Geschichte Tirols von 1809 - 1814 : mit einem Ausblick auf die Organisation des Landes und den groszen Verfassungskampf
Änderungen der bayerischen Kommission, 65 sitzenden, uni so mehr, da keiner der beiden Ernannten in der Lage sei, die Verhandlungen in französischer Sprache selbständig zu führen 1 ). Da auch Thürheim die Bedenken als berechtigt anerkannte, ernannte der König an Stelle des Obersten Grafen Pocci den Generalmajor Grafen Rechberg zum Mitglied der Kommission 2 ). Vermutlich hatte dieser Montgelas gegenüber den Standpunkt vertreten, ganz Tirol zu opfern, um das besser gelegene Schwaben behalten
. Da der Etschkreis allein — Bayern schätzte ihn auf 244 950 Bewohner — der geforderten Seelenzahl nicht entsprach, mußte eine Ergänzung gesucht werden. Um das wichtige Bozen zu retten, dessen Los auch dem König sehr zu Herzen ging 4 ), rieten sie, das Pustertal zu opfern. Da auch hierdurch die vertragsmäßige Seelenzahl nicht zu er reichen war, ferner aus den französischen Truppenverschiebungen die Höhe der Ansprüche des Gegners leicht sich erschließen ließ, da die Kommissäre sich endlich auch nicht verhehlten
, daß die Italiener an der vertragsgemäßen 0 Dipauli und Hörmann an den König, Innsbruck, 22. April 1810. M. St. A. ■630/16. 2 ) König an Thüriieim, München, 9. Mai 1810, ebendort. 3 ) Montgelas an den König, Paris, 29. April 1810. M. St. A., Pol. A. 136. 4 ) Unterredung des Königs mit dem französischen Geschäftsträger Narbonne. Narbonne an Champagny, München, 29. März 1810. Voltelini S. 402 ff., Nr. 97. Hirn, Geschichte Tirols. 5