freitagpro cession (natürlich vermummt) mitzugehen. Seine Uner- schrockenheit ließ er gegenüber dem Landesfürsten zutage treten, der sich an den Rechten des Hochstiftes zu vergreifen suchte. Edlen Ernst zeigte er, wenn er Priester an ihre Pflichten zu mahnen hatte. Große Sorgen machten ihm die Schulden seines Vorgängers. Er wandte sich eindringlich an den Kaiser, erhielt aber vorlaufig nur die Anerkennung der Schulden. Da wir hauptsächlich Brixen im Auge
haben, so wollen wir uns einmal den Aufzug so eines Fürsten von Brixen ansehen. Es hatte sich der Landesfürst Erzherzog Leopold zur Heirat mit Claudia, ver witweter Herzogin von Urbino, geborene Großherzogin von Toscana, entschlossen. Der Fürstbischof wurde zur Hochzeitsfeier eingeladen. Er wollte nun die Braut standesgemäß auf seinem Gebiet empfangen und nach Innsbruck geleiten. Es erhielt darum der brixnerische Miliz-Hauptmann Georg von Enzenberg zu Freyenthurm den Befehl, „sich mit 200 wol staffierten mit Schitzenreckhlern
und säubern Kleidern befaßten Mann neben einen Fenderich fürzusehen/ zu Klausen der ankunst der erzfürstlichen Gespons zu erwarten, dieselb nach Brixen zu begleiten, allda bis zu ihren weiteren Auf bruch zu vermachten, volgents bifs zu der Pruggen unter dem Peisser zu beglaiten'. Von Brixen weg begleitete der Fürstbischof mit seinem Gefolge die Braut. Das Gefolge des Fürstbischofes bestand aus 60 Per sonen mit 48 Pserden, als: Georg Bartlme von Andrian zu Wörburg, Domherr und Rathspräsident, drei Personen
und zwei Pferde; Peter Freiherr von Spaur, Domherr, drei Personen und zwei Pferde; Balthasar Vintler von Platsch, Domherr, drei Personen und zwei Pferde; Karl Oswald Freiherr von Hendl, Domherr, drei Personen und zwei Pferde; Nikolaus 3. drei Personen und ein Pferd ; Johann de Thono, Chorherr zu U. L. F., als Ceremonienmeister, und zwei Kapläne, drei Personen und drei Pferde; Anton Freiherr von Spaur, Hauptmann zu Brixen, fünf Personen und fünf Pferde; Christoph Freiherr zu Völs, Hauptmann zu Klausen