Alpine Sieger : interessante Ersteigungsgeschichten und Erlebnisse in europäischen und außereuropäischen Regionen
Ich War daher herzlich froh, eine kleine tische zu entdecken, in der ein Übernachten, unter allerdings ziemlich ungünstigen Umständen, möglich schien. Die Nische war halb mit Schnee gefüllt, und von dem überwölbenden Felsen tröpfelte etwas Wasser. Da es aber weit und breit keinen besseren Platz gab, mußten wir mit diesem vorliebnehmen» Gut, daß sich über unseren Röpsen ein vorspringender Block befand, um den wir der Sicherheit wegen das Geil legen konnten; die Rinne war aber so unbedeutend
, daß wir es straff anspannen mußten, damit es nicht herausfalle. Mir schlangen es nun mehrfach um die Pickel, um dieses so wichtige Ausrüstungsstück nicht zu verlieren, da sich in der Nähe gar kein Platz befand, wo wir sie hätten hinstellen können. Hierauf schlüpften wir beide in den mitgenommenen Wettermantel, Otto setzte sich in die Nische und ich, da sonst gar kein Platz war, auf sein linkes Knie. Die Nische war nicht etwa eben, sondern unter fünf undzwanzig Grad geneigt. Wenn wir den Blick über unsere
Fußspitzen gleiten ließen, so traf er direkt den Gletscher, der verräterisch uns zu sich herabzulocken schien. Nicht oft wohl hat ein Bergsteiger die Nacht an einem grausigeren Lager platz verlebt, zts war halb zehn Uhr, als wir uns nieder ließen. Meine Füße bedeckte der Mantel nicht, bei der Durch nässung der Schuhe verspürte ich dies recht empfindlich. Otto hatte von der Kälte weniger zu leiden, dafür schliefen seine Füße von Zeit zu Feit ein, was er durch Wechseln der Lage zu bekämpfen suchte. Hie