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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Page 185 of 487
Author: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Place: Barbian
Publisher: Gemeinde Barbian
Physical description: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 465 - 478
Subject heading: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Location mark: III 209.168
Intern ID: 338462
des Treffpunkts der Wasserbehörde im Gemeinde amt von Ritten aufmerksam zu machen, die sich nicht mit den Einwänden der Gegenpartei befass te. Die Ergebnisse des Lokalaugenscheins von 1939 wurden nie bekannt gegeben, da mit dem Aus bruch des Zweiten Weltkriegs die Angelegenheit lange Zeit liegen blieb. In den folgenden Monaten und Jahren blieb die Angelegenheit aufgrund des Zweiten Welt kriegs und der Nachkriegsjahre von der Gemeinde Ritten gut acht Jahre unbehandelt, bis am l.Juli 1953

die Gemeinde Barbian das Ansuchen um die Ableitung von 7,5 Liter Wasser pro Sekunde von der Pennleger-Quelle einreichte. Der Trinkwasser bedarf in der Gemeinde Barbian sollte durch die neue Quelle sichergestellt und die geplanten Hyd ranten für die Feuerbekämpfung in den Fraktionen St. Jakob, Kollmann, Starzer und St. Gertraud ge währleistet werden. Nachdem die Gemeinde Ritten von diesem An suchen hörte, gab sie ihre Ansprüche zur Nutzung der Pennleger-Quelle kostenlos an die Rittner Quellwasserleitung

für öffentliche Arbeiten«, der mit Votum vom 12. Dezember 1956 entschied, den Antrag der Ge meinde Ritten stattzugeben und gleichzeitig den Antrag der Gemeinde Barbian abzulehnen. Gegen dieses Urteil wurde von unserer Ge meinde Rekurs eingereicht: Es sei zweifelhaft, einer privaten Genossenschaft öffentliche Wasser rechte abzutreten und andererseits diejenige Ge meinde zu bevorzugen, die sich erst nach dem An suchen der Barbianer wieder um die Pennleger- Quelle bemühte. Der Vorschlag der Barbianer lag

in der ge meinsamen Nutzung der Quelle durch die beiden Gemeinden, im gemeinsamen Bau der Quellfas sung und in der Aufteilung der Schüttung von 50% zu 50%. Diesem Rekurs wurde schließlich 1957 stattge geben, wobei der »Oberste Rat des Ministeriums für öffentliche Arbeiten« entschied, sechs Zehntel der jeweiligen Wassermenge der Pennleger-Quelle der Gemeinde Ritten und vier Zehntel mit einer ga rantierten Mindestwassermenge von 3nr/sec an die Gemeinde Barbian zu geben. Doch damit war der Streit

zwischen den Nach barsgemeinden keineswegs beendet - in den da rauffolgenden Jahren folgte noch eine Unzahl an Eingaben, Rekursen und Gegenrekursen, Stellung nahmen und Interventionen beim Land und bei staatlichen Ämtern. Zu dieser Zeit waren Hermann Rabanser und später Anton Rabensteiner Bürger meister von Barbian. Als Rechtsanwalt vertrat Dr. N. Dander aus Brixen die Agenden unserer Ge meinde. Demographische Studien bescheinigen der Gemeinde Barbian eine sinkende Einwohnerzahl bis zum Jahre 2015, während für die Gemeinde

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Page 152 of 487
Author: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Place: Barbian
Publisher: Gemeinde Barbian
Physical description: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 465 - 478
Subject heading: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Location mark: III 209.168
Intern ID: 338462
(associazione nazionale reduci), Sektion Waid bruck, bat die Gemeinde Barbian wiederholt um Spenden, wie sie auch von anderen Gemeinden »mit spontanem Willen und wirklichem Geist der Brüderlichkeit« 6 erbracht worden seien. Die Ge meindeverwaltung selbst wandte sich mit der Bitte um Kleiderspenden für die hilfsbedürftigen Heim kehrer und Kriegsgeschädigten beider ethnischer Gruppen an die U.N.R.R.A, die soziale Fürsorgestel le der Provinz. Weitere Anfragen erfolgten u. a. an das nationale

Hilfswerk der Kriegsinvaliden (Ope ra Nazionale Protezione Assistenza Invalidi Guer- ra) mit Bitte um Rückerstattung der Kosten für Pro thesen für ortsansässige Beinamputierte. Das alte Spital, welches der Gemeinde gehör te und von einer Wohltätigkeitsvereinigung aus der örtlichen Bevölkerung verwaltet wurde, galt als ein Asyl für besitzlose alte und kranke Men schen und diente nebenher der Erstversorgung von Patienten. Hatte die Gemeinde noch in der Zwi schenkriegszeit der Vereinigung jährlich Beiträge

geleistet, so war sie in den Jahren nach dem Krieg auf die Hilfe der U.N.R.R.A. angewiesen, welche das Spital mit ein paar Kleidungsstücken sowie Leintüchern und Decken versorgte. Die Beheizung der öffentlichen Gebäude lag im Aufgabenbereich der Gemeinde. Um den Wei terbestand des Schulbetriebes und der anderen öf fentlichen Einrichtungen auch im Winter zu ge währleisten, machte man für den Winter 1945 eine Anfrage um Zuweisung von Brennholz an das Agrarkonsortium. Daraus geht hervor, dass der Be darf

auf 100 m festgelegt wurde. Anton Gostner, Holzkaufmann aus Barbian, hatte die Menge la gernd und stellte sie der Gemeinde zur Verfügung. Von der Handels-, Industrie- und Landwirt schaftskammer wurden der Gemeinde Barbian im Sommer 1945 bei der Firma L. Andreoli in Bo zen 35 kg Leder für die Besohlung von Schuhen re serviert, die auf die Schuhmacher der Gemeinde verteilt werden sollten. Der Kilopreis wurde von der Kammer auf 120 Lire festgesetzt, über die Kos ten und den Bedarf an Leder

für eine Schuhsohle musste die Gemeinde jedoch selbst mit den Schus tern verhandeln. Dafür wurden ungefähre Richt werte vorgeschlagen: 1 Paar Sohlen für Männer 300 Gramm Leder, 1 Paar Sohlen für Frauen 250 Gramm Leder, 1 Paar Sohlen für Kinder 180 Gramm Leder. Das Leder durfte ausschließlich für die Repa ratur von Schuhen verwendet werden. Wer die Leistung in Anspruch nehmen wollte, musste eine Genehmigung beim Bürgermeister einholen. Auf der nach Sprachgruppen getrennten Liste schei nen folgende italienische

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Page 104 of 487
Author: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Place: Barbian
Publisher: Gemeinde Barbian
Physical description: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 465 - 478
Subject heading: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Location mark: III 209.168
Intern ID: 338462
einem trostlosen Zustande und muss stellenweise, um von Barbian nach Waidbruck zu gelangen, der Privatweg der Frau Settari benützt werden. Insbesondere sind aber 2 Brücken, die passiert werden müssen, schadhaft, indem bei der einen Brü cke die Dielen ab gefault sind, bei der anderen das Ge länder am Boden liegt. [...] lade ich die Gemeinde ein, dafür Sorge zu tragen, dass der alte Gemeinde weg in seinen früheren Zustand wieder hergestellt werde, damit eine Gefahr insbesondere auch beim

Passieren der schadhaften Brücke ausgeschlossen ist. Es ist nicht uninteressant festzustellen, dass die größte Grundbesitzerin der Gemeinde, Johan na Settari, sogar einen eigenen Weg nach Dreikir chen errichtet hatte, um unabhängig vom nicht so gut gewarteten Gemeindeweg dorthin zu gelan gen. Die Gemeindevorstehung scheint jedenfalls die »Einladung« des Bezirkshauptmanns nicht zu tragisch genommen haben, doch am 13. Juli er folgte ein Ultimatum, dass diese Angelegenheit binnen vierzehn Tagen

zu erledigen sei. 1913 sah der Vorsteher Josef Schrott keinen an deren Ausweg, als die Bezirkshauptmannschaft um ein Einschreiten zu ersuchen. Bei Ausbesse rungsarbeiten an den Gemeindewegen halfen die Gemeindeangehörigen durch »Robotarbeiten«, wo für sie einen Taglohn erhielten, die Gemeinde je doch billiger davon kam. Dazu bestehe allerdings keinerlei Zwang. Doch da die Gemeinde Barbian »[...] an und für sich schon ärmlich, auch noch ziemlich stark belastet ist [...]«, ersucht man die Behörde sie möge

»[...] auf Einhaltung einer ge- Der alte Weg von Koll- mann nach Saubach. Die »Hohlplatte« auf dem Weg zur Barbianer Alm. wissen Anzahl solcher Robotarbeittage vonseiten der Gemeinde-Angehörigen einen Zwang auferle gen [...]« Diese erklärt aber kurz und bündig, ein solches Ansinnen überschreite ihre Kompetenzen; einen solchen Beschluss könne nur der Gemeinde ausschuss selbst fassen und selbst da müsse ein Rekurs an den Landesausschuss offen stehen. Die sen Schritt zu gehen wird die Gemeindevorstehung wohl

doch vermieden haben. Der dritte große Ausgabenposten waren Ar menversorgung und Sanitätsauslagen. Laut damali ger (wie auch heutiger) Gesetzeslage war/ist die Gemeinde verpflichtet, das Überleben jedes Ge meindeangehörigen zu sichern. Allerdings war das in Zeiten, wo es keine gesetzliche Alters- und Krankenabsicherung gab, um einiges schwieriger als heute. In jeder Gemeinde war zwar seit dem 18. Jahrhundert ein gesetzlicher Armenfond errich tet worden, doch reichten dessen Mittel nie zur Deckung

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Page 108 of 487
Author: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Place: Barbian
Publisher: Gemeinde Barbian
Physical description: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 465 - 478
Subject heading: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Location mark: III 209.168
Intern ID: 338462
des Landesoberingenieurs An ton Geppert. [...] Dieser Bau, seit 5 Dezennien geplant, aber im mer verschoben, musste heuer begonnen werden aus Furcht, die Kirche möchte einstürzen und Men schenleben zum Opfer fallen. Ist die Gemeinde Barbian ohne Hilfe nie im Stande den Neubau zu vollenden, denn sie ist ohne Vermögen, vielfach durch Unglücksfälle heimge sucht und besonders seit 7Jahren theils durch Feuers brunst, theils durch Erdabrutschungen sehr hart mit genommen worden. [...] Wird es für die Regierung, im Volke

fl., waren als Fronschichten, also als kostenlose Arbeitsleistung der Bevölke rung eingeplant, ein weiteres Drittel wollte die Ge meinde irgendwie aufbringen, für das letzte Drittel hofften Gemeinde und Kurat auf einen außeror dentlichen Beitrag aus einem öffentlichen Fond. In zwischen hatte man jedoch mit Abbruch der alten und Neubau der neuen Kirche begonnen (Grund steinlegung am 24. August 1874). Das Gesuch um einen Finanzbeitrag wurde von der Statthalterei endgültig am 30. November 1875 zurückgewiesen, da der oben

angeführte Beitrag nur für Kirchen ge dacht war, die »[... ] unter dem Patronate des Aller höchsten Landesfürsten oder eines öffentlichen Fondes [...]« standen, was für die Barbianer Kir che nicht zutraf, da sie unter dem Patronat der Ge meinde stand. Der Bau wurde natürlich fortgesetzt und die Rechnungen mussten bezahlt werden. Dafür er suchte die Gemeinde ebenfalls 1875 den Tiroler Landesausschuss um ein Darlehen, vermutlich in der Höhe eines Drittels der Baukosten. Die Til gung dieses Darlehens

belasteten die Gemeindefi nanzen noch lange nach der Vollendung des Kir chenbaues (Weihe am 30. September 1877). Im »Gemeindebuch für die Gemeinde Barbian«, ange legt am 8. Mai 1869, finden wir die Eintragung: Laut Erlass des hohen Tiroler Landesausschuß in Innsbruck vom 21. Februar 1895 schuldet die Ge meinde Barbian ohne Kollmann für den Kirchenbau in Barbian den noch restlichen Kapitalsbetrag per 3600 Gulden ohne Zinsen. Dieser restliche Betrag ist mit 1. Jänner 1896 mit den jährlichen Betrag von 150

Gulden zu decken. Laut Berechnungen war damit die letzte Til gungsrate im Jänner 1919 fällig, also mehr als vier zig Jahre nach seiner Vollendung. Im Gemeinde buch wird über das Abstottern dieser Raten regel mäßig Buch geführt, bis einschließlich 1. Jänner 1914. Dann brechen die Eintragungen ab, doch ist an der Fortsetzung der Bezahlung nicht zu zwei feln. Fraglich bleibt lediglich die Bezahlung der al lerletzten Rate, da im Jänner 1919 Südtirol bereits unter italienischer Kontrolle stand

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Page 105 of 487
Author: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Place: Barbian
Publisher: Gemeinde Barbian
Physical description: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 465 - 478
Subject heading: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Location mark: III 209.168
Intern ID: 338462
2. Ist sie wegen gänzlicher Armuth nicht im Stande sich eine eigene Wärterin zu halten, und muß deshalb ihre eigenen Tochter bei sich behalten, die sich jetzt in ihren besten Jahren ihr Brod anders wo verdienen, und sich für ihr Alter ein Ersparnis auf die Seite legen könnte. 3. Ist weder sie, noch ihr Mann, noch ihre Fami lie der Gemeinde nach dem Armenfonde je zur Last gefallen und würde dieß auch jetzt nicht thun, wenn sie nicht durch die äußerste Noth dazu gezwungen würde. Zahlreiche

Rechnungen verschiedener Spitä ler - Bozen, Brixen, Meran, Innsbruck, Salzburg, Wien, Triest, der Landesirrenanstalt Hall u. a. - flat terten der Gemeinde ins Haus, von Barbianern, die in der Fremde auf Dienst plötzlich erkrankt waren und mit ihrem geringen Lohn die Spitalskosten un möglich bezahlen konnten. Hier musste die Ge meinde gesetzlich einspringen. Andere waren in ihrem Dienst alt und arbeitsunfähig geworden, wa ren aus finanziellen Gründen nie in der Lage gewe sen eine eigene Familie zu gründen

und Marschunfähigkeit sofort dem allge meinen Krankenhaus in Eger in Pflege übergeben werden musste[...]« (19.Juli 1907) Der Bezirks hauptmann von Eger (heute Cheb in Tschechien) ließ nun anfragen, ob ihn die Gemeinde Barbian ab holen wolle oder ob er von Eger aus »[...] im Wohl tatswege auf Kosten der Heimatsgemeinde heim befördert werden soll.« Wie in so vielen Fällen ist auch diesmal die Antwort der Gemeindevorste hung nicht bei den Akten. Allerdings konnte es auch jüngere Leute tref fen. Aus Bad Ischl

in Oberösterreich traf im Dezem ber 1902 ein Schreiben ein, wo die dortige Gemein de um die Rückerstattung von 6 Kronen ansuchte, die sie für den 25-jährigen Bäckergehilfen Martin Hinterwaldner »[...] wegen amtlich constatirter au genblicklicher Hilfsbedürftigleit [...]« für ein Paar Schuhe ausgegeben hatte. Die Gemeinde überwies das Geld am 2. Jänner 1903. Seit dem Jahr 1900 war die Guldenwährung in Kronen umgetauscht wor den: 1 Gulden (fl.) = 2 Kronen (lkr. zu 100 Hel- ler/h). Interessant ist der Umstand

Bürgermeister Plank aus Welschnofen, dass im mer noch kein Geld eingetroffen sei, und fügt auch noch hinzu, dass Johann Braun bereits die Sterbesa kramente empfangen habe. Um die Niederlassung auswärtiger Armer hintanzuhalten versuchte die Gemeinde diese mög lichst vom Gemeindegebiet fernzuhalten oder zu entfernen. Beim Fiederer in Kollmann wohnten die Familien Johann Telfer und Nikolaus Schrott, beide nach den Vermutungen der Gemeinde nach Layen zuständig, »[...] welche ihre Kinder betteln schicken

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Page 109 of 487
Author: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Place: Barbian
Publisher: Gemeinde Barbian
Physical description: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 465 - 478
Subject heading: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Location mark: III 209.168
Intern ID: 338462
- und Erwerbssteuer, 125% Zuschlag auf die Gebäudesteuer und noch einmal 40% Zuschlag auf die Grundsteuer der Fraktion Barbian gedeckt werden. 1903 betrug das Defizit 5075 Kronen (das entsprach 2537,5 ehemaligen Gulden) und war zu decken mit einem 120-prozentigen Zuschlag auf die Steuern und noch einmal 50 % für die Fraktion Barbian. 1906 erhielt die Gemeinde vom Landes ausschuss »[...] die Bewilligung zur Einhebung eines Zuschlages von 160% zu allen direkten Steu ern, woraus 120% auf die Gesammtgemeinde

und 40% auf die Fraktion Barbian allein entfallen [...]« Auch zwischen 1911 und 1915 schwankten die Zuschläge zwischen 135 und 150%. In einer solchen Situation blieb der Gemeinde kein anderer Ausweg, als immer wieder Geld auf zuleihen. Dies geschah hauptsächlich bei Privat personen, da sich ein entsprechendes Banksystem mit Hypothekenanstalten, Darlehens- und Vor schusskassen erst im 20. Jahrhundert allmählich zu entwickeln begann. Simon Tschaufeßer, Schnei dermeister, hatte 1885 ein Kapital von 1300

fl. bei der Gemeinde anliegen; seine Witwe Anna Mock erhält 1887 300 fl. davon ausbezahlt, die Tochter Barbara Tschaufeßer hat 1895 immer noch 450 fl. anliegen. Der Kuratie bekam 1897 von der Gemein de 57 fl. 27,5 kr. Zinsen ausbezahlt, was einem Schuldenstand von nahezu 1432 fl. entspricht. Laut Gemeindebuch hatte die Gemeinde im Jahr 1894 folgende Darlehen aufgenommen: Katharina Rabensteiner geb. Ploner, Sießin 375 fl. Anton Rabensteiner, Sieß 580 fl. Josef Rabanser, Gampersohn 355 fl. Anna Gostner, Dienstmagd

210 fl. Karolina Rabensteiner geb. Kusstatscher, Nudlbäuerin 500 fl. Summe 2020 fl. Mit Landtagsbeschluss vom 12. Februar 1895 war der Gemeinde ein unverzinsliches Darlehen von 4000 fl. (= 8000 Kronen) bewilligt worden, von dem sie bis Jahresende 1902 bereits 2900 Kro nen getilgt hatte, im März 1903 allerdings mit der Jahresrate von 300 Kronen noch im Rückstand war und vom Landesausschuss »[...] an die eheste Einzahlung erinnert wird.« (13. März 1903) Ver mutlich hatte die Gemeindevorstehung

mit diesem Geld unter anderem auch den Bau des »Gemeinde spitals« finanziert. Angesichts einer solchen finanziellen Lage wundert es niemanden, dass die Gemeindeväter ei sern bestrebt waren, in ihren Augen sinnlose Aus gaben zu vermeiden. Sie begaben sich damit in Kol lision zu den Bestrebungen von Statthalterei und Bezirksbehörde, die bemüht waren, das Land den veränderten Zeitverhältnissen anzupassen. Dass sich die Zeiten geändert hatten, zeigt eine kleine Episode: Am 22. November 1913 erhält die Gemeinde

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Page 106 of 487
Author: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Place: Barbian
Publisher: Gemeinde Barbian
Physical description: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 465 - 478
Subject heading: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Location mark: III 209.168
Intern ID: 338462
Aufnahmezusicherung von Seiten der Ge meinde Ritten nachweisen konnte und drittens keine Ersitzung dieses Rechtes durch einen vier jährigen Aufenthalt auf dem Ritten ohne Heimat schein eintreten konnte; die Gemeinde Ritten ver mag nämlich einen 1853 von der Gemeinde Bar- bian ordnungsgemäß ausgestellten Heimatschein vorzulegen. Da nützt es auch nichts, dass Gasser bei der Volkszählung 1880 als nach Ritten zustän dig angeführt wurde oder dass sein 1861 gebore ner Sohn Josef 1881 für die Gemeinde Ritten zum Militär

einrückte. Ähnlich lag der Fall des 78-jähri- gen Taglöhners Jakob Ziller »vulgo Korber Jagele« vom Ritten, der um 1810 als Sohn eines Taglöhners »beim Ganatscher oberhalb der Gannermühle « ge boren wurde und sich laut Heimatschein spätes tens seit 1854 auf dem Ritten aufhielt, wo er sich auch verheiratete. Um sein Heimatzuständigkeit hatte die Gemeinde Barbian bereits einen Prozess geführt und verloren. Jetzt war es so weit; Ziller stellte anlässlich seiner Befragung in der Gemein de-Kanzlei

zu Lengmoos (12. Jänner 1887) die Bitte, [...] daß ich aus dem Armenfonde meiner Zu ständigkeits-Gemeinde Barbian eine jährliche ent sprechende Unterstützung bekomme, indem ich und mein Weib schon alt sind, nichts mehr verdienen kön nen und mit Nahrungssorgen zu kämpfen haben. Der »politische Eheconsens«, eingeführt mit kaiserlichem Hofkanzleidekret vom 12. Mai 1820, besagte, dass die Gemeindevorstehung festzustel len habe, ob heiratswillige Ehepaare über genü gend Vermögen, Besitz oder ein entsprechendes

Gostner aus Barbian, Bahnoberbauarbeiter in Steinach am Brenner, der 1892 Rosa Pietersteiner aus Pfalzen heiraten wollte. Die Gemeinde verweigerte ihm den Konsens, worauf Gostner bei der Bezirksbehör de Rekurs einlegte und Recht bekam. Die Gemein de wandte sich daraufhin an die Statthalterei, die den Rekurs der Gemeinde endgültig zurückwies. Eine derartige Arbeitsstelle brachte genügend Verdienst, um eine Familie erhalten zu können. Christoph H. von Hartungen: Die gute alte Zeit: die Gemeinde Barbian

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Page 91 of 487
Author: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Place: Barbian
Publisher: Gemeinde Barbian
Physical description: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 465 - 478
Subject heading: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Location mark: III 209.168
Intern ID: 338462
die Frauen an Wegrändern und Rainen »klauben« konnten, was immer wieder Anlass zu Nachbarschaftskonflikten gab. Ums liebe Vieh kam es ohnedies immer wieder zu Auseinandersetzung, wenn es auf den falschen Weidegründen angetroffen wurde. Am 10.Juli 1889 meldete die Gemeinde Ritten, dass der Mitter- weber in Rotwand »[...] heute in seinem Pflanzgar ten 5 Stück >fremde< schwarze Schafe gepfändet [...]« habe. Da deren Eigentümer zweifelsohne in Saubach zu finden sei, solle ihm die Gemeinde mit- teilen

, er könne die Tiere gegen Bezahlung des an gerichteten Schadens und des Pfandgeldes im Ge meindepfandstall zu Lengmoos auslösen. 1886 be reits hatte die Villanderer Gemeindevorstehung einen »Alpenvieh-Pfändungs-Vertrag« übersandt, der auch an die Gemeinde Ritten ging, um hier end lich Klarheit und Rechtssicherheit zu schaffen. 1887 beklagte sich Johann Winkler, Oberaichner, bei der Bezirkshauptmannschaft in Bozen, dass für unbefugtes Weiden auf der Alpe Kapatsch ein Gulden (1 fl.) Geldstrafe eingehoben

sind [...]« und gibt ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die Gemeinde künftighin diese gesetzlichen Be stimmungen auch beachten wird. Um 1889 schließ lich erging der Auftrag an die Gemeinde einen eige nen »Pfändsaltner« mit der Aufgabe fremdes Vieh zu beschlagnahmen für die Barbianer Gemeinde alpe zu bestimmen. Am 30. Mai ernannte der voll zählige Gemeinderat Johann Tschiesner, Bär, für diese Aufgabe. Er erhielt den Auftrag, ausgestattet mit einem Ausweis sich umgehend bei der Bezirks hauptmannschaft zur Eidesleistung

Waldbesitzer um die Erlaubnis an, 24 Ziegen und 502 Schafe zur Weide in die Wälder treiben zu dürfen. Geneh migt wurde der Auftrieb von 10 Ziegen und 321 Schafen. Zehn Jahre später - Forsttagsatzung in Kollmann am 23. Jänner 1899 - durften die weidebe rechtigten Bewohner der Gemeinde Barbian zwi schen Anfang März und 15. November auf ungefähr 150 ha Wald (nur Hochwald) 20 Ziegen und 200 Schafe weiden, allerdings unter der Aufsicht eines Hirten, der älter als vierzehn Jahre sein musste. Der Wald

als natürlicher Bodenschutz und kostbarer Holzlieferant wurde von den Behörden aufmerksam beobachtet, auch in Bezug auf einen 88 Christoph H. von Hartungen: Die gute alte Zeit: die Gemeinde Barbian 1814-1918

8
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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Page 184 of 487
Author: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Place: Barbian
Publisher: Gemeinde Barbian
Physical description: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 465 - 478
Subject heading: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Location mark: III 209.168
Intern ID: 338462
Hubert Dorfmann Der Wasserstreit zwischen den Gemeinden Barbian und Ritten Die nachbarschaftliche Freundschaft der Gemein den Barbian und Ritten ist seit Jahrzehnten durch einen kleinen, aber dunklen Schatten getrübt: den Wasserstreit. Obwohl man aufgrund der geographischen La ge der beiden Gemeinden kaum einen Wasserman gel vermuten würde, stellt das Wasser insbesonde re für die Gemeinde Ritten ein knappes Gut dar. Dieser so genannte Wasserstreit geht bereits auf die 30er Jahre zurück

unterschieden werden kann und bis dato nur die obere Pennleger-Quelle gefasst wurde. Die Gemeinde Ritten mit einer Einwohnerzahl von gut 6800 Bürgern, bekannt als Feriendomizil wichtiger Südtiroler Persönlichkeiten und Politi ker, legte ihr ganzes politisches Gewicht erfolg reich in die Waagschale, um gegen die kleine und lange Zeit unbedeutende Gemeinde Barbian das Recht auf die Wasserquelle zu erlangen, die aus ob jektiven Gesichtspunkten den Barbianern zuzu rechnen ist. Zweifelsohne kann das Wasser

als öffentliches Gut bezeichnet werden, dessen relative Knappheit eine entsprechende gleichmäßige Verteilung erfor dert. Die Argumente der beiden Gemeinden für den Zuspruch der Quellen sind ähnlich. Beide verwei sen auf den Umstand, dass alle Möglichkeiten der Quellfassung im jeweiligen Gebiet ausge schöpft wurden. Für die Gemeinde Barbian stellt die Quelle die letzte Möglichkeit zur langfristigen Trinkwassersicherung dar, während die Gemeinde Ritten angibt, bereits jetzt den Trinkwasserbedarf zu Trockenzeiten

nur zu 40% mit Quellwasser und zu 60% mit aufbereitetem Oberflächenwasser de cken zu können. Zudem sind in der Gemeinde Rit ten mehr Industrie- und Fremdenverkehrsbetriebe angesiedelt als in Barbian. Bei diesen Betrachtungen wird allerdings oft mals außer Acht gelassen, dass die Fläche vom Rit ten mit 111,5 km 2 viel größer als die von Barbian (24,4 km 2 ) ist und somit die Zweifel berechtigt sind, ob sich unsere Nachbarn in der Vergangen heit zur Genüge um eine ausreichende Trinkwas serversorgung gesorgt

machen muss. Die Ruhe war jedoch trügerisch. Am 22. September 1938 wurde seitens der Gemeinde Ritten um die Ab leitung der Pennleger-Quelle angesucht. Dadurch gerieten die Barbianer unter Zugzwang, um nicht das gesamte Wasser dieser Quelle zu verlieren. Der Lokalaugenschein der Wasserbehörde wurde am 12. Juni 1939 im Gemeindeamt von Rit ten festgelegt. Gegen diese Vorgangsweise reichte die Gemeinde Barbian am 30. Mai 1939 einen offi ziellen Rekurs ein, um die Rechte der Barbianer Bürger zu schützen

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Page 161 of 487
Author: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Place: Barbian
Publisher: Gemeinde Barbian
Physical description: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 465 - 478
Subject heading: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Location mark: III 209.168
Intern ID: 338462
. Zwar wurde den Bauern die Impfung der Tiere angeboten, (welche früher nach dem Hauptgottesdienst angekündigt und vom Tierarzt von Klausen für alle Interessierten an festgelegtem Datum kollektiv durchgeführt wur de), die Tiere wurden aber immer wieder davon heimgesucht. So wurde z. B. im Herbst 1961 der ganze Bereich der Gemeinde Barbian als Maul und Klauenseuche infizierte Zone erklärt. Die Rin der, Schafe und Ziegen durften ihre Stallungen nicht verlassen. Die Tränkung musste in den Stäl len stattfinden

und durfte auf keinem Fall bei öffent lichen Brunnen vorgenommen werden. Daneben mussten alle Spalthufer der Schutzimpfung durch Sprengeltierarzt unterzogen werden. Welch große Bedeutung die Rinder als Fleisch- und Milchlieferanten hatten, geht aus einem recht aggressiv anmutenden Schreiben der Vereinigung der Südtiroler Tierzuchtverbände an den Bürger meister Ambros Rabensteiner (Frühauf) hervor: Als Oberhaupt der Gemeinde wissen Sie sicher am besten welche Bedeutung Viehzucht und -Hal tung

in der Gesamtbilanz Ihrer Gemeinde haben! Und Sie wissen auch sicher, dass die wirtschaftlich vielleicht wichtigste Frage in Ihrer Gemeinde lautet: »Wie machen wir bezw. wie erhalten wir unsere Rin derbestände tuberkulosefrei ?« In Ihrer Gemeinde ist nun die Bekämpfung bezw. Tilgung dieser Tierseuche, welche tatsächlich die wirtschaftliche Existenz besonders unserer Berg bauern bedroht, bisher mittelmäßig durchgeführt worden [...]. Der Bürgermeister sollte an Ort und Stelle für die Überprüfung sorgen, wobei

folgende Maßnah men vorgeschlagen wurden: 1. Persönliche Ermahnung der Reagentenbesit- zer (die Namensliste derselben hat Ihr Gemeinde- Tierarzt) damit sie ihre Reagenten möglichst bald entfernen und sie bis dahin von den eigenen gesunden Tieren sowie von denjenigen der Nachbarn auf Weide und bei der Tränke fernhalten! Wer dies nicht tut, ist ein Querkopf oder gar ein böswilliger Mensch! Denn heute kann wohl kein Bauer mehr sagen er wisse nicht wie und was Rindertuberkulose ist und warum sie getilgt

werden muss / Die Ermahnung und, wenn nötig, Bestrafung solcher Leute ist wirk lich im Interesse und zum Wohl der ganzen Ge meinde! 2. Scharfe Kontrolle der Vieh-Einfuhr in Ihre Gemeinde [Kauf-Alm-Einstellvieh] mit besonderem Augenmerk auf die sogenannten »Fuggerer«! Und wiederholt wird auf die wirtschaftliche Tragweite eines gesunden Viehbestandes ver wiesen: Wenn Sie [...] diese Möglichkeiten ernstlich be nützen, dann wird der Hauptreichtum Ihrer Gemein de - das Vieh - sehr bald zu 99,9% tuberkulosefrei

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Page 102 of 487
Author: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Place: Barbian
Publisher: Gemeinde Barbian
Physical description: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 465 - 478
Subject heading: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Location mark: III 209.168
Intern ID: 338462
Es hat ja auf dem Gemeindeamt kein Standesamt ge geben. Taufen, Todesfälle und Trauungen wurden im Widum registriert. Das hat alles der Pfarrer ge führt. Laut »Protokoll über die Neuwahl des Gemein de-Ausschusses der Gemeinde aufgenommen im Rößlwirtshause zu Barbian am 31. Juli 1893« hat ten sich unter dem Vorsitz des scheidenden Ge meindevorstehers Johann Rabensteiner, Nudl, und einer vierköpfigen Wahlkommission 21 von 182 wahlberechtigten Gemeindegliedern eingefun den und - getrennt

, Matroner, 5 Stimmen Bei so wenig Wählern kam es dann schon vor, dass mehrere Kandidaten gleich viel Stimmen er hielten: Peter Mock (II. Wahlkörper) und Josef Ra bensteiner (I. Wahlkörper) mussten daher durch das Los bestimmt werden. Die Wahl der Gemeinde vorstehung fand am 18. Oktober 1893 in Kollmann statt, wohl weil der Ort für den von Amts wegen an wesenden k.k. Bezirkshauptmann Josef Ebner leichter zu erreichen war. Gewählt wurden mit 9 von 12 Stimmen Josef von Lutz zum Vorsteher, Josef Rabanser

zum I. Gemeinderat (erreichte die Mehrheit von 8 Stimmen erst im 2. Wahlgang) und Michael Mayregger zum II. Gemeinderat. Für die Bewältigung der verschiedenen Aufga ben verfügte die Gemeinde über vier (nebenamtli che) Angestellte. 1886 waren dies die Hebamme Anna Tschiesner mit einem jährlichen Wartgeld von 20 fl., der Gemeindeschreiber Josef Gantioler (Jahreslohn: 30fl.), der Gemeindediener Johann Gantioler (48 fl.) und der Waldaufseher Johann Gantioler (30 fl.); Josef von Lutz erhielt einen »Vor steherlohn

« von 60 fl. Da eben in diesem Jahr sämt liche Wälder zu Schutz- und Bannwäldern erklärt worden waren, »[...] somit der Waldaufseher- Dienst mehr als doppelt erschwert wird [...]«, er suchte Johann Gantioler um eine Lohnerhöhung an. Die Forstbehörde hatte dieses Ansinnen be reits gutgeheißen, die Gemeindevorstehung er klärte sich dazu nicht in der Lage. Darauf wandte sich Gantioler an die Bezirksbehörde, die in einem Schreiben vom 22. Februar 1887 die Gemeinde an wies, mit dem Waldaufseher eine Einigung

zu er zielen, andernfalls sehe man sich »[...] genöthigt im Verordnungswege die Bezüge des Waldaufse hers zu bestimmen [...]«. Neben diesen Angestell ten gab es in der Gemeinde noch verschiedene Äm ter wie einen Gemeindekassier, einen Kassier für die Kuratiepfründe Barbian, den »Kirchenprobst der St. Martin Kirche im Wald«, einen Armenvater, einen Schulkassier und je einen Ortsschulaufseher in Barbian und Kollmann. Dies waren Ehrenämter, die mit keiner finanziellen Entschädigung verbun

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Page 362 of 487
Author: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Place: Barbian
Publisher: Gemeinde Barbian
Physical description: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 465 - 478
Subject heading: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Location mark: III 209.168
Intern ID: 338462
den Adolf von Angeli an die Gemeinde Barbian über. Der damalige Gemeindevorsteher Josef Rabensteiner, Planatscher, übernahm den Besitz (bestehend aus drei Zimmern und einem Gang mit Abort) um 300 fl. Auch von einem Umbau wur de geschrieben. 1891 ging Lehrer Peter Hinterwaldner in Pen sion, der während seiner Tätigkeit gratis im Schul haus gewohnt hatte. Nach seiner Pensionierung verlangte die Gemeinde einen »Quartierzins« für die Monate Juni, Juli und August. Der pensionierte Lehrer

war nicht bereit zu zahlen und erklärte der Gemeinde, dass seine Wohnung aus zwei ganz kleinen, finsteren Lokalitäten bestehe. Außerdem hatte vor kurzem ein Bäcker unter seiner Woh nung einen Backofen aufgestellt und »daher nach Mitternacht keine Ruhe mehr ist. Oft ist die Woh nung zum Ersticken voll Rauch.« Schwierigkeiten bereitete der Gemeinde auch Apollonia Kerschbaumer: Sie hatte im Schuljahr 1891/92 100 Tage das neue Schulzimmer geheizt und verlangte dafür in der Rechnung vom 21. April 1892

20 fl. Aber die Gemeinde weigerte sich, diese Rechnung anzuerkennen und schickte sie zurück. Der Bezirksrichter verfügte am 7. Juli 1892 nach einer Klage von Frau Kerschbaumer, dass dieser Betrag innerhalb von 8 Tagen zu begleichen sei. Als Begründung wurde angegeben, dass die Kläge rin Holz spalten, Schnee wegschaufeln und auch das Holz für das Wohnzimmer der Lehrerin bereit stellen musste. Für diese Leistung schien dem Richter der geforderte Betrag nicht überspannt. Der neuen Lehrerin Faid standen, seiner Meinung

nach, solche knechtlichen Arbeiten nicht zu. Für das Schuljahr 1892/93 wurde Alfons Cre- paz als Lehramtskandidat für Kollmann bestellt. Er aber suchte um Enthebung von dieser Stelle an. Vielleicht schreckte ihn der Zustand des Schul hauses ab, der zum wiederholten Male Anlass für Klagen gab und anscheinend so schlimm war, dass das Schuljahr nicht pünktlich begonnen werden konnte. Und wieder wurde die Gemeinde aufgefor dert, diesen Übelständen unverzüglich abzuhelfen. Jetzt musste die Schulstelle in Kollmann neu ausge

schrieben werden, jedoch ohne Erfolg. Da ersuchte die k. k. Bezirkshauptmannschaft die Gemeinde, den Gehalt auf 400 fl. zu erhöhen. Nach der zweiten Ausschreibung der Lehrstelle, die auch mit dem Or ganisten- und Messnerdienst verbunden war, wur Lehrer Johann Winkler. Martha Schrott-Krapf: Die Schule in Kollmann | 359

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Page 110 of 487
Author: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Place: Barbian
Publisher: Gemeinde Barbian
Physical description: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 465 - 478
Subject heading: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Location mark: III 209.168
Intern ID: 338462
verbunden war. Am 28. Juni 1895 war der Gemeinde zudem angeordnet worden sich die gesetzlich vorgeschriebenen Feuerlöschgeräte zu beschaffen. Das Argument der Gemeinde, dass in Barbian und Saubach großer Wassermangel herr sche, könne kein Grund sein auf die gesetzlich vor geschriebenen Löschgeräte zu verzichten. Dem Übelstand sei schnellstens durch die Anlegung von Wasserreservoirs abzuhelfen. Zwar könne die Gemeinde zur Bildung einer freiwilligen Feuer wehr nicht verpflichtet werden, doch erwarte

sich die Landesstelle diesbezüglich ein deutliches Enga gement der Gemeinde. Über die Befolgung der vor stehenden Verordnungen sei binnen vier Wochen Bericht zu erstatten. Geschehen ist vorderhand einmal nichts bzw. der Landesausschuss machte einen (halben) Rück zieher und gab am 15. Mai 1896 der Gemeinde teil weise recht: Die Gemeinde-Vorstehung wird demnach er mächtiget, die Kaminreinigung in der bisher übli chen Weise (also durch die Ortsbewohner) vorneh men zu lassen, gegen dem, daß, der jeweilige Gemein

de-Vorsteher für eine zeit- und ordnungsgemäße Reinigung haftbar erklärt und daß bei allfälligen Un zukömmlichkeiten die Begünstigung sofort entzogen wird. Von dieser Begünstigung ausgeschlossen sind je doch die Hauseigenthümer der geschlossenen Fracti- on Kollmann, welche unbedingt dafür zu sorgen ha ben, daß die Kamine und Schläuche in Hinkunft durch einen conzessionirten Kaminkehrermeister ge reinigt werden. Christoph H. von Hartungen: Die gute alte Zeit: die Gemeinde Barbian 1814-1918 107

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Page 451 of 487
Author: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Place: Barbian
Publisher: Gemeinde Barbian
Physical description: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 465 - 478
Subject heading: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Location mark: III 209.168
Intern ID: 338462
ständlich nicht gelten und verlangte mittels Schrei ben vom 24. Oktober 1895 die unverzügliche Ein haltung der gesetzlichen Auflagen. Die Bildung einer freiwilligen Feuerwehr konnte die Landes regierung zwar nur anregen, jedoch verwahrte man sich mit Entschiedenheit gegen die von der Gemeinde vorgebrachten Einwände: [...] dieselben lassen vielmehr nur erkennen, daß der Gemeindevorstehung das nöthige Interesse an der guten Sache und der hiefür erforderliche gute Wille leider gänzlich zu mangeln scheinen

. Die der Gründung einer Feuerwehr angeblich entgegenste henden Hindernisse bestehen unstreitbar nicht nur in der dortigen Gemeinde, sondern im gleichen Ma ße überall. Wenn die Einberufung der jungen Leute zur Erfüllung der Wehrpflicht thatsächlich ein derar tiges Hindernis sein würde, so müßte es mit der so schätzbaren Institution der Feuerwehren sowohl in Tirol als in der ganzen Monarchie äußerst traurig aussehen, während das Feuerwehrwesen thatsäch lich in richtiger Würdigung seines großen Werthes

al lenthalben, und namentlich auch in Tirol sich im mer weitere Bahnen bricht und in den letzen Jahren geradezu einen großen und erfreulichen Aufschwung genommen hat. Der Landes-Ausschuß drückt somit die Erwartung aus, daß auch die dortige Gemeinde diesen Gegenstand nicht aus dem Auge verlieren, sondern nach Kräften das Ihrige beitragen werde, daß zwischen den 3 Ortschaften Kollmann, Laje- ner-Ried und Waidbruck ehebaldigst eine gemeinsa me freiwillige Feuerwehr zustande kommen [möge], und dies umso mehr

, als die Gemeinde-Vertretungen der beiden letztgenannten Orte damit vollkommen einverstanden sind. Die Gemeinde Barbian scheint den Anordnun gen zumindest teilweise nachgekommen zu sein, denn im November 1896 wurden bei der Firma Grassmayr in Wüten eine »einfache Büttensprit ze« und eine »größere Handspritze mit Wind kessel« angekauft. Der entscheidende organisatori sche Qualitätssprung erfolgte aber erst drei Jahre später durch die Gründung einer Freiwilligen Feu erwehr in Kollmann. Am 24. April 1898 erfolgte

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Page 111 of 487
Author: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Place: Barbian
Publisher: Gemeinde Barbian
Physical description: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 465 - 478
Subject heading: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Location mark: III 209.168
Intern ID: 338462
Im November desselben Jahres erstand die Gemeinde bei Josef Grassmayr in Wüten eine ein fache Büttenspritze und eine größere Handspritze, doch war die Sache noch nicht ausgestanden, denn am 30. April stellte der Landesausschuss der Ge meinde ein Ultimatum: [...] daß der Landesausschuß für die Anlage des Wasserbehälters und Anschaffung der Karren spritze nebst Schläuchen, Feuerhacken und Leitern eine letzte Frist bis Ende dieses Jahres zu bewilligen findet. Innerhalb derselben Frist

hat die Gemeinde auch für die Beistellung eines genügenten Geräthe- magazines Sorge zu tragen und die Einführung einer Löschordnung zu veranlassen, eventuell auch die Bildung einer Freiwilligen Feuerwehr durchzu führen. Um der Gemeinde entgegenzukommen wird ihr bei Einsendung entsprechender Kostenvoran schläge innerhalb 1. Oktober des Jahres ein Bei trag aus dem »Feuerwehrfonde für Deutschtirol pro 1899« in Aussicht gestellt. Wie die ganze Ange legenheit ausgegangen ist, geht aus den im Ge meindearchiv

erhaltenen Akten nicht hervor. Ein Ende fand sie allerdings erst am 20. Februar 1905, als unter der Führung von Alois Rabanser, Pschna- cker, eine Feuerwehr gegründet wurde, der sämt liche »[...] von der Gemeinde angeschafften Rüs tungen und Löschgeräthe [...]« als Eigentum über geben wurden. Die Genehmigung der Statuten durch die Statthalterei erfolgte bereits am 26. Fe bruar 1905. Der Erste Weltkrieg: das Ende der alten Zeit Mit Ablauf des österreichischen Ultimatums und der einsetzenden Beschießung

abgewie sen, weil nicht bedürftig, Josef Mur (Bischof in Saubach) sogar ohne Angabe von Gründen. Hier versuchte der Vorsteher noch auf die Hintergrün de zu verweisen - Besitz stark verschuldet, weil ihn der Einberufene so übernehmen musste, ein Bruder behindert - allerdings vergeblich. 108 Christoph H. von Hartungen: Die gute alte Zeit: die Gemeinde Barbian 1814-1918

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Page 103 of 487
Author: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Place: Barbian
Publisher: Gemeinde Barbian
Physical description: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 465 - 478
Subject heading: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Location mark: III 209.168
Intern ID: 338462
Detail vom Barbianer Friedhof (um 1930). neben waren ja auch noch andere wichtige Bauvor haben zu erledigen, wie 1886 der Bau der Fried hofsmauer, die trotz zahlreicher Robotschichten zwischen Material (Steine) und Maurerarbeiten - drei Maurer arbeiteten mehr als zwei Monate da ran - der Gemeinde mehr als 200 fl. kostete. Mit der zunehmenden Verkehrserschließung des Landes, auch für den Fremdenverkehr, wurde ein verstärktes Augenmerk auf den Zustand der Wege und Straßen gelegt. 1888 erließ

, die dann von der Gemeinde die sofortige Beseitigung dieser Mängel verlangt. Infolge der Überschwemmungskatastrophe vom August 1891 (Ganderbach) hatte die Gemeinde von der Statthal terei 1000 fl. Subvention für die Wiederherstellung des Weges von Kollmann nach Barbian erhalten. Be reits im Mai 1892 erfolgte die Anfrage, die Gemein de möge umgehend über den Stand des Projektes berichten oder melden, ob der Weg bereits wieder hergestellt sei. In der Antwort erklärt die Vorste hung, bereits im Herbst 500

fl. für die Wiedererrich tung des Weges Barbian - Saubach ausgegeben zu haben, umgehend aber ein Projekt für den gänzlich zerstörten Weg nach Kollmann einzusenden und ehestens die Arbeiten aufnehmen zu wollen. Am 31. August trifft wieder ein Schreiben ein, diesmal in sehr scharfem Ton gehalten: Die Gemeinde ris kiere den Verlust des staatlichen Beitrags, wenn nicht das von der Statthalterei genehmigte Projekt umgehend realisiert werde. Alles andere sei tech nisch unzulässig und mit der Arbeit sei ehestens zu beginnen

. Der Erhalt oder Ausbau von Wegen war eigent lich eine unendliche Geschichte; kaum war auf der einen Seite ein Problem beseitigt, tat sich auf der anderen ein neues auf. Am 7. Mai 1907 schreibt die Bezirkshauptmannschaft: Wie in Erfahrung gebracht wurde, befindet sich der Gemeindeweg von Barbian nach Waidbruck in 100 Christoph H. von Hartungen: Die gute alte Zeit: die Gemeinde Barbian 1814-1918

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Page 187 of 487
Author: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Place: Barbian
Publisher: Gemeinde Barbian
Physical description: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 465 - 478
Subject heading: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Location mark: III 209.168
Intern ID: 338462
litischen Würdenträger unserer Gemeinde dar. Dementsprechend wurde von der Gemeinde Bar- bian Rekurs eingelegt, womit die Entscheidung in den Händen der Landesregierung lag. Die Landesregierung sprach sodann am 20. März 2000 ein Machtwort und entschied, dass Barbian zwischen 30. November und 14. April zwei Sekundenliter und im Sommer vier Sekundenliter Wasser erhält. Den Rest des Wassers aus den Penn- leger-Quellen bekommt der Ritten. Die Entschei dung in der Landesregierung fiel nicht einstim

der Landesregierung reichte die Gemeinde Ritten am 16. Juni 2000 in Rom beim Obersten Wassermagistrat Rekurs ein. Mit Genug tuung wurde in Barbian dessen Entscheidung ver nommen. Er entschied im März 2003 gegen den Rekurs der Gemeinde Ritten und somit für den Be schluss der Südtiroler Landesregierung. Das Was sermagistrat in Rom befand den Kompromiss der Landesregierung als gerecht und angemessen für beide Streitparteien. Obwohl ein Rekurs gegen die ses Urteil kaum Aussichten auf Erfolg hat und wei tere Anwalts

- und Gerichtsspesen verursacht, hat die Gemeinde Ritten beim Vereinigten Senat des Kassationsgerichtes eine Aufhebung des letzten Urteils beantragt. Wohl kaum wird dieser endlose Wasserstreit mit einem Bescheid des Vereinigten Senats des Kassationsgerichtes beendet sein. In diesem Sinne können wir auch in Zukunft eine Fortsetzung des aufregenden Kampfes um un sere Pennleger-Quellen erwarten und hoffen, dass das Wasser dieser Quellen nicht einmal wirklich ausschlaggebend für die Versorgung unserer

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Page 8 of 487
Author: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Place: Barbian
Publisher: Gemeinde Barbian
Physical description: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 465 - 478
Subject heading: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Location mark: III 209.168
Intern ID: 338462
Zum Geleit Liebe Bürger von Barbian und Kollmann, mit der Herausgabe des »Gemeindebuches von Barbian«, verfasst von verschiedenen Autoren, wird eine große Lücke im Kulturbereich unserer Gemeinde geschlossen. Es ist eine große und besondere Freude, dass es endlich gelungen ist, diesem Bedürfnis gerecht zu werden, und wir können uns glücklich schätzen, solch ein Werk über unsere Gemeinde unser eigen zu nennen. Ich weiß, dass für den Inhalt dieses ein maligen Werkes bei der Bevölkerung von Barbian

und Kollmann großes Interesse und Erwarten be steht. Als Bürgermeister der Gemeinde Barbian hof fe ich, dass unser Gemeindebuch Eingang in jede Familie findet - ist es doch ein Nachschlagewerk aus geschichtlichen und volkskundlichen Quellen - und dass man es auch den Gästen von Barbian weiterreicht, um somit die Liebe und Bindung mit unserem Dorf zu kräftigen. In jahrelangem, mühevollen Sammeln von un zähligen Details trugen die Verfasser ein Mosaik bild unserer Gemeinde zusammen, das nun in ge druckter

Form vorliegt. Ich danke den Autoren dieses Buches für ihre Arbeit zum Nutzen unserer Gemeinde. Dank und Anerkennung möchte ich aber ganz besonders den Mitarbeitern des Bildungsausschus ses von Barbian aussprechen, der unter der Füh rung von Frau Elisabeth Sagmeister-Prader Ideen geber und Initiator dieses umfassenden Werkes ist. Nicht unerwähnt darf Christoph H. von Hartun gen bleiben, der das Entstehen des Buches beglei tete. Auch dem Gemeinderat von Barbian und der Abteilung Kultur des Landes

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Page 93 of 487
Author: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Place: Barbian
Publisher: Gemeinde Barbian
Physical description: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 465 - 478
Subject heading: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Location mark: III 209.168
Intern ID: 338462
Steile Weinberge und Kastanienbäume beim Unteraichner. Produktion von 950 Hektoliter Maische. Durch die Kelterung wird die Menge ungefähr um ein Drittel verringert, sodass dies einer durchschnittlichen Jahresproduktion von ungefähr 630 Hektolitern Wein entsprach, also ungefähr 55 Liter pro Bewoh ner. Wie karg das Rebenerträgnis war, zeigt ein Vergleich mit der Gemeinde Karneid. Diese ver fügte über ein Anbaugebiet von lediglich 35 ha, er zeugte aber 1500 Hektoliter Maische. Angebaut wurden

die Sorten Rotvernatsch und Furner Hott ier für Rotweine, die Sorte Blatterle für Weiß weine. Als einziger verkaufte Johann Nössing, Oberschinter, sein Erzeugnis als Wein. Andere Produzenten, vor allem der tieferen Tallagen, ver kauften Maische innerhalb der Gemeinde oder schenkten den Wein - die nötige behördliche Ge nehmigung vorausgesetzt - selber aus. Am 19. Jän ner 1889 jedenfalls beauftragte die Bezirkshaupt mannschaft die Gemeinde den Leitner, den Gugg und die Peitznerin von Saubach zu vernehmen

steuerfrei, es musste lediglich ein Pauschalbetrag zur Verzeh rungssteuer im Ausmaß von 70 kr. je Hektoliter Brandtwein bezahlt werden. Diesen Betrag hob die Gemeinde ein und lieferte ihn beim k. k. Steu eramt in Klausen ab. Bis zum 22. September 1889 hatten 57 Barbianer Bauern ihr Vorhaben der Schnapserzeugung aus »Weintreber, selbst erzeug tes Obst, Beerenfrüchte« angemeldet, die aller meisten eine bescheidene Menge von 25 oder 50 Litern. Georg Gafriller, Fallinaich, Josef Rabenstei ner, Nudl

(der als einziger über zwei Brenn apparate verfügte), Franz Gasser, Unterschinter, meldeten je fünf Hektoliter an, Johann Gasser, Unterplunger, vier, Christian Rabensteiner, Biih- ler, drei, Johann Nössing, Oberschinter, und Josef Rabensteiner, Oberplanatscher, zwei Hektoliter, weitere zehn Bauern je einen Hektoliter. Insge samt eine Produktion von 51 Hektolitern (= 5100 Li- 90 Christoph H. von Hartungen: Die gute alte Zeit: die Gemeinde Barbian 1814-1918

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Page 447 of 487
Author: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Place: Barbian
Publisher: Gemeinde Barbian
Physical description: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 465 - 478
Subject heading: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Location mark: III 209.168
Intern ID: 338462
für die Gemeinde Barbian brauche. Nach vie len Beratungen und Überlegungen war man sich im Klaren, dass es ein Bau werden muss, in dem alle Vereine ihren Platz finden, sowie auch der Kin dergarten untergebracht wird. Die Idee war klar, es soll ein »Haus der Vereine« werden, in welchem das Vereinsleben der Gemeinde erhalten und in Zu kunft noch mehr gefördert werden soll, wodurch eine echte Dorfgemeinschaft entstehen kann. Das war das Hauptanliegen aller, die sich darum bemüht haben. Am 11. Mai 1977 wurde

, Josef Psenner, Hydrauliker, Josef Rabanser, Gamper, Konrad Gantioler, Zarl, Hermann Rabanser, Pschnacker, als amtierender Bürgermeister der Gemeinde, Helmut Moser, Werner Keck, Walter Gantioler, Franz Saur und Albin Hvala (alle aktive Mitglieder des Sportvereins SC Barbian und somit Vertreter der Jugend von Barbian). Die Genossenschaft bestand aus zehn Verwal tungsräten und fünf Aufsichtsräten sowie einer Schriftführerin. Der Initiator des Vereinshausbau es, Helmut Moser, wurde zum Obmann gewählt

von Martina Moser, Moser-Häusl, abgelöst. Die beiden haben von Anfang an bis zur offiziellen Übergabe an die Gemeinde, die Tätigkeit der Ge- 444 | Anhang II: Die Vereine von Barbian

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2003
Barbian : eine Gemeinde stellt sich vor
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Page 88 of 487
Author: Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Place: Barbian
Publisher: Gemeinde Barbian
Physical description: 480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 465 - 478
Subject heading: g.Barbian ; s.Heimatkunde
Location mark: III 209.168
Intern ID: 338462
haus am Rittner Horn auf 2261 m Meereshöhe, ein Bad mit alkalisch-saliner Quelle (Dreikirchen) und eine Burg in Kollmann (Friedburg). Im Dorf gab es die Niederlassung einer Frauenkongregation (Barmherzige Schwestern aus dem Innsbrucker Mutterhaus im neuerbauten Armenhaus), eine Hebamme und je eine Feuerwehr in Barbian und Kollmann. Der nächste Bahnhof befand sich in Waidbruck. Was nicht erwähnt wird und also fehlte, waren Telefon- oder Telegrafenanschluss in der Gemeinde und ein Arzt; all

dies befand sich in der Gemeinde Waidbruck. Über den Gesundheitszustand der Gemeinde bevölkerung wissen wir wenig, einen gewissen Eindruck vermittelt uns das »Todten Beschau Pro tokoll für das Jahr 1893« (eines der wenigen im Ge meindearchiv erhalten gebliebenen). Im Verlauf dieses Jahres verstarben in der Gemeinde Barbian 31 Personen, 16 Frauen und 15 Männer. Nicht bei allen Verstorbenen sind Alter, Beruf und Todes ursache genau angegeben, aber folgende Informa tionen sind gegeben: 4 starben als Kinder

zwischen 70 und 80 sowie den 40- bis 50-Jährigen. Die Todesursachen der Die Huberfamile um 1910. Josef GafriIler und Elisabeth geb. Schrott (Aspinger) mit Kindern aus zwei Ehen: Maria und Christine (sitzend von links), Regina, Josef, Johann, Elisa beth, Kreszens (stehend von rechts). Christoph H. von Hartungen: Die gute alte Zeit: die Gemeinde Barbian 1814-1918 85

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