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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 23 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
lische Kirche frei und unabhängig bewegen dürfe. Er geräch da durch mit sich selbst in Widerspruch. Denn nach ihn, ist ja gerade die Freiheit des protestantischen Lebens der schönste Vorzug der evangelischen Confession, die in nichts Aeußerlichem, sondern einzig und allein in der innerlichen Bindung der Seele an Gott wur zelt. Dieses innerliche Verhältnis; der Seele zu Gott kann von außen gar nicht berührt werden, weil ganz in die freie Gewalt des Menschen gestellt. Darum geht der Protestant

stan tische Weltansicht gebunden. Auf protestantischem Boden gibt es keine Unabhängigkeit der Kirche, weil Kirche und Staat ein untrennbares Ganzes bilden, und der Fürst, von Gott unmittelbar gchcht, das geistliche und weltliche Regiment in sich vereinigt. Geht die Unabhängigkeit der katholischen Kirche in geistlichen Dingen durch, so ist sein Ideal absoluter Fürstengewalt zerstört. Der Schmerz, welcher darüber bei den Professoren in Verlin entstehen würde, läßt sich denken. Also muß

es seine emsige Sorgfalt sein, die katholische Kirche ganz in das nämliche Verhältnis; zum prote stantischen Landesfürsten zu bringen, wie die protestantische Con fession bereits grundsätzlich zu ihm steht. Um diese Protcstanti- sirung des katholischen Princips einigermaßen mundgerecht zu ma chen, macht seine Logik Zwar die zierlichsten Sprünge von der Welt, aber das Ende des Spieles ist immer wieder die vielgerschmtePa rität des Herrn Stahl , oder der Antrag des Einäugigen, jeden Menschen , der zwei Augen

hat, eines auszugraben, um die wün sche nswerth e Gleichförmigkeit herzustellen. Nach dieser Parität bleibt dem protestantischen Staate das Recht, die katholische .Kirche nach den nämlichen Grundsäßen wie die protestantische Zu regieren, während die katholische dabei die Gnade genießt, sich mit ihren Lebensäußerungen auf das innerliche und .allein freie Band der Seele zu Gott zurückzuziehen» Das ist im Grunde die Kirchenfrei heit, welche Herr Stahl den Katholiken einräumen

will, also nichts anderes, als daß die sichtbare, auf die ganze Welt verzweigte ka tholische Kirche unsichtbar werde. Dadurch tst das innerste Wesen des Katholizismus, welches auf eine äußerliche, von Christus selbst eingeführte Ordnung der Kirche gegründet ist, durch Stabl's Pari tät vernichtet. Der bittere Ernst, welcher den Protestanten Stahl um jeden Preis zu dieser Theorie der Knechtung alles katholischen Lebens getrieben hat, erhellt am besten aus seiner Behauptung, daß der Protestantismus nicht bestellen könne, wenn sich die katho

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 200 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
INI der Mitschuld oder des leisen Einverständnisses mit den Ultà montanen Ml ihrer katholischen Seele abzuwaschen. Das sind die Früchte der Unentschlànheit und Farblofigkeit in katholi? schen Angelegenheiten. Nie würden Dilìge gegen die katholische Kirche geschehen, wie wir sie in unseren Tagen in der Nähe und in der Ferne wahr genommen haben, wenn unsere protestantischen Mitbürger nicht in's Jrrsal und zum Mißgriff verleidet worden wären durch diese Lammsfrömmigkeit, welche Niemanden verleßen

will und dadurch beide Konfessionen an einander hetzt. Darum wieder holen wir noch einmal den Ruf zur ganzen vollständigen. Treue gegen unsere heilige Kirche. Diesè allein stiftet Frieden und ver hindert Kirchen conflicts in Deutschland! Mnd das nicht bloß für Katholiken, sondern auch für Protestanten. Ich habe allerdings gehört, daß viele meiner kurzsichtigen Glaubensgenossen es als gutes Zeichen für unsere Kirche betrachten, wenn die protestan tischen Gottesverehrungen vor leeren Bänken intonirt

werden, wenn nicht fünf protestantische Theologen berathen dürfen, ohne einen Memungszwiespalt in Glaubenssachen zu constatiren, wenn die falsche Philosophie nord- und süddeutscher Gottesläugner krebsartig in den symbolischen Glauben der Evangelischen ein frißt und alle Grundlagen der christlichen Weltanschauung zu zer stören droht. - ' , - ^ - Hätte ich bei solchen Erscheinungen mitlächeln können, ohne mein Herz zu sprengen, ich hätte es vielleicht in einer unbewacht- ten Stunde getban, am leichtesten freilich

mit dem kecken Müthe der Jugend, ohne Erfahrung und Umsicht. Wer aber in diesem Wirrsale Jahre lang gelebt und gelitten, wer die TenfelsfrHe die ser entziigelten Thierheit täglich zu spuren Gelegenheit gehabt, wer die Todfeindschaft des Unglaubens gegen die heiligsten In teressen des Lebens und der, Kirche rasen -gehört 'hair, dem' kann man nicht anmuthen, daß er di'e èrìhà für-dà 'positiven Glauben der Katholiken, für den endlichen Frieden der Confes sione», für ein einiges großes Deutschland

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 476 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
des Angriffes auf die Misston der Jesuiten in Frankfurt und' anderwärts. Die Protestanten haben ihrerseits ebenfalls zu Missionen, Reisepredigten, Kirchenvisitationen und Kirchentagen gegriffen. Keine Seele auf unserer Seite hat darin eine Kränkung der katholischen Kirche gesehen. In Frankfurt traten Hundeshagen und Schenkel mit außerordentlichen Vorträgen über Religions- gegenMnde auf-, der eine in der deutsch-reformirten Kirche, der andere in der Sokratesloge. Den Katholiken fiel es, nicht im Traume

ein, diese Berufung übel zu nehmen, obgleich die Berufenen, namentlich Herr Schenkel, keineswegs als Katho- likenfreünde gelten und ihre Thätigkeit nach der Natur ihrer Ansichten stets mehr oder minder auf die Herabwürdigung katholischer Religionsüberzeugungen hinauslaufen, wie aus ihren Schriften unzweifelhaft nachgewiesen werden kann. Man erman gelt nicht, diese Schriften und Bücher, deren Inhalt offenbar nichts Anderes beweisen soll, als daß die Lehre der katholischen Kirche eitles Menichenwerk sei

, bei jeder für uns schmerzlichen Gelegenheit , bei allen katholischen Festfeiern , -in mancherlei Formen und Lobhudeleien anzuzeigen und als reines Gottes wort zu rühmen. Die Katholiken haben dagegen kein Wort verlautet. Diese Bücher und Broschüren werden umsonst aus- getheilt, in die katholischen Kirchen wie Heàeèer gelegt, in Gasthäusern zum Imbiß eingebrockt, auf Eisenbahnen verzettelt und namentlich gemischten-Ehen aufgedrungen. Es wurde deß- halb von unserer Seite kein besonderer Anlauf genommen gegen diese evangelischen

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 487 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
und Betrogene vom protestantischen Tische fallen. Diesem letzteren vindicirt es die Ehre, mit der Parthei des evangelischen Kirchenblattes ,in wurzelhafter Ver bindung gegen die heilige allgemeine katholische Kirche zu stehen. Diesen erkennt es den Mitgenuß des Evangeliums zu, das, wie jede andere Materialwaare, lediglich ans seiner Bude den Menschen mitgetheilt wird. Diesen bietet es die Abtödtung an, seine Langweile und Geistlosigkeit, die alle Partheien aner kennen, sremidnachbarlich zìi theilen

AM besuch zu allen Zeiten ein Bedürfmß und der Sonntag der willkommene Ausdruck des innerlichen geistigen Sonntags, den sie aus der Quelle himmlischer Gnade und Seligkeit gewonnen haben. Ein Sonntag ohne Kirche, ohne das Opfer der Messe, ohne heilige Comnmnivn ist ihnen ein Tag ohne Licht, eil, Leib ohne Auge, ein Herz ohne Athem, der geistige Tod der Seele, die Fruchttvfiakcit des Tagewerkes, welches Jesus Christus am Kreuze vollbracht hat. In dieser kirchlichen Jugenderziehung liegt sonach

, und den katholischen Sonn tag mit seinem Dogtna und Gnadenreichthum als Wiethe für den Höckerplatz Zu zahlen. Solche Katholiken sind Bäume, die der Herbst entblättert hat, für die kein Frühling anweht, ver lorene Strünke des abgehoMen Waldes. Ein allgemeines Merkmal kennzeichnet Aà Sie haben keinen Sonntag in der Zugend genossen, keine Christenlehre, keine Schülmesse, keine vesenhaste Wurzel in der Versammlung der Gläubigen beim Abendmahl des menschgeword eilen HeilandeS. Die katholische Kirche

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Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 520 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
oder wenigstens als oberkirchenräthlich gelten kann. Es schreibt nämlich aus Karlsruhe vom 24. October 18Z3: „Es sollen (in unserem Lande) gegenwärtig an fünfzig Pfarreien zu besetzen sein, da sich die Eurie weigert, das landesherrliche Placet einzuholen. Die Curatgeistlichen siud sehr übel daran, zumal den Gemeinden hie und da von „angesehenen Männern' gerathen wird, der erzbi Höflichen Curie zu erklären, daß sie in eorpoi-s zur evangelischen Kirche übertreten würden, wenn ihre Pfarrei binnen kurzer Frist

Behauptung, daß die katholische Kirche in Bezug auf ihr Be kenntnis vollkommen frei sei, keineswegs àrem. Aber an Widersprüche muß man sich gewöhnen, wenn es einmal mit der Geradheit und Aufrichtigkeit für alle Fälle nicht gehen will. „Heute so, morgen anders, wenn das Wild nur fällt!' singt der calabresische Wildschütze. Die Aufklärung bringt uns dies mal wieder das Frankfurter Journal, welches das hohe Ver trauen so abgründlich zn verdienen weiß, daß es mit Recht als ministeriell

in Kirchensachen ein solches Regiment im Princip und bewußter Weise gefallen läßt, darf nicht mehr protestantisch werden, er ist es schon. Die katholischen Geistlichen, welche diese Lehre nicht anerkennen, sind nicht übler daran, als die Bekenner und Blutzeugen unserer Kirche in allen Jahrhunderten, aber die „angesehenen Männer,' welche den Gemeinden den genannten Rath ertheilten, werden wenig Neider haben. Ihr einziges Verdienst besteht in der deutlichen Hinweisung auf das endliche Ziel der Kirchenpragmatiker

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Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 375 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
' vollkommen ge kannt, die dadurch bewirkte Zerwaschung alles positiven Chri- stentburas selbst naturähnlichst geschildert und doch seine Sätze festgehalten, nach welchen diese Aufräumung von Staatswegen berechtiget sein müsse. Allerdings räumt er der katholischen .'Kirche das nämliche Recht für ihre Ansicht ein, aber diese kann davon nicht Gebrauch machen, weil sie im heiligen, unabänderlichen Glauben Christi ob- jectiv wurzelt upd in Bezug aus die Abwehr dieser corroswen Grundsätze nach Laboàye

auf die Mauern der Kirche beschränkt ist. Was die letztere Freiheit zu bedeuten hat, lernten wir noch unlängst aus dem Schicksale des Pfarrers Kriegsmann zu ^an- genschwalbach in Nassau kennen , welcher zu zweijährigem Cor- rectionshause verurtheilt worden ist, weil er in einer katholischen Kirche, vor katholischen Zuhörern gegen Luther geeifert hat. Das Appellationsgericht in Wiesbaden hebt unter den Motiven zur Bestätigung des erstinstanzlichenUrtheils- zum Beweise der Schuld des Angeklagten ausdrücklich

hervor, daß Kriegsmann die vrote- stsntische Lehre von den Reformatoren und nicht wie die katholische von Christus abgeleiter, das heißt mit anderen W orten, daß Kriegs- mann die Sache als Katholik und nicht als Protestant <mgesehen habe. Da hat alle Freiheit der Religion für uns ein Ende, denn wir halten die symbolischen Bücher der evangelischen Lehre allerdings für ein Produkt der Reformatoren- und nicht für die

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 524 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
Dummkopf, der seine.» Vortheil nicht versteht und die Verach tung kluger Erwerbsleute vollauf verdient. So könnten wir noch unzählige andere Fälle anführen, wo die Feinde der katho lischen Kirche Erscheinungen für Dummheiten ausschreien, die im Grunde Ergebnisse der höchsten christlichen Weisheit sind, ohne deren Dasein das Christenthum selbst Werth und Wirkung und die menschliche Gesellschaft allen Halt verlieren würde. Treten wir jedoch ohne viele Umstände in den Garten der Geschichte

! Da stehen Millionen Denksteine mit Buchstaben, die Jedermann lesen und den Vorwurf der katholischen Volksver dummung danach bemessen kann. Wer hat denn die Dome Deutschland, in Belgien und in den Niederlanden, in Italien und Spanien gebaut? Katholiken! und zwar zu einer Zeit, wo nach den evangelischen Vorwürfen die tiefste Nacht, die krasseste Unwissenheit, die üppigste Maienblüthe des Aberglaubens und der Dummheit durch den Papismus des Mittelalters die euro päische Menschheit bedeckten. Könnt

ihr mir auch nur einen einzigen Dom von Bedeutung in Europa zeigen, den die Re formation, den eure evangelische Weisheit gebaut hat? Diese Niesenblumen himmlischer Weisheit haben also alle in Gemü thern gekeimt und sind aus Herzen zum ewigen Erstaunen der Welt in den Himmel gewachsen, die ihr als verdummt von der katholischen Kirche darzustellen seit drei Jahrhunderten eifrig bemüht sà Und sie legen Zeugniß ab nicht bloß von der Kunst, die ihr nicht erreichen konntet und nie erreichen werdet, sondern noch weit mehr

- lehre, nach denen noch jetzt alle Generationen ziehen, um sie zu bewundern und an ihnen sich menschlich auszubilden, ohne die das Leben leer, die Gelehrsamkeit schal und das Evangelium ohne geschichtlichen Commentar ist, verdanken ihre Meisterstücke fast ausschließlich der katholischen Kirche, welche vorzugsweise die Kraft hat, das Licht und die Klarheit himmlischer Wahrheiten

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 651 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
Forstbeamten, Gemeindeschieiber, Landpbysikus, Lnndchirurgen und Offiziere wurden ausschließlich nur mit Protestanten, und zwar vorzugsweise inländischen, besetzt, und trat einer der An gestellten zur katholischen Kirche über, so ward er nicht bloß alsogleich seines Dienstes entlassen, sondern Niemand im Lande durfte ihn vom Augenblicke der Rückkehr zur alten Kirche als Beamten' ansehen und achten , wenn auch seine Entlassung noch nicht thatsächlich erfolgt wat. Während protestantischen Lan

dessaffen unter keinerlei Vorwand das Heirathen oder einge wanderten Protestanten das Bürgerrecht versagt werden konnte, war es selbst der Macht des Landesherrn entzogen, in Orten, wo noch keine Katholiken wohnten, dergleichen aufzunehmen, oder aufnehmen und Heirathen zu lassen. Die Späher der Re gierung überwachten das ZeugungsgeschKft der Katholiken mit aller Schärfe und suchten das katholische Element sogar im Ge schlechtskeime zu ersticken,!so daß die künstliche Grausamkeit der Evangelischen

des katholischen Wesens anszustampfen. Träte ein regierender Fürst von Rassau zur katholischen Kirche über, so solle ihn, zwar erlaUht sein, nach dem westphälischen Friedensschlüsse einen Hofkaplan seiner Religion in seiner Residenz zu halten, jedoch keinen Ordensgeistlichen, sondern einen verträglichen Mann,

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 379 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
, dem guten Laboulaye an Talent, Wissen und Er fahrung weit überlegen, erklärt, daß keine Staatsgewalt gehal ten sein könne, die „Gotteslästerung und den Atheismus' in ihrem Bereiche zu dulden, so meint der Professor am College de Francs ' er habe zwar sich folgerichtig nach den Grundsätzen seiner Kirche, gber mit argem -Verstöße-gegen das geheiligte Recht der Tole ranz ausgedrückt. Mach ihm besteht nämlich zwischen her Kirche Vfld dem Staate eine unGlsfüllbare Kluft, dergestalt, daß die Kirche kein Recht

Hat, auf den Staat als solchen irgendwie ein zuwirken, und dieser eben so abgeschnitten von der Kirche ist, welche ihn nichts angeht. ' , Noch mehr! Da die Grundlage einer Kirche nur die Religion sein und diese naturgemäß nur im Gewissen des Individuums sich auswirken kann , so hat die Außenwelt überhaupt kein Recht, sich in religiöse Dinge einzumischen, und die Kirche selbst muß nicht als Institution in Zeit und Raum, sondern als Verein von Gleichgesinnten aufgefaßt werden. Anders können wir viele Aeußerungen

Laboulaye's nicht auf fassen, um so weniger, da sie allerdings' in'seinem Principe von der „religiösen Freiheit' ihre Bestätigung finden. Es liegt eini ger Nachklang von der unsichtbaren Kirche der Waldenser und Albigmser in diesen Grundsätzen, welche unvermeidlich sind bei der Verweisung aller Neligionsgestaltnng in die Tiefen der «enschlichen Seele, worüber in der That nach der richtigen Be merkung des Verfassers nichts zu sagen ist/ weil man - davon nichts wahrnchmen und eontroliren kann. Als weitere

Folge dieser Änsichten über Religion und Kirche ergibt sich Laboulaye's Behauptung, daß die Dogmen des Chri stenthums de» Staat weder angehen noch -beeinflussen dürfen, sondern nur die WyM desselben, worüber alle Confessione» einverstanden sind, s» verschieden sie sonst in ihren Meinungen

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 234 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
Kirche, von vornherein grundsätzlich gegen die gemischten Ehen, betrachtet dieselben als ein Unglück für den Staat und die Kirche zugleich, und unterläßt nie, die Gläu bigen davon abzumahnen. Wo sie aber im Kampfe mit welt lichen Gesetzen und Gewohnheiten nicht durchdringen kann, schirmt sie sich kraft der ihr von Christus verliehenen Gewalt so viel als möglich gegen die Nachtheile, die den gläubigen Ka tholiken durch protestantische Kindererziehung erwachsen können. Ihre diesfallige Gesetzgebung

ist daher in ihrer ursprünglichen Tendenz den Protestanten eben so günstig, als den Katholiken, weil sie die Mischehen und die aus ihr fließenden Gefahren für beide nach Kräften zu verhindern oder zu erschweren sucht. Sie ersetzt mit ihrer kirchlichen Verordnung, so biel es unter den gegebenen Umständen möglich ist, den Mangel weltlicher Gesetzgebung, die eigentlich wie die Kirche gegen die Nachtheile gemischter Ehen streiten sollte. Aus diesem Grunde zielen alle Anordnungen und Ermahnungen unserer

Kirche dahin, daß die Katholiken keine gemischte Ehen eingehen, und wo ihre Grund sätze siegen, fallen die nämlichen Vortheile, welche der katholi schen Kirche zu Theil werden, auch der protestantischen Confes sion Zu, welche durch unsere Kirche vor den bedenklichen Folgen der gemischten Ehen behütet wird. Dringt sie mit ihren moralischen Mitteln nicht durch, so be klagt sie jeden derartigen Fall, weil er möglicherweise für die Betheiligten zum Verderben der Seele ausschlagen

kann, das nach katholischen Grundsäßen unvermeidlich ist, wenn man an sich und Anderen den Glaubenslehren der Kirche untreu wird, und meidet auch den äußeren Schein, als hätte sie zur Stiftung eines so gefahrvollen Verhältnisses mitgewirkt. Daraus flössen in der katholischen Kirche die Regeln für gemischte Ehen, welche zu verhindern durch die Umstände der Zeit und des Ortes, der Stimmungen und Schwachheiten der menschlichen Natur unmöglich Beda Weber, Cartons :c. ^ ^

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 752 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
Griechen, sondern auch der Armenier, der Syrer, und selbst der Kopten, wie ihre uralten Schrift- und Mrchmdenkmale unzwei deutig nachweisen, mit Ausnahme weniger Nestorianer in den Stromthälern des Tigris und Euphrat, fast sammtlich Dilli- deuten von der römischen Kirche, also keineswegs berufen und gewillt, dèe heiligen Traditionen und Glaubenssätze der Katho liken zu stützen, beinahe möchte may sagen gegen ihren Willen Träger der Beweise für den apostolischen Ursprung und Glau bensinhalt

der katholischen Kirche in allen Theilen der Welt. Wer also die Wahrheiten der katholischen Kirche widerlegen will , muß die Geschichte zerstören bis hinauf an die Wiege zu Bethlehem und an das Kreuz auf dem Ealvarienberge. Die ungeheueren Anstrengungen gegen das Dognm von der unbe fleckten Empfängniß Marià in deutschen Landen waren also eine Danaidenarbeit, mit der man nichts ausrichten kann gegen das Zeugniß der Völker und Jahrhunderte. Ein Drittes kann endlich bei Durchlesung dieser Schrift nicht mißkannt

werden. Das Gebet der orientalisch-christlichen Kirche setzt offenbar einen Zustand der Verstorbenen voraus, wo sie von ihren Sünden möglicher Weise noch nicht ganz rein sind, sondern erst durch das Gebet der Kirche zum Eingang in's ewige Leben rein werden müssen. Dadurch wird offen bekannt: Es gibt einen Reinigungszustand der abgeschiedenen Seelen, eine solidarische Gemeinschaft zwischen Lebenden und Todten in der Kirche, und eine Binde- und Lösegewalt des apostolischen Priesterthums, welche über Tod und Grab

hinausreicht. Dies sind Wahrheiten, welche auch die katholische Kirche bekennt und sich nur freuen kann, daß sie als älteste Grundlage allen christ lichen Genossenschaften des Morgenlandes zum festen Anhalts punkte apostolischer Überlieferung dienen. Wo eine so über wältigende Uebereiiistimmung der Völker und Jahrhunderte über die Fundamentalpunkte des Christenthums herrscht, muß auf die Wahrheit unveräußerlicher Grundlage apostolischer Kirchenstif tung geschlossen werden, und die dissentirenden Sekten

, welche sich leichtsinnig und im Widerspruche gegen die gesammte Ge schichte von diesem Grundstocke getrennt haben, erscheinen als bloße Veranlassung für die Anhänger der von Christus gestif teten Kirche, sich ihres Schatzes bewußt zu werden, den keine Menschenwillkür vernichten kann. Zum Schlüsse dieser Be trachtungen erlauben wir uns die Bemerkung, daß Basaroff

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Books
Year:
1908
¬Das¬ Mittelalter und seine kirchliche Entwicklung.- (Kuktur und Katholizismus ; 8)
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Page 311 of 346
Author: Ehrhard, Albert ; / Albert Ehrhard
Place: Mainz [u.a.]
Publisher: Kirchheim
Physical description: 340 S.
Language: Deutsch
Location mark: I 63.454
Intern ID: 325583
DAS MITTELALTER nun ein. Einzelmensch oder ein ganzer Völker komplex, zu selbständigem Denken, Wollen und Handeln zu befähigen, zur Höhe der geistig- sittlichen Persönlichkeit zu erheben. Auf die mittelalterliche Kirche und die mittelalterlichen Völker angewandt, fordert dieser Grundsatz, dass die Zeiten, in denen das ganze profane Kultur leben der abendländischen Völker durch die Kirche beherrscht wurde, einmal aufhören mussten und zwar infolge der erzieherischen Tätigkeit der Kirche

selbst; denn widrigen Falles hätte ja diese Seite der Wirksamkeit der Kirche ihr Ziel nicht erreicht, somit die Kirche selbst ein volles Fiasko erlitten. Dieser Satz wird noch durch die Er wägung bestätigt, dass die Abhängigkeit des pro fanen Kulturlebens der mittelalterlichen Völker von der Kirche nicht durch eine wesentliche Eigenschaft oder Aulgabe der Kirche gefordert war, sondern durch den Zustand der Kultur- losigkeit der Germanen bei ihrem Eintritt in die altchristlich-lateinische Kirche verursacht wurde

. Das eigentliche und wesentliche Arbeitsfeld der Kirche ist das religiöse, näherhin die Verbreitung, Erhaltung und Fruchtbarmachung der Gedanken und Lebensideale des Christentums, nicht das

13
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 770 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
Journal stellt hier mit der unbefangensten Miene von der Welt den einzelnen Dominicanermönch der gesammten katholischen Kirche gegenüber. Nach protestantischer Auffassung mag das ganz orthodox sein, aber das katholische Princip lautet ganz anders. Es fordert von allen Bekenner« der Kirche gerade das Gegentheil, daß nämlich in allen Dogmen die persönliche Ansicht und Meinung der Gesammtheit der Kirche sich gläubig und unbedingt unterordnen. Will ein einzelnes Kirchenmitglied in individueller

Befangenheit dieses nicht, so scheidet es sich dadurch von der katholischen Gemeinschaft und Allgemeinheit aus. Das befördert nicht den „Zerfall' unserer Kirche, son dern es ist gerade die unerläßliche und allein gesunde Le bensäußerung der kirchlichen Gemeinschaft, welche dem „Zer- nnd Verfalle' derselben steuert, als unvermeidliche Reaction des gesunden Organismus gegen alle zersetzende Stoffe, an denen jede Kirche früher oder später verkümmern muß. So dann hat die katholische Kirche in Bezug

Kirche die übernatürliche Erschaffung der ersten Eva im Zustande vollkom mener Reinheit behauptet, und alle christlichen Confessionen, welche diesen Namen als Ossenbarungsgläubige verdienen, dem t) Selbst die Allocution des Papstes sagt ausdrücklich, daß Maria das Fleisch von Adam genommen habe.

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 224 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
2! 5 Diese Sorgfalt für die Kirche ist also wieder aus -dogma tischem Boden entsprungen, wie der Kristallquell aus der Stromader des Felsgebirges, und wird so lange blühen, als der Glaubensinhalt der katholischen Lehre vom Abendmahle in 'ben Gemüthern lebendig ist. Die Reforniatoren haben diese ÄbLnd- mahlslehre zum subjectiven Glaubensact 'und bloßen Symbole abgeschwächt. Dadurch verlor die Kirche ihre dogmatische Be? deutung und den letzten vernünftigen Grund ihres kirchlichen Daseins

als Haus himmlischer Liebe und leiblicher M«ese,ch?it des Erlösers unter den Menschen. Alle Zier derselben schien um so überflüssiger, je weniger zu deuten imd.zu sinnbilden war. Nur die Unklarheit und der Widerspruch ' konnten «och einen Unterschied zwischen der Kirche und dem Bürgerhause machen. Wo kein Opfer ist, wo kein Priester ist, wo keine sichtbare Kirche Gottes auf Erden ist, wo jedes Individuum mit seinem will kürlichen Gefühl einen Theil des allgemeinen Priesterthums ausmacht, da steht

- und Ausdyucksweise hat sich in gemischten Gegenden auch den Katiholiken theilMise Wf- gààgt, wie der Reif ohne Wissen und Willen dB WHndsrM sich an seinen Haaren und seinem Barte ansetzt. Die GrchW verrathen an vielen Orten, besonders auf dem Lande, keine sorgsame Pflege liebevoller Herzen, die dem Erlöser m Midli cher Hingabe dienen. Me Vitterste Armuth, selten iA dem Maße .gegründet, als sie in der Kirche, erscheint, Sinn sind Reinlichkeit thun sich in denselben kusch- und. stàn d« HM, welches diese MiMände

eràagen ànn, à ^üchtheilig-es ArmuthsMgniß für Hr religiöses Gemüthsleben aus, In sielen Kirche» vermißt msi? die ewige LaWx pyr dßm Werheiligsten, sog« noch M unserer Zeit in d,er kMplischM Kirche M Darmstadtfür ungefähr fàftNlsend Seelen, unter dmen die Frau àoMerzogin, Me bajrische Prinzessin, selbst mitbegrAn P. Der StzeWelch W fsst ÄeM ußbekleihet, à sp d«

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 354 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
in's Leben tritt, und in letzter Instanz die göttliche Wesenheit und Grundlage der christlichen Kirche rettet. Ist es wirklich das, was dem Herrn MM den Much gibt, die Bunsen'sche Gleichgültigkeit gegen diese Symbole der ältesten Kirche Zu bestrafen? Sind sie menschlich , wie Stahl sagt, so thut Dunsen recht, daß er sie als Protestant verwirft, und Stahl hat offenbar Unrecht, daß er gegen den ersten Grundsatz des Protestantismus etwas Menschliches festhält, um die göttliche Erleuchtung semer

Reformation zu stützen und zu retten.. Hält er sie aber für mehr, für wirklich gültige Beweisstücke der Über lieferung , so schneidet er ja der Reformation ihre Wurzel ab, da sie sehr überflüssig war , weil sie doch nur bestehen kann, wenn sie die reichen Schätze der katholischen Überlieferung zur Unterlage nimmt, Sie führt also ja nur einen ungerechtfertig ten Namen, sie treibt Geschäfte mit Waaren einer fremden Handlung unter usurpirter Firma. Ferner erkennt Stahl dadurch an, daß die christliche Kirche

nicht blos das Recht, sondern die Pflicht hatte, sich über dm Glaubensinhalt bei jeder dringenden Gelegenheit auf der Basts allgemein christlichen Gemeindegefühls auszusprechen und dadurch den Sinn der christlichen Offenbarung zu normiren für alle gläubigen Bekenner. Wie dieses Recht und diese Pflicht der Kirche unstreitig einwohnen, so ist es auch ein unverkennbares Merkmal göttlicher Oberleitung in Kraft des heiligen Geistes. Es kann nicht verloren werden, eben so wenig als die sicht bare Kirche

selbst, als der heilige Geist, der sie gestiftet hat und regiert. Was die Kirche gegen die Arianer that, wiederholte sie noch öfter gegen andere Sectm, und namentlich gegen das Luther thum selbst so feierlich, so entschieden nach achtzehnjähriger Ueberlegung auf dem Concil zu Trient in einer Versammlung der gelehrtesten, geistvollsten und frömmsten Männer der Chri stenheit. Warum nimmt Stahl diese Erklärung , diese Lebens und Nothäußerung der Gesammtkirche nicht an? Sie ruht auf der nämlichen Basis

, wie die Bekenntnisse der älteren Zeit. Auf Jerusalem, Nicäa, Alexandria oder Trient kommt es nicht an. >,Wir, wir leben, und die Lebenden haben Recht,' ist für die Kirche der innerste Kern- und Erkenntnißgrund jeder gött lichen Wahrheit im Glauben und Leben der christlichen Welt, weil es ein Leben des heiligen. Geistes ist.

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Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 452 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
sucht zwischen der pfarrlichen und klösterlichen Seelsorge ver dient nicht die mindeste Beachtung. In katholischen Herzen, welche der Kirche unbedingt ergeben sind, kann sie nie auskom men, weil sie dem Geiste ihrer Kirche mit wärmster Seele hul digen, welcher keine Zwietracht zwischen beiden Seelsorgen kennt. Jeder Geistliche, welcher sich einer solchen Verirrung von der gesunden Lehre schuldig machte, verdient wohl am wenigsten, als Auctorität in der Klosterfrage zu gelten, da er in dieser Eigen

schaft zum unvermeidlichen Anstoß gegen die allgemeine Aucto rität der Kirche kommen müßte. Es lag von jeher im Einheitsgefühle der Katholiken, daß die Weltgeistlichen von acht gläubiger Gesinnung mit den seel- sorgenden Mönchen im besten Einvernehmen standen und in den Instituten der letzteren ihre naturgemäße Hinterlage und dm Quell ihrer geistigen Auffrischung erblickten. Der eifersüchtige Tick gewisser Köpfe gegen die Seelsorge der Klostergeistlichm erwachte in einigen Gliedern des Cmatklerus

ist, alle Regungen sei nes Herzens den Interessen seiner Kirche in edler Aufopferung dienstbar zu machen, so verschwindet aller Unterschied zwischen den beiderlei Seelsorgen, jede nimmt die ihr gebührende Stelle in der Kirche ein, und eifersüchtige Empfindelei findet keinen Platz an geweihter Stätte. Ueberhaupt ist diese vermeintliche Kluft in der katholischen Kirche grundsätzlich gar nicht vorhanden, sondern nur das Resultat Her außerhalb der Kirche im unkatholischen Sinne ange-

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Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 245 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
nung für den unsterblichen Menschengeist zu zielen bemüht ist. Wird die arzneiende. Stümperhaftigkeit nie aufhören. Selbst die Griechen und Römer haben durch ihre klügsten Organe aus gesprochen, daß nur mens sans in eorpyis sZmo gedeihen und ohne göttlichen Segen keine gesundmachende Wirkung erzwun gen werden könne» Unser Zeitalter mit der Fahne des Fort ganges hat den Krebsgang eingeschlagen zum Nachtheile der Religion überhaupt und der katholischen Kirche insbesonders. Gott besseres

! — , - Zu den gefährlichsten Feinden der katholischen Kirche im mittleren Deutschland sind ferner einige sogenannte Literatm zu Zählen, welche nichts weiter sind als dieß und mit Recht den Doppelsinn dieses fremden Namens zu ihrem Prädicate gewählt haben, da man sie nur mißbräuchlich Gelehrte heißen würde, weil es zu ihrem charakteristischen Hauptmerkmale gehört, wenig oder gar nichts gründlich zu wissen. Im Gegentheile klebt ihnen durchweg eine Art Berlinerschnetderthum an, wo eitle Prahlerei die- Solidität ersetzen muß

. Zu dieser pseudoliterari schen Clique gehören allerlei alte und junge Leute, in ihrer Gefammtheit nicht leicht aufzufassen, erstickte Schüler der Theo logie und Jurisprudenz, abgesetzte Schullehrer, mißglückte Poe ten und Doctoren, verlorene Bruchstücke ^des modernen Juden- und Heidenthums, Candidàn des evangelischen Ministeriums mit weißer Halscravate, Theaterkritiker und Freibilletsinhaber, Musterreisende, Thalercorrespondenten für einheimische und fremde Zeitungen, lediglich auf den Broderwèrb gestellt

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 328 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
ZW' Religion empfind lichèn VolksmaffM für dà- ràkitidnLre à vegung zu fanattfiren. Denn der -Fanatismus Msteht me aus der Nelig«n als solcher allein, sondern erst dakm» wenn die letztere als Mittel M politischen Zwecken benüht wird. Das deutsche Landvolk verstand à Reformation in ihren Anfängen auch nur in diesem Sinne und suchte sich verniittelst der verkün digten evangelischen Freiheit und Selbstständigkeit von allem obrigkeitlichen' Drucke und allen geschichtlich begìàdàn Lasten frei

linier der Bedingung rastloser Anfeindung des Papstes und der katholi schen Kirche gegen gehöriges Entgelt an Macht und Kirchengut war der erklärte Abfall der Reformation von ihrem ersten Ur sprünge, das erste und entscheidende Krankheitssymptom der Lu therseiche, aus deren faulem Holze die Auctorität geschnitzt wor den ist, auf welche Stahl und Genossen pochen, ohne Sinn «nd Berechtigung im Leben wie in. der Geschichte. Der -überaus treue, gründliche, folgerichtige Gcheimrath Günsen

hat sich vor einem so gräulichen Rückschritte bewahrt. Er hält zur mäUfäng- lichen Idee dts Bauernkrieges, welche freilich nicht mit der Kaust, sondern mit Thatm des Geistes sich bewähren soll. Er wN nur Fürsten ohne Gottes Gnaden, welche sich vor dem Bewußtsein persönlicher Menschenwürde in der Gemeinde beu gen, ein Evangelium der Offenbarung, das dtt demokratischen Religions - und Staatspolitik das Proviant nachliefert, ein sou veränes Volk, welches die Form-des Bekenntnisses für Stmt «nb Kirche durch unmittelbare

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