¬Eine¬ Dörcherfamilie. Die Wilderer [u.a.] : drei Original-Erzählungen.- (Bilder aus dem Tiroler Volksleben ; 3)
Doch da Öffnete sich leise die Stubenthür itnb es schaute ein Kops neugierig herein nach ihm. Das war er, der alte Schrosenecker, ja er ist's, kein Traum wars. „Ah, N'ooä momiuA'!" sagte der Engländer sich erhebend. Und sie schüttelten sich die Hände; dieses stumme Reden, sagte viel, auch die Augen sagten es und die fröhliche Wie stch Landfremde innige Ireunde werden! Und nun kamen alle nach einander, die sechs Buebeu herein in die Stube freundlichen Blickes nach dem Gast schauend
und ihn- nach Thalsitte mit einem „Gelobt sei Jesus Christus, guten Morgen" grüßend. Bald folgte'auch Thrinele und stellte wieder, eine Schüssel mit blendend weißer Milch als Frühstück vor, der Gast bekam dann als Zugabe noch zwei weichgesottene Eier und Butter. Der Engländer machte Thrinele zu Schanden, er aß mit den Blechlöffel aus der Schüssel heraus wie die Schrofenecker, und dazu einen. tüchtigen Keil schwarzen Brotes; auch die zwei, Eier verzehrte er mit Lust ■ und strich sich erst noch Butter aus das Brot
. „Bist du wohl auch satt?" fragte Thrinele den Gast mit besorgter Miene. sagte der Engländer, indem er mit der Hand eine Bewegung bis zum Halse hinauf machte. Thrinele lächelte vergnügt, sie trug- ab und die Tafel wurde auf gehoben. - : „Ihr habt mich noch nicht gefragt, wer ich sei", sieng nun der Engländer zu sprechen au; „und ihr hingegen haßt mir schon euere ganze Familiengeschichte erzählt. Die .Pflicht der Dankbarkeit -fordert,- daß ich meinen Lebeus- rettern doch auch sage, wer und woher ich, sei." '