständliche Einführung in die Himmelskunde
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Page 452 of 541
Author: Valier, Max / Max Valier
Place: Leipzig
Publisher: Voigtländer
Physical description: XII, 515 S. : zahlr. Ill.. - 2., vollst. umgearb. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Astronomie ; f.Lehrbuch
Location mark: II 8.569
Intern ID: 210835
428 Die Sonne und ihre Tätigkeit. Schwärm gestört, und Jupiter fand ein Loch im Bahnenkegel, fast ohne Eiskörper, so daß für ihn nicht viel zu holen blieb. Um unsere Betrachtungen nicht zu verwirren, sei von diesem Jupiterumlauf 1876—1887 nur dies eine hervorgehoben. Gehen wir jetzt weiter und in den Jupiterumlauf von 1888 bis 1900 ein. Neptun ist bereits aufsteigend aus dem Eisschleierhorn herausgefahren und stört nicht mehr, jedoch haben wir seine frühere Wirkung von 1882 auf der Lonne etwa

^ Lange verhältnismäßig am höchsten über dem Eisschleierhorn steht, und verfolgen feinen Lauf bis herüber zu 1887, zur Länge etwa 210°, dann können wir sagen: was in dieser Zeit auf der Sonne an Klecken zu sehen ist, das ist angenähert das, was wir „normale' Sonnentätigkeit heißen könnten, wie sie die Sonne zeigen müßte, wenn sie gar keine Planeten hatte. Nun aber kommt Jupiter in die Länge 210° und läuft im Jahre 1887 bis gegen 240° herunter. Wir müssen nun seine àwirkung auf den vorderen

und rückwärtigen Nantelschnitt (löHv und Kür) gesondert betrachten. 1888,0 steht Jupiter für den Hinteren Mantelschnitt ungefähr gerade jenseits der Sonne, lenkt also die Körper nicht wesentlich ab, verstärkt vielmehr bloß die Sonnenanziehung, so daß das Aleinzeug der Eisblöcke etwas schneller der Sonne zustrebt. Da es sich meist um kleine, nicht flecken fähige Körper handelt, merkt man davon im Zernrohr nicht viel mehr, als daß einzelne kleine KleSchen in verhältnismäßig hohen Sonnenbreiten austauchen

, während nahe dem Sonnengleicher noch die großen Nachzügler der zur Neige gehenden vorherigen Periode ihr Dasein beschließen. Über dem vorderen Mantelschnitt aber steht Jupiter schon 1888,0 so ziemlich senkrecht zur Mantellinie, wenigstens für das Teilstück des Eishorns zwischen Jupiterbahn und Sonne. Lr wirkt also auf alle dort befindlichen Amper vornehmlich ablenkend, sie zu Sonnenverfehlern machend, während er 1888 immer noch die außerhalb der Saturnbahn im vorderen Mantelschnitt befindlichen

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1926
¬Der¬ Sterne Bahn und Wesen : gemeinverständliche Einführung in die Himmelskunde
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Page 383 of 541
Author: Valier, Max / Max Valier
Place: Leipzig
Publisher: Voigtländer
Physical description: XII, 515 S. : zahlr. Ill.. - 2., vollst. umgearb. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Astronomie ; f.Lehrbuch
Location mark: II 8.569
Intern ID: 210835
sich nur in einer wenige Meter dicken Gberflächenkruste abspielt, während das ganze Innere des Balles gänzlich unbeeinflußt bleibt, dann muß unsere Betrach tung in etwas abgeänderter Weise angestellt werden. Läuft die Rugel jetzt wieder in einer Kreisbahn um die Sonne und trudelt rasch, dann gilt ohne weiteres unsere àrve IV, denn dann strahlen jeweils 4 Geviertmeter aus, was von der Sonne auf I Geviertmeter Euerschnittfläche geleistet wurde. Rehrt aber der Rörper der Sonne stets die gleiche Seite zu, so strahlen

jetzt die Kurve II. An ihr können wir genau dieselben Ver fahren zur Anwendung bringen und erhalten z. B. vom Punkte V ausgehend über U nach 1? jetzt auf die Zrage: In welchem Sonnen abstande wird die Augel —2Z° ^ erreichen können, wenn sie in Kreis bahn die Sonne umläuft und ihr immer die gleiche Seite zukehrt? als Antwort: in ^l,15 astronomischen Einheiten. Denken wir uns jetzt einen hinreichend großen Zirnball, der nicht mehr durchwärmt wird, im freien Kalle der Sonne zustürzend, aber so, daß er ihr immer

die gleiche Seite zukehrt, dann müßten wir wieder die innere Anheiz wärme berücksichtigen (àà) und als Belastung auf die Aurve II draufschlagen. Wir erhalten so die Schaulinie III. Da Körper von sehr unregelmäßiger Gestalt sehr wohl so zur Sonne fallen können, daß diese Bedingung erfüllt ist, hat es auch einen wirklichen Sinn, diesen Linienzug zu ziehen und festzustellen, daß in diesem Halle ungefähr bei der Erdbahnkreuzung der Verdampfungsbeginn er reicht wird. Im Hinblick auf die Irrsterne Kometen

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1926
¬Der¬ Sterne Bahn und Wesen : gemeinverständliche Einführung in die Himmelskunde
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Page 377 of 541
Author: Valier, Max / Max Valier
Place: Leipzig
Publisher: Voigtländer
Physical description: XII, 515 S. : zahlr. Ill.. - 2., vollst. umgearb. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Astronomie ; f.Lehrbuch
Location mark: II 8.569
Intern ID: 210835
Welteis im Ärahlungsgleichge wicht. daß der 11,2241a im Tuermesser haltende Sirneisball etwa in 4 astro nomischen Einheiten Lonnenabstand Zu verdunsten beginnt, die Erd bahn aber noch als fester Restblock von rund 0,92 des ursprünglichen Gewichtes kreuzt und sich der Sonne bis auf Vso astronomische Ein heiten oder weniger als 4 Sonnenhalbmesser nähern kann. Dagegen kann die Sonne selbst noch nicht erreicht werden, da bis zum Ein- schießen in ihren Glutleib 900 Millionen aufgenommen

würden, denen ein Verflüchtigungsverbrauch von nur 400 Millionen gegenübersteht. Vergrößern wir in Gedanken unsern Sirnball noch mals auf zehnfachen Durchmesser, hundertfache Oberfläche und tausendfachen Kauminhalt, dann stellen sich die Ziffern wie folgt: Knwärmungsbedarf 3? Milliarden, Vollvsrflüchtigungserfordernis 400 Milliarden Dieser gewaltigen Menge stehen aber von der Sonne aufgenommene nur 90 Milliarden IcZ/dg.1 gegenüber. Das heißt aber nichts anderes, als daß die Sonne selbst unter unseren ganz

unmöglich ungünstigen Voraussetzungen nicht mehr imstande wäre, einen Eisblock von N2^ra Euermesser vor seinem Einschuß in ihre Glutgashülle durch Strahlung allein aufzulösen. Damit ist aber der vollgültige Wärmetechnische Beweis erbracht, daß Eisblöcke von etwa 100 m Durchmesser aufwärts sicherlich die Sonne mit einem unverdampften Reste festen Eises erreichen und in sie einschießen können. Welteis im Strahlungsgleichgewicht. Rannten wir für den grundlegenden Zweck der vorstehenden Betrachtungen

wollen. Es ist nicht schwer, den Betrag des Ausstrahlungsverlustes zu berechnen. Nach den neuesten Ergebnissen der Siernforschung beträgt die jährliche Gesamtstrahlung der Sonne in den Umraum ZxIV^ Grammkalorien, in der Minute also 5,66x10^ solche Einheiten. Die Sonnenoberfläche mißt rund 6x10^ Geoiertzentimeter. Diese valier, Oer Sterne Bahn. 2. Kufl. 23

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Year:
1926
¬Der¬ Sterne Bahn und Wesen : gemeinverständliche Einführung in die Himmelskunde
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Page 97 of 541
Author: Valier, Max / Max Valier
Place: Leipzig
Publisher: Voigtländer
Physical description: XII, 515 S. : zahlr. Ill.. - 2., vollst. umgearb. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Astronomie ; f.Lehrbuch
Location mark: II 8.569
Intern ID: 210835
mildert. Kreilich stand auch die damalige Lehre der Weltweisen der Befleckung des Sonnenballs feindlich gegenüber. Eine solche hätte der Anschauung von der Sonne als dem vollkommensten himmelslichte widersprochen, die in jenen Zeiten so eingewurzelt war, daß selbst längst nach der Erfindung des Zernrohres und der Entdeckung der Klecken und Fackeln auf der Sonnenscheibe viele lieber an eine Täuschung der àgen, denn an eine Befleckung des „makellosen' Tagesgestirns glauben wollten. Zür unsere

Beobachtungsmittel bedeutet die überreiche Zülle des Sonnenlichtes nicht nur kein Hindernis mehr, sondern setzt uns gerade in den Stand, manche Verfahren der Forschung in Anwendung zu bringen, die bei allen anderen Gestirnen wegen ihrer Lichtschwäche oersagen, Wenn wir freilich in bezug auf die reine Vergrößerung bei Betrachtung der Sonnenschmbe im Zernrohre nicht so weit gehen können wie bei Nondbeobachtungen, so hat dies seinen Grund darin, daß infolge der Strahlungsheftigkeit und Warmewirkung unserer Sonne

die Luftteilchen stets in so kräftige Schwingungen versetzt werden, daß in der Richtung zur Sonne hin niemals jene völlige Ruhe der Luft gefunden wird, wie wir sie in klaren, günstigen Nächten gewohnt sind. Dadurch kann leider die Beugungsscheibchen -Wahr- nehmungsgrenze unserer Riesenrohre für die Sonne nicht voll aus genützt werden und so können zumeist nur ganze Bogensekunden, in günstigen Zöllen halbe, in allerbesten Gebilde von Winkel durchmesser auf der strahlenden Fläche unseres großen himmels lichtes

erkannt werden. Die Sonne im ganzen betrachtet. Daß die Sonne von uns viel weiter entfernt sein mutz als der Nond, folgerte schon Aristarch aus der Tatsache, daß das Mond-

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Year:
1926
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Page 174 of 541
Author: Valier, Max / Max Valier
Place: Leipzig
Publisher: Voigtländer
Physical description: XII, 515 S. : zahlr. Ill.. - 2., vollst. umgearb. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Astronomie ; f.Lehrbuch
Location mark: II 8.569
Intern ID: 210835
, denn der Durchgang des Zrühlingspunktes durch den Mittagskreis fällt in jedem Monat in eine andere Tageszeit und durchwandert im Laufe eines Zahres alle 24 Stunden des Tages und der Nacht. Unser bürgerliches Erdendasein richtet sich nach der Sonne. Liefe unsere Erde nicht um das Tagesgestirn herum, sondern drehte sich, an ihrer Stelle im Räume festgehalten, bloß um ihre Achse, so wären Sterntag und Sonnentag genau gleich lang. Nun umkreist aber unser Heimatstern den Sonnenball in 365^ Tagen, legt

also in dieser Zeit einen vollkreis (360') um sie zurück, d. h. ihre mittlere tägliche Bewegung beträgt, von der Sonne aus gesehen, etwas weniger als 1' (genauer 3548,19'). Um diesen Wert muß sich die Erde also mehr drehen, damit die Sonne wieder die Mittagslinie eines be stimmten Erdortes überschreitet. Der Sonnentag, d. i. die Zeit zwischen zwei hochständen (Kulminationen) oder Mittagsliniendurch- gängen (Meridianpassagen) der Sonne, ist daher etwas länger, als der fixsternbezügliche Sterntag und zwar um rund

4 Minuten. Das genaue Verhältnis ist darin gegeben, daß 365^ Sonnentage — 366^ Sterntagen sein müssen, denn der Umschwung der Erde um die Sonne bedeutetfixsternbezüglich nichts anderes als eine volle Achsenumdrehung der Erde mehr. Liefe die Erde in einer genauen Rreisbahn um die Sonne, so wäre nach Keplers zweitem Gesetz ihre Winkelgeschwindig keit (heliozentrisch) immer dieselbe. Dies ist nun nicht der Kall. In folgedessen kann auch der Sonnentag keine gleichbleibende Länge haben, außerdem auch deshalb

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Books
Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1926
¬Der¬ Sterne Bahn und Wesen : gemeinverständliche Einführung in die Himmelskunde
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Page 460 of 541
Author: Valier, Max / Max Valier
Place: Leipzig
Publisher: Voigtländer
Physical description: XII, 515 S. : zahlr. Ill.. - 2., vollst. umgearb. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Astronomie ; f.Lehrbuch
Location mark: II 8.569
Intern ID: 210835
am Wandelstern oorbeihuschen wollen. Sie können nur dann zum Einfang gelangen, wenn ihre auf den Planeten bezogene Geschwindigkeit kleiner ist, als die für das Schwerefeld des Wandelsterns parabolische. Um die Einfangsaussichten beurteilen zu können, müssen wir daher die mitt lere Bahnireuzungsgeschwindigkeit der Blöcke, wenn sie auf ihren Zall zur Sonne der Reihe nach die Laufwege von Mars, Erde, Venus, Merkur schneiden, ableiten, sowie die parabolischen Geschwindigkeiten für die Oberflächen der genannten

Wandelsterne selbst. Nun ist new tonisch berechnet (s. S. 131) die Geschwindigkeit, mit welcher ein im leeren Raum widerstandslos aus dem Unendlichen zur Sonne stür zender Rörper in dem Augenblicke besitzt, in welchem er die Erdbahn überquert, gleich 42 kra/seo. Sie ist die für das Schwerefeld der Sonne parabolische und nimmt mit der Wurzel aus der Annäherung an die Sonne zu. Indessen dürfen wir doch nicht einfach mit dieser Zahl rechnen. In Rücksicht auf die Erfüllung des Raumes und die dadurch bewirkte

Verzögerung des Kalles nimmt Hörbiger an, daß nur schwere metallische Meteore annähernd 40 à/see Fallgeschwindigkeit auf weisen werden, leichte Zirneisbälle dagegen nur etwa Z5à/seo, wenn sie die Erdbahn kreuzen. Vies in bezug auf die Sonne. Da aber nach der Lage der Erdbahn zum Eisschleierhorn die Euerung der Erd bahn nicht genau senkrecht, sondern unter einem gewissen mittleren Winkel erfolgt (der im November größer ist, als im August), so werden wir auch diesen letzten Wert noch etwas ermäßigen müssen

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Books
Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1926
¬Der¬ Sterne Bahn und Wesen : gemeinverständliche Einführung in die Himmelskunde
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Page 99 of 541
Author: Valier, Max / Max Valier
Place: Leipzig
Publisher: Voigtländer
Physical description: XII, 515 S. : zahlr. Ill.. - 2., vollst. umgearb. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Astronomie ; f.Lehrbuch
Location mark: II 8.569
Intern ID: 210835
alle bei uns festen oder flüssigen Stoffe in Glutgasbrände aufgelöst, also sehr aufgelockert vorfinden. Nach neuesten Messungen dürfen wir annehmen, daß die Helligkeit der Sonne, 735000 Rerzenstärken beträgt. Zur unsere mittleren Breiten und in Berücksichtigung der Aufsaugung eines Teiles des Sonnenlichtes in der Luft erreicht dagegen die Hellig keit, welche die mittäglich steil vom Himmel brennende Sonne auf der Kläche des Erdbodens entwickelt, etwa 80000 Rerzenstärken. In Sternlichtklassen ausgedrückt erhält

die Sonne die Bezifferung —26,72-^. Sie ist daher um 14,17^ oder 466000mal Heller, als der Vollmond, oder 61,4 Milliarden mal Heller, als der schöne Zixstern Tapella àriZse — -I- 0,25^). Überwältigend scheint unser großes himmelslicht diesen Stern zu übertreffen, und doch liegen die Verhältnisse umgekehrt. Mr kennen nämlich heute den Abstand Capellas von uns. Er ist 2062650mal so groß wie der unserer Sonne, die in diese Entfernung von uns versetzt 69mal schwächer, oder um 4,6-^ geringer

sich, daß die Sonnenstrahlung so mächtig wirkt, daß sie bei senkrechtem Auffalle und Abwesenheit der Verschluckung in der Luft in 24 Stunden eine 37 orn starke Eisschicht zu schmelzen oermöchte. Berücksichtigt man, daß die Sonne jeweils nur für einen einzigen Punkt der Erdoberfläche senkrecht steht und auch für jeden Punkt nicht ununterbrochen scheint, so ergibt sich für die gesamte Erdoberfläche ein ungefähr viermal geringerer Wert, nämlich etwa 9^ om. Das scheint wenig, ist aber doch ganz unvorstellbar viel,

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1926
¬Der¬ Sterne Bahn und Wesen : gemeinverständliche Einführung in die Himmelskunde
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Page 447 of 541
Author: Valier, Max / Max Valier
Place: Leipzig
Publisher: Voigtländer
Physical description: XII, 515 S. : zahlr. Ill.. - 2., vollst. umgearb. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Astronomie ; f.Lehrbuch
Location mark: II 8.569
Intern ID: 210835
, dann ist solche Deutung jetzt vollkommen im Sinne der Welteislehre gerecht fertigt, freilich auch zugleich ihres ganzen mystischen Zaubers entkleidet. Eine „große Konjunktion Jupiters und Saturns in Wassermann und Aschen' bedeutet nämlich nichts anderes, als daß die beiden Riesen wandelsterne nahezu in der Achse des Eisschleierhorns stehen (sozu sagen im Mastbaum, an dem das Zirkuszeltdach hochgezogen ist). Sie vereinigen dann ihre ganze ungeheure Kraft, um die zur Sonne stürzenden größten Eiskörper zu beschleunigen

und aus weiten Ge bieten zusammengerafft der Sonne zuzuschleudern. Nein Wunder, wenn es in solchen Jahren unter Umständen die reinste Sintflut gibt, denn alle Schleusen des Himmels sind von den Stellwerksmeistern Jupiter und Saturn geöffnet. Anderseits bedeutet eine CZuadratm von Jupiter und Saturn in den Bildern Stier und Löwe oder Löwe und Skorpion das reine Gegenteil, denn dann bremsen die beiden Wandelsternriesen mit dem Aufgebot aller ihrer Kräfte den Eiszufluß zur Sonne und verzetteln die Lahnfäden

, sodaß die meisten Körper die Sonne verfehlen und erst auf Umwegen zur Angleitung an sie gelangen. Es gibt also tatsächlich Stellungen von Jupiter und Saturn im Tierkreis, die „nasse' Jahre für die Erde bewirken müssen und anderseits solche, die „feurige' Jahre erzeugen, in denen die er barmungslos sengende Sonne alles verbrennt. Vermutlich ist man gerade auf Grund solcher Erfahrungen zur Aufstellung der astrologischen Wetterregeln und zur Bezeichnung der Tierkreisbilder überhaupt erst gekommen

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1926
¬Der¬ Sterne Bahn und Wesen : gemeinverständliche Einführung in die Himmelskunde
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Page 39 of 541
Author: Valier, Max / Max Valier
Place: Leipzig
Publisher: Voigtländer
Physical description: XII, 515 S. : zahlr. Ill.. - 2., vollst. umgearb. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Astronomie ; f.Lehrbuch
Location mark: II 8.569
Intern ID: 210835
der Gestirne von uns zu ermitteln, sofern sie eine bemerk liche verschielung infolge der Bewegung der Erde um die Sonne zeigen. Das ist in der Tat in neuerer Zeit festzustellen gelungen. Zn allen Kütten aber blieb der Winkel äußerst klein, weit unter einem Millionstel des Rreisumfangs (unter IM'). Die Folgerung daraus ist, daß selbst die allernächsten Kixsterne mindestens 25000V mal so weit von uns abstehen müssen, wie die Sonne. Bei uns nahestehenden Gestirnen (wie den Großwandelsternen) erreicht

der verschielungs- winkel aus dem Iahresumlauf der Erde natürlich schon ganz bemerkliche Beträge. So erscheint von Neptun, Uranus, Saturn, Jupiter und Mars aus gesehen der Durchmesser der Erdbahn schon unter Winkeln von Z0 46', Z -- S°56', h U° 54', 2z — 21' 42'. Hür den Abstand des Mars, der Venus, des Merkur, der Sonne und auch insbe sondere des Mondes von uns ist aber schon der eigene Durchmesser des Erdenballs hinreichend, um bei Veränderung des Veobachtungsstand- punktes auf ihm eine Grtsverschiebung

dieser Gestirne an der Himmelskugel (Verschielung) zu ergeben. Sie be trägt in den günstigsten Men für die Sonne 17.66'; Merkur 23.8'? Mars S2',- Venus 88'- nur beim Monde erreicht sie d.h. um soviel würden zwei Beobachter, die an entgegengesetzten Punkten der Erdkugel stehen, diese Gestirne an der Himmelskugel verschoben erblicken. Man begreift leicht, daß hier derErddurchmesser dieselbe Rolle spielt, wie bei den ZWernverschielungen der Durchmesser der Erdbahn um die Abb. n. Die Verschielung eines Gestirns

m- folge der Bewegung der Erde von 17nach L' in ihrer Bahn um die Sonne K. die Himmels kugel. K der wahre. 8'8' der zu I/bzw. gehörige schein bare Grt des Ge stirns.

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1926
¬Der¬ Sterne Bahn und Wesen : gemeinverständliche Einführung in die Himmelskunde
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Page 152 of 541
Author: Valier, Max / Max Valier
Place: Leipzig
Publisher: Voigtländer
Physical description: XII, 515 S. : zahlr. Ill.. - 2., vollst. umgearb. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Astronomie ; f.Lehrbuch
Location mark: II 8.569
Intern ID: 210835
Die Großwandelsterne und ihre Monde. Merkur. lì l^nter allen Schwestersternen der Erde kreist Merkur (Y) dem ^H'glühenden Sonnenball am nächsten. In 58 Millionen Kilometer mittlerem Abstände umläuft er in etwa 88 Tagen das große himmels licht. Er kann sich darum, von unserer Erde aus gesehen, höchstens 28° östlich ober westlich von der Sonne entfernen und daher nur in der noch bzw. schon hellen Dämmerung gesichtet werden. In unseren Breiten ist er deswegen nur selten leicht zu beobachten. Nahe

. Messungen ergaben und —1,6^ als Grenzen für die Stärke seines sonnenfarbenen Lichtes. Im Kernrohre erblickt man Merkur in wech selnder Lichtgestalt und Größe. Seine Scheibenform schwankt zwischen Vollkreis und schmaler Sichel, sein Mnkeldurchmesser zwischen 5 und 12^ Bogensekunden. Me diese Erscheinungen zustande kommen, ist durch eine einfache Zeichnung leicht klarzumachen. Die Stellung, in welcher Merkur, Sonne und Erde auf einer Linie liegen, die Sonne in der Mitte, nennt man dabei seine „obere

', den Durchgang zwischen Sonne und Erde seine.„untere Sonnenzusammenkunft' (Aonjunktion) ; die Lagen endlich, in welchen Merkur seitlich links oder rechts am weitesten vomSonnenorte an der Himmelskugel abgerückt erscheint, seine „größte östliche' bzw. „größte westliche Ausweichung' (Elongation). Die Zeit, welche der Stern des Hermes benötigt, um von irgendeiner Stellung in bezug auf Sonne und Erde nach Vollführung eines Um laufes wieder zu ihr zurückzukehren, heißen wir seine Wettlaufzeit (Modische Revolution

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1926
¬Der¬ Sterne Bahn und Wesen : gemeinverständliche Einführung in die Himmelskunde
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Page 98 of 541
Author: Valier, Max / Max Valier
Place: Leipzig
Publisher: Voigtländer
Physical description: XII, 515 S. : zahlr. Ill.. - 2., vollst. umgearb. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Astronomie ; f.Lehrbuch
Location mark: II 8.569
Intern ID: 210835
88 Unser Tagesgestirn. viertel nahezu im scheinbaren Abstände eines rechten Winkels von der Sonne eintritt. Indem er den Winkel zu 87° gefunden zu haben glaubte, kam er auf einen Sonnenabstand gleich dem 20 fachen der Entfernung unseres Mondes, heute wissen wir. daß auch dies viel zu wenig ist und daß die hehre Leuchte unseres Tages mit rund 1491/2 Millionen à Entfernung ZW mal so weit von uns absteht, wie dieser. Wir dürfen es den Sternforschern des Altertums aber nicht verargen

der eigentlichen Aufgabe zu verwenden, die wieder erst im Vorbesitze der Kenntnis der Ueplerschen Gesetze und Newton- schen Zormel gewonnen werden kann. Aus allen bisherigen Be stimmungen hat sich der Verschielungswinkel der Sonne zu etwa 8,80' ergeben. Da die Erdbahn kein reiner Rreis ist (Abweichung -- 0,01675) kann unsere Entfernung vom Tagesgestirn zwischen 147 und 152 Millionen à schwanken. Der scheinbare Vinkeldurchmesser der Sonnenscheibe, für den sich im Mittel ZI' S9,3' oder 1919' ergeben, wächst

demgemäß bis zur Zeit der Sonnennähe (am 2. Jänner) auf 32 32 und sinkt bis zum Durchgange durch die Sonnenferne (am 2. Juli) auf AI 28 . Aus der Begleichung dieser Zahlen mit den für den Monddurch messer geltenden (ZZ'34', Si's', 29'23') sieht man, daß es nur auf die gegenseitigen Stellungen ankommt, ob uns die Sonne oder der Mond größer erscheint. Es kann daher bei Sonnenfinster nissen sowohl der Kall eintreten, daß der leuchtende Sonnenrand allseitig die dunkle Mondscheibe überragt (ringförmige

Finsternis) als auch, daß unser Himmelsbegleiter die Lichtgestalt des Tages- gestirnZ reichlich deckt. Der Euermesser der Sonne beträgt danach 1391400 km oder 109 mal soviel, wie der unseres ErdensternZ. Ihre Oberfläche übertrifft die der Erde 12000 mal, ihr Rauminhalt 1300000 mal. Die allerkleinsten Punkte, die wir bei hinreichendem Gegensatz auf der Sonne wahrnehmen können, müssen mindestens

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1926
¬Der¬ Sterne Bahn und Wesen : gemeinverständliche Einführung in die Himmelskunde
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Page 242 of 541
Author: Valier, Max / Max Valier
Place: Leipzig
Publisher: Voigtländer
Physical description: XII, 515 S. : zahlr. Ill.. - 2., vollst. umgearb. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Astronomie ; f.Lehrbuch
Location mark: II 8.569
Intern ID: 210835
kommenden Irr sterne eine viel weitergehende Entfaltung ihrer Erscheinung gezeigt. Manchmal noch vor der Rreuzung der Erdbahn, manchmal auch erst beim Überqueren der venusbahn pflegt dann im Rörper des an den glühenden Sonnenball her anstürmenden himmelswandererZ eine neue, oft recht gewaltsame Wandlung vor sich zu gehen, às dem in diesen Fällen meist deutlich ausgeprägten, fixsternartigen Aern erhebt sich nämlich gegen die Sonne hin eine leuchtende Ausströmung, vergleichbar einem Springbrunnenstrahl

. Die Geschwindigkeit, mit welcher diese Stoffe vom Rern aufsteigen, ist zumeist noch nicht sehr groß und beträgt in der Sekunde M0 bis 10W Meter. Man hat dabei im Fernrohr ganz den Eindruck, als ob leicht verdunstbare Stoffe auf der der Sonne zugewandten Seite des Aerns unter dem unmittel baren Einfluß der Sonnenwärme verdampften und emporstiegen. Oft pendeln solche Ausstrahlungen auch um die mittlere Linie, die gerade auf die Sonne hingerichtet ist, ähnlich der Erscheinung, die man erhält

, wenn man aus einem Schlauch Wasser senkrecht emporspringen läßt, während man das Schlauchende etwas hin und her schwenkt. Nicht lange setzen diese schönen, oft goldig glänzenden Strahlengarben ihren Weg zur Sonne hin unbehindert fort. Es ist plötz lich, als ob eine unsichtbare Rraft, ein von der Sonne ausgehender Gegenwind den empordrängenden Stoffen wehrte und sie zur Umkehr zwänge. In prachtvollen, springbrunnenstrahlenartig gekrümmten Gähnen werden die goldigen Garben umgebogen, über den Haarstern-

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