Südtirol im Jahre 1951 ; T. 1
Weiters wurde ein Projekt über den Bau eines Eisenbahn tunnels unter dem Brennerpass zwischen Steinach und Gossen- saß besprochen. Durch den Tunnel soll die Brennerstrecke um etwa 15 km verkürzt werden, ('Dolomiten' vom 18,4,), - Eine aus Südtiroler Fachleuten bestehende Kommission wird zusammen mit oberitalienischen Vertretern in Bom über den Ausbau des Bahnhofes Franzensfeste verhandeln, ('Corriere. Tridentino' vom 3,4,), Zur italienischen Zuwanderung und Südtirol, Die Polizei nahm
bei einer Razzia in Bozen 40 Personen fest, die sich nicht ausweisen, bezw. ihre Anwesenheit in Bozen nicht stichhaltig begründen konnten. Es handelt sich bei den Festgenommenen fast durchwegs um süditalienische Arbeiter, die bei Anbruch der warmen Jahreszeit nach Süd tirol zu strömen pflegen, um dort bei Strassen- und B-Werks- bauten Beschäftigung-zu suchen. Wie die 'Dolomiten' hiezu berichten, musste die Q,uästur im Vorjahr etwa 500 Personen an ihre Herkunftsorte zurücksenden, da das Land bereits über füllt
ist und auch nicht allen Ansässigen Brot und Arbeit zu bieten vermag, ln diesem Zusammenhang wenden sich die 'Dolomiten' gegen die verantwortungslose Propaganda, die in Süditalien über die angeblichen Arbeitsmöglichkeiten in Südtirol verbreitet wird und gegen die Praxis italienischer Industrieunternehmüngen in Südtirol, die neu zugewanderte Arbeitslose für kurze Zeit anstellen und dann wieder ent lassen, um einen neuen Schub Zngewandéfter aufzunehmen. Die entlassenen Arbeiter' haben inzwischen die Zuständigkeit in Südtirol
erlangt, erhalten dort die Arbeitslosenunter stützung und vergrössern somit das Heer der 'einheimischen' Arbeitslosen. Die 'Dolomiten' weisen darauf hin, dass die Vermittlung durch die Arbeitsämter den geltenden Gesetzen oftmals widerspricht und sie erinnern an Anträge der Tren- tiner Tiroler Partei im Begionalrat, die Beginen möge auf eine gewissenhafte Anwendung der gesetzlichen Bestimmungen über die bevorzugte Vermittlung einheimischer Arbeitsuchender