¬Das¬ Dekanat Lana und Meran : (mit beachtenswerten Nachträgen).- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 4)
und endlich Bischof von Fceising und dritter Nachfolger Korbinians.- Darin heißt es, daß Korbinian, welcher in Kuens Güter besaß, eine Basilika zu Ehren des hl. Valentin und des hl. Zeno erbaute, welche auf einer Anhöhe mit jähen Abhängen lag. Aribo erzählt (I. «,), daß er als kleiner Knabe bei Bei setzung des hl. Korbinians in der Kirche St. Valentins der Nachtfeier beiwohnen wollte, da fiel er, neben der Stadtmauer hinlaufend, in die unten vorbei- tobende Passer und blieb wie durch ein Wunder
noch an einer der Klippen hängen. Diese Stelle benützen die neuesten Geschichtsforscher, um die hohe Lage der Valentinskirche auf Zenoberg zu beweisen. (Damals bestand also noch die Stadt, aber bald nach Aribos Tode, zwischen ?8à und 857 scheint sie gänzlich zugrundegegangen und verschwunden zu sein.) Bereits um die Mitte des 6. Jahrhunderts hatte „Venantius Fortunatas, Bischof von Poi- tois', das Grad des hl. Valentin auf seiner Pilgerreise besucht (Paul, Diakon Vi. (5. ll. IV, 363). Dahin als zum Grabe des ersteren
wallfahrtete dieser Bischof oft und wollte auch daselbst beigesetzt werden,. was auch geschah (Bartholomäus v. Trient um 1244'. làmiogi in Asstg, 3g.nvwrnm). Nach der Übertragung der Gebeine des hl. Valentin um 768 nach Passau und des hl. Korbinian nach Freising im nämlichen Jahre mag auch seine Ver ehrung an dwser Stelle abgenommen und mehr an fein Bethaus in Ober mais (St. Valentin) sich angeschlossen haben. Diese Entführung der heiligen Leiber von Zenoberg läßt es auch erklären, daß daselbst der Name
St. Va lentin als Patron verloren ging und eine fränkische Heilige, St. Gertrud, an seine Stelle als Patronin treten konnte. Die Wahl gerade dieser Heiligen scheint mit dem Vorhandensein des Grabes des hl. Valentin sogar in näherer Beziehung gestanden zu sein; denn nach Ottos Handbuch, IV. Aufl., S. 934, wurde diese Heilige, Tochter Pipins v. Landen (1- 669) als Beschützerin der Reisenden, Armen, der „Gräber' verehrt. Bemerkenswert ist aber, daß die kleinere Sapelle dem hl. Valentin, die größere