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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1988
Völs am Schlern : 888 - 1988 ; ein Gemeindebuch
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Page 543 of 697
Author: Völs am Schlern ; Nössing, Josef [Bearb.] / bearb. von Josef Nössing. [Gemeinde Völs am Schlern]
Place: Völs am Schlern
Physical description: 691 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Völs <Schlern> ; s.Heimatkunde
Location mark: II 90.615
Intern ID: 91441
, die öffentlichen Fonds waren somit wichtige Kreditge ber für die Bevölkerung. Bevölkerung Die Bevölkerungszahl der Gemeinde Völs war damals geringer als heute (30. 11. 1987: 2591 Einwohner). Dabei fällt zwischen 1855 (Quelle: Bezirksamtsakten Kastelruth, Fasz. 2, im Staatsarchiv Bozen — abgekürzt StaB) und 1900 (Quelle: Gemeindelexikon) ein Bevölkerungsrückgang auf, der in einzelnen Fraktionen besonders stark ins Gewicht fällt. Nur Blumau erlebte einen starken Aufschwung, fühl bar

war dieser auch in der Sommerfrische von St. Kon stantin. 73 Gemeindeangehörige lebten auswärts, alle bis auf einen innerhalb von Tirol. Man kann also durchaus glauben, wenn die Gemeinde in zahlreichen Eingaben ihre Armut bekräftigt und jede zusätzliche Belastung scheut. Da die Gemeinde für mittel lose Gemeindebürger aufzukommen hatte, war sie bei Neu aufnahmen in den Gemeindeverband und bei der Erteilung des politischen Ehekonsenses äußerst zurückhaltend. „Politischer Ehekonsens" und Moral Eheschließungen galten damals weit

weniger als heute als Privatangelegenheit. Sie waren an die Zustimmung der politischen Behörde und in erster Linie an das Gutachten der Gemeinde gebunden. Keine Schwierigkeit, diese Gut achten im positiven Sinne zu erteilen, hatte im Jahre 1861 die Gemeinde bei Hofbesitzern wie dem 37jährigen Josef Kompatscher, Trafunser, der sich mit einer Salmseinertoch ter verehelichen wollte, und beim 44jährigen Michael Mas- soner, Oberbergler, der eine 33jährige Bauerntochter von Steinegg heimführen

wollte, da er „zur Führung der Wirt schaft eine Hausfrau benötigte", wie er in seinem Gesuch angab. Keine Aussicht auf positive Erledigung hatte hingegen Johann Lantschner, Holzarbeiter bei der städtischen Holz reife in Bozen (1856), aber selbst bei Alois Raßler, der um die Bewilligung zur Wiederverehelichung mit der Bindermei stertochter Rosina Furgler aus Gries ansuchte, blieb die Gemeinde unbeeindruckt von seinem recht hübschen Jah resverdienst von 700 bis 800 fl als Knoppenmüller an der Talfer im Dienste

des Lederermeisters Karl Moser. Die Gemeinde erklärte, sie kenne die Verhältnisse nicht und könne nicht beurteilen, ob nicht etwa mit der Aufnahme derartiger auswärtiger Familien (!) der Gemeinde Völs eine Last erwachse, die die sehr arme Gemeinde Völs nicht tragen könne. Die Gemeinde sei nicht geneigt, an auswärts sich aufhaltenden Individuen einen Ehekonsens zu erteilen; solle doch die Gemeinde seines Aufenthaltsortes den Bitt steller in ihren Gemeindeverband aufnehmen und ihm den Ehekonsens erteilen

1
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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1988
Völs am Schlern : 888 - 1988 ; ein Gemeindebuch
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Page 557 of 697
Author: Völs am Schlern ; Nössing, Josef [Bearb.] / bearb. von Josef Nössing. [Gemeinde Völs am Schlern]
Place: Völs am Schlern
Physical description: 691 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Völs <Schlern> ; s.Heimatkunde
Location mark: II 90.615
Intern ID: 91441
von den Geldgebern des Konsortiums bean sprucht würde. Er ersuchte die Präfektur um die Ermächti gung zu einem gerichtlichen Vorgehen gegen seine Amts vorgänger, die er der Mitwisserschaft und zumindest der Verletzung der Aufsichtspflicht bezichtigte. Der betref fende Beschluß, mit dem er einen Rechtsanwalt von Padua mit der Vertretung der Gemeinde beauftragte, trägt das Datum 9. Februar 1933. Am 22. desselben Monats befand die Präfektur, daß Baseggio durch einen Rechnungsbeamten der Präfektur abzulösen sei

, der für die Feststellung des von der Gemeinde erlittenen Schadens geeigneter sei. Rag. Di Stefano arbeitete einen Monat und fertigte dann sowohl in Kastelruth wie in Völs den Beschluß aus, daß die Herren Cav. Vanzo und Adv. Grassi keineswegs ihre Aufsichts pflicht vernachlässigt hätten und man im Augenblick über haupt nicht feststellen könne, ob und welchen Schaden die Gemeinden erlitten hätten, und daß man deshalb zumin dest einstweilen die Sache auf sich beruhen lassen müsse. Die Gemeinde Völs mußte wegen

der Rückgabe der Kaution und der sequestrierten Steuerbeträge einen langen Prozeß führen, der 1938 — acht Jahre nach der Entdeckung der Unterschlagung — mit einem Vergleich endete. Emen anderen Prozeß verlor die Gemeinde gegen die Raiffeisenkasse wegen eines Darlehens, das sie vor dem Kriege zwecks Bau des Altersheimes und der Schule von Völser Aicha aufgenommen hatte. Die Gemeinde begrün dete ihr schließliches Nachgeben mit der Notwendigkeit, die Raiffeisenkasse zu unterstützen, die wegen des Konkur ses

der Sennerei in arge Schwierigkeiten gekommen war. Die Rechtsanwaltskosten beliefen sich im Jahr 1933 auf 3182 Lire. Einen weiteren Prozeß wegen Ärzterechnungen Dr. Claras aus den zwanziger Jahren verlor die Gemeinde 1940. Auch hier kassierte der Advokat. 1939 mußte der Chef des Rechnungsamtes der Präfektur, der uns bereits bekannte Rag. Di Stefano, erneut nach Völs kommen, um die Jahresabschlußrechnungen für die Haushalte 1933 bis 1936 zu erstellen, die sich durch sehr starke Rückstände bei Einnahmen

in den Ge meindebeschlüssen wahrzunehmen. Der letzte faschistische Amtsbürgermeister, Cav. Dob- lander, traf 1941 eine gänzlich zerrüttete Finanzlage an: Bei Einnahmen von 147.727 Lire betrugen die Schulden außer halb der Bilanz 155.813 Lire, die nur durch massive Holz schlägerungen und Staatsbeiträge gedeckt werden konnten. Stets Geld hatte die Gemeinde jedoch für nationale Zwecke. 1929 erwarb sie 40 Uniformen ä 20 Lire für die Jugendorganisationen der faschistischen Partei, da die Eltern keine kauften, obwohl

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1988
Lüsen : Natur - Kultur - Leben ; Dorfbuch
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Page 121 of 595
Author: Delmonego, Ernst [Hrsg.] / hrsg. von Ernst Delmonego im Auftr. der Gemeinde Lüsen
Place: Lüsen
Publisher: Eigenverl.
Physical description: 583 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 579
Subject heading: g.Lüsen ; s.Heimatkunde
Location mark: II 91.125
Intern ID: 149918
Nach dem Ehehaft Taiding befaßte sich der Gemein deausschuß mit den anfallenden Problemen: Wege und Brücken, Holzschlägerung, Schutzbauten, Aufrechter haltung der Ordnung, Lizenzen, Wasserleitungen, Armenversorgung, Gesundheitswesen, Schule und dergleichen, worüber im einzelnen noch zu berichten sein wird. Die Gemeinde war auch verpflichtet, zur Erhaltung und zum Neubau von Kirchenbauten beizutragen, allerdings mußte der Kirchpropst vorher eine Bewilligung einholen (1819). Auf Wunsch

Kronen zum Bau einer neuen Orgel bewilligt, 1909 übernahm die Gemeinde auf Antrag des Pfarrers die notwendigen Fuhren und Robo ten für den Umbau der Sakristei, bzw. für eine neue Kirchturmuhr (1911). Dem Gemeindeausschuß oblag es bis 1926, Handwerker und Zugewanderte bzw. Zugeheiratete in den „Heimat verband“ aufzunehmen: Gemeindemitglied konnte nur werden, wer dort einen besteuerbaren Grund besaß, ein Gewerbe ausübte oder sonst einer geregelten Arbeit nachging. 1831 wurde z.B. Alois Zingerle

als Schneider meister von der Gemeinde aufgenommen, nachdem er drei Jahre als Schneiderknecht in der Gemeinde gedient hatte. Er hinterlegte dem Gemeindevorstand 3 fl Auf nahmegeld. In den Jahren 1850/52 wurde eine ganze Reihe von Handwerkern aufgenommen: Webermeister, Schustermeister, Zimmermeister, Schneidermeister, Radermeister, Klamperermeister. Dienstboten und Ta gewerker durften nur mit Bewilligung der Gemeinde heiraten. Unter anderem hatte der Gemeindeausschuß darüber zu befinden, wie viele Stämme

der einzelne Einwohner im Gemeindewald oder im Eigentumswald schlagen durfte. 1914 beschwerte sich die Bevölkerung, daß die derzeitige Gemeindeverwaltung bei der Gewährung von Holz viel „radikaler“ sei als frühere Verwaltungen. Dagegen ver wehrte sich die Gemeinde mit dem Hinweis, daß die Leute neben dem Brennholz auch Stämme fällten und sich so die Arbeitsschichten bezahlten. Die Gemeinde müßte gerade jetzt bei den hohen Ausgaben für den Straßenbau den Sagewald als wichtigste Einnahmequel le schützen

jemand angetroffen wurde, so wurden ihm die „Granten“ abgenommen. Ferner wurde verlangt, daß jeder „Grantenklauber“ einen Erlaubnisschein vom Grundbesitzer vorzuweisen habe. Im Jahre 1909 erklärte sich die Gemeinde bereit, zum Bau eines Telefons 170 Stangen und 100 Kronen Bau steuer sowie das Lokal zur Verfügung zu stellen. Im dar auffolgenden Jahr wurden 150 Stangen und 300 Kronen bewilligt. 1912 verlangte man, daß die Telefonleitung längs der neuen Straße angelegt werde und nicht wie vor gesehen

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1988
Heimatbuch der Gemeinde Kiens
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Page 79 of 595
Author: Erardi-Gasser, Agnes ; Arbeitskreis Heimatbuch Kiens / hrsg. vom Arbeitskreis Heimatbuch Kiens im Auftrage der Gemeinde Kiens. Mit Beitr. von Agnes Erardi-Gasser ...
Place: Kiens
Publisher: Arbeitskreis Heimatbuch
Physical description: 587 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II 91.502
Intern ID: 141109
durch den gewählten Gemeindeausschuß und dem Gemeindevorsteher ersetzt. Bis 1849 war jede Fraktion der heutigen Gemeinde Kiens eine selbständige Gemeinde. In diesem Jahre wurde der St Michelsburger ”Götzenberg” und Kien berg mit dem Dorfe Ehrenburg zu einer Gemeinde ver bunden. Ein Jahr später, also 1850, wurden auch der Getzenberg und Ehrenburg mit Krens zu einer Gemein de vereinigt. Ehrenburg war jedoch mit dieser Zusam menlegung nicht einverstanden. Ursprünglich sollten mit dieser Zusammenlegung Einsparungen

gemacht werden, was leider nicht zutraf. Die Gemeinde Ehren burg mußte nun für den Gemeindevorsteher eine hö here Entlohnung zahlen, als dies sonst früher für Ehrenburg allein der Fall gewesen war. Anläßlich der Rechnungslegung der Gemeinde Ehrenburg über den Verwaltungsabschnitt 1853/54 er suchte diese um die Trennung von der Gemeinde Kiens. Diesem Anträge wurde nicht stattgegeben und darauf verwiesen, daß bis zum Erscheinen eines neuen Gemeindegesetzes nicht darauf eingegangen werden könne

. Die Gemeinde Ehrenburg ließ aber nicht locker und beschäftigte sich 1855 erneut mit der Trennung von der Gemeinde Kiens. Im Gemeindeprotokoll vom 7. Fe bruar 1855 können wir lesen: ”Die gefertigten Gemeindeglieder von Ehrenburg haben bei der heute vorgenommenen Legung und Prü fung der Gemeinderechnung die neuerliche und nun seit ihrer Vereinigung mit der Gemeinde Kiens zum empfindlichen Nachtheile wiederkehrende Überzeu gung eines jährlichen Defizits geschöpft, während in den früheren Jahren stets

ein Aktivrest von einigen Gul den sich ergab. Die Ursache dieses Abganges ist nur in der Ausgabe zu suchen, welche die Gemeinde Ehren burg für die Besoldung des Gemeindevorstehers in Kiens mit jährlichen 18 Gulden 57 Kreuzer, ohne je hierüber gefragt worden zu seyn, aufgebürdet worden ist.

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1988
Lüsen : Natur - Kultur - Leben ; Dorfbuch
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Page 175 of 595
Author: Delmonego, Ernst [Hrsg.] / hrsg. von Ernst Delmonego im Auftr. der Gemeinde Lüsen
Place: Lüsen
Publisher: Eigenverl.
Physical description: 583 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 579
Subject heading: g.Lüsen ; s.Heimatkunde
Location mark: II 91.125
Intern ID: 149918
19.7 Ehrenbürger der Gemeinde Lüsen Mons. JOSEF GREUTER, geheimer päpstlicher Käm merer, k.k. Professor in Innsbruck, österreichischer Reichsrat, Mons. Dr. ALBERT JÄGER, geheimer päpstlicher Kämmerer, Ritter des Franz Josef Ordens, k.k. Pro fessor an der Universität Wien, österreichischer Reichsrat und Baron IGNAZ von GIOVANELLI zu Hörtenburg, Ti- rolischer Landmann, k.k. Oberlandesgerichtsrat zu Innsbruck, Abgeordneter des österreichischen Reichstages, erhalten am 13. August 1868 „in dank

und Gedei hen des Gemeindehaushaltes geopferten Dienste“ die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Lüsen verlie hen. H.H. STEPHAN RAINER, Pfarrer in Lüsen, wird in Anerkennung seiner vielen Verdienste für Kirche, Schule und Gemeinde während seiner fast 12jähri- gen Tätigkeit als Seelsorger am 12. Mai 1891 zum Ehrenbürger der Gemeinde Lüsen ernannt. WILHELM von ARBESSER, k.k. Bezirkshauptmann von Brixen, wird am 23. Dezember 1906 „zum Dank für seine hervorragende Mühewaltung und Hilflei- stung gegenüber

der Gemeinde Lüsen“ zum Ehren bürger ernannt. H.H. JOSEF SCHMID, Pfarrer in Lüsen, erhält am 16. Februar 1913 „für seine Verdienste in Kirche, Schule und Gemeinde während seiner elfjährigen Tätigkeit“ die Ehrenbürgerschaft von Lüsen. Dr. OTTO von GUGGENBERG, Bürgermeister von Brixen, erhält am 13. März 1913 „für seine Ver dienste um den Straßenbau nach Lüsen“ die Ehren bürgerschaft verliehen. N. NIEDERWIESER, k.k. Statthaltereirat und Leiter des Bezirkes Brixen, wird am 18. August 1918 auf Vorschlag

des Landtagsabgeordneten Malfertheiner zum Ehrenbürger der Gemeinde Lüsen ernannt. H.H. EDUARD MAIR UNTER DER EGGEN, Pfarrer in Lüsen, wird am 1. September 1952 zu seinem 25jährigen Pfarijubiläum in Lüsen in Anbetracht seiner großen Verdienste zum Ehrenbürger ernannt. H.H. MICHAEL OBERHOLLENZER, Pfarrer in Lü sen, erhält als Zeichen der Anerkennung und des Dankes bei seinem Abschied am 23. August 1959 die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Lüsen ver liehen. H.H. LORENZ AUER, Pfarrer in Lüsen, wird am 15. September 1963

der Wertschätzung und des Dankes für das Wohlwollen, welches immer von einer tief verwurzel ten Liebe und Verbundenheit mit der Heimatge meinde getragen war, VERLEIHT DER GEMEINDERAT IM NAMEN DER GESAM TEN BEVÖLKERUNG IHREM GESCHÄTZTEN ORTSKIND DR. JOSEPH GARGITTER ALTBISCHOF DER DIÖZESE BOZEN-BRIXEN DIE EHRENBÜRGERSCHAFT DER GEMEINDE LÜSEN

5
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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1988
Völs am Schlern : 888 - 1988 ; ein Gemeindebuch
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Page 277 of 697
Author: Völs am Schlern ; Nössing, Josef [Bearb.] / bearb. von Josef Nössing. [Gemeinde Völs am Schlern]
Place: Völs am Schlern
Physical description: 691 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Völs <Schlern> ; s.Heimatkunde
Location mark: II 90.615
Intern ID: 91441
nen Teilen der Heimweiden (Allmenden) Mähwiesen ange legt um so die Heuvorräte für die Winterfütterung zu vergrößern. Doch wollte man auf die Weidenutzung der nun zu Mähwiesen umgewandelten Weideflächen nicht ganz verzichten; die Gemeinde behielt sich (für die bisher dort weideberechtigten Bauern) das Weiderecht im Frühjahr (Vorweide) und dann — nach Einbringung der Heuernte im Spätsommer — das Nachweiderecht vor. Die Wiesen gingen dann — Sondernutzung führt oft zu Sondereigentum — mit der Zeit

in Privateigentum über, das jedoch mit dem Weide servitut belastet blieb. Diese Weideberechtigung wurde in alten Hausbriefen zugunsten der Gemeinde bestehend ein getragen. Dies, wie auch die Tatsache, daß diese mit dem Weideservitut belasteten Wiesen im Zusammenhang mit den angrenzenden Gemeindeweiden und Gemeindewäl- dern zu beweiden waren, beweist, daß auch die weidebela steten eigentümlichen Wiesen einst einen Bestandteil der gemeinen Weide, der Gmain (der Allmende), gebildet hatten. 1. Das Weiderecht

der Gemeinde Völs auf den äußeren Prösler Wiesen Wie bei der Servitutenregulierung 1864 ff. erhoben wurde, besitzt die Gemeinde Völs seit alters die Weidebe rechtigung auf den sog. äußeren Prösler Wiesen. 26 1867 zählte man 51 belastete Wiesen, die alle geschlossen bei sammen liegen und einen Gesamtflächeninhalt von 58 Joch 438 Klafter ä 1600 Wiener Klafter per Joch umfassen. Auf sämtlichen dieser Wiesen übt die Gemeinde Völs durch die Besitzer von Höfen und Gütern in Prösels, Prösler Ried, Ober

Gemeindeweide... auf die belaste ten Wiesen zur Weide fahren". Dieses Weideservitut grün det sich hauptsächlich auf das alte Herkommen. Dieses auch in Besitzurkunden der einzelnen Gutsbesitzer erwähnte Weiderecht lautet stets auf die Gemeinde. Mit diesem Weideservitut sind keine Gegenleistungen ver bunden. Die vorhin dargelegten tatsächlichen und rechtlichen Verhältnisse werden einstimmig als völlig richtig aner kannt. Sämtliche Parteien sprechen sich für die Regulierung des als zu Recht bestehenden

Weideservituts aus und vereinba ren auch für ihre Rechtsnachfolger nachstehende Regulie rung: Die Besitzer des belasteten Wiesenkomplexes „äußere Prösler Wiesen" anerkennen die im alten Herkommen und in der Schlern-Almordnung von 1563 begründete Weidebe rechtigung. Deren hinkünftige Ausübung hat jedoch unter Beobachtung folgender Modalitäten zu geschehen: 1. Die Gemeinde Völs verzichtet ausdrücklich und ohne Entschädigung für immer auf die Früh]ahrsweide. Die belasteten Wiesenbesitzer danken

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1988
Lüsen : Natur - Kultur - Leben ; Dorfbuch
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Page 327 of 595
Author: Delmonego, Ernst [Hrsg.] / hrsg. von Ernst Delmonego im Auftr. der Gemeinde Lüsen
Place: Lüsen
Publisher: Eigenverl.
Physical description: 583 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 579
Subject heading: g.Lüsen ; s.Heimatkunde
Location mark: II 91.125
Intern ID: 149918
Große Haus kaufen. Ritsch verlangte für das baufällige Haus 5000 Gulden, weil er glaubte, die Gemeinde sei gezwungen, das Haus zu kaufen. Der Gemeinde war das aber zu viel, so daß der Bau einstweilen unterblieb und das Material zum Teil zugrunde ging. Da Johann Ritsch die zwei Schulzimmer auf Georgi 1887 kündigte, beschloß die Gemeinde erneut, ein eigenes Schulhaus zu bauen (GAL-Prot. I). Für den Bau des Schulhauses stellte die Kirche das kleine Mesnerhaus samt dem dazugehörigen Garten

unter der Bedingung zur Verfügung, daß ein Stock des neuen Schulhauses für alle Zeiten dem Mesner als Wohnung überlassen werde und daß die Gemeinde dem Mesner einen Garten be reitstelle. Dem Mesner wurde der zweite Stock zugewie sen, in dem zwei Wohnungen eingerichtet wurden. Als der Mesner die kleinere nicht mehr nötig hatte, wurde sie dem Waldaufseher zur Verfügung gestellt. Im Frühjahr 1888 wurde der Neubau in Angriff genom men und das baufällige Mesnerhäusl abgerissen. Johann Ritsch, Besitzer des Großen

Hauses, der hinter dem Mesnerhäusl ein kleines Gärtchen besaß, das die Ge meinde als Baugrund benötigte, verlangte dafür, die Not lage der Gemeinde erkennend, den unverschämten Preis von 300 Gulden. Gebaut wurde mit geringer Ab änderung nach dem Plan des Brunecker Ingenieurs Ofer. Im Jahre 1888 wurde der Rohbau fertig und im Sommer 1889 der Innenausbau ausgeführt. Der Bau dürfte an die 7000 Gulden in Bargeld gekostet haben, wozu die Gemeinde folgende Unterstützung be kam: von Kaiser Franz Josef 300

für das Schulhaus wurde Ferdinand Plaseller, Räder, bestellt, der sich verpflichtete, die Kamine alle vier Wochen zu kehren und die Röhren alle 14 Tage. Ferner mußte er im Herbst und im Frühjahr die Fenster ein- und ausheben. Im Jahre 1898 wurde außerdem beschlossen, die Aborte nach außen zu verlegen, wodurch man zwar drei Zimmer gewann, aber der Gestank wurde nicht verrin gert und das Äußere des Schulhauses und des Dorfbildes arg verunstaltet. Die Gemeinde geriet wegen dieses Zu baues zudem mit der Besitzerin

des Großen Hauses, Rosina Prosch, geb. Niederkofler, in einen Streit (1906/07). 1906 ließ die Gemeinde einen Brunnen vor dem Schul haus errichten und 1911 zusammen mit dem Widum und dem Besitzer des Großen Hauses eine neue Wasser leitung vom Watscher herabbauen. Beim Dorfbrand von 1921 hielten die Steinmauern des Schulhauses fest, so daß es nach der Dachdeckung ver hältnismäßig rasch wieder benützt werden konnte.

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1988
Lüsen : Natur - Kultur - Leben ; Dorfbuch
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Page 326 of 595
Author: Delmonego, Ernst [Hrsg.] / hrsg. von Ernst Delmonego im Auftr. der Gemeinde Lüsen
Place: Lüsen
Publisher: Eigenverl.
Physical description: 583 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 579
Subject heading: g.Lüsen ; s.Heimatkunde
Location mark: II 91.125
Intern ID: 149918
neues Mesnerhaus zu bauen, und zwar auf Kosten des Gerichtes, wozu auch der Bischof und die Kirche einen Beitrag leisteten. Das große Mesnerhaus aber sollte bei der Gemeinde verbleiben. Damit war aber Pfarrer Joseph Gassmayr (1711-1724) nicht einverstanden, und er versuchte nachzuweisen, daß dieses Haus in alten Kir chenrechnungen und Urbaren immer als Mesnerhaus eingetragen gewesen sei. Doch das Haus blieb beim Gericht. Am 30. April 1733 verkaufte es der damalige Gerichtskassier Georg Niderist

. Dieser vermietete 1783 der Gemeinde ein zweites Schul zimmer um 5 Gulden, wodurch die große Schulraumnot erheblich gemildert wurde. Im Jahre 1820 kaufte Pfarrer Georg Niedermair das Große Haus um 575 Gulden und wollte es zu einem bes seren Schulhaus und einer Art Spital oder Armenhaus ausbauen lassen. Joseph Niederkofler, Prader auf Flitt, der dieses Haus im März 1868 mit allen Rechten und Pflichten erwarb, be setzte ab Georgi eigenmächtig ein Schulzimmer zu sei nem Gebrauch, versprach aber, dieses Zimmer

bis Jako bi wieder zu räumen und seiner Bestimmung zurückzu geben. Von der Gemeinde wurde Joseph Hinteregger, Zerfeiger, bevollmächtigt, mit Alois Thaler und Joseph Niederkofler die Verhandlungen in dieser Angelegen heit zu führen. Bald nach dem Einstand Pfarrer Rainers (1880-1891) bekam die Gemeinde, wie er schreibt, Leidereien mit den zwei Schulzimmern im Großen Haus. Der neue Käufer Johann Ritsch, Gerber aus St. Johann im Unter- inntal, steigerte nämlich den Mietzins von 5 auf 50 Gul

den. Die Gemeinde führte dagegen ins Feld, sie habe für diese Zimmer um 5 Gulden ein unveräußerliches Recht, da Pfarrer Georg Niedermair sie zu Schulzwecken aus gebaut und der Gemeinde überlassen habe. Dokumente hatte sie dafür allerdings keine aufzuweisen. Ritsch nahm einen Advokaten, und die Gemeinde verlor den Prozeß. Darauf ließ Ritsch die Schulzimmer räumen und die Bänke ins Freie stellen. Nun war die Gemeinde gezwungen, um doch noch Schulzimmer zu haben, die 50 Gulden Mietzins zu bezahlen

. Wie aus dem Gedenkstein, der heute neben dem Ein gang des Schulhauses eingemauert ist, hervorgeht, ent schloß sich die Gemeinde 1883, ein neues Schulhaus zu bauen. Es wurde Holz gefällt und Kalk gebrannt. Inge nieur Ofer aus Bruneck lieferte den Plan. Man wollte das

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1988
Heimatbuch der Gemeinde Kiens
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Page 68 of 595
Author: Erardi-Gasser, Agnes ; Arbeitskreis Heimatbuch Kiens / hrsg. vom Arbeitskreis Heimatbuch Kiens im Auftrage der Gemeinde Kiens. Mit Beitr. von Agnes Erardi-Gasser ...
Place: Kiens
Publisher: Arbeitskreis Heimatbuch
Physical description: 587 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II 91.502
Intern ID: 141109
1500-1504 entstand ein Streit um den Kühlechner Wald zwischen Ritter Kaspar Künigl und dem Bischöfe zu Brixen. Als Gemeinde ist die Gesamtheit aller Freien und Bauern einer Ortschaft zu verstehen, die unter einem Dorfmeister standen. Das Amt des Dorfmeisters wurde abwechselnd von bäuerlichen Besitzern der Gemeinde bekleidet. Die Be zeichnung Dorfmeister findet sich in Kiens bereits im Jahr 1514. Das ”Freyhaidt Puch” der Herrschaft Schenegg vom Jahre 1523 und die Dorfordnung von Kiens vom Jahre

und Urteile waren genaue stem ausgeführt, Giebigkeiten an die Priester und den Mesner waren geregelt, ebenso das Triften von Holz und die Fischerei. Das Aufkehren von Vieh in die Pich lerberg Alpe war namentlich geregelt. Die ländliche Gemeinde Nach Otmar Doblander ist Gemeinde seit alters her die kleinste Siedlungsform; in ihr schlossen sich die Menschen zusammen, um Feld und Flur, Wald und Wasser gemeinsam zu nutzen, die Lasten gemeinsam zu tragen und sich nach außen hin gegen jede mögliche Gefahr

zu schützen. So wurde die Gemeinde zur Schicksalsgemeinschaft, in der jeder auf die Hilfe des anderen, eben auf die Hilfe der gesamten Siedlungsge meinschaft rechnen konnte, die aber auch die Mitarbeit und die Bereitschaft, Opfer zu bringen, jedes einzelnen erforderte. In der germanischen Urzeit waren Grund und Boden Eigentum der Gemeinschaft. Privateigentum bildete nur das an der Wohnstätte gelegene, eingefriedete Hof gelände. Die stetig sich niederlassenden Sippen erhielten zu ihrem gemeinsamen

zu verstehen, die eine Dorfgemeinschaft mit Gemeinde land an Wald, Weide, Wasser, Wege und auch Sonder eigentum bildeten. Seit dem frühen Mittelalter nutzten die Nachbarn gemeinsam dieses Land. Nach Otto Stolz war der Raum dreigegliedert, und zwar in Almendgroß gemeinde, Dingstattgemeinde und Urpfarrgemeinde. Schöneck und Ehrenburg können als freie Gerichts gemeinden bezeichnet werden, wobei nicht ausge schlossen werden kann, daß sich Schöneck aus Teilen der ehemaligen Urpfarrgemeinde St. Lorenzen gebildet

hat. In Tirol war die Gemeinde stets frei und unterstand nie dem Grundherrn als ”untertäniger” Verband. Das provisorische Gemeindegesetz von 1849 - eine Folge der Märzrevolution von 1848 in Österreich - verkünde-

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1988
Lüsen : Natur - Kultur - Leben ; Dorfbuch
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Page 317 of 595
Author: Delmonego, Ernst [Hrsg.] / hrsg. von Ernst Delmonego im Auftr. der Gemeinde Lüsen
Place: Lüsen
Publisher: Eigenverl.
Physical description: 583 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 579
Subject heading: g.Lüsen ; s.Heimatkunde
Location mark: II 91.125
Intern ID: 149918
Man war über das neue Schulgesetz so aufgebracht, weil die Schule mit Ausnahme des Religionsunterrichtes ganz der staatlichen Aufsicht unterstellt wurde und weil man daher einen allzugroßen Einfluß liberaler Elemente befürchtete. Der Gemeindeausschuß verlangte daher in einem Schreiben an die Regierung die Erhaltung einer „echt confessionellen Schule“ (GAL-Prot. I). In diesem Zusammenhang wurden mehrere Tiroler Abgeordnete zu Ehrenbürgern der Gemeinde Lüsen ernannt (vgl. S. 172

). Nach der Schulvisitation von 1887, die ganz unbefriedi gend ausfiel, verlangte der Bezirkshauptmann von der Gemeindeverwaltung Lüsen, daß sie ehestens einen Pensionsbeitrag für den dortigen Schulleiter und Lehrer Franz Oberhäuser, der bereits seit einigen Jahren die Schule wegen Kränklichkeit nicht mehr abhalten konn te, bestimme. Ferner sollte die Gemeinde das Gehalt für eine neue, den gesetzlichen Anforderungen ent sprechende Lehrkraft festlegen, da der zur Aushilfe be stellte Sohn Konrad Oberhäuser als Lehrer

nicht ge eignet war.Das Gehalt des Lehrers sollte wenigstens 300 Gulden betragen, dazu sollten ihm freie Wohnung und freier Holzbezug zustehen. Der Gemeindeausschuß bat um Aufschub, da man gerade dabei war, ein neues Schulhaus zu erbauen. Die Gemeinde stand nämlich ganz hinter Franz Oberhäuser und dessen Familie. Am 21. November 1887 feierte dieser mit seiner Frau Maria Niederwolfsgruber die goldene Hochzeit. Die Gemein de spendierte den Jubilaren und deren Kindern beim Unterwirt ein Essen

und der Landesschulrat ein Ehren geschenk von 80 Gulden. Franz Oberhäuser war nämlich 56 Jahre lang Lehrer in Lüsen. Er starb am 23. Jänner 1890. Darauf schrieb die Bezirkshauptmannschaft erneut an die Gemeinde, daß Konrad Oberhäuser immer noch kei ne Lehrbefähigungsprüfung abgelegt und somit jeden Anspruch auf eine Anstellung verloren habe. Im Früh jahr 1894 wurde ihm vom Inspektor Kugler der Rat erteilt, um die Notschule am Brenner anzuhalten, was er auch tat. Jetzt wurden auch die Schul- und Kirchendienste

in Lüsen wieder ausgeschrieben. Lehrerin wurde Fräulein Antonia Kugler, die ein gutes Maturazeugnis vorzuwei sen hatte. Den Dienst des Lehrers, Mesners und Organisten erhielt Matthäus Rainer von Brixen. Wegen seiner schwachen musikalischen Fähigkeiten und weil die Gemeinde Kon rad Oberhäuser zurückhaben wollte, gewann er nie die Zufriedenheit der Bevölkerung. Deshalb lehnte die Gemeinde in der Folgezeit eine definitive Besetzung der Stelle ab. Die Orgel spielte an seiner Stelle Fräulein Antonia Kugler

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Category:
Geography, Travel guides , Law, Politics , Technology, Mathematics, Statistics
Year:
1988
SüSüdtirol-Handbuch.- Stand: April 1988.- (Sonderdruck zur Informationsschrift des Landtages und des Landesausschusses)
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Page 122 of 214
Author: Volgger, Franz [Red.] ; Bozen <Provinz> / [hrsg. von der Südtiroler Landesregierung. Verantwortl. Schriftleiter: Franz Volgger]
Place: Bozen
Publisher: Autonome Prov. Bozen
Physical description: 228 S. : Ill., graph. Darst., Kt.. - 7., überarb. Aufl.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Südtirol ; s.Politik ; f.Verzeichnis<br />g.Südtirol ; s.Landeskunde<br />g.Südtirol ; f.Statistik
Location mark: II Z 1.665/1988
Intern ID: 192466
Die 116 Gemeinden Südtirols Das Land Südtirol hat 116 Gemeinden. Die Gemeinde stellt die kleinste politische Verwaltungseinheit des demokratischen Staates dar. Die Gemeinde hat gemäß der geltenden italienischen Verfassung das Recht auf eigene Verwaltungsautonomie. Die Gemeinde ist eine autonome Körperschaft. Die Organe dieser Körperschaft sind der Rat, der Ausschuß und der Bürgermeister. Den ersten Rang in der Gemein deverwaltung nimmt der Bürgermeister ein. Er bekleidet zwei Ämter

, einmal als Oberhaupt und Vertreter der Gemeinde und zweitens als Vertreter des Staates für die Weisungsaufgaben. Dem Bürgermeister steht als erster Beamter, Rechtsberater und Notar der Sekretär zur Seite. Der Gemeinderat ist grundsätzlich das beschlußfassende Organ, der Gemeindeausschuß und der Bürgermeister sorgen für die Durchführung der Beschlüsse. Die Zahl der zu wählenden Gemeinderäte richtet sich nach der bei der letzten Volkszählung erhobenen Einwohnerzahl der jeweiligen Gemeinde. Bei einer Einwohnerzahl

unter3000 setzt sich der Gemein derat aus 15 Räten, bei einer Einwohnerzahl zwischen 3000 und 10.000 aus 20 Räten, bei einer Einwohnerzahl zwischen 10.000 und 30.000 aus 30 Räten, bei einer Einwohnerzahl zwischen 30.000 und 10G.00Q aus 40 Räten und bei einer Einwohnerzahl von über 100.000 Einwohnern aus 50 Räten zusammen. Die Sitzungen des Gemeinde rates sind öffentlich, mit Ausnahme jener Fälle, in denen der Rat mit begründetem Beschluß anders bestimmt. In den Gemeinden der Provinz Bozen muß

die Zusammensetzung des Gemeindeausschusses, der Kom missionen sowie der Verwaltungsor gane von örtlichen Körperschaften und Einrichtungen, die vom Gemeinderat gewählt, ernannt oder gebildet werden, der Stärke der Sprachgruppen entsprechen, wie sie im Gemeinderat vertreten sind. Jede Sprachgruppe hat jedenfalls das Recht, im Gemeindeausschuß vertreten zu sein, wenn sie im Gemeinderat mit wenigstens zwei Ratsmitgliedern vertreten ist. Jede Gemeinde Südtirols kann ein eigenes Banner und ein Wappen führen

. In Südtirol sind die Bürgermeister ermächtigt, als Erken nungszeichen ein Medaillon mit Halskette zu tragen, wenn sie als Oberhaupt der Gemeinde auftreten. Bei der Ausübung von Staats funktionen muß er die Trikoloreschleife tragen, Anrecht auf eine Amtszulage haben der Bürgermeister, der Vizebürgermeister und die Gemeindeassessoren. Den Gemeinderäten steht eine Anwesenheits entschädigung bei den Sitzungen zu. Alle Mitglieder des Gemeinderates haben das Recht, Beschlußan träge, Anfragen

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1988
Heimatbuch der Gemeinde Kiens
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Page 162 of 595
Author: Erardi-Gasser, Agnes ; Arbeitskreis Heimatbuch Kiens / hrsg. vom Arbeitskreis Heimatbuch Kiens im Auftrage der Gemeinde Kiens. Mit Beitr. von Agnes Erardi-Gasser ...
Place: Kiens
Publisher: Arbeitskreis Heimatbuch
Physical description: 587 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II 91.502
Intern ID: 141109
Der Gewinner des 1. Sekretärkurses, Herr Kieser, wurde von der Gemeinde Kiens nicht angestellt, son dern vom Regierungskommissär nach Sand in Täufers versetzt. Vom Regierungskommissariat wurde der Ge meindesekretär Ambrosi empfohlen, doch nicht mehr angestellt. Der Gemeindesekretär Stua aus Bruneck kündigte daraufhin den Aushilfsdienst in der Gemeinde Kiens. Der kommissarische Bürgermeister Anton Gatterer aus Kiens nahm Verbindung mit der Gemeindeverwaltung St. Lorenzen auf und schloß

mit dem Bürgermeister ein Abkommen, das besagte, daß der Sekretär der Gemein de St. Lorenzen in der Gemeinde Kiens so lange aus hilft, bis die Gemeinde Kiens einen neuen Sekretär be kommt. Als der doppelsprachige Gemeindesekretär Ambrosi nach Kiens kam, wurden bald Kontakte mit dem jungen Sekretär Rudolf Wilhelm von Kastelruth aufgenommen. Dieser leistete volle 31 Jahre Dienst in der Gemeinde Kiens. Neben der Sekretariatsarbeit in der Gemeinde Kiens half Herr Rudolf Wilhelm in den Gemeinden Wengen, Sterzing

und Olang und seit 1969 auch in der Talgemeinschaft Pustertal aus. 1943-1948 Luigi Stua, Ambrosi 1948-1979 Rudolf Wilhelm 1979-1982 Heinrich Holzmann - Aushilfssekretär 1982 Josef Fischnaller Die Feuerwehren Durch das Dekret des Präfekten vom Jahre 1923 Nr. 9 Art. 15 - II. I. wurde die freiwillige Feuerwehr Südti rols neu reglementiert. Es sah vor, daß die Feuerwehr nur mehr aus 16 Mann bestehen durfte. Der Gemeinde vorsteher von Kiens, Herr Kämmerer Peter, berief am 5. November 1925 den zwölfköpfigen

Gemeinderat ein, um über die einzelnen Artikel der neuen Feuerwehrs ordnung zu befinden. Der Sitzung wohnte auch eine Abordnung der aufgelösten Feuerwehr Kiens bei. Nach Rede und Gegenrede wurde beschlossen, alle entlasse nen Feuerwehrmänner zu einer Sitzung einzuladen, um die neue Feuerwehrsordnung zu besprechen. Die Zeit drängte. Bis zum 15. November mußte die neue Feuerwehrsordnung vom Gemeinderat beschlossen sein. Auf die öffentliche Kundmachung hin, daß sich Freiwillige in der Gemeinde melden sollen

12
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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1988
Völs am Schlern : 888 - 1988 ; ein Gemeindebuch
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Page 423 of 697
Author: Völs am Schlern ; Nössing, Josef [Bearb.] / bearb. von Josef Nössing. [Gemeinde Völs am Schlern]
Place: Völs am Schlern
Physical description: 691 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Völs <Schlern> ; s.Heimatkunde
Location mark: II 90.615
Intern ID: 91441
Sprache. Die Situation in der deutschen Schule von Völs hat sich dann im Herbst 1953 noch weiter normalisiert. Das alte Schulhaus wurde nämlich vollständig niedergerissen und an seine Stelle ein neues Schulhaus erbaut, das gleich groß sein mußte wie das alte, um die Bombenschäden zu erhalten. Strahlend zogen Schüler und Lehrer, der Kindergarten und die Gemeinde ins neue Gebäude. Neue Möbel schmückten die Klassen, jede Klasse erhielt einen neuen, eigenen Kasten, ja sogar ein winziges Lehrer

in den Sprachkursen in Völs; k. k. Lehrer Stricker leitete die deut sche Schule in Völs von 1943 bis 1945. Im Johanneum wurde der Lehrer Josef Perkmann ausgebildet, der in Völs von 1947 bis 1964 unterrichtete und als Organist tätig war. Aus der LBA Salzburg kam Lehrer Oswald Baumgartner und lehrte in der Gemeinde Völs von 1947 bis 1979. Endlich finden wir aus der LBA Meran die drei letzten Schulleiter Hedwig Pichler-Baumgartner, Maria Holzer und Karl Hofer. Um das Bild zu vervollständigen, zähle

dieser Fraktion gehörten dem Römer Dr. Selvi. Als 1950 das Schloß verkauft wurde, zogen auch die italienischen Pächterfamilien fort, und so wurde auch dort eine deutsche Volksschule ge gründet. Nun möchte ich noch einige Veranstaltungen erwäh nen, die in der Gemeinde Völs jährlich im Verein von Schule, Kirche, Gemeinde und Familie veranstaltet werden. Da wird einmal die Schule mit einem Heiliggeistamt begon nen. Im Laufe des Schuljahres finden wir immer wieder Kindertheater, einmal zu Weihnachten

, ein andermal zum Muttertag. Besonders festlich geht es bei der Erstkommu nion und bei der Firmung zu, wo auch die Musikkapelle nie fehlt, um das Schule-Kirche-Fest zu verschönern. Bei der jährlichen Religionsprüfung finden wir stets neben dem Dekan aus Kastelruth auch Vertreter der Gemeinde in der Schule. Besonders schön fällt in Völs das Baumfest aus, das von der Gemeinde, Forstamt, Schule und Kirche gemeinsam seit 1934 fast ohne Unterbrechung gefeiert wird. Eine beson dere Freude bereiteten den Kindern

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1988
Heimatbuch der Gemeinde Kiens
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Page 70 of 595
Author: Erardi-Gasser, Agnes ; Arbeitskreis Heimatbuch Kiens / hrsg. vom Arbeitskreis Heimatbuch Kiens im Auftrage der Gemeinde Kiens. Mit Beitr. von Agnes Erardi-Gasser ...
Place: Kiens
Publisher: Arbeitskreis Heimatbuch
Physical description: 587 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II 91.502
Intern ID: 141109
te den Grundsatz: ”Grundfeste des freien Staates ist die freie Gemeinde.” Dieser Grundsatz drückte aus, daß die Gemeinde und ihre Bürger sich dort am besten und zum Besten des Staates entfalten können, wo ihnen die größtmög liche Autonomie zugestanden wird. Die damit zugleich angedeutete, notwendige Beschränkung ergibt sich aus dem Umstande, daß die Gemeinde Teil eines Ganzen, nämlich des Landes, ist und manche lokale Wünsche im Hinblick auf das Ganze zurückgestellt werden müssen

war, der vom zuständigen Landrichter als sein Hilfsorgan am Ort bestellt worden war. Zur Zeit Metternichs wurde der Dorfmeister abge löst und bildete somit den Übergang zum Gemeinde vorsteher. Liefen in den Händen dieser Organe alle Fäden der politischen und der Justizverwaltung zusammen, so hatte sich ein anderes Gemeindemitglied, ganz gleich, ob im Dorf oder in der Stadt, mit der Verwaltung des weltlichen Kirchengutes bzw. mit der Erhaltung, dem Neubau und der Ausstattung der kirchlichen Gebäude zu befassen

: Der K1RCHPROBST oder auch KIRCH- MAIR wurde von der Gemeinde gewählt. Bis zur Trennung von Kirche und Staat waren es nämlich die Gemeinden, die sich darum kümmerten, daß für das kirchliche Leben und das religiöse Brauch tum auch geordnete, würdige Gotteshäuser und Altäre, Friedhöfe und Kapellen bereitstanden. Selbstverständ lich wurden dabei auch die Wünsche des Pfarrherrn be rücksichtigt, doch die eigentliche Initiative und Verant wortung für alle derartigen Maßnahmen und Ausgaben lagen bei der Gemeinde

wie der Kirchprobst - meist alljährlich von der Gemeinde versammlung gewählt. Dämme zum Schutze der Ufer der Flüsse und der dort gelegenen Felder bei Hochwasser wurden in Tirol schon seit dem 13. Jahrhundert, wenigstens auf kurze Strecken, errichtet. In den Jahren 1892/93 wurde die Rienz nach dem großen Unwetter verbaut. Die Dämme wurden mit 324 Piloten, 2.872 m Gehängestangen aus

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1988
Heimatbuch der Gemeinde Kiens
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Page 125 of 595
Author: Erardi-Gasser, Agnes ; Arbeitskreis Heimatbuch Kiens / hrsg. vom Arbeitskreis Heimatbuch Kiens im Auftrage der Gemeinde Kiens. Mit Beitr. von Agnes Erardi-Gasser ...
Place: Kiens
Publisher: Arbeitskreis Heimatbuch
Physical description: 587 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II 91.502
Intern ID: 141109
Im Jahre 1816 sollte die Schule, die damals beim Ein siedler untergebracht war, ins Benefiziatenhaus - eine Familienstiftung der Künigl - verlegt werden. Der Um zug kam aber nicht zustande. Da das zum Schönecker Schulfonds gehörende ”Schulhäuschen” von Kiens zu klein (120 Schüler) und in schlechtem baulichem Zustand war, beantragte Graf Leopold Künigl als Richter von Schöneck, das Früh meßhaus als Schulhaus der Gemeinde Kiens zu über lassen. Aber auch dieser Antrag scheiterte

mit dem Bau des Schulhauses, in dem auch heute noch die Volksschule untergebracht ist. Die Gesamtkosten für diesen Neubau beliefen sich auf 7.370 Gulden 82 Kreu zer, wovon die Gemeinde 2.036 Gulden tragen mußte. In diesem neuen Schulgebäude waren aber auch nur zwei Klassenzimmer. Da aber die Schülerzahl hoch (1900 waren es 155-158 Schüler; das bedeutete 70 bis 80 Schüler pro Klasse) war, waren die Klassenräume schon bald zu klein. Auch bei einer Schulinspektion wurde dieser Mangel festgestellt

und die Errichtung einer dritten Klasse geplant. Die Gemeinde war mit die sem Vorschlag allerdings nicht einverstanden, dies sei für eine ”arme” Gemeinde zu kostspielig, zudem nehme die Schülerzahl ab. Gemeindevorsteher, Orts ausschüsse und der Ortsschulrat wurden beim Land k.k. Landesschulrat und beim Bezirksschulrat in Bru neck vorstellig und schlugen vor, die Schüler vom Be such des 8. ”Schullehrganges” zu befreien. Dadurch würde die Schülerzahl verkleinert, und zudem würden diese Schüler als Arbeitskräfte

notwendig gebraucht. Dies scheint allerdings nicht bewilligt worden zu sein. Gemeinde, Bezirksschulrat und Ortsschulrat einigten sich schließlich darauf, die zwei bestehenden Klassen zu vergrößern. Die Umbauarbeiten sollten bis zum Herbst 1903 abgeschlossen werden. Zwei Drittel der Kosten sollte der Landesausschuß übernehmen. Im Februar 1905 erhielt die Gemeinde schließlich einen Staatsbeitrag in Höhe von 1300 Kronen. Im Jahre 1957 baute die Gemeinde das Schulhaus er neut um und paßte

15
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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1988
Völs am Schlern : 888 - 1988 ; ein Gemeindebuch
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Page 11 of 697
Author: Völs am Schlern ; Nössing, Josef [Bearb.] / bearb. von Josef Nössing. [Gemeinde Völs am Schlern]
Place: Völs am Schlern
Physical description: 691 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Völs <Schlern> ; s.Heimatkunde
Location mark: II 90.615
Intern ID: 91441
Vorwort Die Gemeinde Völs erfaßt nicht nur ein Dutzend verschiedener Ortschaften und Fraktionen, sondern sie deckt auch im geographischen Sinn einen Raum, der zwar nicht besonders groß, aber dank des gewaltigen Höhenunterschiedes vom Eisack bis zum Schlernrücken sich über viele Vegetationsstufen erstreckt. Dadurch ist schon der Lebensraum im Vergleich zu anderen Gemeinden besonders abwechslungsreich und interessant. Eng damit zusammen hängt eine kulturelle Vielfalt, die von einer alten

und lebendigen Geschichte geprägt ist. Am Fuße des Schiern, in erreichbarer Entfernung von den traditionellen geistigen und wirtschaftlichen Zentren Bozen und Brixen ist eine bäuerliche Gemeinde gewachsen, die heute ein beneidenswertes kulturelles Erbe in seiner Geschichte, seinen Bauten, in seinem Brauchtum, in seinen Sitten und Gewohnheiten bewahrt hat; dies, obwohl sich die Gemeinde in den letzten 30 fahren von der Agrar- zur Fremdenverkehrsgesellschaft gewandelt hat. Die anstehende 1100-Jahr-Feier

der Erstnennung von Völs am Schiern gab den Anstoß dazu, daß die Gemeinde einer Gruppe von Forschern und Autoren den Auftrag gab, den Lebensraum, die Geschichte, die Kultur, das Gemeindeleben usw. von Völs zu untersuchen und zu beschrei ben. Man kann zu Jubelfeiern stehen, wie man will, aber sie geben immerhin den Anlaß, daß besondere Leistungen erbracht werden. Als solche sieht die Gemeinde Völs die Herausgabe dieses Buches an. Auch vom Standpunkt der Forschung ist es eine besondere Gelegenheit

, daß eine Gemeinde derart genau erforscht wird. Das Ergebnis kann somit als ein Fallbeispiel vorgelegt werden. In gemeinsamen Aussprachen haben sich die Autoren geeinigt, ein Werk vorzulegen, das sich in erster Linie an die Bewohner von Völs richtet. In Rücksicht darauf und auf die Lesbarkeit des Textes wurde von der Forderung der Wissenschaft nach genauen Zitaten abgesehen. Um weiterführende und vertiefende Forschungen trotzdem zu ermöglichen, werden die Quellen- und Literaturhinweise gesammelt am Schluß

der Redaktionsarbeit und am Anfang dieses Buches möchte ich allen, die am Zu standekommen dieses Buches beigetragen haben, danken: der Gemeinde Völs, die die Kosten trägt, den Autoren für ihre fleißige und selbstlose Arbeit, dem Graphiker, den Fotografen und der Druckerei. Bozen, im Juni 1988 Josef Nössing

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1988
Völs am Schlern : 888 - 1988 ; ein Gemeindebuch
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Page 10 of 697
Author: Völs am Schlern ; Nössing, Josef [Bearb.] / bearb. von Josef Nössing. [Gemeinde Völs am Schlern]
Place: Völs am Schlern
Physical description: 691 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Völs <Schlern> ; s.Heimatkunde
Location mark: II 90.615
Intern ID: 91441
Dem Völser Gemeindebuch auf den Weg Gemeinsam mit der Gemeinde Völs freue ich mich, daß es gelungen ist, zum Anlaß der 1100- Jahr-Feier der Erstnennung von Völs am Schiern ein Buch über die Gemeinde zu veröffentlichen. Die Gemeinde Völs veranstaltet zum heurigen Anlaß eine bunte Palette von Feierlichkeiten, die vom persönlichen Einsatz der einzelnen Gemeindemitglieder getragen werden und dadurch zum Gradmesser der Lebendigkeit des Gemeinschaftssinnes und des Gemeindebewußtsein der Völser

vorgelegt werden. Die einzelnen Studien befassen sich mit den natürlichen Beschaffenheiten der Gemeinde (Gesteins- und Geländeaufbau, Lebensraum), die die Grundlagen für die Entfaltung der Menschen in dieser Gegend bilden. Sodann wird im Buch sehr ausführlich die Geschichte der Gemeinde dargelegt, und zwar von den Anfängen in der fernen Steinzeit, in der die Menschen nur Werkzeuge aus Stein kannten, bis in die letzte Gegenwart. Dabei stehen die vielen Generationen der Völser dieser langen Zeitspanne

im Mittelpunkt des Geschehens, denn auf diesem Flecken Erde haben sie die Geschichte bestimmt und gemacht. Eng mit der Geschichte verbunden sind Brauchtum, Sitten und Gewohnheiten sowie die Art, sich zu kleiden. All dies sowie die Vereine und Genossenschaften werden in diesem Werk ausführlich behandelt. Das Buch selbst gedieh zu einem erstaunlichen und stolzen Umfang. Als bescheidene Völser sind wir zwar überzeugt, daß über unsere Gemeinde einiges zu sagen ist, daß es aber Aufs ehr eib würdiges über Völs

in diesem Umfang, wie es im Buch nun vorliegt, gibt, übertrifft auch unsere Erwartung. Den Autoren und Mitarbeitern sowie all jenen, die am Zustandekommen dieses Buches mitgewirkt haben, dankeich im Namen aller Völser. Sie haben in diesem Buch gezeigt, auf welch reiche Geschichte unsere Gemeinde auf baut, und haben uns damit das Band, das uns zusammen hält, gestärkt. Sie haben uns gezeigt, wo die Werte liegen und welche es sind, die es für die späteren Generationen zu bewahren gilt. Darum hoffe ich und wünsche

17
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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1988
Völs am Schlern : 888 - 1988 ; ein Gemeindebuch
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Page 535 of 697
Author: Völs am Schlern ; Nössing, Josef [Bearb.] / bearb. von Josef Nössing. [Gemeinde Völs am Schlern]
Place: Völs am Schlern
Physical description: 691 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Völs <Schlern> ; s.Heimatkunde
Location mark: II 90.615
Intern ID: 91441
und vergoldet wurden. Die Altarblätter der Seitenaltäre stammen von Joseph Renzler aus St. Lorenzen 1821. — Die jetzigen Seitenaltäre wurden 1912 aus Mitterdorf/Kaltern erworben und am 29. August 1940 vom Weihbischof Dr. Rauzi konse- kriert. Die Altarbilder von J. Renzler wurden beibehalten. 2. Beiträge leisteten: a) Die Gemeinde (Aicha) Vom 24. August 1815 bis 19. November 1817 leistete die hiesige Gemeinde: 1322 Robottagwerke (davon 118 die Gemeinde Völs), 77 Kalkfuhren (eine Stunde weit), 875 Sandfuhren

an 22/2 Tagen, 125 Tage Steinfuhren, 67 Fuhren für Bau- und Gerüstholz, 54 Schindelfuhren, 104 Fuhren von Tiers und vier Fuhren nach dem Zischgl; außerdem neun Kalkfuhren und 15 Sandfuhren beim Verputzen der Kirche und 90 Robottage Arbeit. Eine dreimalige Geldsammlung erbrachte 392 Gulden, eine Sammlung im Jahre 1819 128 Gulden. Bei Abschluß der Bauarbeiten (Ende November 1817) bezifferte der Kaplan den Beitrag der Gemeinde an Materialien, Arbeit und Fuhren auf 2737 Gulden. b) Private 1. Lukas Verant

. Der Zimmermeister kam offenbar vom Ritten. — Sagschneider: 31 Gulden. — Schmied und Eisen: 199 Gulden. — Schlosserarbeit an Fenstern und Türen: 55 Gulden. — Glaserarbeit: 149 Gulden. — Tischler für den Hochaltar 70 Gulden, für die übrige Arbeit 190 Gulden; darunter fallen Chor-, Beicht- und Kirchenstühle, Kirchen- und Sakristeitüren, Rahmen für Stationsbilder. Die Gemeinde gab dazu 17 Stämme aus Nußholz für die Kirchenstühle. — Bildhauer Joseph Morin aus Ums für das Stechen der Kirchenstühle (Wangen) 53 Gulden

18
Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1988
Völs am Schlern : 888 - 1988 ; ein Gemeindebuch
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Page 541 of 697
Author: Völs am Schlern ; Nössing, Josef [Bearb.] / bearb. von Josef Nössing. [Gemeinde Völs am Schlern]
Place: Völs am Schlern
Physical description: 691 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Völs <Schlern> ; s.Heimatkunde
Location mark: II 90.615
Intern ID: 91441
, Bevollmäch tigte zu ernennen, und verließen die Tagsatzung, als einer ihrer Hauptbeschwerdepunkte entkräftigt wurde. Das Kreisamt rügte sie wegen ihrer „Unfolgsamkeit und Hals starrigkeit" und drohte ihnen für den Fall, daß sie nicht Ruhe gäben. Vorsteher Lang und Gemeinderat Neulichedl (Braun) wurden aufgefordert, „mit der bisherigen Unver drossenheit und Redlichkeit das Gemeindeamt zu verwal ten". Allerdings ließen sich die angegriffenen Gemeinde väter nicht mehr wählen oder wurden nicht mehr gewählt

Gulden (fl) Reichswährung Ausgaben in Höhe von 4300 fl bestreiten solle. Der Abgang von 2648 Gulden machte rund 70 Prozent der direkten Steuern aus (3779 fl Grundsteuer und 122 fl Erwerbssteuer). Schulden machen gab es damals noch nicht: Also pilgerte eine Delegation der Völser Gemeinde, geführt von Vorsteher Lang, nach Kastelruth und legte dem k. k. Bezirksvorstand Reibmair dar, daß ein solch hoher Steuerzuschlag („Wüstungszulage" nannte man ihn) für die Bevölkerung zu bedrückend sei. Die Gemeinde

Völs ersuche daher um die Erlaubnis, zur Dek- kung des Abganges etwas von den ausliegenden Kapitalien aus dem Stammvermögen der Gemeinde heranziehen zu dürfen. Gemeindeversammlung sei zwar keine gemacht worden, aber eine solche würde eh nicht besucht; die Leute hätten zuwenig Einsicht und seien mit allem im vornhinein einverstanden, was die Gemeindevorsteher und die Behör den für gut erachteten. Die Innsbrucker Statthalterei genehmigte schließlich den Antrag, bestand jedoch darauf

, daß eine Einberufung der Steuerpflichtigen durchgeführt werden müsse. Sie vertrat somit den Standpunkt, daß auch eine paternalistische Ver waltung immer absolut durchsichtig sein müsse und die letzte Verantwortung für das Vermögen der Gemeinde bei den steuerpflichtigen Bürgern selbst liege.

19
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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1988
Völs am Schlern : 888 - 1988 ; ein Gemeindebuch
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Page 522 of 697
Author: Völs am Schlern ; Nössing, Josef [Bearb.] / bearb. von Josef Nössing. [Gemeinde Völs am Schlern]
Place: Völs am Schlern
Physical description: 691 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Völs <Schlern> ; s.Heimatkunde
Location mark: II 90.615
Intern ID: 91441
an die Gemeindevorstehung vom 10. September 1875 hervor: „Die Frau Generaloberin der Barmherzigen Schwestern in Innsbruck, Vinzentia Nägele, hat mir am 9. März und am 29. Juni d.J. geschrieben, ich soll der Gemeinde eröffnen, daß sie sich bei der k. k. Schulbehörde verwende: 1. daß Schwester Cantia, bisherige Lehrerin in der Mädchenschule in Völs, gewiß nicht von ihrer Stelle entfernt werde, wie ihr Ende Jänner gedroht worden ist; 2. daß die Knaben- und die Mädchenschule gewiß wie bisher ungemischt erhalten

werde. Wenn die Gemeinde das eine oder das andere nicht tun will oder wenn die Schulbehörde das eine oder das andere nicht bewilligt, so zieht die Frau Generaloberin die Schulschwester von Völs zurück und schickt keine andere her. Dazu hat sie das volle Recht, weil der Vertrag zwischen dem Verein der Barmherzigen Schwestern und der Gemein devorstehung zu Völs unter dem 25. Juli 1868 von der Gemeinde Völs noch nicht unterschrieben worden ist. Die Frau Generaloberin kann also heute noch ohne alle Aufkün digung

die Schwestern von Völs abrufen. Wenn aber die Barmherzigen Schwestern von Völs wegkommen sollten, so hat die Gemeinde einen ungeheuren Schaden in zeitlicher und in geistiger Beziehung... Auch wird eingewendet, daß im Spital viel mehr aufgeht, seitdem die Schwestern da sind. Das kommt daher, daß jetzt Ordnung und Zufriedenheit im Spital herrscht und daher die alten und bresthaften Leute viel lieber hineingehen und die Gemeinde auch viel meh rere aufnimmt als früher... Die Wirtschafterin im Spital

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