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Place:
Terenten
Publisher:
Bildungsausschuß Terenten [u.a.]
Physical description:
600 S. : Ill., graph. Darst., Kt.
Language:
Deutsch
Subject heading:
g.Terenten ; s.Heimatkunde
Location mark:
II A-23.826/1 ; II 157.479/1
Intern ID:
148186
Grund für die Ablehnung war die Be schädigung der Böden durch die Steigeisen, die die Spieler oftmals tragen mußten, um auf den vereisten Wegen weiterzukommen. Für andere war das Spiel wohl auch aus sittlicher Sicht nicht tragbar. Wie oder durch wen das Spiel nach Terenten gekommen ist, darüber gibt es keine eindeutig sicheren Aussagen. Nach den Erzählungen des Wieserva- ters soll es bruchstückhaft zuerst von einem gewissen »Brieftroga-Ando«, Andreas Lechner (geb. 1892), einge führt worden
sein. Der »Oberhauser- Hans«, Johann Künig (geb. 1904), dessen Vater aus dem Ahrntal stamm te (dort reicht das Nikolausspiel viel weiter in die Geschichte zurück als in Terenten), soll das Spiel dann in Te renten richtig in Schwung gebracht haben. Er war - vielen mündlichen Aussagen zufolge - ein begeisterter Spieler. Er soll Spielszenen und Rei me eingeführt haben, so »Bauer und Pater« sowie »Doktor und Buchen steiner-Mandl«. Nach den Erzählun gen des Peter Niederkofler (geb. 1915, f 1997), dessen Vater ebenfalls
aus dem Ahrntal stammte, trafen sich sein Bruder Johann und Johann Künig beim Oberpertinger, um dort die Spie ler einzulernen. Gelegentlich gab es in Terenten sogar zwei Spielgruppen, eine in Pichlern und eine in Terenten. Es kam anscheinend sogar vor, daß die Spieler untereinander rivalisierten und in Raufereien verwickelt waren. Ein anderer Hinweis auf die Herkunft des Spiels könnte im Reim von »Mann und Frau« liegen, in dem der Mann sagt: Grießt enk Gott, meine Damen und Hearn, / i kimm her von der Koppler