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Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Fiction
Year:
(1929)
Ritter Namenlos ; 2
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Page 22 of 214
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 215 S.
Language: Deutsch
Location mark: I 61.416/2
Intern ID: 64959
Wut und ließ die beiden, allsàld er heimgebracht worden, von zwanzig seiner Mannen verfolgen. Hatten solche aber kein Glück, maßen sie etlicher Tage hinter den Verfolgten gewesen und dann noch von Meister Gero irregeleitet Worden. Und ging d a s also. In... in... in Heidenburg trennet stch Meister Gers von bem jung Ritter, solchen dem Meister Aribo zuschie bend, der ihnen hieher wieder entgegen gekommen. Ver blieb Gero aber heimlich in Heidenburg, verkaufet sein Maultier und Habit an ein fremd

Knappen, so mit ein au sträflich Ritter gen Aquitanien geritten, und lenket durch ein fälsche Mär die Wolfenthurnisch Rei ter hinter diesen beiden her, also daß sie die rechte Spur verloren. Indessen war Meister Aribo mit dem jung Ritter Wsammentroffen und führet solchen über ein hohen Bergkamm in den Seegau hinüber, allwo das Schloß der Gräfin Kleeburg gewesen. Hat ihn aber auf den Wege noch mehrfach erprobt. Exempels ° stellet er ein verkrüppelt Mann, so als ein gar armselig Bettler ver- AuMWß

worden, an die ^Straßen, Und da der Ritter sein Milbherzigkeit gar reich an dem Bettler erzeiget, Hagt ihm dieser noch gewisser denn die Hexe in Dorf bauten ein baldig, unerhört groß Glück voraus, all- wie es Meister Aribo dem Krüppel eingegeben.' Da der Schelm solches ^richtet, war es mir son nenklar, daß die Märe auf mich zielet, «nd wäre der jung Ritter Ekkestein kein anderer denn ich selbsten. * Av» Beispiel.

4
Books
Category:
Fiction
Year:
[1922]
¬Das¬ Geheimnis der Waldhoferin : eine Erzählung.- (Erzählungen vom Reimmichl)
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Page 114 of 226
Author: Reimmichl / vom Reimmichl (Seb. Rieger)
Place: Innsbruck
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 232 S.. - 1.- 3. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I 61.404
Intern ID: 64941
förmliches Sterbenswehe durch ihre Stimme, daß dem Meister jeder Ton wie ein Messer ins Herz schnitt. Als sie geendigt hatte,, streckte sie mit einer theatralischen Gebärde ihre Arme nach dem Mutter gottesbild drunten in der Kirche cms, als wollte sie dasselbe in glühender Sehnsucht umfangen. Dann wandte sie sich um und kehrte dem Meister Gebhard enthüllt ihr volles Gesicht zu . . . Das war Angela, wirklich und leibhaf tig! Sie hatte noch die ganze Anmut und den Liebreiz von früher

, ihr Gesichtsschnitt war noch feiner und zarter geworden; aber die Züge wiesen eine ^ geisterhafte Blässe, in den Augen lag nicht mehr der frühere Glanz, sie blickten trüb und matt, ein todestrauriger Ausdruck sprach aus ihnen. Meister Gebhard starrte wie gebannt und ohne einen Laut hervorzubringen, auf, die Erscheinung, dann riß er sich mit dem Ausgebot aller Kräfte von seinen Bedrängern los und stürzte auf die Dame zu, indem er grell aufschrie: „Angela, meine Braut!' Aber er konnte die Gestalt nicht fassen

, sie entglitt ihm wie ein Schatten,, wie ein Gespenst, nur das Seidenkleid hatte er sekundenlang zwischen den Fin gern. Im gleichen Augenblick verlöschten alle Lichter am Chor und in der Kirche — es war stockfinster ringsum — zwei kräftige Arme packten den Meister von hinten und hielten ihn fest, während schlürfende, knarrende Tritte die Stiege hinunterhasteten. Geb hard suchte sich der Umklammerung zu entwinden, doch gelang es ihm eine lange Zeit nicht. Mit einem Male ließ der Angreiser locker und stürzte

zur Treppe, am Geländer hintastend eilte ihm der ' Meister nach. Fast gleichzeitig erreichten sie den Kirchenbsden. Da machte der andere einen raschen

5
Books
Category:
General, Reference works
Year:
(1917)
Innsbrucker Adreßbuch ; 1917
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Page 321 of 512
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 511 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Innsbruck;f.Adressbuch
Location mark: I Z 3.363/1917
Intern ID: 587526
von Weckbecker, k. k. Oberst. Diplom vom 1. Jänner 1860. 7 Herr August Dal er, . k. !. Oberkriegskom- inifsär und Verpflegs-Bezirksleiter. Diplom vom 1. Jänner 1860. 7 Seine Exzellenz Herr Wilhelm Freiherr von Hornstein, k. k. Obersthofmeister bei Sr. kais. Hoheit Heim Erzherzog Carl'Ludwig. Diplom vom 1 . August 1860. 7 22. Herr Josef Neuner, »als gewesener Bürger meister u. Amtsverwalter. Dipl. v. 1 . Aug. 1861.7 Seine Exzellenz. Anton Ritter von Schmerling, k. k. Staatsminister. Diplom vom 10. März 1861

berg. Diplom vom 1. Juli 1869. f Herr Friedrich Wilhelm, Präsident der Handelskammer, Magistratsrat. Diplom vom 10 . Jänner 1870. 7 Seine Erzellenz Kaspar Graf Lodron, I. I. Statthalter von Tirol und Vorarlberg. Di plom vom 17. Mai 1871. 7 31. Herr Johann Wawra.k. t. Oberbaurat. Di plom vom 23. April 1872. 7 32. Herr Dr. Johann Tschurtschenthaler, i. I. Notar, Bürgermeister und Direktor der Sparkasse. Diplom vom 15. Juni 1877. 7 33. Herr Carl Ada m, Handelsmann und Bürger meister. Diplom

Josefordens. Di plom vom 11 . März 1897. 43. Herr Josef Hauser, Privatier und Hausbe sitzer, Ritter des taiserl. österr. Franz Josef-Ordens u. d. päpstl. Piusordens. Dipl. v. 24. Nov. 1898 7 Herr Dr. Adolf Pichler. Ritter von Rautenkar, k. k. Univ.-Profefsor, Ritter d-. Ord. d. eis- Krone. Dipl. v. 30. Juni 1899. 7 Jöerr Wilhelm Greil, Komtur des Franz ^osef-Ordens, Kaufmann, Hausbesitzer. Bürger meister u. Landtags-Abg. Dipl. v. 21. Nov. 1903 Herr KarlKapferer, Kaufmann und Haus besitzer. Gemeinderat

10
Books
Category:
General, Reference works
Year:
[1917]
Innsbrucker Adreßbuch; 1918
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Page 332 of 515
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Innsbruck;f.Adressbuch
Location mark: II Z 278/1918
Intern ID: 483095
. 7 20 . Herr August Daler, I. k. Oberlriegskom missär und Verpflegs-Bezirlsleiter. Diplom vom 1. Jänner 1860. 7 .21. Seine Exzellenz Herr Wilhelm Freiherr v o n H o r n st e i n, l. l. Obersthofmeister bei Sr. kais. Hoheit Herrn Erzherzog Carl Ludwig. Diplom vom 1. August 1360. 7 22. Herr Joses Neuner, als gewesener Bürger meister u. Amtsverwalter. Dipl. v. 1 . Aug. 1861.7 23. Seine Exzellenz Anton Ritter von Schmerling', l. k. Staatsminister. Diplom vom 10. März 1861. 7 24. Seine Durchlaucht Fürst Carl

vom 1. Juli 1869. 7 29. Herr Friedrich Wilhelm, Präsident der Handelskammer, Magistratsrat. Diplom vom 10. Jänner 1870. 7 30. Seine Exzellenz Kaspar Graf ßobton, l. I. Statthalter von Tirol und Vorarlberg. Di plom vom 17. Mai 1871. 7 31. Herr JohannWawra,k. !. Oberbaurat. Di plom vom 23. April 1872. 7 Herr Dr. Jo hann Tschurtschenth aler» l. l. Notar, Bürgermeister und Direktor der Sparkasse. Diplom vom 15. Juni 1877. 7 Herr C a r I A d a m, Handelsmann und Bürger meister. Diplom vom 6. September 1877

, Handelsmann, k. u. k. Hoflieferant, Ritter des Franz Josefordens. Di- - plom vom 11. März 1897. 43. Herr Josef Hauser, Privatier und Hausbe sitzer. Ritter des kaiserl. österr. Franz Josef-Ordens u. d. päpstl. Oiusordens. Dipl. v. 24. Nov. 8898 7 44. Herr Dr. Adolf Pichler, Ritter vom . Rantenkar, 1.1. Üniv.-Professor. Ritter ,d. Ord. d. eis. Krone. Dipl. v. 30. Juni 1699. 7 45. Herr Wilhelm Greil, Komtur des FranL Josef-Ordens, Kaufmann. Hausbesitzer. Bürger meister u. Landtags-Äbg.Dipl. v. 21 . Nov. 1903

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Books
Category:
General, Reference works
Year:
(1916)
Innsbrucker Adreßbuch ; 1916
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Page 287 of 473
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 472 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Innsbruck;f.Adressbuch
Location mark: I Z 3.363/1916
Intern ID: 587525
. 7 20. Herr August D a l e r, t. t. Oberkriegstom- missär und Berpflegs-Bezirtsleiter. Diplom vom l. Jänner 1860. 7 21. Seine Exzellenz Herr Wilhelm Freiherr von Hornstein, t. t. Obersthosmeister bei Sr. kais. Hoheit Herrn Erzherzog Carl Ludwig. Diplom vom 1 . August 1860. 7 22. Herr Josef Neuner, als gewesener Bürger meister u. Amtsverwalter. Dipl. v. 1 . Aua-1861.7 23. Seine Erzellenz Anton Ritter von Schmerling, !. !. Staatsminister. Diplom vom 10 . März 1861. 7 24. Seine Durchlaucht Fürst Carl

vom 1 . Juli 1869. 7 29. Herr Friedrich Wilhelm, Präsident der Handelskammer, Magistratsrat. Diplom vom 10 . Jänner 1870. 7 30. Seine Erzellenz Kaspar Graf Lodron, k. k. Statthalter von Tirol und Vorarlberg. Di plom oom 17. Mai 1871. 7 31. Herr JohannWawra.k. k. Oberbaurat. Di plom vom 23. April 1872. 7 32. Herr Dr. Johann Tschurtschenthaler, k. k. Notar, Bürgermeister und Direktor der Sparkasse. Diplom vom 15. Juni 1877. 7 33. Herr Carl Ada m, Handelsmann und Bürger meister. Diplom vom 5. September 1877

des Franz Josefordens. Di plom vom 11. März 1897. 43. Herr Josef Hauser, Privatier und Hausbe sitzer, Ritter des kaiserl. österr. Franz Josef-Ordens u. d. päpstl. Piusordens. Dipl. v. 24. Nov. 1898 7 44. Herr Dr. Adolf Pichler, Ritter von R a nt ent a r. k. k. llniv.-Profesfor, Ritter d. Ord. d. eis. Krone. Dipl. v. 30. Juni 1899. 7 45. Herr Wilhelm Ereil, Komtur des Franz Josef-Ordens, Kaufmann, Hausbesitzer. Bürger meister u. Landtags-Äbg. Dipl. v. 21. Nov. 1903 46. Herr KarlKapferer. Kaufmann

15
Books
Category:
Fiction
Year:
[1924]
Bergschwalben : Geschichten
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Page 68 of 206
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 198 S.. - 18.- 23. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I 61.438
Intern ID: 64996
Hitze hinein; je mehr er redete, desto trockener wurden Lunge und Leber, und desto herzhafter und ergiebiger schüttete er den Rebensaft hinter die Binde. Nach einer halben Stunde hatte er schon ein Anhängsel; nach einer weiteren halben Stunde war es kein Spitz mehr, sondern ein Ungeheuer, das ihm zwischen den Beinen hemm kabbelte. Schließlich wußte der Meister nimmer, ob er der Schmied oder der Hammer sei. Er schlug mit seiner wuchtigen Faust in einem fort auf den Tisch, so daß die Gläser

und Teller lustig herumhopsten. Bald verlor der Meister die Gabe der Sprache. Er hämmerte noch eine Zeitlang mit seiner Faust, dann hörte auch dieses auf ^ der Meister schlief. Die Schmuggler hatten ebenfalls des Guten genug getan, ihr Herz wurde immer tatendurstiger. Sie er klärten endlich, heute müsse den „Grasrutschern' ein Streich gespielt werden. Man riet hin und her; schließ lich machte der „dicke Jörgel', der Verwegenste und Leichtsinnigste von allen, einen Vorschlag, der allge meinen Anklang fand

. Der Borschlag wurde sogleich ausgeführt. Man trug den schlafenden Schmiedmeister in ein Extrazimmer; dort wurden ihm Gesicht und Hände fein säuberlich gewaschen, der lange Bollbart rasiert, der Schnauzer keck ausgedreht, die Haare gekämmt; danu brachte der „dicke Jörgel' seine Finanzermontur, die Uni form eines Oberkommissärs, die er sich in der Stadt besorgt hatte. — Die Uniform wurde dem schnarchenden Meister angezogen der Schleppsäbel wurde ihm ange schnallt, der Mantel umgelegt, die Dienstkappe

17
Books
Category:
Fiction
Year:
[1922]
¬Das¬ Geheimnis der Waldhoferin : eine Erzählung.- (Erzählungen vom Reimmichl)
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Page 116 of 226
Author: Reimmichl / vom Reimmichl (Seb. Rieger)
Place: Innsbruck
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 232 S.. - 1.- 3. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I 61.404
Intern ID: 64941
'waren nicht Angelas Züge und doch kam der Brief augenscheinlich von ihr. Je langer der Meister' nach dachte, desto stärker peinigte ihn der Zweifel. Nach dem Gottesdienste besuchte er den Pfarrer und erzählte ihm haargenau die nachtlichen Ereignisse. Dieser sagte kopfschüttelnd, daß er niemandem'die Erlaubnis gegeben habe, in solcher Zeit die Kirche Zu betreten, es fei kein Mensch bei ihm gewesen -- er wisse von nichts.- Auch ber Mesner erklärte, die Kirchenschlüssel wären keine Minute

aus seiner Hand gekommen und bei ihm habe niemand vorge sprochen. Auf eine Nachfrage wurde von ber näch sten Eisenbahnstation Mitgeteilt, daß um 3 Uhr in der Früh ein glattrasierter, seiner Herr mit einer tiesverfchleierten Dame in, den Eilzug nach Mün chen eingestiegen sei. Meister Gebhard Hätte das ganze Vorkommnis für einen bösen, schweren Traum halten können, wenn nicht der Brief mit dem Geld in seinen Händen gewesen wäre. Er ging wieder tiestraurig herum und magerte zusehends ab. III. Zwei Jahre

verflossen, ohne daß sie eine Auf klärung der rätselhaften Ereignisse gebracht hätten. Da erhielt Meister Gebhard am Kirchweihsamstag, einen dicken Brief, dessen Adreßschrist bekannte Züge auswies. Hastig öffnete er das Schreiben und suchte den unterzeichneten Namen des Absenders. Dieser lautete kurz: „Angela.^ — Mit weit aufgeris senen Augen starrte der Meister auf die Zeilen . . . Ja, das waren Angelas Züge, tatsächlich und un streitbar, — nur etwas schwungvoller und klarer als einstens flössen

19
Books
Category:
Fiction
Year:
[1922]
¬Das¬ Geheimnis der Waldhoferin : eine Erzählung.- (Erzählungen vom Reimmichl)
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Page 126 of 226
Author: Reimmichl / vom Reimmichl (Seb. Rieger)
Place: Innsbruck
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 232 S.. - 1.- 3. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I 61.404
Intern ID: 64941
ficht bekam, rannen ihr die hellen Zähren über die Wangen. — — — Anderthalb Jahre vergingen. Da reiste Meister Gebhard eines Tages im Monat Mai nach Hell bruck, suchte dort das Ursulinenkloster auf und fragte an der Pforte nach der Angela Hiller. „Sie meinen wohl die Schwester Agatha,' be merkte die Pförtnerin, welche geöffnet hatte. „Nein — ja, sie wird schon so heißen/ erwiderte der Meister. ' „Aber es ist den Schwestern nicht erlaubt, mit Fremden zu sprechen.' „Ich bin kein Fremder

, sondern stehe der Angela am nächsten auf der Welt; auch wollte ich sie nicht sprechen, sondern bloß fragen, ob sie glücklich ist.' „O, geWitz, daran ist kein Zweifel, es fehlt ihr gar nichts, ganz glücklich ist sie,' sagte lächelnd die- Schwester, dann schloß sie kopfschüttelnd wieder die Pforte. Meister Gebhard schritt versonnen durch die Stadt; die Antwort der Pförtnerin hatte ihn nicht ganz befriedigt. Am Abend ging er nochmals zum Kloster. Da lockte ihn Heller Orgelton in die Kirche

, welche mit dem Schwesternhaus in Verbindung stand. Soeben war die Maiandacht zu Ende und der Frauenchor fang, ein Marienlied. Dieses Lied und besonders der Klang einer Stimme durchzuckte den Meister wie ein Blitzschlag. Fast hätte er laut ausgerufen: „Angela! — Angela!' Da setzte die dritte Strophe ein: „Nur dir ganz alleine sei mein Herz geweiht, O du Süße, Reine, Mutter allezeit: Mutter, o vergiß mein nicht. Ich vergefs' dich ewig nicht. ^

20
Books
Category:
Fiction
Year:
[1922]
¬Das¬ Geheimnis der Waldhoferin : eine Erzählung.- (Erzählungen vom Reimmichl)
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Page 110 of 226
Author: Reimmichl / vom Reimmichl (Seb. Rieger)
Place: Innsbruck
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 232 S.. - 1.- 3. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I 61.404
Intern ID: 64941
Schreck durch Meister Gebhards Körper. — Bei Gott und allen Heiligen, die Toten würden doch nicht ausstehen? — Er rückte das Licht näher Zum Fenster und blickte angestrengt nach der Frau; aber er konnte ihr schneeweißes, fahles Antlitz und die goldblonden Haarflechten nicht mehr sehen, denn sie hatte den Schleier wieder fallen gelassen. Jetzt machte die Frauengestalt eine Bewegung mit der Hand, als ob sie den Chorregenten mit fort ziehen wolle, dann bestieg sie' schnell den Magen und fuhrdavon

. „Seid Ihr wirklich so grausam, Meister,' fragte nun abermals der erstere Hon den nächtlichen Be suchern, „daß Ihr dem unglücklichen h-olden Ge schöpf die Bitte abschlagen könnt?' „Rein, ich komme; wartet einen Augenblick', sagte Meister Gebhard innen. Er warf sich dann, so schnell es gehen konnte, in sein Festtagskleid, verlöschte das Licht und trat heraus zu den Fremden, nachdem er vorher die Tür sorgfältig abgeschlossen hatte. Seltsam wonnig und doch ein bißchen unheimlich war'ihm zu Mute

. Die zwei schwarzen Gestalten nahmen ihn in ihre Mitte, rasch ging es die Dorfstraße hinunter und der Pfarrwiese entlang hinüber Zur Kirche, die etwas abseits von den 'Häusern stand. Alles lag in tiefer Finsternis, auch im Widum und Mesner hause brannte kein Licht, nirgends war ein Mensch zu erblicken. Als sie durch den Friedhos schritten, schlug die Turmuhr in dumpfen Klängen die zwölfte Stunde. Nun 'gruselte dem Meister wirklich, aber es gab'kein Zurück mehr, die geheimnisvollen Män ner drängten

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