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Title A - Z
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Books
Category:
Fiction
Year:
1931
Dämon Weib : Roman
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Page 120 of 343
Author: Greinz, Rudolf / von Rudolf Greinz
Place: Leipzig
Publisher: Staackmann
Physical description: 338 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-8.173
Intern ID: 65545
etwas hochnäsigen Art. „Biel Arbeit heute, nicht wahr?' „Arbeit und Ärger grab g'nug, Herr Baron!' er widerte die Wirtin. „Ärger... da mit dem Buben.. begann sie nun zu schimpfen und legte ihre Hand schwer auf die Schult« des Jungen, der sich unter ihrem Griff scheu duckte, wie ein Hund, der Prügel erwartet. Baron Mdersberg nahm wie spielerisch die Hand der Mau von der Achsel des Burschen und hielt sie in der seinen fest. Verwundert schaute Mau Agathe dem Baron ins Gesicht. Die Blicke

der Beiden trafen sich. Maßen sich fast feindselig. Dann begann der Ba ron in seiner gewohnten Weise zu näseln. „Aber verkehrt, liebe Frau Agathe! Total ver kehrt! Wer sich ärgert, setzt sich von vornherein ins Unrecht. Und wer einen andern unterjocht, ist ein bru taler Mensch.' „Herr Baron!' Alle Farbe war aus dem Gesicht der Wirtin gewichen. „Der Bub da ..Meß sie erregt hervor ... „muß gebändigt werden.' „Ist kein Bub mehr!' entschied Baron Kvnrad in sehr bestimmtem Ton. „Ist eine Persönlichkeit

für sich mit genau dem gleichen Anrecht auf Selbstbestim mung, wie Sie und ich es haben.' Mau Agathe Gummer preßte ihre Lippen fest auf einander und hielt den Atem ein. Ihre Augen fun kelten vor unterdrücktem Zorn. „Herr Baron... 's ist mein Kind!' kam es zi schen üb« ihre Lippen. „Schon gut!' erwiderte Baron Konrad mit seiner Werlauten Stimme. „Alte Geschichte, Mau Agathe. Kennen wir.'-

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Books
Category:
Fiction
Year:
1931
Dämon Weib : Roman
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Page 276 of 343
Author: Greinz, Rudolf / von Rudolf Greinz
Place: Leipzig
Publisher: Staackmann
Physical description: 338 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-8.173
Intern ID: 65545
„Ich verstehe nicht. Was ist verkehrt?' Es lag eine leichte Gereiztheit in der Frage. „Sie kommen nicht Zurecht mit sich selber!' sagte der Baron in sehr bestimmtem Ton. „Finden den Mut nicht zur Tat.' „Mut? Ich verstehe Sie wirklich nicht, Baron!' entgegnete der Rechtsanwalt und schaute mit unsiche ren Blicken auf seinen Begleiter, der mit auf den Rücken gelegten Händen gleichmütig einherging. „Zum Glück natürlich. Man braucht nämlich zum Glück genau so viel Mut wie im Unglück, müssen

Sie wissen!' entgegnete Baron Rodersberg sehr ruhig. „Wissen Sie denn ..srug Doktor Engelbrecht verstört und fuhr sich mit seinem Taschentuch etliche Male über die stark gebräunte Stirne. „Wissen Sie... daß .. „Natürlich. Lange schon!' erklärte Baron Konmd und schaute angelegentlich zu dem wuchtigen Massiv des Berges empor. Dann wieder nach einer kleineren Pause fing er zu reden an. „Heiraten Sie das Mädel doch !' riet er ihm. „Setzen Sie sich über alle Vor urteile hinweg. Ich hab's doch auch so gemacht

.' „Christls Mutter ... war die so wie ...' „Natürlich. Ein Racker. Boll Feuer ... wie die Bri gitte!' bestätigte Baron Konrad mit heiterem Lachen. Dann klopfte er dem Rechtsanwalt freundschaftlich auf die Schulter. „Solche Weiber wie die ... lassen einen nimmer los, Engelbrecht. Da Hilst kein Sträuben. Geben Sie sich nur gefangen.' Und abermals brach er iil sein frohes, herzersrischendes Lachen aus. Doktor Engelbrecht mußte unwillkürlich mit ein stimmen. Die heitere Art des Barons hatte etwas Be-

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Books
Category:
Fiction
Year:
1931
Dämon Weib : Roman
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Page 336 of 343
Author: Greinz, Rudolf / von Rudolf Greinz
Place: Leipzig
Publisher: Staackmann
Physical description: 338 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-8.173
Intern ID: 65545
ein Gespräch mit ihr anzuknüpfen. Aber die Frau verhielt sich einsilbig. War schweigsam und von einer eisigen Ruhe. Nur einmal sprach sie. Das war, als sie zum ersten Mal die kleine Baronesse als Nonne in der Kirche ^ gesehen hatte. Da war sie am Kirchentor zufällig mit > Baron Konrad zusammengetroffen. Der Baron war sehr alt geworden in diesen letzten ! Jahren. Hielt sich stark nach vorne gebeugt, und seine ! hagere Gestalt erschien um vieles kleiner. „Nun haben wir beide unsere Kinder

verloren. . . Konrad!' sagte Frau Agathe mit ihrer vollen, wohl klingenden Stimme. „Beide sind wir alt und beide ! ohne Freude.' ^ Baron Nödersberg drückte ihr schweigend die Hand, j Es hatte ihn zutiefst getroffen, als sein einziges Kind ^ für immer dem Leben entsagte. Und immer war es i ihm, als stünde er an einem offenen Grabe, wenn er ! Christl in ihrem lichten Nonnengewand hinter den ! Gittern beim Altar knieen sah. Täglich zur abend- ! lichen Stunde zog es ihn unwiderstehlich in die Kir che

. Täglich sah er sie und hörte ihre Stimme den Ewigen lobpreisen. Auch heute wieder, als er neben Pater Kajetan der Stadt zuschritt, schlug er den Weg zur Klosterkirche ein. Aus den verschlossenen Gittern zu Seiten des Hoch altars ertönte der einförmige Gesang betender Frauen. Zart und innig klangen die hellen Stimmen. Über irdisch schön, wie das Lobpreisen eines Engelchores. „Glücklich der... der den Frieden des Herzens im frommen Glauben finden kann!' sagte Baron Nö- LS EreinZ, «amo» «ew 337

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Books
Category:
Fiction
Year:
1931
Dämon Weib : Roman
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Page 68 of 343
Author: Greinz, Rudolf / von Rudolf Greinz
Place: Leipzig
Publisher: Staackmann
Physical description: 338 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-8.173
Intern ID: 65545
Er selber hatte sich bn seiner zweiten Berheiratung wer jedes Vorurteil hinweggesetzt. DaS aber war eben doch ein ganz anderer Fall. Seine Ehe war in einem Sinnenrausch geschlossen worden. Er hatte sich wieder holt das ganz ehrlich eingestanden und, sich seller ironisierend, hinzugefügt, daß nicht er damals ge heiratet habe, sondern daß er von dem Leinen feurigen Vallettrsàr einfach geheiratet worden war. Die Steff aber, das wußte Baron Konrad be stimmt, hatte ruhig überlegt und dann ohne Liebe

geheiratet. Und daß gerade sie imstande gewesen war, d«S zu tun, das hatte sein Feingefühl verletzt. Der Mann seiner Cousine war dem Baron immer ein Member geblieben, und nie hatte er es wer sich W bringen vermocht, dem Rechtsanwalt das verwandt schaftliche Duwort anzubieten. Die derbe bäuerliche Art des Advokaten war so grundverschieden von der seinen, daß ein gegenseitiges Verstehen kaum herzustellen war. Doktor EngMrecht bemHhte sich auch nicht im geringsten, die Gunst des VaronO zu gewinnen

. In seinen Augen war dieser ein hochnLsig« ' Aristokrat, dem er nach àSften aus zuweichen trachtete... Ms Vrigitte Perchtenhofer dem Baron im Haus de» NechManwalteS zum ersten Male gegenwertrat, riß Nawn Aonrad überrascht die Augen auf. „Na!' MsMx e-x Hann in seiner etwas zu lauten Art und Kemmte sich daS Monokel fester in'V Auge. „VaS soll denn das? Ausgerissen vom Goldenen Hecht?' TaS MÄel schaute verlegen zu Boden, wand und drehte sich und tat sehr geziert.

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