Chronik des Marktes Mittenwald, seiner Kirchen, Stiftungen und Umgegend
im Ballen- oder Waaren-Haus, die immer ein ähnliches Erträgniß wie der Länd-Stadel ergaben, 4) aus dem Brückenzoll, 5) aus den Gefällen des Fischerhauses und der Pflasterbüchse, die 1638 31 fl. 20 kr. abwarf, 6) aus dem Wein-, Bier- und Branntwein-Umgeld im Betrage zu 137 fl. 19 kr. (Andräas Pader zahlte das meiste Umgeld, nämlich 30 fl. 20 kr. für 70 Uern gestorben. Sein Sohn und Nachfolger auf dem Mühlanwesen, Joseph Pader, hcirathete 1777 die Jungfrau Ursula Hornsteiner, Tochter des Roth- gärbers
Lorenz Hornsteiner. Mit ihr erzeugte er die Söhne Johann — den nachmaligen Handelsmann und Geigenverleger — Andräas, nachmals Dom- capitular und Dompfarrer zu München, Franz, Nikodem, Joseph und Tho mas, und die Töchter Elisabeth, Maria, Rosina und Genoveva. Seine Wittwe Ursula Pader und ihre zahlreiche Familie war während der Kriegs- jahre 1805 und 1809 von großen Schrecken und Bedrängnissen umgeben, namentlich wegen der örtlichen Lage ihres Mühlanwescns hart an der Jsar- brücke, die häufig
der Schauplatz blutiger Gefechte war. Ihr Sohn Niko dem, der mit seiner kleinen Mannschaft die Jsarvrücke gegen die anrücken den Tiroler heroisch vertheibigte, wurde vor den Augen der Mutter von den feindlichen. Kugeln verwundet. Ein anderer Sohn, Namens Joseph und ebenfalls Soldat, starb i. I. 1812. Nach der Schleifung der Festung Scharnitz übernahm sie kontraktmäßig die Lieferung der abgebrochenen Quadersteine, die sie nach Bayern führte, mußte aber jahrelang auf die Auszahlung des bedungenen Fuhrlohnes
warten. Ihr jüngster Sohn Tho mas übernahm 1815 das väterliche Anwesen. Die jünger« von dem Meßgermeister Georg Pader abstammende Pa- der'sche Linie wurde von dessen Sohn Dominicus fortgepflanzt. Dieser er zeugte die Söhne Joseph, Franz, Johann, der ein schwunghaftes Fracht fuhrwesen nach Italien und den süddeutschen Handelsstädten betrieb, Kaspar, nachmals Pfarrer und Dekan zu Grafing, Martin und Joseph den Glaser- mcister.
