Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
erhielt der Adel Wap pengrabsteine mit vergoldeter Schrift als Zeichen seines Standes. Auch die Maler erlebten im Barock ihre große Zeit, wenn auch nur einer von ihnen zu den wichti gen Künstlern dieser Epoche in Tirol zählt. Tho mas Mayr, der freien Kunst Maler, schließt 1650 mit der Gemeinde Schlanders einen Kontrakt über die Fassung des Hochaltares der Pfarrkirche, erhält 1672 für die Fassung einer Altartafel der Maria Im maculata in der Peterskirche von Tannas 46 Gul den 30 Kreuzer. 1688
/89 werden seinen Erben 50 Gulden für eine Arbeit ausbezahlt 52 . Michael Ma dein , Maler in Schlanders, bekommt 1702/03 für die Malung des Heiltums (einer Reliquientafel) 5 Gulden und für Tafeln auf den Altar 1 Gulden 24 Kreuzer, 1706/07 nach einer Arbeit einen Trunk um 2 Gulden 10 Kreuzer und 1709 für das Blatt ei- 49 E. v. Ottenthal, Zur Geschichte des Laaser Marmors, in: Der Schiern 1922, S. 371; Österreichische Kunsttopo graphie, Band XXXIV (Lambach), S. 106. 50 E. Kofler, Das Dorf Göflan, Ms. FB 2703, Tiroler
Tschengls der 1696 von ihm gefaßte Altar und andere Malereien, die 100 Gul den kosteten. Wahrscheinlich handelt es sich bei den anderen Malereien um die Wandbilder des Marienlebens. K. Atz berichtet, daß an der Mauer hinter dem Altar eine Inschrift meldet: Mich. Ma dein Maler zu Schlanders gewester Meister dieses Werks vollendet den 18. Juli 1696 53 . Jakob Luggin , Maler in Schlanders, faßt 1716 das Totenkreuz in der Pfarrkirche Kaltem um 3 Gulden 30 Kreuzer 54 . Aus dem Hochbarock 1690 stammt
die Geschichte des hl. Johannes des Täu fers in der Seitenkapelle der Pfarrkirche Kortsch, die vor allem in der bewegungs- und gestenreichen Szene mit dem Henker einen guten Maler verrät (renoviert 1820). Sie ist die Stiftung zweier Kort- scher Michael Radamp und Thomas Schleiffer. 53 K. Atz/A. Schatz, Der deutsche Anteil des Bistums Trient, Band V, S. 85, 310; H. Theiner, Repertorium Pfarrarchiv Schlanders, S. 53. 54 L. Andergassen. Kirche in Kaltem, Kaltem 1992, S. 100. 395 Kunst in Schlanders, Göflan