Sie sagte sich immer wieder diese Worte vor, sie schrieb Mama, daß der Bozner-Arzt sich wahrscheinlich nicht auskenne, und sagte dasselbe Valentin und fragte wieder. „Ja, was für eine Störung? Davon sagte er nichts, weil er es selbst nicht weiß. Ich glaube ihm auch jetzt gar nicht mehr. Adele hat doch recht, er ist ein Schwarz seher. Und es ist doch ein Kind.' Sie sagte es erregt, wie im Trotz gegen den Arzt, gegen jeden, der ihr den Lieblingsgedanken nehmen wollte. Zwei Tage später kam
ein Brief Mamas , in dem ihr diese vorschlug, nach Innsbruck zu kommen und Pro fessor Doblander zu konsultieren. Der sei bekannt ob seiner großen Erfahrung in diesen Angelegenheiten, auch bekannt ob seiner klaren, sicheren Art, die keine Umschweife mache und nie Zweifel ließe. Lori lief mit dein Briefe gleich ins Bureau, um ihn Valentin zu zeigen. „Das ist das Richtige,- sagte sie, „ja, Valentin, ich fahre zu Doblander, das mußt du erlauben.^ „Aber natürlich, Lori, das tu. Und wenn du bis Samstag warten
willst, so fahre ich mit, früher könnte ich freilich nicht fort.' Sie war einverstanden, fragte, ob er nicht jetzt schon heimgehen wollte, es sei doch schon sechs Uhr, und sprach, während er sich ankleidete, davon, wie angenehm es ihr sei, daß er mitkomme. Aber auf dem Heimweg überlegte sie, daß heute erst Donnerstag sei und ihre Ungewißheit nur unnütz verlängert werde, und bat darum Valentin, schon morgen reisen zu dürfen. „Gut, wenn es dir so lieber ist. Weißt du auch, Loch daß es das erste Mal