Christus und die Kranken : nach den heiligen Evangelien zum Troste der Kranken
116 Die erste Brotvermehrung. unter dem Volke, und er speiste sie nicht bloß mit dem Brote der Lehre, sondern auch mit dem leiblichen Brote. — Aber das war nicht die einzige Sorge für ihn, sondern er heilte auch alle Kranken, die mitgebracht wurden. Er nahm diesen alle Mühe und Last der Krankheit ab und sorgte für sie mit väterlicher Liebe. — Und als er zurückkehrte an das andere Ufer des Sees nach der Brotvermehrung, lief man von allen Seiten zusammen und brachte die Kranken auf die Gassen
und Straßen, und er heilte alle, welche auch nur den Saum seines Kleides berührten. Und endlich denen, die sich ihm noch mehr anvertrauten, die alles verlassen hatten, um ihm nachzufolgen, den Aposteln, gab er noch einen dritten Erweis seiner väterlichen Sorge. Als sie von Unglück und Wider wärtigkeiten heimgesucht wurden auf dem Meere und in der Nacht die Wellen ihr Schifflein hin- und herwarfen, da wachte er über sie, und er sah sie im Sturm; und dann kam er daher auf dem Wasser und tröstete
sie mit den Worten: „Seid getrost, ich bin's, fürchtet euch nicht!' Und der Sturm legte sich, sobald er ins Schifflein trat, und bald waren sie am Ufer. — Könnte es im Leben noch eine andere Sorge geben als eine von diesen dreien? — Sieh, der Herr hilft und tröstet in allen Wechselfällen des Erdendaseins. „Seid getrost, ich bin's, fürchtet euch nicht,' sagt er zu uns. Er will Vertrauen auf seine Macht und Güte, auf seine Weisheit und seine Erbarmung, Vertrauen auf seine Vaterliebe. „Ich bin's' — der Sohn Gottes
, ener Heiland und Erlöser. „Ich bin's' — mit aller Liebe und Sanftmuth jagt es der Herr, um zu trösten und aufzurichten. „Fürchtet euch nicht' in Krankheit und Leiden oder in Mühsal und Bedrängnis des Lebens oder in Angst und Sorge, in Unglück und Gefahren. „Fürchtet euch nicht' der Herr weiß, wessen ihr bedürfet. — Dieses Vertrauen verlangt der Herr. Es ist allein semer göttlichen Majestät und seiner unendlichen Liebe würdig. Er fordert es auch von dir wie von jedem anderen Menschen