dev Geschichte Tirols rc. io3 sie nun am Bettelstäbe in der Welt umherziehen müß ten. 43 ) Dieser Herzog wünsche nunmehr den Frieden wieder zu erhalten da er (der König) aber feyerlich geschworen/ nie weder einen Frieden,: noch einen Still stand mit demselben obzüschließen - so bitte er die ver sammelten Vater um ihr Gutachten, was er hierin thun könne. Die Deputirten der vier Nationen berathschlag- Len sich hierüber:, und beschlossen^ endlich: wenn der König den Herzog nur aus Gnade
, wie einen Gefan genen , aufnehmen und seine Güter, wie die eines Gefangenen an sehen wolle, so wäre dadurch sein Schwur nicht gebrochen. Viele aber riefen: Solch ein Schwur könne hier gar nicht berücksichtiget werden ! Es wurden nun der Herzog von Bayern, der Burggraf von Nürn berg und vier Prälaten abgeschickt, um den Herzog Frie drich herbey zu führen. Der König wandte der Thüre den Rücken zu, und sprach mit den italienischen Both- schaftern. Plötzlich wurde die Thüre geöffnet, alle Au gen wandten
sich hin, sie sahen den tiefgebeugten Her zog von Österreich zwischen Herzog Ludwig von Bayern und dem Burggrafen von Nürnberg.: An der Schwel-, le ließen sich alle drey auf die Knie nieder, in der Mitte des Saales neuerdings, und vor dem Könige das dritte Mahl. Er wandte sich um, und fragte sie: „Was begehrt ihr Der Herzog von Bayern antwor tete ihm: „Großmächtiger König! Mein Oheim, 44) „der Herzog Friedrich von Österreich ist hier. Auf sein „Begehren bitte ich E>v. königliche Gnaden, ihm zu „vergeben, worin
er dieselben und das heilige Conci- 4s) Die Gräfinn Agnes von Kirchberg, Gemahlin» Gra- - fen Eberhards, und Barbara von Rechbecg, Witwe und Tochter des Rebellen Heinrichs von Rottenburg, auf welche der König hier offenbar hinzielt, mögen wohl kaum am Bettelstäbe umhergezogen styn! 44) Zu jener Zeit so viel als: Vetter-