Schwazer Bergbau im fünfzehnten Jahrhundert : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte
69 Drittes Kapitel. Die Bergbauverhältnisse zu Schwaz 1450 bis 1468. § li. Die erste Anleihe auf die Bergwerkseinkünfte. Der aufblühende Bergbau zu Schwaz und Gosseusass hatte dem Landesfürsteu eine reiche Einnahmsquelle eröffnet, deren Aufrechthaltung, wie geschildert, sorgsam überwacht und gepflegt wurde. Hiedurch war der Kredit der Landes herren von Tirol naturgemäß außerordentlich gestiegen und waren dieselben in der Lage, größere Geldsummen auf ein mal als Anleihe zu erhalten. Die erste
Anleihe, welche auf Grund der Einkünfte aus den Bergwerken von Schwaz und Gosseusass und den übrigen Tiroler Bergwerken gemacht wurde, war die Meutingerische im Jahre 1456. Ludwig Meuting, Bürger zu Augsburg, 1 ) staud an der Spitze eines Konsortiums, das dem Herzog 35,000 Gulden rheinisch, und zwar 20.000 Gulden in drei Eaten, nämlich 6000 Gulden am 1. Jänner 1456, 7000 Gulden zu Sankt Michael, d. i. am 29. September, und weitere 7000 am 1. Jänner 1457 zahlen sollte, außerdem noch 15.000 Gulden
, über deren Auszahlungsmodalitäten in dem erhaltenen Eevers des Ludwig Meuting nichts Näheres gesagt wird. Dafür sollte Ludwig Meuting und seinem Konsortium das alleinige Bezugs recht alles Silbers, das in Schwaz, Gosseusass und sonst in Tirol erzeugt wurde, für den obigen Zeitraum zustehen. Das ganze Geschäft war in die Form eines Silberkaufes gekleidet und sollte die Mark Silber wienerisch Gewicht von der 9 Vgl. über die Geldgeber am Ende des Mittelalters: Ehrenberg, Das Zeitalter der Fugger, Jena