beginnen nun auch die Deutschen kirchliche, d. h. nichtdeutsche, Namen Zu führen. Ladinische Herren und reiche Gutsbesitzer, wie weiland Quar- tinus, gab es schon lange nicht mehr; wenn also um diese Zeit die Herren und Ritter Petrus, Nikolaus, Michael heißen, so ist gleichwohl ihr Deutschtum nicht in Frage; wenn sich aber mindere Leute in jenen Tagen und auch später noch Minigo, Sylvanus, Urso oder auch Petrus, Nikolaus, Michael nennen, so sind es sicherlich Ladiner. Im vierzehnten Jahrhundert neigt
16 I. Die Entwicklung der deutschen Alpendörfer. Waldgeruch nicht zu verkennen ist. Bald mischten sich je doch in diese heidnischen auch kirchliche, hebräische, griechische Namen, die das Christentum mitbrachte, wie Petrus, Jo hannes, Stephanus, Adam, Abraham, Jakob, Davi. l. s. w. Das nahe Zusammenleben führte aber in diesem Stück all mählich zu gegenseitigem Entgegenkommen. In der Mitte des zwölften Jah rhunderts w erden im Innthals Ladin er mit deutschen Namen erwähnt, und einzelweise
), nun mehr germanisiert und legten sich auch deutsche Namen bei, wodurch das Gleichgewicht wiederhergestellt wurde. Die alten lateinischen Heidennamen Sylvanus, Ursus, Lupus, Lupicinus, Luvisinus u. s. w. sind nun verschollen. (Ein vorkommt, möge aus einem deutschen Silbawà „in lateinischen Klang hinübergezogen' sein, allem auf romanische Hörige in Rätim Paßt diese Annahme sicherlich nicht.