Fragmente aus dem Orient ; Bd. 2
397 erklären neben dem deutschen Ausleger auch den Autor selbst, den guten Konstantin Porphyrogenitus für einen Ignoranten. „Wer denn dieser Konstantin eigentlich sey und was denn er vom Peloponnes seiner Zeit wissen konnte?" Kon stau tinus Porphyro- genitus, der YIJI. dieses Namens, war Autokrat von Byzanz, regierte 47 lange Jahre (912 — 959) und schrieb eine Menge Bücher, von denen jedoch nur drei, die Beschreibung der Provinzen, die Abhandlung über äußere Politik und innere Verwaltung
des Reiches und das Werk über die Ceremonien des kai serlichen Hofes bis auf unsere Zeit gekommen sind. Von Geist, Humor, Malice und tragischem Schwung, welche die Denkwürdigkeiten von Belisars Geheim schreiber Procopius so anziehend machen, entdeckt scheint dem trefflichen und wohlverdienten Manne zu ent gehen, daß die byzantinischen Autoren den Begriff »in 86rvitut6m redigere« allzeit durch die Form faXaßcövo (zum Sklaven machen), den Volksbegriff dagegen durch die Form ffd-xüßog, odXaßm-c>. aus drücken
. Demnach wäre es im byzantinischen Sprachgebrauch gerade wie im deutschen: tdxäßog ist ohne Ausnahme die Volksbezeichnung „Slave", tfy.Xaßog aber (mit eingeschaltetem ■*) bald das Volk, bald der Knecht, Slave oder Sklave. Die Bedeutung des Wortes 7 apadSosiä^g hat wohl der berühmte Slavist Kopitar zuerst sach- und schulgerecht aus dem Russischen erklärt, wo Gorasd, „ver schmitzt, verschlagen" heißt. Im Böhmischen findet man das Wort ebenfalls als iiorazä und Gomzd. Schafa rik II, 475.