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Title A - Z
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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 570 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
Die nàrwiichsigr Presse zu Frankfurt a. M. ssntlSiic-o is Lo? opsn va-r; ok vils». mors i ì>os.sì not^. Milton. Wir haven zu Frankfurt, wie in allen freien Städten, von jeher eine weit freiere Presse, als man sie in anderen deutschen Staaten antrifft. Der Grund dieser Erscheinung liegt nicht in der größere«? Liberalität der Regierung, welche dem freien Worte kaum günstiger sein möchte, als anderwärts, fondern im Voll- blute der Frankfurter Bürger, welche sich die „bürgerliche Nahrung

' nicht gern verkümmern lassen, und auch in der freieil Presse ein Mittel sehen, dieselbe „nahrhaft' zu machen. Aus diesem Grunde wird jeder PreßdrM verabscheut, weil er möglicher Weise ausgelegte Capitalien gefährden, Männer und Frauen brodlos machen, und durch Beeinträchtigung des einen Gewerbes viele andere beschädigen kann. Die Lage unserer Stadt im Herzen Deutschlands trug ebenfalls wesentlich dazu bei, der freien Presse das Wort zu reden. Frankfurt ist ohne Rede der Hauptort der süddeutschen Lande

. Die Residenzen Karls ruhe, Darmstadt, Wiesbaden und Kassel sind im Vergleiche zu unserem städtischen Gemeinwesen armselige Landstädte, welche erst durch die habemächtige Nachbarschaft und das großartige Frankfurter Capital Leben und Bedeutung bekommen. Sie sind daher nicht bloß durch die berühmten Messen, fondern stets mit tausenderlei Fäden an dasselbe gebunden und davon fast mehr abhängig, als von den Beherrschern der Einzelstaaten, welche Frankfurt nicht missen können, weil es materiell die Hauptstadt

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 492 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
, an der Theilnahme für solche, Protestanten wie Katholiken interessante, Volksfreuden der arbeitenden Klassen zu zweifeln. Gewiß verabscheuen alle gefühlvollen Herzen die schändliche Barbarei, welche den Dienst leuten den Sonntag nimmt und die glückliche Sonntagsruhe vieler Lastthiere beneidenswert!) erscheinen läßt. Wenn wir unser Auge zunächst auf unsere nächste Umgebung richten, ss be gegnet uns Frankfurt mit einer Bevölkerung von 89,WO Men schen, im Mittelpunkte der wichtigsten Verkehrslinien

herrscht, fällt auch bedeutend in's Ge wicht, stets geneigt, die strebsamen Arbeitskräste, welche daheim zu wenig Beschäftigung finden, nach Frankfurt abzulagern. So wandern alljährlich Mädchen und Knaben zu Tausenden in den Dienst unserer Stadt, nachdem sie so eben nach der ersten hei ligen Communion oder Confirmation aus der Schule entlassen worden sind, in jener bildungsweichen Jugend, wo gute und böse Eindrücke so leicht und so siegreich das Glück eines ganzen Menschenlebens begründen

oder zerstören können. Sie sind in Bezug auf ihre Nahrung und Verdienst fast durchweg gut ver sorgt, und es gereicht der Stadt Frankfurt zu nicht geringer Ehre, daß die menschenfeindliche Unterdrückung der Dienstleute durch Vernachlässigung ihrer körperlichen Bedürfnisse, wie sie sonst in großen Städten zu beklagen ist, nur als Ausnahme hier und da vorkommen mag.

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