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Category:
History
Year:
1901
Brixen : Geschichtsbild und Sehenswürdigkeiten
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Page 22 of 140
Author: Walchegger, Johann Ev. / von Johann Walchegger
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Preßvereins-Buchhandl.
Physical description: 141 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Brixen;z.Geschichte
Location mark: 2.970 ; II 64.544
Intern ID: 162582
vor und bestellte einen eigenen kaiserlichen Richter, der, man möchte sagen, zugleich auch den Verwalter spielen sollte; jedoch scheint dies nicht lange gedauert zu haben. Bischos Heinrich starb im Jahre 1239. Unter seiner Regierung traf Brixen im Jahre 1234 das Unglück einer neuerlichen Feuersbrunst, welche auch den kaum vollendeten Dom zerstörte. Bischof Heinrich erlebte jedoch die Freude, denselben von Eberhard, Erzbischof zu Salzburg (ehemals Bischof von Brixen 1197—1199), wieder geweiht

und werkthätiger Glaube, Waffenlärm und Psalmensang stehen oft un vermittelt nebeneinander, und wie ein fester Bergfrit über die Burg mauern ragt der weltliche und geistliche Fürst über alle hervor, vor dem großen Gott erscheinend in Insel und Stab, vor den weltlichen Großen mit der Hand auf den Schwertknauf.' Bruno stammte aus dem Geschlechte der Grafen von Kirchberg in Baiern. Seinen Unterricht erhielt er, wie er selbst in einer Urkunde erwähnt, an der Domschule zu Brixen, ein Zeichen, dass dieselbe schon

einen bedeutenden Ruf haben mufste. Im Jahre 1250 finden wir Bruno als Bischof von Brixen. Als solcher suchte er in bestem Einver nehmen mit dem Capitel zu wirken, überwies demselben die Pfarre Brixen, machte wohlthätige Stiftungen für die Domkirche, suchte die Domschule noch mehr zu heben, indem er aus den Domherren einen eigenen Scholaftikus aufstellte. Er erschien auf mehreren Provinzialsynoden, sowie auch auf dem wichtigen Concil von Lyon 1274. Endlich hielt er im Jahre.1278 zu Brixen

selbst eine Diöcesansynode. um den kirchlichen Satzungen genauere Beobachtung in der Diöcese zu verschaffen. i Man hat sich aber nicht vorzustellen, dass etwa à Bischos, der die Weihen hatte,- selber mitgekämpft habe, dies war ja durch die Oaiiouss ^àten. Aber er konnte Anordnungen treffen und' durch feine Anwesenheit dm Gang der Dinge leiten. So heißt es z. B. in einer Urkunde des Jahres 1251 : „Dies geschah bei der Belagerung des Schlosses Sünburk (bei Innsbruck) im Gezelte des Bischofes zu Brixen'. ,

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Category:
History
Year:
1901
Brixen : Geschichtsbild und Sehenswürdigkeiten
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Page 111 of 140
Author: Walchegger, Johann Ev. / von Johann Walchegger
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Preßvereins-Buchhandl.
Physical description: 141 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Brixen;z.Geschichte
Location mark: 2.970 ; II 64.544
Intern ID: 162582
' die heilige Handlung. Das Pathengeschenk war wahrhaft königlich und der ganze Vorgang machte in Brixen großen Eindruck. Den vereinigten Bemühungen gelang es, Brixen wieder zu heben. Im Jahre 18l6 wurde das Gymnasium mit sechs Classen wieder hergestellt, im Jahre 1318 eine Kreishauptschule errichtet und im Jahre 1823 die theologische Lehranstalt am Priesterseminar wieder vervollständigt. Der greise Fürstbischof erlebte auch noch die Freude der Wiederherstellung seines Domcapitels im Jahre 1626. Zwei Jahre

später gieng er zur ewigen Ruhe ein als der letzte regierende Fürst von Brixen, vielleicht am meisten aus allen Vorgängern von Wider wärtigkeiten heimgesucht, von Unglücksschlägen geprüft. Er wurde, bezeichnend genug, am Festtage des Bisthumspatrones, des heiligen Cassimi, begraben. Brixen war nun allerdings nicht mehr Fürstenthüm und die Stadt hatte vor anderen kleinen Städtchen nichts mehr voraus. Der Bischof wurde nicht mehr zu Brixen vom Domcapitel, sondern vom Kaiser gewählt. Es blieb

aber Brixen doch der Mittelpunkt der Diöcese und wenn auch der Bischos nur mehr den Titel Fürst führte und das Kreisamt nach Bruneck verlegt war, so blieb doch der Bischofssitz für die Stadt immer noch ein Quell der Wohlsahrt und des Segens. Allgemach gewöhnte man sich in die neuen Verhältnisse und W^lcheggcr, Bnren. g

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Category:
History
Year:
1901
Brixen : Geschichtsbild und Sehenswürdigkeiten
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Page 107 of 140
Author: Walchegger, Johann Ev. / von Johann Walchegger
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Preßvereins-Buchhandl.
Physical description: 141 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Brixen;z.Geschichte
Location mark: 2.970 ; II 64.544
Intern ID: 162582
Beamten. So verschwanden die adeligen und reichen Herren, die vornehmen Familien aus der Stadt, die ihnen wenig mehr zu bieten hatte. Manche verarmten wohl auch. Die ganze Stadt- und Gerichtsordnung musste Aenderungen erleide»:, was begreiflicher weise auch zu Verwirrungen führte. Im Jahre >895 wurde der größere Theil Tirols und damit auch Brixen au Baiern abgetreten. Damit begann wieder eine Neuordnung der Verhältnisse. Zugleich wurde auch in kirchliche Dinge kineinregiert, bevor

noch die allge meine Lage geordnet war. Das Seminar und Cassianeum wurde aufgehoben und als Brixen dem Eisakkreis zugetheilt wurde, nahm man das Seminar für die Kreisamtskanzleieu her. Die Bewohner Brixens sowohl, wie die Neuangekommenen Beamten fühlten die UnHaltbarkeit der Zustände und so ist es begreiflich, dass nirgends eine Zufriedenheit, noch weniger eine Behaglichkeit einzog. Jeder mann war auf Aenderung gespannt oder gefasst. Am 12. April des Jahres .1809 kamen die Oesterreichs wieder nach Brixen

. Es begannen die Heldeukämpfe der Tiroler, zu denen Brixen auch seine Mannen stellte. Wir erkennen dies daraus, dass die Weiber der ausgerückten Schützen bittlich um eine Unterstützung sich ans Tomcapitel wendeten. Da aber die Einkünfte der Geistlichkeit fast gänzlich ins Stocken gerathen waren, konnte man ihnen nur einen Beitrag in Form eines Almosens gewähren und sie zugleich auf Adel und Bürgerfchaft verweisen. Von den eigentlichen Kämpfen jener Zeit hatten Stadt und Umgebung weniger zu leiden, obwohl

in ziemlicher Nähe, zu Mühlbach, Schabs und Oberau wilde Kämpfe entbrannten. Das Kriegs- getümmel aber brachte den Brixenern nicht wenig Beschwerden, da bald Freund, bald Feind die Stadt durchzog und abschätzte und die „Landesvertheidiger' nicht immer die genügsamsten waren. Erst im November dieses Jahres begann für Brixen eine Schreckens zeit. Am ?. November waren die Franzosen uuter General Moreau beiläufig WW Mann stark in Brixen eingerückt und am 13. wurde an den Stadtthoren die Mahnung Andrä Hofers

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Category:
History
Year:
1901
Brixen : Geschichtsbild und Sehenswürdigkeiten
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Page 76 of 140
Author: Walchegger, Johann Ev. / von Johann Walchegger
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Preßvereins-Buchhandl.
Physical description: 141 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Brixen;z.Geschichte
Location mark: 2.970 ; II 64.544
Intern ID: 162582
Der Fürstbischof antwortete freimüthig wie ein Reichsfürst: diese Entscheidung sci gefällt vom obersten Vormund der erzherzoglichen Pupillen, vom Vorstand des Hauses Oesterreich, nicht aber vom höchsten Oberhaupt des römisch-deutschen Reiches. Trotz solch ernstlicher Vorstellungen verlor Wilhelm aber keineswegs die schlimme Lage aus dem Auge, in welche Brixen im Falle der Mewaltanwenduung gerathen konnte. Als nun die Erzherzogin ihren Sohn Franz für den geistlichen Stand bestimmte

und es für den selben auf ein Canonicat in Brixen abgesehen hatte, kam man ihr bereitwillig entgegen, dennoch wurde die Stimmung nicht viel besser. Im Jahre 1639 verfasste der . erzherzogliche Rath und Kanzler Wilhelm Biener eine Schrift gegen die Hochstifte Trient und Brixen, welche die bisher behaupteten Rechte heftig bekämpfte. Als ber gelehrte Weihbischof Crosin.i diese Schrift gelesen, rief er aus: „Die Hand, welche dies geschrieben, verdient abgehauen zu werden'. (Bei der Enthauptung Lieners im Jahre 1651

, wurden ihm durch Zufall auch die drei ersten Finger der rechten Hand abgehauen.) Auf dem Reichstag zu Regensburg 1649 legten der Graf von Tirol einerseits und die Hochstiste Brixen und Trient andererseits ihre Protestationen vor; aber der Fürstbischof erlebte den Ausgang des Streites nicht mehr. Während der Regierungszeit Wilhelms wurde Tirol auch von der Pest heimgesucht. Fast alle Gegenden Tirols hatten mehr oder weniger darunter zu leiden und bei der gänzlichen Unzulänglichkeit damaliger Heilkunde

(„Kranewittpör und Güftessig' waren so die Hauptmittel) und der Einfachheit hauslicher Einrichtungen war von einem eigentlichen Widerstände gegen dieselbe keine Rede. Das einzige was geschehen konnte, war die strenge Abschließung der ' Kranken. Es ist in dieser Zeit sehr wohlthuend zu sehen, wie sich au verschiedenen Orten die Priester der Pestseelsorge widmen, ja auch sich mit den Kranken abschließen lassen. Es ist dies ein Wirkungszeichen des begonnenen Reformweges. Auch zu Brixen erbot sich der Priester

Urban Zwerger, selbst ein Brixener, zur Uebernahme der Pestseelsorge unter der Bedingung, dass man die Versorgung seiner alten Mutter übernehme, wenn er ein Opfer der Krankheit werden sollte. Es wurde ihm dies natürlich zugesagt. Doch kam es nicht dazu, da Brixen von der Seuche verschont blieb, trotzdem dieselbe ringsherum auftrat. Sehr hart mitgenommen wurde Neustift. Die Hälfte der Dorfbewohner wurden dahingerafft, vier Häuser starben gänzlich

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Category:
History
Year:
1901
Brixen : Geschichtsbild und Sehenswürdigkeiten
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Page 97 of 140
Author: Walchegger, Johann Ev. / von Johann Walchegger
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Preßvereins-Buchhandl.
Physical description: 141 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Brixen;z.Geschichte
Location mark: 2.970 ; II 64.544
Intern ID: 162582
Fürstbischof Josef starb am 26. Mai 1791, nachdem er die Armen von Brixen zu Erben eingesetzt hatte. Hatte Brixen in früheren Zeiten öfters die Ehre, Könige und Kaiser zu beherbergen,^ so sollte ihm auch einmal das Glück zu- theil werden, den Papst in seinen Mauern zu sehen. Die Eingriffe Kaiser Josefs II. hatten Papst Pius VI. bewogen, selber nach Wien zu reisen. Das erweckte zu Brixen die Hoffnung, den Papst zur Einkehr bewegen zu können. Zu dem Zwecke reiste der Fürst bischof

mit dem Dompropst und noch einem Cauoniker eigens nach Wien, um dem Papst die Bitte vorzutragen, er möge auf der Rück reise Brixen mit seiner Gegenwart beehren. Am 8. Mai 1782 um Z/^8 Uhr abends tras Papst Pius VI. in Brixen ein. Langsam mnsste er durch die jubelnde Volksmenge unter dem Schall der Glocken und dem Dröhnen der Mörser in die Stadt einfahren. Das Portal der Domkirche (die gegenwärtige Vorhalle stand noch nicht) war reich mit Wachskerzen und anderen Lichtern beleuchtet, ebenso die fürstliche

der vor dem Domportale errichtet worden war, und ertheilte der harrenden Volksmenge feierlich den Segen. Domplatz und Hofplatz war gedrängt voll von Leuten, die begreiflicherweise von den ver schiedensten Orten herbeigeeilt waren, um einmal einen Papst zu ' Auch Kaiser Josef II. kam durch Brixen, nahm aber nun im „Elephanten' Quartier.

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Category:
History
Year:
1901
Brixen : Geschichtsbild und Sehenswürdigkeiten
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Page 15 of 140
Author: Walchegger, Johann Ev. / von Johann Walchegger
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Preßvereins-Buchhandl.
Physical description: 141 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Brixen;z.Geschichte
Location mark: 2.970 ; II 64.544
Intern ID: 162582
besonders der Lombardei, wo er sehr viele Anhänger hatte. Auf „Veranstaltung dos durchlauchtigsten Königs Heinrich IV.' kamen nun 21 italienische nnd 9 deutsche Bischöse in Brixen zusammen und in einer Versammlung, welche in der Johanneskirche (siehe neben stehend) gehalten wurde, sprach man Absetzung nnd Bann über Gregor aus und wählte Wipert von Ravenna als Gegenpapst. Natürlich wurde diese Versammlung, um einen Schein des Rechtes zu haben, Concil genannt. Was konnte Altwin machen. Wir wissen

nicht wie er sich innerlich zur Sache stellte. Jedenfalls mar er machtlos gegenüber der kaiserlichen Macht und dem Zahlreichen Gefolge der anruckenden Prälaten. Den Wahlact hat er jedoch unterschrieben. Im Jahre 1091 traf aber die Rache des Himmels ein. Welfo, Herzog von Baiern, ein Gegner des Kaisers, überrumpelte Brixen, das ihm bei der damaligen geringen Wehrkraft kaum Widerstand bieten konnte, nahm den Bischof in der obgenannten .Kapelle gefangen und setzte ihn ab. Altwin nmsste von Brixen abziehen, scheint

aber spater doch wieder zurückgekehrt und in Brixen begraben worden zu sein. Seine Regierungszeit belauft sich auf wenigstens 40 Jahre. Mit dem Tode Altwins kam aber Brixen noch lange nicht zur Ruhe; denn Burkhard, welcher an Stelle des vertriebenen Altwin als Bischof eingesetzt wurde, konnte sich schwer halten, da auch von der kaiserlichen Partei ein Bischof, Anto mit Namen, auf gestellt wurde. So kam es zu neuen Gewalttätigkeiten. Anto wurde von den Söhnen des obgenannten Wels überfallen und gefangen

, während Burkhard von den eigenen (Brixener) Ministerialen erschlagen wurde. Der vaterländische Geschichtsschreiber Resch stellt ihn als Märtyrer des Rechtes hin. Auch der nachfolgende „kaiserliche' Bischof Hugo wurde über Erklärung des Papstes von dem Erzbischofe Konrad von Salzburg des Bisthums entsetzt, da er seine Weihe nur von einem Gegenpapst erhalten hatte. Erst mit Bischof Regimbert . und der Beendigung des Jnvestiturstreites in Deutschland kam Brixen wieder einigermaßen zur Ruhe, wenn auch die Kämpfe

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Category:
History
Year:
1901
Brixen : Geschichtsbild und Sehenswürdigkeiten
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Page 72 of 140
Author: Walchegger, Johann Ev. / von Johann Walchegger
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Preßvereins-Buchhandl.
Physical description: 141 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Brixen;z.Geschichte
Location mark: 2.970 ; II 64.544
Intern ID: 162582
)^ auch herrlicher Musik gangen, in welcher Prozession der hochwirdig H. Andreas Abt zu Wilten in ?ontiàlidus nachgefolgt. Darauf sind zu Pfert gefolgt noch folgende vier Freiherrn, so des fürstl. Stifft vier Erbamter haben und solche denselbigen Tag ordentlichen bedient und verricht, Nemlich der Wolgeborn H. Christo ss srey herr zu Welsp erg und Primör Erb stabl- und Kuchlmaister der sürstl. Grasschaft Tyrol als Erb- marschalkh des fürstl. Stifts Brixen, welcher mit ainen versilberten Stab sein Ambt bedient

. H. Johann Arbogast Freyherr zu Thun, des sürstl. Stifts Trient und Brixen Erbschenkh, welcher mit einschenk und Präsentierung des Ersten drunks sein Ambt bediendt, H. Hans Freyherr zu Wolken sta in und Rodneg obrister Erbstallmeister und sirschneider der sürstl. Grasschaft Tirol auch Erbtruchseß des fürstl. Stiffts Brixen, welcher mit auftragung der ersten Tracht (Speise) sein Amt bedient. H. Michael Colonna freyherr zu Völs und Herr zu Schenkenberg Erbkammerer des fürstl. Stiffts Brixen und Hauptmann

und Coadjutors zu Trient Abgesandter Herr Jakob Migazzi, Thumherr zu Brixen und Trient und ainer löbl. tirolischen Landschaft Gesandter, der Hochwürdig in Gott Herr Markus, Propst in der Neustift. Nach diesen allein geritten Ihr hochsürstl. Gnaden Herrn Paridis Erzbischosens zu Salzburg Abgesandter, der Wolgeborn Herr Anton Frerherr von Spcrur; aus diesen gefolgt der Rom. ^ In jener Zeii war es Brauch, dass die Geistlichen bei kirchlichen Auf- > zügen „Heiligthümer', d. i. Reliquien-Ostensorien

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Category:
History
Year:
1901
Brixen : Geschichtsbild und Sehenswürdigkeiten
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Page 14 of 140
Author: Walchegger, Johann Ev. / von Johann Walchegger
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Preßvereins-Buchhandl.
Physical description: 141 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Brixen;z.Geschichte
Location mark: 2.970 ; II 64.544
Intern ID: 162582
am 10. August zu Palestrina. Seiner Stadt Brixen übermachte er cine Reliquie der herligen Agnes (s. unten) und ein kostbares Altartuch. In der nun folgenden Zeit des Jnvestiturstreites ivurde Brixen mitten in die allgemeinen Wirren hineingezogen. Beiläufig um das Jahr 1949 bestieg Altwin den bischöflichen Stuhl. Er scheint ein Mann von diplomatischer Gewandtheit gewesen Zu sein. Aus ver schiedenen Schenkungen des Königs Heinrich III. an die Kirche von Brixen erkennen wir, in welcher Gunst

zu haben und bei der geringen Zahl des Clerus, sowie bei dem am Münster zu Brixen noch gepflogenen gemeinschaftlichen Leben der Ehorbrüder scheintauch gerade nicht so viel Reformthätigkeit nothwendig gewesen zu sein. So mochte nun Altwin vielleicht glauben, er dürfe sich (politisch) an den Kaiser, den Wohlthäter Brixens, halten, indem er die Trag weite des Streites zwischen kirchlichem Rechte und staatlicher Machtbefugnis entweder nicht überschaute oder nicht überschauen wollte. Nachdem Heinrich, vom Papste mit dem Banne

belegt, zu einer Kirchenversammlung in Mainz nur 19 Bischöfe zusammen gebracht hatte, dachte er an Brixen, wegen der Nähe Italiens und

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Books
Category:
History
Year:
1901
Brixen : Geschichtsbild und Sehenswürdigkeiten
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Page 67 of 140
Author: Walchegger, Johann Ev. / von Johann Walchegger
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Preßvereins-Buchhandl.
Physical description: 141 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Brixen;z.Geschichte
Location mark: 2.970 ; II 64.544
Intern ID: 162582
Erzherzog, bezw. der neue Fürstbischof Karl erst im Jahre 16l4 And wurde von derClerifei, Rittern und Bürgern stattlich empfangen. Wenn man auch Karls Charakter nicht tadeln will und seine Wohl- thätigkeit anerkannt werden muss, so ist doch zu bedauern, dass er Vom Fürstenthum Brixen einen ganz falschen Begriff hatte. Sein Hosstaat und sein Auftreten war für Brixen zu anspruchsvoll und bas Hochstist gerieth in Schulden. Auch gab es gleich anfangs einige Misshelligkeiten, da er einige Punkte

schriftlich abgefafst wurden, Zeigte sich auf Seite der landesfürstlichen Commiffäre eine ganz andere Fassung. Als sie nun auf das mündliche Überein kommen aufmerksam gemacht wurden, verharrten sie bei ihrer Fassung und die Verhandlungen zerschlugen sich. Brixen betonte immer, es werde zu den Defensionszwecken seinen Theil stellen, aber selbst die Gelder eintreiben und die Mannschaften schicken unter eigener Führung und eigener Fahne (siehe S. 37 bei Melchior von Meckau). In die Regierungszeit Karls fällt

. Solches Missgeschick bewog den Fürstbischof, wieder nach Brixen zu kommen. Jedoch nicht lange blieb er. Nach der Schlacht bei Prag (1620) reiste er nach Wien. Den Hofstaat, „das neissische Gesind und Hofjunker', wollte er zurücklassen. Da aber der Aufwand für Brixen zu groß war („man konnte mit der Klaidung nicht gefolgen'), suchte man mit erster Gelegenheit diesen Hofstaat dem Fürsten nachzuschicken. Im Jahre 1624 reiste Karl nach Madrid, wo er wenige Tage nach seiner Ankunft starb, erst

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Category:
History
Year:
1901
Brixen : Geschichtsbild und Sehenswürdigkeiten
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Page 69 of 140
Author: Walchegger, Johann Ev. / von Johann Walchegger
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Preßvereins-Buchhandl.
Physical description: 141 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Brixen;z.Geschichte
Location mark: 2.970 ; II 64.544
Intern ID: 162582
freitagpro cession (natürlich vermummt) mitzugehen. Seine Uner- schrockenheit ließ er gegenüber dem Landesfürsten zutage treten, der sich an den Rechten des Hochstiftes zu vergreifen suchte. Edlen Ernst zeigte er, wenn er Priester an ihre Pflichten zu mahnen hatte. Große Sorgen machten ihm die Schulden seines Vorgängers. Er wandte sich eindringlich an den Kaiser, erhielt aber vorlaufig nur die Anerkennung der Schulden. Da wir hauptsächlich Brixen im Auge

haben, so wollen wir uns einmal den Aufzug so eines Fürsten von Brixen ansehen. Es hatte sich der Landesfürst Erzherzog Leopold zur Heirat mit Claudia, ver witweter Herzogin von Urbino, geborene Großherzogin von Toscana, entschlossen. Der Fürstbischof wurde zur Hochzeitsfeier eingeladen. Er wollte nun die Braut standesgemäß auf seinem Gebiet empfangen und nach Innsbruck geleiten. Es erhielt darum der brixnerische Miliz-Hauptmann Georg von Enzenberg zu Freyenthurm den Befehl, „sich mit 200 wol staffierten mit Schitzenreckhlern

und säubern Kleidern befaßten Mann neben einen Fenderich fürzusehen/ zu Klausen der ankunst der erzfürstlichen Gespons zu erwarten, dieselb nach Brixen zu begleiten, allda bis zu ihren weiteren Auf bruch zu vermachten, volgents bifs zu der Pruggen unter dem Peisser zu beglaiten'. Von Brixen weg begleitete der Fürstbischof mit seinem Gefolge die Braut. Das Gefolge des Fürstbischofes bestand aus 60 Per sonen mit 48 Pserden, als: Georg Bartlme von Andrian zu Wörburg, Domherr und Rathspräsident, drei Personen

und zwei Pferde; Peter Freiherr von Spaur, Domherr, drei Personen und zwei Pferde; Balthasar Vintler von Platsch, Domherr, drei Personen und zwei Pferde; Karl Oswald Freiherr von Hendl, Domherr, drei Personen und zwei Pferde; Nikolaus 3. drei Personen und ein Pferd ; Johann de Thono, Chorherr zu U. L. F., als Ceremonienmeister, und zwei Kapläne, drei Personen und drei Pferde; Anton Freiherr von Spaur, Hauptmann zu Brixen, fünf Personen und fünf Pferde; Christoph Freiherr zu Völs, Hauptmann zu Klausen

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Category:
History
Year:
1901
Brixen : Geschichtsbild und Sehenswürdigkeiten
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Page 49 of 140
Author: Walchegger, Johann Ev. / von Johann Walchegger
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Preßvereins-Buchhandl.
Physical description: 141 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Brixen;z.Geschichte
Location mark: 2.970 ; II 64.544
Intern ID: 162582
, um seine Ansprüche in Ungarn nach dem Tode des Johann Zapolya geltend zu machen. Eines dieser Fähnlein befehligte Hans Teis von Brixen. Aus der Niederlage bei Ofen kam kein Fähnlein, „ja, fast gar kein Knecht' mehr zurück, auch Hauptmann Teis wurde gefangen. Vom Jahre 1542—1577 regierte Fürstbischof Christoph v. Madrutz, Bischof von Trient und Cardinal. Er war ein großer Mann, voll Eifer für die Reinheit des Glaubens und die Wiederherstellung der Kirchenzucht, besorgt für das Hochstist und treu ergeben

dem Kaiser. Da er aber zugleich Bischof von Trient war, musste er viel zu viel von Brixen abwesend sein und die Diöeese durch Stellvertreter regieren. Ein besonderes Glück war es, dass er dazu besonders tüchtige und thatkrästige Männer zu wählen verstand, z. B. Johann Thomas v. Spaur und Christoph Andrä v. Spaur, welche beide später seine Nachfolger wurden. Wie es unter einem Theil der Bewohner von Brixen damals ausschaute, gibt uns ein Erlass des Bischofes an den Stadtrichter Johann Egle zu erkennen

Jammer in Tirol und Brixen wegen der Durchzüge. 20.000 Mann mit 4000 Pferden zogen durch Brixen nach Deutschland. Die Durchreise des Prinzen Maxi milian, König Ferdinands Sohn aber, ließ die Vrixener etwas ganz Neues sehen, nämlich den ersten Elefanten. Das Ereignis bestimmte ! Schon m früheren Jahrhunderten war dies Zutrinken, !ì<xz^às tiivàvL Iriäsry, bis in die höchsten Kreise verbreitet.

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Category:
History
Year:
1901
Brixen : Geschichtsbild und Sehenswürdigkeiten
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Page 136 of 140
Author: Walchegger, Johann Ev. / von Johann Walchegger
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Preßvereins-Buchhandl.
Physical description: 141 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Brixen;z.Geschichte
Location mark: 2.970 ; II 64.544
Intern ID: 162582
Musik (Seite 89). Schon in der Mitte des 16. Jahrhunderts werden zu, Brixen viele Gattungen von Musikinstrumenten erwähnt. Es wurde wohl auch versucht, dieselben in der Kirche anzuwenden, jedoch Mb es im alten Dome keinen Chor au der Rückwand der Kirche, sondern die Orgel stand am Anfange des Priesterchores. Man denke sich das heutige PreSbyterium run fünf bis sechs Stufen höher, den mittleren Theil desselben in gleicher Höhe bis zu den ersten Kirchenstühlen verlängert. Tort stand

der Stefansaltar und darüber eine Orgel. An diesem Orte konnte man neben den Sängern nicht viele Instrumente verwenden. Erbämter (Seite 74) waren gewisse Ehrendienste zur Erhöhung des fürst lichen Prunkes. Es gab deren vier. Der Marschall ^Stallmeister) versah die Dienste eines Ccremoniennieisters, der Schenk reichte den ersten Trunk, der Truchsess trug die erste Speise auf und der Kämmerer nahm ein Uebcrkleid ab oder reichte eines dar. Für Brixen werden diese Aomter urkundlich um 1233 das erstemal erwähnt

. Unter Bischof Bruno werden als Inhaber dieser Aemter genannt der Herzog von Baiern, Herzog von Meranien, Herzog von Schwaben und Herzog von Kärnten. Später erscheinen dann die Seite 74 genannten Adelsfamilien als erbliche Inhaber dieser Aemter. Säkularisierung «Seite 104) könnte man nennm Versetzung vom geist lichen in den weltlichen Stand. Bei dem Fürstenthum Brixen heißt es also das geistliche Fürstenthum in ein weltliches umwandeln. Dies geschah eben dadurch, dass man den Bischof als weltlichen Herrn

absetzte und das Gebiet dem Kaiser zuwies. Zur Zeit der Säcnlarisierung umfasste das Fürstenthum Brixen ungefähr 17 Quadrntmeilcn mit 25.8M Einwohnern. Es zählte drei Städte (Brixen, Bruneck, Klausen), einen Markt, öl Dörfer, zwei Klöster, drei Schlösser. Berichtigungen. Seite 10, Zeile 5 von unten statt Diaeon lies Dichter Prudentius. Seite 11, Zeile 8 vou oben statt 814 lies 804. Seite 35, Zeile 10 von oben statt deren lies dessen. Seite 45, Zeile 18 von oben statt ließeu soll stehen ließ. Seite

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Category:
History
Year:
1901
Brixen : Geschichtsbild und Sehenswürdigkeiten
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Page 101 of 140
Author: Walchegger, Johann Ev. / von Johann Walchegger
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Preßvereins-Buchhandl.
Physical description: 141 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Brixen;z.Geschichte
Location mark: 2.970 ; II 64.544
Intern ID: 162582
Josef Resch, der eine Zierde der tirolischen Geschichtsschreibung geworden ist. Drei andere Beneficiaten lehrten in den unteren Classen. Ueberhaupt treffen wir in dieser Zeit viel Beschäftigung mit Wissenschaften und schönen Künsten, aber wohl auch viel Schön geisterei und oberflächlichen Modetand. Der Zopf hatte auch in Brixen nicht bloß in der Frisur, sondern auch im Leben seinen Einzug gehalten. Wäre aber in jener Zeit die Buchdruckerei so gemeingebräuchlich und so allgemein ausgenützt

gewesen, wie heut zutage, würden viele interessante Geisteserzeugnisse uns noch erfreuen. Außer obgenanntem Refch könnte man zu Brixen als Schrissteller erwähnen: Philipp Bartl, Hoskanzler, Johann Cristoph Engel, Chorherr im Kreuzgang, Stephan von Mayrhofen, Domherr, Johann Roßbichler, Dombeneficiat, ?. Jeremias Käsbacher, Kapuziner, und andere. Hiemit ist eben die Zahl jener nicht erschöpft, von denen man kleinere oder größere Manuscripts trifft. Hier wären auch die Zeitungen zu erwähnen. Wann die erste

regelmäßig erscheinende Zeitung in Brixen herausgegeben wurde, konnte ich nicht ausfindig machen. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts treffen wir schon mehrere Blätter. Eine „Hof zeitung' in Quartformat brachte Nachrichten aus der hohen Politik. Die in Kleinoctavsormat ausgegebene „Brixnerische Ordinarizeitung' war „alle Mittwoch und Samstag zu haben bey Thomas Weger, Hofbuchdr'. Ebendort erschien auch einmal in der Woche ein „Brixner Zeitungsextract' (Quartformat). In den ersten Jahr zehnten

des folgenden Jahrhunderts scheinen alle diese Blätter wieder eingegangen zu sein. Künstler hatten immer noch eine Heimstätte in Brixen, und wenn wir auch ihre Werke nicht bezeichnen können, so zeigen doch die in verschiedenen Bürgerhäusern noch vorhandenen Gemälde, wie sehr die Kunst gepflegt wurde. Hervorzuheben wären die beiden Glockengießerssöhne Johann und Anton Grasmair, von denen der erstere der berühmtere ist. In Brixen existieren von ihm nur das Altarbild im Kirchlein von Stusels und die zwei

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Category:
History
Year:
1901
Brixen : Geschichtsbild und Sehenswürdigkeiten
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Page 73 of 140
Author: Walchegger, Johann Ev. / von Johann Walchegger
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Preßvereins-Buchhandl.
Physical description: 141 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Brixen;z.Geschichte
Location mark: 2.970 ; II 64.544
Intern ID: 162582
Kays, auch zu Hnngarn und Behem (Böhmen) Kön. Mstt. und Leopoldens Abgesandter H. Veit Künigle. Dann folgte der Fürstbischof, die Domherren, noch viele vom Adel, von der Bürgerschaft zu Brixen, Bruneck und Klausen u. s. w.' Hieraus kann man ersehen, dass das alte Brixen gar vor nehme Aufzüge gesehen hat. Es war dies allerdings nicht immer so großartig. Die Negierung des Fürstbischofes Daniel war zwar knrz, aber doch sehr günstig für Brixen. Er hatte sich schon früher ein ziemliches Vermögen

im ersten Wahl gange (22. November 1628) von allen anwesenden Canonikern ein stimmig gewählt wurde. Wilhelm war der Sohn Christophs Frei herrn von Welsberg und Primör zu Altrasen, der in dieser Zeit Schlofshauptmann in Bruneck war: Am 29. October nahm Wilhelm zu Brixen die Huldigung entgegen, wobei er der Stadt einen silbernen vergoldeten Becher als „Schießvortl' verehrte. Bei Empfang der Regalien in Wien, welche Georg Ulrich Freiherr von Wolkenstein und der Rath Georg Walther als Stellvertreter

empfiengm, wurden auch die Schulden Karls von Oesterreich in Erinnerung gebracht. Es wurde folgender Ausgleich erzielt: Für 20.009 fl. hatte Brixen (Hochstift) das Nachsehen, 40.000 fl.

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Category:
History
Year:
1901
Brixen : Geschichtsbild und Sehenswürdigkeiten
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Page 27 of 140
Author: Walchegger, Johann Ev. / von Johann Walchegger
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Preßvereins-Buchhandl.
Physical description: 141 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Brixen;z.Geschichte
Location mark: 2.970 ; II 64.544
Intern ID: 162582
Schirmvogt den Schutz der Besitzungen, Freiheiten und Gerechtsamen versprach. Im Oktober aber des nämlichen Jahres aber starb Bischof Mathäns. IV. Vom IaHre 1363 Vis zur Gkauvensspaktung in Peutschtand. Die neuen Verhältnisse waren nicht immer von guten Folgen für das Hochstift Brixen. Häufig ließen sich die Fürstbischöfe in Zukunft auch zum Kanzleramts des Landesfürsten herbei, was ihre Unabhängigkeit noch mehr gefährdete. Als Lehensherr stand der Fürstbischof über dem Belehnten, als Kanzler

nannte er aber diesen Belehnten wieder seinen „gnädigen Herrn'. Die Folgen solchen Verhältnisses zeigten sich gar oft durch die folgenden Jahrhunderte. Die Reichsunmittelbarkeit der Fürstbischöfe brachte es ferner mit sich, dass die großen Welthändel fast immer auch das Fürsten thum Brixen irgendwie in Mitleidenschaft zogen und bei damaliger Wehrhaftigkeit und Streitlnst dauerten die Friedenszeiten nicht lange; jedoch wurde die Stadt als solche nicht immer schlimm davon berührt, sondern entwickelte

sich in ihrem Gemeinwesen mehr und mehr. Als Nachfolger Konzmanns kam auf „eindringliches und kräftiges Anhalten' der Herzoge von Oesterreich Johannes von Lenzburg auf den bischöflichen Stuhl von Brixen. Er stand darum natürlich auch auf Seite der Herzoge und half ihnen gegen die Baiern. Dies lässt uns wieder ein Bild jener Zeit sehen. Johannes selbst rückte den Baiern entgegen. In Brixen sammelte er seine Reisige, 115 Geharnischte und 85 Mann Fußvolk. Unter den Ge harnischten waren aus „unserer Stadt Brixen

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Books
Category:
History
Year:
1901
Brixen : Geschichtsbild und Sehenswürdigkeiten
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Page 96 of 140
Author: Walchegger, Johann Ev. / von Johann Walchegger
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Preßvereins-Buchhandl.
Physical description: 141 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Brixen;z.Geschichte
Location mark: 2.970 ; II 64.544
Intern ID: 162582
Kloster der Clarissen zu Brixen entgieng nur dadurch der Auf hebung, dass sich die Nonnen zur Krankenpflege herbeiließen. Viele Kirchen im Bisthume wurden als überflüssig gesperrt. Aller Prunk und Beleuchtung in Kirchen, Kapellen und Privathäusern wurde auf das allernothwendigste beschränkt, Bruderschaften wurden aufgehoben, das Wetterläuten und die heiligen Gräber verboten, die Aufstellung der Opferstöcke, die Sammlungen mit dem Klingel beutel und das Altaropier sehr beschränkt oder ganz

verboten, nur die Aufhebung der großen Ehrungen und des „Fatschen- geldes' für kaiserliche Prinzen scheint der Umsicht des Kaisers entgangen zu sein. Neben diesen kirchlichen Verordnungen giengen andere nebenher. Tirol wurde in Werbebezirke eingetheilt und darum Häuser und Einwohner mit Alter und Namen beschrieben. Das Stift Brixen sollte der gleichen Behandlung unterliegen. Da man sich nicht fügte, wurde wieder Gewalt gebraucht. Am 3. Jänner 178b kamen politische und Militärcommissare in die Stadt

, be zeichneten die Häuser, beschrieben Adels- und andere Personen, Männer, Weiber, Kinder und Hansgenossen. Das Schreiben des Fürstbischofes ans Gubernium lautete sehr energisch, jedoch anders konnte man sich nicht wehren, das kleine Reichssnrstenthum Brixen gegen — das Haus Oesterreich. Der Kaiser ließ dem Fürstbischof durch das Gubernium antworten, „dass er der beständigen unartigen Proteste müde sei', bei seinen Maßnahmen gäbe ihm „der ächte Verstand ^Verständnis) der vorhandenen Verträge' recht

. Im folgenden Jahre kam es wirklich in Brixen zur gewaltsamen Truppen aushebung, was allgemeine Bestürzung hervorrief, da man sich dessen vom Schutzoogte des Stiftes nicht versah. Man kann an Kaiser Josef noch soviel ideales Streben ver- muthen, man mag seinen persönlichen Edelmuth noch so sehr preisen; aber wer da glaubt, sahrhundertalte Verhältnisse und Rechtszustände mit einem Schlage ändern zu können, ohne sich vorher eine Beamten welt mit ebenso idealen Anschauungen und edlen Gesinnungen herangebildet

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Category:
History
Year:
1901
Brixen : Geschichtsbild und Sehenswürdigkeiten
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Page 30 of 140
Author: Walchegger, Johann Ev. / von Johann Walchegger
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Preßvereins-Buchhandl.
Physical description: 141 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Brixen;z.Geschichte
Location mark: 2.970 ; II 64.544
Intern ID: 162582
fahrer und Abenteurer wie der andere. Ihnen gesellte sich als dritter zu Magister Seidenhorn, Hofrichter zu Brixen und Richter Zu Sa lern, ein treuloser, abgefeimter Mensch. Sie giengen soweit, den Bischof in seinem Palaste feige zu vergewaltigen, während man den adeligen Johann von Annenberg, der Zu Hilfe eilen wollte, tödtete. Jedoch gieng Ulrich aus all den Bedrängnissen siegreich hervor. Auch der Landesfürst, vom Kaiser mit Nachdruck ermahnt, erkannte zu Gunsten Ulrichs

und Klausen (pÄLsos 6t àusiìs) befestigen ließ. Nebenher werden wieder andere Ereignisse von Brixen ge meldet, so im Jahre 1430 eine solche Hitze und Trockenheit, dass die Früchte zugrunde giengen und sehr wenig Wein wurde. Im Jahre 1431 war zu Brixen die Pest, vor welcher sich Ulrich nach Bruneck flüchtete, wo er drei Monate blieb. Im folgenden Jahre war eine so große Kälte, dass derselben auch Menschen zum Opfer fielen und an manchen Orten Leichen gefunden wurden, welche von Füchsen angefressen

waren. Von dem fürstlichen Leben und Wesen geben uns andere Auf schreibungen Ulrichs ein Bild. Er erhielt von verschiedenen geistlichen und weltlichen Fürsten Geschenke, heilige Reliquien, Silbergeschirre und Kleinodien, so z. B. schreibt er: Der Herzog von Mailand schickte mir ein Stück Seidendamast von karmdsinrother Farbe im Wert von ä.32 Ducaten, weil ich ihm acht Falken und zwei Sperber geschickt hatte. Ein andermal erzählt eh, er habe in Brixen zu Hof mit feinen Stiftsvasallen „feierliche Faßnacht' gehalten

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