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Title A - Z
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Books
Category:
Fiction
Year:
1915
¬Der¬ Bauer auf der Stang' : Roman
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Page 35 of 261
Author: Schrott-Fiechtl, Hans / von Hans Schrott-Fiechtl
Place: Leipzig
Publisher: Grethlein & Co.
Physical description: 259 S.. - 4. - 5. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: 1.695
Intern ID: 73853
es gehören viel Bergbauern und Almen zur kleinen Kirche Auf der offenen Seite gegen Kundl zu, dort, wo der Boden gar völlig ein Zeitl eben werden will, wohnt ein einziger Bauer. Sein Haus steht so stolz und gewichtig, daß die Bergfinken vor Ehrfurcht alle mal einen Bogen drum machen. „Auf der Stcmg'' heißes, und daß ein guter Bauer da Herr und Gott ist, sieht ein Blinder. Haltaus, Bauer ist wieder zuviel gesagt. Der ist vor andert halb Jahren gestorben, und das „gut' ist witsch nauerisch

zu verstehen. Draußen am Wörgler Boden ist ein guter Bauer ja wohl mehr, wie in dem Hochtal herin. Zwölf füff sind halt, und mehr wie-s Doppelte an Jungvieh. Dann drei Ross. Freilich, alles was wahr ist, Brief (Hypotheken) sind schon verhöllt wenig drauf, so wenig, daß die ganzen Bauern der Neid noch krank macht. Mei, die Leutsi die dummen, alle weil vergessenes, daß der Herrgott schon wissen wird, was für jeden guten ist. Und auf der Stanga hat er viel Unglück unters Grummet g'spritzt, der Himmelvater

. Fürs erste: der Älteste, der Sepp, ist vor vier Jahren unters Holz kommen und tot geblieben. Die zwei Diendln sind verheiratet, die Zenzi in der Kelchsau, und die Stina im Brandenberg. Hat jede schon bald ein Kegelspiel Kinder. Der zweit* Bub, der Ander, ist also jetzt Bauer. Ein junger Bauer mit seinen sieben- undzwanzig Jahren, ein,ganz junger. Er dankt es dem Unglück mit*n Vater. O mein. Der Bauer auf

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Books
Category:
Fiction
Year:
1915
¬Der¬ Bauer auf der Stang' : Roman
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Page 124 of 261
Author: Schrott-Fiechtl, Hans / von Hans Schrott-Fiechtl
Place: Leipzig
Publisher: Grethlein & Co.
Physical description: 259 S.. - 4. - 5. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: 1.695
Intern ID: 73853
Vroni am End' beim Schlafengehen? „Brani,' schreit er ihr zu: „Geh', sei so gut und ho? mir zwei Schass frisches Wasser.' Da fehlt nix. Gleich sind die zwei Schaffer da. „Ja Bauer,' ist das Diendl voller Wunder, „du ganz allein? Das geht seiner Lebtag nit.' „Siggst wohl, weil ih die Wabi ausg'jagt Hab ...' Die Brom nimmt sich kaum Zeit zum Lachen, denn sie sucht gleich Arbeit. Nein, das grünste Diendl, tausendmal mehr wert Ms gegen einen Mann. Das Bübele tragt sie hemm und ist fein

mit ihm, singt und redet stillheimlich... Braucht der Bauer nur mehr aus die Leni zu schauen. Ist ihm wohl eine gute Hilf. Aber die Stunden schleichen, wie kranke Fliegen. Gar nit und gar nit will eine enden. Vom Viertelschlag zum nächsten dauert's ein halbes Tagewerk. Dazu, wie sie leidet, die Leni. — Da seufzt und stöhnt fein Liebstes, und er muß untätig daneben stehen. ». nichts wie daneben stehen kann er... Weinen möcht er, aber seine Augen sind zu trocken, und im Hals würgt's ihn -auch... „Gelt, hart

ist's, Bauer?' hört er die Vroni neben sich. „Da, heb' deinen Buben ein- Bigi.' Das kleine Poppele versteht das falsch und fangt zu schreien an. Mein Gott, ist das in der Bergeinsam keit eine verzagte Geschichte! Die Lenì glüht und glüht. Der Doktor muß jetzt doch bald da sein... „Himmelsmutter, hilf du!' Zu allertiefst aus beut 126

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Books
Category:
Fiction
Year:
1915
¬Der¬ Bauer auf der Stang' : Roman
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Page 121 of 261
Author: Schrott-Fiechtl, Hans / von Hans Schrott-Fiechtl
Place: Leipzig
Publisher: Grethlein & Co.
Physical description: 259 S.. - 4. - 5. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: 1.695
Intern ID: 73853
„Das werden wir gleich haben', antwortet eine zweite Stimme, und die reißt ihn herum. Die alte Wabi vom Schneiderhäusl ist's. Höllteigel! Glührot vor Zorn wird der Bauer, und fürs erste verschlagt's ihm rein die Red'. Die Wabi achtet das nit. Einen Blick auf die Kranke, und dann ist sie deutsch, das sieht ein Blinder. „Also zuerst, Bäuerin braucht ih einen Kessel voll glühheißes Wasser. Und dann hast eilt Moostbeer- stauden (Schwarzbeer)? Laß wo eine ausreißen. Die kochst, bis sie völlig

zerkocht sind, und füllst ein Kaffeeschalerl so ein bißl über Halbs voll. Hast einen starken, guten, echten Schnaps? Ja ... . Gut, mit dem füllst das Schalerl dann aus. Und das Ganze trinkt sie. So zwei-, dreimal, bis in der Früh. Dann ist die Sach' wieder in der Reih'. Also husig .. Kommandieren kann die Wabi, da war' ein Haupt- mann auch nit mehr wie ein Spatz, ein g'rupfter. Aber da fahrt auf einmal der junge Bauer wild aus: „Das magst grad' probieren, meinem Weib so viel Schnaps geben!' Die Wabi

weiß nit, was meinen und tun im Augen blick. Widerspruch, das war' noch netter, wie sollt' dann sie die Menschen wieder g'sund machen?... Da muß sie gleich dreinfahren, sonst ist ihre Reputation dahin... „Ah, so einer List du, Bauer!' fangt sie an, keifend und siedig. „Was verstehst denn du von so Sachen? Einen Schmarrn verstehst!...' .Ihre Augen sehen jetzt erst den kleinen Kaspar, und zornig fährt . L—- —r. —— ^- ~ — r:--—u , u X X— 3

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Books
Category:
Fiction
Year:
1915
¬Der¬ Bauer auf der Stang' : Roman
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Page 191 of 261
Author: Schrott-Fiechtl, Hans / von Hans Schrott-Fiechtl
Place: Leipzig
Publisher: Grethlein & Co.
Physical description: 259 S.. - 4. - 5. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: 1.695
Intern ID: 73853
steht der Bauer von der Stanga vor den lauten Leuten» „Hüt dich vor solchen Reden', droht er, durch und durch brennend. „Was wahr ist, bleibt wahr', trotzt der Rieder Sepp, auf und auf voll Spott Der Ander kann sich rein nimmer halten. Nur jetzt gescheit, nur jetzt ruhig, bettelt er sich selber. Aber übermenschliche Kraft kostet's. „Das widerrufst, und zwar auf der Stell' !' steht er ernst, fest und eisig ruhig. So junge Leut', voraus wenn sie hübsch einen Wein schon übern Kopf ausgeschüttet

haben, werden leicht dummtrotzig und Posen, und ... „Könnt mir einsallen', brüllt der Sepp. „Meinst ih furcht mich?' Siediger Hohn und heiße Grobheit ist jede Silbe. Der Bursch springt auf und stellt sich; denn daß er Schneid hat, sollen alle in der Stub' sehen, gar alle. Sinnlos vor Wut zittert der Bauer auf der Stang'. Aber heimlich flüstert ihm sein Schutzengel zu: Nur jetzt gescheit, nur jetzt ruhig! Es kostet unsinnig viel, aber der Ander muß sich übermenschlich in Gewalt haben. Er dreht sich richtig

um und will wortlos wieder an seinen Platz. Me lachen, heimlich. Der Rieder Sepp schürzt die Lippen, und protzt und prahlt: „Habt ihr's g'sehen? Han? Wenn's nit wahr war', hätt' er schon zugeschla^ gen!' schreit er voll Bosheit und Lust. 13 Schrott-Fiechil, Der Bauer auf der Stang'.

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Books
Category:
Fiction
Year:
1915
¬Der¬ Bauer auf der Stang' : Roman
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Page 113 of 261
Author: Schrott-Fiechtl, Hans / von Hans Schrott-Fiechtl
Place: Leipzig
Publisher: Grethlein & Co.
Physical description: 259 S.. - 4. - 5. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: 1.695
Intern ID: 73853
Immer und alleweil. Was meinst denn du, mir war gar nix drum, wenn uns nie was übel ausging? Da, weißt, war ih in Sorg, denn mir käm's vor, der Herr gott wollt sich alles zusammensparen und die saure Supp' dann mit eins über uns ausschütten.' Da muß der Ander doch wieder lachen. „Schau, du hast geschanzt und geschafft, dreimal so viel, wie ein anderer Bauer; wenn einer auf sein Wirken und Werken vertrauen kann, dann bist es du, , ; Ander.' Ihre Hand greift nach der seinen, und ein warmer Druck

bleibt. Der Bauer muß alleweil die Sachen durchdenken; die ihm seine Leni zum Kosten 'geben hat. Nach langem endlich lacht er geruhig. „Leni, du machst aus mir wirklich noch einen Menschen, der ist wie eine dreipfündige Kerz, die wundergut brennt..Das will die Bäuerin scheint's gar nit hören. „Dein Meinen war' schon recht, aber so stark bin ih einfach nit. Jh Hab' meiner Lebtag die Sorgen immer früher g'fressen, eh sie richtig vorhanden waren. Das gewohnt sich eins im Alter nimmer ab.' „Laß

mich machen! Wirst dich wundern, wie fein das geht', lacht ihm die Leni in die Augen. Als am späten Nachmittag die Leut' kommen, weil der letzte Halm unter Dach war, ist's das erste: „Wieviel ist geschafft?' fragt der Bauer. „Ist alles in der Reih'', antwortet der Bauknecht. „Unsere Felder sind jetzt leer.' US

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